Pirckheimer-Blog

Ausstellung

Di, 26.06.2012

Biblisch: Das Hohe Lied der Liebe

Hohes Lied. Illustr. Lovis Corinth
„Das schönste Liebesgedicht der Welt“, so nannte Goethe das Hohe Lied, eine Sammlung von Liebes- und Hochzeitsliedern aus der Zeit zwischen 400 und 200 v. Chr., die in bildreicher Sprache von der leidenschaftlichen Liebe zweier Menschen erzählen, die sich verlieren, suchen und wiederfinden. Einige Theologen interpretieren das alttestamentliche Buch als einen allegorischen Text, der die Liebe Jahwes zu seinem Volk Israel besingt. Seit dem frühen Christentum wird das Hohe Lied auch als Gleichnis für die Beziehung Christi zu seiner Braut, der Kirche, ausgelegt. Die Texte fallen völlig aus dem Rahmen der übrigen biblischen Texte, so daß erst auf der Rabbinensynode zu Jamnia um das Jahr 100, geklärt werden mußte, ob das Hohe Lied überhaupt ein Teil der Bibel ist. Zugeschrieben werden die Texte König Salomo (972 – 929 v. Chr.), den man ob seines großen Harems als besonders erfahren in Liebesdingen hielt. Es sind sowohl Einzel- als auch Wechsellieder.
Die Gedichte gehören zu den am meisten illustrierten Texten der Bibel, zumeist haben die Künstler das Hohe Lied im Sinne Goethes ausgelegt. Das Klingspor Museum zeigt eine große Bandbreite künstlerisch gestalteter Ausgaben aus eigenen Beständen und Leihgaben aus Privatbesitz: Von Lithographien Lovis Corinths, die eine üppige Sinnlichkeit ausstrahlen, über die archaisch anmutenden Holzschnitte Wilhelm Neufelds bis zu den erotischen Zeichnungen von Helge Leiberg. Neben den Büchern werden auch großformatige Installationen zu sehen sein, so die Arbeit „Dein ist mein ganzes Herz“ der Künstlerinnengruppe USUS (Uta Schneider und Ulrike Stoltz), die zu einem interdisziplinären Symposion zum Hohen Lied 2006 entstanden ist und Robert Schwarz‘ farbige, mit Hochdrucken überarbeitete Collagen, die 2011 entstanden sind.
Auch Meisterwerke der Schriftkunst wie Friedrich Heinrichsens Handschrift mit farbigen Initialen aus der Sammlung Guggenheim oder Irmgard Horlbeck-Kapplers Schriftblätter sind zu sehen. Eine typographische Kostbarkeit ist die 1800 von dem italienischen Meisterdrucker Giambattista Bodoni gedruckte Ausgabe. Die Ausstellung wird von Christian Scheffler, dem früheren Leiter des Klingspor-Museums, kuratiert.

Ausstellung: 15. August bis 23. September 2012

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

So, 24.06.2012

Max Uhlig zum 75sten

Anlässlich des 75. Geburtstags von Max Uhlig am 23. Juni hat die Burg Beeskow eine kleine Ausstellung aus einer großen Werkgruppe des Künstlers ausgewählt, die er selbst unter dem Titel „Wartende und Vorübergehende“ zusammengefasst hat. Zu sehen sind 30 Kohlezeichnungen sowie eine mit Fettkreide auf unterschiedlichem Trägermaterial aus dem Bestand von rund 50 Arbeiten der Galerie „Am Sachsenplatz Leipzig“. Entstanden sind sie allesamt von 1984 bis 1986, und zwar, wie der Leipziger Sachsenplatz-Galerist Volker Zschäckel weiß, immer im Herbst vom Fenster eines zu dieser Zeit leergeräumten Lagers eines Dresdner Schreibwarenladens gegenüber der Straßenbahnhaltestelle „Trachenberg“. Bei Max Uhligs bekannter Arbeitswut vermutet Zschäckel, dass es Hunderte dieser Impressionen gibt.
Max Uhlig - Wartende von 1985
Max Uhligs künstlerischer Anfang liegt im Jahre 1960. Schon ab 1964 machte er mit kompakter Formensprache und Dichte des Liniengefüges auf sich aufmerksam. Es gibt kaum einen Künstler, der über sein gesamtes Schaffen hinweg so wie Uhlig eine Darstellungsweise beibehalten beziehungsweise in allen Schaffensperioden in den verschiedensten Techniken immer weiter ausgebaut hat. Schon in seinem frühen Werk verzichtet er weitgehend auf beschreibende oder szenische Elemente. So sind auch die einzelnen Blätter dieser Arbeitsgruppe nicht durch den Künstler selbst mit Titel versehen worden, sondern erst nachträglich durch den Galeristen als Unterscheidungshilfe.
Dargestellt sind einzelne Personen und Gruppen bis zu sechs Personen, in der Beeskower Auswahl bis auf eine Sitzende alle stehend. Es sind kraftvolle Figuren, die in der Gruppe in einer spannungsvollen Beziehung zueinander stehen. Nur einmal gibt es einen konkreten Ortsbezug, und zwar 1984 durch den Schriftzug „Trachenberg“ in der Darstellung. Dieses Blatt ist bis an die Ränder völlig ausgefüllt, was nicht typisch ist. Bei den meisten Arbeiten spielt der Blattgrund in die Gestaltung hinein und gewährt Raum für Bewegung, für das „Vorübergehen“, für das Momentane, Nichtstatische. In anderen Arbeiten sind vertikale Begrenzungen angedeutet, vom Galeristen als Säulen bezeichnet. Einmal sieht man auch einen Lesenden, einmal ist ein Fahrrad zu erkennen.
Was so spontan niedergeschrieben wirkt, ist das Ergebnis eines kontrollierten Prozesses, der über die drei Jahre sichtbar wird. Die Formen, die sich aus einem dichten, vor allem vertikal verlaufenden Liniengeflecht herausbilden, werden immer kompakter, um sich 1987 zum Beispiel bei einem „Wartenden“ auf getöntem Papier zu einem Kokon zu verspinnen, an dem kaum noch Gliedmaßen oder Gesichtszüge erkennbar sind. Diese ins Abstrakte weisende künstlerische Darstellung wird sich im Laufe der Zeit bei ihm immer weiter verfestigen.
(Elke Lang)

Ausstellung: 23. Juni bis 19. August 2012

è Burg Beeskow
Archiv, Lese- und Medienzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
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Do, 14.06.2012

Stadtansichten

Graphik von Berliner Künstlern
Arno Mohr: Blick zum Bodemuseum, Radierung, 1986
Eröffnung am Dienstag, 19. Juni 2012, um 19 Uhr
Die Eröffnung findet im Rahmen eines Violinkonzertes mit Jacob Lehmann statt.

Ausstellung: 19. Juni 2012 - 15. August 2012

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Gabelsbergerstr. 6
10247 Berlin

Xago wird 70

Rolf Xago Schröder- Ausstellung auf der Burg
Anläßlich des runden Geburtstags des Künstlers am 19. Juli 2012 finden zwei Ausstellungen statt. Der Galerie-Laden „Kun(s)t-a-bunt“ am Kollwitzplatz lädt unter dem Titel Im Grotesken ruht Romantik vom 14. Juli bis 19. September 2012 ein. Am 11. August liest Xago dort auch aus seinen Künstlerbüchern. In der Burg Beeskow wird am 22. September um 15 Uhr die Ausstellung Grillen, Engel und Grotesken (23. September 2012 bis 13. Januar 2013) eröffnet. An beiden Orten werden in wechselnder Auswahl Malerei, Graphik und Künstlerbücher zu sehen sein.

weitere Informationen: xago.net

Mi, 13.06.2012

2 Jahre Lubok Zentrale

Der Leipziger Kunstbuchverlag Lubok feiert das zweijährige Bestehen seiner Zentrale mit einer Einzelausstellung.

"Aufgrund einer ereignisreichen ersten Jahreshälfte ist dies die erste Ausstellung hier bei uns in diesem Jahr und daher freuen wir uns umso mehr, den expressiven Farben- und Formenreichtum von Marcel Hüppauffs Malereien in unserem Raum präsentieren zu dürfen."

Ausstellungseröffnung: 14. Juni 2012, 19:00 Uhr
Ausstellung: 14. Juni bis 31. Juli 2012

Do, 07.06.2012

Die Kunst der Beschreibung

Handschriften aus fünf Jahrhunderten kommentiert von Eberhard König

Die Ausstellung präsentiert 44 Faksimiles von Handschriften, die Eberhard König im Laufe seiner über 30jährigen Beschäftigung mit der Buchmalerei des Mittelalters und der Renaissance kommentiert und – nicht selten in Zusammenarbeit mit Kollegen und Schülern – wissenschaftlich bearbeitet hat und die auf diese Weise oft zum ersten Mal einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden konnten. Die anschauliche Beschreibung der Miniaturen, des Dekors und immer wieder auch der Texte und der Beziehung zwischen Bild und Text, ist fast immer das Herzstück des Kommentars. Ganz im Sinne der Ekphrasis gewinnt der Autor entscheidende Argumente für die kunsthistorische Verortung und Deutung der Handschriften aus der kenntnisreichen Anschauung.
Die Ausstellung ist Eberhard König zu seinem 65. Geburtstag gewidmet.


Es erscheint ein katalogartiges Begleitbuch, Preis € 3,-

Ausstellung: 08. Juni 2012 bis 27. Juli 2012

Freien Universität Berlin
Garystr. 39
14195 Berlin

Di, 05.06.2012

Künstlerbücher für Kinder

Julia Neuhaus: Moi, Ivan, crocodile,
Text: René Gouichoux,
L‘atelier du poisson soluble, 2011
Originalgrafische Illustrationen und Künstlerbücher für Kinder stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Neuen Kunsthaus in Ahrenshoop und der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel konzipiert wurde. 12 Illustratorinnen und Illustratoren haben bisher unveröffentlichte Texte für Kinder verschiedener Autoren illustriert; darüber hinaus werden zwei Gruppenbuchprojekte vorgestellt.
Die Ausstellung gibt einen abwechslungs- und spannungsreichen Einblick in das Schaffen einer jüngeren Generation von Autoren und Buchillustratoren. Dabei fällt nicht nur die stilistische und technische Vielfalt der ausgewählten Arbeiten auf, sondern auch eine Offenheit in der Adressierung der Arbeiten, die sich häufig sowohl an ein erwachsenes als auch an ein kindliches Publikum richten.


Ausstellung: 10. Juni bis 5. Juli 2012

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee

53840 Troisdorf

Wir lassen die Puppen tanzen ...

Die Augsburger Puppenkiste und ihre Bilderbuchgeschichten

Mathias Weber (nach F. J. Tripp):
Jim Knopf und der Halbdrache Nepomuk,
Text: Beate Dölling (nach Michael Ende),
Thienemann, Stuttgart/Wien 2009
Der »Augsburger Puppenkiste«, die Generationen von Kindern begeisterte, liegen zum Teil Textbücher zugrunde, die ausschließlich für die Umsetzung im Puppentheater verfasst wurden. Zu einem anderen Teil wurden Bücher fürs Theater bearbeitet, die bereits vorab als Kinderbücher erschienen waren und sich als Klassiker auf dem Buchmarkt etabliert hatten. Diesen widmet sich die Ausstellung im Besonderen.
So werden Originalillustrationen zu »Räuber Hotzenplotz« oder »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« ebenso zu sehen sein wie Bilder zu »Urmel aus dem Eis«. Ergänzend zu den Bildwerken werden Originalpuppen aus der Augsburger Puppenkiste gezeigt. Damit wird ein Bogen gespannt, der die Themenbereiche Bilderbuch und Theater sinnvoll miteinander verbindet.

Ausstellung: 17. Juni bis 2. September 2012

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee

53840 Troisdorf

Do, 31.05.2012

Beate Eismann

Druck und Schmuck
Klischee aus der Sammlung des Museum für Druckkunst, 2. H. 20. Jh.
Die Ausstellung im Museum für Druckkunst Leipzig verbindet zwei gegensätzliche Bereiche der angewandten Kunst.
Ausgangsobjekte der Schmuckkünstlerin Beate Eismann aus Halle/Saale sind Zeugen einer vergangenen Zeit: Druckvorlagen aus Holz oder Metall, sogenannte Klischees. Auf ihrer Oberfläche tragen sie ein erhaben gearbeitetes, seitenverkehrtes Bildmotiv. Mit Klischees wurden einst v.a. Illustrationen im Buchdruck umgesetzt. Industriell hergestellt wurden sie in spezialisierten Klischeeanstalten und ermöglichten somit die Reproduktion von Bildern in hohen Auflagen. Druckklischees waren notwendig, da Schrift und Bild lange Zeit nur getrennt voneinander für den Druck aufbereitet werden konnten.
Beate Eismann verleiht diesen historischen Druckformen durch ihre Arbeiten eine neue Funktion. Mittels Abformung oder räumlicher 3D-Transformation entstehen aus Druckklischees nun Schmuckobjekte. Die Relikte historischer Druckkunst überführt sie dabei in eine neue Bedeutungsebene und macht die ursprünglich industriell gefertigten Druckvorlagen zu künstlerischen Unikaten.
Anlässlich der Ausstellung entsteht eine limitierte Edition von Silber-Broschen auf der Grundlage von Klischees aus dem Museum.
Beate Eismann, geb. 1969 in Halle/Saale, studierte im Fachgebiet Schmuck an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle/Saale und war dort von 2000 bis 2006 als künstlerische Assistentin im Fachgebiet Schmuck tätig. Seit 1998 ist sie freiberuflich tätig. Nach diversen Stipendien und Arbeitsaufenthalten war Beate Eismann von 2010 bis 2011 Artist-in-Residence am Institute for Research in Applied Arts, Fachbereich Design an der Fachhochschule Düsseldorf. Die Schmuckkünstlerin wurde 2010 und 2011 mit einem der Grassipreise ausgezeichnet.

Ausstellung: 7. Juni bis 31. August 2012,
Eröffnung: 6. Juni 2012, 18 Uhr

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Do, 17.05.2012

Bewegt schreiben, Schreiben bewegt

25 Jahre Schreibwerkstatt Klingspor

Kuratiert vom Gründungsmitglied der Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach, Förderkreis Internationaler Kalligraphie e.V, Prof. Gottfried Pott wird die Ausstellung mit seinem Team in Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Soltek, dem Leiter des Museums, präsentiert. In Zeiten, da das Handschriftliche immer weniger zum Kanon der Alltagskorrespondenz zu gehören scheint, zeigt diese Ausstellung mit Nachdruck die Begeisterung für die vielfältige Gestaltungsweise des Schreibens. Gezeigt werden ca. 150 Werke von über 100 Einsendern aus Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern. Eindrucksvoll wird die Vielfalt kalligraphischer Arbeiten, von der Textinterpretation im Einzelblatt bis zum Buch- und Faltobjekt oder gar bis zur dreidimensionalen Schrift, gezeigt. Die Arbeiten wurden in den verschiedensten Techniken ausgeführt und reichen von der klassischen Buchschrift bis zur nonverbalen Interpretation, auch die bildhafte Darstellung nimmt einen breiten Raum ein. Selbstverständlich würdigt diese Jubiläums-Ausstellung das Wirken des Vereinsgründers, Prof. Karlgeorg Hoefer, in besonderer Weise. Auch die Ursprungsidee Hoefers, Lernende und Lehrende in den Kursen für »Jedermann« zu begeistern, spiegelt sich in der Ausstellung von 2012 dadurch, dass Einsteiger- und Profiarbeiten zugleich gezeigt werden. Bereichernd ist das befruchtende Nebeneinander von Jung und Alt in den Kursen. Seit 25 Jahren sind in über 300 Kursangeboten mehr als 4500 Kursteilnehmer von nationalen und internationalen Dozenten unterrichtet worden. Im neuen »Karlgeorg und Maria Hoefer Archiv«, eingerichtet im Jahre 2009, fanden vielbeachtete Ausstellungen statt.
Die Schreibwerkstatt Klingspor hat durch ihre Aktivitäten das kulturelle Leben der Schriftstadt Offenbach bereichert. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog.
Parallel zur Ausstellung der Schreibwerkstatt Klingspor zeigt das Klingspor-Museum in den oberen Räumen prämiierte Arbeiten des Spemann-Stipendiums-Wettbewerbs, den die Stadt Offenbach in Erinnerung an den Schriftkünstler Rudo Spemann seit 1954 ausschreibt.

Ausstellung: 24. Juni bis 5. August 2012
Eröffnung: Sonntag, 24.6.2012, 11.30 Uhr

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Mi, 09.05.2012

Eberhard Hartwig - print-graphein

Geschriebenes gedruckt. Bereits als Kind verschlang ich lesend gedruckte Texte/Bücher, musste in der Schule Schönschreiben lernen. Später als Schriftsetzer wandelte ich - auch handschriftliche - Texte zur Druckform um. Als Dozent für - unter anderem - Schrift, ihre Arten und Geschichte, vertiefte ich meine Liebe zu SchriftBildern, zum Rhythmus der Zeichen und Zeilen Früher schrieben wir lange Briefe, die Autoren die Roman-Manuskripte mit der Hand. Heute wird dies digital erledigt, auch per Diktaphon, und zum Input der Information werden zum Teil sogar bereits eBook Reader oder Hörbücher eingesetzt. Terminkalender werden digital geführt, emails und Netzwerke wie facebook ersetzen den handgeschriebenen Brief. Wann schreiben wir noch per Hand? Wo können wir die - verkümmernde - Hand-Schrift bewundern, in ihrer persönlichen Note, Eigentümlichkeit, Ausrichtung? Auf Notiz- und Einkaufszetteln sowie flüchtig hingeschmierten kleinsten Botschaften - dem Empfänger schamvoll oder erwartungsvoll in die Hand gedrückt. Nach Zweckerfüllung werden sie achtlos weggeworfen. 
Diese Zettelchen, geknüllt und darübergelaufen, von mir seit 2010 gefunden, per Vernis mou-Technik in die Platte übertragen, dabei bestimmte Elemente betonend, und gedruckt, lassen uns eintauchen in ein Stückchen Welt des/r unbekannten SchreiberIn, in deren Gedanken, Bedürfnisse oder Empfindungen. Voyeurhaft ist dies nicht, wenn wir uns an dem ästhetischen Schrift-Bild, den Spuren auf dem haptisch-sinnlichen Papier erfreuen - damit machen wir uns die Bedeutung von Bildern aus Hand-Schrift wieder bewusst. Zur Eröffnung der Ausstellung am 12. Mai 2012 um 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Begleitung herzlich ein.
(Eberhard Hartwig)

Ausstellung vom 13. bis 23. Mai 2012
Eröffnung: Samstag, 12. Mai 2012, 19-22 Uhr
Lesungen:
19:00 Brunhild Hauschild - Zettel-Geschichten 
20:00 Julian Herbert print-graphein 

Kunstraum tapir
Weserstrasse 11
Berlin Friedrichshain

Do, 03.05.2012

Willkommen in Österreich


Vor ziemlich genau 100 Jahren, als der Tourismus noch Fremdenverkehr hieß und der Urlaub noch Sommerfrische, begann man für das Reiseland Österreich mit Plakaten zu werben. Die neue Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt deshalb das beliebte Urlaubziel im Spiegel seiner schönsten Reiseplakate und Urlaubsfotos.
In der eindrucksvollen "Tour d'Autriche" durch die Geschichte der österreichischen Fremdenverkehrswerbung dokumentieren grafisch exzellent gestaltete Reiseplakate die Bedeutung und Entwicklung des Sommertourismus in Österreich. Daneben erzählen der touristische Blick aus privaten Urlaubsalben und die offiziellen "Lichtbilder" der Fremdenverkehrswerber vom Aufstieg der Tourismusdestination Österreich.
Eine große Zahl bedeutender österreichischer KünstlerInnen und GrafikdesignerInnen ist in der Schau vertreten wie Heinrich Berann, Alexander Exax, Ilse Jahnass, Hermann Kosel oder Arthur Zelger.
Mit rund 70 Plakaten von 1910 bis in die 1970er Jahre sowie Fotografien, Broschüren und Reiseführern bietet die Ausstellung beeindruckende visuelle Erlebnisse, reflektiert die Geschichte Österreichs aus einem neuen Blickwinkel, und gibt nicht zuletzt private Einblicke in das Ferienleben der Prominenz: Vor der "bildschönen" Kulisse der österreichischen Landschaft werfen sich Gustav Klimt, Arthur Schnitzler und natürlich Kaiser Franz Joseph in Pose.


Ausstellung: 11. Mai bis 28. Oktober 2012 


è Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
1010 Wien

Tel. (+43 1) 534 10-270

Mi, 02.05.2012

Gerhard Goßmann (1912 - 1994)

Zum 100sten Geburtstag

Ausstellungseröffnung: Wolfgang de Bruyn (3.v.l.) und Frank Drömert (2.v.l.)
im Gespräch mit Studenten, Foto: Elke Lang
Arbeiten zu Kleists „Michael Kohlhaas“ im Kleist-Museum Frankfurt (Oder) und zahlreiche Ausstellungen in Fürstenwalde
Kohlhaas mit Flammenschwert, 1971
Berühmt wurde Gerhard Goßmann (1912-1994) mit Illustrationen zu Defoes „Robinson Crusoe“ und Coopers „Lederstrumpf“, auch zum Beispiel mit dem Buchumschlag zur deutschen Erstausgabe von Mitchels „Vom Winde verweht“. Während in Fürstenwalde, wo Goßmann lange Zeit lebte, in der Galerie Fischmühle die eher heitere Seite des Grafikers und Buchillustrators zu sehen ist, hat sich das Kleist-Museum in Frankfurt in einer kleinen, von Studenten der Leipziger Universität gestalteten Ausstellung der Beschäftigung mit einem düsteren, dramatischen Stoff gewidmet: Heinrich von Kleistes“ Michael Kohlhaas“. Sie zeigt die geschundene Kreatur, vor allem in Gestalt des Pferdes, die Verhöhnung von Kohlhaas, seine Zerrissenheit und Ohnmacht. Die Ausstellung wurde eröffnet vom Leiter des Museum, Wolfgang de Bruyn. Dem anschließenden Gespräch stellte sich Frank Drömert aus Fürstenwalde, der den Künstler persönlich kannte und als umfassender Kenner von dessen Werk gilt.
(Elke Lang)

Frankfurt: Kleist-Museum
- bis 3. Juni 2012, „Michael Kohlhaas“
Fürstenwalde:
- bis 31.12.2012, „Goßmann – Der Grafiker“ im Fürstenwalder Museum
- bis 19.10., „Bilder für Bücher“ mit Skizzen, Zeichnungen und Grafiken für fast 250 Bücher in der Kunstgalerie Fischmühle
- 16.8.-31.12.2012, „Der Rumtreiber“ mit Goßmanns Reiseerinnerungen und –impressionen in der Kunstgalerie Fischmühle

- 16.8.-31.12.2012, „Fantasie, Visionen, Freude“ in der Kunstgalerie Fischmühle
- 4.11.-31.12.2012, „Ein ganz anderer Goßmann“ mit überraschenden Arbeiten, unter anderen seinen Collagen in der Kunstgalerie Fischmühle

Di, 01.05.2012

Volles Risiko

7. Triennale der Karikatur ab Juni im Sommerpalais

Im Jahre 2012 jährt sich zum hundertsten Male der Untergang eines Ozeandampfers. Der Mythos des gesunkenen Linienschiffes, das unschuldige Passagiere mit sich in den eisigen Nordatlantik zog, weil eine unerfahrene Besatzung nicht genügend Rettungsboote zur Verfügung hatte, erinnert an ebenso risikobereite Bankenmitarbeiter, die nach Rettungsschirmen rufen, sobald es um das Überleben der eigenen Bank geht.
Fahren wir mit vollem Risiko in den Untergang? Ist alles aus und vorbei? Geht das Abendland unter? Reicht das Geld oder reicht es nicht? Haben wir eine Chance? Die Antworten darauf kann eigentlich nur noch die Karikatur kurz und prägnant liefern.
Zum Thema dieses globalen Desasters werden - wie auch bei den vorhergegangenen Triennalen - in den beiden Hauptetagen des Sommerpalais etwa 300 Arbeiten mit einem ebenso hohen wie repräsentativen Anspruch von rund 80 namhaften, bekannten, berühmten und auch neuen Karikaturisten, Cartoonisten und Zeichnern gezeigt.

Ausstellung: 9. Juni 2012 bis 3. Oktober 2012

è Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146, 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
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E-Mail

Sa, 28.04.2012

DenkMal

typographische Arbeiten von Oskar Bernhard


Oskar Bernhard (Jahrgang 1947) arbeitet als Drucker und Typograph in Nördlingen in Bayern und bezeichnet sich selbst gern als dienstleistender Handwerker. Dass er damit sein Licht als einer der feinsinnigsten und innovativsten deutschen Handpressendrucker sehr »unter den Scheffel stellt«, wird diese Ausstellung (leider selten zu sehender) Werke beweisen. Feine Ironie und handwerkliche Perfektion bei der typographischen Interpretation literarischer Texte und bei poetischen wie auch gelegentlich politischen »Spielereien mit Buchstaben« garantieren Mit-Denkern viel Vergnügen.
(Marc Berger)

Vernissage: 6. Mai 2012 um 16:00 Uhr, der Künstler wird anwesend sein.
Ausstellung: 6. Mai bis 6. September 2012
(Urlaub 9. bis 17. Juni)

Eremitage Gransee
Mauerstraße 4a • 16775 Gransee