Pirckheimer-Blog

Fr, 18.05.2012

Geschichte der abendländischen Bibliotheken

Uwe Jochum - durch zahlreiche Publikationen bestens ausgewiesener Bibliothekar der Universitätsbibliothek Konstanz - stößt deshalb mit seiner "Geschichte der abendländischen Bibliothek" in kein unbearbeitetes Gebiet vor. Gleichwohl bietet er einige neue Ansätze, die das aktuelle Werk auch von seiner bereits 1993 vorgestellten "Kleinen Bibliotheksgeschichte" unterscheiden. In sechs Kapiteln stellt der Autor einen nach chronologischen und funktional-konzeptionellen Gesichtspunkten geordneten Überblick vor, für die er ein ungewohntes Gliederungssystem wählt. Er beginnt mit der "Bibliothek in der Höhle" und frühen künstlerischen Artefakten der Altsteinzeit in Lascaux (9-18) und spannt den Bogen über sogenannte kosmologische Bibliotheken des Vorderen Orients (19-33), imperiale Bibliotheken (33-56) und Bibliotheken des Heils von Klöstern, Kathedralen und Universitäten (57-82) bis zu den Bibliotheken des Nutzens (83-126) im Besitz des Adels sowie den Bibliotheken im Netz (127-144). Eine sehr schöne Bereicherung sind die über 90 qualitätvollen, meist großformatig und in Farbe präsentierten Abbildungen von Bibliotheksräumen, -gebäuden oder auch Büchern und Handschriften. Literaturnachweise, eine Bibliographie sowie ein Register runden den Band ab.
(Monika Müller)

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Primus Verlag 2010.
160 Seiten
39,90 Euro

Do, 17.05.2012

Das Buch der schönsten Bücher

Hrsg: Mathieu Lommen, Cees W. de Jong

Bildung, Schönheit und Träume werden seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert durch Johannes Gutenberg über Bücher vermittelt und geteilt. Dieser prächtig illustrierte Bildband versammelt die schönsten Bücher aller Zeiten nach ihren Gattungen: von Bibeldrucken über Atlanten, von Gartenbüchern über Kochbücher, Breviers bis hin zu Kinderbüchern und ausgewählten Künstlerbüchern des 20. Jahrhunderts. Dabei werden die einzelnen Titel mit ihren besonderen Illustrationen oder Fotografien oder wegweisender Typografie jeweils über zahlreiche Abbildungen einer Seitenauswahl sowie erläuternden Text vorgestellt.
Dieser einzigartige Einblick in die technische und künstlerische Entwicklung des Buchdrucks seit seiner Erfindung zeigt auch, wie sehr sich nicht nur unser Blick auf die Welt, sondern auch deren Wiedergabe – das Bild der Welt – im Medium Buch durch die Jahrhunderte wandelt: von den frühen Atlanten oder phantastischen Tierbüchern des 16. Jahrhunderts über Muybridges Chronofotografien bis zu konstruktivistischer Kühle aus den 1950er Jahren.
458 Seiten, mit ca. 610 farbigen Abbildungen
H32,0 x B23,0 Hardcover
EUR 49,95 [D] / 66,90 sFr.
ISBN 978-3-8321-9378-2

Bewegt schreiben, Schreiben bewegt

25 Jahre Schreibwerkstatt Klingspor

Kuratiert vom Gründungsmitglied der Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach, Förderkreis Internationaler Kalligraphie e.V, Prof. Gottfried Pott wird die Ausstellung mit seinem Team in Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Soltek, dem Leiter des Museums, präsentiert. In Zeiten, da das Handschriftliche immer weniger zum Kanon der Alltagskorrespondenz zu gehören scheint, zeigt diese Ausstellung mit Nachdruck die Begeisterung für die vielfältige Gestaltungsweise des Schreibens. Gezeigt werden ca. 150 Werke von über 100 Einsendern aus Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern. Eindrucksvoll wird die Vielfalt kalligraphischer Arbeiten, von der Textinterpretation im Einzelblatt bis zum Buch- und Faltobjekt oder gar bis zur dreidimensionalen Schrift, gezeigt. Die Arbeiten wurden in den verschiedensten Techniken ausgeführt und reichen von der klassischen Buchschrift bis zur nonverbalen Interpretation, auch die bildhafte Darstellung nimmt einen breiten Raum ein. Selbstverständlich würdigt diese Jubiläums-Ausstellung das Wirken des Vereinsgründers, Prof. Karlgeorg Hoefer, in besonderer Weise. Auch die Ursprungsidee Hoefers, Lernende und Lehrende in den Kursen für »Jedermann« zu begeistern, spiegelt sich in der Ausstellung von 2012 dadurch, dass Einsteiger- und Profiarbeiten zugleich gezeigt werden. Bereichernd ist das befruchtende Nebeneinander von Jung und Alt in den Kursen. Seit 25 Jahren sind in über 300 Kursangeboten mehr als 4500 Kursteilnehmer von nationalen und internationalen Dozenten unterrichtet worden. Im neuen »Karlgeorg und Maria Hoefer Archiv«, eingerichtet im Jahre 2009, fanden vielbeachtete Ausstellungen statt.
Die Schreibwerkstatt Klingspor hat durch ihre Aktivitäten das kulturelle Leben der Schriftstadt Offenbach bereichert. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog.
Parallel zur Ausstellung der Schreibwerkstatt Klingspor zeigt das Klingspor-Museum in den oberen Räumen prämiierte Arbeiten des Spemann-Stipendiums-Wettbewerbs, den die Stadt Offenbach in Erinnerung an den Schriftkünstler Rudo Spemann seit 1954 ausschreibt.

Ausstellung: 24. Juni bis 5. August 2012
Eröffnung: Sonntag, 24.6.2012, 11.30 Uhr

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

So, 13.05.2012

DDR-Bibliothek in Staucha eröffnet

Peter Sodann hat mit dem Ziel der Vollständigkeit alle in der SBZ und der DDR erschienenen Bücher " ... gesammelt, die als «DDR»-Bücher ansonsten auf dem Müll gelandet ... wären. Staucha war bereit, ihn und seine Bücher aufzunehmen.
... Sodann sammelt alles, was zwischen 1945 und 1989 im Osten erschien. Marx und May, Tolstoi und Brecht, Seghers und Grass. «Wir bewahren es für unsere Nachkommen auf. Überall steckt Wahrheit in den Büchern, sie sind doch ein Stück Gedächtnis.» Er habe es nicht ausgehalten, dass Bücher vernichtet werden sollten, nur weil sie im Osten verlegt wurden. Die Zahl der Bücher in Staucha kann nur geschätzt werden: Eine Viertelmillion ist immerhin katalogisiert. Mehr als 500 000 sollen es insgesamt schon sein.
Noch ist vieles in Staucha improvisiert - so wie das kleine Theater- und Leseprogramm zur Eröffnung der Sammlung in der Scheune voller Bananenkisten mit Literatur. ...
«Die sind wirklich ein Schatz», sagt Verleger und Publizist Christoph Links ... Er hält die Sodannsche Sammlung unter wissenschaftlichen Aspekten für wichtig. Denn die Bücher in Staucha sind nach Verlagen sortiert. «Das ist in dieser Form einmalig. Eine umfassende Geschichte der DDR-Verlage muss erst noch geschrieben werden.»
"
(Petra Strutz, dpa)

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Michael Morgner

Amöben I + II
Die zweibändige Edition erscheint als 42. Druck der burgart-presse anlässlich des 70. Geburtstages von Michael Morgner. Der erste Band enthält neben einem graphischem Selbstporträt zwanzig Originalradierungen und handschriftliche Texte des Künstlers, die unmittelbar autobiographische Bezüge aufweisen. Sein faksimiliertes Skizzenbuch, das interessante Aufschlüsse über das jahrzehntelange Werden seiner charakteristischen Bildfigurationen gibt, ist Inhalt des zweiten Bandes. Friedrich Dieckmann verfasste dazu den Essay "Brigadebuch".
Der Druck erscheint im II. Quartal 2012 in einer einmaligen Auflage von 65 Exemplaren; 50 arabisch nummerierte Exemplare sind zum Verkauf bestimmt, 15 Künstler- und Verlegerexemplare werden römisch nummeriert. Format: 31 x 26 cm. Beide Bände im Impressum vom Künstler signiert. Hahndruck Kranichfeld übernimmt den Buchdruck. Die Handeinbände und den Schuber fertigt Ludwig Vater in Jena.
Amöben I: 60 Seiten, 21 teils mehrfarbige Radierungen (Druck Matthias Mann) und sieben faksimilierte handschriftliche Texte, Halblederband
Amöben II: 110 Seiten, Reprint des Skizzenbuches mit einem Essay von Friedrich Dieckmann, Halblederband

Ausgabe A: Ex. 1-15, Bd. I mit einer der verwendeten Druckplatten, alle Radierungen monogramiert; Bd. II mit einer Originalskizze, Halblederbände im Schuber: 950,00 €
Ausgabe B: Ex. 16-50, Halblederbände im Schuber: 500,00 €

burgart-presse
Mörla Nr. 45a
07407 Rudolstadt
Tel: 03672-412214

Mi, 09.05.2012

Eberhard Hartwig - print-graphein

Geschriebenes gedruckt. Bereits als Kind verschlang ich lesend gedruckte Texte/Bücher, musste in der Schule Schönschreiben lernen. Später als Schriftsetzer wandelte ich - auch handschriftliche - Texte zur Druckform um. Als Dozent für - unter anderem - Schrift, ihre Arten und Geschichte, vertiefte ich meine Liebe zu SchriftBildern, zum Rhythmus der Zeichen und Zeilen Früher schrieben wir lange Briefe, die Autoren die Roman-Manuskripte mit der Hand. Heute wird dies digital erledigt, auch per Diktaphon, und zum Input der Information werden zum Teil sogar bereits eBook Reader oder Hörbücher eingesetzt. Terminkalender werden digital geführt, emails und Netzwerke wie facebook ersetzen den handgeschriebenen Brief. Wann schreiben wir noch per Hand? Wo können wir die - verkümmernde - Hand-Schrift bewundern, in ihrer persönlichen Note, Eigentümlichkeit, Ausrichtung? Auf Notiz- und Einkaufszetteln sowie flüchtig hingeschmierten kleinsten Botschaften - dem Empfänger schamvoll oder erwartungsvoll in die Hand gedrückt. Nach Zweckerfüllung werden sie achtlos weggeworfen. 
Diese Zettelchen, geknüllt und darübergelaufen, von mir seit 2010 gefunden, per Vernis mou-Technik in die Platte übertragen, dabei bestimmte Elemente betonend, und gedruckt, lassen uns eintauchen in ein Stückchen Welt des/r unbekannten SchreiberIn, in deren Gedanken, Bedürfnisse oder Empfindungen. Voyeurhaft ist dies nicht, wenn wir uns an dem ästhetischen Schrift-Bild, den Spuren auf dem haptisch-sinnlichen Papier erfreuen - damit machen wir uns die Bedeutung von Bildern aus Hand-Schrift wieder bewusst. Zur Eröffnung der Ausstellung am 12. Mai 2012 um 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Begleitung herzlich ein.
(Eberhard Hartwig)

Ausstellung vom 13. bis 23. Mai 2012
Eröffnung: Samstag, 12. Mai 2012, 19-22 Uhr
Lesungen:
19:00 Brunhild Hauschild - Zettel-Geschichten 
20:00 Julian Herbert print-graphein 

Kunstraum tapir
Weserstrasse 11
Berlin Friedrichshain

Sa, 05.05.2012

11. Meißner Grafikmarkt

Im 20jährigen Jubiläumsjahr des Kunstverein Meißen wird der Meißner Grafikmarkt erstmalig in der Großen Hofstube und im Großen Saal der Albrechtsburg Meissen stattfinden und damit den alten Standort im historischen Ratssaal im Rathaus verlassen. Der neue Veranstaltungsort bietet insgesamt mehr Ausstellungsfläche und mehr Entwicklungspotential für die nächsten Jahre. Der Erfolg des Meißner Grafikmarktes in den letzten Jahren bietet eine großartige Chance für eine positive Weiterentwicklung.
Der erste Meißner Grafikmarkt fand bereits 1996 statt. Die Filiale der Dresdner Bank am Heinrichsplatz diente in den ersten Jahren bis 2001 als Veranstaltungsort. Nach einer fünfjährigen Pause wurde der 6. Grafikmarkt 2007 im Bennohaus wieder belebt. Mit der Fertigstellung der Sanierung des Meißner Rathauses fand seit 2010 der Grafikmarkt im historischen Ratssaal statt. Mit dem Umzug in die Albrechtsburg Meissen 2012 eröffnen sich für den Meißner Grafikmarkt neue Perspektiven.
Als Grafikmesse konzipiert, erfolgt die Präsentation und der Verkauf von künstlerischen Druckgrafiken, Zeichnungen, Aquarellen, Fotografien und Künstlerbüchern mit fachkundiger Beratung direkt durch die anwesenden Künstler. Im letzten Jahr kamen ca. 5000 Besucher zum 10. Meißner Grafikmarkt.
Das Plakat zum 11. Meißner Grafikmarkt wird von Kay Leonhardt gestaltet und während des Grafikmarkts exklusiv von Hand gedruckt und in limitierter Auflage verkauft.
Der in Meißen lebende Maler und Grafiker Wolfgang E. Herbst wird während des Grafikmarktes auf seiner Boston-Tiegelpresse ausgewählte Holzschnitte aus seinem umfangreichen Werk drucken. Diese und weitere grafische Arbeiten, sowie Bücher aus seinen Handpressen können während des Grafikmarktes erworben werden.

11. Meißner Grafikmarkt mit Künstlern aus Meißen und der Region zwischen Dresden, Leipzig und Halle: 12. und 13. Mai 2012, 10 bis 18 Uhr,
der Eintritt ist frei.

Fr, 04.05.2012

Französische und englische Gebrauchsgraphik um 1900

Dr. Anita Kühnel mit einem Programmtitel des Théâtre libre,
Paul Signac, Lithographie, 1889
Unter diesem Titel referierte heute vor der Berlin/Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft Frau Dr. Anita Kühnel über Gebrauchsgrafik, vornehmlich zwischen 1890 und 1900. Ausgehend von Programmheften des Théâtre Libre und Titelblättern zu Notenschriften über englische Veranstaltungsplakate und Buchumschläge bis zu einem Schokolade-Werbekalender und Akzidenzien wurden uns grundsätzliche nationale Unterschiede deutlich gemacht und wir konnten viele Originale von "Von Auriol bis White" (so der Untertitel des Vortrags), aber auch u.a. von Henri Toulouse-Lautrec und Alfons Mucha aus dem Fundus der Kunstbibliothek Berlin bewundern. (ad)

stehend: Robert Wolf, Dr. Anita Kühnel (Fotos: Abel Doering)

Do, 03.05.2012

BücherboXX

Die BücherboXX hat eine unglaubliche Dynamik entwickelt - auch im internationalen Verbund. Zum Tag der Bibliotheken am 21. April in Moskau hat eine russische Agentur in einem Blog darüber berichtet. Vielleicht gibt es ja eine Reaktion zu meinem Artikel in den MARGINALIEN Heft 205. Manche werden die Idee gut finden, wissen aber nicht, wie sie das ausdrücken können. Dem Kind kann geholfen werden: Für die BücherboXX kann man hier mit zwei Klicks abstimmen. Über 700 Stimmen sind schon beisammen. Die Pirckheimer könnten mithelfen, die Stimmen zu erhöhen und das Projekt damit unterstützen.
Übrigens: Vom 10. bis 13. Mai 2012 treffen sich Bookcrossers aus ganz Deutschland in Berlin zu ihrer Hauptversammlung.
(Konrad Kutt)

Willkommen in Österreich


Vor ziemlich genau 100 Jahren, als der Tourismus noch Fremdenverkehr hieß und der Urlaub noch Sommerfrische, begann man für das Reiseland Österreich mit Plakaten zu werben. Die neue Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt deshalb das beliebte Urlaubziel im Spiegel seiner schönsten Reiseplakate und Urlaubsfotos.
In der eindrucksvollen "Tour d'Autriche" durch die Geschichte der österreichischen Fremdenverkehrswerbung dokumentieren grafisch exzellent gestaltete Reiseplakate die Bedeutung und Entwicklung des Sommertourismus in Österreich. Daneben erzählen der touristische Blick aus privaten Urlaubsalben und die offiziellen "Lichtbilder" der Fremdenverkehrswerber vom Aufstieg der Tourismusdestination Österreich.
Eine große Zahl bedeutender österreichischer KünstlerInnen und GrafikdesignerInnen ist in der Schau vertreten wie Heinrich Berann, Alexander Exax, Ilse Jahnass, Hermann Kosel oder Arthur Zelger.
Mit rund 70 Plakaten von 1910 bis in die 1970er Jahre sowie Fotografien, Broschüren und Reiseführern bietet die Ausstellung beeindruckende visuelle Erlebnisse, reflektiert die Geschichte Österreichs aus einem neuen Blickwinkel, und gibt nicht zuletzt private Einblicke in das Ferienleben der Prominenz: Vor der "bildschönen" Kulisse der österreichischen Landschaft werfen sich Gustav Klimt, Arthur Schnitzler und natürlich Kaiser Franz Joseph in Pose.


Ausstellung: 11. Mai bis 28. Oktober 2012 


è Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
1010 Wien

Tel. (+43 1) 534 10-270

Mi, 02.05.2012

Gerhard Goßmann (1912 - 1994)

Zum 100sten Geburtstag

Ausstellungseröffnung: Wolfgang de Bruyn (3.v.l.) und Frank Drömert (2.v.l.)
im Gespräch mit Studenten, Foto: Elke Lang
Arbeiten zu Kleists „Michael Kohlhaas“ im Kleist-Museum Frankfurt (Oder) und zahlreiche Ausstellungen in Fürstenwalde
Kohlhaas mit Flammenschwert, 1971
Berühmt wurde Gerhard Goßmann (1912-1994) mit Illustrationen zu Defoes „Robinson Crusoe“ und Coopers „Lederstrumpf“, auch zum Beispiel mit dem Buchumschlag zur deutschen Erstausgabe von Mitchels „Vom Winde verweht“. Während in Fürstenwalde, wo Goßmann lange Zeit lebte, in der Galerie Fischmühle die eher heitere Seite des Grafikers und Buchillustrators zu sehen ist, hat sich das Kleist-Museum in Frankfurt in einer kleinen, von Studenten der Leipziger Universität gestalteten Ausstellung der Beschäftigung mit einem düsteren, dramatischen Stoff gewidmet: Heinrich von Kleistes“ Michael Kohlhaas“. Sie zeigt die geschundene Kreatur, vor allem in Gestalt des Pferdes, die Verhöhnung von Kohlhaas, seine Zerrissenheit und Ohnmacht. Die Ausstellung wurde eröffnet vom Leiter des Museum, Wolfgang de Bruyn. Dem anschließenden Gespräch stellte sich Frank Drömert aus Fürstenwalde, der den Künstler persönlich kannte und als umfassender Kenner von dessen Werk gilt.
(Elke Lang)

Frankfurt: Kleist-Museum
- bis 3. Juni 2012, „Michael Kohlhaas“
Fürstenwalde:
- bis 31.12.2012, „Goßmann – Der Grafiker“ im Fürstenwalder Museum
- bis 19.10., „Bilder für Bücher“ mit Skizzen, Zeichnungen und Grafiken für fast 250 Bücher in der Kunstgalerie Fischmühle
- 16.8.-31.12.2012, „Der Rumtreiber“ mit Goßmanns Reiseerinnerungen und –impressionen in der Kunstgalerie Fischmühle

- 16.8.-31.12.2012, „Fantasie, Visionen, Freude“ in der Kunstgalerie Fischmühle
- 4.11.-31.12.2012, „Ein ganz anderer Goßmann“ mit überraschenden Arbeiten, unter anderen seinen Collagen in der Kunstgalerie Fischmühle

Di, 01.05.2012

Volles Risiko

7. Triennale der Karikatur ab Juni im Sommerpalais

Im Jahre 2012 jährt sich zum hundertsten Male der Untergang eines Ozeandampfers. Der Mythos des gesunkenen Linienschiffes, das unschuldige Passagiere mit sich in den eisigen Nordatlantik zog, weil eine unerfahrene Besatzung nicht genügend Rettungsboote zur Verfügung hatte, erinnert an ebenso risikobereite Bankenmitarbeiter, die nach Rettungsschirmen rufen, sobald es um das Überleben der eigenen Bank geht.
Fahren wir mit vollem Risiko in den Untergang? Ist alles aus und vorbei? Geht das Abendland unter? Reicht das Geld oder reicht es nicht? Haben wir eine Chance? Die Antworten darauf kann eigentlich nur noch die Karikatur kurz und prägnant liefern.
Zum Thema dieses globalen Desasters werden - wie auch bei den vorhergegangenen Triennalen - in den beiden Hauptetagen des Sommerpalais etwa 300 Arbeiten mit einem ebenso hohen wie repräsentativen Anspruch von rund 80 namhaften, bekannten, berühmten und auch neuen Karikaturisten, Cartoonisten und Zeichnern gezeigt.

Ausstellung: 9. Juni 2012 bis 3. Oktober 2012

è Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146, 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Sa, 28.04.2012

DenkMal

typographische Arbeiten von Oskar Bernhard


Oskar Bernhard (Jahrgang 1947) arbeitet als Drucker und Typograph in Nördlingen in Bayern und bezeichnet sich selbst gern als dienstleistender Handwerker. Dass er damit sein Licht als einer der feinsinnigsten und innovativsten deutschen Handpressendrucker sehr »unter den Scheffel stellt«, wird diese Ausstellung (leider selten zu sehender) Werke beweisen. Feine Ironie und handwerkliche Perfektion bei der typographischen Interpretation literarischer Texte und bei poetischen wie auch gelegentlich politischen »Spielereien mit Buchstaben« garantieren Mit-Denkern viel Vergnügen.
(Marc Berger)

Vernissage: 6. Mai 2012 um 16:00 Uhr, der Künstler wird anwesend sein.
Ausstellung: 6. Mai bis 6. September 2012
(Urlaub 9. bis 17. Juni)

Eremitage Gransee
Mauerstraße 4a • 16775 Gransee

Do, 26.04.2012

Buchstadt Leipzig und Bibliophilie

Morgen erscheint Aus dem Antiquariat:
"Buchstadt" – diesen Titel würden viele Städte gern für sich beanspruchen. Leipzig hat es geschafft. ... Der Buchwissenschaftler Thomas Keiderling sieht ihn kritisch: ein blühender Verlagsbuchhandel, die Buchmesse und die Gründung der Deutschen Bücherei sind Faktoren, die einst auf die Etablierung des Namens eingezahlt haben. Einer der wichtigsten war die Bedeutung der Stadt im Osten als Drehscheibe für den Zwischenbuchhandel. Aber Keiderling dokumentiert auch den Niedergang ab 1950 ...
Ein weiteres Thema im Heft ist die Bibliophilen-Sammlung der Familie Huth. Henry Huth (1815–1878) ... 
(aus: boersenblatt.net | Antiquariat)

... gesamten Artikel lesen

1 Kommentar:
Björn Biester hat gesagt: Darf ich noch anmerken, dass der Verlag ein günstiges Probeabo "3 für 1" anbietet? Bestellungen unter http://mvb-online.de/ada

Tage des Offenen Ateliers


Anläßlich der „Tage des Offenen Ateliers“ in Brandenburg lädt Frau Elinor Weise herzlich zu einem Einblick in ihre Arbeitswelt ein! Geöffnet ist an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr. Getränke, Kaffee und Kuchen und werden bereitstehen.
Besucher haben Gelegenheit, ihre neuesten illustrierten Bücher für Kinder und junggebliebene Erwachsene ebenso wie originelle Postkarten anzuschauen und zu erwerben. Frau Weise wird die schönsten Originale ausstellen.

5. und 6. Mai 2012

ELINOR WEISE
Illustration&Grafikdesign
----------------------------------
Goethestraße 14
16562 Bergfelde
fon 03303-505386
fax 03303-505488

Mi, 25.04.2012

Stadtspaziergang mit Hendrik Liersch und Lesung

Matinee | Aussstellungsführung zu Victor Otto Stomps

(eine Ergänzung zu unserem Ausstellungshinweis)

Hendrik Liersch führt durch die Ausstellung "Victor Otto Stomps und die Rabenpresse 1926-1937". Daran anschließend werden gemeinsam die Wirkungsstätten des Autors, Druckers und Verlegers besucht: das Wohnhaus am Märkischen Ufer und der Ort, an dem sich Stomps Druckerei befand. Dort liest Liersch eine Fabel von Stomps über die Stallschreiberstraße.

Der Besuch der Matinee ist kostenfrei.

Samstag, 05. Mai 2012, 11.00 - 12.30 Uhr

Haus Berliner Stadtbibliothek
Historische Sammlungen Breite Str. 30 / 31
Lesesaal Historische Sammlungen
10178 Berlin-Mitte

Kunsthändler und Antiquare

Soeben bescherte mir die Post ein kleines klammergeheftetes Bändchen, kleinoktav quer, mit Erinnerungen von Hans Stula unter dem Titel "Kunsthändler und Antiquare. Des Sammlers Freud und Leid" (Hannover 2011), welches in einer Auflage von 250 nummerierten Exemplaren erschien und vorrangig für den Hannoverschen Bibliophilen Abend gedacht war. Diese Exemplaren (1-50) sind fadengebunden und es liegt ihnen eine Graphik des 18. bzw. 19. Jahrhunderts bei. Stula berichtet in dieser, reich s/w illustrierten Schrift aus seiner langjährigen Sammlertätigkeit, u.a. auch als Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft und über seine Begegnungen und Freundschaften mit Antiquaren aus Göttingen und Halle, später aus und Hannover, oder auch über die Stuttgarter Antiquariatsmesse.
(ad)

Einige wenige Exemplare der kleinen Schrift sind noch erhältlich und können beim Hannoverschen Bibliophilen Abend (Hans-Peter Schramm) für 15 Euro inkl. Versand bestellt werden.

1 Kommentar:
Carsten Wurm hat gesagt:
Hans Stulas bibliophile Abenteuer. „Sammler sind glückliche Menschen“, lautet das Motto, das Hans Stula seinen Erinnerungen an fünfzig Jahre Erlebnisse und Begegnungen in der Kunst- und Bücherwelt vorangestellt hat. Sie sind Ende 2011 in einem kleinen, reizenden Bändchen erschienen: Hans Stula, Kunsthändler und Antiquare. Des Sammlers Freud und Leid. Herausgegeben für die Teilnehmenden des Hannoverschen Bibliophilen-Abends von Hans-Peter Schramm. Hannover 2011. 76 S., mit 12 Abb. Kl.-8° quer. Br. Man könnte den Inhalt des Buches metaphorisch zusammenfassen: Hans Stula hat ein silbernes Löffelchen verschluckt, denn das Glück hat ihn auf allen bibliophilen Wegen nie verlassen. Seine Passion entwickelte sich schon in der Studienzeit, die der spätere Sachverständige für Kunst und Antiquitäten in der altehrwürdigen Alma mater in Göttingen verbrachte. Eine Antiquarin bot ihm seinerzeit an, sich die erwünschten, aber für ihn unerschwinglichen Drucke durch Hilfsdienste zu erarbeiten. Besonders angetan hatten es ihm die alten Stiche, für die die Patronin nur Verachtung übrig hatte: Für sie waren es nur Überreste von „geschlachteten Büchern“. Am Ende des Studiums nannte er bereits 7000 Graphiken sein eigen, darunter Bilderbögen, Landkarten, aber auch Künstlergraphik von Chodowiecki und Ramberg.
Almanache, Halle-Literatur und -Graphik sowie studentische Stammbücher wurden seine Hauptsammelgebiete. Die Suche danach brachte ihn in Kontakt mit zahlreichen Kunsthändlern und Antiquaren, vorwiegend in Göttingen, Hannover, Halle und Berlin. Die Erinnerungen an hervorragende und skurrile Vertreter dieser Berufsgruppen bilden den Hauptteil des Buches. In einigen Fällen erlebte er im Laufe der Jahrzehnte mehrere Generationen in einem Geschäft. Liebevoll schildert er beispielsweise Hermann Mooshage in Hannover, der einst mit einem Bücherkarren begonnen hatte und dann mit Antiquitäten und auch alten Büchern handelte. Er konnte augenblicklich von jovial auf griesgrämig umschalten, wenn ihm ein Besucher nicht paßte. Vor Stulas Augen zerriß er einen Stapel Stahlstiche, weil ein Knicker deren Wert herabhandeln wollte: „Wenn die nichts taugen, dann sind sie auch nichts wert“. Die einzelnen Episoden sind nach den Hauptorten seiner Erwerbungen, Hannover und Halle, geordnet. Ein eigenes Kapitel ist den Antiquariatsmessen mit ihren Usancen und Ritualen gewidmet. Einen Exkurs bilden die Souvenir-Rosen des Verlages C. Adler, fein geschnittene und gefaltete Druckwerke mit jeweils mehreren Stahlstich-Ansichten eines Ortes. Stula erwarb einst unbedarft einen ganzen Karton, der sich als Schatzkästchen erwies, und mußte dennoch lange suche, ehe er die Krönung für sich, die Rose von Halle, endlich ersteigern konnte.
Stula, der aus Halle stammt, behielt seine Heimatstadt immer im Herzen und trug aus diesem Grund eine der bedeutendsten Hallensia-Sammlungen in Privatbesitz zusammen. Zahlreiche Stücke kaufte er bei seinen Besuchen in der Saalestadt, gut gerüstet mit der D-Mark sowie Kaffee und Zigaretten als Gastgeschenken. Neben Erlebnissen vom glücklichen Finden stehen hier auch Anekdoten, die vom Überlisten der Zollbeamten künden. – Die fadengeheftete Broschur erscheint in einer Auflage von 250 numerierten Exemplaren, die direkt beim Pirckheimer-Freund Hans Stula zum Preis von ??? bezogen werden können. Die Vorzugsausgabe mit einer lose beigelegten, kleinen Originalgraphik des 18. oder 19. Jahrhunderts ist leider bereits vergriffen.

(aus MARGINALIEN 205)

Di, 24.04.2012

Von Urknall und Schöpfungsmythen

Jens Harder: Alpha … directions


Vierzehn Milliarden Jahre zwischen zwei Buchdeckeln – Jens Harder hat mit seinem Band „Alpha … directions“ eine Comic-Weltgeschichte geschaffen, die vom Urknall über die Entstehung des Lebens bis zum frühen Menschen führt. Mit circa 2000 Zeichnungen erklärt Harder die Evolution und lässt neben wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Darstellungen aus Schöpfungsmythen und Zitate aus Kunst- und Kulturgeschichte einfließen. Dieser erste Teil einer geplanten Trilogie über Entstehung, Geschichte und Zukunft des Menschen erhielt u.a. den Max-und-Moritz-Preis für den besten deutschen Comic 2010.

Freitag, 4. Mai 2012, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €


è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Künstlerarchive im Georg-Kolbe-Museum


Die Kunsthistorikerin und Bibliothekarin Frau Caroline Jahn sprach heute vor dem Berliner Bibliophilen Abend im Georg-Kolbe-Museum über „Die Künstler-Archive des Georg-Kolbe-Museums“, zeigte einzelne Originale aus dem Depot und unternahm mit den Teilnehmern einen virtuellen Rundgang durch die einschlägige frühere Ausstellung „Künstlerarchive“.

(weitere Informationen)

Mo, 23.04.2012

Symposien zur Buchkunst


Das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt/M veranstaltet zum Abschluss der seit dem 8. März 2012 laufenden Ausstellung "Buchkunst Total/Sammlung Total" zwei öffentliche Symposien. Ein für den 20. April geplantes Symposium zur „Sammlungsleidenschaft Buch“ wurde auf 2013 verschoben.
Das erste Symposium zum Thema „Was ist Buchkunst?“ findet am Freitag, 27. April, von 12 Uhr bis 17.30 Uhr statt. Kuratorin Eva Linhart führt gemeinsam mit Eva-Maria Hanebutt-Benz, ehemalige Direktorin des Gutenberg-Museums in Mainz, die Besucher durch die Ausstellung. Einen Teil der Führung wird Stefan Soltek, Direktor des Klingspor-Museums in Offenbach, übernehmen. Sowohl Hanebutt-Benz als auch Soltek sind ehemalige Leiter der Abteilung Buchkunst und Graphik des Museums für Angewandte Kunst.
In einer Podiumsdiskussion werden anschließend Experten über Sammlungsstruktur, die wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlung, die Förderung seitens der Politik und finanzielle Bedingungen diskutieren. Am Abend hält Kunsthistorikerin Viola Hildebrand-Schat einen Beitrag zur wissenschaftlichen Rezeption der Buchkunst an Universitäten und Alexandra Sender, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, einen Vortrag zum Thema „Stiften und Anstiften“. Schließlich wird Eva Linhart ein Gespräch mit Ulrich Wagner zur Rolle des Museums bei der Vermittlung von Buchkunst führen.
Das zweiten Symposium am Samstag, 28. April, von 12 bis 17.30 Uhr, wird von Hanebutt-Benz, Soltek und Linhart die Frage diskutiert: „Warum machen Künstler Bücher?“. Dazu werden Biographien von Peter Malutzki, Anton Würth, Max Marek, Corinna Krebber, Carola Willbrand und Thomas Werner näher betrachtet.
Anschließend beschäftigen sich die Buchkunstgaleristin Susanne Padberg und die Künstlerin Elisabeth Broel mit der Frage: „Warum spezialisiert man sich als Galerist oder Verleger auf Buchkunst?“
60594 Frankfurt/M
Schaumainkai 17