Pirckheimer-Blog

So, 16.10.2011

Schichtwechsel - Kunst aus 40 Jahren DDR

Der Ausstellungstitel Schichtwechsel bezieht sich sowohl auf den Wandel der Arbeitswelt als auch auf den gesellschaftlichen Wandel nach dem Ende der DDR und dem damit verbundenen Paradigmenwechsel in der Kunst. In thematisch strukturierten Abteilungen werden zeitübergreifend Schwerpunkte gesetzt wie das neue Menschenbild, Aufbau der DDR, Welt der Arbeit (Industriedarstellungen, Brigadebilder, Helden der Arbeit, Aussteiger etc.), gesellschaftliches Engagement, Landschaft/Stillleben, die der gegenständlichen Darstellung verpflichtet sind. In der letzten Abteilung sind Künstler vertreten, die vor allem in den verschiedenen grafischen Techniken in Bereichen des Abstrakten gearbeitet haben.

Wilhelm Schmied: „In der Ausstellung“, 1961, Öl auf Hartfaser, 100 x 125 cm
Schichtwechsel verdeutlicht im anhaltenden Kontext des deutsch-deutschen Bilderstreites noch einmal die enge Verbindung zwischen Staat und Kunst und lässt die Künstler mit ihren Werken, weniger mit ihren Biografien oder den Auftragskriterien, zu Wort kommen. Allein die Bilder teilen mit, wie weit ein Künstler sich angepasst oder über seine mittelmäßige Begabung mit der Bedienung entsprechender Themen hinweggetäuscht hat.
Die Texte auf den Informationstafeln dienen der Aufklärung über Zusammenhänge und gegenseitige Abhängigkeiten wie dem verordneten sozialistischen Realismus, der aus der nationalsozialistischen Kulturpolitik übernommenen Diffamierung der Moderne, aber auch der Abgrenzung gegenüber der verordneten offiziellen Kunstpolitik (Staatliches Auftragswesen) und Versuchen der trickreichen Auslegung.
Die Ausstellung wurde aus rund 60 Werken der Malerei, Grafik und Bildhauerei aus dem Kunstarchiv Beeskow zusammengestellt.

Ausstellung: 15. Oktober 2011 bis 24. Jumi 2012

è Burg Beeskow
Archiv, Lese- und Medienzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

Galerie der Saal-Presse

Jürgen Zeidler und unser Mitglied Angela Schröder eröffnen am 22. Oktober 2011 gegenüber ihrer Werkstatt eine Galerie der è Saal-Presse.

Haus II Galerie
Zehdenik OT Bergsdorf
Bersgsdorfer Bahnhofsstr. 62
Tel.: 033088 50673
* E-Mail

Sa, 15.10.2011

Bücherflohmarkt

Im evangelischen Gemeindesaal in Erdmannhausen (Stuttgart-Heilbronner Raum) findet auch in diesem Jahr wieder ein traditioneller Büchermarkt statt.

12. November 2011 ab 10.00 Uhr

nähere Informationen è Bernhard Scierski
Versandbuchhandlung/Antiquariat
Hölderlinweg 16
71729 Erdmannhausen
Tel. 07144 8972532

Fr, 14.10.2011

Künstlerbücher: ihre Entwicklung und ihre Bedeutung

Vorlesungsreihe | Prof. Dr. Viola Hildebrand-Schat
Das Künstlerbuch als Medium der Grenzerweiterung

Das Künstlerbuch hat der Geschichte des bebilderten Buchs im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein umfangreiches und anspruchsvolles, indes immer noch wenig bekanntes Kapitel hinzugefügt.
Als Grenzphänomen zwischen Buch und Kunst, Literatur und Kunstgeschichte sperrt es sich gegen einfache, eindeutige Zuordnungen. Die klassischen Merkmale des bibliophilen Buchs: gediegene Materialien und Verarbeitung, gepflegter Handsatzes und originalgrafische Illustrationen zum etablierten literarischen Text haben sich im Künstlerbuch der letzten Jahrzehnte gewandelt. Es wurde und wird von Künstlerinnen und Künstlern als Plattform entwickelt, Umgewichtungen nach eigenen Vorstellungen vorzunehmen, gedankliche und formale Konzepte zu realisieren, die erkundet sein wollen; Ausdrucksweisen dominieren, die einen Leser und Betrachter voraussetzten, der seine Lektüre gleichsam als Nach- und Miterfinden des Vorgestellten begreift.
Die Vorlesung berührt dabei ein zentrales Feld der Sammlungsgeschichte der letzten Jahrzehnte, wie sie sich im Klingspor Museum und in den maßgeblichen Bibliotheken und Museen national und international zugetragen hat. Die Kenntnisse im Umgang mit der komplexen Materie zu erweitern, setzt sich die Vorlesung zum Ziel. Sie richtet sich an die bestehenden und künftigen Besucher des Museums, an Studierende der Kunstgeschichte, der Gestaltung wie der Literaturwissenschaft, an alle Interessierten, die der Aussagevielfalt des Buchs aufgeschlossen entgegen blättern.
Viola Hildebrand-Schat hat, nach ihrer Arbeit im Verlagswesen und dem Studium der Kunstgeschichte, mehrfach auf dem Feld des Künstlerbuchs geforscht und Ausstellungen kuratiert. Sie hat soeben ihre Habilitation an der Frankfurter Goethe Universität erfolgreich beendet und stellt sich im kommenden Semster dem Klingspor Museum zur Verfügung.

jeweils Dienstag von 19-20 Uhr
Eintritt frei

18.10. Einführung: Was ist ein Künstlerbuch
25.10. Das Künstlerbuch avant la lettre: William Blake
  1.11. Französische Verleger und ihre Künstler
15.11. Formen der Auflösung, Aufhebung tradierter Gepflogenheiten
22.11. Formen der Destruktion und Reduktion der Zugänglichkeit
29.11. Das Künstlerbuch in der DDR
  6.12. Formen der Ausweitung und der Ablösung vom Buchkörper
10.  1. Boxen und Buchobjekte
17.  1. Visualisierung von Erzählstrukturen
24.  1. Enzyklopädische Ansätze

è Klingspor-Museum

Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Bücher sind Reisen – Buchstaben sind Klänge

Künstlerbücher, Typografie, Bucheinbände, Grafiken und Installationen
Bücher verändern sich, sind in Bewegung. Texte verlassen die Seiten, markieren den Raum. Grafiken erzählen Geschichten, werden lesbar. Die Ausstellung lädt ein zu einer Reise durch die Vielfalt der zeitgenössischen Buchkunst. Ausgangspunkt der gemeinsamen Ausstellung der Hochschulen in Halle und Braunschweig ist das Medium Buch. Sabine Golde, Professorin für Buchkunst an der Burg und Claudia Richter zeigen neben typografischen Objekten Künstlerbücher, die in ihrer Presse CARIVARI erschienen sind. In der Ausstellung werden zudem die Arbeiten von jungen Buchkünstlern und Buchgestaltern der Klasse für Buchkunst der Kunsthochschule Halle und von Studentinnen und Studenten von Ulrike Stoltz, Professorin für Typografie / Buchgestaltung, der Fachklasse Kommunikationsdesign der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig gezeigt.

Ausstellung: 17. November bis 18. Dezember 2011
Eröffnung: Mittwoch, dem 16. November 2011, um 18 Uhr

è Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Galerie im Volkspark
Schleifweg 8 a
06114 Halle (Saale)

Do, 13.10.2011

Einladung zur Subskription

EDGAR ALLAN POE
Der Mord in der Rue Morgue
Aus dem Englischen von Auguste Scheibe
Mit 7 Ätzradierungen von Claus Weidensdorfer

  Der neue Pressendruck unseres Mitglieds P.J. Moosbrugger erscheint als Fortsetzung der im Poe-Jahr 2009 mit der Geschichte Der entwendete Brief begonnenen Dupin-Trilogie.
Mit der Figur des Chevalier Auguste Dupin kreierte Edgar Allan Poe in The Murders in the Rue Morgue (ursprünglich: The Murders in the Rue Trianon) den ersten detective im englichen Sprachgebrauch und in der Kriminalliteratur.
  Die Erzählung, im April 1841 in Graham´s Lady´s and Gentleman´s Magazine erstveröffentlicht, erlebte Abdrucke in zahlreichen Anthologien. 1875 folgte in der Übertragung durch Auguste Scheibe die erste deutsche Ausgabe; sie liegt dieser auf Büttenpapier in der Handpresse gedruckten bibliophilen Edition zugrunde. Zu ihr trägt Claus Weidensdorfer, Radebeul, sieben meisterhafte Ätzradierungen bei, mit denen er, zurückhaltend komponierend, das düstere Geschehen kongenial illustriert, beeindruckend und ohne reisserische Vordergründigkeit.
  Die Auflage beträgt 111 nummerierte und vom Künstler signierte Exemplare, davon 16 römisch nummerierte und in Oasenziegenleder gebundene Ausgaben.

Subskription bis 21.12.2011!
Ausgabe A: 448 €, danach 488 €
Ausgabe B: 298 €, danach 328 €
Pegasus Presse P.J.Moosbrugger
Weidenstraße 24 D-86343 Königsbrunn
Ruf +49 (0)8231 33239
www.pegasus-presse.de

Zwischen Bedrängnis und Widerstand



Ausstellung: 8. Oktober 2011 bis 4. März 2012

è Cranach-Stiftung
Markt 4
06886 Lutherstadt Wittenberg

siehe auch è Harald Kretzschmar: Demütigung und Todesmut
siehe auch è Mitteldeutsche Zeitung, 7.10.2011

Mi, 12.10.2011

15. Druck der Gutenberg Presse

Helmut Richter/Henriette von Bodecker - Gespräche an der Fähre von Binh Ca
1971 reiste der Schriftsteller Helmut Richter für eine Reportage durch das von US-Bombenangriffen malträtierte Vietnam. Hier entstand das Gedicht "Gespräch an der Fähre von Binh Ca", in dem ein Vietnamese sein dramatisches Schicksal, das eng verwoben ist mit dem Schicksal seines Volkes, in fernöstlicher Weisheit gelassen als das ewige Auf und Ab des Lebens nimmt, voll unerschütterlicher Zuversicht, dass die Zeit seine Zeit ist. Richter schrieb in seinem Reisebericht 1971, er hoffe, dass man dermaleinst nach Vietnam nicht wegen des Krieges, sondern wegen der Schönheit des Landes und seiner Menschen reise.
Genau dies hat knapp 30 Jahr später die 1977 in Berlin geborene Künstlerin Henriette von Bodecker getan und bezaubernd poetische Bilder mitgebracht, die hier von den Original-Druckstöcken abgezogen wurden. Wenn Ihnen der Name Helmut Richter noch nicht geläufig ist: er schrieb den Text "Über sieben Brücken musst Du geh'n"… Henriette von Bodecker war 2004 Gastdozentin für Illustration am International Art College Zhengzhou, VR China.
(Wolfgang Grätz)

Presendruck mit 11 Original-Linolschnitten von Henriette von Bodecker. Format 26 x 25 cm, Auflage 50 Exemplare, nummeriert, im Impressum von Richter und v. Bodecker signiert. Handeinband, Buchdruck. EUR 298.-

è
Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt
An der Staufenmauer 9
60311 Frankfurt/M

Harald Kretzschmar - Demütigung und Todesmut

Vorabdruck von kurzen Auszügen eines Beitrages aus den MARGINALIEN 204 (erscheint Dezember 2011) zur è Ausstellung "Zwischen Bedrängnis und Widerstand"

Margarete Klopfleisch-Großner: „Festessen des Emigranten“, Aquarell, Prag 1936
Was ist der absolute Höhepunkt im Leben eines bibliophilen Sammlers? Wenn er es geschafft hat, eine nach profunden Maßstäben geordnete Kollektion zusammenzubringen und diese in einer Ausstellung zu präsentieren. (...) Dem bereits seit langem unter uns Pirckheimern heimischen Dr. Gerd Gruber aus Lutherstadt Wittenberg gelingt zum Glück beides: Er ist ein dem Kontakt zu Künstlern wie dem Publikum gegenüber aufgeschlossener Mensch, und die zu seiner Heimat gewordene Stadt hat nun schon zum wiederholten Mal Cranachhaus und Altes Rathaus allein dafür geöffnet, was er zu zeigen hat. (...)
Dore Klemenčič-Maj: gedruckt in einer
Partisanendruckerei, Slowenien 1944
Gar nicht hoch genug kann nun bewertet werden, daß hier die einst in den 1960er Jahren begonnene Forschungsarbeit des unvergessenen Dresdner Kunstwissenschaftlers Erhard Frommhold endlich eine Fortsetzung gefunden hat. Beschämend genug ist, wie wenig sich all die Jahre die offiziell hochangesehenen Kunsthistoriker um das Thema des Antifaschismus in der bildenden Kunst geschert haben. Das wahrlich in jeder Hinsicht gewichtige Standardwerk Kunst im Widerstand, das Frommhold als damaliger Cheflektor des Verlages der Kunst Dresden 1968 unter Ausschöpfung aller damals zugänglichen Quellen in diesem Verlag stemmte, genießt eine fragwürdige Berühmtheit. Man spricht kaum über den da gebotenen Fundus an einzigartiger Kunstleistung gegen die faschistische Barbarei. Dagegen mokiert man sich darüber, welcher Anfeindung das gewaltige Buch damals seitens der Kulturpolitik der DDR durch den „Modernismus“-Vorwurf ausgesetzt war. Als ob es heute eine Anerkennung seines Wertes gäbe. Das so gut wie vergessene und verschollene Opus müßte in Bild- und Textteil längst zur Pflichtlektüre für angehende Kunsthistoriker geworden sein. Nach den heute üblichen Zielsetzungen im akademischen Betrieb ist das fast illusorisch.
Es war eine kluge Entscheidung Gerd Grubers, bei seinem langfristig konzipierten Projekt auch all jene Künstlerinnen und Künstler mit einzubeziehen, die Demütigungen aller Art erleiden mußten, ohne mit Todesmut als Widerstandskämpfer dagegen aufzubegehren. Im persönlichen Gespräch erfuhr er zum Beispiel von dem Gefühl, als ein „entarteter Künstler“ diffamiert zu werden. Schon allein, weil nach dem folgenden Malverbot der Geruch der Öl-farbe verräterisch werden konnte. Er versetzt sich in die Lage jedes einzelnen. So erfaßt er das ganze Spektrum einer Kunst, die immer noch beispielgebend dafür sein kann, mit ganz persönlichen Bekenntnissen Stellung zu beziehen gegenüber katastrophalen politischen Entwicklungen. Es ist erstaunlich, wie sensibel so viele künstlerische Temperamente auf die Bedrohung durch barbarische Gewalt reagierten und welch elementare geistige Kraft von den gesammelten Zeugnissen ausgeht. (...)

Heinz Lohmar: Studie zum Gemälde „Das Übertier“, Aquarell, Paris 1936
Die enorme Fülle des zum größten Teil aus zeichnerischen und druckgraphischen Blättern bestehenden Materials wird komplett in dem 400seitigen Quartformat-Katalog dokumentiert. (...) Aus den über 1100 Abbildungen des Kataloges konnten leider nur etwa 150 ausgesuchte Originale an den beiden am Markt gegenüberliegenden Ausstellungsplätzen untergebracht werden. Die Kuratorin Marlies Schmidt hat sie in gut durchdachter Hängung vorteilhaft platziert. Wenn auf der Einladungskarte zur Eröffnung so prominente Namen wie Marc Chagall, Hans und Lea Grundig, Leo Haas, Käthe Kollwitz, Gerhard Marcks, Pablo Picasso und Wilhelm Rudolph auftauchen, ist das nur ein schmaler Ausschnitt. ...

Zwischen Bedrängnis und Widerstand. Grafiken und Gemälde der Jahre 1933 bis 1945 aus der Sammlung Gerd Gruber. Mit über 1200 Abbildungen und 32 Farbtafeln. Katalog. Wittenberg 2011. 400 S. 4°. Br. ISBN 978-3-00-035926-2. Preis 20 Euro plus Versandkosten.

è Cranach-Stiftung
Markt 4
06886 Lutherstadt Wittenberg

Di, 11.10.2011

Inge Jastram

Radierungen und illustrierte Bücher

Inge Jastram wurde 1934 in Naumburg an der Saale geboren. Nach einer Schneiderlehre mit Gesellinnenabschluss begann sie ein Studium als Modezeichnerin in Erfurt, das sie jedoch abbrach. 1952 – 57 studierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, u.a. bei Werner Klemke, und beendete das Studium mit dem Diplom als Buchgrafikerin.
In den ersten Jahren nach dem Studium arbeitete sie als Zeitungsillustratorin, gestaltetet aber auch Projekte im Rahmen von "Kunst am Bau". 1958 heiratete sie den Bildhauer Jo Jastram (1928 – 2011) und zog mit ihm nach Rostock, heute lebt sie auf einem Hof einige Kilometer vor Rostock.
Jastram war in der DDR vor allem für den Hinstorff- und den Eulenspiegel-Verlag als Buch- und Zeitungsillustratorin tätig. Nach 1989/1990 zeichnete sie zunächst hauptsächlich Porträts von Prostituierten in Berlin. Sie ist wohl eine der versiertesten Radiererinnen Deutschlands, und mit ihrem technischen Können setzt sie sowohl erotische wie auch gesellschaftspolitische Themen eindringlich ins Bild. Sie bekennt sich in ihrem künstlerischen Schaffen ausdrücklich zu Wahlverwandtschaften mit Henri Toulouse-Lautrec und George Grosz.
(Wolfgang Grätz)

Ausstellung: 11. Oktober bis 17. November 2011


è
Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt
An der Staufenmauer 9
60311 Frankfurt/M

Mo, 10.10.2011

Zwischen Bedrängnis und Widerstand

Graphiken und Gemälde aus der Sammlung Gerd Gruber

Vladimir Matejka: Aquarell, geschaffen im KZ Sachsenhausen
Die Ausstellung unseres Mitglieds Dr. Gerd Gruber zeigt Werke internationaler Künstler aus der Zeit zwischen 1933 und 1945, die sich gegen den Nationalsozialismus wandten. Die Künstler bezeugen die Zustände innerhalb des Dritten Reiches – sie zeigen Not und Verfolgung, Haft und Folter. Viele Werke entstanden in faschistischen Zuchthäusern, Konzentrationslagern und Ghettos. Der weit mehr als 1.500 Werke umfassende Fundus von etwa 400 Künstlern aus 28 Ländern dürfte wohl der weltweit bedeutendste Privatbesitz zu dieser Thematik sein. Künstler verweigerten sich den doktrinären Kunstauffassungen, dokumentierten den Widerstand gegen das NS-Regime und bildeten damit auch eine Brücke zur demokratischen Kunst nach 1945. Neben den Kunstwerken umfasst die Sammlung auch Dokumente und schriftliche Äußerungen der Künstler, die erstmals im Katalog zur Ausstellung veröffentlicht werden.
Hanns Kralik: Flugblatt, Frankreich 1944
Der heute 60jährige Sammler begann bereits im Alter von fünfzehn Jahren seine, inzwischen mehr als 9.000 Kunstwerke umfassende Kollektion aufzubauen, die vorwiegend Graphiken und Gemälde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasst. Zu einigen Künstlern der Klassischen Moderne unterhielt Gerd Gruber enge, z. T. freundschaftliche Beziehungen. Die Wertschätzung seiner Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit zeigt sich auch darin, dass Marc Chagall, Eduardo Chillida, HAP Grieshaber, Hans Hartung, Marino Marini, Joan Miró, Georg Muche u. v. a. m. ihm Werke widmeten oder eigens für ihn schufen.
Die Sammlung Gruber wurde wegen ihrer internationalen Bedeutung als einzige Privatsammlung des Landes Sachsen-Anhalt in das „Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes“ aufgenommen.

Ausstellung: 8. Oktober 2011 bis 4. März 2012

è Cranach-Stiftung
Markt 4
06886 Lutherstadt Wittenberg

Sa, 08.10.2011

RUHR.Antiquaria

3. Bochumer Antiquariatsmarkt


Bereits zum 3. Mal präsentieren über 30 Antiquariate aus dem gesamten Bundesgebiet auf der RUHR.Antiquaria in Wattenscheid ihre Angebote. Damit ist die RUHR.Antiquaria eine der wichtigsten Termine für Büchersammler und -liebhaber nicht nur im Ruhrgebiet.
Eine Reihe der vertretenen Antiquariate bieten ihre Titel weder im Internet noch per Katalog an; also eine gute Gelegenheit für private Sammler und professionelle Händler Kontakte aufzunehmen und seltene oder günstige Titel zu erwerben. Von den Pirckheimer-Freunden wird wieder das Rote Antiquariat aus Berlin vertreten sein.
Auch das diesjährige Rahmenprogramm der RUHR.Antiquaria umfasst Ausstellungen rund um das alte und antiquarische Buch. Es wird eine Präsentation einer Sammlung von Insel-Bändchen sowie eine weitere Präsentation aus dem Umfeld des Sammelns alter Bücher geben. Darüber hinaus wird ein Bochumer Buchbinder sein Handwerk zeigen.

Antiquariatsmesse: 6. November 2011, 11 bis 18 Uhr

è weitere Informationen

è Stadthalle Wattenscheid
Saarlandstraße 40
44866 Bochum

Do, 06.10.2011

Illustrationen zum Thema "Kindheit"

»Lexikon der Illustration«

Am Freitag, den 14. Oktober 2011, um 14:00 Uhr haben Freunde der Edition »Lexikon der Illustration« während der Buchmesse in Frankfurt/M die Möglichkeit, auf die Verkaufsausstellung Illustration zum Thema »Kindheit« und auf die 2. Nachlieferung des »Lexikons der Illustration« (LdI) anzustoßen.
Neugierige Besucher und nachfragend-anregende Begegnungen sind ausdrücklich erwünscht. Für Liebhaber der Illustration gibt`s eine kleine Überraschung.


è Stiftung Illustration (Hg.)
Lexikon der Illustration im deutschsprachigen Raum seit 1945
Redaktion: Helmut Kronthaler
Loseblattwerk, € 95
Grundwerk, etwa 600 Seiten in einem Ordner
zahlreiche farbige und s/w-Abbildungen
ISBN 978-3-86916-024-5

Kunstbuchreihe 26

Diese, von Walter Graupner als Fotobuch im Buchhaus am Rosengarten hergestellte Buchreihe existiert seit April 2010 und umfasst derzeit bereits 21 Titel, u.a. von Fritz Dähn, Armin Münch und Dagmar Glaser-Lauermann.
Das gemeinsame Thema der Buchreiche ist das "Erlebnis Landschaft", dieser rote Faden wird jedoch gelegentlich, so z.B. im nächsten Monat mit einem Buch über Keramik, unterbrochen.

StettinerStraße 2
17367 Eggesin

„Arc editions. Den Bogen schlagen …“

Den Bogen schlagen… vom Buch ins Objekt, von der Schrift ins Typogramm, vom Text ins Buch…
ARC, das sind Karen Beitz, Victoria Bean und Sam Winston. Sie sind in der legendären Circle Press von Ron King, London, groß geworden und haben von dort die Idee mitgenommen, bewegliche Formen der Darstellung von Texten zu finden, deren geist- und oft trickreichen Inszenierungen das Auge anregen, ja provozieren.
Die drei Künstler ergänzen sich in ihrer Arbeit: Während Sam Winston im weitesten Sinne das groß und dicht angelegte Textfeld inszeniert und das Strukturierte der buchstäblichen Botschaft an den Rand seiner Wahrnehmbarkeit führt, betreibt Victoria Bean geradezu umgekehrt Reduktion und Konzentration von Gedanken auf wenige Begriffe. Sie zu verbergen, zu verändern, ist ihrer Arbeit zu Eigen, so dass ein Hin-und-Her-Bedenken des Vorgezeigten für den Betrachter unausweichlich wird. Karen Beitz verfolgt Themen aus dem gesellschaftlichen Leben. Die Rolle der Frau, speziell in der Pornographie, das Phänomen des Klonens sind beispielhaft für ihre Anfragen an den Mensch und die Natur; den Menschen und seine Natur…
In ihren Schöpfungen wird am unmittelbarsten die Anknüpfung an Ron Kings Circle Press deutlich. Die Idee des haptischen Erlebens des Codex lebt fort, seine Ausstattung mit beweglichen Elementen regt das Entdecken und Erkunden des Lesenden und das Buchwerk Berührenden. Spielerisches und Tiefsinn – in den Arbeiten von ARC herrscht eine tiefe Überzeugung, dass Buch und Text von bewegender Natur sind.

Ausstellung: 14. Oktober bis 13. November 2011

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Katalog XIII der Galerie der Berliner Graphikpresse

Der Katalog zur Auktion am 13. November 2011 der Galerie der Berliner Graphikpresse ist ab sofort online, klick è hier.

Goltzsche, Dieter: (Kopf)
Offsetlithographie in Braun, 1975, 610 x 425, 80 sign. Exemplare
Plakat zum 1. Berliner Graphikmarkt der Pirckheimer-Gesellschaft 1975

26.10. bis 10.11.2011 : Vorbesichtigung zur XIII. Versteigerung
13.11.2011 : XIII. Versteigerung
16.11. bis 26.11.2011 : Nachbesichtigung zur XIII. Versteigerung

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Gabelsbergerstr. 6
10247 Berlin

Sa, 01.10.2011

MOVING TYPES - Lettern in Bewegung

H5 (François Alaux, Hervé de Crécy & Ludovic Houplain), "Logorama", Kurzfilm, 2009
© Autour de minuit, Paris
„MOVING TYPES“ zeigt in einer Retrospektive von den Anfängen des Films bis in das 21. Jh. Kurzfilme, Filmausschnitte, Werbeclips und Musikvideos, in denen Buchstaben die Hauptrolle übernehmen. Herzstücke der Ausstellung sind eine offene Medienlounge, in der herausragende Beispiele von „Schrift in Bewegung“ von internationalen Filmemachern und Designern gezeigt werden, sowie die zur Medienfassade veränderte Fassade des Museums.

Ein Projekt des Zentrums Zeitbasierte Gestaltung der FH Mainz, Institut für Mediengestaltung und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd in Kooperation und des Gutenberg-Museums.

Die Vernissage findet am 20.10. um 19 Uhr statt.
Ausstellung : 20. Oktober 2011 - 22. April 2012

è Gutenberg-Museum
Liebfrauenplatz 5
55116 Mainz
Telefon 0 61 31 / 12 26 40

Fr, 30.09.2011

Achter Vogtländischer Kunstkalender 2012

Der neue è Kalender, wie immer mit 13 originalen, signierten Druckgrafiken, ist seit gestern für 340 € bei den Künstlern erhältlich. Alle Arbeiten sind von den Künstlern persönlich gedruckt. Kalenderformat: 70 cm x 50 cm, gedruckt auf verschiedenen hochwertigen Künstlerpapieren, Auflage: 65 Stück. Folgende Künstler sind in diesem Jahr beteiligt: Christine Ebersbach, Dagmar Zemke, Katrin Stangl, Erik Seidel, Lothar Rentsch, Lothar Stauch, Barbara Mäder- Ruff, Stefan Knechtel, Elke Wolf, Thea Kowar, Peter Wuttke, Gudrun Trendafilov, Hanif Lehmann.

Erhältlich ist der Kalender bei è Erik Seidel
Nach den Drei Bergen 33
08527 Plauen
Telefon: +49 3741 220287
mobil: 015209857308
*
Erik Seidel

Die schönsten deutschen Bücher 2010

Ausstellungen BUCHKUNST INTERNATIONAL und DIE SCHÖNSTEN DEUTSCHEN BÜCHER auf der Frankfurter Buchmesse vom 12. bis 16. Oktober 2011 und die Preisträger des Wettbewerbs DIE SCHÖNSTEN DEUTSCHEN BÜCHER 2010.

Preise der Stiftung Buchkunst:



1. Preis - Oswald Egger: Die ganze Zeit (Suhrkamp Verlag, Berlin)
2. Preis - Franz Kafka, Stefanie Harjes: Kafka (Ravensburger Buchverlag Otto Maier, Ravensburg)
3. Preis - Hannes Heer, Gaston Isoz (Hrsg.): Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen / Geständnisse deutscher Kriegsgefangener über ihren Einsatz an der Ostfront (disadorno edition, Berlin) und
- Wolfgang Scheppe: Done. Book (Hatje Cantz Verlag, Ostfildern)

Förderpreise:


- Doris Freigofas, Berlin:
Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen
Golden Cosmos, Berlin
- Jeffrey Goldstein, Andrew Goldstein, Karlsruhe:
Ein Buch über die Welt. Das Kloster Disentis
Benteli Verlag, Bern (Schweiz)
- Felix Stumpf, Peter Brugger, Stuttgart:
Hans Joachim Reuter – Leuchtende Bilder
Regiofactum, Saarbrücken/Hartung-Gorre Verlag,

è Stiftung Buchkunst
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main

Do, 29.09.2011

Mitgliederverzeichnis der Maximilian-Gesellschaft

Gemeinsam mit dem neuesten Heft è Aus dem Antiquariat wurde den Mitgliedern der Maximilian-Gesellschaft soeben das Mitgliederverzeichnis 2011 zugestellt. Es enthält auf 46 Seiten neben den Namen und Adressen der fast 750 Mitglieder, unterteilt in Mitglieder in Deutschland und Mitglieder im Ausland, auch eine Liste der Ehrenmitglieder und der Personen, die mit der Ehrenurkunde der Gesellschaft ausgezeichnet wurden, sowie eine Nennung des Vorstandes. Die überaus gelungene typographische Gestaltung übernahm Stefan Schmid, Stuttgart, die Gesamtherstellung erfolgte durch Gebrüder Kopp GmbH, Köln.

è Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst