Pirckheimer-Blog

Mi, 03.04.2013

unerwartete Erbschaft

In Heft 208 der MARGINALIEN konnte über eine unerwartete Erbschaft informiert werden. Die Aufarbeitung dieses Erbes hat im Auftrag des Vorstandes freundlicherweise Herr Ulrich Goerdten übernommen.
Der Nachlass wird unseren Mitgliedern zum Vorzugspreis angeboten - die ersten Listen können ab sofort auf unserer Homepage im geschützten Bereich eingesehen werden. Weitere Listen werden bis zum Jahresende folgen.
Einige ausgewählte Titel werden auf unserer traditionellen Auktion zu unserem Jahrestreffen in Gera versteigert. Aus diesem Grund ist es in diesem Jahr nicht erforderlich, dass Teilnehmer eigene Bücher zur Versteigerung einreichen und können sich auf Graphikspenden für die Auktion beschränken.
Bitte informieren Sie Mitglieder unserer Gesellschaft über die Möglichkeit, die Listen im Internet einsehen zu können. Die nächsten MARGINALIEN werden einen entsprechenden Hinweis enthalten. Selbstverständlich werden wir allen Mitgliedern, die sich nicht im Internet informieren können, die Listen auf Anforderung zum Selbstkostenpreis von 1,50 € pro Sendung zusenden. Eine generelle Versendung durch Beilage zu den MARGINALIEN ist nicht vorgesehen.

So, 31.03.2013

Ronald Paris

Ronald Paris zeigt neue Bilder in seiner Heimatstadt Sondershausen
 
Ronald Paris geht auf die 80 zu und verteilt 2013 sein künstlerisches Spektrum übers Land: Seine Geburtsstadt Sondershausen präsentiert Ölmalerei der letzten zwölf Jahre; ab 24. März in Großbodungen Blätter zu Shakespeare und Ölbilder aus Indien; Berlin-Friedrichshagen eine Auswahl der Aquarelle und Baruth (Mark) Collagen.

Eine Station Nationalgalerie für den national bedeutsamen Maler gibt es nicht.
Der Bildermacher Ronald Paris ist vom Augenscheinlichen betroffen, von dessen Lebensintensität, Tiefe und Schönheit, die er mit permanenter Leidenschaft auf das traditionelle bildnerische Geviert bannt. Vordergründige Zwecke seiner Kunst lehnt er zwar ab, dennoch bekennt er sich zu Käthe Kollwitz' lapidarem Grundsatz: "Ich will wirken in meiner Zeit."
Das Geschehen um uns her und in weiter Ferne nimmt er kritisch wahr und bezieht dazu Haltung, feiert die alltägliche Arbeit und harmonischen Beziehungen der Jordanier im Weinberg, vor der Schule und im Gespräch. Schützende, abweisende und sich öffnende ausdrucksvolle Gebärden auch im Diptychon von 2005, "Im Warschauer Ghetto 1941", das auf Fotos deutscher Soldaten zurückgeht, und "An der Klagemauer Jerusalem 1997", mit aufmerksamen und von Liebe sprechenden Gesichtern, die er selbst erlebt und gezeichnet hat. Das Dramatische der historischen Vorgänge zeigt er nicht, aber durchdringt es gedanklich. Paris möchte ein Rückbesinnen auf Dialogbereitschaft fördern.

Foto © Roman Ulnyrov
Aus den mehr als 40 Ölbildern, die der Künstler selbst mit Christa Hirschler, der Museumsleiterin, in den Schlossräumen platziert hat, ragt durch die Zimmerflucht das leuchtende Bildnis von Inge Keller heraus. Im Eigenauftrag malte der großartige Bildnismaler die begnadete Schauspielerin in einem repräsentativen Porträt. Mit ruhiger Erhabenheit blickt Inge Keller ins Weite, eine Hand liegt auf dem Manuskript, nahe der Sprache und Kunst, die sie zum Vortrag brachte und die ihr Leben hält. Eine warmgelbe Fläche umgibt sie als Zeichen des begeisterten Publikumsbeifalls, den sie genießt.
...
In poetischen Bildern, in denen sich Moderne und Romantik berühren, öffnet sich der menschliche Innenraum dem landschaftlichen Außenraum und umschließen sich innere und äußere Bewegung.
Das räumliche Grunderlebnis bringt, so sagt Ronald Paris, ein "Gefühl innerer Befreiung". Reiselust und Augenlust schöpfen aus der Visualität des Realen das berührende Gefühl, überall sesshaft sein zu können.
(Peter Arlt)

gesamten Artikel lesen in Thüringer Allgemeine vom 20.02.13
 
Die Ausstellung kann "wegen regen Interesses" bis zum 12. Mai gesehen werden.

Mi, 27.03.2013

Hinweis zu den MARGINALIEN 209



Heute erhalten alle Pirckheimer-Mitglieder das aktuelle Heft der MARGINALIEN. Das im Heft angekündigte Leporello „Die Bücher der Anna Seghers“ kann leider erst dem nächsten Heft der MARGINALIEN beigelegt werden - so dass das Heft 209 als Beilage für Mitglieder nur den signierten Linolschnitt von Roland R. Berger "... und tschüss!", gedruckt von Marc Berger, enthält. Sofern in 2012 Beiträge oder Spenden gezahlt wurden, liegt dem Heft eine Quittung bei.

Druckgraphik-Atelier ist online

Es ist vollbracht: die neue aktuelle Website des Druckgraphik-Ateliers steht im Netz. Sie ist zwar in einigen Teilen (Ausstellungs-, Presse-Archiv) noch nicht vollständig, aber sie ist mit den neuesten Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen sowie zu den Techniken gefüllt und enthält unter den bisher eingestellten Ausstellungen deren Foto-Impressionen und einen kleinen Film.
Nutzen Sie die Ostertage zu einem Besuch auf der Website, ich bin gespannt auf Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge dazu. Einiges will ich noch für Sie als Nutzer verbessern, damit die Seite nicht nur einfach informativ sondern noch interessanter wird.
Ihnen hiermit: Frohe, gesunde Oster-Feiertage bei bestmöglichem Wetter – oder machen Sie das Beste daraus!
(Eberhard Hartwig)
 
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin-Prenzl. Berg

Di, 26.03.2013

LUBOK 11

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse startete die Subskription für den 11. Band der Lubok Reihe!Folgende spannende Künstler konnten für Lubok 11 gewonnen werden:
 
Linolschnitt: Sebastian Gögel
Damien Deroubaix
(*1971, lebt und arbeitet im Elsaß)
Sebastian Gögel
(*1978, lebt und arbeitet in Leipzig)
Irene Hanenbergh
(*1966, lebt und arbeitet in Melbourne)
Thomas Moecker
(*1967, lebt und arbeitet in Leipzig)
Olivia Plender
(*1977, lebt und arbeitet in Berlin)
Marcel Ruijuters
(*1966, lebt und arbeitet in Rotterdam)
Christoph Ruckhäberle
(*1972, lebt und arbeitet in Leipzig)
Jasper Sebastian Stürup (*1969, lebt und arbeitet in Berlin)
Koen Taselaar (*1986, lebt und arbeitet in Rotterdam)
Marcel van Eeden (*1965, lebt und arbeitet in Zürich und Den Haag)
Ewoud van Rjin (*1967, lebt und arbeitet in Rotterdam)
James Whitman (*1976, lebt und arbeitet in New York)
 
Die Herausgeber bedanken sich herzlich beim PrintRoom, Rotterdam für die bisherige Unterstützung.
Ca. 88 schwarz-weißen Originallinolschnitte,
Broschur, ca. 104 Seiten, 32x24 cm, Auflage 500,
Subskriptionspreis bis Mai 2013 45,- EUR (später 50,- EUR)
 
Bestellung unter www.lubok.de
per E-Mail
per Fax oder Telefon: 0049 341 999 98 90

Ein Land voller Stimmen

Nach dem Startschuss zur Leipziger Buchmesse werden nunmehr in Frankfurt 70 brasilianische Autoren unter dem Motto „Ein Land voller Stimmen“ die literarische Vielfalt ihres Landes in Deutschland vorstellen.
Brasiliens Auftritt als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse wird nicht nur eine Momentaufnahme seiner literarischen, ästhetischen und essayistischen Vielfalt zeigen, sondern auch viele Schriftsteller zusammenbringen, in deren Werk sich die jüngsten kulturellen Veränderungen im Land widerspiegeln“, so Manuel da Costa Pinto, der als Kurator zum Auswahlkomitee der Autoren gehört. „Auf der Liste stehen Vertreter der indigenen Kultur ebenso wie Nachfahren der Afrikaner und Europäer, deren Werke sich mit Einwanderung und Migration beschäftigen, aber auch Vertreter „marginaler“ Literatur und der verschiedenen sozialen und ästhetischen Schichten, aus der sich die Vielfalt unserer Literatur speist“, erklärte Galeno Amorim, Präsident des Organisationskomitees. Im Gastlandjahr 2013 sollen rund 250 Neuübersetzungen aus Brasilien auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt werden, etwa 50 davon in deutscher Sprache.
 
9. bis 13. Oktober 2013
 

Mo, 25.03.2013

Mann und Frau

Eine Schriftpoesie von Gerhard Rühm, 1972
Betrachtungen mit Dr. Stefan Soltek
 
 
1930 in Wien geboren, ist Gerhard Rühm Mitbegründer der einflussreichen Wiener Gruppe, die sich Mitte der 50er Jahre um Friedrich Achleitner formierte. Sprache in ihrer Wahrnehmung als textgrafische ebenso wie phonetische Erscheinung zu begreifen, zeichnet die experimentelle Welt dieser Autoren aus. Schrift untermalt das Lesen und erweitert das Wortverständnis. Eine Nähe zur musikalischen Notation ergibt sich für Rühm aus seiner Arbeit als Komponist und Musiker.
Ein Beispiel für die Interpretation von Inhalten über das Sagbare ins Beobachtete hinaus veranschaulicht das Buch MANN UND FRAU, das Mitte der 60er Jahre erarbeitet, 1972 erschien. Im Prozess über und durch die semitransparenten Seiten werden die Worte MANN UND FRAU in linearen Grafiken visuell inszeniert und ausgedeutet. Diesem Buch der Sammlung des Klingspor Museums wird Rühms szenenreiche Text-Bild-Montage AUS DEM LEBEN GEGRIFFEN (1959) gegenübergestellt, die soeben erstmals im Museum of Modern Art New York gezeigt wird.
 
Freitag, 5. April 2013, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

Antreten zum Dichten!

Zum 150. Geburtstag von Arno Holz am 26. April 2013

Antreten zum Dichten!
Lyriker um Arno Holz
 
Rolf Wolfgang Martens
Ludwig Reinhard
(d. i. Reinhard Piper)
Robert Reß
Georg Stolzenberg
Paul Victor

Mit Nachwort herausgegeben
von Robert Wohlleben
Oktav, 160 Seiten.
Preis kart. 13 Euro
ISBN 978-3-942901-07-9
Im März 2013 bei

In den Jahren 1898 und 1899 ließ Arno Holz seine beiden Hefte »Phantasus« mit zusammen hundert Gedichten erscheinen. Alle auf Mittelachse gesetzt und jeweils nur eine kleine Seite beanspruchend. Holz plante damals, die Zahl der Miniaturen auf tausend zu bringen. Ziel war, mit einem solchen Mosaik einen zeitgenössischen Bewußtseinsstrom faßbar zu machen. Sein Projekt veränderte sich: Statt 900 weitere Gedichte zu verfassen, unterzog Holz den Bestand der beiden Hefte einem teils immensen Ausbau. Extremfall das Gedicht »Gottseidank! Die Haustür ist zu …« aus dem zweiten Heft: Die fünfzehn Zeilen wuchsen sich derart aus, daß 373 gut gefüllte Seiten der dreibändigen Phantasus-Ausgabe letzter Hand von 1925 draus wurden, ein ganzer Band. Arno Holz erlebte reichlich wütende Ablehnung, wenig Anerkennung dieser Gedichte aus der Zeit kurz vor 1900, in deren Praxis des triftigen Verknappens sich die Redeweise vieler moderner Lyrik anbahnte. In allerlei Anthologien sind manche, mit dem Reclam-Doppelheft 8549 alle hundert bis heute präsent.
Die Gedichthefte der »Schüler« jedoch, die sich damals um Arno Holz versammelten und in seiner Schreibwerkstatt »Creative Writing« betrieben, wurden übergangen. 1906 sah der Literarhistoriker Richard M. Meyer – als »Hauptmannianer« Holz gegenüber feindlich eingestellt – in Rolf Wolfgang Martens, Reinhard Piper, Robert Reß und Georg Stolzenberg nur »diese neue Dilettantenschule«. 1911 befand sein Fachkollege Albert Soergel: trivial und unfreiwillig komisch. Stimmt einfach nicht, aber solche Wertungen halten sich eisern in der Literaturwissenschaft. Ich finde: Die Fehlbeurteilung gehört richtiggestellt.

Sa, 23.03.2013

Nationalsozialismus und Exilliteratur


Wieland Herzfelde (ganz rechts) auf der 1. Internationale Dada-Messe.
Foto: picture alliance/akg-images
Vor 80 Jahren, im März 1933, floh der Verleger und Schriftsteller Wieland Herzfelde aus Deutschland (,wie viele der wichtigsten deutschsprachigen Dichter und Denker nach dem 30. Januar und der Bücherverbrennung am 10. Mai ...)
Damit sie im Exil weiter arbeiten und vor allem publizieren konnten, wurden bereits 1933 Exilverlage gegründet. Zunächst im europäischen Ausland, später auch in Übersee. So konnten in den zwölf Jahren des „Tausendjährigen Reichs“ in über hundert Verlagen und auf der ganzen Welt Bücher deutscher Emigranten erscheinen. Sie waren es, die dem faschistischen Regime unzensiertes geistiges Schaffen entgegenhielten, die ein anderes, manche meinten auch: das eigentliche Deutschland, am Leben hielten. Wieland Herzfelde war einer von ihnen, vielleicht sogar der wichtigste. (...)
Umso bemerkenswerter, dass einige Bücher im Exil Auflagenzahlen schafften, die auch unter anderen Umständen beachtlich gewesen wären. Wieland Herzfelde etwa kam mit seinen Verlagen Malik und Aurora immerhin auf eine Durchschnittsauflage von 4000 Exemplaren – eine Größenordnung, die mit der Produktion anspruchsvoller Literatur in unserer Zeit mithalten kann; darunter so bekannte Werke wie Oskar Maria Grafs „Der Abgrund“ oder Anna Seghers’ autobiografischer Roman „Der Ausflug der toten Mädchen“...
(Tobias Winstel)

weiterlesen im Tagesspiegel 23.3.2013

Do, 21.03.2013

Bühne auf!

Elmar Faber (links) und Dr. Carsten Wurm, Foto © Abel Doering
Am heutigen Abend trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer im Kleinen Säulensaal der Stadtbibliothek Berlin zur Buchvorstellung von "Bühne auf! Die Erstlingswerke deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts". Einführend schilderte Elmar Faber interessant und gewürzt mit diversen Anekdoten, wie die Idee zu diesem Buch geboren wurde und gab einen Überblick über die Besonderheiten von Erstlingswerken und Herausforderungen, denen sich die Verleger zu stellen haben. Danach las er aus diesem Lexikon die Abschnitte über Erich Kästner und Wolfgang Hilbig, die deutlich machten, dass dieses mehr als ein Nachschlagwerk und durchaus wert ist, als unterhaltsame literaturgeschichtliche Abhandlung gelesen zu werden. Carsten Wurm erläuterte dann in einem Diavortrag ausgewählte Titelabbildungen der enthaltenen Erstlingswerke quer durch die literarischen Strömungen deutsprachiger Literaten des 20. Jahrhunderts.
 
Rezension von Prof. Dr. Hans Altenhein
Rezension von Klaus Bellin in MARGINALIEN 209

Di, 19.03.2013

Heinrich Zille in der NS-Zeit

Zwei Blicke in die von unserem Mitglied Pay Matthis Karstens zusammen mit Dr. Sabine Meister kuratierte kleine, aber interessante Ausstellung.

(© Abel Doering)

Jean Paul und E.T.A. Hoffmann

Heute trafen sich die Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend und ein Gast in der Villa Oppenheim zu ihrer Jahresversammlung. Im Anschluss refereierte Herr Jörg Petzel in einem kurzen, aber anregenden Vortrag über die Editionsgeschichte des Vorworts von Jean Paul, dessen 250. Geburtstag sich am 21. März nähert, zu den (eigentlich unter Pseudonym erschienenen) Fantasiestücke(n) in Callots Manier von E.T.A. Hoffmann und zu Hintergründen des angespannten Verhältnisses zwischen diesen beiden großen Literaten.

In diesem Zusammenhang wurde auf einen wichtigen Termin aus Anlass der Jean-Paul-Ehrungen verwiesen: In einer öffentliche Abendveranstaltung am 21.03.2013 um 18:30 Uhr unter dem Titel "Flegeljahre und Papillons. Robert Schumann komponiert Jean Paul" in der Berlin-Brandenburgischen  Akademie der Wissenschaften findet der Auftakt zum Berliner Jean Paul-Jahr 2013 statt, das im Herbst in einer großen Ausstellung gipfeln wird. Zu Lebzeiten einer der erfolgreichsten Schriftsteller in Deutschland, war dieser größte Erfinder deutscher Sprache nach Luther später gerade auch ein Autor für Autoren. Aber auch ein musikalischer Poet wie Robert Schumann entwickelte sein epochemachendes Klavierwerk an Jean Pauls Romanen.
 
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Einstein-Saal
Jägerstrasse 22/23
10117 Berlin

Fünf für Berlin

Mehr denn je ist Berlin eines der wichtigsten Zentren für die Präsentation zeitgenössischer Kunst. Darum hat sich unser Mitglied, die Neuhauser Kunstmühle entschlossen, einmal im Jahr in dieser Stadt die wichtigsten Positionen aus seinem Galerieprogramm zu zeigen.
Die Neuhauser Kunstmühle ist eine in Salzburg ansässige Galerie für zeitgenössische Kunst, zugleich aber auch eine Werkstatt für moderne Druckgraphik und zeigt in Berlin erstmalig anlässlich des Gallery Weekend 2013 eine Sonderschau für 5 Künstler aus ihrem internationalen Programm:
Paul Ching-Bor (New Yok)
Bruno Griesel (Leipzig)
Roland Helmus (Hamburg)
Ben Leenen (Maastrich)
Halgund Sedelak-Otto (Salzburg)
Die Präsentation richtet sich nicht nur an Sammler, Kuratoren und Galeristen, sondern an alle, die an der zeitgenössischen Kunst interessiert sind und neue Namen und Positionen kennen lerrnen wollen.
Zur Identität der Neuhauser Kunstmühle gehört die editorische Arbeit in der Auflage von Druckgraphik und Künstlerbüchern. Gezeigt wird daher in der Ausstellung auch ein Querschnittt der Arbeit auf diesem Gebiet.
 
Paul Ching-Bor an der Presse in der Neuhauser Kunstmühle
Ausstellung: 19. bis 28. April 2013

è Uferhallen
Uferstraße 8-11
13357 Berlin

è Neuhauser Kunstmühle
Mühlstr. 5a
5023 Salzburg

So, 17.03.2013

Fotos von der Vernissage der Gossmann-Ausstellung


(© Ralf Parkner)
Falls die Diashow nicht korrekt angezeigt wird, bitte hier klicken.

Die am 16. März 2013 eröffnete Ausstellung im historischen Abthaus des Klosters Chorin widmet sich dem graphischen Schaffen des Malers und Graphikers Gerhard Gossmann (1912 - 1994). Unter den zahlreichen Gästen waren die Tochter von Gerhard Gossmann und die Witwe des Grafikers Gerhard Wienckowski. In der Ausstellung, die sich über fünf Räume erstreckt, sind auch 13 Blätter mit Gossmann-Radierungen aus der Sammlung Ralf Parkner zu sehen. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung gab es ein gemütliches, herzliches Zusammensein im Hause der Familie Winkler inmitten eines ausgewählten Kreis.
Am 30. März 2013 liest Pfarrers i.R. Hans-Dieter Winkler, der aus seiner Sammlung Werke dieses besonderen Künstlers beisteuerte, aus dem Briefwechsel mit Gossmann.

Ausstellung: 16. März bis 9. Juni 2013

Kloster Chorin
Am Chorin 11a
16230 Chorin

Sa, 16.03.2013

Fotos von der Leipziger Buchmesse


(© Abel Doering)
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Fotos von Ursula Saile-Haedicke 
hier.

Do, 14.03.2013

Sammeln in der DDR

Diskurs | 14.03.2013 | 22:00 Uhr | Sammeln in der DDR: Die Pirckheimer-Gesellschaft
 
Herbert Kästner erzählt im MDR von seiner Leidenschaft für Bücher, die mit der Begeisterung für klassische Literatur begonnen hat. Bis heute steht er dem Leipziger Bibliophilen-Abend vor.
Herbert Kästner ist von Haus aus Mathematiker. Für ihn hat seine Sammelleidenschaft mit der Liebe zur schönen Literatur begonnen.
Die Werke der Klassiker, die moderne deutschsprachige Literatur, die Franzosen, die er durch seine Vorlesungsbesuche bei Hans Mayer kennen- und schätzen lernte, hatten es ihm angetan. Um seine erste bibliophile Erwerbung finanzieren zu können, ging er als Student zwei Wochen lang in einem Braunkohletagebau Gleise mit Schotter befüllen.
Was folgte, mündete unter anderem in der 2012 von ihm im Insel-Verlag publizierten Bibliographie der Insel-Bücherei zu deren 100. Geburtstag.
Wie es war, jenseits von Internet mit antiquariat.de oder anderen Plattformen Bücher zu sammeln und was es in diesem Zusammenhang mit Schuhen der Marke Salamander auf sich hatte - unter anderem davon erzählt der Büchersammler Herbert Kästner aus Leipzig in der Sendung.
 
Der Titel "Sammeln in der DDR" ist eventuell etwas unglücklich gewählt. Die Pirckheimer-Gesellschaft wurde zwar im siebenten Jahr des Bestehens der DDR gegründet, vereint aber seit 1990, also derzeit zu einem Drittel ihres Bestehens, Bibliophilen, also nicht unbedingt nur Sammler, aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Der Leipziger Bibliophilen-Abend besteht mit Unterbrechung seit 1904.

... zum MDR wechseln und Beitrag hören

Zensur und Willkür

Das Werk Heinrich Zilles im Nationalsozialismus
 
So bekannt die Bilder des beliebten Berliner Zeichners Heinrich Zille (1858-1929) sind, so unbekannt ist das Kapitel seiner Wirkungsgeschichte im 'Dritten Reich'. In den ersten Jahren als "sozialistischer Volksschädling" diffamiert, wurde Zille ab 1936/37 zu einem völkischen Künstler des Nationalsozialismus verfälscht und instrumentalisiert.
Zensur und Willkür stehen, was das Zille-Werk betrifft, im Nationalsozialismus nah beieinander. Zahlreiche Widersprüche lassen den Rückschluss zu, dass das Vorgehen gegen Zilles Werk vom Propagandaministerium und der Reichskulturkammer weder einhaltlich geplant noch durchgeführt wurde.
Anders als zu vermuten wäre, wurden weder Bücher Heinrich Zilles 1933 bei der Bücherverbrennung vernichtet noch seine Arbeiten auf den Femeausstellungen gezeigt. Einige Bücher wurden verboten, andere zensiert und - ebenfalls überraschend - 'nur' eine Zeichnung wurde nachweislich aus einem Museum beschlagnahmt. In den ersten Jahren wurde Zille in einem Atemzug mit Käthe Kollwitz diffamiert - nach 1936 fand jedoch eine Umdeutung seines Werkes statt, die belegt, wie beliebig und gleichzeitig subtil mit einem künstlerischen Werk umgegangen wurde.
Die Sonderausstellung zeigt, welche Werke Heinrich Zilles zensiert, beschlagnahmt oder verboten wurden und beleuchtet die Struktur der nahezu gleichzeitigen propagandakonformen Umdeutung und Vereinnahmung. Sie beruht auf den Forschungsergebnissen von Pay Matthis Karstens, der anhand von neuem Archivmaterial die Wirkungsgeschichte Zilles im Nationalsozialismus aufzeigt.
Erstmals seit 45 Jahren werden in dieser Ausstellung aus der Sammlung Axel Springer zwei der Glasfenster von Heinrich Zille gezeigt, die sich ursprünglich in der Zille-Klause befanden. Sie waren zuletzt 1968 im Berlin-Museum, Mitte (heute Jüdisches Museum) ausgestellt/ der Öffentlichkeit zugänglich.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Werke Heinrich Zilles aus dem Bestand des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Ausstellung wird von Dr. Sabine Meister zusammen mit unserem Mitglied Pay Matthis Karstens kuratiert.

Ausstellung: 16. März bis 4. August 2013

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Villa Oppenheim
Schloßstraße 55
14059 Berlin


siehe auch:
Der verfälschte Zille, in Tagesspiegel, 14.3.2013
Verboten und verfälscht. Heinrich Zille im Nationalsozialismus

Mi, 13.03.2013

2. Hannoversche Antiquariatstage

Nach erfolgreichen Antiquariatstagen in 2012 werden die Hannoverschen Bibliophilen in diesem Jahr ein zweites mal ihre Antiquariatstage veranstalten. Auf einem Markt im Foyer de Historischen Museums werden ca. 15 Antiquariate aus der Region Hannover und Braunschweig außergewöhliche Bücher aus fünf Jahrhunderten anbieten. Weitere Informationen durch Klick auf die Abbildung des Flyers oder über das Antiquariat Horst Timme, Hannover, Tel.: 0511/1319458 zwischen 11 und 18 Uhr.

20. und 21. April 2013, 11 bis 17 Uhr

Historisches Museum
Pferdestraße 6, 30159 Hannover

es geht um das Buch

Die siebente Ausgabe des Katalogs ›Es geht um das Buch‹ der Kurt Wolff Stiftung ist erschienen. Diese Leistungsschau von 65 unabhängigen Verlagen in Deutschland ist weltweit einmalig und zu Recht zu einer weltweit beneideten Institution geworden. Sie zeigt, was Verlegen eben auch heißen kann: ein unverwechselbares Programm mit einer unverwechselbaren Handschrift vorzulegen. Zusammengestellt wird der Katalog von der Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Literatur- und Verlagsszene, Leipzig, gestaltet von Absolventen der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er soll den Büchern, die von diesen Verlagen mit Sorgfalt, Liebe zum Detail und großem Elan publiziert werden, eine Chance beim Publikum, eröffnen. Denn angesichts der zunehmenden Konzentration auf dem Buchmarkt herrscht zwischen den Konzernverlagen und uns längst keine Chancengleichheit mehr. Andererseits aber war es schon immer so, dass die herrlichsten Blumen eher abseits der vielbefahrenen Wege blühen. Durch Klick auf die Abbildung kann man sich in diesem Blütenreichtum umzuschauen und sich an dem druckschwarzen und coverbunten Duft der exotischen Pflanzen zu erfreuen, um später dann die eine oder andere in der unabhängigen Buchhandlung auszugraben und in das eigene Regal zu pflanzen. Im Katalog kann man ausführliche Informationen zur Kurt Wolff Stiftung und zu den 65 Verlagen, die sich mit jeweils zwei bis drei Titeln aus ihrem aktuellen Programm vorstellen, finden.

Max Barck und die Edition HERZATTACKE

Max Barck, Herausgeber der HERZATTACKE und Liebhaber guter Bücher ist verstorben. Der Nachricht wollte ich zunächst nicht glauben, wollte Genaueres erfragen, traf aber nur auf Schweigen. Das Ableben des Max Barck hatte einige der Freunde plötzlich stumm gemacht.
(...)
Nun gibt es ein Schweigen zu Max Barck. Und die Erschütterung. Aus gutem Grund. Der Bücherfreund war nicht nur der Herausgeber der HERZATTACKE, er war auch Lenker eines Kunstvereins mit gleichem Namen und kümmerte sich um die Verbreitung künstlerischer Eigenwilligkeiten und: um das Herbeizaubern von Geld. Sein Wort war das der letztlichen Entscheidung. Dem einen und dem anderen - Autor oder Künstler - musste sich mit Barcks Verscheiden ein tiefes Loch auftun. Der denkerische Schutzpatron hatte nicht nur kein biblisches Alter erreicht, er bog bereits vom Weg des Irdischen ab, als er noch weit entfernt war von der Lebensschwelle, die ein guter Bürger in Deutschland zu betreten hofft, um die berühmte Rente zu kassieren. Zurück ließ er Erwartungen - und viele gute Bücher. Max Barck sammelte solche und gab solche heraus. Unter Liebhabern extraordinär geschriebener Literatur wird sich sein Name weiterhin mit der Idee vom guten Buch verbinden.
Während 25 Jahren versuchte Max Barck in der Person des Gründers und Regenten von Edition und Kunstverein zwischen poetischer Literatur und bildnerischen Künsten zu vermitteln. Seine Freunde Lothar Klünner und Gert Neumann, Wolfgang Hilbig, Mikos Meininger und der Maler Lothar Böhme kamen ihm dabei zu Hilfe. Anja, Mutter seiner Kinder, gab ihm die beste Rückendeckung, solange das noch möglich war. Dazu kein weit´res Wort.
(...)
"Die Tätigkeit ist eine Folge verzweifelter Handlungen, welche erlauben, die Hoffnung zu bewahren." - schrieb der Künstler Braque in seinem Buch "Der Tag und die Nacht". Ein Buch, das Türen öffnet zum künstlerischen Denken, mit einer Übereinstimmung von Material und poetischer Anrührung des Dargestellten. Ein gutes Buch. Ein schönes Buch. Ein lebend Buch. Wie alle Bücher, die von diesem Maler mit Kunst bereichert wurden. Max Barck war dieses Buch vertraut. Es rührte seinen Zweifel.

Auszug aus einem Artikel in Palmbaum, Heft 1/2013,
den vollständigen Artikel finden Sie hier ...
(© Gerd Sonntag, 2013)