Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Fr, 23.10.2015

Hommage für Christoph Meckel zum 80. Geburtstag

Wolfgang Jeske, Foto © Ralf Parkner
Am 22. Oktober 2015 trafen sich die Berlin-Brandenburger in der Galerie des Antiquariats Brandel in Friedrichshagen, um eine szenische Lesung von Wolfgang und Regina Jeske über Christoph Meckel und seine Kunstfiguren - MOEL, BOBOSCH, JEMEL, CLARISSE, dem Bucklicht Männlein und dem Blutigen Bomme von Christa Reinig zu lauschen. Der ehemalige Antiquar Wolfgang Jeske ist ebenso ein Liebhaber und Sammler von Meckels Literatur und Kunst wie ich. Schade - Dienstag vor einer Woche war Christoh Meckel noch persönlich im Berliner Buchhändlerkeller - konnte aber gestern krankheitsbedingt nicht wie geplant dabei sein.
(Ralf Parkner)
Regina Jeske, Foto © Ralf Parkner
Weitere Fotos im Facebookauftritt von Ralf Pakner.

Für heute langt´s

Die vielfältige Welt der Lesezeichen

Die Sammlung des 2014 verstorbenen langjährigen Pirckheimer-Mitglieds Renate Gollmitz mit ihren Lesezeichen ist an die Staatsbibliothek zu Berlin gegangen und wird dort in der Handschriftenabteilung, Referat Einblattmaterialien betreut.
Nun haben sich die angehenden Fachangestellten für Medien und Informationsdienste, kurz unsere FaMI-Auszubildenden, für ihre Projektarbeit die Gestaltung einer Ausstellung eben jener Lesezeichen aus der Sammlung der langjährigen Mitarbeiterin der SBB und Pirckheimer-Freundin vorgenommen. 
Die Ausstellung wird in eher stiller Form am 30. Oktober eröffnet und im Foyer der Staatsbibliothek zu sehen sein. Das Material ist geordnet nach Themen wie exotisch, historisch, kurios und in sechs Vitrinen ausgestellt. Besucher sind herzlich willkommen. 
Dazu wird es auch einen Blogbeitrag auf der Seite blog.sbb.berlin geben. Weitere Informationen zu dieser kleinen Ausstellung finden sich auf der Homepage der Staatsbibliothek.
(Marina Fritzsche)

Ausstellung: 30. Oktober - 14. November 2015

Staatsbibliothek zu Berlin
Foyer
Berlin, Potsdamer Str.

1 Kommentar:

EmFri hat gesagt...
Die Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Ausstellung verstecken sich hinter diesem Link http://sbb.berlin/

Bekenntnis zum Handwerk

Heute wurde die wunderbar kuratierte Ausstellung "Handpressen oder die Kunst handwerklicher Buchgestaltung" in der Galerie Handwerk der Handwerkskammer in München eröffnet. Geschätzt 120! Besucher weilten bei der Eröffnung, bei der sich viele bekannte Buchkünstler und das interessierte Publikum persönlich begegneten.
Viele Pirckheimer Mitglieder gehörten natürlich auch zu den Ausstellern. Benda, Henkel, SchumacherGebler oder Moosbrugger, um nur einige zu nennen, sind in München vertreten, so wie wir sie kennen, mit bibliophilen und künstlerisch anspruchsvollen Exponaten ihres Schaffens. Reinhard Grüner ist als Leihgeber vertreten und gibt mit den ausgestellten Werken einen weiteren Einblick in sein Sammler-Repertoire.
Dafür, dass angeblich niemand mehr sich für Bücher interessiert, sind erstaunlich viele junge Künstler mit ihrer Buchkunst zu sehen.
Die ausgestellten Werke und das spannende Rahmenprogramm der Ausstellung sollte nicht nur Münchner zu einem Besuch motivieren.
(Dr. Ralph Aepler)

Ausstellung: 22. Oktober - 21. November 2015

Handwerkskammer für München und Oberbayern
Galerie Handwerk

weitere Informationen hier ...
siehe auch: Edition Schwarze Seite ...

Do, 22.10.2015

4. artbook.berlin

  POST # 2.000 im BIBLIOPHILEN-BLOG  

2015 öffnet die artbook.berlin zum vierten Mal ihre Pforten, organisiert seit 2012 vom Künstler, Siebdrucker und Verleger Corn.elius Brändle (edition wasserimturm berlin) und der holländischen Künstlerin und Künstlerbuchautorin Hanneke van der Hoeven, jeweils am dritten Wochenende im November.
Petrus Akkordeon, Marc Berger, im Vordergrund der Stand von Hanif Lehmann
artbook.berlin 2014, Foto © Abel Doering
Auf der artbook.berlin 2015 steht das Künstlerbuch im Mittelpunkt. Sammler, Verleger und Künstler werden zwei Tage lang die Möglichkeit haben, die aktuelle Produktion aus Deutschland und dem europäischen Ausland zu sichten, anspruchsvolle Buchkunst und Grafikeditionen anzuschauen oder zu erwerben, und sich mit den Machern dieser vielfältigen Kunstform auszutauschen. Die artbook.berlin 2015 bietet renommierten wie jungen Künstlerbuchmachern die Chance, einander kennenzulernen und sich inspirieren zu lassen.
Die artbook.berlin 2015 ist Messe, Buchkunst-Ausstellung und Plattform für die Präsentation künstlerischer Drucktechniken wie Radierung, Lithographie oder Siebdruck für etwa 100 internationale Buchkünstler, Kunstdrucker und Verleger. Auch Vorträge, Buchpräsentationen und Lesungen zeigen - wie auf den Künstlerbuchmessen von New York bis Sao Paulo, von Hamburg bis Weimar - die Liebe zum Buch, zur Kunst, zur graphischen und inhaltlichen Qualität, zur Vielfalt künstlerischer Aussagen und Gestaltungen.
Unter den ersten Teilnehmern, die sich zur Teilnahme angemeldet haben, sind die Pirckheimer P.J. Moosbrugger (Pegasus Presse) und Peter Zitzmann (schPeZi Presse).

Messe: 21. - 22. November 2015

artbook.berlin
Achtung Ortsänderung
Kulturfabrik am Flutgraben
Am Flutgraben 3, 12435 Berlin

Mi, 21.10.2015

Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung

Eröffnung der Ausstellung "Den Trümmern abgetrotzt - Bücher der Stunde Null" aus Anlass des 70. Jahrestag des Kriegsendes. Diese Ausstellung stellt die Sammlung des 2013 verstorbenen Pirckheimers Lothar Lang vor.

Laudatio: Tilman Schladebach, Direktor Burg Beeskow
Musikalische Begleitung: Søren Gundermann, Piano, Frankfurt (Oder)

Begleitend zur Ausstellung erschien ein Buch von Elke Lang mit drei Originalgraphiken von Felix M Furtwängler, welches an die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft als Jahresgabe ausgereicht wurde. Elke Lang und Felix Martin Furtwängler werden zur Eröffnung anwesend sein und haben sich bereiterklärt zu signieren.

Ausstellungseröffnung: 4. November 2015, 15:00 Uhr
Ausstellung: 4. bis 27. November 2015

Landratsamt Beeskow
Haus B, Atrium
Eingang Rathausstr.

Di, 20.10.2015

Kinderbuch im Gespräch

Unter diesem Titel findet eine Veranstaltungsreihe der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Der nächste Vortrag widmet sich dem Werk von Lou Scheper-Berkenkamp. Die Sammlerin und Kinderbuchforscherin Frau Dr. Barbara Murken wird mit Bildern und Originalwerken das Leben und das Bilderbuch-Œuvre der Künstlerin in der Ära des Bauhauses vorstellen.
Lou Scheper, geb. Berkenkamp (1901 - 1976), ausgebildet am Bauhaus, steht beispielhaft für die Frauen der klassischen Moderne, die zeitlebens in ihrem Schaffen von der ganzheitlichen Lehre der Institution geprägt blieben. Die Bilderbücher der Künstlerin präsentieren sich damit als Gesamtkunstwerk mit eigenen Texten, phantasievoller Illustration und kreativer Schriftgestaltung.
Gleichzeitig wird eine neue Publikation vorgestellt, die aus den bisherigen Gesprächsabenden hervorgegangen ist: Der Band "Kinder- und Jugendliteratur: Sammeln und Erwerben", der zehn Beiträge zu Sammelstrategien für Kinder- und Jugendmedien enthält. Neben Dirk Scheper, dem Sohn der Künstlerin, werden auch mehrere Autoren dieser Neuerscheinung anwesend sein.

17. November 2015, 18:00 Uhr

Simón-Bolivar-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin
Potsdamer Str. 33, Berlin-Tiergarten

Mo, 19.10.2015

Im tiefen dunklen Wald

Originalillustrationen aus der Sammlung des Bilderbuchmuseums

Pieter Kunstreich, Illustration (Ausschnitt)
zum Buch »Ernesto und Ernestine
auf Schatzsuche« (Text: Claudia Gürtler),
Verlag Pro Juventute (Zürich), 1994
Anknüpfend an die Mitmachausstellung »Zwergenwelten« im Erdgeschoss des Museums widmet sich die Bestandsausstellung mit Originalillustrationen aus unserer Sammlung dem Thema Wald. Denn hier hausen nicht allein das Rumpelstilzchen und die Sieben Zwerge, im Wald tauchen auch viele andere berühmte Märchenfiguren auf wie z.B. Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder die Bremer Stadtmusikanten. Neben Märchenillustrationen, in denen der Wald Schauplatz und zugleich Symbol für die Grenze zwischen dem Bekannten und Fremden ist, zeigt die Werkschau ebenso eine Vielzahl an Originalen aus Phantasiegeschichten, in welchen immer wieder auch der Wald den Handlungsort darstellt. Hier erleben die Protagonisten ihre Abenteuer, hier begeben sie sich auf die Suche oder finden im Wald einen Raum der Geborgenheit. Ferner wirft die Ausstellung einen naturkundlichen Blick auf das Thema und präsentiert Bilder, die den Wald als faszinierenden Lebensraum mit seiner Vielzahl an Pflanzen und Tieren vorstellen.
Die Bestandsausstellung versammelt Werke zahlreicher renommierter Illustratoren, so z.B. Originale von Sibylle von Olfers, Beatrice Braun-Fock, Lilo Fromm, Horst Lemke, Irmgard Lucht und Nikolaus Heidelbach.

Ausstellung: 8. November 2015 - Februar 2016

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

So, 18.10.2015

ZENTRALE von Steffen Volmer

Die Bücher des Chemnitzer Künstlers Steffen Volmer gehören seit über zwanzig Jahren zum Verlagsprogramm der burgart-presse Jens Henkel und bestechen durch die handschriftlich vorgetragenen Texte, die zeichnerische Kultur sowie die meisterliche Beherrschung druckgrafischer Techniken. Das neue Künstlerbuch ZENTRALE entstand anlässlich seines 60. Geburtstages und schildert schmerzliche Erfahrungen mit dem menschlichen "Zentralorgan". Neben eigenen handschriftlichen Texten vereint es noch einmal die ganze Bandbreite seiner künstlerischen Fähigkeiten und ist in seiner aufwendigen Herstellung noch am ehesten mit dem Buch TRAGEN (Schönstes deutsches Buch 1996) zu vergleichen.

Der Druck ist ab Dezember 2015 in folgenden Ausgaben lieferbar:
Ausgabe A: Ex. 1-20 mit einer beigelegten Zeichnung und drei zusätzlichen Lithografien (850,00 € - noch 3 Exemplare lieferbar)
Ausgabe B: Ex. 21-40 mit drei zusätzlichen Lithografien (500,00 €)
Ausgabe C: Ex. 41-75 (400,00 €)

burgart-presse
Jens Henkel

Mörla Nr. 45 a, 07407 Rudolstadt


Buchvorstellung: 5. November 2015, 19.30 Uhr

Heck-Art-Haus
Mühlenstraße 2, 09111 Chemnitz

Hermann Hesse - 17. Oktober 1895

Gestern vor 120 Jahren begann Hermann Hesse seine Buchhändlerlehre im Antiquariat J.J. Heckenhauer in Tübingen, Holzmarkt 5. Heute war seine Enkelin Eva Hesse zu Gast in Tübingen.
Im Rahmen einer Matinee hatten die zahlreichen Gäste Gelegenheit, in der angenehmen Atmosphäre des Hesse Kabinetts in den Heckenhauer-Räumen mit Eva Hesse ins Gespräch zu kommen. Erinnerungen an den Großvater, Begegnungen mit Zeitgenossen Hesses, wie Thomas Mann, fesselten das Publikum. Eva Hesse las aus eigenen Werken, welche natürlich erworben werden konnten und signiert wurden. Die Anwesenden erlebten ein Stück literarische Zeitgeschichte in intimem Rahmen.
Ein Besuch des Hesse Kabinetts ist sehr interessant, weil eben nicht der große Hesse erlebbar wird, sondern der junge Hesse, der noch am Anfang seines literarischen Weges, welchen ihn noch bis zum Literatur-Nobelpreis Träger führen sollte, begann.
Bekanntlich war Hesses Jugend nicht einfach. In Tübingen begann die Beschäftigung mit der Literatur. Am Ende seiner Buchhändlerlehre im Hause J. J. Heckenhauer (1895-1899) stand das Erstlingswerk Hesses "Die Romantischen Lieder". Zwei Originale aus Hesses Lehrzeit sind im Kabinett zusehen, das Angestelltenverzeichnis und das Lehrzeugnis.
Auf Homepage des Hesse Kabinetts findet man mehr Informationen und Bilder zu dieser Wiege der Weltliteratur.
(Dr. Ralph Aepler)

Sa, 17.10.2015

Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse

Volker Riepenhausen, Mitg. der Pirckheimer-Gesellschaft
Hier einige, von Ursula Saile-Haedicke (Versandantiquariat Tills Bücherwege) zur Verfügung gestellte, Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Weitere Fotos finden sich auf booklookerforum.de und venyoo.de.
Detlef Thursch, der auch die Leipziger Antiquariatsmesse organisiert und den Hamburger Antiquariatstag veranstaltet, betonte, dass es sich bei der Frankfurter Messe um die am stärksten international ausgerichtete Antiquariatsmesse in Deutschland handelt.
Zur Messe erschien ein reich bebildeter Katalog. An allen fünf Messetagen können innerhalb der Antiquariatsmesse Bücher gekauft werden, anders als an den übrigen Ständen der Buchmesse mit dem aktuellen Angebot.

bibliophil mit Herz und Feder

Gestern las der Pirckheimer Harald Kugler zum 7. Wilsdruffer Leseherbst aus seinem Zyklus "Der Bibliophilen-Abend", dessen drei Titel an dieser Stelle bereits vorgestellt wurden. Die Lesung war ein voller Erfolg und diente nebenbei eindrucksvoll und in erfreulicher Weise unserem bibliophilen Anliegen, Kenntnisse über Geschichte und Gegenwart des Buches zu verbreiten. Vor ca. 40 Zuhörern trug der Autor zwei Geschichten vor - aus dem ersten Band „Der Bibliophilen-Abend“ die Geschichte vom Bücherleben und die Titelgeschichte des zweiten Bandes „Die Magie der Bücher“, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Das wurde auch durch zahlreiche Fragen zur Bibliophilie im Allgemeinen und den Geschichten aus dem "Bücherreigen" im Besonderen deutlich, die im Anschluss an die Lesung gestellt wurden. Zum Abschluss hatten die Hörer die gern genutzte Gelegenheit, einige Bücher käuflich zu erwerben, am gefragtesten war der Sammelband „Geschichten aus der Bücherkiste“, der den ersten und zweite Band enthält (Pb., 20 €). Alle Bücher sind exklusiv über die Bücherstube Siegemund in Wilsdruff erhältlich.
Im November oder Dezember wird es in Freital eine weitere Lesung mit Harald Kugler geben.
(ad)

Franz Johannknecht, ein unbekannter Künstler

Kunsthistoriker Andreas Hornemann neben einer
Tuschezeichung von Franz Johannknecht. (Foto: Ralf Wege)
"Franz Johannknecht, Maler, Grafiker und Bildhauer" war am 14. Oktober Vortragsthema des Kunsthistorikers Andreas Hornemann beim Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. "Willibald Pirckheimer" (einer Schwestergesellschaft der Pirckheimer-Gesellschaft) im Literaturhaus Magdeburg. Dort schilderte er auf Einladung der Magdeburger Pirckheimer das Leben und Werk des bis heute weitgehend unbekannt gebliebenen Künstlers, der 1903 in Düsseldorf geboren, von 1938 bis zu seinem Tod 1974 in Dessau gelebt hat. Vor rund 20 Gästen zeigte Hornemann anschaulich anhand zahlreicher Bildbeispiele die Entwicklung des Künstlers in seinen unterschiedlichen Schaffensperioden.
(Ralf Wege)

Weitere Informationen auf pirckheimer-magdeburg.de.

Do, 15.10.2015

Buch, Kultur und Gesellschaft: ›Die Peter-Sodann-Bibliothek‹

Gestern Abend fand unsere letzte Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Buch, Kultur und Gesellschaft“ für dieses Jahr statt. Diese Reihe wird von der Initiative Buchkultur e.V. mit Unterstützung des rem Mannheim und der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. durchgeführt.
Das Beste zum Schluss – Peter Sodann! 
Peter Sodann berichtete von der durch ihn initiierten Bibliothek in Staucha/ Sachsen. Bibliotheken gibt es viele, aber nur eine, wo die Bücher nach den Verlagen, in denen sie entstanden, zu finden sind. Dieses einmalige Stück deutscher Kulturgeschichte umfasst die Buchproduktion vom 8. Mai 1945 bis zum Ende der DDR.
Ostalgie ist nicht die Motivation, das Bewahren von Identitäten und Geschichte sind die Charakteristika dieses Vorhabens. Peter Sodann, Kabarettist, Schauspieler, Bibliothekar, Hausmeister, Kneipenwirt – alles beschreibt diesen umtriebigen Zeitgenossen nur unvollkommen. Das konnten wir an diesem Abend erleben. Trotz aller Widrigkeiten lebt er dieses wichtige Projekt, man muss sagen, stellvertretend für uns alle – authentisch „man muss ja was tun, egal wie die Umstände sind“. Ein Überzeugungstäter und jeder der Anwesenden konnte da keine Ossi Klischees erkennen, es geht um tatsächliche Qualität. Die steckt in vielen seiner Bücher. Übersetzungen, gerade russischer Literatur, er hat sie alle. Richtig erklärt versteht man sofort, dass eine gute Dostojewskij (1821-1881) Ausgabe nichts mit sozialistischer Verklärung zu tun hat, sondern nur von der Qualität des Übersetzers abhängt. Und wenn diese Ausgaben auf dem Müll landen sind sie unwiederbringlich weg. Bücher wurden in Deutschland wieder verbrannt und zu viele haben weggeschaut – Peter Sodann aber nicht!
Unsere Unterstützung für dieses Projekt an diesem Abend war die Gabe eines Buches. Johann Wolfgang von Goethe „Gedanken und Aussprüche über das Buch und den Leser“. Dieses Buch, Aufbau Verlag Berlin 1955, existiert nur einmal. Jetzt gehört es der Peter-Sodann-Bibliothek. Unser Dank gilt dem Antiquariat Ballon & Wurm, Berlin für die Besorgung dieser Rarität.
Der Abend wollte, wie immer, nicht enden, es wurden Fragen gestellt, Bücher signiert, geredet und wieder neue Unterstützer für dieses Projekt gewonnen. Alle wurden eingeladen, nach Staucha zu kommen.
Herzlichen Dank an unseren Gast für einen gelungenen Abend. Bis bald in Staucha!
(Dr. Ralph Aepler)

Die Stunde der blauen Schmetterlinge

Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Alfred T. Mörstedt 

Alfred Traugott Mörstedt (1925-2005) lebte in Erfurt und gilt als einer der wichtigsten thüringer Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er fand in der Tradition der Moderne des 20. Jahrhunderts seine Vorbilder. In Erinnerung geblieben sind die kostbare Leuchtkraft seiner phantasievollen Bildfindungen, die Souveränität des künstlerischen Vortrages und eine Persönlichkeit, die „sich stets mit feiner Heiterkeit gegen drohende Bitternis“ zu behaupten wusste (Harald Gerlach). Erste künstlerische Studien machte er 1947 bei Otto Knöpfer, danach an den Kunsthochschulen in Weimar, Dresden und Berlin-Weißensee. Danach arbeitete er als Gebrauchswerber und Entwerfer in der vogtländischen Textilindustrie, ab 1960 war er als freischaffender Künstler tätig und ist Mitbegründer der „Erfurter Ateliergemeinschaft“, die außerhalb staatlicher Ideologien und Strukturen Künstler zusammenführt und Kunstausstellungen organisierte. Seit 1957 stellt Mörstedt aus, in der DDR-Zeit vor allem in Kulturbund- und kleinen Galerien, aber auch in der Bundesrepublik und im übrigen Ausland.
Fachwerkpyramide oder Wenn die Ägypter mehr Holz besessen hätten,
Collagen von Alfred Traugott Mörstedt. Vorwort von Harald Gerlach
Burgart-Presse 1993 (edition burgart), Auflage 700 Exemplare
Das Museum Heidecksburg fühlt sich seit Jahrzehnten seinem künstlerischen Werk verpflichtet und präsentiert gemeinsam mit der 2013 gegründeten „Alfred Traugott Mörstedt – Stiftung“ eine Werkschau aus dem Nachlass des Künstlers. Aus dem Bestand der komplett konservatorisch aufgearbeiteten Sammlung (über 2.000 Positionen) wurden etwa 100 Arbeiten für die Ausstellung ausgewählt, die zum Teil erstmals öffentlich gezeigt werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, 120 Seiten, zahlreiche Abbildungen, vier Essays, 24,50 Euro 

Ausstellung: 5. September 2015 bis 28. Februar 2016

Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt
Gewölbesaal des Nordflügels

Mi, 14.10.2015

Pop-up books

In der Galerie DRUCK & BUCH, Wien werden bis Ende Oktober Pop-up books gezeigt. Vertreten sind die Buchkünstler David A. Carter aus den USA, Katsumi Komagata aus Japan, Chisato Tamabayashi (Japan/GB), Marion Bataille (siehe Abbildung oben), Anouck Boisrobert (untere Abbildung), Philippe Ug, alle aus Frankreich, Dagmar Reiche aus Deutschland, Mauro Bellei aus Italien und aus Spanien Ximena Perez Grobet.
Ausstellung: 8. bis 30. Oktober 2015
Finissage: 29. Oktober 2015

Galerie Druck & Buch
Berggasse 21/2, A - 1090 Wien

1 Kommentar:
Peter Verheyen hat gesagt...
Danke.
Zu Marion Batailles im ersten Bild, man kann es bei YouTube als Video sehen,
www.youtube.com/...
14 Oktober, 2015