Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Mo, 31.08.2015

Buchomat in Offenbach

1994 begründete der 2009 verstorbene Graphiker, Buchkünstler und Bildhauer Jürgen Wölbing die Kunsthaus-Buchomat-Bücherei, eine Reihe von Kunstkleinbüchern mit und von verschiedenen Künstlern in verschiedenen Drucktechniken, für die von ihm der Buchomat, ein Automat für diese kleinen originalgraphischen Künstlerbücher, konzipiert wurde. Von 1993 bis 1997 erschienen in der Reihe 22 Kunstkleinbücher, gestaltet von 11 Künstlerinnen und Künstlern, mit Texten von 12 Autoren. Weitere Informationen beim Pirckheimer Sven Uftring.
Der Buchomat findet ab dem 13. September 2015 seine neue Heimat im Klingspor Museum.
Die Übergabe wird begleitet von Beiträgen verschiedener Künstler der Buchomat-Bücherei.

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Matthias Friedrich Muecke

BUCHKUNST – KÜNSTLERBÜCHER
KLABUND Das tanzende Terrarium. Grotesque sentimentale
Die :Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz lädt zu einer Buchpremiere und Ausstellung ein. Matthias Friedrich Muecke stellt das neue originalgrafische Siebdruckbuch „Das tanzende Terrarium. Grotesque sentimentale“ und die Künstlerbücher seiner „Edition-Mueckenschwarm“ vor.
Wer echte Buchkunst zu schätzen weiß und außerdem Humor besitzt, kommt mit der aktuellen Mueckenschwarm-Edition fraglos auf seine Kosten. Anregung zu dem Projekt gab diesmal Klabund. Obgleich der Dichter als Symbolfigur der Goldenen Zwanziger gilt, hat man ihn heute fast schon vergessen. Immerhin schrieb er den Gedichtzyklus »Das tanzende Terrarium« vor rund einhundert Jahren. Was den Maler, Grafiker und Buchgestalter Matthias Friedrich Muecke an den Versen reizte, liegt für den, der bisherige Arbeiten von ihm kennt, auf der Hand. Es sind die Elemente, mit denen die Kunst jede Normalität unserer Welt außer Kraft setzen kann: Skurriles, Witz und Absurdität. So tanzen und schweben groteske Gestalten durch das Buch, dem es auch sonst weder an Kuriositäten noch an erotischen Anspielungen fehlt. Vereint zur Gang, jagen Aquarianer nach dem »Plankton der Zeit«. Hier zündet ein Feuersalamander in Cowboykluft sieben Scheunen an, da springt der Tigerfisch aus dem Teich und reißt ein Kalb, dort bettelt ein Prolet nicht etwa um Geld, sondern um Sonnenwürmer für seine hungernden Molche. Die schmalhüftige Libellula Immaculata breitet kokett ihre Flügel aus, während an anderer Stelle ausgerechnet die Posthornschnecke zum Liebeskurier avanciert. Ob die Annonce zur Neubesetzung des Beckens Lydias Interesse weckt, das klärt kurzerhand der Zeichner. Bravourös treibt Muecke den Unsinn stets auf den Gipfel, bläst frischen Wind ins Bild, manchmal sogar, im Sinne der Überhöhung, eigene Worte.
Kaum zu glauben, dass diese »Grotesque sentimentale« einst die Zensur auf den Plan rief, wie das Nachwort berichtet.
Im Ergebnis besticht das Buchobjekt neben sorgsam aufwendiger Machart durch höchst phantasievolles Zusammenspiel von Textinhalt und bildkünstlerischer Form. Blatt für Blatt entfaltet sich vor den Augen des Betrachters ein grandioses Gesamt(feuer)werk – Nonsens pur in Versen und Bildern.

Martina Hanf Matthias Friedrich Muecke 1965 in Berlin geboren, Ausbildung zum Maler/Restaurierung, Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, seit 1988 freiberuflich künstlerisch tätig. 1993 Gründung der Galerie KRAFÜNF, Berlin-Mitte (bis 1997). Seit 2001 Arbeit als freier Szenenbildner und Filmarchitekt, 2002 Kinderbuch „Rita und der tollste Papa der Welt“, seit 2009 Buchprojekte in der Edition Mueckenschwarm,

Vernissage: 5. September 2015, 19:00 Uhr,
die Herausgeberin Martina Hanf (AdK Berlin) spricht über das Manuskript „Das tanzende Terrarium. Grotesque sentimentale

Ausstellung: ab 5. September 2015

:Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz
Johanna Binger GmbH
Kleiststr. 19 - 21 10787 Berlin

Peter Tollens

KÜNSTLERBÜCHER
Buchpräsentation und Ausstellung
Papierarbeiten, Künstlerbücher, Malerei


»In einer Welt, in der viele Menschen nur noch funktionieren müssen, in der jeder nur noch alles richtig machen soll, bekennt sich Peter Tollens mit seinen Büchern zur Schlichtheit: ›Hier, seht her: Es gibt nichts zu verbergen und nichts zu verlieren!‹«
(Michael Toenges)

Peter Tollens, geb. 1954 in Kleve, 1970 – 73 Farblitho-graphenlehre, 1976 – 81 Studium (Malerei) an FHS Köln, Kunst und Design bei Prof. Stefan Wewerka. Ausstellungen u.a. im Kolumba Diözesanmuseum, Köln, Städtischen Kunstmuseum, Bonn, Staatsgalerie Stuttgart, im Albright Knox Museum, Buffalo, USA, J. P. Morgan Chase & Co., USA sowie in Galerien im In- und Ausland. Er lebt und arbeitet in Köln.

Der Katalog zur Ausstellung Künstlerbücher des Malers Peter Tollens im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf auf der Burg Wissem erschien 2012 im Alexander Verlag Berlin.

Vernissage: 17. September 2015, 19:00 Uhr,
es spricht Wulf Herzogenrath
Ausstellung: 17. September - 8. Oktober 2015


Alexander Verlag Berlin
Fredericiastraße 8, 14050 Berlin

Mi, 26.08.2015

Druck & Buch

Hartmut Andryczuk
Auch Hartmut Andryczuk (Hybriden-Verlag) wird am letzten Augustwochenende in Erlangen sein, wenn anlässlich des 35. Erlanger Poetenfests im Kollegienhaus die Ausstellung Druck & Buch stattfindet. Zum Poetenfest vom 27. bis 30. August werden über 80 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Literaturkritiker und Publizisten zu Lesungen und Gesprächen einladen.
Unter den Ausstellern der Künstlerbuchmesse finden sich auch die Pirckheimer Dr. Wolfram Benda mit The Bear Press, Johannes Häfner mit dem ICHverlag Häfner+Häfner und Peter Zitzmann mit der schPeZi-Presse.


Messe: 29. bis 30. August 2015

Erlanger Poetenfest

Kollegienhaus
Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen

So, 23.08.2015

Antje Fretwurst-Colberg / Jörg Seifert

Die Galerie der Berliner Graphikpresse lädt zu einer Lesung mit Jörg Seifert ein, der sein neuestes Werk è hinterhalt vorstellen wird.
Die Lesung, zu der aufgrund begrenzter Platzzahl um Anmeldung gebeten wird, wird in den Räumen der aktuellen Ausstellung von Malerei und Graphik unter dem Motto "Zwischen Hamburg und Berlin" von Antje Fretwurst-Colberg stattfinden. Zur Vernissage dieser Ausstellung wird Astrid Volpert einführende Worte sprechen, die musikalische Umrahmung übernimmt Christian Tränker mit dem Cello. Für die Ausstellung schuf die Künstlerin eine Vorzugsgraphik.

Ausstellung: 27. August - 25. September 2015
Lesung:10. September 2015, 19:00 Uhr


è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Das Beste von Allem

Wer kennt sie nicht, die früheren Kataloge, in denen es alles zu finden gab, was das Herz, die Familie, Hund und Katze, Haus und Garten begehrte? Das Beste von Allem macht sich dieses Prinzip zu nutze. So ist hier im Namen der Stiftung Illustration ein dickes Buch entstanden, das sich auf Doppelseiten unterschiedlichsten Themen wie z.B. Hüten, Katzen, Feen, Schweinen aber auch Mamas und Papas, Kuscheltieren, Barten, Engeln oder gar dem Allerdööfsten widmet. Durch die Herausgeberinnen Jutta Bauer und Katja Spitzer fühlten sich mehr als 60 Illustratoren und Illustratorinnen, renommierte Künstler wie auch viele junge Talente, angesprochen, DIN A5 große Originale zu den entsprechenden Themen zu zeichnen. Der ALADIN Verlag hat daraus ein Buch zugunsten der Stiftung Illustration gemacht, das gleichzeitig ein Katalog aktueller Illustrationskunst im deutschsprachigen Raum ist. Eine Auswahl der Bilder, die für dieses Projekt entstanden sind, werden in einer Ausstellung aus Anlass des 10jährigem Bestehens der Stiftung Illustration im Bilderbuchmuseum Troisdorf gezeigt. Die Ausstellung ist zugleich Preview-Veranstaltung zu einer Auktion auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2015, auf der ein ausgewählter Teil der Illustrationen zugunsten der Stiftung versteigert wird. Weitere Informationen unter stiftungillustration.de.

Eröffnung: 11. September 2015, um 19.00 Uhr
Ausstellung: 11. September - 11. Oktober 2015

Jutta Bauer und Katja Spitzer: Das Beste von Allem
ALADIN Verlag

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

So, 16.08.2015

"Treffpunkt Erasmus" auf Facebook

Heute entdeckte einer der Administratoren der Facebook-Seite "Treffpunkt Erasmus" ein weiteres Bild der mobilen Klemke-Ausstellung im KulturWagen der Brotfabrik und postete es auf Facebook. Die Ausstellung stand (das war allerdings schon im Juni) in Karow auf der Piazza. Der Wagen ist derzeit, noch bis zum 31. August, am Berliner Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg zu finden.
Weit interessanter ist allerdings, dass auf Facebook seit heute auch eine aktualisierte Liste der Kinos zur Verfügung gestellt wird, die den Film über Werner Klemke als Wehrmachtsangehöriger in den besetzten Niederlanden zeigen - zu erreichen durch Klick auf die Abbildung.
Die Regisseurin von "Treffpunkt Erasmus", Annet Betsalel, wird Ende August eine kleine Rundreise durch Berlin/Brandenburg und Sachsen unternehmen, und bei den folgenden vier Vorstellungen anwesend sein:
am Donnerstag, den 27.08.2015 um 20:00 Uhr im Kino Toni in Berlin;
am Freitag, den 28.08.2015 um 16:45 Uhr im Thalia in Potsdam;
am Samstag, den 29.08.2015 um 20:00 Uhr in den Passage Kinos in Leipzig und
am Sonntag, den 30.08.2015 um 17:00 Uhr im Kino in der Fabrik in Dresden.

Do, 06.08.2015

Das Herz des Affen

Die Berliner Grafikerin Anja Mikolajetz ist mit ihrem Buch „Das Herz des Affen“ Gewinnerin des 7. Troisdorfer Bilderbuchstipendiums.
Anja Mikolajetz, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst an der Weimarer Bauhausuniversität sowie Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Daran schloss sich ein mehrjähriges Engagement am Deutschen Nationaltheater Weimar an. Seit 2003 ist die Künstlerin freischaffend tätig, neben Ausstattungen an verschiedenen Theatern illustrierte sie neben zahlreichen Plakatgestaltungen Peter Hacks‘ „Armer Ritter“ für die Moskauer Kinderzeitschrift „Ogo Gorod“.
Anja Mikolajetz lebt und arbeitet in Berlin.
Ihr Buchprojekt überzeugte die Jury vor allem durch die flächigen expressiven, kraftvollen und ungewöhnlichen Illustrationen, die an die Technik der Hinterglasmalerei denken lassen und die einen neuen freien Blick abseits gängiger Vorstellungen und Asien-Klischees auf ein südostasiatisches Märchen zulassen.
Das Troisdorfer Bilderbuchstipendium ist eine Initiative des Troisdorfer Bilderbuchmuseums, des Hamburger Aladin Verlages, der VR-Bank Rhein Sieg und des Künstlerhaus’ Lukas in Ahrenshoop. Neben einem Unterhaltszuschuss umfasst es einen Aufenthalt in der Stipendiatenwohnung des Troisdorfer Bilderbuchmuseums und im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop.
Während dieser Aufenthalte wird Anja Mikolajetz ihr ausgewähltes Bilderbuchprojekt fertig stellen, dass dann im Herbst 2015 im ALADIN Verlag erscheinen und in einer Ausstellung im Troisdorfer Bilderbuchmuseum vorgestellt werden wird. Während ihres Aufenthaltes in Troisdorf wird Anja Mikolajetz mit Museumsbesucherinnen und Besuchern sowie mit Troisdorfer Schulklassen im Museum arbeiten.

Ausstellung: 20. August - 1. November 2015

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee

53840 Troisdorf

So, 26.07.2015

"Treffpunkt Erasmus" - alle Orte, alle Termine

Eine gute Nachricht für Alle, die die Filmpremiere in Mai versäumen mussten (aber natürlich ebenso für Alle, die sich den Film gern ein zweites Mal ansehen möchten):
Ende August wird "Treffpunkt Erasmus" in (bisher) 49 Kinos in den neuen Bundesländern zur Aufführung gebracht - von "A" wie Altenberg bis "Z" wie Zella-Mehlis ... unter anderem in Berlin, Dresden, Erfurt, Leipzig und Magdeburg.
Wir wünschen uns wieder einen ebenso regen Zuspruch wie bei den Aufführungen im Babylon Berlin Mitte und im Capitol Königs Wusterhausen - der Film hat einen zahlreichen Besuch allemal verdient.
(Matthias Haberzettl)
Orte A - F
Orte G - Z und zweite Woche
"Treffpunkt Erasmus" ist eine ergreifende Doku über Mut und Menschlichkeit.
(Claudia Palma, Märkische Allgemeine vom 6.5.2015)

Fr, 24.07.2015

20. Troisdorfer Bilderbuchpreis

Einblicke in neue Bilderbücher

Der 2015 zum 20. Mal verliehene Troisdorfer Bilderbuchpreis ging an Julie Völk für ihre Illustrationen zum Buch „Das Löwenmädchen“ (Text: Kim Fupz Aakeson, Gerstenberg 2014). Den zweiten Preis vergab die Jury gleich zweimal, zum einen an den Norweger Stian Hole für „Annas Himmel“ (Hanser 2014), zum anderen an Peter Schössow für sein Buch „Der arme Peter“ (Text: Heinrich Heine, Hanser 2013). Den Förderpreis, der aufgrund fehlender Qualität längere Zeit nicht mehr vergeben werden konnte, erhält Matthias Ries, der mit seinem animierten Film zu dem Gedicht „Trutz, Blanke Hans!“ des norddeutschen Dichters Detlev von Liliencron überzeugte. Die unabhängige Kinderjury, die sich aus Drittklässlern Troisdorfer Grundschulen zusammensetzte, wählte als ihren Favoriten das Buch „Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ von Torben Kuhlmann (NordSüd 2014).
Mit der Preisverleihung eröffnete das Museum zugleich die Ausstellung zum Troisdorfer Bilderbuchpreis, die eine Auswahl der eingesandten Arbeiten vorstellt. Die Ausstellung zeigt ein abwechslungsreiches und repräsentatives Bild aktueller Bilderbuchillustration im deutschsprachigen Raum.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit zahlreichen farbigen Abbildungen sowie Texten von Pauline Liesen, Maria Linsmann, Thomas Schmitz, Almut Tscheuschner, Ute Wegmann und Marlene Zöhrer.

Ausstellung: 21. Juni bis 6. September 2015

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Zettelchen für bb und das BE

Hinweise auf Theaterpremieren, Werbeblättchen für Bücher und ähnliche Akzidenzen sind immer von Flüchtigkeit, werden sie doch häufig ausgesondert, wenn man sich das beworbene Werk angesehen hat oder es besitzt. Die Information darauf wurde dann unwichtig, war überholt wie die Zeitung von Gestern. Der Bibliophile denkt da natürlich anders, jeder Hinweis auf sein Sammelobjekt wird selbst gesammelt. Nur leider hatte man selten Gelegenheit, an diese Flyer, wie sie heute heißen, zum Zeitpunkt ihres Erscheinens zu kommen - das Sammelinteresse entstand häufig erst später und die Werbeblättchen hatten schon lange den Weg in den Papierkorb gefunden. So geht dem Bibliophilen natürlich immer das Herz auf, wenn er diese meist unbeachteten bedruckten Zettelchen in die Hände bekommt. Und mitunter hat man Glück und findet sie irgendwo als Lesezeichen in einem Buch. Oder, wie in meinem Fall, in seinem Briefkasten, eingeworfen von einem Freund aus der Pirckheimer-Gesellschaft, der um das Sammelgebiet weiß.
Danke dafür dem PrenzlBerger Antiquar und Pirckheimer-Freund Thomas Döring!
(ad)

1 Kommentar:

Was findet ein Antiquar im Laufe seines Lebens nicht alles in Büchern?
Manchmal sind es Notizen, oft Briefe oder auch nur Fragmente davon.
Viele Kollegen erzählten mir, dass sie Geld, gut versteckt in alten Büchern fanden.
Dieses Glück hatte ich bisher nie. Seltsamerweise finde ich fast immer nur Fotos von nackten Frauen. Auch nicht uninteressant, oft sind wirkliche Schönheiten darunter. Fragen drängen sich auf. „Wer war das wohl? Die Ehefrau? Die Geliebte?“ Wir werden es niemals erfahren.
So entstand innerhalb von fast zwanzig Jahren eine eigentlich ungewollte Sammlung von „Erotika“. Ich mag sie nicht wegwerfen, vielleicht eine Berufskrankheit, wie auch das Aufheben kurioser Zettelchen, die ebenfalls zwischen Buchseiten steckten. Mein letzter Fund ist hier abgebildet.
(Michael Eschmann)

eine Veranstaltung der Initiative Buchkultur

REIHENWEISE Die Sammlung Klimmt

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Buch, Kultur & Gesellschaft hatten wir gestern Herrn Reinhard Klimmt zu Gast. Viele kennen Reinhard Klimmt nur als Politiker, ehemaliger Bundesminister und Ministerpräsident des Saarlandes, aber weit gefehlt, er sammelt Bücher von Kindesbeinen an. So entstand „Das Tollhaus im Saarland“, wie der CICERO einst sein Haus bezeichnete - eine beeindruckende Sammlung. Unsere Pirckheimerfreunde Klaus Walther und Dieter Lehnhardt stellten in ihrem Band „Haben Sie das alles gelesen? (erschienen im Mironde-Verlag), neben anderen bedeutenden Sammlern, wie Wulf D. und Akka v. Lucius, Elmar Faber oder Carsten Wurm, auch die Sammlung Klimmt vor.
Gestern Abend standen allerdings die Taschenbücher im Vordergrund. Reinhard Klimmt führte unser Publikum durch die Zeitgeschichte in Ost und West, zeigte die vielen Gemeinsamkeiten und die Unterschiede auf und stellte sie versiert in den historischen Kontext. Er berichte über die Jagd nach Informationen, über Gestalter und Illustratoren, die heute keiner mehr kennt, deren Werke aber bewahrt werden müssen! Die Sammelei mündet bis zur Leipziger Buchmesse 2017 in einem zwei bändigen Werk über die Taschenbuchlandschaft bis zum Ende der fünfziger Jahre mit ihren Reihen und Verlagen. Natürlich möchten er und seine Mitstreiter danach mit den 60er weitermachen… Dieses Projekt wird meiner Meinung nach die gleiche Bedeutung erlangen wie der Blickfang von Jürgen Holstein, ein unersetzbares und einzigartiges Nachschlagewerk und bibliophiles Sahnestück!
Unser Publikum war sehr interessiert und Herr Klimmt schwelgte gemeinsam mit den Anwesenden zwischen den toll gestalteten Taschenbüchern und den darin eingepackten Geschichten.
Unseren Dank an Herrn Klimmt äußerten unsere Mitglieder Katrin Kirchner und Günther Berlejung mit einem deutsch, französischen Buch: Liebesgedichte, die Distanzen überwinden, die Nähe und Intimität vermitteln, die Unsagbares in Worte fassen, in denen Leidenschaft sich nicht zurückhält. Erotik wird im Sprachspiel umschrieben, Sinnlichkeit und Gefühl im Erlebnis unmittelbar.
Katrin Kirchner dringt vor zum eigentlichen Anliegen der Poesie. Ihre Gedichte sind berührend und anrührend. Und eine Liebeserklärung, in Prosa, an Ludwigshafen, eine spröde Stadt, deren Reiz sich nicht dem ersten Blick erschließt. Die Radierungen von Günther Berlejung, beidseitig und durchscheinend, wurden exklusiv für diesen Band geschaffen. Sublim und eindringlich zugleich stehen sie als eigenständige Kunstwerke in assoziativer Beziehung zu den Gedichten.
Zur bibliophilen Kostbarkeit wird das Buch neben seiner feinen Ausstattung auch durch die außergewöhnliche Typografie von H.-J. Kotarski. Sie integriert Text, Bild und Übersetzung buchstäblich transparent. Die einfallsreiche Konzeption übersetzt die künstlerische Aussage noch einmal visuell. Ein Buch, in dem man blättern möchte, ein Buch zum gemeinsamen Lesen.
Natürlich wurde die Ausgabe durch ein Original von Günther Berlejung „angereichert“! Wir hoffen, dass Herr Klimmt noch Wandfläche in seinem „Tollhaus“ frei hat, um dieses wunderbare Blatt anzubringen.
Am 24.Juli feiern wir unser Sommerfest mit verschiedenen Künstlern, einer Buchvorstellung und natürlich mit kulinarischen Highlights! Jeder, der kommen möchte, ist herzlich eingeladen.
Nach der Sommerpause endet unsere Reihe in diesem Jahr am 13. Oktober um 19. Uhr im Bassermann Haus, C4, 9 mit Peter Sodann und seiner Bibliothek.

P.S. Die Planungen für 2016 laufen und wir versprechen erneut ein ansprechendes Programm für alle Interessierte an der Reihe „Buch, Kultur & Gesellschaft“.

(Dr. Ralph Aepler)
è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Di, 14.07.2015

Marginalien 218

Eigentlich sollten es schon vor einem Monat bei den Abonnenten sein - jetzt dürfte das neueste Heft der Marginalien jedoch überall im Briefkasten vorliegen.
Es häuften sich allerdings wieder die nicht zustellbaren Sendungen, weshalb alle Empfänger gebeten werden, eventuelle Adressänderungen mitzuteilen. Aber auch bei mir ist das Heft trotz korrektem Adressaufkleber noch nicht eingetroffen, mitunter ist also Geduld gefragt.
Der Inhalt des aktuellen Heftes erfüllt wieder alle Erwartungen: Irmgard Heidler gibt Aus Anlass des 50. Todestages von F.H. Ehmcke ausführliche Einblicke in die Zusammenarbeit und Entwicklung von Strukturen, Harald Kretzschmar berichtet über Eduard Fuchs - Lichtbringer und Schattenmann und Robert Wolf referiert über Die Radierungen des Malers Hans Vent. Sehr interessant auch der Kommentar von Ralf Parkner zu einem Briefwechsel zwischen Karl-Heinz Jacobs und Erwin Strittmatter - Dieser Briefwechsel ist den Marginalien als typographische Beilage (Weidemann Book) beigegeben.

Do, 09.07.2015

F. H. Ehmcke (18.10.1878 - 03.02.1965)

Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek stellt aus Anlaß des 50. Todestages von F. H. Ehmcke im Foyer Skizzen, Entwürfe und Reinzeichnungen dieses Kunsttheoretikers und Künstlers aus. Diese, ursprünglich bis 4. Juli 2015 geplante Schau wird bis zum 9. Januar 2016 verlängert.
Für weitere Informationen bitte hier klicken. 

Ausstellung: 3. Februar 2015 – 9. Januar 2016

è Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena
(03641) 940048

* E-Mail

Mo, 06.07.2015

Grafik aus Polen

Die neue Ausstellung der Eremitage Gransee des Pirckheimers Marc Berger zeigt Polnische Grafik der späten 80er und frühen 90er Jahre aus der Sammlung Peter Seel.

Dr. Peter Seel nutzte seine Zeit Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre am Goethe-Institut in Warschau unter anderem dazu, damals aktuelle polnische Kunst zu sammeln. Die polnischen Graiker genossen – nicht nur »im Osten« – einen guten Ruf: Sie arbeiteten oft sehr ungewöhnlich und eigenständisch, waren häufig den aktuellen Tendenzen der Kunst im Westen näher und schon rein handwerklich hervorragend. In der Eremitage wird eine interessante Auswahl mit Arbeiten verschiedener Künstler in sehr unterschiedlichen Techniken in Gransee gezeigt.

Vernissage: Samstag, 11. Juli 2015, der Sammler ist anwesend, einführende Worte: Roland R. Berger 
Ausstellung: 11. Juli - 20. September 2015

è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

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Marc Berger