Pirckheimer-Blog

Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft

Mi, 17.09.2008

Günter Hofmann & Fritz Schönfelder

Malerei, Grafik, Objekte

Ausstellung im Kunstkeller Annaberg
vom 26. September bis 30. Dezember 2008


è Kunstkeller Annaberg e.V.
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

Di, 15.07.2008

Bertolt Brecht in Buchkunst und Graphik

Die Ausstellung aus der Sammlung unseres Mitglieds Volkmar Häußler, Jena/Nitschareuth, wird vom 20 Juli bis 21. September 2008 im Unteren Schloss Greiz gezeigt.

Zur Eröffnung am 20 Juli 2008 um 11:00 Uhr spricht unser Mitglied Harald Kretzschmar.

Di - So 10:00 - 17:00 Uhr
è Unteres Museum Greiz
Burgplatz 12
07973 Greiz

Fr, 20.06.2008

Edition ZWIEFACH

Linde Kauert und Heinz Hellmis
Einzelblätter-Graphiken und Malerei




Das Kunstreich am Pergamonmuseum zeigt vom 26. Juni bis 27. Juli 2008 in der Ausstellung Seitenweise die bibliophilen Ausgaben und Bücher der Künstler-Edition ZWIEFACH.
Vernissage Donnerstag, 26. Juni 2008 um 19:00 Uhr

è
Kunstreich am Pergamonmuseum
Berlin Mitte
Am Kupfergraben 6
Mo 12:00-19:00 Uhr
Di-So 11:00-19:00 Uhr

è
Edition ZWIEFACH
*
Linde Kauert

Di, 22.04.2008

Zwei Bücher von Wolfgang Windhausen

Ein Künstlerbuch und eine lyrische Reportage aus Tibet
Von unserem Mitglied, dem Duderstädter Autor und Menschenrechtsaktivisten Wolfgang Windhausen ist in der Bochumer Edition Wort und Bild in der Reihe Bibliophile Künstlerbücher, der vierte Band erschienen. Eine illustere Schar von Künstlern schuf originalgraphische Beiträge zu Gedichten des Lyrikers. Der Band mit dem Titel Vorboten eines Erinnerns enthält eine Radierung von H D Gölzenleuchter, der auch den Einbandholzschnitt arbeitete, ein Originalfoto von Harald Hauswald, einen zweifarbigen Siebdruck von Gerda Lepke, eine Radierung von Harald Metzkes, einen handkolorierten Druck von Ronald Paris, eine Radierung von Dagmar Ranft Schinke, eine handkolorierte Radierung von Volkmar Schulz Rumpold, eine farbige Zeichnung / Collage von Kay Voigtmann und einen Druck mit Schablonenzeichnung von Louvada Yang – alle Arbeiten sind von den Künstlern signiert und zum Teil numeriert – sowie einen Druck der letzten Lithographie (Selbstportrait aus dem Nachlaß) von Wolfgang Mattheuer. Das Buch ist in einer Auflage von 25 Exemplaren erschienen und kostest 260 Euro.

Monate vor dem jüngsten Aufstand in Tibet reiste Windhausen zum Dach der Welt, um die Kultur und Menschenrechtssituation der Tibeter näher kennenzulernen. Als Ergebnis entstand die lyrische Reportage Aufstieg nach Tibet, die der Autor mit eigenen Fotos versah und in einfacher Form reproduzierte. Wie das bibliophile Künstlerbuch ist der Pappeinband mit einem Originalholzschnitt von H D Gölzenleuchter eingebunden. Ein signiertes Originalfoto Morgenstimmung am Barkhor in Lhasa/Tibet liegt bei. Das Buch kann gegen eine Spende von 20,- Euro für ein Kinderheim für Tibetische Flüchtlingskinder in Dharamsala beim è Autor bezogen werden.
(Carsten Wurm)

è Wolfgang Windhausen
* E-Mail

Mi, 16.04.2008

Zum Gedenken


Freunde der Buchkultur,

Bücher sind eine dauerhaftere Form des gesprochenen Wortes, von Gedanken und Meinungen, Anschauungen und Empfindungen.
Bücherverbrennung(en) - sei es eher altertümlich in wirklichen Flammen oder auf andere zweckdienliche Weise - betrifft uns. Alle, immer, überall, jederzeit, in jeder Form, auf jede Weise und mit jeder besonderen, wie auch immer schöngeredeten 'guten' Absicht.
Wir möchten deshalb pars pro toto an ein in dieser Reihe herrausragendes Ereignis erinnern. Tue ein jeder [m/w], was ihm möglich ist. Daß man noch sagen, schreiben und veröffentlichen darf, was man denkt - und auch denkt, was man sagt, schreibt und publiziert.
Eine Reihe von Veranstaltungen in der Stadtbücherei (23./24./26. April 2008, 7. Mai 2008) hält die Erinnerung lebendig und das Bewußtsein wach.


Eine etwas ausführlichere Darstellung der Ereignisse vor 75 Jahren in Ludwigshafen am Rhein enthält Band 2 der Stadtgeschichte von 2003 (Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Kapitel 11, S.185ff; Abb. 1 und 13; Ludwigshafen a. Rh. 2003).
(Marita Hoffmann)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.
c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen

Fr, 04.04.2008

Ein Alphabetbuch von Matthias Gubig

Alphabetbücher haben eine lange Tradition, die vom Schulbuch bis zum Malerbuch reicht. Gubigs Buch, ein Pressendruck, übernimmt viele Elemente von der Fibel: Reime rund um unsere 26 Buchstaben, in denen elementare Wörter mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben aufgegriffen oder bei Gubig auch Besonderheiten der Lettern spielerisch umschrieben werden, sowie eine Folgen von 26 Verbildlichungen. Die Reime, Zwei- und Vierzeiler, stammen von Gubig selbst, der damit Witz und poetischen Sinn beweist. Die Bilder sind fast Dramoletts, die mit dem Vers korrespondieren oder ihn skurril zuspitzen. Beim Buchstaben o heißt es etwa: „durchsuch die bücher, noch und noch, / in jedem o ist je ein loch!“ Und auf dem Bild sieht man einen fröstelnden Leser, in ein Buch vertieft, Richtung Loch im o wandeln, wo bereits ein anderer verschwindet. Zum l heißt es: „l ist ziemlich längelich – im gelände nur ein strich, / trägt es keinerlei serif, / erscheint es reichlich primitiv.“ Zu sehen ist ein schlichter Strich neben einem stattlichen Fraktur-l und je einer menschlichen, tierischen, pflanzlichen und metallischen Variante – alle im Gelände Schatten werfend. Der Quartband mit dem Titel es war einmal ein alfa-b … erscheint in der Reihe Spätdruck im Selbstverlag des Künstlers, der auch den Text und die 26 Originalacrylstiche selbst druckte. Den mit Büttenpapier überzogenen Handeinband fertigte Michael Knop. Fein abgestimmt sind auch die Farben: ein helles Grün für den Einband, ein mattes Grau für den Schuber, ein kräftiges Rot für den Vorsatz, ein gelbliches Rot für die mit Holzlettern gedruckten 26 Buchstaben der Bildfolge. Am Seitenschnitt des Blockbuches bilden die über den Falz der Doppelblätter gedruckten Buchstaben unterschiedlich lange Striche, die ihrerseits eine steigende Ebene schaffen – ein schön anzuschauender ornamentaler Schmuck, über dessen Sinn man meditieren kann. Das Buch in einer Auflage von 44 Exemplaren ist zum Preis von 220 Euro beim Künstler selbst zu beziehen. Die vier Exemplare einer Vorzugsausgabe mit zusätzlichem Acrylstich sind bereits vergriffen.
(Carsten Wurm)

è Prof. Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde

Di, 01.04.2008

Alfred T. Mörstedt

Alfred T. Mörstedt im Kunstkeller Annaberg
 
Auch in Annaberg-Buchholz war und ist Alfred T. Mörstedt, der 2005 achtzigjährig verstarb, ein geschätzter Künstler, wie sich am 15. März anläßlich der Eröffnung seiner Ausstellung im Kunstkeller erneut zeigte. Die Mörstedts hatten einst Carlfriedrich Claus in der Johannisgasse besucht und kannten auch den Annaberger Arzt und Kunstfreund Dr. Karl Fritz und dessen Sammlung. Die Ausstellung im Kunstkeller, die bis zum 12. Mai zu sehen ist, zeigt Collagen, Radierungen und Lithographien aus dem Nachlaß. Eine große Werkschau des Erfurter Künstlers war 2006 auch in der Burg Beeskow zu sehen. Mörstedt sagte von sich, er sei „in der Nachfolge des Bauhauses groß geworden und habe die Formenlehre Paul Klees überzeugend gefunden wie nichts sonst.“ Und er bestand darauf, daß Kunstgenuß nicht „ohne Mühe“ zu haben sei.

 

(U. Lang)
 
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

 

Di, 04.03.2008

ein Buch zur Jugendweihe

Als Gabe zur Jugendweihe 2008 entschied sich der Freidenkerverband Berlin für einen Titel unseres Mitglieds è Faber & Faber Leipzig.
Die Jugendlichen erhalten das Buch "Werner Heiduczek - Das verschenkte Weinen, Gesammelte Märchen" mit 30 farbigen Illustrationen von Jutta Mirtschin.

Märchen sind ein Quell, der vom Paradies ausgeht und die Erde bewässert. Diese Weisheit der Alten hat Werner Heiduczek, der bekannte deutsche Romancier und Essayist, geboren 1926 in Hindenburg/Schlesien, schon lange aufgenommen. Seit Jana und der kleine Stern, seinem ersten Märchen aus dem Jahre 1968, erzählt er in genießerischer Vermessenheit die Geschichten und Abenteuer alter und uralter, reicher und armseliger Welt. Was er seither den Verhältnissen der Zeit ablauschte, was ihm die Legenden anvertrauten, hat er in Texten wie Laterne vor der Bambushütte, Das verschenkte Weinen, Der singende Fisch oder Der Schatten des Sijawusch und anderen Titeln Gestalt gegeben. Es gehört zum Schönsten, was er geschrieben hat, ebenbürtig der märchenhaften Erzählkunst des großen Kirgisen Tschingis Aitmatow. (Verlagsinformation)

Do, 21.02.2008

Ausstellung: Die bunte Welt

Die bunte Welt – Buchkunst für Kinder
Künstlerisch illustrierte Kinderbücher in Wien 1890 – 1938

Eine Ausstellung unseres Mitglieds „Museum Burg Wissem“ vom 10. Februar bis 6. April 2008

Wien war um 1900 nicht nur Kaiserstadt und Metropole eines großen Vielvölkerstaates in Mitteleuropa, sondern auch eines der Zentren der kulturellen und künstlerischen Moderne. Hier entstanden zahlreiche anspruchsvoll illustrierte Kinderbücher, an deren Produktion sowohl bedeutende Künstler wie beispielsweise Kolo Moser oder Heinrich Lefler aber auch Institutionen wie die Wiener Werkstätten maßgeblich beteiligt waren. In der Ausstellung wird anhand ausgewählter Buchbeispiele sowie entsprechender Begleit- und Dokumentationsmaterialien die Entwicklung der Kinderbuch-Kunst in Wien anschaulich nachvollzogenund zugleich die Zusammenhänge mit politischen und gesellschaftlichen Faktoren deutlich gemacht. Zugleich ist die Präsentation die erste umfassende Zusammenschau von Werken dieser Hochphaseder europäischen Buchkunst für Kinder.

Sämtliche Exponate stammen aus der bedeutendsten Sammlung Wiener Kinderbücher des Jugendstils und des Art Deco von Prof. Dr. Friedrich C. Heller.

Parallel zur Ausstellung erscheint im Wiener Verlag Christian Brandstätter das von Prof. Dr. Friedrich C. Heller verfasste èHandbuch zum künstlerisch illustrierten Kinderbuch in Wien 1890-1938 – Die bunte Welt“ mit zahlreichen Abbildungen, einer kommentierten Bibliographie sowie einem Lexikon der Illustratoren, Autoren und Herausgeber.

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Mi, 13.02.2008

Geschützte Orte


Unter dem Titel „Geschützte Orte“ legt der Ludwigshafener Künstler Günther Wilhelm ein neues Fotoprojekt vor. Es sind Bilder, die in der Erinnerung aufgehoben sind, der „geschützte Ort“ ist im Kopf des Künstlers und des Betrachters. Die Ludwigshafener Motive sind in einer zwanglos topographischen Folge zusammengefasst, so dass ein ungewöhnlicher Gang durch die Stadt entsteht. Dabei sind keine Fotografien im herkömmlichen Sinn entstanden, die Bilder sind Ergebnis eines alternativen Fotoprozesses mit den aus der Pionierzeit der Fotografie stammenden Techniken der Cyanotypie und des Gummidrucks. Jedes Bild erhält durch das spezifische Druckverfahren den Charakter eines Unikats. Allen gemeinsam ist die zeitenthobene Qualität, die sich mit einer alten, handwerklich ausgeübten Technik verbindet. Die erforderliche Sorgfalt in der Herstellung korrespondiert mit der sich zunächst allmählich, dann aber nachdrücklich erschließenden Schönheit der Bilder.

Einige notwendige Bemerkungen

noch zu diesem Buch, das von der è Initiative Buchkultur in seinem ganzen Entstehen begleitet wurde. Die technische Umsetzung von Fotokunst in einem gedruckten Werk stellt Lithographen und Drucker regelmäßig vor Probleme. Alternative Fotoprozesse jedoch, wie sie hier in Form von Cyanotypien und Gummidrucken vorliegen, im Offsetdruck reproduzieren zu wollen, ist eine schwierige Aufgabe.

Die Initiative Buchkultur hat sich dieser Aufgabe gestellt und eine beeindruckende Buchausgabe vorgelegt. Am Anfang stand die Suche nach einem adäquaten Bedruckstoff: Kunstdruckpapiere bieten zwar die höchste Wiedergabequalität für Bilder, haben aber in ihrer Anmutung und ihrer Haptik mit dem Original wenig zu tun. Es galt daher, einen Kompromiss in Form eines (Werkdruck-) Papiers zu finden, das von seiner Färbung und seiner Zusammensetzung nahe an die beim Original verwendeten Aquarellpapiere heranreicht. Die offene Oberfläche des Druckpapiers musste bei den Lithographien berücksichtigt und beim Druck ausgeglichen werden. Die Herstellung solcher Druckvorlagen erfordert deshalb viel Erfahrung, Verständnis für die Sache und Liebe zum Detail. Da in diesem speziellen Fall keine Erfahrungswerte vorliegen, auf die man zurückgreifen konnte, waren von den Motiven zunächst Probedrucke auf der Originaldruckmaschine und dem Auflagenpapier unverzichtbar. Bei besonders schwierigen Motiven wurde nach einer ersten Korrektur ein weiterer Maschinenandruck durchgeführt. Die ungewöhnliche Japanbindung verstärkt durch die Doppelung der Seiten das Gefühl für das Original und verhindert ein Durchscheinen der Motive.
(Marita Hoffmann)

Wilhelm, Günther: Geschützte Orte.
Ludwigshafen am Rhein, Edeldrucke, Alternative Fotoprozesse.
Mit einer Einleitung von Peter Ruf.
è Llux Verlag, Ludwighsfen am Rhein 2008,
ISBN: 978-3-938031-23-0
88 Seiten, 35 Abb., 25 cm * 20 cm, Hardcover,
bibliophile Ausgabe mit Japanbindung. 34,00 Euro.
Auflage 500 Exemplare.
Erste Vorzugsausgabe: 20 numerierte und signierte Exemplare
mit je einem Gummidruck 90,00 Euro
Zweite Vorzugsausgabe: 30 numerierte und signierte Exemplare
mit je einer Cyanotypie 60,00 Euro

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.
c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen

Gedanken zum Gedenken

In einer typographisch ansprechend gestalteten Aufmachung erschien im Llux Verlag, Ludwigshafen die Broschüre "Gedanken zum Gedenken" mit einem Beitrag unseres Mitglieds Marita Hoffmann.
So schlicht und gar nicht reißerisch, geradezu harmlos erscheint auf den ersten Blick die Broschüre mit dem Untertitel "Ein Beitrag zur Heimatgeschichte von Ruchheim". Diese unsere Heimat aber hat es in sich. So auch die Broschüre. Sie leistet einen in der Tat dringend notwendigen Beitrag in der aktuellen Auseinandersetzung um das Kriegerdenkmal 1870/71 vor der protestantischen Kirche in Ludwigshafen-Ruchheim. Erstmals werden die Fakten um das Kriegerdenkmal objektiv dargestellt, auch mit historischem Bildmaterial. Die Position der protestantischen Kirchengemeinde, deren Presbyterium sich mehrheitlich gegen eine Restaurierung am derzeitigen Standort vor der Kirche ausgesprochen hat, wird ebenfalls ausführlich dargelegt (Beiträge von Christine Dietrich, Pfarrerin daselbst, et al.).
Diese Broschüre geht jedoch weit über diesen akuten "Vorstadtkonflikt" hinaus. Indem sie das Denkmal und dessen Rezeption in den historischen Gesamtzusammenhang stellt (Beiträge von Peter Renner und Marita Hoffmann), werden auch historische Verstrickungen von Staat und Kirche aufgezeigt. Diese Broschüre liefert einen unverzichtbaren Beitrag von öffentlichem Interesse zum Thema "Gedenkkultur in der Bundesrepublik Deutschland".

Gedanken zum Gedenken.
Ein Beitrag zur Heimatgeschichte von Ruchheim
,
hrsg. von der Protestantischen Kirchengemeinde Ruchheim,
è Llux Verlag, Ludwigshafen 2008,
ISBN: 978-3-938031-25-4,
Preis: 4,00 Euro.
Mit Beiträgen von Christine Dietrich, Marita Hoffmann und Peter Renner; Titelgestaltung von Hans-Joachim Kotarski (alle Ludwigshafen)

Fr, 25.01.2008

Die Bibliothek des Fürsten Pückler

Von Bernd-Ingo Friedrich
Mit Dank an Christian Friedrich, Cottbus.
(2004, überarbeitet 2007. In: MARGINALIEN 175/3.2004; BuB 2/2006)


In einem Brief aus dem Jahre 1817 beschreibt der junge Graf Pückler-Muskau, Besitzer der Standesherrschaft seit 1811, seiner Braut Lucie, wie er seine Tage in Muskau verbrachte: „[...] um 12 Uhr das kalte Frühstück mit englischem Zubehör, Reiten, Fahren, und im Park die Arbeiten in Augenschein nehmen bis 7 Uhr, Toilette bis ½ 8 Uhr, gegen 8 Uhr das Diner, dann Unterhaltung und Thee bis 12, wo ich regelmäßig zu Bett gehe, und um 10 früh wieder aufstehe. Sind Geschäfte, so werden sie zwischen Frühstück und Diner alle abgethan."

Er hatte also sehr viel Zeit zum Lesen, und es fehlte ihm auch nicht an Büchern. Seine umfangreiche Lektüre verdankte er der Vereinigung zweier Familienbibliotheken im Jahre 1784, als Graf Hermann von Callenberg in Muskau seine Tochter Clementine mit dem Grafen Ludwig von Pückler aus Branitz verheiratete. Die von ihm und seinem Vater Alexander von Callenberg im Geiste der Aufklärung zusammen getragene Sammlung bildete den eigentlichen Grundstock der Pücklerschen Bibliothek.
Die Schilderung der Callenbergschen Bibliothek, nimmt in Johann Bernoullis Sammlung kurzer Reisebeschreibungen und anderer zur Erweiterung der Länder- und Menschenkenntnis dienender Nachrichten aus dem Jahre 1784 mehrere Seiten ein.

Do, 24.01.2008

Antike in der Karikatur

Im Satiricum unseres korporativen Mitglieds è Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz wird am Samstag, den 2. Februar die Ausstellung „Antike in der Karikatur“ eröffnet. Das Thema beginnt mit Honoré Daumier und seinen „Histoires Anciennes“ und führt über die Karikatur der DDR bis zur Jetztzeit.
Trotz der Bauarbeiten sind in mehreren Räumen der Beletage circa hundert Blätter zu sehen.
Götter und Halbgötter, Heroen und Heroinen der griechischen Mythologie und Gestalten der antiken Geschichte wurden von Karikaturisten auf menschliches Maß gestaucht und müssen sich nun im irdischen Alltag bewähren.
Für so ziemlich jede Situation im Leben gibt es eine Entsprechung in der überlieferten römischen oder griechischen Geschichte oder der Mythologie der antiken Götter. Meist hat es der moderne Vertreter sogar schwerer als sein antiker Vorgänger. Während der echte Sisyphus als Strafe in der ewigen Verdammnis einen Stein auf einen steilen Berg rollen muß, der ihm kurz vor dem Gipfel jedesmal wieder entgleitet, kommt der zeitgenössische Sisyphus bei gleicher Tätigkeit ins Grübeln: „Sinnlos isses ja, aber es ist von oben eben so angeordnet.“

Die Ausstellung läuft bis zum 31. Mai 2008


è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Mi, 23.01.2008

Sternstunden eines Mäzens

Briefe von Galilei bis Einstein aus der Sammlung Ludwig Darmstaedter

Die „Ludwig Darmstaedtersche Autographen Sammlung zur Geschichte der Wissenschaften“, wie Darmstaedter sie in seiner Schenkungsurkunde bezeichnet wissen will, oder die „Sammlung Darmstaedter“, wie sie in Fachkreisen einfach heißt, ist eines der bedeutendsten Vermächtnisse, das unser korporatives Mitglied, die Staatsbibliothek im Laufe ihrer Geschichte zum Geschenk erhielt.
Als Darmstaedter die Sammlung der Königlichen Bibliothek im Jahre 1907 übereignete, sollten noch einmal zwei Jahre vergehen, bis am 1. April 1909 die etwa 6.000 Dokumente umfassende Sammlung in der Bibliothek eintraf. Im November des Jahres wurde sie dann im Akzessionsjournal wie folgt vereinnahmt: „Die Autographensammlung des Prof. Dr. Ludwig Darmstaedter, bestehend in Briefen der bedeutendsten Forscher der Geschichte der Wissenschaften vom 16. Jahrhundert bis in die neueste Zeit mit der Bestimmung der weiteren Fortführung von dem Genannten gestiftet.“

Zur Feier der Übergabe der Sammlung an die Königliche Bibliothek vor 100 Jahren ehrt die heutige Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz mit einer Ausstellung den Mäzen Ludwig Darmstaedter: 60 Dokumente der berühmtesten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Literatur und Geschichte sind nur einige Beispiele für die allumfassende Tiefe und Breite, mit der uns Darmstaedters Autographensammlung begegnet.

Der Katalog gibt erklärende Details zu den Dokumenten, die auch in der Ausstellung zu sehen sind. „Sternstunden eines Mäzens“ sind die Erwerbungen all dieser Dokumente für die Staatsbibliothek bis heute.

23. Februar – 12. April 2008
Ausstellungsraum
è Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Haus Potsdamer Straße 33
Berlin-Tiergarten

Montag – Samstag 11 – 19 Uhr
sonn- und feiertags sowie am 22. März 2008 (Karsamstag) geschlossen
Eintritt frei

Sa, 12.01.2008

Elke Rehder - Künstlerbücher und Graphik


STEFAN ZWEIG – SCHACHNOVELLE (SCHACHWUT)
Farbholzschnitt von Elke Rehder mit einem Textauszug aus der Schachnovelle von Stefan Zweig. Blattformat 42 x 29,6 cm, gefaltet auf 21 x 29,6 cm. 2007. Auflage: 100 nummerierte und signierte Exemplare in der Elke Rehder Presse und 360 signierte Exemplare für die Edition Curt Visel (GA 460). Preis: 30,00 EUR / Preis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft 20,00 EUR. Versandkostenfrei.

HEINRICH HEINE – ICH BIN EIN WAHNSINNIGER SCHACHSPIELER
Farbholzschnitt zu einem Brief (Textauszug) von Heinrich Heine an Christian Sethe. Buchdruck auf Lana Bütten. Blattformat 42 x 29,6 cm, gefaltet auf 21 x 29,6 cm. 2006. Auflage: 100 nummerierte und signierte Exemplare in der Elke Rehder Presse und 360 signierte Exemplare für die Edition Curt Visel (GA 460). Preis: 30,00 EUR / Preis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft 20,00 EUR. Versandkostenfrei.

KÜNSTLERBÜCHER UND GRAFIK VON ELKE REHDER IM BESTAND DER GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ BIBLIOTHEK IN HANNOVER
Bibliophiler Katalog anlässlich der großen Ausstellung in der Niedersächsischen Landesbibliothek vom 03.02. – 29.03.2006. 5 handkolorierte Original-Holzschnitte. 4 Grafiken eingebunden und eine davon auf dem Einband. Broschur mit Fadenheftung. 55 Seiten Text mit farbigen Abbildungen (Computersatz/Digitaldruck). Format 14,5 x 21 cm. Barsbüttel, Elke Rehder Presse, 2006. 30 nummerierte und signierte Exemplare. Preis: 130,00 EUR / Preis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft 90,00 EUR. Versandkostenfrei.

ROY RASSMUSSEN – SCHACH DEM KÖNIG ODER HEINRICH HEINE AUF HELGOLAND UND DIE SAGE VON RODULF UND RUMETRUD DER GEBRÜDER GRIMM
Künstlerbuch mit 4 sign. farbigen Original-Zeichnungen. 42 Seiten Text mit farbigen Abbildungen (Computersatz/Digitaldruck). Auf Faden geheftete Broschüre. Einband weißer Karton künstlerisch gestaltet. Format 15 x 21 cm. Barsbüttel, Elke Rehder Presse, 2006. 30 nummerierte und signierte Exemplare. Preis: 280,00 EUR. / Preis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft 200,00 EUR. Versandkostenfrei.

ROY RASSMUSSEN – HEINE, HAMBURG UND DIE FRAUEN
Künstlerbuch mit 4 sign. farbigen Original-Zeichnungen eingebunden. 42 Seiten Text mit farbigen Abbildungen (Computersatz/Digitaldruck), 4 Blatt Original-Zeichnungen und 12 Blatt Brieftext eines Heine Briefes vom 27. Oktober 1816 (kein Faksimile). Flexibler Karton-Einband künstlerisch gestaltet. Format 17 x 28 cm. Barsbüttel, Elke Rehder Presse, 2006. 30 nummerierte und signierte Exemplare. Preis 380,00 EUR / Preis für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft 280,00 EUR. Versandkostenfrei.

Die Einblattdrucke und Künstlerbücher sind zu beziehen bei:
è Elke Rehder Blumenstr. 19 22885 Barsbüttel Tel: (040) 7119237