»Ich sammle vom Autor her.«

Der Pirckheimer Dr. Christian Klinkenstein im Portrait

Alles begann als Kind mit naturkundlichen Büchern, oft über die Vogelwelt, Reisebeschreibungen, danach auch Herman Löns. Der ehemalige Internist Christian Klinkenstein ist ein stiller Sammler, einer der nicht viel Aufhebens macht um seine Passion. »Ich sammle vom Autor her«, sagt er lapidar. Seine Augen aber beginnen umso intensiver zu funkeln, wenn er auf sie zu sprechen kommt. Und für »seine« Autoren hat er sich wahre Schwergewichte ausgesucht: Michel de Montaigne, Johann Wolfgang von Goethe, Ernst Jünger, Alfred Kubin, Arno Schmidt. So verschieden sie als Schriftsteller sind, eint sie für Klinkenstein doch eines: »ihre wahnsinnig interessanten Leben«. Mit allen Brüchen, Widersprüchlichkeiten und konträren Ansichten – untereinander und für den Leser Klinkenstein. Gerade Alfred Kubin hat es ihm angetan. Dieser enigmatische Zeichner und Schriftsteller unverkennbaren Stils, der sich früh in die Einsamkeit zurückzog. Klinkenstein war im legendären Wirkungsort Kubins im kleinen Dorf Zwickledt. Der Besuch mündete in einem Privatdruck: »Ein Besuch bei Alfred Kubin« mit einem Text von Klinkenstein und Zeichnungen seines Reisebegleiters, dem Bildhauer Erhard Thoms, gedruckt auf Bütten in kleiner Auflage. Klinkenstein, auch leidenschaftlicher Grafiksammler, ist eben Bibliophiler durch und durch. Und Pirckheimer seit 2004.

 

Text und Foto: Till Schröder

Dr. Christian Klinkenstein
Arzt, Berlin
Sammelgebiete

Johann Wolfgang von Goethe, Arno Schmidt, Ernst Jünger, Michel de Montaigne, Alfred Kubin, Grafik