Pirckheimer-Blog

Fr, 06.03.2009

Die Linie

Die Suche nach der Linie nun findet im Kupferstichkabinett ihre schlechthin vollkommene Ausdrucksform. (Johannes Wüsten, 1932)

Kupferstiche von Johannes Wüsten und Ulrich Karlkurt Köhler
Ausstellung vom 19. März bis 8. Mai 2009

Eröffnung am 19. März um 18:00 Uhr,
es sprechen Thomas Wüsten und Ulrich Karlkurt Köhler
Saxophon: Hinrich Beermann

è Helle Panke e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Straße 76
10437 Berlin

Do, 05.03.2009

Schönste Bücher aus aller Welt 2008

Ausstellung anlässlich der Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März 2009

Seit 1963 wird in Leipzig der weltweit einzigartige internationale Buchgestaltungswettbewerb Schönste Bücher aus aller Welt / Best Book Design from all over the World durchgeführt.


Eine unabhängige, internationale Jury beurteilte die Beispiele bester Buchgestaltung und -produktion aus 36 Ländern. Als Ergebnis wurden die 14 Schönsten aus 704 Einsendungen ausgezeichnet. Dabei ging die Goldene Letter an Frankreich, die Goldmedaille an die Niederlande, Silber je einmal an die Niederlande und Österreich, Bronzemedaillen an Deutschland und Frankreich und Ehrendiplome an China, Deutschland, die Niederlande und die Schweiz.

Alle Preisträger, klick è hier

è Stiftung Buchkunst
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main

Di, 03.03.2009

Farbtagebücher von Claudia Desgranges

Ausstellung unseres Mitglieds Bilderbuchmuseum Burg Wissem vom 15. März bis 19. April 2009

Seit 1990 beschäftigt sich die Kölner Malerin Claudia Desgranges, die an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert hat, neben ihren großformatigen Gemälden auf Leinwand bzw. ab 1999 auf Aluminium mit sogenannten Farbtagebüchern:
Am Ende eines Arbeitstages, bevor die Pinsel ausgewaschen werden, streicht sie die restliche Farbe in eigens dafür vorgesehenen Büchern – eben den Farbtagebüchern – ab. So ist die Farbgebung aller ihrer Bilder in diesen inzwischen circa 70 Bücher umfassenden Konvolut festgehalten.
Ein repräsentative Auswahl aus diesen Büchern ermöglicht in der Ausstellung eine intensive Begegnung mit der Quintessenz der Malerei von Claudia Desgranges.

Eröffnung am Sonntag, den 15. März um 11:00 Uhr

Begrüßung: Dr. Maria Linsmann, Museumsleiterin
Einführung: Dr. Maria Müller, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Mo, 02.03.2009

Bibliographie der Büchergilde Gutenberg

Bibliographie 1924 bis 1933 mit allen bekannten Auflagen und Einbandvarianten

In seinem Katalog 155 stellt unser Mitglied Frank Albrecht nicht nur eine Reihe von Büchern aus dem Nachlaß des Künstlers und Schriftstellers Rolf Schott vor - die Freunde und Sammler der Büchergilde Gutenberg finden in diesem Katalog auch eine vollständige Bibliographie der Büchergilde von 1924 bis 1933.

Dieser Katalog ist als PDF (2 MB) online abzurufen (klick
è
hier). In der Online-Variante sind viele Abbildungen farbig. Gegen eine Schutzgebühr von 5.- € kann man auch einen gedruckten Katalog beziehen, hier sind die Abbildungen jedoch schwarz/weiß.
Mozartstrasse 62
69198 Schriesheim
REZENSION

Einen Antiquariatskatalog zu rezensieren, ist schon etwas ungewöhnlich, aber vielleicht macht ein Satz aus dem Internet dieses Ansinnen verständlicher: „Antiquariatskataloge enthalten mitunter wahre Schätze, das ist hinlänglich bekannt. Es gibt aber auch Kataloge …, die sind von sich aus schon ein solcher Schatz.“ Diese Worte auf Szyllas Lesezeichen beziehen sich auf den Antiquariatskatalog 155, der weit-aus mehr ist als nur ein Angebot antiquarischer Bücher: Endlich liegt uns mit ihm eine vollständige Bibliographie der Büchergilde Gutenberg bis 1933 vor, eine längst überfällige Arbeit, die unser Mitglied, der Antiquar und Verleger Frank Albrecht, geleistet hat. Wie sehr Sammler auf diese Bibliographie gewartet haben, zeigt sich daran, daß bereits wenige Stun-den nach Veröffentlichung eines Hinweises auf den Katalog auf unserer Internetseite dazu Nachfragen eintrafen.
__ Diese Bibliographie wird für manchen Sammler Anlaß sein, sich wieder einmal näher mit der verdienstvollen Büchergilde Gutenberg zu beschäftigen, die in verlegerisch und buchkünstlerisch anspruchsvollen Ausgaben, teilweise Erstausgaben, Autoren wie Jack London, B. Traven oder Martin Andersen Nexö für Leser der unteren Bevölkerungsschichten bereitstellte. Sie enthält wertvolle Hinweise auf ungenaue Angaben zu Erscheinungsjahr und Auflage einzelner Ausgaben, auch wenn mitunter ungeklärt bleiben muß, ob es sich bei bestimmten Varianten eines Buches um eine Neuauflage oder lediglich um eine neue Bindequote handelt. Besonders verdienstvoll sind zahlreiche Hinweise auf Varianten, die bislang in einschlägigen Darstellungen, wie
Britta Friedsam, Das illustrierte literarische Gebrauchsbuch bei der Büchergilde Gutenberg (2008) oder Bernadette Scholl, Die Büchergilde Gutenberg 1924-1933 (in: Buchhan-delsgeschichte 1983, Nr. 3), noch nicht katalogisiert sind.
__ Der Katalog 155 enthält nicht nur die Bibliographie, sondern neben einem Angebot lieferbarer Titel der Büchergilde auch Bücher aus dem Nachlaß des Künstlers und Schriftstellers Rolf Schott. Damit führt Frank Albrecht eine Reihe von Katalogen fort, die sich mit Einbandgestaltung des 20. Jahrhunderts, Georg Salter, der Reihe Der jüngste Tag, russischer Avant-garde und anderen interessanten Themen beschäftigen und von denen jeder für sich eine Besprechung in den MARGINALIEN wert wäre. Die Kataloge und damit auch die Bibliographie der Büchergilde Gutenberg sind nicht nur gedruckt erhältlich, sondern kostenlos
online abrufbar, die Bibliographie ist online sogar mit Farbabbildungen zu betrachten, während die Printausgabe nur in Schwarzweiß gedruckt ist.
__ Obwohl ich weiß, daß der Autor als langjähriger Sammler, Liebhaber der Büchergilde Gutenberg und Antiquar gründlich und gewissenhaft recherchiert hat, wird es trotzdem für den Sammler eine Herausforderung sein, eine nicht in diesem Katalog beschriebene Ausgabe zu finden und sie dem Bibliographen zu präsentieren. Mit dem ersten Fundstück wäre eine zweite Ausgabe der Bibliographie begonnen, die eventuell nicht nur als Bestandteil eines Antiquariatskatalogs erscheint.
Abel Doering
(Vorabdruck aus
MARGINALIEN 194, 2/2009)

ANMERKUNG (22.4.2009)
Da mein erster Katalog zur Büchergilde hier auf einiges Interesse gestoßen ist, kurz der Hinweis, daß nun der zweite Katalog erschienen ist: "Die Büchergilde im Exil sowie Neueingänge". Diesmal enthält der Katalog jedoch nicht eine vollständige Bibliographie sondern nur meine Bestände der Büchergilde für den Zeitraum 1933 bis 1949, es sind aber immerhin wieder 217 Bände, die ausführlich beschrieben und abgebildet sind.
Sie können den Katalog wieder unter
www.antiquariat.com als Pdf kostenlos herunterladen.
(Frank Albrecht)

Do, 26.02.2009

Buch des Monats

Goethes "Der Zauberlehrling" – ein Künstlerbuch von Anja Harms,
vorgestellt in der Reihe "Buch des Monats" des Klingspor Museums Offenbach.


(c) Anja Harms

Goethes Gedicht inspirierte è Anja Harms, eine der Protagonistinnen zeitgenössischer Buchkunst, zu einem "zauberhaften" Buchobjekt, das sich zu Bild-Text-Flächen und zu weißen Kammern, die hinter schwarzen Wänden Zauberzeichen verbergen, entfalten und aufstellen läßt. Die Künstlerin wird anwesend sein.

18 x 33 cm, Linolschnitt, Collage, Schlagbuchstaben in Pappe.
Handsatz, Nyloprint, Buchdruck, 44 Seiten.
Zweiseitiges Leporello aus dreifach genuteten Bögen (Altarfalz),
bedruckte Gewebedeckel, Buch in Kassette
25 Exemplare, erschienen zur Buchmesse 2008.

Buch des Monats am Freitag, 6. März 2009, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 Euro, Mitglieder: 1,50 Euro

è Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Arno Mohr (1910 - 2001)

Ausstellung “Arno Mohr - Malerei und Druckgraphik”

Mit dieser Ausstellung möchte die Galerie der Berliner Graphikpresse, ein Jahr vor seinem 100. Geburtstag, an den bedeutenden Berliner Zeichner und Graphiker Arno Mohr erinnern, dessen Werk und Wirken als Lehrer ganze Generationen Berliner Künstler nachhaltig beeinflußt hat. Seine meist dem alltäglichen Leben entnommenen Sujets setzte er mit klaren Linien ins Bild, der nicht selten humoristische Ton seiner Arbeiten erfreut sich noch immer großer Beliebtheit beim kunstinteressierten Publikum. Seine zahlreichen Porträts von Künstlerkollegen und Freunden wie Bertolt Brecht und Helene Weigel bilden einen weiteren wichtigen Themenkreis in seinem Schaffen. Auch als Illustrator (beispielsweise für Erwin Strittmatter) machte sich Mohr einen Namen.
Es wird in der Ausstellung neben einigen Malereien (Acryl auf Leinwand) und einer Reihe von Pastellen die gesamte Bandbreite des graphischen Schaffens von Arno Mohr gezeigt, der Radierung, Lithographie und Holzschnitt gleichermaßen vollendet beherrschte.

Bücher und Kataloge können vor Ort erstanden werden.

10. Februar bis 14. März 2009

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Gabelsbergerstr. 6
10247 Berlin

Do, 19.02.2009

Polens historische Schätze

Das Nationalinstitut Ossolineum zu Gast in Wien

Die Geschichte und Identität Polens sowie die historischen Beziehungen zu Österreich stehenim Mittelpunkt dieser Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Gezeigt werden Schätze aus der Sammlung des Nationalinstituts Ossolineum, – wertvolle Bücher, Handschriften, Urkunden, Grafiken und Münzen aus mehreren Jahrhunderten – die die wechselvolle Geschichte Polens von der Monarchie über die Weltkriege und den Kommunismus bis zur Gegenwart dokumentieren.
Gegründet wurde das Ossolineum im Jahr 1817 von dem polnischen Adeligen, Gelehrten und Bibliophilen Joseph Maximilian Graf Ossolinski (1748–1826), seit 1809 Präfekt der Hofbibliothek in Wien. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Ossolineum zum Speicher und Verwalter des polnischen Gedächtnisses durch die Sammlung einmaliger Bibliotheks- und Museumsbestände, vor allem Polonica. Die Bestände wurden nach 1945 zwischen Lemberg und Breslau aufgeteilt. Ein Teil davon befindet sich heute in der Lemberger Stefanyk-Bibliothek der Nationalen Akademie der Wissenschaften, aus der auch einige der Exponate der Ausstellung stammen.

Ausstellung vom 27. Februar bis 29. März 2009
im Prunksaal der
è Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
1010 Wien
Tel. (+43 1) 534 10-270

Mi, 18.02.2009

Furtwängler-Ausstellung in Berlin-Dahlem

Der Graphiker Felix Martin Furtwängler gehört zu den namenhaften Buchkünstlern Deutschlands. Herbert Kästner hat sein Werk in den Marginalien, Heft 168, 2002 ausführlich vorgestellt. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin veranstaltet eine Ausstellung aus seinem Gesamtwerk.
Zur Ausstellung erscheint ein sehr schönes (kostenloses) Heft mit vielen Abbildungen von Furtwängler und ein bilderloses von der Bibliothek. Ein neuer großer Katalog ist für Herbst angekündigt.

1. April bis 5. Juni 2009
Montag bis Freitag von 9 - 20 Uhr

è Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Garystraße 39
14195 Berlin

Neue Bücher von Dieter Goltzsche

Neue illustrierte Bücher von Dieter Goltzsche, getrüffelt mit Aquarellierung


Unser Mitglied, der Berliner Maler und Graphiker Dieter Goltzsche illustriert seit Jahrzehnten Bücher. Schon 1973 versah er Zaubersprüche, eines der Hauptwerke von Sarah Kirsch, mit Zeichnungen. Im vergangenen Jahr erschien wiederum ein Buch von Sarah Kirsch mit Illustrationen von Goltzsche: Sommerhütchen. Göttingen: Steidl Verlag, 2008. 159 S. Halbleinen. 18 Euro. ISBN: 3-86521777-X. Ein heiter-melancholisches Tagebuch eines Sommers, den Sarah Kirsch wie eh und je in ihrem Haus an der Nordsee verbrachte. Es ist ein Buch vom Leben in Garten und norddeutscher Landschaft. Dieter Goltzsche hat dazu 23 schöne Zeichnungen gestellt, Garten- und Landschaftstücke sowie Genrehaftes mit der Dichterin vor Wanduhr, mit Katze, am Laptop, beim Spaziergehen und so weiter.

Das fast gleichzeitig erschienene zweite illustrierte Buch stammt von dem jüngeren Lyriker Ralf Meyer (Jg. 1970) – ein Zyklus erotischer Gedichte: Wiederstedter Elegien. Pappband mit Deckelillustration. Halle/S.: Mitteldeutscher Verlag, 2008. 80 S. 16 Euro. ISBN 978-3-89812-581-9. Der Titel spielt auf Goethes berühmte Römische Elegien an. Inspiriert ist das Buch aber vor allem von Novalis, der in Wiederstedt seine Kindheit verbrachte. Im Wiederstedter Park entwickelt sich ein Liebesverhältnis, das delikaterweise nur solange anhält, wie das lyrische Ich die Geliebte zu besingen weiß. Goltzsche hat dazu eine Vielzahl von Aktstudien, Stilleben und sparsam angedeutete Parkszenerien gezeichnet.

Für Freunde des schönen Buches bietet Prof. Dieter Goltzsche (Scharnweberstraße 55, 12587 Berlin) beide Bücher in Vorzugsvariante an: Sarah Kirsch mit aufwendiger Aquarellierung des Frontispizes zum Preis von 90 Euro und Meyer mit farbiger Einzeichnung für 45 Euro (jeweils zuzüglich Versandkosten).

Dieter Goltzsche begeht in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Unter mehreren Ausstellungen ist der Überblick über Arbeiten zur Literatur im Tucholsky Museum Rheinsberg hervorzuheben. Näheres wird im Mai bekanntgegeben unter: è siehe hier.

Di, 17.02.2009

HAP Grieshaber 100

Zeitgeschehen und Natur

HAP (Helmut Andreas Paul) Grieshaber gilt als der bedeutendste deutsche Holzschneider der Nachkriegszeit. Am 15. Februar 2009 wäre er hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Kunstforum eine pointierte Auswahl aus dem umfangreichen Schaffen des großen Künstlers, die nach dreißig Jahren in Berlin wieder eine intensive Begegnung mit Grieshaber-Werken ermöglicht.

Grieshaber steigerte den Holzschnitt in Großformate und zu Bildwirkungen, die zuvor in dieser künstlerischen Technik und Meisterschaft nicht zu sehen waren. Die Ausstellung fokussiert das umfangreiche Werk des Künstlers zwischen den Polen der künstlerischen Subversion und der Feier der Natur. Blätter, mit denen Grieshaber auf das politische Zeitgeschehen und ökologische Fragestellung reagiert und in denen er die alte Affinität des Holzschnittes zur Botschaft und zum Bekenntnis nutzt, begegnen zeitlos schönen Naturschilderungen und mythologischen Szenerien.

15. Januar bis 19. April 2009

è
Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank
Budapester Str. 35 (gegenüber vom Zoo)
10787 Berlin

Max Schwimmer

Arbeiten auf Papier und Buchillustrationen

Max Schwimmer wurde 1895 als Sohn eines Buchbinders in Leipzig-Lindenau geboren. Nach der Volksschule besuchte er ein Lehrerseminar und lehrte danach wenige Jahre im Erzgebirge. 1920 ließ er sich in der Leipziger Universität als Student der Philosophie und Kunstgeschichte immatrikulieren.
__ Schon sehr früh malte und zeichnete er. Erste Prägung waren die Illustrationen von Menzel zu Franz Kuglers Geschichtswerk „Friedrich der Große". Max Schwimmer war als Autodidakt ein leidenschaftlicher Künstler. In seinen Studienjahren saugte er das Kunstleben der frühen Zwanziger Jahre in sich auf. Er malte und zeichnete fürs linke Kabarett, unterlag dem Einfluss der Expressionisten bis hin zu Dada.
__ Sein erstes illustriertes Buch von 1924 zeigt Zeichnungen im Geiste von George Grosz. Ein Aufenthalt in der Sommerakademie Ischia bei Hans Purrmann brachte ihm wichtige malerische Erkenntnisse. Manet bis Matisse waren jetzt seine Götter; als Zeichner liebte er Toulouse-Lautrec. Die Existenzversuche in Leipzig waren immer sehr schwierig. Mit seiner Frau Eva in Berlin Boden zu gewinnen, gelang nicht. 1926 konnte er - bis zu seinem Rausschmiss in der Nazizeit -an der Leipziger Kunstgewerbeschule unterrichten. Er musste noch als 50-jähriger Militärdienst tun. 1943 heiratete er Ilske. Ihre Leipziger Wohnung wird ausgebombt. Seit 1944 schon arbeitete er an Goethes „Tagebuch". Unfassbar, diese Leichtigkeit in diesen Jahren. Nach 1945 gelang es ihm, sich zu etablieren. Bei großer politischer Zukunftsbereitschaft und Hoffnung wurde er dennoch in den 1950er Jahren als Formalist gegeißelt. Seine literarischen Interessen übertrug er auf seine Freunde und Schüler. Früh erfuhren wir von Benn, Joseph Conrad und immer wieder Goethe. „Deutschland - Ein Wintermärchen" von Heinrich Heine war dann mit seinen Zeichnungen auch Kritik an den neueren deutschen Zuständen.
__ Der Charme seiner Illustrationen, die wie von Frankreich hergeweht kamen, war auch eine große Lebenshilfe in den tristen Nachkriegsjahren. Hermann Hesse schrieb ihm: „Dem schmett-lingsleichten, so graziösen, wie souveränen Linienspiel ihrer Zeichnung zu folgen, ist Freude und Trost. Möge viel von der Freude und Heiterkeit, die diese Blätter ausstrahlen, zu Ihnen zurückklingen."
__ Ein Credo, das er auch an seine Schüler weitergab, hieß „Man muss den Dummkopf in sich selbst zerschlagen, um wieder freie Sicht zu bekommen." Max Schwimmer starb 1960, hoch geehrt, in Leipzig.
(Prof. Dieter Goltzsche)

22. Februar bis 31. Mai 2009
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
ab April Dienstag bis Sommtag 10 bis 20 Uhr

è Burg Beeskow
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

Pressendrucke nach 1945 und illustrierte Bücher

Ausstellung aus der Sammlung unseres Mitglieds Klaus Nowak

Zu meiner Jugendzeit war in Ermangelung von Fernsehen und dem nötigen Kleingeld für Kino und Kunst die Information durch ein Buch immer möglich, dazu häufig kostenlos. Verstärkt wurde meine Beziehung und Liebe zum Buch und zur Illustration während meiner ersten Lehrzeit als Buchdrucker. In der Provinz, in einem handwerklich orientierten Betrieb in dem der eine oder andere fehlende oder defekte Buchstabe der Plakatschrift aus Holz neu geschnitten werden mußte oder schnell noch eine Vignette für das Festprogramm in Linol geschnitten wurde. Nach Wanderjahren, während meines Studiums in Berlin, begann ich in den sechziger Jahren mit dem Sammeln einzelner Drucke, bei denen meistens der Preis entscheidender war, als die Qualität. Die Sammlung hat sich also nach und nach aus bescheidenen Anfängen heraus entwickelt und umfasste zunächst Holzschnitt illustrierte Bücher und Einblattdrucke. Dazu kamen sporadisch und je nach Finanzlage, Vorzugsausgaben mit beiliegender Originalgraphik aus denen sich dann eine Sammlung mit Druckgaphik verselbstständigte. Schon während meines Studiums an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe war ich in Buchverlagen tätig. Somit war ich in der glücklichen Lage, fast vierzig Jahre lang mein Hobby und den Beruf annähernd zu verbinden. Hilfreich war auch die Mitgliedschaft in bibliophilen Gesellschaften, die mir häufig einen Vorsprung an Informationen beim Erwerb diverser Künstlerbücher verschafften.
Nicht zu unterschätzen beim Kauf schöner Buchausgaben ist die Büchergilde Gutenberg, schon 1924 vom Bildungsverband deutschen Buchdrucker gegründet. Sie bürgt für sorgfältige Typographie und steht für eine gediegene und individuelle Ausstattung und Qualität, wie einige Exponate beweisen mögen. Der Gang durch sechzig Jahre Buchgeschichte sollte aufzeigen, was an Ideen in der Buchproduktion in dieser Zeit verwirklicht wurde. Ich würde mich freuen, wenn das gelungen ist und Sie neugierig auf mehr „Buchkunst" geworden sind.

Klaus Nowak

Ausstellung
26. Februar bis 28. März 2009
è Kreisbibliothek Eutin
Schloßplatz 2
23704 Eutin

Sa, 07.02.2009

Sags dem Meer

Widmungsgedichte des Lyrikers und »horen«-Herausgebers Johann P. Tammen, aufwändig illustriert mit mehrfarbigen Holzschnitten des Bildhauers Lothar Seruset und einem Nachwort von Hugo Dittberne.


»Sags dem Meer« erscheint als 56. Druck der Quetsche in einer Auflage von 60 Exemplaren, Format 41 x 26 cm, Umfang 108 Seiten. Gedruckt auf ein 170g Büttenpapier von den Originalholzstöcken. Die Normalausgabe kostet in der Subskription 420 Euro, später 500 Euro.

8 Exemplare erscheinen als Luxusausgabe, eingebunden in einer bemalten Lederdecke, Buch und Mappe (mit allen Holzschnitten, zum Teil übermalt) in einer schönen Schmuckkassette. Preis auf Anfrage.

è
QUETSCHE. VERLAG FÜR BUCHKUNST
Riesbülldeich 2 · 25889 Witzwort
Fon 04864 / 660
Fax 04864 / 225

Do, 29.01.2009

BuchKupfer

Unter dem Titel „BuchKupfer“ stellt der Leipziger Falk Geißler vom 8. Februar bis 4. April 2009 bei unserem Mitglied, der Stadtbibliothek Geithain Illustrationen und Exlibris aus.

Im Wortsinn gestochen scharf sind die Illustrationen, welche die neue Ausstellung ausmachen werden. Mit Falk Geißler, Jg. 83 und mit einem abgeschlossenen Studium der Kunstpädagogik und Anglistik an der Universität Leipzig, zeigt ein junger Kupferstecher seine Arbeiten zur Literatur.

Der Kupferstich, eine heute seltene Kunst, die dem Zeitgeist der Beschleunigung entgegensteht. „Ein überstürztes Drauflosarbeiten ohne Plan und vorangegangener intensiver Reflexion ist bei dieser Technik unmöglich. Inhaltlich muss vor Arbeitsbeginn eine Reife des Sujets im Kopf des Künstlers erreicht sein. Falk Geißlers Stichen gehen lange, mitunter mehrmonatige Phasen des Brütens über inhaltliche und gestalterische Probleme einer anfänglich vagen Bildidee voraus.“ Dazu passt die intensive Beschäftigung mit Literatur und Texten hervorragend. Zweidimensional Textreflexion auf die Platte zu bringen erfordert ein hohes Maß an konzentrierter Grübelei, frei schwingend zwischen thematischer Meditation und klarer Formensprache.

Ein Gespräch mit Falk Geißler wird am 08. Februar um 11.00 Uhr die Ausstellung eröffnen.
R. Kratz

Di u Do 10.00-12.00 Uhr / 13.00-18.00 Uhr
Mi u Fr 10.00-12.00 Uhr / 13.00-16.00 Uhr
Sa 09.00-12.00 Uhr

èStadtbibliothek Geithain
Leipziger Straße 17
04634 Geithain
Tel. 03434143168
Fax 03434143108

Fr, 23.01.2009

Behauptungen

Lesung und Buchpremiere



Texte & Holzschnitte von Arno Waldschmidt
in der Atellier-Handpresse
Vorrede: Hugo Hoffmann

Freitag, 23. Januar 2009, 20 Uhr

BÜCHERGILDE :
è Buchhandlung am Wittenbergplatz
Kleiststr. 19-21, 10787 Berlin
Tel.: 030 2181750
Mo-Fr 10-20 Uhr Sa 10-16 Uhr

Gerhard Altenbourg - Graphik

Ausstellung mit Unterstützung der Galerie am Sachsenplatz Leipzig

Abbildung: "Zwischen Wahn und Rausch", 1980
Farbholzschnitt, Komposition aus 7 Drucken auf Bütten
21,5 x 41,0 cm, Exemplar 1/1


1. Februar bis 17. Mai 2009
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
ab April Dienstag bis Sommtag 10 bis 20 Uhr

èBurg Beeskow
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow

Altenbourg-Ausstellung auf der Burg Beeskow. Auf den populären Dresdner Kunstausstellungen der DDR war Gerhard Altenbourg (1926-1989), mit bürgerlichem Namen Gerhard Ströch, nicht vertreten. Die Verweigerung kam von beiden Seiten, und so ging der überwiegende Teil des äußerst produktiven Künstlers von 1951 bis 1961 zur Westberliner Galerie Springer und danach zur Galerie Brusberg (erst Hannover, jetzt Berlin). Im Osten Deutschlands blieb der Künstler bis heute weitgehend Insidern vorbehalten. Um so verdienstvoller ist es, daß sich die Burg Beeskow von Februar bis 17. Mai eine Sammlung von Druckgraphik Altenbourgs aus der Galerie am Sachsenplatz Leipzig ins Haus geholt hat. Das dem Umfang nach bescheidene Konvolut von über 60 Arbeiten aus rund 1400 im Umlauf befindlichen Graphiken kann zwar nicht repräsentativ sein, aber es bietet mit charakteristischen Werken ein interessantes und eindrückliches Bild vom kreativen Gestaltungswillen und der sublimen Ästhetik dieses Künstlers. In der Ausstellung befinden sich einige Spitzenstücke seines Œuvres, dessen Werkverzeichnis, erarbeitet von Annegret Janda, seit 2004 in drei Bänden durch das Lindenau-Museum Altenburg publiziert wird. Zu den Hauptblättern gehören die großformatigen Farbholzschnitte Ariadne (1973) sowie Das sind die Wege wurzelentlang (1974). Für Kenner besonders beachtenswert sind die Holzschnitt-Unikate Aus dem Wurzelgrund (1979) und Aus dem Quellengrund (1980).
Die Ausstellung in vier Räumen ist chronologisch, beginnend beim Frühwerk, und didaktisch aufgebaut und verzeichnet die Œuvrenummern. Zustandsdrucke und farbliche Varianten gewähren Einblicke in Arbeitsprozesse. Besonders aufschlußreich ist die Zuordnung der 1986 entstandenen Plastik Vater – Sohn – eine vergrößerte Eichenholzfassung einer Plastik von 1957 – zu der gleichnamigen Zeichnung von 1950. Inhaltlich sind die Exponate überwiegend der Auseinandersetzung mit der thüringischen Landschaft zuzuordnen sowie einer mit feinem Humor ironisierenden Weltbetrachtung. Diese äußert sich besonders in den achtziger Jahren in solchen skurrilen Bildtiteln wie Singen sollen wir zusammen einen Choral Süßkleine (Lithographie, 1985) oder zu den Radierungen Schlendrian, spaßphallosophisch (1988) und Kitzel-Glatzen mit Kainmal der Doppelflöhung (1984). Während auf zahlreichen Holzschnitten großflächige Figuren mit feiner Binnenzeichnung dominieren und die Zufälligkeiten der Maserungen in die Gestaltung einbezogen wurden, sind die Lithographien und die wenigen ausgestellten, überaus zarten Radierungen mit leichtem, wie gehauchtem Strich ausgearbeitet. Eine große Gruppe von Lithographien zeigt, wie der Künstler beeindruckend mit der Breitseite der Kreide experimentierte.

Elke Lang
(Vorabdruck aus MARGINALIEN 194, 2/2009)

Fr, 16.01.2009

Die Köpfe des Harald Kretzschmar

Ausstellung unseres Mitglieds Harald Kretzschmar in der Neuen Galerie der Bücherstadt Wünsdorf

17 Januar bis 3. März 2009
Do. bis So. 10:00 bis 17:00 Uhr

è Bücherstadt Wünsdorf/Waldstadt
Neue Galerie
Gutenbergstr. 1

Di, 13.01.2009

Handschriften aus fünf Jahrhunderten

Autographen aus der Sammlung Otto Kallir
Ausstellung vom 15. Januar bis 5. April 2009


Die Wienbibliothek im Rathaus durfte 2008 eine sehr wertvolle und in ihrer Zusammensetzung und Vielfalt einmalige Autographenkollektion als Geschenk empfangen:
Die Sammlung von Otto Kallir, des legendären Wiener Kunsthändlers, die vor allem wichtige Quellen der österreichischen Geschichte der Neuzeit, daneben aber auch literarische und musikalische Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts enthält, wird nun in einer Intervention im Wien Museum Karlsplatz vom 15. Jänner bis zum 5. April 2009 mit fünfzig ausgewählten Exponaten vorgestellt.
Der Bogen dieser einzigartigen Schriftzeugnisse spannt sich von Briefen Kaiser Karls V., über Johann Sobieski, dem Befreier Wiens von den Türken, zu Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz Joseph. Briefe Andreas Hofers sind ebenso enthalten wie solche Napoleons I., Friedrich II., der legendären "Sissi" und des in Sarajewo ermordeten Kronprinzen Franz Ferdinand.
Der dazu erscheinende Begleitband (ISBN 978-3-902053-18-3, Euro 19,50) zeigt diese kostbaren Unikate in Farbabbildungen, versehen mit kurzen Kommentaren und auszugsweisen Transkriptionen. Ein Interview mit Otto Kallirs Sohn, John Kallir, versucht, die vielfältigen Facetten und Passionen eines Sammlerlebens nachzuzeichnen.

Öffnungszeiten
Di bis So, Feiertag 9–18 Uhr
An Sonntagen ist der Besuch dieser Präsentation gratis!

è
Wien Museum
Karlsplatz (1040 Wien)

Fr, 09.01.2009

KONKRETER DRUCK

WERKSTATT-AUSSTELLUNGin der Buchdruckerei Lutz Nessing · Berlin-Adlershof:

Bislang verborgene Elemente der «Schwarzen Kunst»

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Trotz alledem ... mein 30. Werkstattjubiläum!

Zur Eröffnung der Ausstellung,
am Sonnabend, dem 17. Januar 2009, um 19.00 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Einführende Worte von Prof. Dr. Reinhard Krüger
(Stuttgart/Berlin).

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Kulturamt des
Bezirksamtes Berlin-Treptow/Köpenick.

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Gezeigt werden Drucke von – hier erstmals –
sichtbar gemachten Segmenten der «Schwarzen Kunst».

Berliner Premiere
(nach der Ausstellung im Kunsthaus Rehau + ikkp,
bei Prof. Eugen Gomringer, Mai/Juni 2008):


Lutz Nessing: Konkreter Druck.
Spuren in Blei-Stegen, Regletten, Quadraten, Gevierten


Konstruktive und konkrete Original-Druckgraphiken
von typographischem Blindmaterial; dazu entstandene
bibliophile Bücher und Graphikkassetten.

Klopfholzbezüge

Farbflächen aus verdichtet abgeklopften Schrifttypen,
gesammelt von 1988 bis 2008.

Was sich sonst noch in den Druckpressen ereignet:
Über-Gedrucktes: geplante Fehldrucke – verbesserte Makulatur
Nessings Buntpapiere: mehrfach eingefärbte Farbwalzenbogen

è Buchdruckerei Lutz Nessing
Büchnerweg 92 · Eingang Anna-Seghers-Straße
Tel./Fax 030 - 6 77 00 11

So, 14.12.2008

Arno Waldschmidt: K. Mühlenhaupt, aus einem Buch der Corvinus Presse, gedruckt von Hendrik Liersch

Corvinus Presse

soeben erschienen:
Arno Waldschmidt
Herr Gott, Frau Engel und der Mann mit dem Hut
Ein Kunstmärchen (Hommage an C. Mühlenhaupt)
50 numerierte und signierte Exemplare, Handsatz
Buchdruck in drei Farben,
mit einem Holzschnitt (Porträt-Leporello)
50 ,- Euro

Buchpremiere mit Lesung von Arno Waldschmidt
Musikalische Begleitung: Niels Unbehagen

Büchertisch der è Corvinus Presse Hendrik Liersch
12587 Berlin Bölschestr. 59
Fax: 030 64488571

Freitag, der 13. Februar ab 19 Uhr
è Die kleine Weltlaterne
Nestorstraße 22 in 10709 Berlin-Wilmersdorf