Pirckheimer-Blog

Do, 21.03.2013

Bühne auf!

Elmar Faber (links) und Dr. Carsten Wurm, Foto © Abel Doering
Am heutigen Abend trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer im Kleinen Säulensaal der Stadtbibliothek Berlin zur Buchvorstellung von "Bühne auf! Die Erstlingswerke deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts". Einführend schilderte Elmar Faber interessant und gewürzt mit diversen Anekdoten, wie die Idee zu diesem Buch geboren wurde und gab einen Überblick über die Besonderheiten von Erstlingswerken und Herausforderungen, denen sich die Verleger zu stellen haben. Danach las er aus diesem Lexikon die Abschnitte über Erich Kästner und Wolfgang Hilbig, die deutlich machten, dass dieses mehr als ein Nachschlagwerk und durchaus wert ist, als unterhaltsame literaturgeschichtliche Abhandlung gelesen zu werden. Carsten Wurm erläuterte dann in einem Diavortrag ausgewählte Titelabbildungen der enthaltenen Erstlingswerke quer durch die literarischen Strömungen deutsprachiger Literaten des 20. Jahrhunderts.
 
Rezension von Prof. Dr. Hans Altenhein
Rezension von Klaus Bellin in MARGINALIEN 209

Di, 19.03.2013

Heinrich Zille in der NS-Zeit

Zwei Blicke in die von unserem Mitglied Pay Matthis Karstens zusammen mit Dr. Sabine Meister kuratierte kleine, aber interessante Ausstellung.

(© Abel Doering)

Jean Paul und E.T.A. Hoffmann

Heute trafen sich die Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend und ein Gast in der Villa Oppenheim zu ihrer Jahresversammlung. Im Anschluss refereierte Herr Jörg Petzel in einem kurzen, aber anregenden Vortrag über die Editionsgeschichte des Vorworts von Jean Paul, dessen 250. Geburtstag sich am 21. März nähert, zu den (eigentlich unter Pseudonym erschienenen) Fantasiestücke(n) in Callots Manier von E.T.A. Hoffmann und zu Hintergründen des angespannten Verhältnisses zwischen diesen beiden großen Literaten.

In diesem Zusammenhang wurde auf einen wichtigen Termin aus Anlass der Jean-Paul-Ehrungen verwiesen: In einer öffentliche Abendveranstaltung am 21.03.2013 um 18:30 Uhr unter dem Titel "Flegeljahre und Papillons. Robert Schumann komponiert Jean Paul" in der Berlin-Brandenburgischen  Akademie der Wissenschaften findet der Auftakt zum Berliner Jean Paul-Jahr 2013 statt, das im Herbst in einer großen Ausstellung gipfeln wird. Zu Lebzeiten einer der erfolgreichsten Schriftsteller in Deutschland, war dieser größte Erfinder deutscher Sprache nach Luther später gerade auch ein Autor für Autoren. Aber auch ein musikalischer Poet wie Robert Schumann entwickelte sein epochemachendes Klavierwerk an Jean Pauls Romanen.
 
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Einstein-Saal
Jägerstrasse 22/23
10117 Berlin

Fünf für Berlin

Mehr denn je ist Berlin eines der wichtigsten Zentren für die Präsentation zeitgenössischer Kunst. Darum hat sich unser Mitglied, die Neuhauser Kunstmühle entschlossen, einmal im Jahr in dieser Stadt die wichtigsten Positionen aus seinem Galerieprogramm zu zeigen.
Die Neuhauser Kunstmühle ist eine in Salzburg ansässige Galerie für zeitgenössische Kunst, zugleich aber auch eine Werkstatt für moderne Druckgraphik und zeigt in Berlin erstmalig anlässlich des Gallery Weekend 2013 eine Sonderschau für 5 Künstler aus ihrem internationalen Programm:
Paul Ching-Bor (New Yok)
Bruno Griesel (Leipzig)
Roland Helmus (Hamburg)
Ben Leenen (Maastrich)
Halgund Sedelak-Otto (Salzburg)
Die Präsentation richtet sich nicht nur an Sammler, Kuratoren und Galeristen, sondern an alle, die an der zeitgenössischen Kunst interessiert sind und neue Namen und Positionen kennen lerrnen wollen.
Zur Identität der Neuhauser Kunstmühle gehört die editorische Arbeit in der Auflage von Druckgraphik und Künstlerbüchern. Gezeigt wird daher in der Ausstellung auch ein Querschnittt der Arbeit auf diesem Gebiet.
 
Paul Ching-Bor an der Presse in der Neuhauser Kunstmühle
Ausstellung: 19. bis 28. April 2013

è Uferhallen
Uferstraße 8-11
13357 Berlin

è Neuhauser Kunstmühle
Mühlstr. 5a
5023 Salzburg

So, 17.03.2013

Fotos von der Vernissage der Gossmann-Ausstellung


(© Ralf Parkner)
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Die am 16. März 2013 eröffnete Ausstellung im historischen Abthaus des Klosters Chorin widmet sich dem graphischen Schaffen des Malers und Graphikers Gerhard Gossmann (1912 - 1994). Unter den zahlreichen Gästen waren die Tochter von Gerhard Gossmann und die Witwe des Grafikers Gerhard Wienckowski. In der Ausstellung, die sich über fünf Räume erstreckt, sind auch 13 Blätter mit Gossmann-Radierungen aus der Sammlung Ralf Parkner zu sehen. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung gab es ein gemütliches, herzliches Zusammensein im Hause der Familie Winkler inmitten eines ausgewählten Kreis.
Am 30. März 2013 liest Pfarrers i.R. Hans-Dieter Winkler, der aus seiner Sammlung Werke dieses besonderen Künstlers beisteuerte, aus dem Briefwechsel mit Gossmann.

Ausstellung: 16. März bis 9. Juni 2013

Kloster Chorin
Am Chorin 11a
16230 Chorin

Sa, 16.03.2013

Fotos von der Leipziger Buchmesse


(© Abel Doering)
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Fotos von Ursula Saile-Haedicke 
hier.

Do, 14.03.2013

Sammeln in der DDR

Diskurs | 14.03.2013 | 22:00 Uhr | Sammeln in der DDR: Die Pirckheimer-Gesellschaft
 
Herbert Kästner erzählt im MDR von seiner Leidenschaft für Bücher, die mit der Begeisterung für klassische Literatur begonnen hat. Bis heute steht er dem Leipziger Bibliophilen-Abend vor.
Herbert Kästner ist von Haus aus Mathematiker. Für ihn hat seine Sammelleidenschaft mit der Liebe zur schönen Literatur begonnen.
Die Werke der Klassiker, die moderne deutschsprachige Literatur, die Franzosen, die er durch seine Vorlesungsbesuche bei Hans Mayer kennen- und schätzen lernte, hatten es ihm angetan. Um seine erste bibliophile Erwerbung finanzieren zu können, ging er als Student zwei Wochen lang in einem Braunkohletagebau Gleise mit Schotter befüllen.
Was folgte, mündete unter anderem in der 2012 von ihm im Insel-Verlag publizierten Bibliographie der Insel-Bücherei zu deren 100. Geburtstag.
Wie es war, jenseits von Internet mit antiquariat.de oder anderen Plattformen Bücher zu sammeln und was es in diesem Zusammenhang mit Schuhen der Marke Salamander auf sich hatte - unter anderem davon erzählt der Büchersammler Herbert Kästner aus Leipzig in der Sendung.
 
Der Titel "Sammeln in der DDR" ist eventuell etwas unglücklich gewählt. Die Pirckheimer-Gesellschaft wurde zwar im siebenten Jahr des Bestehens der DDR gegründet, vereint aber seit 1990, also derzeit zu einem Drittel ihres Bestehens, Bibliophilen, also nicht unbedingt nur Sammler, aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Der Leipziger Bibliophilen-Abend besteht mit Unterbrechung seit 1904.

... zum MDR wechseln und Beitrag hören

Zensur und Willkür

Das Werk Heinrich Zilles im Nationalsozialismus
 
So bekannt die Bilder des beliebten Berliner Zeichners Heinrich Zille (1858-1929) sind, so unbekannt ist das Kapitel seiner Wirkungsgeschichte im 'Dritten Reich'. In den ersten Jahren als "sozialistischer Volksschädling" diffamiert, wurde Zille ab 1936/37 zu einem völkischen Künstler des Nationalsozialismus verfälscht und instrumentalisiert.
Zensur und Willkür stehen, was das Zille-Werk betrifft, im Nationalsozialismus nah beieinander. Zahlreiche Widersprüche lassen den Rückschluss zu, dass das Vorgehen gegen Zilles Werk vom Propagandaministerium und der Reichskulturkammer weder einhaltlich geplant noch durchgeführt wurde.
Anders als zu vermuten wäre, wurden weder Bücher Heinrich Zilles 1933 bei der Bücherverbrennung vernichtet noch seine Arbeiten auf den Femeausstellungen gezeigt. Einige Bücher wurden verboten, andere zensiert und - ebenfalls überraschend - 'nur' eine Zeichnung wurde nachweislich aus einem Museum beschlagnahmt. In den ersten Jahren wurde Zille in einem Atemzug mit Käthe Kollwitz diffamiert - nach 1936 fand jedoch eine Umdeutung seines Werkes statt, die belegt, wie beliebig und gleichzeitig subtil mit einem künstlerischen Werk umgegangen wurde.
Die Sonderausstellung zeigt, welche Werke Heinrich Zilles zensiert, beschlagnahmt oder verboten wurden und beleuchtet die Struktur der nahezu gleichzeitigen propagandakonformen Umdeutung und Vereinnahmung. Sie beruht auf den Forschungsergebnissen von Pay Matthis Karstens, der anhand von neuem Archivmaterial die Wirkungsgeschichte Zilles im Nationalsozialismus aufzeigt.
Erstmals seit 45 Jahren werden in dieser Ausstellung aus der Sammlung Axel Springer zwei der Glasfenster von Heinrich Zille gezeigt, die sich ursprünglich in der Zille-Klause befanden. Sie waren zuletzt 1968 im Berlin-Museum, Mitte (heute Jüdisches Museum) ausgestellt/ der Öffentlichkeit zugänglich.
Ergänzt wird die Ausstellung durch Werke Heinrich Zilles aus dem Bestand des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Ausstellung wird von Dr. Sabine Meister zusammen mit unserem Mitglied Pay Matthis Karstens kuratiert.

Ausstellung: 16. März bis 4. August 2013

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Villa Oppenheim
Schloßstraße 55
14059 Berlin


siehe auch:
Der verfälschte Zille, in Tagesspiegel, 14.3.2013
Verboten und verfälscht. Heinrich Zille im Nationalsozialismus

Mi, 13.03.2013

2. Hannoversche Antiquariatstage

Nach erfolgreichen Antiquariatstagen in 2012 werden die Hannoverschen Bibliophilen in diesem Jahr ein zweites mal ihre Antiquariatstage veranstalten. Auf einem Markt im Foyer de Historischen Museums werden ca. 15 Antiquariate aus der Region Hannover und Braunschweig außergewöhliche Bücher aus fünf Jahrhunderten anbieten. Weitere Informationen durch Klick auf die Abbildung des Flyers oder über das Antiquariat Horst Timme, Hannover, Tel.: 0511/1319458 zwischen 11 und 18 Uhr.

20. und 21. April 2013, 11 bis 17 Uhr

Historisches Museum
Pferdestraße 6, 30159 Hannover

es geht um das Buch

Die siebente Ausgabe des Katalogs ›Es geht um das Buch‹ der Kurt Wolff Stiftung ist erschienen. Diese Leistungsschau von 65 unabhängigen Verlagen in Deutschland ist weltweit einmalig und zu Recht zu einer weltweit beneideten Institution geworden. Sie zeigt, was Verlegen eben auch heißen kann: ein unverwechselbares Programm mit einer unverwechselbaren Handschrift vorzulegen. Zusammengestellt wird der Katalog von der Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Literatur- und Verlagsszene, Leipzig, gestaltet von Absolventen der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Er soll den Büchern, die von diesen Verlagen mit Sorgfalt, Liebe zum Detail und großem Elan publiziert werden, eine Chance beim Publikum, eröffnen. Denn angesichts der zunehmenden Konzentration auf dem Buchmarkt herrscht zwischen den Konzernverlagen und uns längst keine Chancengleichheit mehr. Andererseits aber war es schon immer so, dass die herrlichsten Blumen eher abseits der vielbefahrenen Wege blühen. Durch Klick auf die Abbildung kann man sich in diesem Blütenreichtum umzuschauen und sich an dem druckschwarzen und coverbunten Duft der exotischen Pflanzen zu erfreuen, um später dann die eine oder andere in der unabhängigen Buchhandlung auszugraben und in das eigene Regal zu pflanzen. Im Katalog kann man ausführliche Informationen zur Kurt Wolff Stiftung und zu den 65 Verlagen, die sich mit jeweils zwei bis drei Titeln aus ihrem aktuellen Programm vorstellen, finden.

Max Barck und die Edition HERZATTACKE

Max Barck, Herausgeber der HERZATTACKE und Liebhaber guter Bücher ist verstorben. Der Nachricht wollte ich zunächst nicht glauben, wollte Genaueres erfragen, traf aber nur auf Schweigen. Das Ableben des Max Barck hatte einige der Freunde plötzlich stumm gemacht.
(...)
Nun gibt es ein Schweigen zu Max Barck. Und die Erschütterung. Aus gutem Grund. Der Bücherfreund war nicht nur der Herausgeber der HERZATTACKE, er war auch Lenker eines Kunstvereins mit gleichem Namen und kümmerte sich um die Verbreitung künstlerischer Eigenwilligkeiten und: um das Herbeizaubern von Geld. Sein Wort war das der letztlichen Entscheidung. Dem einen und dem anderen - Autor oder Künstler - musste sich mit Barcks Verscheiden ein tiefes Loch auftun. Der denkerische Schutzpatron hatte nicht nur kein biblisches Alter erreicht, er bog bereits vom Weg des Irdischen ab, als er noch weit entfernt war von der Lebensschwelle, die ein guter Bürger in Deutschland zu betreten hofft, um die berühmte Rente zu kassieren. Zurück ließ er Erwartungen - und viele gute Bücher. Max Barck sammelte solche und gab solche heraus. Unter Liebhabern extraordinär geschriebener Literatur wird sich sein Name weiterhin mit der Idee vom guten Buch verbinden.
Während 25 Jahren versuchte Max Barck in der Person des Gründers und Regenten von Edition und Kunstverein zwischen poetischer Literatur und bildnerischen Künsten zu vermitteln. Seine Freunde Lothar Klünner und Gert Neumann, Wolfgang Hilbig, Mikos Meininger und der Maler Lothar Böhme kamen ihm dabei zu Hilfe. Anja, Mutter seiner Kinder, gab ihm die beste Rückendeckung, solange das noch möglich war. Dazu kein weit´res Wort.
(...)
"Die Tätigkeit ist eine Folge verzweifelter Handlungen, welche erlauben, die Hoffnung zu bewahren." - schrieb der Künstler Braque in seinem Buch "Der Tag und die Nacht". Ein Buch, das Türen öffnet zum künstlerischen Denken, mit einer Übereinstimmung von Material und poetischer Anrührung des Dargestellten. Ein gutes Buch. Ein schönes Buch. Ein lebend Buch. Wie alle Bücher, die von diesem Maler mit Kunst bereichert wurden. Max Barck war dieses Buch vertraut. Es rührte seinen Zweifel.

Auszug aus einem Artikel in Palmbaum, Heft 1/2013,
den vollständigen Artikel finden Sie hier ...
(© Gerd Sonntag, 2013)


Di, 12.03.2013

Verwahrlosung der Kultur auf allen Gebieten

Der Antiquar Gerhard Bauer aus München ist wütend. Sehr sogar. Seine Liebe gehört dem gedruckten Wort. Aber Bücher, – für den Schriftsetzer, Lektor und Korrektor sind sie Schätze – scheinen die Leute immer weniger zu interessieren. Anders kann sich der 70-Jährige das Ausbleiben der Kundschaft nicht erklären. Nach 16 Jahren musste er jetzt sein Antiquariat zusperren. ...
© Haag
Der Antiquar ist mit seinem Leid nicht allein. In der Maxvorstadt weichen Buchhandlungen und Antiquariate immer öfter Saftbars, Copy-Shops oder Schuhläden. So hatte die Traditions-Buchhandlung Goltz in der Türkenstraße bereits im Januar Räumungsverkauf. Und die Universitätsbuchhandlung Heinrich Frank konnte noch nicht einmal ihre optimale Lage im selben Gebäude wie die Schellingmensa retten: Kürzlich musste das Geschäft Insolvenz anmelden, 135 Jahre nach Gründung.
Für Gerhard Bauer liegen die Gründe auf der Hand. „Die jungen Leute lesen nicht mehr! Es ist eine Verwahrlosung der Kultur auf allen Gebieten zu beobachten“. ...

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Conrad Felixmüller (1897-1977)

Conrad Felixmüller Selbstbildnis in Halle
mit Studenten, 1960 Öl auf Leinwand,
Foto: MLU Halle-Wittenberg, Zentrale Kustodie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Conrad Felixmüller verfügte über ein außergewöhnliches künstlerisches Talent, das ihm bereits mit 15 Jahren die Aufnahme in die Malklasse von Carl Bantzer an der Königlichen Kunstakademie in Dresden ermöglichte. Gegen Ende der 1920er-Jahre hat Felixmüller zu einer für sein weiteres Schaffen charakteristischen sachlichen Bildsprache gefunden, verbunden mit einem kräftigen Kolorit und einer zarten Malweise. 1934 verließ der Künstler infolge der nationalsozialistischen Kulturpolitik seine Heimatstadt Dresden und ging mit der Familie nach Berlin. Hier lebte er, unterbrochen von Reisen, zurückgezogen bis 1944. Nach der Ausbombung seiner Wohnung fand Felixmüller bis 1961 im sächsische Tautenhain seinen Lebensmittelpunkt. Diese Zeit ist eng verbunden mit seiner Lehrtätigkeit an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale, wo er von 1949 bis 1962 Zeichnen unterrichtete. Eine wichtige Arbeit aus diesem Zeitraum sind die 1952 entstandenen sechs großformatigen Gemälde für die Tautenhainer Jakobikirche. Gleichzeitig führte er seine Auseinandersetzung mit dem Leben der Werktätigen fort, wodurch sein Schaffen von der Kulturpolitik der DDR zunächst mit Interesse verfolgt und instrumentalisiert, in den 1950er-Jahren aber mehr und mehr abgelehnt wurde. 1961 zog Felixmüller zunächst nach Ost-Berlin und siedelte 1967 nach West-Berlin über. Seit den 1970er-Jahren war sein Œuvre Gegenstand zahlreicher Ausstellungen in beiden deutschen Staaten.
Die Exposition, die als wechselnde Wanderausstelung konzipiert wurde, wurde mit Graphiken und Gemälden unserer Mitglieder Jutta Osterhof und Jürgen Wilke unterstützt.

Am 23. März 2013 hält Hans-Jürgen Wilke, der Conrad Felixmüllers Drucker in dessen letztem Lebens- und Schaffensjahrzehnt nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik 1967 war, einen Vortrag. Bis zu Felixmüllers Tod am 24. März 1977, in dessen Gedächtnis die Veranstaltung stattfindet, druckte er die späten Holzschnitte und Radierungen des Künstlers. Hans-Jürgen Wilke berichtet über das produktive Verhältnis zwischen Künstler und Drucker, über Felixmüller als Mensch und Freund sowie über die beiden großen Ausstellungen 1973 in West-Berlin und 1975/76 in Ost-Berlin, Rostock und Dresden. Die West-Berliner Retrospektive war von ihm maßgeblich mit vorbereitet und der Katalog von ihm gestaltet und gedruckt worden.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausstellung: noch bis 7. April 2013
Vortrag: 23. März 2013


Museum Gunzenhauser
Falkeplatz, Stollberger Str. 2
09119 Chemnitz

So, 10.03.2013

Antiquariatsliste März 2013

Diese Antiquariatsliste "Kunst und Literatur" unseres Mitglieds Christian Bartsch erscheint zur Leipziger Antiquariatsmesse, an der das Rote Antiquariat an Stand 46 zu finden sein wird. Dem Katalog liegt eine Freikarte für die Messe bei. Die Liste enthält neben ausführlichen Beschreibungen zu den 557 Titeln zahlreiche s/w-Abbildungen.
Ein umfangreich illustrierte Frühjahrskatalog mit ausgewählten Kunstdokumentationen der Avantgarde, illustrierte Bücher v.a. des Expressionismus, literarische Erstausgaben und einer umfangreichen Sammlung von Widmungsexemplaren wird im April zur Pariser Antiquariatsmesse erscheinen. Der `Salon International du Livre Ancien` findet vom 25. bis 28. April im Grand Palais statt.
 
è Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Sa, 09.03.2013

Gerhard Gossmann: Spiel und Ernst

Sonderausstellung mit Illustrationen und Grafik

Zwei Radierungen aus der Sammlung Parkner
Die Ausstellung im historischen Abthaus des Klosters Chorin widmet sich dem graphischen Schaffen des Malers und Graphikers Gerhard Gossmann (1912 - 1994). Seit 1935 erweckte der in Fürstenwalde aufgewachsene Künstler hunderte von Erzählungen, Märchen, Sagen und Romane durch feinsinnige Illustrationen zum Leben, darunter Werke der Weltliteratur, wie "Robinson Crusoe", "Don Quijote", sowie Kinder- und Jugendbuchklassiker. Gezeigt werden Bücher, Originalillustrationen, illustrierte Spielkarten und Graphiken, die das Zeitgeschehen in kritischer Weise dokumentieren und auch die enste Seite des 20. Jahrhunderts nicht außer Acht lassen. Die Ausstellung entstand auf Initiative des in Chorin ansässige Pfarrers i.R. Hans-Dieter Winkler, selbst Schüler Gossmanns und ein großer Sammler, der aus seiner Sammlung Werke dieses besonderen Künstlers beisteuert. Am 30. März 2013 liest Hans-Dieter Winkler aus dem Briefwechsel mit Gossmann. Der Aussteller bedankt sich auch bei unserem Mitglied Ralf Parkner für die gute Zusammenarbeit.

Vernissage: Samstag 16. März 2013, 11 Uhr
Musikalische Umrahmung: Anne Müller, Cello

Ausstellung: 16. März bis 9. Juni 2013

Kloster Chorin
Am Chorin 11a
16230 Chorin

Fr, 08.03.2013

Das Buch in der Flasche

Bibliophilen betonen gerade in der heutigen Zeit, in der Texte auf dem Computer als Buch, genauer E-Book, bezeichnet werden, neben der haptischen auch verstärkt die olfaktorische Wahrnehmung des gedruckten Buches, den als angenehm empfundenen Duft von Druckerschwärze, Leinen, Leder und Papier. Aus diesem Grund wurden inzwischen sogar Düfte entwickelt, die auf E-Book-Reader aufgebracht, dieses Gefühl eines echten Buches vermitteln sollen.

Der Steidl Verlag brachte nun im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Wallpaper*-Magazine ein Buch auf den Markt, welches das BUCH gänzlich auf seinen Geruch reduziert, ein Buchobjekt, das lediglich den Duft des Buches in Form eines Flakons mit einem "Parfum" enthält, genannt "Paper Passion Perfume. For Booklovers". Kreiert hat den Duft die Parfümeurin Geza Schön ("Diesel"), gestaltet wurde der Leineneinband vom Modeschöpfer und Designer Karl Lagerfeld. Leider erinnert der Duft kaum an frischgedruckte Bücher, soll aber mit der Zeit noch reifen.
 
© SteidlMACK 2013
In einem kurzen Text erklärt Karl Lagerfeld dem "stillen Duft" des Papiers seine Liebe, Günter Grass vergleicht die Bücher, die ihn umgeben, mit Hunden, die ihr Revier markieren. Geza Schön erzählt von den siebzehn Anläufen, die sie brauchte, um die richtige Balance von Papier- und Parfümästhetik zu finden, und Wallpaper*-Herausgeber Tony Chambers berichtet vom Zustandekommen des Projekts. Das Ergebnis sei eine Flasche in einem Buch, aber ebenso ein Buch in einer Flasche.
 
Gerhard Steidl, Geza Schön: Paper Passion Perfume
Steidl Verlag, Göttingen 2012
85
Euro

50 Jahre "Schönste Bücher aus aller Welt"

Jubiläumsfeier und Podiumsveranstaltung auf der Leipziger Buchmesse
 
Juroren, Prämierte und Zeitzeugen diskutieren am 15. März 2013 (Halle 3, Stand G 600) über Geschichte, Kriterien und Relevanz des Wettbewerbs »Schönste Bücher aus aller Welt«.
Fotos © Uwe Dettmar (Stiftung Buchkunst)
Podiumsteilnehmer sind unsere Mitglieder Prof. Matthias Gubig und Eckehart SchumacherGebler, die Absolventen der HGB Leipzig Elisabeth Hinrichs und Daniel Rother, sowie Susanne Zippel, Typografin und Grafik-Designerin. Die Moderation übernimmt Alexandra Sender von der Stiftung Buchkunst. Der Bürgermeister der Stadt Leipzig und Pirckheimer Michael Faber wird die Veranstaltung eröffnen und die Goldene Letter, Medaillen und Urkunden verleihen.
 

Do, 07.03.2013

Jean Paul zum 250. Geburtstag

Rechtzeitig zum 250sten Geburtstag von Paul Friedrich Richter (besser bekannt als Jean Paul) am 21. März präsentieren wir exklusiv allen Pirckheimer-Mitgliedern und den Lesern dieses Blogs ein Angebot zweier Titel diese Autors aus der Edition Curt Visel. Das Angebot ist zeitlich begrenzt. Einen Blick in das Buch werfen Sie durch Klick auf die Abbildung. Beide Bücher sind in Offset gedruckt und mit Illustrationen von Fritz Fischer versehen. Format je: 16,5 x 24,5 cm.
 
Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz im Auenthal
82 Seiten
bisher 24,50 jetzt 22 Euro

 





 
Dr. Katzenbergers Badereise
194 Seiten
bisher 39,80, jetzt 22 Euro

 
In der Reihe sind noch weitere Bände erschienen. Diese können beim Verlag angefragt werden.
Weberstraße 36
87700 Memmingen
Tel: 0 83 31 / 28 53
FAX: 0 83 31 / 49 03 64
E-Mail

Mi, 06.03.2013

Antiquarische Blätter März 2013

Die neue Ausgabe der Antiquarischen Blätter des Antiquariats Ballon und Wurm enthält bibliophile Bücher, darunter einige seltene Samizdat-Ausgaben der unabhängigen Kunst- und Literaturszene am Ende der DDR, viele Lederausgaben aus einer Berliner Privatsammlung, Belletristik, mit besonderem Akzent auf Thomas und Heinrich Mann, sowie Kunst und Buchwesen.

Bestellung

Jean Pauls Traumreisen, Wunschlandschaften und Phantasiewelten


Am Donnerstag, den 7. März, um 17.00 Uhr wird in der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin eine Ausstellung eröffnet mit Fotografien von Ursula Eckertz-Popp zu Texten von Jean Paul. Anlass ist die 250. Wiederkehr des Geburtstages von Jean Paul, der am 21. März 1763 in Wunsiedel geboren wurde. Einen einführenden Vortrag hält Markus Bernauer, Arbeitsstellenleiter der Jean Paul Edition bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Nr. 56 der Ausstellungsführer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin). Zur Ausstellungseröffnung gibt es – wie immer – etwas zum Knabbern und zum Trinken.
 
Ausstellung: 7. März bis 25. April 2013
 
Universitätsbibliothek der FU Berlin
14195 Berlin
Garystraße 45