Pirckheimer-Blog

Mi, 11.09.2013

Zehnter Vogtländischer Kunstkalender 2014

Seit dem 02.09.2013 liegt der neue, der 10. Vogtländische Kunstkalender für 2014 vor.
Zehn Jahre Vogtländische Kunstkalender, jedes Jahr eine kleine Sammlung mit wertvoller Originaldruckgrafik, 13 Kunstwerke je Kalender, wie immer signiert und nummeriert von hervorragenden Künstlern, in einer kleinen Auflage von nur 65 Exemplaren! Alle Arbeiten sind von den Künstlern persönlich gedruckt. Kalenderformat: 70 cm x 50 cm, gedruckt auf verschiedenen, hochwertigen Künstlerpapieren. Die Grafiken können leicht von den Kalendarien gelöst werden, also als Einzelblätter gerahmt, präsentiert und verschenkt werden. Auf der Rückseite des Kalenders finden sich die Biografien der beteiligten Künstler.
Den Kalender sendet der Herausgeber Erik Seidel gern zu. Der Kalender kostet auch in diesem Jahr nur 340 € ( zzgl. 10 €/ versicherter Versand). Erstmals werden die Kalender im Pappschuber geliefert.

Folgende Künstler sind diesmal beteiligt:

Lothar Rentsch aus Plauen - Linolschnitt
Christoph Ruckhäberle aus Leipzig - Farblinolschnitt
Mikael Kilhmann aus Schweden - Farblithografie
Andrea Lange aus Kemberg - Farbholzschnitt
Britta Matthies aus Hohen Viecheln - Aquatintaradierung (Abb.: Blaue Stunde)
Matthias Schroller aus Dresden - Holzschnitt
Barbara Mäder-Ruff aus Lonnerstadt - Farbradierung
Eberhard Klauß aus Leipzig - Aquatintaradierung
Franca Bartholomäi aus Halle - Holzschnitt
Anna Arnskötter aus Lentzke - Farblinolschnitt
Elke Wolf aus Plauen - Algrafie, aquarelliert
Christiane Werner aus Leipzig - Farblinolschnitt
Erik Seidel aus Plauen - Farbholzschnitt

Restexemplare der bisher erschienenen Kalender sind weiterhin beim Herausgeber erhältlich.

siehe auch: è 9. Vogtländischen Kunstkalender 2013

Bücherfest Rhein-Main

Zwei Tage voller literarischer Fundstücke, weitestgehend niegelnagelneu von der am selben Wochenende stattfindenden Frankfurter Buchmesse, präsentiert die Stadtbibliothek zusammen mit dem Amt für Kulturmanagement. Schon zum vierten Mal ist das Bücherfest Rhein-Main Offenbach als Literaturfest, nun in den neuen Räumen des Hafen 2, direkt am Mainufer zu erleben – und diesmal unter besonderen Vorzeichen als Büch(n)erfest. Es werden vor allem Autoren eingeladen, die sich inhaltlich mit den Themen auseinandersetzen, die den Jubilar des Jahres 2013 Georg Büchner elementar bewegten. Es geht unter anderem um die Erforschung des menschlichen Wesens aus unterschiedlichsten Richtungen, aus denen eindrucksvollen Aussagen und Fantasien eine eigene und kraftvolle Stimme gegeben wird. Auch 2013 gibt es wieder hochkarätige und vielseitige Autoren, so dass Sie sich auf zwei Tage ins Buch gebannter und von den Autorinnen und Autoren live freigelassener Erlebnisse freuen dürfen, die am Abend des 10. Durch poetische und klangvolle Töne musikalisch durch Kimono Kops ergänzt werden. Das Bücherfest verheißt somit wieder ein entspanntes literarisches Wochenende zwischen Lyrik, Krimi und Roman.

12. und 13. Oktober 2013

Offenbach
Hafen 2, Mainufer

Die Zukunft des Buches

Unter diesem Titel, ergänzt mit der Überschrift „Die Zukunft Europas“ fand am 10. September ein deutsch-französisches Gesprächsforum statt, von welchem ich mir einige Antworten zu einem Thema erhoffte, das sicher jeden Pirckheimer und jeden Bücherfreund, vor allem mit Blick auf die neuen Medien, umtreibt.
 
Autoren, Buchhändler, Verleger und Politiker beider Länder diskutierten hierbei jedoch weniger die Zukunft des Buches, sondern verständigten sich über Entwicklungen und die Zukunft des Buchmarktes in Europa unter dem Vorzeichen des geplanten Freihandelsabkommens mit den USA ... Der vielfach als dramatisch bezeichnete Wandel am Buchmarkt infolge Verdrängung der unabhängigen Buchhandlung durch Internetmonopolisten ist eine Herausforderung an die Politik und der Schutz europäischer Kulturtradition gegen eine Amerikanisierung eine dringende Aufgabe auch der deutschen Regierung, die anders als die französische bislang weitgehend tatenlos blieb. Hoffnungsvoll stimmt hierbei, dass als Ergebnis der Diskussionsrunde eine gemeinsame deutsch-französischen Erklärung „Eckpunkte für eine nachhaltige europäische Buchpolitik“ formuliert wurde, deren zentrale Forderungen sind:
1. Die Aufrechterhaltung der Buchpreisbindung
2. Die reduzierten Mehrwertsteuer muss auch auf elektronische Bücher angewendet werden
3. Die Wettbewerbsverzerrungen durch Steuervorteile müssen beseitigt werden
4. Das europäische Urheberrecht, welches sich als ein Autorenrecht, nicht wie in den USA als ein Copyright-Recht versteht, muss bewahrt bleiben.

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Siegfried Gill

Ein Gang durchs Atelier
 
 
Zur Ausstellungseröffnung am
Samstag, den 21. September, von 15 - 18 Uhr
wird herzlich eingeladen.
 
Ausstellung: 21. September bis 19. Oktober 2013
 
Schustehrusstr. 28
10585 Berlin

Sa, 07.09.2013

vergissmeinnicht

Briefbeschwerer aus Glashütten der Lausitz von Bernd-Ingo Friedrich, Weißwasser und Arnd Keller, Bautzen
 
Die Ober- und die Niederlausitz mit ihren reichen Vorkommen an Holz, Kohle und Sand boten ideale Voraussetzungen für die Entwicklung einer Glasindustrie, die in der Gründerzeit internationale Bedeutung erlangte. Weniger bekannt ist, dass in den vielen Glashütten, die es einst in der Lausitz gab, als Nebenprodukt eine besondere Form der Volkskunst entstand: Briefbeschwerer aus Glas. Deren Herstellung erforderte die perfekte Beherrschung des Handwerks, wozu gestalterisches Talent, großes Geschick und nicht zuletzt ein wenig Glück gehörten.
Die neben seinem Interesse an bibliophilen Themen entstandene Sammlung unseres Mitglieds Bernd-Ingo Friedrich beinhaltet Briefbeschwerer, Dokumente und Belege aus dem Wirtschaftsraum der Lausitz. Sein Anliegen ist es, ein fast vergessenes volkskundliches Kulturgut in Erinnerung zu bringen und zu bewahren. Durch vor Ort erfragte Details und Geschichten wird die Sammlung, die gleichzeitig eine Forschungslücke schließt, authentisch und kulturhistorisch wertvoll.

Eröffnung: 23. November 2013, 15 Uhr
Eröffnungsrede: Dr. Georg Goes, Museumsverein Glashütte e.V.
Kabinettausstellung: 23. November 2013 – 26. April 2014

Museum Bautzen

Zweimal: Das schönste deutsche Buch 2013

Im prall gefüllten Foyer des Museums Angewandte Kunst Frankfurt verlieh Dr. Horst Claussen, Ministerialrat beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien den mit 10.000 Euro dotierten »Preis der Stiftung Buchkunst« für das schönste deutsche Buch, den sich dieses Jahr erstmalig zwei Bücher teilen:

Katrin Wiehle
Mein kleiner Wald

Das Buch für Kinder ab drei Jahren lädt ein zu einem Besuch im Wald.
100% Naturbuch
Beltz & Gelberg, Weinheim
Illustrationen, Satz, Typografie, Gestaltung: Katrin Wiehle, Springe
Druck und Buchbindung: Sachsendruck Plauen GmbH, Plauen
Herstellung: Julia Rissler, Stuttgart


Katharina Gaenssler
Sixtina MMXII
Diese Broschur dokumentiert das künstlerische Projekt der fotografischen Kartierung von Raffaels Sixtinischer Madonna und deren imaginärer Entrückung.
Edition Minerva / Der Kunsthandel Verlag, Neu-Isenburg
Druck und Buchbindung: Kösel GmbH & Co. KG, Altusried-Krugzell
Satz und Typografie/Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser, München

Mi, 04.09.2013

Küstenlandschaften

Mischtechniken und Texte von Diana Trojca

Die vielseitige Künstlerin Diana Trojca, Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft,  nähert sich ihrem bevorzugten Thema „Landschaften und Meer“ in dieser Ausstellung nicht nur als Malerin, sondern stellt uns auch ihre neuesten lyrischen Texte vor.

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 19. September, um 18:30 Uhr.
Frau Siegrun Braune wird aus den Texten der Künstlerin lesen.


Dem Wind gewidmet

Wo bist du Wind?
Wo schläfst du Wind?
Im Traumhaus fange ich dich ein, bette dich am
Gestade der Nacht.
Lasse dich im Inselbett zurück,
damit du fliegen kannst,
hinauf, hoch in die Wolken hinein.
Ich empfange dich, trage dich ins Baumhaus,
in tausend Heckenrosen wärmen dich die Bienen,
ich umwebe dich, sanft und sacht.
Ich lasse dich fliegen,
ich empfange deinen Duft immer wieder,
für ewig vereint mit Sonne und Licht.

Ausstellung: 19. September bis 16. November 2013 

Bibliothek Berliner Platz
Berliner Platz
99091 Erfurt

Mo, 02.09.2013

Neue Geschäftsführerin bei der Stiftung Buchkunst

Katharina Hesse kommt als neue Geschäftsführerin – Renate Stefan als Fachbeirätin der Stiftung Buchkunst

Renate Stefan
Katharina Hesse wird neue Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst. Seit 1998 arbeitet Katharina Hesse mit dem SCHÖNSTEN Produkt der Welt. Ob als Buchhändlerin, als Organisationsleiterin am mediacampus frankfurt oder zuletzt als Geschäftsführerin des reinen eBook verlegenden e-Lectra Verlags – einem Verlag, der sich die Bereicherung digitaler Bücher zur Aufgabe gemacht hat. Sie folgt zum 1. November auf Alexandra Sender, die die Stiftung Buchkunst aus privaten Gründen auf eigenen Wunsch verlässt, um zu neuen Aufgaben in anderen schönen Kontexten aufzubrechen.
Katharina Hesse
In beratender Funktion steht der neuen Geschäftsführerin zukünftig Renate Stefan als Fachbeirätin zur Seite. Sie arbeitet seit Anfang der 80er Jahre als Herstellerin und leitete die Abteilungen im Berlin und Aufbau Verlag. Seit Anfang 2012 verantwortet sie die Herstellung für den Verlag DIE ANDERE BIBLIOTHEK, in dem seit ihrer Übernahme jede Neuerscheinung in einem besonderen »Kleid« erscheint. Zahlreiche von Renate Stefan gestaltete und hergestellte Bücher erhielten die Auszeichnung »Eines der schönsten deutschen Bücher« der Stiftung Buchkunst und sie fungierte mehrfach als Jury-Mitglied im nationalen, wie internationalen Wettbewerb der Stiftung.

Zukunft des Buches, Zukunft Europas

Innerhalb des internationalen literaturfestivals berlin findet, veranstaltet vom Büro für Buch- und Verlagswesen der französischen Botschaft in Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels, der Frankfurter Buchmesse, dem Deutschen Kulturrat in der Französische Botschaft in Berlin ein Forum zur Zukunft des Buches statt. Untersucht werden die Fragen: Wie entwickelt sich der Buchsektor im Umfeld des schnell wachsenden E-Bookmarktes? Welche politischen Ansätze gibt es zur Unterstützung des Buches? Welche Rolle kann und muss Europa dabei spielen?
Diese Fragen diskutieren am 9. September 2013 hochkarätige Gäste aus Kultur und Politik mit Schriftstellern, Verlegern und Buchhändlern in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin. Mit dabei sind auch die französische Kulturministerin Aurélie Filippetti und der deutsche Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann.
 
Forum: 9. September 2013
 
Unter den Linden 78
10117 Berlin

So, 01.09.2013

Vogel Frühling

Hommage an Uwe Greßmann

Uwe Greßmann, Lothar Böhme, Lutz Dammbeck, Ellen Fuehr, Sabine Herrmann, Günter Hofmann, Horst Hussel, Johannes Jansen, Ralf Kerbach, Klaus Killisch, Johannes Ulrich Kubiak, Wolfgang Leber, Helge Leiberg, Osmar Osten, Heidrun Rueda, Wolfram Adalbert Scheffler, Christine Schlegel, Schüler aus Geltow
Abb.: Uwe Greßmann, o.T. [zu Vogel Frühling],
o.J, Tusche schwarz auf Papier, 21 x 14,8 cm,
Signatur 1095
© Archiv der Akademie der Künste Berlin,
Literaturarchiv, Uwe- Greßmann-Archiv
Eine Ausstellung in Kooperation mit der Berliner Galerie Pankow und der Akademie der Künste Berlin
Zur Ausstelung erschien ein Katalog, herausgegeben von der Galerie Pankow.

Vernissage: 14. September 2013 um 17:00 Uhr

Ausstellung: 14.September bis 15. Dezember 2013

è Kunstkeller Annaberg
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

siehe Vogel Frühling

Fr, 30.08.2013

Ginkgofee trifft Seidenraupe

Die chinesischen Insel-Bücher 
Vor 100 Jahren wurde in Leipzig die schönste Buchreihe der Welt kreiert, die noch heute bestehende Insel-Bücherei. Ihre Beliebtheit verdankte sie der Kombination von künstlerischer Ausstattung großartiger Werke der Weltliteratur mit einem günstigen Preis.
Mit ihren riesigen Auflagen sorgte die Leipziger Insel-Bücherei in einem beeindruckenden Umfang für die Verbreitung chinesischer Literatur, Philosophie und Bildkunst in Deutschland.
Es erschienen vom „Lao-Tse“ 99.000 Stück, vom „Li-Tai-pe“ 101.000, vom „Perlenhemd“ 108.000 und von den „Chinesischen Meisternovellen“ 145.000 Exemplare. Von der „Gingkofee“ erschienen immerhin 35.000 Stück.
Chinesische Weisheiten, Märchen von der Ginkgofee, Tuschezeichnungen und religiöse Figuren verbinden sich mit interessanten Geschichten über deren Übersetzer, Herausgeber und Gestalter.
Vernissage: Donnerstag, 12. 09. 2013, 19.00 Uhr im Foyer
Einführung: Prof. Dr. Siegfried Lokatis, Uni Leipzig
Musikalische Umrahmung auf dem Cello: Sonny Thet, Kambodscha
 
Ausstellung des Konfuzius-Instituts Leipzig in Kooperation mit der Buchwissenschaft Leipzig: 13. September bis 19. November 2013
 
Foyer Berliner Stadtbibliothek

Do, 29.08.2013

Poul R. Weile

Die Arbeiten von Poul Weile basieren auf einem dekonstruktivistischen Prinzip. Mit dem Einsatz von sehr unterschiedlichen Ausdruckformen erreicht er, dass der einzelne Betrachter in einer Ausstellung des Art In Flow, Verlag für Zeitgenössische Kunst, immer Zugang zu einem Ausgangspunkt hat - eine rote Lauffläche – über die die ausgestellten Werke gelesen werden können, da sie den Betrachter vorherige Muster der Wahrnehmung einbeziehen lässt.
Ein Werk das das andere reflektiert, ermöglicht die gesamte Ausstellung zu entschlüsseln.
Die Ausstellung wird kuratiert von Frau Dr. Ulrike Oppelt.

Goerz-Höfen/ Halle LinX
12161 Berlin Steglitz-Friedenau

Di, 27.08.2013

Lothar Lang zum Gedenken

(Schloß Burgk am 17. August 2013)

Ulrich Goerdten, Foto Gabriele Ballon
Diese schöne Veranstaltung von und für Felix Martin Furtwängler könnte hier und heute so nicht stattfinden ohne die Wirksamkeit von Prof. Dr. Lothar Lang, an den ich – mit Ihrer Erlaubnis und im Auftrage der Pirckheimer-Gesellschaft – mit wenigen Worten erinnern möchte. Allen denen, die Lothar Lang geschätzt haben, soll damit Gelegenheit zum Abschiednehmen gegeben werden.
Lothar Lang wurde am 20. März 1928 geboren und ist im Alter von 85 Jahren am 20. Juli 2013 verstorben. Mit seinem Hinscheiden ist ein wichtiges Stück deutscher Kunstgeschichte zu Ende gegangen. Er war seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Kunstkritiker, Ausstellungmacher, Verfasser von Büchern und Artikeln, Herausgeber von Mappenwerken, als Organisator und Förderer junger Künstler eine Art Zentrum, in dem sich vieles bündelte.
Für die Kunstszene in der DDR war Lothar Langs Buch Der Graphik-Sammler eine Art Grundlagentext, und es hat auch für heutige Sammler, Antiquare und Kunstliebhaber nichts an Bedeutung verloren. Eine ganze Generation junger kunstinteressierter Menschen hat aus diesem Werk den Impuls zur Beschäftigung mit Graphik und Kunst überhaupt erhalten, hat sich daran ausgebildet und mit diesem Leitfaden in der Hand eigene Sammlungen zusammengetragen, oft mit wenig Geld. Denn das war ein Hauptanliegen des Buches: den arbeitenden Menschen den Weg zur Kunst zu eröffnen. Sie sollten sich mit den Künsten befassen und jetzt zitiere ich Lothar Lang selbst: „… aus Liebe zur Kunst, aus Leidenschaft, aus Begeisterung und Verehrung für sie. Die Kunstwerke, die sie erwerben, sind ihre Lebensbegleiter. Sie stehen mit ihnen in einem kritischen Dialog, aus dem sich Kenntnis und Urteilsfähigkeit ergeben …“
In diesem Sinne ist es ihm unter oft schwierigen Bedingungen gelungen, einen lebhaften direkten Austausch zwischen Künstlern und Sammlern in der DDR herzustellen. Diese Art des Kunstlebens in der DDR erscheint heute als humanes Gegenbild zum staatlich gelenkten Kunst – und Antiquitätenhandel, dessen groteske Züge nach der „Wende“ im 118. Heft der MARGINALIEN (1990) beschrieben sind.
Lothar Langs Verdienste um die Pirckheimer Gesellschaft sind kaum richtig zu ermessen und zu würdigen. Er hat viele Jahre im Vorstand mitgearbeitet und als Chefredakteur die MARGINALIEN zu dem gemacht, was sie heute sind: die maßgebliche bibliophile Zeitschrift Deutschlands.
Sabine Schemmrich hat vor Jahren in einem Interview erzählt, daß Schloß Burgk für sie lange Zeit nur ein abweisendes graues Gemäuer gewesen ist. Lothar Lang hat daraus dieses helle, weltoffene Kunstzentrum gemacht, das wir wie selbstverständlich nutzen und mit Ausstellungen und Veranstaltungen beleben können.
Zu der heute hier zu eröffnenden Ausstellung hat Lothar Lang noch einen Katalogtext geschrieben, und das zeigt seine bis zuletzt unveränderte Verbundenheit mit diesem Ort. Wir Pirckheimer werden Lothar Lang immer ein ehrendes Angedenken bewahren.
(Ulrich Goerdten)

Sa, 24.08.2013

Antiquariatsliste September 2013

Die neue Antiquariatsliste Kunst und Literatur des Roten Antiquariats enthält in drei Abteilungen (Kunst, Literatur und Exil) 413 Positionen. Kleinere Schwerpunkte bilden Architektur- und Fotobücher sowie Sammlungen der Zeitschriften Sturm und Aktion.
Der Herbstkatalog wird anläßlich der Frankfurter Antiquariatsmesse erscheinen, die vom 9. bis 13. Oktober stattfinden wird.


è Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Do, 22.08.2013

Franziska Becker

Knockout
 
Am 24. August wird um 11:00 Uhr im Festsaal der Beletage eine Ausstellung unseres Mitglieds, das Sommerpalais Greiz, mit Karikaturen von Franziska Becker eröffnet.
Franziska Becker, 1949 in Mannheim geboren, studierte von 1972 bis 1976 an der Kunstakademie Karlsruhe u. a. bei Markus Lüpertz und ist seit 1977 freischaffende Karikaturistin und Malerin. Mitarbeit bei der "Emma" seit dem ersten Heft im Jahr 1975 und Veröffentlichungen unter anderem in "Titanic", "Stern" und vielen anderen mehr. Hinzu kommen seit 1980 eigene Bücher, zahllose Buchillustrationen, Kalender und Plakate, sowie unzählige Ausstellungen im In- und Ausland. Franziska Becker war schon mehrfach in Ausstellungen des Greizer Satiricums vertreten. Sie wurde unter anderem ausgezeichnet mit dem "Max-und-Moritz-Preis als bester deutscher Comic-Künstler" (1988), dem "Göttinger Elch" 2012 für ihr Lebenswerk und zuletzt im Mai 2013 mit dem Wilhelm-Busch-Preis.
Ihre Themen sind breit gefächert und höchst unterschiedlich: Diät, Mode, Geld, Männer, Weiber, Paare, Alter, Jugendwahn, Bundespolitik, Kirche, Krieg, Esoterik, Yuppies, tiefer Ernst und höherer Blödsinn. Kurz: Sie beschreibt den politischen Zeitgeist in all seinen Facetten mit "einem unbestechlichen Blick, der zugleich gemein und liebevoll sein kann", immer aber "treffsicher und anarchistisch". Dabei ist die Selbstironie eine der deftigsten Farben auf ihrer Palette.
 
Austellung: 24. August bis 3. November 2013
 
è Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146, 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
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Grafikkalender 2014

Die 12 Blätter des nächsten Grafikkalenders der Tabor Presse sind gedruckt, nummeriert und signiert.
Nur das Bonusobjekt von Bodo Korsig ist noch in der Produktion, die Abbildung auf der Webseite der Tabor Presse zeigt erst einmal den Prototypen. Für 2014 haben wir neben „unseren“ gewohnt souverän arbeitenden Künstlern, wie Reinhard Stangl, Johannes Grützke, Sven Drühl und Bodo Korsig wieder ein paar Neuentdeckungen gemacht. Etwa Mathias Beckmann, der sich zeichnerisch uns Druckern genähert hat, oder Jim Avignon, ein sehr bekannter Popartist, gleichzeitig Musiker (Neoangin), Performer und Maler und nun auch mit dem Lithostein auf Augenhöhe. Karoline Koeppel versucht die uralte Frage zu klären: Was war zuerst? Das Ei, oder das Huhn? Die Elbphilharmonie als leuchtendes Symbol des Unfertigen von Harald Alff, ebenso der „Hautball“ des mit dem Meisterschülerpreis der UDK ausgezeichneten Marlon Wobst werden ergänzt durch ein südlich, sommerliches Sternenblatt des Münchners Reinhard Fritz und der Dresdnerin Gudrun Trendafilov, die eine farbig sehr starke Grafik beigesteuert hat. Und Egbert Herfurth erweist sich als der begnadete Illustrator eines Gedichts von Uwe Greßmann und als technisch versierter„Acrylstecher“. Der Kalender kostet immer noch 375,00.
(Klaus Büscher)
 

Felix M. Furtwängler

Unser Mitglied, das Museum Schloß Burgk, zeigt in der Neuen Galerie, im Pirckheimer-Kabinett, auf den Fluren und im Treppenhaus Bilder und Malerbücher von Felix Martin Furtwängler.
Es ist die dritte Ausstellung Furtwänglers auf Schloß Burgk. Sie steht unter dem Titel „Der Maler liebt die Einsamkeit. Lagerkatalog I, Malerei und Malerbücher“ und zeigt neben Beispielen aus Furtwänglers buchkünstlerischer Produktion etwa 40 großformatige Gemälde, die im Treppenhaus, auf dem Gang, in der Neuen Galerie und im Pirckheimer Kabinett zu sehen sind. Die Veranstaltungsreihe nahm ihren Anfang am Freitag (16. August) mit einem Konzert an wechselnden Orten, bei dem Musik aus 400 Jahren aufgeführt wurde, mit Beginn im Schloßpark, Fortsetzung in der Schlosskapelle und Ende im Rittersaal. Am Samstag wurde die Ausstellung eröffnet mit einer Begrüßung durch die Leiterin des Museums, Sabine Schemmrich, die an den wenige Wochen zuvor im Alter von 85 Jahren verstorbenen Kunsthistoriker Lothar Lang erinnerte, der Schloß Burgk als kulturellen Ort geschaffen, entwickelt und „für die Kunst geöffnet“ hat. Nach einem musikalischen Intermezzo, ausgeführt von Jan Heinke auf dem Stahlcello, sprach Ulrich Goerdten im Namen der Pirckheimer-Gesellschaft, um allen, die Lothar Lang geschätzt haben, Gelegenheit zu geben, von ihm Abschied zu nehmen. Er erinnerte an die Verdienste des Verstorbenen, der viele Jahre im Vorstand der Gesellschaft mitgearbeitet hat und als Chefredakteur der MARGINALIEN dieser Zeitschrift Gestalt und Profil gegeben hat. Mit seinem Buch „Der Graphiksammler“ habe er einer ganzen Generation von Kunstliebhabern und Sammlern eine Art Leitfaden an die Hand gegeben und durch seine organisatorischen und herausgeberischen Aktivitäten den für die DDR typischen direkten Austausch zwischen Künstlern und Sammlern hergestellt. Nach einem weiteren musikalischen Zwischenspiel sprach der Direktor der Kunstmuseen der Stadt Erfurt, Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, über Felix Martin Furtwängler und seine Kunst und befasste sich dabei insbesondere mit Furtwänglers malerischem Werk, dessen „Formenwelt der reduzierten Zeichen und Symbole“ wie „Bilder aus einem unscharfen Traum“ keinen rationalen Zugang erlauben, sondern den Betrachter emotional zu überwältigen trachten. Dennoch sei, bei allem Ausagieren innerer Erregungen, das malerische Ergebnis gebändigt durch Formkönnen, das seine Anregungen aus den Hervorbringungen der Kinder und der sogenannten „Primitiven“ bezieht und aus der Verbindung zu gleichartigen Tendenzen in der Kunst des Expressionismus und der „Neuen Wilden“ der 1980er Jahre. Ein Grundgefühl der „Unzugehörigkeit zu den gegenwärtigen Lebensformen der Menschen“ bekunde sich im Titel „Der Maler liebt die Einsamkeit“ ebenso wie in den Gestaltungen der ausgestellten Bilder.
Die Ausstellung wird, mit wechselnden Angeboten an Malerischem und Buchkünstlerischem an sieben Ausstellungsorten gezeigt werden: Schweinfurt, Speyer, Potsdam, Memmingen, Stuttgart, Burgk, Berlin. Ein Katalog zu diesen Ausstellungen, von Erik Stephan gestaltet, befasst sich ausschließlich mit Furtwänglers Malerei. Er enthält neben einer Vielzahl von farbigen Abbildungen Texte von Lothar Lang und Gerhard Fichtner.
Ihren Abschluss fand die Veranstaltungsreihe auf Schloss Burgk mit einer Matinee am Sonntag (18. August) im Grafik-Kabinett, bei der Furtwängler sein Buch „young, wild & nieuw“ vorstellte.
(Ulrich Goerdten)
 
Ausstellung: 17. August bis 3. November 2013

Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

Di, 20.08.2013

Roswitha Quadflieg

Raamin-Presse (1973–2003) Ein Bücherleben

Vor zehn Jahren setzte Roswitha Quadflieg eine Zäsur in ihrem buchkünstlerischen Schaffen und schloss nach drei Jahrzehnten die Raamin-Presse in Schenefeld bei Hamburg. Die seit 1973 dort entstandenen 28 Drucke sind je einem Dichter und einem seiner meist weniger bekannten Werke gewidmet. Die Ausstellung im Museum für Druckkunst – in dem seit 1994 die Texte der letzten sieben Bände gesetzt und gedruckt wurden – fächert die Geschichte der Raamin-Presse nun rückwärts auf und gibt anhand einer Werkauswahl Einblicke in ein bewegtes und vielseitiges Bücherleben.
Roswitha Quadflieg in ihrer Werkstatt,
1970er Jahre, Foto: Jens Rheinländer
Den Auftakt der Schau bildet das letzte Werk der Raamin-Presse, Samuel Becketts Hamburg-Kapitel aus seinen »German Diaries« von 1936/37 und stellt weitere 18 Werke der Weltliteratur von Tankred Dorst, Franz Kafka, William Shakespeare bis zu Georg Trakl vor. Die jeweilige Entstehungsgeschichte der in mehreren Exemplaren präsentierten Bände wird durch zahlreiche Zustandsdrucke, Zeichnungen, Fotos und Entwürfe sowie Druck- und Prägeplatten direkt nachvollziehbar. Alle Werke bestechen durch das außergewöhnliche Zusammenspiel von Originalgrafik, handgesetzter Typografie und aufwändiger Ausstattung. Die in der Raamin-Presse entstandenen Bücher sind stets in limitierter Auflage erschienen, wurden durch ihre visuelle und haptische Einzigartigkeit international bekannt und sind heute seltene und gesuchte Sammelobjekte. Alle Einbände besorgte die Buchbinderei Christian Zwang in Hamburg.

Ausstellung: 20. September 2013 bis 5. Januar 2014
 
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

20 Jahre Bücherstadt Bredevoort, NL

Das Jubelbuch zum 20. Geburtstag der Bücherstadt Bredevoort
Im Jahre 1993 wurde in Bredevoort (zwischen Aalten und Winterswijk, NL) die Renovierung des historischen Zentrums abgeschlossen und nach dem Beispiel anderer Bücherstädte die Niederländische-Deutsche Bücherstadt gegründet, indem die ersten Buchgeschäfte ihre Türen öffneten. Heute finden sich mehr als 30 antiquarische Buchläden in Bredevoort.
"Bredevoort Boekenstad" ist eine gemeinschaftliche Initiative von niederländischen und deutschen Antiquariaten und Buchhändlern. Als grenzüberschreitendes Projekt ist es in Europa einzigartig. Dieses Wochenende feiert die Bücherstadt Bredevoort ihr 20jähriges Jubiläum.
  • Samstag, den 24. August 2013, 10-17 Uhr, Internationaler Büchermarkt (ca. 75 Marktstände)
  • ab 20 Uhr gibt's Gelegenheit zum Tanzen auf dem Boekenbal/Bücherball im Caf'e De Swaan mit der Irish Dance Band
  • am Sonntag, 25. August 2013, 15 Uhr: 'Symposium' unter dem Thema Zukunft oder Requiem für Bredevoort Bücherstadt? mit interessanten Textbeiträgen und Musikeinlagen.

Mo, 19.08.2013

Arte Postale

Die Stubengalerie KunstStücke unseres Mitglieds Konrad Kutt stellt am 23. August 2013 um 19:00 Uhr, verbunden mit einem kleinen Programm und mit ca. 50 Briefen an den Wänden, das vielfach angekündigte und nun erschienenen Buch mit Liebesbriefen von Paran G'Schrey an Katharina (Ehrlicher) vor. Eine Woche später wird die Ausstellung ARTE POSTALE in der Akademie der Künste eröffnet.
Der Berliner Maler Paran G’Schrey (1927–1967) gehörte in den frühen 1960er Jahren zu den Protagonisten des Berliner Informel, des abstakten Expressionismus. Neben seinem künstlerischen Werk hinterließ er eindrucksvolle illustrierte Künstlerbriefe. Es sind spontane Miniaturen, die man gern mit dem so abgenutzten Begriff »poetisch« charakterisieren möchte. Das Werk des in Indien geborenen Künstlers ist von auch heute noch eindringlich spürbarer Vitalität, aber nur wenigen Kennern vertraut. In den Briefen an seine Geliebte und spätere Ehefrau sind Spuren des Alltagslebens in West-Berlin, eigene Erfolge und Niederlagen bewahrt. Sie sind inspiriert vom Zauber des Verliebtseins, dem unendlichen Kraftquell für einen, der auf die Sicherheiten einer bürgerlichen Existenz verzichtete, doch sie spiegeln zugleich sein Hadern mit Kunst und Leben. Der Künstler versah die Briefe mit Gedichten und Illustrationen: Kleine Text-Bild-Kunstwerke, die dem heutigen Betrachter zugleich Zeugnis vergangener Schreib-Kulturen sind.

Ausstellung: 30. August bis 8. Dezember 2013
Gaby und Konrad Kutt
Stubengalerie KunstStücke Grunewald
Institut für Nachhaltigkeit in Bildung,

Arbeit und Kultur (INBAK)Trabener Str. 14 b
14193 Berlin (nahe S-Bhf. Grunewald)
Tel.: 030-891 51 24 oder 0173 601 491 2

è
E-Mail

Akademie der Künste
Pariser Platz, Berlin