Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Mi, 18.03.2015

Pirckheimer auf der Leipziger Buchmesse

... Vor dem Sach­buch­fo­rum in der Halle 3 dräng­ten sich am Vor­mit­tag des 12. März die Besu­cher. Viele pro­mi­nente Freunde des Buches (so der Pirckheimer Elmar Faber, Mitte) waren unter ihnen.
(Die) Her­aus­ge­ber Die­ter Lehn­hardt (Mitte) ... (und) Dr. Klaus Walt­her (stellten gemeinsam mit) ... Buch­ge­stal­te­rin Bir­git Eich­ler das (beim Mironde-Verlag erschienene) Buch »Haben Sie das alles gele­sen? Ein Buch für Leser und Samm­ler« vor. ... 
Selbst­ver­ständ­lich signier­ten die Her­aus­ge­ber auch das Buch ...
Dr. Klaus Walt­her signierte gleich zwei Bücher. Nach »Haben Sie das alles gele­sen? ...« erschien eine Art von Fort­set­zung: »Roman­ti­sche Lie­der und eine Lei­che«. Der Form nach ein Bücher-Krimi. Man kann das Buch aber auch als eine Art Ein­füh­rung in das Bücher­sam­meln lesen. ...
(Johan­nes Eichenthal)
... gesamten
Artikel lesen

Klaus Walt­her:
Roman­ti­sche Lie­der und eine Lei­che. Ein Bücher-Krimi.

160 Sei­ten, 12,5 × 21,5 cm,
gebun­den,
Schutz­um­schlag,
Lese­bänd­chen,
12,90 €
ISBN 978–3-937654–87-4

70 Jahre Aufbau

... ein feines Büchlein, das Sie da über 70 Jahre Aufbau Verlag in den Handel gebracht haben, Herr Carsten Wurm. Seien Sie bedankt!
(Harald Kugler)


„Zum Verlegen von Büchern gehört eine gewisse Besessenheit.“
Stephan Hermlin


Nach seiner Gründung am 16. August 1945 wurde der Ostberliner Aufbau-Verlag schnell zu einem der größten belletristischen Verlage des Landes. Wichtigste Veröffentlichung dieser frühen Jahre war Anna Seghers‘ Roman „Das siebte Kreuz“, der bis heute zu den unangefochtenen Bestsellern des Verlages gehört und 2015 als Graphic Novel neu aufgelegt wird. Die bedeutendsten Autoren der Weltliteratur, aber auch der deutschen Gegenwartsliteratur fanden bei Aufbau eine verlegerische Heimat. Carsten Wurm beschreibt die turbulente Geschichte des Verlages von den Anfängen bis in die Gegenwart ebenso prägnant wie umfassend. Nach Privatisierung und Eigentümerwechsel besteht Aufbau in der gesamtdeutschen Verlagslandschaft weiter. Die Erfolge von einst sind Geschichte, eine gute Mischung aus Tradition und Aufbruch, aus Literarizität und Unterhaltung, aus Debatte und Reflexion weist den Weg in die Zukunft. (aus dem Klappentext)

Carsten Wurm: Gestern. Heute. Aufbau.
Klappenbroschur, 255 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-351-03608-9
12,00 € / 17,90 Sfr

Mo, 16.03.2015

Heinz Hellmis Gedenkbuch

Einladung zur Subskription

»Ein Leben in rasanter Geschwindigkeit...
Schrift- und Buchkunst als Lebenswerk«

hrsg. von der EDITION ZWIEFACH

Arbeitstitel
Heinz Hellmis (1935-2o14) hat mit geschriebenen und gezeichneten Alphabeten, gezeichneten und handgeschriebenen Vorlagen für Buchtitel, Kalligrafie-Blättern und Typografien ein vielseitiges und umfangreiches Lebenswerk geschaffen, das in diesem Gedenkbuch dargestellt wird. In Texten von Kollegen und Wegbegleitern wird sein Schaffen gewürdigt und veranschaulicht den Beitrag von Heinz Hellmis zur deutschen Buchgestaltung und Schriftkultur. Das Buch basiert weitgehend auf den Entwürfen, die Heinz Hellmis noch eigenhändig entwickelt hat und ist somit sein letztes Buch in der Reihe der Kiebitzbücher der EDITION ZWIEFACH. Es enthält Texte von Elmar Faber. Lothar Lang, Richard Pietraß, Günther H.W. Preuße, Wolfgang Rasch, Eva Strittmatter, Fritz Georg Voigt und Silvia Werfel.

Format: 27 x 21 cm
ca. 24o Seiten, ca. 4oo Abb.
Englische Broschur, Softcover,
fadengesiegelt, Umschlag mit Klappen
Subskriptionspreis bis 31.1o.2o15 29,95 EUR (incl. Versand)
ab o1.11.2o15 VP 34,95 EUR (zzgl. 5,oo EUR Versand)
bitte nicht die IBAN des unten auzurufenden Formulars benutzen,
sondern richtig: DE28590100660605652663


weitere Informationen durch Klick auf Seite 1, Seite 2

So, 15.03.2015

ein Besuch der Leipziger Buch- und Antiquariatsmesse

Durch verspätete Ankunft des Busses blieben zwei Stunden weniger als geplant für die Buch- und Antiquariatsmesse, aber der Besuch in Leipzig und die Gespräche mit vielen (Bücher-)Freunden hat die Fahrt gelohnt. Man kann sich unmöglich über das gesamte Messegeschehen informieren und es blieb mir auch keine Zeit, auch nur eine der zahlreichen Lesungen und Diskussionen zu besuchen. Neben einem allgemeinen Überblick über das Angebot der Verlage bot sich jedoch Gelegenheit, bei einige Freunde und Bekannte vorbeizuschauen, die ich als Mitglied von Bibliophilen-Organisationen oder von anderen Ausstellungen kennen und schätzen gelernt habe.
Und es waren wieder viele Gesichter dabei, die das erste Mal nach Leipzig kamen. Nicht so der Pirckheimer Dr. Topic-Matutin, der bereits das dritte mal mit der Neuhauser Kunstmühle und einer vielbeachteten Druck-Demonstration sowie einer Auswahl der in Neuhausen entstandenen graphischen und Buchkunstwerke vertreten war oder, ebenfalls Pirckheimer, Jürgen Schweitzer (Edition Curt Visel) mit der Zeitschrift Graphische Kunst. Linde Kauert musste ihre Edition Zwiefach ohne den verstorbenen Heinz Hellmis präsentieren, konnte aber trotz des traurigen Anlasses auf eine geplante Publikation zu diesem Typografen und verdienstvollen Pirckheimer verweisen. Hanif Lehmann war mit der Widukind Presse wie die Kinderbuchillustratorin Sylvia Graupner oder Klaus Raasch (ein Hinweis zu einer Gruppenausstellung dieses Buchkünstlers folgt) das erste Mal als Aussteller dabei, auch der Leipziger Bibliophilen-Abend präsentierte erstmals seine hervorragende buchkünstlerische Arbeit. Natürlich war Wolfgang Grätz von der Büchergilde Frankfurt/M vor Ort, Sabine Golde mit Carivari und Uta Schneider und Ulrike Stoltz, Barbara Beisinghoff zeigte ihre Arbeiten und Rainer Ehrt präsentiete u.a. einen Pressendruck in einer 20ger Auflage zu verschiedenen Übersetzungen von Baudelaires Les Plaintes d’un Icare (Klagen eines Ikarus - näheres hier).
Nicht nur meine Tochter war davon begeistert wie auch von der Vorstellung der Stiftung Buchkunst der Schönsten Bücher, entschloss sich dann, von den Eindrücken langsam überfordert, nach dem Besuch beim Hybriden-Verlag, wo man bei Hartmut Andryczuk und Felix M. Furtwängler das Werden eines Kunstprojekts miterleben konnte, einer
Fantasy-Lesung zu folgen, während ich mit den Pirckheimer-Mitgliedern Christian Bartsch und Riewert Quedens Tode auf der Antiquariatsmesse ins Gespräch kam. Und natürlich freute es, auch unter den Besuchern bekannte Gesichter zu sehen, wie Klaus und die Pirckheimerin Petra Heine.
Mitunter hatte man übrigens auch den Eindruck, gar nicht auf einer Buchmesse zu sein - allerdings bei der Intensität des Erlebten eine erfreuliche Abwechslung. Die Messe richtet sich seit Jahren auch an Comic-Freunde und wird durch vornehmlich jüngeres Publikum genutzt, sich in Manga-Kostümen zu präsentieren, so dass man sich manchmal inmitten eines japanischen Karnevals fühlt. Und als besondere Überraschung bot die Fattoria La Vialla neben hervorragend gestalteten Büchern zu italienischer Speisekultur und Lebensart auch die von ihr vertriebenen Weine, Olivenöle, Pasta und andere Köstlichkeiten zum Probieren - ein Stand, wie man ihn eigentlich von der Grünen Woche in Berlin kennt.
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Fotos © Abel Doering, weitere Fotos durch Klick auf das Bild

Sa, 14.03.2015

Filmpräsentation ›Treffpunkt Erasmus‹

„Ich habe nur das getan, was jeder hätte tun sollen, der ein Gewissen hat“
Werner Klemke
… und er hat diese Geschichte niemanden erzählt!
Aber am Dienstag erzählten Annet Betsalel aus Bussum (20 km östlich von Amsterdam) und Matthias Haberzettl aus Augsburg uns diese Geschichte.
Zu Gast im Rahmen unserer Reihe „Buch, Kultur und Gesellschaft“ im Schillerhaus in Mannheim konnten unsere Gäste einen ersten Blick auf das Ergebnis der Recherche und der dokumentarischen Filmarbeit im Rahmen des Projektes „Treffpunkt Erasmus“ werfen.
Wir sind stolz darauf, dass wir weltweit als erste eine Präsentation des Filmes in Ausschnitten unserem Publikum präsentieren konnten. Gespickt mit Anekdoten führte Matthias Haberzettl in das umfangreiche Werk von Werner Klemke ein. Es gelang ihm dabei, neue Facetten über Klemke vorzustellen, was bei der Bekanntheit von Klemke schon erstaunlich ist!!! Es lohnt sich immer, Vortragende zu haben, die „Ihr Thema“ durchdrungen haben.

Annet Betsalel gelang es, durch das Zeigen von Filmausschnitten und dem Bericht über die Entstehungsgeschichte alle Anwesenden emotional zu berühren. Ich verspreche den Lesern des Blog’s, der Film ist ein Stück Zeitgeschichte, das man nicht verpassen darf! 

Die Weltpremiere des Filmes findet am 18. Mai 2015 in Berlin im Babylon statt. Wie ich finde ein Muss für jeden Pirckheimer und Klemke Freund. Ich habe schon zwei Karten bei Matthias Haberzettl reserviert.

Ich möchte auch Ihre Neugier wecken und verweise aus diesem Grund auf die beigefügte Information

Doch das Wichtigste zum Schluss: Die Pirckheimer Gesellschaft unterstützt dieses Projekt. Bitte spenden auch Sie, was Sie können, jeder Euro zählt- helfen Sie mit, Werner Klemke ein würdiges und gutausgeleuchtetes Denkmal zu setzen. Ich finde, er hat es verdient!

Spendenkonto: Pirckheimer-Gesell. e.V.
IBAN DE28100100100649814106
Verwendungszweck: Treffpunkt Erasmus


(Dr. Ralph Aepler)

Mo, 09.03.2015

Lesung und Vernissage in der Eremitage

Am Freitag wird es in der Eremitage Gransee eine außergewöhnliche Lesung geben. Omar Savedra Santis wird aus seinem nun schon vor etlichen Jahren in der Edition Schwarzdruck erschienenen Roman "Die große Stadt" lesen. Auf der von der chilenischen Botschaft möglich gemachten Lesereise durch Deutschland wird der Autor auch in Gransee Station machen. Omar Savedra Santis ist ja bereits vor einigen Jahren wieder nach Chile gezogen und deshalb sind Gelegenheiten rar, ihn leibhaftig zu erleben. Und dass die "Große Stadt" nach wie vor eines der absoluten Lieblingsbücher des Verlegers Marc Berger ist sei allen als Empfehlung gesagt, die das Buch noch immer nicht kennen. Es moderiert Frau Prof. Dr. Christel Berger.
Und gleich am nächsten Tag geht die Ausstellungssaison 2015 los: Wir eröffnen in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellung "Geh zu ihr ...". Der von uns hoch geschätzte Hamburger Jürgen Meyer-Jurkowski zeigt Radierungen und Holzschnitte. Jürgen Meyer Jurkowski, Jahrgang 1947, ist nicht nur ein erfolgreicher Graphikdesigner und Buchgestalter, sondern »macht auch ganz eigenes«. Neben den gezeigten Graphiken sind das vor allem Malerei und Büchern seiner edition M&M. Es gibt zur Ausstellungseröffnung einführende Worte von Dr. Hans Joachin Neyer, ehemaliger Direktor des Wilhelm-Busch-Museums Hannover, Musik vom Band und (solange der Vorrat reicht!) Mamas Kuchen ...
(Marc Berger)

Lesung: 13. März 2015, 18.30 Uhr, Eintritt frei
Ausstellungseröffnung: 14. März, 16 Uhr
Ausstellung: 14. März - 3. Mai 2015

Galerie Eremitage Gransee
Mauerstr. 4a, 16775 Gransee

So, 08.03.2015

Fritz Keller / Albert Hennig


Im Kunstkeller Annaberg wird aus Anlass des 100. Geburtstages von Fritz Keller (1915 - 1994) bis Ende Mai eine Ausstellung mit Gouachen und Ölbildern dieses Künstlers, gemeinsam mit Aquarellen und Zeichnungen von Albert Hennig, stattfinden.
In der Reihe Lyrik nach 8 ist dort im April eine Lesung mit Texten von Ingeborg Bachmann geplant.
(Jörg Seifert)

Ausstellung: 21. März - 30. Mai 2014
Lesung: 24. April 2014

Kunstkeller Annaberg e.V.
09456 Annaberg-Buchholz
Wilischstr. 11

Di, 03.03.2015

21. Leipziger Antiquariatsmesse

Der Katalog der 21. Antiquariatsmesse, die seit 1995 in die Leipziger Buchmesse integriert ist, wurde vom Organisator Detlef Thursch online gestellt und kann hier oder durch Klick auf die Abbildung des Titels eingesehen werden. Unter den 56 Ausstellern in Halle 3 der Buchmesse finden sich wie immer auch die Mitgliedert der Pirckheimer-Gesellschaft Riewert Q. Tode, Christan Bartsch und Volker Riepenhausen.

Messe: 12. - 15. März 2015

Messezentrum Leipzig

Mo, 02.03.2015

25 Jahre BuchKunstBalance

Anlässlich des 25jährigen Bestehens der Edition Balance von Henry Günther erscheint zu einer Ausstellung bei Hugendubel in Rostock ein Katalog mit einem umfangreichen Vorwort des Pirckheimers Reinhard Grüner.
Im September/Oktober 2015 wird sich die Edition Balance in der Ausstellung „Bild und Wort“ in dem Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow präsentieren.

1. Pressendruck der Edition Balance

In nur etwa 15 Jahren ist es Henry Günther gelungen, mit den bekanntesten Schriftstellern und Künstlern seiner Zeit Künstlerbücher zu schaffen, die einzigartige Monumente in der Buchkunstlandschaft darstellen. Sie alle sind Reflexionen auf das widersprüchliche Leben am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, haben Ihren Beginn in den Umbrüchen der Wendezeit, setzen aber in qualitativer Hinsicht auch die Tradition der großen deutschen Pressen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fort.
Es verwundert nicht, dass Henry Günther sich auch als Maler versteht, dessen teilweise großformatigen Papierarbeiten in Acryl, Pastellkreide und Tusche, wie auch seine Künstler- und Malerbücher, auf Messen ihr kunstliebendes Publikum finden und schnell in Privatsammlungen verschwinden. Und auch die Akzeptanz und Resonanz in der Presse zeigen, wie sehr Henry Günthers Entschleunigung seit seinem Umzug nach Gelbensande Menschen beeindruckt. Die damit zusammenhängende neue Verinnerlichung speist sich fernab von dem überhitzten Geschehen des Kunstmarkts aus dem Künstler selbst, der zu seinen Ursprüngen, die tief in der untergegangenen DDR wurzeln, zurückgekehrt ist und jetzt, in der Einsamkeit der Heide Mecklenburgs, endlich das Gleichmaß der Ruhe gefunden hat und die Dinge tun kann, die für ihn schon immer persönlich wichtig waren. Es ist stark zu vermuten, dass diese Dinge auch für uns existentiell wichtig sind und wichtig bleiben werden.
(Reinhard Grüner)

25 Jahre BuchKunstBalance
Vorzugsausgabe mit einem farbigen Holzdruck (Henry Günther - von der verlorenen Form)
Normalausgabe: € 15
Vorzugsausgabe: € 39,90

Ausstellung: 20. März bis 30. April 2015
Hugendubel in Rostock

Ausstellung: 13. September bis 11. Oktober 2015
Schloss Plüschow

So, 01.03.2015

Urteil des Paris

Gerhard Stauf, Kupferstich, 1985
Unter diesem Titel wird Ende März im Winckelmann-Museum eine Ausstellung mit Exponaten zum Thema aus der Sammlung Dr. Peter Labuhn eröffnet.
Der junge trojanische Prinz Paris entschied sich beim Schönheitswettbewerb zwischen den drei mächtigsten olympischen Göttinnen für die Liebesgöttin Aphrodite, nachdem diese ihm Helena – die schönste Frau der Welt – versprochen hatte. In der Folge löste er damit versehentlich den Trojanischen Krieg aus. Der Mythos beflügelt die Phantasie der Künstler bis heute. Mit Schönheit, Liebe und Erotik ebenso wie mit Zank, Zwietracht und Zerstörung ist er voll von emotionalem Sprengstoff und regt die Künstler zu den unterschiedlichsten Interpretationen an.
Hans Ticha, 2000,
Farbholzschnitt (4 Platten)
Der Stendaler Arzt und Pirckheimer Dr. Peter Labuhn hat über Jahrzehnte Graphiken zu dieser Thematik gesammelt bzw. Exlibris direkt bei den Künstlern in Auftrag gegeben. Dankenswerterweise stellt er nun seine Sammlung, die erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, dem Winckelmann-Museum für eine Sonderausstellung zur Verfügung. Zahlreiche Graphiker aus dem In- und Ausland, darunter renommierte Künstler wie Wolfgang Böttcher, Ernst Hassebrauk, Hans Ticha oder Karl-Georg Hirsch, offenbaren hier ihre ganz persönliche Sicht mit heiterem oder gelehrsamem, ironischem oder auch nachdenklichem Blick auf die Antike. Gezeigt werden über 200 Exlibris und über 70 großformatige Arbeiten (Graphik, Zeichnungen, Plakate etc.).
Es wird ein Katalog erscheinen, der u. a. Beiträge vom Präsidenten der Deutschen Exlibris-Gesellschaft Klaus Thoms, sowie vom Pirckheimer Prof. Dr. Peter Arlt enthält.

Vernissage: 21. März 2015 um 15.00 Uhr
Ausstellung: 21. März bis 21. Juni 2015

Winkelmann-Museum
Winckelmannstraße 36 - 38

39576 Hansestadt Stendal

Mi, 25.02.2015

Zu Gast beim Drucker von Conrad Felixmüller

Der Berliner Bibliophilen Abend war heute zu Gast bei Hans-Jürgen Wilke, dem letzten Drucker und leidenschaftlichem Sammler von Conrad Felixmüller.
Felixmüller, 1897 in Dresden geboren, Gründungsmitglied und Präsident der Dresdner Sezession Gruppe 1919 mit Lasar Segall, Otto Dix und Otto Griebel und Mitglied der Novembergruppe, war Mitglied der KPD, bis er 1924 enttäuscht das Parteibuch zurückgab und, nach langer Schaffenspause, in der dieser bedeutende Künstler sich u.a. auf das Malen von Preischildern für Karstadt beschränkte, 1949 bis 1961 Professor an der Universität Halle. Die 20 Hörer des heutigen Abends erfuhren von Freundschaften Felixmüllers z.B. mit Hans Koch oder Otto Dix, Carl Sternheim oder mit Friedrich Wolf, die ihn auch zu Buchillustrationen inspirierte. 1967 übersiedelte er von Berlin-Köpenick (DDR) nach Westberlin, wo er ab 1971 in Jürgen Wilke "seinen" Drucker fand. Das Œuvre von Felixmüller umfasst gut 2.500 Werke.
Bereits die erste Begegnung mit Felixmüller 1971 begeisterte den Drucker für dessen künstlerisches Schaffen und legte den Grundstein für Wilkes beeindruckende Sammlung, die inzwischen viele äußerst rare Stücke beinhaltet, die häufig zusätzlich mit einer persönlichen Widmung versehen sind. Als überraschendstes Stück präsentierte Jürgen Wilke ein Ölgemälde mit einem Doppelportrait mit seiner Frau, welches Felixmüller 1976, ein Jahr vor seinem plötzlichen Tod am 24. März 1977 fertigte. (Wilke trug bei der Präsentation dasselbe Hemd wie auf dem Gemälde.)

Mo, 23.02.2015

Der Dichter Walter Rheiner – ein tragisches Künstlerschicksal

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin verweist heute auf eine Veranstaltung der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft: Hans-Jürgen Wilke, einstiger Drucker und Sammler von Felxmüller, wird das künstlerische Leben des Expressionisten Walter Rheiner (1895–1925) beleuchten. Rheiner, mit bürgerlichem Namen Schnorrenberg, wurde in Köln geboren, war u.a. mit Conrad Felixmüller befreundet. Drogenabhängig nahm er sich mit 30 Jahren vereinsamt und kaum beachtet das Leben; einzig die erschütternde Novelle "Kokain" ist heute noch bekannter.

Vortrag: 19. März 2015, 19.00 Uhr

Berliner Stadtbibliothek
Kleiner Säulensaal

Oberflächlich – Nein Danke, ich habe es gelesen!

Der respektlose Umgang der Menschen miteinander nimmt immer mehr zu. Das ist ein Zeichen unserer Zeit. Anstatt die wenigen Pflänzchen persönlichen Engagements zu schützen und zu hegen, werden sie gnadenlos niedergemäht. Und zwar nicht wegen ihrer Wirkung sondern ausschließlich aufgrund der äußeren Erscheinung.
Alles atmet den Hauch von Flüchtigkeit, mangelndem Gestaltungswillen und Gedankenlosigkeit – summa summarum dies Druckwerk ist ein Zeichen unserer Zeit.“ – wenn diese Zusammenfassung für das hier in Rede stehende Buch gelten soll, dann gilt sie für seine „Rezension“ allemal.
Walther/Lehnhardt, Birgit und Andreas Eichler arbeiten nach der Ansicht von R. F. Meyer flüchtig und gedankenlos. Das ist schon starker Tobak. Denn worauf der Rezensent seine Einschätzung stützt, lässt sich der „Rezension“ nicht entnehmen. Vielmehr erkenne ich in diesen vernichtenden Zeilen ausschließlich ein Verharren in der Vergangenheit und eine Ignoranz der Gegenwart. Mit einer guten Buchrezension, welche die positiven und negativen Aspekte einer Publikation sorgfältig abwägt, haben die Zeilen R. F. Meyers m. E. nichts zu tun. Alle berühmten Raucher der Zeitgeschichte wären unter dem olfakorischen Aspekt für Nichtraucher immer unangenehm gewesen. Komischerweise kam es darauf niemals an….
Den von R. F. Meyer geäußerten Ansichten mangelt es primär an Trennschärfe zwischen der absolut berechtigten Kritik an gesellschaftlichen Entwicklungen und dem leidenschaftlichen Tun von Bücherfreuden. Soll kein Kunstbuch mehr erscheinen, nur weil sich kaum noch jemand den Lichtdruck leisten kann oder wollen wir unserem Pirckheimer Freund Kugler zurufen,: „Schreib nicht über Bücherfreunde, so lange Du Dir nur books on demand leisten kannst!“?
Ich habe die Bücher von Walther/Lehnhardt und Kugler gelesen und bin weder erblindet noch sind meine Atemwege verätzt – alles gesund! Ich habe vielmehr neue Einblicke gewonnen in mir unbekannte Sammlungen von interessanten Leuten. Meine Begeisterung für den Inhalt und meine Achtung vor dem Mut und Engagement der „Macher“ haben Fakten wie die unschönen 135 g/m2, das Lesebändchen und den Einband den rechten Platz zugewiesen – irrelevant! Diese Bücher haben bei mir ihr Ziel erreicht, mich unterhalten und mir schöne Stunden geschenkt. Einen Satten wieder hungrig gemacht.
Sicherlich das Buch richtet sich auch an Bibliophile, aber in erster Linie möchte es doch erreichen, Nichtbibliophile zu Bibliophilen zu begeistern. Das Buch will Sammler und Orte des Buches vorstellen, anregen, mehr zu erfahren und unterhalten, mehr nicht – vor allem keinen gekünstelten, bibliophilen Ansprüchen gerecht werden. Was sollen das überhaupt für Ansprüche sein?
Das Heranführen an neue Einsichten ist die Verantwortung des Wissenden, und ich habe bisher jede dieser Lektionen genossen, weil ich eingestand, es nicht zu kennen und somit die Tür öffnete, um an der Begeisterung eines anderen teilhaben zu dürfen. Nur so werden wir die Reihen der Mitglieder bibliophiler Gesellschaften verjüngen.
Wer heute lebt, sich mit der Gegenwart auseinandersetzt und dennoch das Engagement an den Tag legt, ein Buch über Büchersammler herauszubringen, verdient zuallererst Respekt! Allen Akteuren ist gemeinsam, dass sie unter persönlichen Opfern und den Zwängen der Ökonomie dennoch etwas auf die Beine gestellt haben, was für uns alle einen Mehrwert darstellt. Geht es besser? Na klar geht es immer besser. Aber sollte es deswegen unterbleiben? Nein die Welt ist bunt und besteht eben nicht nur aus „schwarzer“ Druckerschwärze!
Hilfe und Unterstützung anzubieten, Mut zu machen für weitere gleichartige Vorhaben, das wäre für mich eine wünschenswerte und gerechtfertigte Reaktion desjenigen, der mehr weiß und der mehr Erfahrung besitzt. Und ich bin mir sicher, keiner der „Macher“ wehrt sich beim nächsten Projekt gegen die Mitarbeit oder die Spende von ?0.000 € solch leidenschaftlicher Buchliebhaber wie R. F. Meyer, denn Seide, Leinwand oder Leder müssen ja finanziert werden.
Wir alle sollten uns bei unserem Handeln stets bewusst sein, dass jeder der sich aufgrund einer solchen „meyerischen Rezension“ nicht auf das Buch an sich einlässt und sich nicht seine eigene Meinung darüber bildet, ob Büchersammeln etwas für ihn wäre, schnell unwiederbringlich ein verlorener potentieller Bücherfreund und Antiquariatskunde ist. Damit schaden wir unserem Anliegen und den Werten unserer Sammlungen.
Mit der Zeit zu gehen, darf nicht bedeuten, im Gestern zu verharren oder den eigenen Anspruch aufzugeben. Seit der Erfindung des Buchdrucks wird vom Untergang des Buches gesprochen, aber es ist noch da und das bei sich stark veränderten Geschmäckern. Das Buch steht stets im Kontext der Zeit in welcher es entstanden ist! Den heutigen Machern von Büchern kann ich nur zu rufen, es ist ein schwerer Kampf aber ich glaube daran, dass es kein Kampf von einer aussichtslosen Position ist. Im Rahmen meiner Möglichkeiten und Interessen habt ihr immer einen Verbündeten.
(Dr. Ralph Aepler)

1 Kommentar:

Peter Rhein hat gesagt ...
Ich habe die Kritik von Rainer Friedrich Meyer mit großem Vergnügen gelesen, als ironische Kritik der Zeit und bemerke: Er hat Recht! Die Entgegnung ist doch sehr verbissen und bei allem Mitgefühl für den Respekt des "Wollens", Abstriche an der Solidität der künstlerisch/ handwerklichen Ergebnisse sind leider ein Zug der Zeit.
23.02.2015

So, 22.02.2015

Antiquariatsliste Februar 2015

In der ersten Antiquariatsliste des neuen Jahres präsentiert das Rote Antiquariat eine Auswahl von Neueingängen aus den Bereichen Kunst und Literatur. Ihr liegt ein aktueller Ausstellungs-Folder bei: Vom 10. März bis 30. April würdigt das Rote Antiquariat die Berliner Künstlerin Hannah Höch (1889 - 1978) mit einer kleinen Ausstellung in den Galerie-Räumen in Berlin-Charlottenburg.
Gemeinsdam mit dem Katalog kommt auch eine Auftaktverkaufsliste für das Jahr 2015 mit den Schwerpunkten Socialica, Exil und APO/Neue Linke. Die erste Rubrik wurde um einige sozialgeschichtliche Titel ergänzt bzw. aufgestockt. Hinzuweisen ist vor allem auf die Exil-Ausgaben der Arbeiter-lllustrierten-Zeitung (AIZ) bzw. des Nachfolgeblatts Volks-Illustrierte (VI) aus dem Verlagshaus von Willi Münzenberg. Geradezu sprichwörtich bilden sich in den AIZ-/VI-Ausgaben die Frontverschiebungen und antifaschistischen Mobilisierungen während des Spanischen Bürgerkriegs ab. Gleichfalls vermitteln die Fotoreportagen aus dem antikolonialen Befreiungskampf gegen die japanischen Okkupanten in China einen lebendigen Eindruck der damaligen Konfliktsituation.
Das Rote Antiquriat wird übrigens vom 27. Februar bis 1. März an der Züricher Antiquariatsmesse teilnehmen, die wieder im Vortragssaal des Kunsthauses Zürich stattfindet. Auch auf der Leipziger Antiquariatsmesse, die vom 12. bis 16. März in Halle 3 der Leipziger Buchmesse stattfindet, ist das Antiquariat wieder dabei.

Anfrage: Buchbinderlehrlings-Zeitschriften

Weimar und 3. Reich hatten den Buchbinderlehrling
Die BRD die Heftlade.
Die DDR ?????
Gab es ein Äquivalent in der DDR? Ich habe eine neue Ausgabe von Adolf Rhein, Das Buchbinderbuch, Halle (Saale): VEB Wilhelm Knapp Verlag, 1953, aber gab es ein Äquivalent zu Buchbinderlehrling/ Heftlade in der DDR? Die Heftlade war anfangs auch gesamtdeutsch, entsprach aber dann den wohl nicht mehr den politischen Realitäten ...
Gruß,
Peter Verheyen


1 Kommentar:
  Abel Doering hat gesagt…
Nicht speziell für Lehrlinge, sondern für diesen gesamten Zweig der Buchproduktion gab es in der DDR ab 1955 die monatlich erscheinende Zeitschrift Buchbinderei und Papierverarbeitung, Verlag Die Wirtschaft, Berlin
22.02.2015