Pirckheimer-Blog

So, 08.12.2013

Die „Schönsten Bücher“ verabschiedeten sich aus Ingolstadt

Neunzehn Tage, vom 5.-23. November, waren „Die Schönsten Bücher 2013“ in Ingolstadt zu Gast – eine Ausstellung des Stadtmuseums in Zusammenarbeit mit der Stiftung Buchkunst und der Pirckheimer-Gesellschaft.
Zur Finissage am 23. November referierte unser Vorsitzender Ulrich Goerdten im Barocksaal des Stadtmuseums über die Entstehung, Geschichte und Gegenwart der Gesellschaft. Auf die Begrüßung durch die Leiterin des Stadtmuseums, Frau Dr. Beatrix Schönewald, folgte eine unterhaltsame Stunde, in der auch die anwesenden Pirckheimer viel Neues über ihre Gesellschaft erfuhren. Von neueren Details aus der Biografie des Namensgebers Willibald Pirckheimer spannte Goerdten der Bogen über die Rahmenbedingungen des Gründungsaktes unter dem Dach des „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ bis zu den Gefahren, denen sich in den Siebzigern und Achtzigern größere Sammlungen durch die Aktivitäten der „Kunst und Antiquitäten GmbH“ des Bereiches „Kommerzielle Koordinierung“ unter Alexander Schalck-Golodkowski ausgesetzt sahen. Wende- und Nachwendezeit und der damit einhergehende drastische Mitgliederschwund (von über tausend auf 440 im Jahre 1993) waren ebenso Thema wie das Werben um neue Mitglieder im Internetzeitalter.
Den Abschluss von Goerdtens Rede bildete ein langes und leidenschaftliches Plädoyer für eine polytopische Kultur, und für eine Vielfalt des Sammelns - „Vexillologie“ und „Phillumenie“ eingeschlossen (die Zuhörer durften rätseln). Ein leider nicht allzu zahlreiches, aber kundiges Publikum dankte mit kräftigem Beifall. Und unser Vorstandsmitglied Ernst Reif ließ keinen „fremden“ Besucher der Veranstaltung ungeschoren davonkommen – ein Probeexemplar der MARGINALIEN gab es ebenso kostenlos wie die eindringliche Werbung für einen Beitritt.
(Matthias Haberzettl)

Sa, 07.12.2013

common sense 2013

COMMON SENSE 2013
der 25. almanach
der erste ist 1989 noch vor der wende entstanden
vieles hat sich verändert
den wandel, den fluß der zeit
spiegeln die 25 jahrgänge wider
432 literaten und künstler haben bislang mitgewirkt
großendank an alle

Cees Andriessen
Mirko Bonné
Jürgen Becker
Jürgen Brodwolf
Bogomir Ecker
Walter Dahn
Michael Donhauser
Felix Droese
Elke Erb
Franzobel
Peter Härtling
Thomas Hettche
Albert Hien
Stephan Huber
Bernd Koberling
Bodo Korsig
Gregor-Torsten Kozik
Helge Leiberg
Via Lewandowsky
Friederike Mayröcker
Franz Mon
Michael Morgner
Wolfram Adelbert Scheffler
Ulrich Tarlatt
Max Uhlig
Raymond Waydelich
Rainer Wieczorek
Ror Wolf
dürerring 12
d-06406 bernburg
0 3471 319905

Fr, 06.12.2013

Erwerbungen und Sammlerfreuden 2013

Gerhard Rechlin bei der Vorstellung eines Palmbaum, gestaltet von Karl-Georg Hirsch
Heute, (Zufall oder Bestimmung?) am 543sten Geburtstag Willibald Pirckheimers, trafen sich die Berliner und Brandenburger Pirckheimer traditionell zum letzten Abend des Jahres in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz unseres Mitglieds Johanna Binger, um Freunden interessante neue Stücke aus den eigenen Sammlungen vorzustellen. Und es blieb wie immer nicht nur bei einer Vorstellung von Neuerwerbungen, spannender waren die Geschichten, die hinter diesen Sammlerfreuden steckten: die Umstände, die das erworbene Stück zu einem Erlebnis für den Sammler machen, die Berichte über die Unterstützung, die jeder durch andere Mitglieder erfuhr, die bibliophilen Besonderheiten und einzigartigen Hintergründe ...
Für Ulrich Goerdten war es der Umstand, dass er bislang unbekannte, weil verstreute Artikel von Johannes Trojan, die bislang als Hundert Momentaufnahmen erschienen, um die fast doppelte Anzahl in Buchform erweitern konnte, Carsten Wurm konnte originelle, mit dem Wissen von heute verblüffende Widmungen in Büchern vorstellen, Jutta Osterhof berichtete über die schwierige Suche nach einem Faksimile von Felixmüller, welches ihr "nur noch" im Original vorlag, Jürgen Wilke konnte den Erwerb eines Buchumschlages vorweisen und machte deutlich, warum dieses ausgeschlachtete Buch ein Prunkstück seiner Sammlung ist und Ursula Lang zeigte, wie sich Kinderbuchautoren durch einen versteckte Hinweise in einem Buch gegenseitig Hochachtung zollten. 5 Minuten für jeden Beitrag und nur 90 Minuten Zeit, nicht nur mit Blick auf den Beitrag von Fritz Jüttner eindeutig zu wenig Zeit.
(ad)

Eine Jahresgabe als Déjà-vu

Vor genau einem viertel Jahrhundert gab es das schon einmal. Als Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft konnten die Mitglieder unserer Gesellschaft Pirckheimers Verteidigungsrede oder Selbstlob der Gicht in den Händen halten. Unser Mitglied Gertraude Clemenz-Kirsch hat eine neue Ausgabe dieses nach wie vor gefragten Titels, der seinerzeit im Aufbau-Verlag illustriert von Baldwin Zettl erschien, beim Dingsda Verlag veranlasst.
Anlass genug, dieses Büchlein mit dem von Wolfgang Kirsch pointiert und mit feinsinniger Eleganz aus dem Lateinischen ins Deutsche übertragenen Text allen "alten" und neuen Mitgliedern unserer Gesellschaft, erweitert um Pirckheimers Elegie auf den Tod Albrecht Dürers in neuer deutscher Nachdichtung von Rudolf Scholz, erneut zur Verfügung zu stellen. Eine würdige Ehrung unseres 2010 verstorbenen Mitglieds Wolfgang Kirsch.


Eine Rezension von Konrad Hawlitzki folgt in den MARGINALIEN 213.

siehe auch: Verteidigungsrede oder Selbstlob der Gicht.

Do, 05.12.2013

Ein Plädoyer für das gedruckte Buch

"... Aber was ist nun mit der Zukunft des Buches? ...
Das elektronische Buch wird wohl so schnell nicht mehr verschwinden. ... diese Art des Lesens ... ist mir zu flüchtig, ... Ein elektronisch aufgerufener Text, dem die Haptik der Bucherfahrung fehlt, rauscht ziemlich rasch durch das Gedächtnis und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Ein Buch in Händen halten, Seiten umblättern, es zuschlagen und wieder aufschlagen, das ist ein anderer Vorgang, als einen Text elektronisch einzuspielen und mit den Augen zu verfolgen. Ganz einfach, weil der Körper beim konventionellen Lesen stärker beteiligt ist und das gedruckte Buch ein habhaftes Objekt ist. Ich weiß manchmal noch bei Büchern, die ich vor Jahren gelesen habe, wo ungefähr sich die Stelle finden lassen müsste, nach der ich suche – im letzten Drittel, auf der rechten Seite, wahrscheinlich oben.
Elektronisch vermittelte Texte rauschen bei mir ziemlich durch ... Meinen geliebten Doderer, meinen geliebten Kafka, niemals wollte ich deren Bücher in elektronischer Form wiederlesen. Gar nicht zu reden davon, dass manche Bücher als Objekte wirklich schön sind. In meinem Regal stehen zwei zerfledderte, sehr hübsche Kinderbücher ..., über deren Rücken ich manchmal liebevoll mit dem Finger fahre, eben ganz wie ein echter Liebhaber.
... es erbost mich zutiefst. Einige amerikanische Großfirmen, allen voran Amazon, sind ja bereits eifrig beschäftigt, elektronische Buchdienste anzubieten. ... Wenn ich eine Firma hasse, dann diese! Amazon bezahlt keine Steuern in den Ländern, in denen dieser widerliche Klub eine Menge Geld verdient, er bezahlt seine Angestellten empörend schlecht, ruiniert die Buchhändler und zunehmend auch die Verlage. ...
Jedenfalls halte ich dem gedruckten Buch, den erstklassigen Verlagen und den Buchhändlern, die ich liebe, die Treue, schwatze vergnügt mit ihnen und lasse mich von ihnen auch gern auf etwas hinweisen, was mir bisher entgangen ist. ...
Komme, was wolle, ich glaube an die Zukunft des Buches zwischen zwei Deckeln ..."
(© Sibylle Lewitscharoff)

Mit dem vorliegenden, aus urheberschutzrechlichen Gründen nur in Zitaten wiedergegebenen Text hat Sibylle Lewitscharoff die sechste internationale Buchmesse "Buch Wien" eröffnet. Der gesamte Text hier.

Siehe auch: Die Zukunft des Buches

Mitgliederausstellung des Halleschen Kunstvereins

Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie, Schmuck, Keramik, Textil, Grafikdesign u.a.
Foto © Jürgen Domes
Zum Jahresende ist es nun bereits eine gute Tradition geworden, dass die Künstlermitglieder des Halleschen Kunstvereins, dessen Vorsitzender unser Mitglied Dr. Hans-Georg Sehrt ist, ihnen wichtige neue Arbeiten des vergangenen Jahrs in einer Gemeinschaftsausstellung vorstellen. So gibt es vom 8. bis zum 20. Dezember 2013 die Ausstellung „Künstlermitglieder des Halleschen Kunstvereins“ zu sehen. Arbeiten von 66 Künstlern von der Malerei und Grafik über die Fotografie und das Grafikdesign bis zum Kunsthandwerk locken zum Betrachten und vielleicht auch zum Erwerben. Eine Besonderheit ist bei dieser Ausstellung, dass professionell tätige Künstler mit Laien ohne Vorbehalte gemeinsam ausstellen. - Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 8. Dezember 2013, um 11 Uhr wird es außerdem eine weihnachtliche Lesung des Schauspielers Ralf-Friedrich Voß, Chefdisponent der Oper Halle, geben.

Ausstellung: 8. bis 20. Dezember 2012

Künstlerhaus 188
Böllberger Weg 188
06110 Halle

Di, 03.12.2013

Was andere sagen ...

Biennale Buchkunst Weimar – I sold the nacked Nietzsche

Zum vierten Mal fand am Wochenende die Biennale Buchkunst Weimar statt, die im Jahre 2007 von Gudrun Illert initiiert wurde. Der Besuch war sehr gut, die Stimmung unter den Ausstellern ebenfalls, die Verkäufe zufriedenstellend. Der Oberbürgermeister der Stadt erklärte am Stand, dass das meiste Geld in den Kommunen für Standards ausgegeben werden würde. Also zum Beispiel nicht für den Bau eines neuen Radwegs sondern für das Gutachten zu einem neuen Radweg.
Wie viel Geld hätte die Städten, Kommunen und Gemeinden ohne Gutachter und Anwälte zur Verfügung? Zum Beispiel für „bibliophile Kostbarkeiten, Originalgrafiken, Malerbücher, limitierte Handpressendrucke, Unikatbücher bis hin zu Buchobjekten von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität“ – wie die Stabsstelle "Kommunikation und Protokoll" der Stadt Weimar die 4. Buchkunst Weimar ankündigte. ...
... das Positive ... Hier ist dank Gudrun Illert etwas Gutes entstanden. Letztendlich sind es immer Menschen, die Projekte gestalten und fördern und nicht Institutionen, Kommunen oder Stiftungen. ...
(Hartmut Andryczuk in Der Daten-Messie)

... gesamten Beitrag lesen.

28. Antiquaria Ludwigsburg

Bücher und Grafiken aus sechs Jahrhunderten

Vom 23. bis 25. Januar 2014 findet in der Ludwigsburger Musikhalle die 28. Antiquaria statt, zeitgleich mit der Stuttgarter Antiquariatsmesse. 58 AusstellerInnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz nehmen an der Messe für alte Bücher, Autographen und Graphiken teil, darunter unser Mitglied Volker Riepenhausen.
Das Lesen gehört nach wie vor zu den unverzichtbaren Kulturtechniken. Während den Neubuchhandel die Sorge plagt, daß die Texte in ein digitales Universum abwandern, gibt sich der Altbuchhandel ganz gelassen. Gedrucktes, Gemaltes und Geschriebenes - vorausgesetzt, es ist selten oder schön - findet nach wie vor seine Liebhaber.
Das diesjährige Rahmenthema der Antiquaria heißt Zensur. Manches erscheint aus heutiger Sicht skurril, manches hat eine erschreckende Aktualität. Wer den Katalog durchblättert wird zahlreiche Schriften und Grafiken finden, die den Herrschenden in den vergangenen Jahrhunderten ein Dorn im Auge waren - eine Kulturgeschichte der anderen Art. So setzte die katholische Kirche 1699 Bernard Connors „Evangelium medici“ auf den Index, weil der Verfasser versuchte, Wunderheilungen aus medizinischer Sicht zu erklären.
Die Antiquaria entwickelte zudem eine Initiative, den Handel mit antiquarischen Büchern und Grafiken transparenter zu machen. Außenstehende können am zweiten Messetag so manches Geheimnis lüften und Befremdliches verstehen lernen. Zu jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand etwas über sich, seine Arbeit und die Besonderheiten seiner Bücher und Graphiken erzählen. In einem einleitenden Vortrag wird die Veranstalterin dokumentieren, wie die Messe zu dem geworden ist, was sie ist. Auf dem anschließenden Rundgang können Fragen gestellt werden. Und wer neugierig ist aber nur nachlesen möchte, was Sammler zum Sammeln bewegt, warum ein Theatermensch die Bühne verlässt und mit Gedrucktem handelt oder was Antiquare machen, wenn sie einmal kein Buch in Händen haben – findet Antworten hier
Der Katalog kann bei der Veranstalterin Petra Bewer (Gänsheidestr. 69, 70184 Stuttgart) angefordert oder ab Ende Dezember im Internet angesehen werden.
 
Messe: 23. bis 25. Januar 2014
 
Ludwigsburger Musikhalle

Buchkunstort Weimar

Die Teilnehmer der 4. Buchkunst Weimar, Foto © Gudrun Illert
Die Landkarte, die Rolf Lock vorsichtig aufblättert, sieht aus, als stamme sie aus dem Seesack von Käptn John Silver: mehrfach gefaltet, öliger Stoff, und natürlich von Hand gezeichnet. Zu sehen darauf: die alte Welt, wie Shakespeare sie kannte. Hervorgehoben sind sämtliche Handlungsorte seiner Dramen.
Die Karte ist nicht historisch, und doch gehörte sie jetzt zu den Beständen in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek. Bibliotheksdirektor Michael Knoche nutzt die alle zwei Jahre stattfindende Messe "Buchkunst Weimar", um von den Ausstellern mit Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen thematisch passende Künstlerbücher anzukaufen - diesmal vor dem Hintergrund des nahenden Shakespeare-Jahres 2014.
Neben Rolf Lock wählte Knoche Arbeiten von Reinhard Scheuble, Christian Ewald, John Gerard und von Petra Reichenbach und Franziska Haller, Studentinnen der Burg Giebichenstein, aus.
Seit ihrer ersten Buchkunst-Ausstellung, die Gudrun Illert 2007 veranstaltete, hat sich Weimar als Buchmesse-Standort im Segment Künstlerbücher einen Namen gemacht. An die 500 Besucher konnten bis gestern Abend begrüßt werden.
(nach einem Bericht von Sabine Brandt in Thüringer Allgemeine 2.12.2013)

Lesung mit Autoren der Mariannenpresse

Ein Klick auf die Abb. ruft eine Fotostrecke von Abel Doering von der Ausstellung auf
Im Rahmen der Ausstellung der Edition Mariannenpresse, in welcher in 29 Jahren 129 Bücher mit Erstdrucken von in Berlin lebenden Autorinnen und Autoren, zusammen mit Originalgraphiken bildender Künstlerinnen und Künstler in bibliophilen Ausgaben erschienen, findet in 14 Tagen eine Lesung mit Ditha Brickwell, Christiane Grosz und Richard Pietraß statt. Die Autoren lesen aus ihren in der Mariannenpresse erschienenden und auch neueren Werken. Der Eintritt ist frei.

Ausstellung: 13. November 2013 bis 6. Januar 2014
Lesung: Dienstag, 17. Dezember 2013, 20:00 Uhr


Universitätsbibliothek der Freien UniversitätGarystr. 39
14195 Berlin
(U-Bahnhof Thielplatz, U3)

Die Officina Bodoni

Als neueste Veröffentlichung der Maximilian-Gesellschaft und als Jahresgabe 2013 wurde vor wenigen Tagen ausgeliefert: Martino Mardersteig: Die auf der Handpresse der OFFICINA BODONI gedruckten Bücher 1978 - 2004.
Die Publikation ergänzt die 1979 erschienene Schrift dieser Bibliophilengesellschaft Giovanni Mardersteig: Die OFFICINA BODONI 1923 - 1977 und erschien in einer Auflage von 800 Exemplaren. Neben einer, teilweise illustrierten, Listung aller im Zeitraum nach dem Tode von Giovanni Mardersteig in Verona gedruckten Bücher  enthält die Schrift ein ausführliches und informatives Vorwort von Wulf D. v. Lucius und ein persönliches Nachwort von Martino Mardersteig unter dem Titel: Das Ende einer Geschichte.

Mo, 02.12.2013

Jürgen Rennert - Zeit und Unzeit der Engel

Zuerst vorgestellt auf der artbook.berlin 2013 wird im Jahr seines 70. Geburtstages als neuester Spätdruck eine Auswahl aus den vielfältigen lyrischen Texten von Jürgen Rennert vorgelegt. Der Dichter, Essayist und Übersetzer fragt nach dem Glauben und der Verantwortung der Menschen, vor allem nach seinem Glauben und seiner eigenen Verantwortung. In höchst unterschiedlichen Welten – Westberlin, Ostberlin, DDR und in dem nun vereinigten Deutschland lebend, bewies und beweist er unabhängiges, kritisches Denken und Mut zu widerstehen.
Matthias Gubig begleitet die Gedichte mit fünf großformatigen Drucken von Farbholzschnitten.
Diese sind, zweifach gefalzt, in das schlanke Buchformat integriert. Die Texte sind von Hand aus Bleilettern des Monotype-Schnittes der Poliphilus-Antiqua gesetzt und, wie auch die Grafiken, auf einer Buchdruckpresse gedruckt. Dies gilt auch für den ebenfalls originalgrafischen Einbandbezug.
Als Papier fanden Munken print 150  g und 90 g Verwendung.
Michael Knop fertigte die Handeinbände und Schuber an.
Dieses Buch erscheint in einer einmaligen nummerierten und signierten Auflage von 30 Exemplaren.
Fünf Exemplare erscheinen als Vorzugsausgabe mit einer zusätzlichen signierten Originalgrafik.
Die Normalausgabe kostet 320 Euro,
die fünf Exemplare der Vorzugsausgabe mit einer im Schuber hinzugefügten zusätzlichen Grafik 500 Euro.

Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde
Telefon 03379/372344

Horst Peter Meyer

Doppelbegabungen
Horst Peter Meyer:
im drangsaal spielt musike

Blätter – Texte - Bücher

Eine Ausstellung des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“.

... Meyers Texte sind keine einfache Kost. Aber einmal mit diesen assoziationsreichen Wortfolgen vertraut, kann die Lektüre auch amüsant sein. In kunstvoller Verschachtelung müssen die Texte mehrfach und vielleicht auch laut gelesen werden, dann erst offenbaren sie ihre Vieldeutigkeit von bitter bis humorvoll. ...Es gibt auch Arbeiten zu einzelnen Wörtern oder Wortspielen, die typisch Meyersche Erfindungen sind wie BLINDFLUCH, NACHTIGALLENBITIER oder AFFRONTBERICHT, GENITAL DANEBEN, LUST GETÜMEL, VERSTÄNDNIS DER NACHT. ...
Meyers Œuvre bleibt der Literatur untrennbar verbunden. Zählt man noch seine monatlich unter der Rubrik Kunststückchen in der Thüringer Allgemeinen veröffentlichten Aphorismen (bis 2012) und erst recht die kunstvollen eigenen Texte in seinen Katalogen hinzu, muss man schon von einer Doppelbegabung des Weimarers sprechen.
Worauf der Literatur- und Kunstfreund aufmerksam gemacht werden sollte, sind also erstens die unikaten Künstlerbücher, die ins Kupferstichkabinett Dresden und in andere beutende Sammlungen gelangten, zweitens die originalgrafischen Künstlerbücher, immer auch mit eigenen Texten des Künstlers, und drittens die etwa 400 Schriftblätter der "Suite Pentimenti" mit Zitaten und schließlich auch die inzwischen kaum noch überschaubare Sammlung von veröffentlichten Aphorismen.
Nicht zu reden ist hier von seinem kompakt-kraftvollen Werk der Malerei und Graphik. ...
(Jörg-Heiko Bruns in: MARGINALIEN, 201. HEFT)

Ausstellung: 27. November 2013 bis Februar 2014

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39104 Magdeburg

9. Norddeutsche Handpressenmesse BuchDruckKunst

Zum neunten Mal öffnet sich im Museum der Arbeit im Januar ein Fenster zur zeitgenössischen Buchkunst. Dort zeigen mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und dem europäischen Ausland (Irland, England, Spanien, Italien, Niederlande) ihre ungewöhnlichen Werke, darunter auch unsere Mitglieder P.J. Moosbrugger mit der Pegasus Presse, Hanfried Wendland mit NeueKleiderDrucke, Peter Zitzmann mit der schePiZi-Presse und Michael Duske mit Serapion vom See.
Die vorgestellten Bücher, Mappenwerke, Buchobjekte und Einblattdrucke bereiten ein ganz und gar exklusives Vergnügen für alle Sinne. Ihre manuelle Machart ist mit den Fingerspitzen spürbar. Die Nase erfreut sich am Geruch satt aufgetragener Farben. Hörbar ist für wahre Bibliophile sogar Musik, die beim Umblättern alleredelster Papiere das Ohr beglückt.
Zunehmend sind es neben den traditionellen Satz- und Drucktechniken auch aktuelle und bisweilen experimentelle Techniken, deren sich die Schöpfer dieser Buchjuwelen bedienen.
Auch wer auf literarische Entdeckungsreise gehen will, kann fündig werden, denn so manche Erstveröffentlichung betritt im Gewand eines edel gestalteten Pressendrucks erstmals die Literatur-Arena.
Der Einsatz an handwerklicher Arbeit, an Kreativität und persönlichem Engagement ist bei jedem der präsentierten Werke spürbar. Die Aussteller, die in der Regel zugleich Gestalter, Illustrator, Schriftsetzer, manchmal auch Buchbinder und dabei auch noch Verleger und Buchhändler in einer Person sind, freuen sich darauf, den Besuchern die Besonderheiten zu erläutern und ihnen Einblick in ihre abwechslungsreiche Tätigkeit zu geben.
Neben den buchkünstlerischen Exponaten gibt es auf der Messe auch noch vieles zu sehen, was die ganze Familie interessiert: Da sind Setz- und Buchdruckmaschinen in Aktion und man kann altgedienten und auch jungen Schriftsetzern und Schriftsetzerinnen über die Schulter schauen. Einer der wenigen Meister seines Fachs, und Besitzer einer historischen Papiermühle in Franken, wird Papiere auf die gleiche Weise aus der Bütte schöpfen, wie das in früheren Jahrhunderten üblich war. Besucher, die sich für kunstvoll gestaltete Bucheinbände interessieren, kommen bei den „Meistern der Einbandkunst“ auf ihre Kosten. Wie Buchbinden funktioniert, zeigt die Hamburger Buchbindemeisterin Karin Begemann. Kalligraphie wird vorgeführt von mehreren Schriftkünstlerinnen und in Form dekorativer Schriftstelen, inszeniert von Theresia Schüllner.
Woher die Farbe in den Büchern kommt, zeigt Dr. Georg Kremer, der Experte für Farbpigmente. Seine bunte Palette natürlicher Grundstoffe birgt manche Überraschung.

Eröffnung: Freitag, 17. Januar 2014, 19 Uhr
9. Nordeutsche Handpressenmesse BuchDruckKunst: 18. und 19. Januar 2014

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg

Museum für Druckkunst will deutsches Kulturerbe werden

Das Museum für Druckkunst Leipzig bewirbt sich mit der aktiven Erhaltung und Vermittlung des Know-hows der handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hoch-, Tief- und Flachdruck um Aufnahme in das deutsches Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Flachdruck - Präparieren eines Lithografiesteins vor dem Druck
Als länderübergreifende und multinationale Ausdrucksform schickt das Museum für Druckkunst in der Kategorie „traditionelle Handwerkstechniken“ das Druckhandwerk ins Rennen. Die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hochdruck (hier: Buchdruck mit Bleilettern und Xylografie), Flachdruck (hier: Lichtdruck und Steindruck) und Tiefdruck (hier: Kupferstich und Radierung) werden im Museum aktiv gefördert, angewendet, weitergegeben und anschaulich vermittelt. Nur in Leipzig kann die Vielfalt der genannten Drucktechniken gemeinsam und in Aktion erlebt werden.

Hochdruck - Druck an einer Kniehebelpresse
Die Aufnahme des historischen Druckhandwerks als immaterielles Kulturerbe wäre eine große Anerkennung für eine gesellschaftlich bedeutsame Kulturtechnik mit über 500jähriger Tradition, die bis heute eng mit Leipzig und Sachsen verbunden ist.“ sagt Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig.
Tiefdruck - Druck einer Radierung, Fotos © Museum für Druckkunst Leipzig
Im Herbst 2014 soll das bundesweite Verzeichnis auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht werden.

So, 01.12.2013

Weihnachtsmarkt in der Neuhauser Kunstmühle

Es ist nun schon eine liebgewordene Tradition und so veranstalten Elisabeth und unser Mitglied Nikolaus Topic-Matutin auch heuer wieder in den Räumlichkeiten der Kunstmühle einen Weihnachtsmarkt.
Am 14. und 15. Dezember 2013 jeweils von 11:00 bis 19:00 Uhr findet man in den Räumen der Neuhauser Kunsmühle wieder allerhand Weihnachtliches und Außergewöhnliches:
Natürlich das gesamtes Grafikangebot, Punsch und Schnaps, Glas, Bücher, Schmuck, Keramik ...
Und all jene, die zur Ausstellungseröffnung nicht kommen konnten, können im gemütlichen Rahmen die im Jahr 2013 entstandene Druckgrafik von Stephanie Binding, Paul Ching-Bor, Günter Nussbaumer, Nieves Salzmann, Gottfried Salzmann und die Kassette "Ein spanisches Fest" von Erika Landertinger, Kurt Kaindl und Nikolaus Topic-Matutin erkunden und genießen.

Mühlstraße 5a
5023 Salzburg

Fr, 29.11.2013

4. Buchkunst Weimar

44. Druck der burgart-presse: Klaus Süß, Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren, 60 Expl.
Wieder ist es gelungen, 20 namhafte und international anerkannte Buchkünstler zu einer Verkaufsausstellung in Weimar im Reithaus zu versammeln, darunter die Pirckheimer Jens Henkel mit der burgart-presse und Peter Zitzmann mit der schPeZi-Presse.
Bibliophile Kostbarkeiten, Originalgrafiken, Malerbücher, limitierte Handpressendrucke, Unikatbücher bis hin zu Buchobjekten von hoher künstlerischen und handwerklichen Qualität werden gezeigt und zum Verkauf angeboten. Buchliebhaber können hier in die Welt der Buchgestaltung und Buchkunst eintauchen und sich auch verführen lassen. Alle gezeigten Künstlerbücher sind Exponate, die in keiner Buchhandlung zu finden sind.
Aber auch die Förderung des künstlerischen Nachwuchses steht auf dem Programm. Daher wurden Studierende der Bauhaus-Universität, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Alanus Hochschule Alfter eingeladen, die ihre hohe Kreativität bei Künstlerbüchern zeigen. Kesslers Cranachpresse und van de Veldes Entwürfe schätzend, vom Bauhaus inspiriert und um Dorfners Einbände wissend, ist es den Studierenden heute wichtig, zeitgenössische Positionen in der Kunst des Buchgestaltens zu formulieren und umzusetzen.
(nach einer Information von Gudrun Illert, Atellier G und Henry Günther, Edition Balance)

Biennale: 30. November und 1. Dezember 2013

Reithaus an der Ilm
Platz der Demokratie 5,
99423 Weimar

è Buchkunst Weimar

Kinderwelten

58. internationale Kinderbuchausstellung
 
Trotz des Aufkommens zahlreicher neuer Medien ist die Faszination des Bilderbuchs ungebrochen. Neuerscheinungen aus zahlreichen Ländern laden zum Schauen und Blättern ein. Die Bücher sind nicht nur ein optischer Genuss, sondern spiegeln darüber hinaus die Bildsprache der Gegenwart wider und fungieren anhand ihrer Themenstellungen gleichsam als Indikator gesellschaftlicher Prozesse.
Zu sehen sind die neuesten Kinderbücher aus aller Welt, Comics, Literatur für Kinder.
Sonderschau: Arbeiten der Illustratorin Tatjana Hauptmann.

Eröffnung: 6. Dezember 2013, 19 Uhr
Musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung: TAGWA unter der Leitung von Lothar Bader
Ausstellung: 7. Dezember 2013 bis 2. März 2014

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Mi, 27.11.2013

Wiederentdeckt

Jörg Becken. Bücher und Verbrechen im Wandel der Zeit.

Dieses Buch wurde für die Freunde der Checkpoint Systems Deutschland GmbH hergestellt.
Düsseldorf 1993.

Es ist ein lesenswerter, bisweilen jedoch (zu) fragmentarischer Exkurs in ein ungewöhnliches Gebiet der Buchgeschichte und -moderne. Themen sind u.a. Bücherverbrennungen, Diebe und Filous, Bücher als Anstifter, Nichts als Fälschungen.
(Dr Michael Steiner)

Harald Kretzschmar

Im Berliner Club Dialog e.V. findet unter dem Titel "Russische Köpfe" eine Ausstellung mit Porträtkarikaturen 1960 - 1995 unseres Mitglieds Harald Kretzschmar statt.

Vernissage: 29. November 2013, 18:00 Uhr

Club Dialog e.V.
Friedrichstr. 176 - 179, 3. Etage Pressezentrum

10117 Berlin