Noch eine Woche, bis zum 31. März, ist in Hamburg die Ausstellung Be With the Revolution im Museum für Kunst & Gewerbe zu sehen. Die Schau, die zwei Jahre zu sehen war, widmet sich dem Thema Streetart und Grafikdesign in den arabischen Protesten seit 2011 und lässt die Zeitläufte, da unter dem Slogan Arabischer Frühling Hoffnung in die Gesellschaften in Nordafrika und den Vorderen Orient kamen, die dann zum erheblichen Teil im Chaos endeten (man erinnere sich an die verheerenden Verwüstungen im weltberühmten Ägyptischen Museum in Kairo, das zugleich eine Kommandozentrale der Sicherheitskräfte war), Gewalt und neue Autokratie nach sich zogen ... eben in Streetart, Plakaten und anderen grafischen Künsten aus Ägypten, Tunesien, Syrien (2011ff.), aus dem Irak und dem Libanon (jeweils 2019) Revue passieren. Die daraus resultierende Exhibition, Präsentation der Auseinandersetzung mit ihm, Be With the Revolution betitelt, ist dabei in Engführung und Kooperation mit zahlreichen Protagonisten vor Ort entstanden. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind: Ammar Abo Bakr, Bahia Shehab, Ganzeer, Hanadi Chawaf, Mark Nickolas, Marwan Shahin, Mohamed Gaber, Nadia Khiari, Sajad Mustafa Zuabil, Siwar Kraytem, Sulafa Hijazy, Taqi Spateen und Zoo Project. „Wie wird ein Bild zum Protest und wie der Protest zum Bild?“ Diese und viele andere Fragen werden in der Ausstellung durch ein Zusammenspiel von Bildern und Werkkommentaren beleuchtet. Sie werfen Schlaglichter auf die verschiedenen Schauplätze, von denen Protest ausging und an denen dann oft auch der Platz selbst zum Signet von diesem wie auch seiner Niederschlagung oder Umlenkung wird (der Tahrir-Platz in Kairo etwa). Das Museum für Kunst & Gewerbe befindet sich am Steintorplatz in 20099 Hamburg. Es ist außer am Montag von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag sogar bis 21 Uhr und auch an allen Feiertagen im Frühling geöffnet. Der Eintritt beträgt 14 (ermäßigt 8 Euro), für Besucher unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Infos zu dieser faszinierenden Einrichtung gibt es unter der Webseite des Museums.
(André Schinkel)