Pirckheimer-Blog

So, 13.04.2014

Nordahl Griegs Bücher

- der Schriftsteller und der Antifaschist -

Hrsg.: Margarete Steffiin,
Odd Eidem, Henschel 1947
so ist eine Veranstaltung des Heimatvereins Kleinmachnow überschrieben, auf welcher Harald Kretzschmar mit einer Lesung von Passagen aus Büchern von Nordahl Grieg einen Vortrag über seine Bedeutung als Schriftsteller und als Antifaschist gerade in der heutigen Zeit verbinden wird. Der Seemann, der Patriot und der Deuter von Historie kommen zu Wort.
Neue Erkenntnisse lassen das tragische Schicksal des über dem Machnower See beim Absturz eines Bombenflugzeuges zu Tode gekommenen Autors in einem neuen Licht erscheinen.
Es geht um nichts weniger als den Nachweis, dass hier nicht nur ein auf den ersten Blick als Ultralinker erscheinender Dichter sozusagen für die norwegische Folklore steht, sondern wichtiger Teil einer kreativen antifaschistischen Einheitsfront der Intellektuellen in Europa war.
Auf diese Weise soll die Kenntnis über die Biografie dieses mit dem Gedenken an ihn schon oft geehrten Menschen vertieft werden - nicht ohne wichtige Schlussfolgerungen für die Gegenwart.

Lesung: Montag 14.April 2014, 19 Uhr

Heimatverein Kleinmachnow
Rathaussaal

Jutta Mirtschin

In der Burg Beeskow, Landkreis Oder-Spree in Brandenburg, wird am 3. Mai eine Ausstellung mit Malerei, Grafik, Illustration, Theaterplakate von Jutta Mirtschin eröffnet, deren Atelier die Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft im Oktober besuchen wird.
Die in Bautzen aufgewachsene Künstlerin studierte Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, eine Aspirantur schloss sich an. Seit 1986 arbeitet sie freiberuflich als Malerin, Illustratorin und Grafikerin. Sie nahm an außerordentlich vielen Ausstellungen teil.
Im Klappentext ihrer im Lusatia Verlag, Bautzen, erschienenen Werkschau "Eine Welt gemalt" (Abb.) heißt es: "Ihren Figuren und Szenen ist sehr oft eine wohltuende Leichtigkeit eigen, eine Art Verspieltheit. Und ein Staunen, eine besondere Faszination des Weltentdeckens."
 
Ausstellung: 3. Mai bis 10. August 2014
 
è Burg Beeskow
Bildungs-, Kultur- und Musikschulkzentrum
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
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Kunstwerke im Kleinformat

Unter diesem Titel zeigt seit Ende Februar eine Studioausstellung des Germanischen Nationalmuseums deutsche Exlibris vom Ende des 15. bis 18. Jahrhundert.
Ein Flyer des GNM führt dazu aus: "Seit Ende des 15. Jahrhunderts kennzeichnen Exlibris (lat. aus den Büchern) den Besitzer eines Buches. Zum ersten Mal präsentiert die Graphische Sammlung des Germanischen Nationalmuseums ihren umfangreichen Bestand dieser zumeist kleinformatigen Druckgraphiken. Mit 62 Blättern werden Höhepunkte aus vier Jahrhunderten deutscher Exlibris-Kunst vorgestellt.
Ein großer Teil der Objekte stammt aus der berühmten ehemaligen Sammlung des Grafen Karl Emich zu Leiningen-Westerburg.
Viele namhafte Künstler fertigten Exlibris an und so finden sich in der Ausstellung Werke von Albrecht Dürer, Jost Amman, Raphael Sadeler und Johannes E. Nilson. Auch Goethe radierte um 1767 ein Exemplar für seine Jugendliebe Käthchen Schönkopf.
Exlibris zeichnen sich aus durch verschiedene Motive und Motti, Größen und Drucktechniken. Die Präsentation spiegelt die beeindruckende Vielfalt und künstlerische Qualität dieser Gattung und gewährt damit auch Einblicke in die individuelle Gedankenwelt der Bucheigner."
Die Pirckheimerin Nina Suckow erinnert mit diesem Hinweis die Teilnehmer des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft daran, dass sie ihren Besuch in Bamberg ziemlich gut mit der einem Besuch in Nürnberg verbinden könnten.

Ausstellung: 27. Februar 2014 bis 25. Januar 2015

Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg

Di, 08.04.2014

Werner Klemke

In Lunzenau an der Sächsischen Mulde wird durch den "Prellbock"-Chef Matthias Lehmann eine kleine aber feine Klemke-Ausstellung organisiert. Die gemeinsame Ausstellung von Plakaten in der Kirche „Sankt Jakobus“ Lunzenau und Kleingrafik/Buchillustrationen im „Prellbock“ stammt aus der Sammlung des Augsburger Pirckheimers Matthias Haberzettl. Herrn Lehmann ist auch ansonsten rührig auf dem Gebiet der Kultur tätig, so folgt z.B. vom 17. Juli bis 22.September 2014 die Ausstellung „Blexbolex – Illustrationen , Comic & Masken“, die am 17. Juli um 19 Uhr mit Blexbolex (Paris) eröffnet wird und danach bis zum 1. Dezember 2014 die Ausstellung „Restlaufzeit“ 76 Jahre Barbara Henniger, Karikaturen, welche am 25. September um 19 Uhr im Beisein der Künsterin ihre Vernissage hat.

Ausstellungseröffnung: 17. April, in der Kirche 17:00 Uhr,
im „Prellbock“ 19:00 Uhr mit Matthias Haberzettl
Ausstellung: 17. April bis 22. Juni 2014

Kirche Sankt Jakobus Lunzenau
und Zum Prellbock
Burgstädter Str. 1, 09328 Lunzenau

So, 06.04.2014

Berliner Malerpoeten

40 Jahre nach der Gründung der Berliner Malerpoeten und mehr als 20 Jahre nach ihrer letzten gemeinsamen Ausstellung in Berlin 1992 ist ab heute in Kreuzberg eine außerordentliche Werkschau der Gruppe zu sehen. Ihr gehörten vierzehn malende Schriftsteller und schreibende Maler an, darunter Günter Grass, Christoph Meckel, Günter Bruno Fuchs, Kurt Mühlenhaupt und Wolfdietrich Schnurre. Die in Litauen geborene und seit 1945 in Berlin lebende Lyrikerin und „Mutter“ der Berliner Malerpoeten Aldona Gustas wählte über hundert Werke für die Ausstellung aus. Damit entstand ein Highlight des Ausstellungszyklus des Mühlenhaupt-Museums „Inside Out I – die Kreuzberger Bohème der 1950er bis frühe 70er Jahre“. Zur Eröffnung der Ausstellung, zu der u.a auch der Pirckheimer Wolfgang Jeske umfangreiches Material aus seiner Meckel-Sammlung zur Verfügung stellte, las Aldona Gustas, eigene Berlingedichte. Ralf Parkner lieferte einige Fotoimpressionen von der Eröffnung, die auf seiner facebook-Seite eingesehen werden können.
Foto © Ralf Parkner
Ausstellung: 5. April bis 3. Mai 2014

Mühlenhaupt Museum
Empore der Marheineke Markthalle
Marheineke Platz 15
10961 Berlin

Sa, 05.04.2014

Herzlichen Glückwunsch zum 65sten

© Iris Blank Duderstadt
Wir gratulieren dem Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, dem Autor und Menschenrechtler Wolfgang Windhausen zum 65. Geburtstag. Wolfgang Windhausen, sehr engagiert in der ehrenamtlichen Gefangenenbetreuung, dort Mitbegründer und lange Zeit Mitarbeiter der Gefangenenzeitung "Die Mauer" und Organisator von Lesungen im Gefängnis, sowie sehr engagiert bei amnesty international, publizierte in Deutschland, den USA und Frankreich.
Er schuf Illustrationen zu eigenen Büchern und Mapppenwerken, Radierungen, Holzschnitte, Fotos, Plakatentwürfe und Einbandentwürfe. Werke von Wolfgang Windhausen befinden sich u.a. im Deutschen Literaturarchiv Marbach, in der Akademie der Künste zu Berlin sowie in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Anläßlich des Geburtstages von Wolfgang Windhausen erschien das 10. Bibliophile Künstlerbuch "Faltiger Traum" in der Edition Wort und Bild in Bochum. Freunde, Künstler und Persönlichkeiten gestalteten es durch ihre Geburtstagsgrüße und Wünsche, den Würdigungen und Illustrationen zu seinen Gedichten zu einer würdigen Ehrung des Jubilars.

Werner W. Kießig (1924 - 2014)

Werner W. Kießig wurde 1924 in Berlin geboren und machte 1948 seine Meisterprüfung im Buchbinderhandwerk. Von 1956 bis 1965 arbeitete er als Buch-und Papyrusrestaurator an den Staatlichen Museen zu Berlin und der Deutschen Akademie der Wissenschaften als freier Mitarbeiter bei Dr. Rolf Ibscher. Seit 1960 ist Werner Kießig Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft. Nach einem künstlerischen Grundstudium an der Hochschule Burg Giebichenstein und an der Kunsthochschule Berlin wurde er 1967 Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBK) und in der Internationalen Vereinigung «Meister der Einbandkunst», wo er 1982 Präsidiumsmitglied wurde. Seit 1965 war Werner W. Kießig in Berlin Hohenschönhausen freiberuflich als Buchbinder im Atelier für Bucheinband, Ledergestaltung, Restaurierung und Prägedruck tätig. 2007 ernannte ihn die Vereinigung «Meister der Einbandkunst» zum Ehrenmitglied. Werner W. Kießig starb nach schwerer Krankheit in Berlin.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 9. April 2014 um 13:30 Uhr auf dem Oranke-Friedhof,  Friedhofstr. 14 in 13053 Berlin (Alt-Hohenschönhausen) statt.

1 Kommentar:

hat gesagt…Ein großer Verlust für die Kunstbuchbinderei in Deutschland und überhaupt. Ich hatte mit Ihm im letzten Jahr korrespondiert wegen meiner Recherchen um Ernst Collin und hatte zuletzt von Ihm am 11.3 kommuniziert als er krankheitsbedingt von der Stolpersteinverlegung absagen musste. Meine Gedanken sind mit Ihm und seiner Familie.
Peter D. Verheye06. Juli 2014

Fr, 04.04.2014

Jahresgabe der Maximilian-Gesellschaft

Die Welt in Leipzig

Die BUGRA 1914 ist Thema einer im Auftrag der Maximilian-Gesellschaft von Ernst Fischer und Stephanie Jacobs herausgegebenen Publikation, die soeben als Jahresgabe an die Mitglieder dieser Gesellschaft versandt wurde. Der 800 Seiten starke und umfangreich illustrierte Leinenband im Duodezformat wurde von Kristina Brusa in Zusammenarbeit mit Aurelia Markwalder gestaltet und erschien in einer Auflage von 900 Exemplaren.
Gegliedert in Kontexte, Räume, Schauwelten und Resonanzen behandeln die Autoren Matthias Middell, Monika Estermann, Sabine Knopf, Julia Blume, Lothar Poethe, Stefan Paul-Jacobs, Tom Steinert, Stephanie Jacobs, Justus H. Ulbricht, Frieder Schmidt, Carola Staniek, Ernst-Peter Biesalski, Giselher Blesse, Ingrid Kästner, Wulf D. v. Lucius, Dirk Görsch, Ute Maria Etzold, Johanna Niedbalski, Katrin Teichmann, Enrico Hochmuth und Gabriele Netsch in ausführlichen Beiträgen die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, eingebettet in eine Fotodokumentation der noch erhaltenen baulichen Überreste auf dem Leipziger Messegelände von Marta Pohlmann-Kryszkiewicz.

Die Welt in Leipzig. BUGRA 1914
Hrsg. und Prolog: Ernst Fischer und Stephanie Jacobs
ISBN-13: 978-3921743638

Mi, 02.04.2014

Fotos von der RHEIN.Antiquaria

Am Sonntag hatte die RHEIN.Antiquaria eine gelungene Premiere, zu der sich ca. 30 Antiquariate und eine Buchbinderei aus ganz Deutschland angemeldet hatten. Die Veranstalter organisieren bereits seit fünf Jahren erfolgreich die RUHR.Antiquaria in Wattenscheid. Der nächste Termin steht auch schon fest: 19. April 2015.
Durch Klick auf das Foto können einige Fotos betrachtet werden, aufgenommen von Ursula Saile-Haedicke vom Braunschweiger Versandantiquariat Tills Bücherwege.
 
Brückenforum in Bonn-Beuel

Frans Masereel. Der Schrecken des Krieges

Vor 125 Jahren wurde Frans Masereel (1889 – 1972) im belgischen Blankenberghe geboren. Vor allem sein expressionistisches Frühwerk machte ihn zu einem der bedeutendsten Graphiker des 20. Jahrhunderts. Sein immenses graphisches Werk ist durch die Sammlung Paul Ritter beinah vollständig im Klingspor-Museum vertreten. Masereel blieb die Einberufung im Ersten Weltkrieg erspart. 1916 ging er nach Genf, um beim Internationalen Roten Kreuz mitzuarbeiten. Dort traf er Romain Rolland, über den er sich der pazifistischen Bewegung anschloss. Er arbeitete für die Zeitschrift „Les Tablettes“, in der er mit Holzschnitten Stellung gegen Krieg und Militarismus bezog. 1917 gründete er mit Claude L. Maguet die Tageszeitung „La Feuille“. Aus dieser Zeit stammen auch seine ersten Holzschnitt-Alben „Debout les Morts„ und „Les Morts parlent“. Der Humanist und Sozialist setzte sich zeitlebens für Frieden und Völkerverständigung ein. Martina Weiß beleuchtet das Engagement des Künstlers und zeigt Bücher und Graphiken, die mit leidenschaftlichen Anklagen die Grausamkeit von Kriegen schonungslos offenlegen.

Freitag, 4. April 2014, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Treffpunkt Erasmus

Die Pirckheimer-Gesellschaft untertützt bekanntlich das Projekt „Treffpunkt Erasmus“, mit welchem die antifaschistische Vergangenheit des Gründungsmitglieds dieser Gesellschaft, des Grafikers und Buchillustrators Prof. Werner Klemke, bekannt gemacht werden soll. Dieser hatte in den Niederlanden während der faschistischen Besetzung zahlreiche Juden vor Deportation und Ermordung bewahrt.
Bislang wurden Spenden in Höhe von 2.760 Euro auf das Konto der Pirckheimer-Gesellschaft eingezahlt, die jetzt dem Projekt zur Verfügung gestellt wurden. Das Geld wird vorrangig für die Animationsszenen im Dokumentarfilm, basierend auf eine Illustration in Klemkes Kriegstagebuch verwendet, was beispielhaft durch Klick auf untenstehenden Player aufgerufen werden kann. (Auf mobilen Endgeräten wird der Player nicht angezeigt, hier kann eine nicht animierte Tagebuchseite aufgerufen werden.)

Die Initiatoren des Projekts, die jetzt eine neue Pressekampagne in Deutschland starteten, wiesen darauf hin, dass sie weiterhin auf Spenden hoffen, die unter dem Stichwort "Treffpunkt Erasmus" auf das Konto der Pirckheimer-Gesellschaft eingezahlt werden.

Weitere Informationen;hier!

Mo, 31.03.2014

Karin Kramer (1939 - 2014)

Karin Kramer, Frankfurter Buchmesse 2007
Foto (c) Ralf Landmesser
Am 20. März 2014 ist in Berlin die Verlegerin Karin Kramer (geb. Höpfner, 09.11.1939) im Alter von 74 Jahren gestorben.
Karin Kramer hatte seit Anfang der 1970er Jahre zusammen mit ihrem Mann Bernd Kramer den nach ihr benannten Buchverlag in Berlin-Neukölln betrieben, der für viele seiner Leserinnen und Leser zum Synonym für anarchistische Literatur werden sollte. Über vier Jahrzehnte haben Karin und Bernd mit ihren Buchveröffentlichungen maßgeblich dazu beigetragen, dass auch im deutschen Sprachraum neu und vermehrt über Anarchie und Anarchismus nachgedacht und diskutiert wurde. Niemals zuvor war das Angebot an deutschsprachiger anarchistischer Literatur so groß und thematisch vielfältig wie heute, und das ist nicht zuletzt auch Karin Kramer und dem nach ihr benannten Verlag zu verdanken, auch wenn in einem Nachruf in der
taz konstatiert werden musste: "Dennoch ist er vielen im oft nur geschäftstüchtigen Literaturbetrieb noch immer kein Begriff. Das liegt weniger an Kramers Verlagsprogramm als an der immer weiter abnehmenden Neugierde des Buchhandels und des Feuilletons." Und die taz würdigt Karin Kramer: "Dabei hat der Verlag in vielfacher Hinsicht Geschichte geschrieben – auch mit Geschichten. Beispielsweise erschienen hier Texte von Thomas Kapielski und Karsten Krampitz, Bert Papenfuß’ Rumbalotte-Gedichte sind hier gesammelt zu erwerben.
Zugleich ließ Karin Kramer die Romane von Roland Topor und die Texte von Jim Morrison übersetzen. Vor allem aber waren hier unzählige Bücher von Bakunin, Kropotkin, Malatesta, Landauer und Mühsam zu finden ...
"

So, 30.03.2014

Vernissage in der Eremitage

Hans Straßberg, "Dame I, König, Dame II nach altfranzösischen Kartenpiel"
In der Eremitage Gransee des Pirckheimer-Freundes Marc Berger, der in seiner Galerie vorrangig zeitgenössische Buchkunst und Graphik im Hochdruck zeigt, fand heute nachmittag die Eröffnung einer Ausstellung von 3 Künstlern der Druckgraphik statt.
Uwe Beckmann präsentiert in erdfarbenen Naturtönen auf Holz gefertigte Arbeiten mit Stimmungen des Havellandes, bei denen nach teilweise grober Behandlung des Holzes durch die sichtbar gemachten Maserungen subtile Ansichten entstanden.
Uwe Beckmann, Angela Schröder, Hans Straßberg
Hans Straßberg ist mit sehr unterschiedlichen Arbeiten vertreten. Einige Holzschnitte griffen deutlich Traditionen aus dem Buchdruck des Mittelalters auf, insbesondere "Vertreibung aus dem Paradies (nach Joh. Zainer)" oder bezogen sich auf andere historische Buchdrucktraditionen, wie Motive nach altfranzösischem Kartenspiel (Abb.). Daneben gab es aber auch moderne, fast an Zeichnungen erinnernde Holzschnitte, wie seine Mädchenköpfe oder ein Mädchenakt (Abb.).
Hans Straßberg, "Mädchenakt, liegend", "Mädchenkopf", "Mädchenkopf Marion"
Beiendruckend sind in der Ausstellung auch die Arbeiten des Pirckheimer-Mitglieds Angela Schröder, darunter 6 kleinere mehrfarbige Holzschnitte, die als Buchillustration zum Titel "Einen Winter lang" von Frank Martens und Ralf Zühlke mit japanischen Haikus entstanden, welcher als Pressendruck in limitierter Auflage 2000 bei Marc Berger verlegt wurde. Auch die Holzschnitte von Angela Schröder zeigten eine große Bandbreite ihres Schaffens, denn neben den figurativen Arbeiten stellte sie auch sehr stimmungsvolle, in Iristechnik gefertigte Farbholzschnitte vor.
Prof. Dr. Roland R. Berger mit einführenden Worten
Es hätten nicht mehr Gäste in der Eremitage Gransee zur Vernissage Platz gefunden, die der Pirckheimer Roland Berger mit einem informativen Vortrag einleitete und die dann im Gespräch mit den Künstlern bei hausgemachtem Kuchen, Kaffe und Wein an diesem herrlichen Frühlingstag ihren Abschluss fand.
 
è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

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Marc Berger

Sa, 29.03.2014

Bacchanal des Minotaurus

Der „Bacchanal des Minotaurus“ stand im Mittelpunkt des Ausstellungsbesuchs der Thüringer Gruppe der Pirckheimer-Gesellschaft.
Stierkampfszenen, Frauenköpfe, Faune und immer wieder der Mythos, das sind Motive im Werk von Pablo Picasso (1881-1973).
Das Kunsthaus Apoloda zeigte vom 12. Januar bis zum 23. März 2014 erstmals wesentliche grafische Blätter aus den wichtigsten Werkphasen des Künstlers.
Am 15. März führte Prof. Arlt die Thüringer Gruppe durch die Ausstellung. Mehr als 80 Grafiken verarbeiteten das Thema Bacchus und Minotaurus auf unterschiedliche Art und Weise. Kraftvolle und expressive Arbeiten hingen neben zarten, fast klassisch anmutenden, Blättern. Aus der Suite Vollard (1937), der Stierserie von 1945/46 gab es immer wieder Entdeckungen. Das Thema spannte sich von Eros bis Thanatos. Die unterschiedlichen Drucktechniken waren für die Pirckheimerfreunde von Interesse. Einige Pinsellithos zeigten die Anmut und Schönheit der Faune. Farblinolschnitte in unterschiedlichen Stadien verdeutlichten gut den Arbeitsprozeß, in unterschiedlichen Varianten und Motive entdeckten wir Kaltnadelradierungen und Ätzradierungen, diese erzählten von der Meisterschaft von Pablo Picasso. Alle Arbeiten stammten aus dem Kunstmuseum Münster und gaben einen guten Überblick zum Thema Drucktechniken und Picasso, der als großer Künstler in die Kunstgeschichte einging.
(Diana Trojca)

George Grosz (1893-1959)

George Grosz, einer der aufregendsten Berliner Künstler des 20. Jahrhunderts, wird in den kommenden Tagen in einer Ausstellung des Rote4n Antiquariats des Berlioner Pirckheimers Christian Bartsch in Wien geehrt. Bekannt wurde Grosz durch seine dadaistischen Provokationen gegen das deutsche Spießertum und international beachtet als bedeutender Künstler der „Neuen Sachlichkeit", war er auch immer ein politischer Künstler. Die Abscheu vor Militarismus und Krieg, die Parteinahme für die „kleinen Leute" waren Grundkonstanten seiner politischen Auffassung, die er nach seiner Emigration aus Berlin 1933 auch in seiner neuen Heimat in New York beibehalten hat. Die Verfolgung und Vernichtung seiner Weggefährten durch den braunen Terror und die beklemmende Entwicklung in der Sowjetunion verarbeitete er in seinen Zeichnungen nach 1933 genauso, wie er das Inferno des Zweiten Weltkrieges schon in seinen Bildern der späten 30er Jahre vorwegnahm.

Ausstellung: 16. April bis 7. Juni 2014

Rotes Antiquariat und Galerie
Florianigasse 36
1080 Wien

Mit kritischem Blick und beflügeltem Geist

Graphik von Eduard Prüssen

Die Pirckheimer-Freunde, die am Jahrestreffen 2008 in Köln teilgenommen und die Einladung zu einem Atelierbesuch bei Eduard Prüssen in der Thieboldsgasse wahrgenommen haben, erinnern sich sicher noch an ihr persönliches Treffen mit dem mittlerweile 83-jährigen renommierten Buchkünstler und Graphiker.
Jetzt wurde eine Ausstellung aus den Beständen des Künstlers und der USB Köln, der Prüssen im Jahr 2010 einen Großteil seines künstlerisches Lebenswerkes als Vorlass übergeben hatte, zusammengestellt.
Näheres unter „Die Sammlung Eduard Prüssen in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Buch- und Presse-Illustrationen“; dort ist auch ein Werkverzeichnis online zu finden. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft und dem Stadt- und Kreisarchiv Düren.
(Matthias Haberzettl)

Eröffnung: 1. April 2014, 19 Uhr
Es sprechen: Uwe Willner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Düren,
Paul Larua, Bürgermeister der Stadt Düren,
Dr. Horst Wallraff, Stadt- und Kreisarchiv Düren,
Prof. Dr. Wolfgang Schmitz, Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln,
Eduard Prüssen

Austellung: 1. bis 25. April 2014

Kundenzentrum der Sparkasse Düren
Schenkel-/Zehnthofstraße
52349 Düren

Fr, 28.03.2014

„Evas Töchter am Rubikon“

Buchempfehlung aus Thüringen
Charaktere der Versuchnung, sie werden in dem neuen Buch von Harald Stieding und Marianne F. Schulz sichtbar. Geschichten und Reflexionen zu Harald Stiedings Skulpturengruppe Evas Töchter am Rubikon klingen harmonisch zusammen.Im Leipziger Literaturverlag zur Buchmesse im Herbst 2013 ist dieses Buch erschienen. Harald Stieding (Jahrgang 1940) aus Bad Langensalza, unterstreicht die Geschichte von Evas Töchtern noch zusätzlich mit Skizzen aus seinen Tagebüchern der Jahre 2009 bis 2013. Heiter, tragisch, spannungsvoll und voller Witz und Ironie beschreibt Marianne F. Schulz, Jahrgang 1950, Germanistin, die Töchter der Eva.Seine 13 Frauentorsi werden mit Geschichten und Berichten in den Mittelpunkt gerückt, Lebensbilder, Lebenssituationen, Entscheidungen und Schicksale werden sichtbar, in Text und Bild beschrieben. Zentrale Frage ist immer wieder das Thema Leben im 21. Jahrhundert. Nicht zuletzt wird auch die Rolle der Eva beleuchtet, die am Rubikon steht. Über jenen Fluß Cesar im Jahr 49. v. Chr. hinüberschritt. Er sagte einst: Alea iacta est - die Würfel sind gefallen. So stehen 13 Frauenbilder am Rubikon, dreizehn Lebensbilder zeichnen sich ab. Christliche und antike Mythologie wird immer wieder beleuchtet. Heiterkeit und Sinnlichkeit, Verführung und Schönheit kommt besonders in den Zeichnungen zum Ausdruck. Der Strich wirkt kraftvoll und voller Leben. Im Rhythmus der Bewegung sind jene Figuren und tragen, jede für sich, Schönheit in sich.
(Diana Trojca)

Evas Töchter am Rubikon
Hrsg.: Marianne F. Schulz und Harald Stieding
ISBN: 978-3-86660-169-7,
66 Seiten., farbig,
Preis 19.95 €

Mi, 26.03.2014

3mal Holzschnitt

Angela Schröder, Uwe Beckmann, Hans Straßberg

Am Wochenende wird in Anwesenheit der Künstler in der Eremitage Gransee eine neue Ausstellung eröffnet. Roland R. Berger spricht einführende Worte.
Die älteste künstlerische Drucktechnik – der Holzschnitt – überrascht auch nach Jahrhunderten im so genannten Medienzeitalter mit wunderbaren Bilderfindungen, die den Reichtum der Dürerschen Tradition von Realistik und Abstraktion vereint. Drei diesem Metier Verpflichtete sind Gast in der Granseer Galerie Eremitage.
Angela Schröder, eine Hanseatin und versierte Druckerin auch in anderen Sparten und Prinzipalin der Saalpresse in Bergsdorf, pflegt den Holzschnitt auf eine nahezu minimalistisch-asiatische Art des farbigen Druckens.
Uwe Beckmann, seit Jahrzehnten in Bergfelde zu Hause, fühlt sich mit den Holzschnitten in sonoren Erdfarben dem stimmungsvollen Charakter der hiesigen Landschaften verbunden, die von stiller Natur und schwerer Arbeit geprägt sind.
Hans Straßberg ist der Poet unter den Ausstellern. Seine Mädchenfiguren, Gewächse und Pflanzen sind eins im rhythmischen Schwingen und Gleiten, feinfühlige Zeichen für zarte Lebendigkeit und Schönheit.
So wie bei jedem künstlerischen Tun, ist auch bei den drei Gästen in der Eremitage Gransee das Bemühen gegenwärtig, der Tradition zu dienen und Eigenes hinzuzufügen.
Vernissage: 29. März 2014, 16:00 Uhr
einführende Worte
Ausstellung: 29. März bis 29. Mai 2014
 
è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

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Marc Berger

Di, 25.03.2014

Maria Braun

Holzschnitte, Zeichnungen, Gemälde

Maria Braun (1896–1950) stammte aus der Oberpfalz. Nach einer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule München und mehreren Studienreisen, die sie u. a. nach Frankreich, Griechenland und ins Tessin führten, wurde München ihr Lebensmittelpunkt. Maria Braun war Buchkünstlerin und „Pflegetochter Kunterbunt“ für Eugen Diederichs in den 20er Jahren. In dieser Zeit erschienen Ihre Zeichnungen und Holzschnitte in zahlreichen Kinderbüchern und literarischen Werken. Seit 1933 wandte sie sich sakralen Motiven zu. Von 1943 bis zu ihrem Tod lebte sie in Günzburg.
Eine 1986 im Heimatmuseum gezeigte Ausstellung fand große Beachtung. Seither vermehrte sich die Sammlung des Historischen Vereins durch Zukäufe und großherzige Schenkungen, und es ist wieder an der Zeit, eine Künstlerin, deren Schaffen erst im Ansatz erforscht ist, zu präsentieren. Gezeigt werden über 100 Arbeiten von ihr, und damit dürfte es sich um die seit Langem größte Ausstellung mit Werken Maria Brauns handeln.

Ausstellung: 22. März bis 25. Mai 2014
geöffnet: Samstags/Sonntags und nach Anfrage

Heimatmuseum Günzburg
Rathausgasse 2

"Deutsche Blätter" und anderes

Heute abend wurde in der jw-Galerie die Ausstellung "Deutsche Blätter" von Roland Berger im Beisein des Künstlers eröffnet.
In einem Faltblatt zur Ausstellung schreibt er zu den gezeigten Graphiken: "An das Gedicht von Werner Bräuning »Du unsere Zeit« denkt unsere Generation oft. ...
Ich mochte den Text schon damals. Er traf das Weltempfinden unserer Jugendjahre mit den Ängsten aus dem Krieg, den Widersprüchen der Gegenwart und der Sehnsucht nach Frieden.
1982 erhielt ich von der Zeitung »Junge Welt« den Auftrag, zu diesem Gedicht eine Druckgraphik zu gestalten. Meine Bemühungen zielte auf ein bildhaftes und sinnfälliges Zeichen.
Abschied , 1994, Linolschnitt
Die Auflage betrug 100 Exemplare. Die Leser konnten das Blatt für sich sehr preiswert bei der Redaktion bestellen.
Seit Beginn des letzten Jahrzehnts im vorigen Jahrhundert fühle ich mich als in das große Deutschland katapultiert und vermisse die bescheiden-vernünftigen Nischen ebenso wie die erträumten Utopien. Zukunft wird von der Macht des Geldes bestimmt, das Wertgefüpge gerät für immer mehr Menschen zum Fluch des Daseins. Kunst, die Zeichen setzt, signalisiert Zustände und drängt nach Aufklärung. So enbtstehen bisweilen meine »Deutschen Blätter«".
Die Ausstellung wurde mit eindringlichen Worten von Michael Mäde (jW) eröffnet, der sehr deutlich, ausgehend von dem Gedicht von Bräunig aus dem Jahre 1961, den Finger auf die Wunden der Zeit legte. Thomas Pilz begleitete die Vernissage musikalisch, u.a. mit einer Vertonung dieses Gedichts und einem Text zu Sisyphos.

Ausstellung: 24. März bis 16. Mai 2014

è jungeWelt-Ladengalerie
Torstr. 6
10119 Berlin