Pirckheimer-Blog

Mo, 17.06.2013

Harry Graf Kessler. Kosmopolit, Dandy, Kunstmäzen, Diplomat, Zeitzeuge und Pressendrucker

Edvard Munch.
Harry Graf Kessler. 1906
Harry Graf Kessler gehört zu den faszinierendsten Persönlichkeiten des deutschen Kunst- und Kulturlebens vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Als Kosmopolit verkehrte er mit zahllosen bedeutenden Persönlichkeiten in Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik im Europa seiner Zeit - sein Adressbuch soll 10.000 Einträge umfasst haben. Seine berühmten Tagebücher geben Zeugnis vom Geistesleben einer Epoche und unterstreichen Kesslers große Bedeutung als Zeitzeuge. Maßgeblich förderte er die Kunst der Moderne als Mäzen und Ausstellungskurator. Als einer der Entrepreneure der Buchkunst setzte er mit den Künstlerbüchern seiner Cranachpresse Maßstäbe. Martina Weiß beleuchtet das Leben Graf Kesslers und zeigt sein buchkünstlerisches Wirken.
 

Freitag, 5. Juli 2013, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

So, 16.06.2013

„O geliebte Schweiz!“

Ein Kapitel deutsch-schweizerischer Literaturbeziehungen.
Das Beispiel Robert Faesi
 
Wie die Beziehungen Deutschlands zur Schweiz generell, waren auch die deutsch-schweizerischen Literaturbeziehungen im 20. Jahrhundert besonderen Belastungen ausgesetzt. Einen ersten Wendepunkt in der weithin deutschfreundlichen Haltung der Schweiz zum übermächtigen Nachbarn markierte Carl Spittelers Aufruf „Unser Schweizer Standpunkt“ von 1914, der eine Besinnung auf die Neutralität des Landes einforderte. Nach 1933 trübten sich die Beziehungen zusehends ein – bis hin zur bewussten Abgrenzung der Schweiz durch die „Geistigen Landesverteidigung“ während des Zweiten Weltkriegs. Erst nach 1945 konnte, nicht zuletzt dank der Bedeutung des deutschen Marktes für Schweizer Autoren und Verlage, wieder ein neues Kapitel der gegenseitigen Beziehungen aufgeschlagen werden.
Unsere Ausstellung geht den angedeuteten Krisen, Verwerfungen und Belastungen anhand des Nachlasses des Zürcher Germanisten und Schriftstellers Robert Faesi (1883–1972) nach, der im schweizerischen Literatur- und Geisteslebens jener Zeit eine herausragende Stellung einnahm. Er verband seine Position als Professor für neuere deutsche und schweizerische Literaturgeschichte mit eigener Autorschaft, die sich auf alle Gattungen erstreckte und ihn mit Dichtern wie Gerhart Hauptmann und Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Hermann Hesse in nahe Verbindung brachte. Nicht minder erwähnenswert ist Faesis großer Einfluss auf die maßgebenden literarischen Institutionen der Schweiz; er war es auch, der, aus Stockholm um ein Gutachten gebeten, Hesse erfolgreich für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen hatte. Unsere Ausstellung schöpft aus dem reichhaltigen Nachlass Faesis in der Zentralbibliothek Zürich, um die beiderseitigen Literaturbeziehungen und -abhängigkeiten vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte zu verlebendigen.
 
Eine Ausstellung von FORUM ALLMENDE in Zusammenarbeit mit dem Hermann-Hesse-Höri-Museum, Kurator: Eduard R. Fueter
 
Vernissage: 30. Juni 2013, 11.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 30. Juni bis 29. September 2013
 
Hermann-Hesse-Höri-Museum
Gaienhofen, Bodensee

Fr, 14.06.2013

Manfred Neumann zum 75. Geburtstag

aufgezeichnet - mit Bleistift, Kreide, Tusche und Druckfarbe
 
1938 in Gross Weissensee (Ostpreußen) geboren
1952 - 1955 Malerlehre
1956 - 1959 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm
1959 - 1964 Studium an der Hochschule für bildende Künste in Dresden
1966 Beginn der freiberuflichen Tätigkeit, Mitglied des VBK der DDR
1978 Heinrich-von-Kleist-Kunstpreis des Rates des Bezirkes Frankfurt (Oder)
1990 - 1997 Mitglied des Brandenburgischen Verbandes Bildender Künstler

Ausstellung 15. Juni bis 18. August 2013

Burg Beeskow

Do, 13.06.2013

Wege zur Unsterblichkeit

KOSTBARKEITEN ALTÄGYPTISCHEN TOTENKULTS
 
Was kommt nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt die Menschen seit Anbeginn der Zeiten. Eine besonders eindrucksvolle Antwort wurde im Alten Ägypten gegeben: Kunstvolle Masken, farbenfrohe Mumienportraits und magische Texte bezeugen in der Ausstellung im Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek Jahrtausende alte und vielfältige „Wege zur Unsterblichkeit”.
Im Mittelpunkt der mehr als 80 Exponate umfassenden Schau stehen die einzigartigen altägyptischen Totenbuch-Rollen der Papyrussammlung, die zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Mit ihrer beachtlichen Länge von mehreren Metern zählen sie zu den beeindruckendsten Überlieferungen ägyptischer Jenseitsliteratur. Das ausgestellte Totenbuch des Sesostris aus dem 15. Jh. v. Chr. ist gleichzeitig das älteste Objekt aus den wertvollen Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Seine Zaubersprüche, Beschwörungsformeln und liturgischen Anweisungen führten damals die Verstorbenen zur letzten Prüfung vor dem Weiterleben im Jenseits – dem Totengericht. Heute gestatten sie uns einen faszinierenden Blick ins geheimnisvolle Land am Nil.
 
Ausstellung: 14. Juni 2013 – 2. Januar 2014
 

die Doppelnummer von AdA ist im Druck

Das Heft 3-4/2013 "Aus dem Antiquariat" mit dem ersten Teil eines Artikels von Sarah Diag zu Firmengeschichten Leipziger Antiquariate nach 1945, sowie mit Beiträgen von Christoph Gasser, Hanns Lindner, Ralph Alexander Schippan, Reinhard Klimmt, Roland Jaeger, Otto W. Plocher und anderen erscheint am 24. Juni.
 
... weitere Informationen hier

Di, 11.06.2013

Frans Haacken - Zeichner zwischen 3 Welten

Das Frans-Haacken-Buch von Till Schröder, welches 2012 auch die Jahresgabe des BBA war, in den MARGINALIEN als hervorragende "bibliographische Expedition" besprochen wurde und auch im Blog der Pirckheimer-Gesellschaft Ende letzten Jahres vorgestellt und hoch gelobt wurde, hat am 8. Juni 2013 den European Design Preis 2013 in Silber in der Kategorie Book Layout erhalten. Zu Recht, wie wir meinen und deshalb auch Glückwünsche aus unseren Reihen!

Fotos vom Jahrestreffen in Gera und Greiz

Durch Klick auf das nebenstehende Foto gelangen Sie zu einigen Fotoimpressionen unseres Jahrestreffens von Abel Doering. Sollten Sie ebenfalls allseits interessierende Aufnahmen haben, geben Sie diese bitte an info@pirckheimer.org, sie werden dann dem Album hinzugefügt.

Speisekarte zum Jahrestreffen

Zum Jahrestreffen wurde für alle Teilnehmer eine Speisekarte von Horst Hussel gestaltet. In einer Auflage von jeweils 30 Exemplaren erschienen 3 Motive, die durch Klick auf nebenstehende Abbildung betrachtet werden können. (Bei dieser Abb. wurden alle drei Motive auf eine Unterlage montiert.)
Für Sammler und Freunde von Graphik dieses Künstlers stehen noch einige wenige Exemplare zum Preis von 20 € zur Verfügung, die beim Schatzmeister bestellt werden können.

Dieter Goltzsche - Werkverzeichnis

Einladung zur Subskription

Werkverzeichnis der Siebdrucke 1966 - 2013

Das Boot, 2013
Nachdem Werkverzeichnisse der Radierungen, Holz- und Linolschnitte der Jahre 1953–1977 und 1977–2000 sowie der Lithographien 1956–1996 vorliegen, erscheint nun das Werkverzeichnis der Siebdrucke 1966–2013.
Es wurde von Sigrid Walther bearbeitet und wird ebenfalls im MCM ART Verlag Berlin erscheinen. Damit wird eine weitere Facette des grafischen Schaffens von Dieter Goltzsche zusammenfassend sichtbar.
Das Werkverzeichnis umfasst auf 120 Seiten 230 Arbeiten in Siebdruck, die jeweils farbig abgebildet und beschrieben werden.
In Ausstattung und Format (Hardcover, 20 x 21 cm) folgt das Verzeichnis den im MCM ART Verlag bereits vorgelegten Werkverzeichnissen der Lithographien und der Radierungen.
Bis zum  20. Juni 2013 gelten folgende Angebote zur Förderung des Werkverzeichnisses der Siebdrucke:

1. Normalausgabe zum Subskriptionspreis von € 28,00 (späterer Ladenpreis € 35,00)
2. Vorzugsausgabe mit 1 Originalsiebdruck, farbig, bezeichnet u. signiert zum Subskriptionspreis von € 100,00 (späterer Ladenpreis € 130,00) zur Wahl Auflage je 30 Exemplare:
Motiv A: Tanz, 2013
Motiv B: Monde, 2013
3. Förderausgabe mit 1 Originalsiebdruck, farbig, bezeichnet u. signiert (Motiv C: Das Boot, 2013)
und 1 Zeichnung/Aquarell, bezeichnet u. signiert
zum Subskriptionspreis von € 250,00

(nach Ablauf der Subskriptionsfrist nicht mehr erhältlich)

Bestellformular

Mo, 10.06.2013

Orges welttheater

Foto © Vogtlandspiegel
Georg "Orge" Zurawski (r.) und Volkmar Häußler demonstrieren am Rande der Vernissage zu Horst Sakulowskis "Non Finito" eine der Gaben der Pirckheimer-Gesellschaft zum Jahrestreffen in Gera und Greiz. Der Einblattdruck mit dem Text "Orges welttheater" der Lyrikerin und Direktorin der Forschungs - und Gedenkstätte Heinrich Schütz, Ingeborg Stein, enthält einen Holzschnitt von Erik Buchholz, Maler und Ortsteilbürgermeister in Gera, und wurde im Bleisatz und Handpressendruck von Harald Weller, Berlin, in einer nummerierten Auflage von 90 - 30 h.c. Exemplaren gedruckt.

neuer Vorstand

Anlässlich unseres Jahrestreffens fand am 7. Juni 2013 die Mitgliederversammlung der Pirckheimer-Gesellschaft statt, auf der ein neuer Vorstand gewählt wurde. Dem Vorstand gehören an: Ulrich Goerdten (Berlin) als Vorstandsvorsitzender, Ferdinand Puhe (Heppenheim) als stellv. Vorsitzender, Abel Doering (Berlin) als Schatzmeister, Prof. Dr. Roland Berger (Hohen Neuendorf) als Beisitzer, sowie Ernst Reif (Reichertshofen) als Schriftführer.
Als Revisionskommission wurde Jutta Osterhof (Berlin), Klaus Bartel (Berlin) und Hiltraud Schröder (Berlin) gewählt.
Außerdem beschloss die Mitgliederversammlung, dass das Pirckheimer-Jahrestresffen 2014 vom 19. bis 21. September gemeinsam mit der Fränkischen Bibliophilengesellschaft, deren stellv. Vorsitzender unser Mitglied Jürgen Schweitzer ist, in Bamberg stattfinden wird. Die Organisation wird in den Händen von Ernst Reif liegen.

Stiftung Plakat Ost

 
Die Stiftung Plakat Ost lädt ein Tag der Offenen Tür. Anmeldung bei Dr. Sylke Wunderlich,  info@stiftung-plakat-ost.de, Telefon : 0177 8880618 oder 030 91593625
 
10. August 2013, 10:00 bis 20:00 Uhr

Archiv der Stiftung
Niederwallstr. 11, Remise

10117 Berlin

So, 09.06.2013

Totentanz der Ästhetik

Horst Sakulowski bei der Vernissage in der Stadtkirche St. Marien, Foto A. Doering
Am 28. August 2013 begeht der in Saalfeld geborene und seit 1967 in Weida bei Gera lebende Künstler Horst Sakulowski seinen 70. Geburtstag. Sechs Expositionen werden im Jubiläumsjahr von und über den Künstler gezeigt, was die hohe Wertschätzung des Künstlers unterstreicht.
Die am 8. Juni in der Stadtkirche Greiz unter dem Titel „Non finito“ (unvollendet) eröffnete Ausstellung ist die umfangreichste ...
(Gerhard R. Zeuner )

gesamten Ariikel lesen ...

Die Teilnehmer des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft nahmen nach einer Führung durch die Ausstellung durch Horst Sakulowski und einem Künstlergespräch an der Ausstellungseröffnung teil.

Fr, 07.06.2013

Ein Stolperstein für Charlotte Arnfeld

Der Künstler Gunter Demnig wird einen Stolperstein zu Ehren Charlotte Arnfelds verlegen. Anschließend wird in den Verlag für Berlin-Brandenburg, Binzstraße 19, geladen. Dort wird Lara Dämmig, Autorin des Hentrich & Hentrich Verlages, über jüdisches Leben in Pankow erzählen. Sie sind herzlich eingeladen, dieser besonderen Veranstaltung beizuwohnen.
Charlotte Arnfeld lebte mit ihrer Mutter und Schwester in der Binzstraße 66 in Pankow und wurde im Februar 1943 als jüdische Arbeiterin während der so genannten Fabrikaktion von den Nationalsozialisten nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

Stolpersteinverlegung: 7. Juni 2013, 14.30 Uhr vor dem Haus Binzstraße 66, 13189 Berlin

Mi, 05.06.2013

Literaturfest Meißen abgesagt

Aufgrund der Hochwasserlage in Meißen und in ganz Sachsen wird das Literaturfest Meißen 2013 nicht stattfinden.
Schätzungsweise rund die Hälfte der Leseorte des Literaturfestes werden unmittelbar vom Hochwasser der Elbe betroffen sein. Damit sich alle Ressourcen in der Stadt jetzt erst einmal auf die Bekämpfung des Hochwassers konzentrieren können, haben die Veranstalter das gesamte Lesefest abgesagt.
Einige Partner hätten allerdings entschieden, eigenständig organisierten Lesungen dennoch durchzuführen. Die Organisatoren werden auf literaturfest-meissen.de und auf dem Facebook-Auftritt über diese Lesungen informieren.

Dank nach Schriesheim

Von einem Nichtmitglied aus Schriesheim erhielt die Pirckheimer-Gesellschaft eine anonyme Spende. Wir sagen Danke!

Der „Friedhof der vergessenen Bücher“ stirbt

Die Lliberia Cervantes Canuda in Barcelona, Vorbild für Carlos Ruiz Zafóns „Friedhof der vergessenen Bücher“ in seinem Roman „Der Schatten des Windes“, muss aufgeben. In die Räumlichkeiten des historischen Buchladens und Antiquariats wird demnächst eine Niederlassung der Textilkette Mango einziehen.
Die Canuda in Barcelona
Der Grund für die Schließung sind immens gestiegene Mietforderungen des Hauseigentümers, denen Inhaber Santiago Mallafré Gou nicht mehr nachkommen kann. Außerdem treten demnächst neue Mietgesetze in Kraft, die großzügig und recht einseitig die Interessen der Vermieter bedienen.
Die Canuda wurde 1931 von Santiago Mallafré Gous Vater Ramon Mallafré Conill gegründet, sein momentaner Bestand gibt man seitens der Buchhandlung mit ca. 200.000 Titeln an, davon eine große Zahl von Erstausgaben.
Vor einigen Monaten musste aus den gleichen Gründen schon die traditionelle Buchhandlung Llibreria Catalonia an der Plaça Catalunya schließen, dort wird nun eine weitere McDonald-Laden eröffnet.
(buchmarkt.de )

Böhmen am Meer

 
Die Ausstellungseröffnung von Regina Franke und Sylvia Graupner musste vergangenen Sonntag wegen Katastrophengefahr kurzfristig abgesagt werden und fiel ins Hochwasser. Neuer Termin der Vernissage ist der kommenden Sonntag, den 9.Juni um 11 Uhr.

Ausstellung: 8. Juni bis 21. Juki 2013

Galerie am Domhof
Domhof 2
08056 Zwickau

Di, 04.06.2013

Die Kollegen sind am Boden zerstört

Die Pirckheimer-Gesellschaft beabsichtigte zum Jahrestreffen unter anderem den Besuch der Orangerie und des Otto-Dix-Hauses in Gera, sowie des Sommerpalais in Greiz. Das ist der Flut zum Opfer gefallen.

"... Seit dem Wochenende ist der komplette Park vom Hochwasser der Weißen Elster geflutet und auch im Gartensaal des Palais, im Küchenhaus und in der Orangerie steht das Wasser. „Es ist eine Katastrophe", beschreibt Stiftungssprecherin Dr. Susanne Rott den Zustand in Greiz. „Die Kollegen, unser Parkgärtner Christian Lenz mit seinem Team und Schlossverwalterin Pia Büttner, sind am Boden zerstört." Wo es möglich war, wurden Ausstellung und Mobiliar ausgeräumt und die Kübelpflanzen in die Parkgärtnerei geschafft. „Wir versuchen, Vorsorge zu treffen. Eine Bestandsaufnahme ist aber erst möglich, wenn das Wasser abgepumpt ist, wenn die Räume entfeuchtet werden konnten und die Wege vom Schlamm befreit sind", erläutert Susanne Rott. ... Schon jetzt aber sei absehbar, dass an dem als national bedeutsam eingestuften Denkmalensemble mit Schäden im sechsstelligen Bereich gerechnet werden muss. Während die Vogtlandhalle in der Schloss- und Residenzstadt Greiz ebenfalls geflutet ist, bezeichnete gestern Nachmittag Museumschef Rainer Koch die Lage am Unteren Schloss in Greiz als „noch entspannt". Obwohl er selbst aufgrund des Hochwassers noch nicht im Museum eingetroffen war und die Informationen per Handy einholen musste, geht er davon aus, dass die Ausstellung „Non Finito" mit Werken von Horst Sakulowski planmäßig am Samstag eröffnet werden kann.
Die Orangerie in Gera vor der Flut - Foto: © Stadtverwaltung
Für Besucher geschlossen sind seit Sonntag die Museen im Geraer Stadtteil Untermhaus, der gestern zum Teil evakuiert werden musste. ... Unermüdlich im Einsatz, um ihre Kunstschätze vor dem Hochwasser zu retten, waren am Sonntag und gestern auch Mitarbeiter und Helfer am Otto-Dix-Haus und der Orangerie in Gera. „Wir haben sämtliche Dix-Werke aus dem Erdgeschoss nach oben ins Depot gebracht und auch den Nord- und Südflügel der Orangerie von den Ausstellungsobjekten beräumt", sagte gestern Astrid Lindinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunstsammlung Gera. Die Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert. ..."
(Sabine Wagner und Angelika Bohn, Ostthüringischen Zeitung)

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Mo, 03.06.2013

Anarchismus/Terror und Literatur um 1900

Im Rahmen meiner Dissertation (Deutsche Phil. / Geschichtswiss.) zum Thema "Kriminalität, Devianz und öffentliche Sicherheit im aufkommenden Diskurs populärer (Bild-)Medien Deutschlands, Frankreichs und Grpßbritanniens um 1900" recherchiere ich seit ca. anderthalb Jahren verschiedenste literarische Verarbeitungen (Lyrik, Drama, v.a. aber Prosa - i.e. Romane, Novellen usw.) zum Phänomen der (anarchistischen) Attentate der Jahrhundertwende (z.B. an Wilhelm I. / Bismarck), die sich quer durch Europa zogen.
Während ich bei der Suche nach englisch- wie auch französischsprachiger Belletristik eine stattliche Zahl an Adaptionen dieses Sujets ermitteln konnte, blieb meine Suche für den deutschen Fall weitgehend erfolglos.
Zwar finden sich unmittelbar aus dem (intellektuellen) anarchistischen Milieu entspringende Werke (Landauer, Mühsam, Mackay) - aber eben kaum Werke (und seien es Kolportageromane o.ä.), die den Anarchismus – also das anarchistische Milieu, den Zusammenhang von Metropolen (Berlin, Paris, London) und Radikalismus, insbesondere aber die - als ‚Dynamiteure’ verschrienen - anarchistischen Attentäter zwischen 1870 und 1918 (Hödel, Most, Nobiling, Reinsdorf usw.) explizit zum Thema haben – und darin eine populäre Repräsentation des Kriminellen zeichnen.
Ich kenne bislang lediglich ein, zwei Kolportageromane (Theo v. Blankensee "Anarchisten" sowie Paul Gottschalk "Der Anarchist"), wenige Schwänke bzw. Humoresken sowie die Anklänge im Werk Heinrich Manns.
Das Thema des "Anarchismus" im Allgemeinen (womöglich karikiert als "Geheimbündlerei", "Nihilismus", "organisiertes Verbrechen" o.ä.) bzw. der Attentate der sog. "Propaganda der Tat" im Speziellen, müsste indes gerade im Kaiserreich (angesichts von Kulturkampf und Sozialistengesetzen) bei viel mehr Autoren, zumindest in Anklängen, thematisiert worden sein. Gibt es z.B. Werke aus naturalistischer Feder bzw. des Friedrichshagener Dichterkreises, die Ihnen hierzu einfallen?
Schon im Vorfeld möchte ich Ihnen für Ihre Zeit ganz herzlich danken und verbleibe
mit den besten Grüßen aus Köln
Michael Homberg, M.A.