Pirckheimer-Blog

Fr, 26.04.2013

Vermischtes

Helmut Müller · Graphik in Mischtechniken

Helmut Müller ist ein begnadeter Tiefdrucker und bekannt vor allem für seine raffinierten Radierungen. Daß er aber auch in anderen Techniken zu Hause ist, diese gern miteinander und natürlich auch mit dem Tiefdruck kombiniert, zeigt diese sehenswerte Ausstellung von älteren und neuen Arbeiten.

Eröffnung der Ausstellung am Samstag, dem 4. Mai, um 16 Uhr. Der Künstler ist anwesend. Prof. Roland R. Berger spricht einführende Worte. Und: Georg Schwark spielt Tuba!

Ausstellung: 4. Mai 2013 bis zum 4. Juli 2013

Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a 
16775 Gransee

Erich Ohser - e.o. plauen

Gut besucht mit gut 60 Mitgliedern und Gästen war der heutigen Abend der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe zu einem Vortrag von Dr. Elke Schulze zum Thema Erich Ohser - e.o. plauen. Der Zeichner, Illustrator, Karikaturist und Erfinder von "Vater und Sohn" im Kleinen Säulensaal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Frau Dr. Schulze, Vorstand der Erich Ohser - e.o. plauen Stiftung, holte in Ihrem Vortrag weit aus und schilderte ausführlich sowohl die Herausforderungen beim Aufbau des Erich-Ohser-Hauses in Plauen, als auch den künstlerischen Werdegang des Erich Ohser vom Zeichner und politisch engagiertem Karikaturisten beim Vorwärts an der Seite von Erich Kästner und Erich Knauf über seine, den Zwängen der Zeit geschuldeten Neufindung als o.e. plauen mit den Bildergeschichten Vater und Sohn für die BIZ bis zu seiner Mitarbeit an der nationalsozialistischen Zeitschrift Das Reich. Als o.e. plauen karikierte er die Feinde Deutschlands, so wie er sie sah, wurde aber denunziert ob seiner Abneigung gegen die Nationalsozialisten und setzte seinem Leben 1944 ein Ende. Nicht nur dieses kontroverse Wirken in der Weimarer Republik und unter faschistischem Diktat, sondern auch das bislang weitgehend unbekannte Schaffen des Künstlers, welches weit über Vater und Sohn hinausgeht, war Anregung für eine umfangreiche Verständigung über sein Werk und auch über Mythen der angeblich fehlenden Rezeption des Erich Ohser in der DDR.
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Do, 25.04.2013

Palmbaum zum Thema Buchkust

Das 56. Heft der Zeitschrift Palmbaum, welche ihren 20. Geburtstag begeht, ist der Buchkunst gewidmet. Das Heft enthält Antworten zu einer Umfrage, worin denn ein schönes Buch besteht, u.a. von unseren Mitgliedern Herbert Kästner, Carsten Wurm, Peter Arlt, Elmar Faber, sowie von Gerd Sonntag, Baldwin Zettl, Peter Gosse, Wilhelm Bartsch und Alexandra Sender. Im Heft finden sich Beiträge zur Geschichte der Thüringer Buchkunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart u.a. zu Titelblättern von Barock bis van de Velde von unserem Mitglied Jens-Fietje Dwars. Matthias Hageböck schreibt über Bucheinbände der Reformation, unser Mitglied Jens Henkel über Max Thalmann, Matthias Biskupek zum Greifenverlag und Johannes Mangei über den DDR-Untergrund. Karl-Georg Hirsch verrät, was er unter Buchkunst versteht. Er schuf für den Einband des Heftes einen Holzschnitt nach Peter Gosses Gedicht "Todin" und stach als Vorzugsgraphik zum Jubiläum der Zeitschrift das Blatt "Am Palmbaum".

Palmbaum

Mi, 24.04.2013

Vor hundert Jahren …

… erschien Goethes Schauspiel „Torquato Tasso“ als eleganter Pressendruck in der englischen Doves Press. Der in Paris lebende Dichter und Kunstkritiker Guillaume Apollinaire versuchte, mit seinen Kalligrammen eine Verbindung von Poesie und bildender Kunst herzustellen. In Offenbach brachte die Schriftgießerei Klingspor Rudolf Kochs halbfette Deutsche Schrift heraus und arbeitete an der Behrens-Mediäval. Was tat sich 1913 noch in der Buchkunst und im Literatur- und Kunstbetrieb? Stephanie Ehret-Pohl beleuchtet ein spannendes Jahr.
 
Freitag, 3. Mai 2013, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

Fotos vom 2. Hannoverschen Antiquariatstag

Die Bilder wurden von Frau Ursula Saile-Haedicke, Versandantiquariat Tills Bücherwege, zur Verfügung gestellt. Weitere Fotos hier.

Frühjahrskatalog des Roten Antiquariats

Der Frühjahrskatalog 2013 Kunst und Literatur des Roten Antiquariats enthält 168 Positionen mit Titeln des Dada und Merz, Expressionismus, Fotografie und Film, Autographen und Widmungsexemplare, Exil und Avantgarde und 10 Titel in einer Beilage Fluxus und Konkrete Poesie.
Die meisten der häufig mit farbigen Abbildungen vorgestellten Titel sind umfassend sowohl deutsch als auch häufig englisch beschrieben. Die Gestaltung des Katalogs lag in den Händen von Markéta Cramer von Laue und lässt wieder keine Wünsche übrig, lädt im Gegenteil sogar ein, diesen Katalog selbst zum Sammelobjekt zu machen.

è Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Di, 23.04.2013

Puntillo - ein Verlagsportal für den Bibliophilen

Als Verlag stellt Puntillo ein Portal vor, welches Sammlern, Liebhabern wertvoller Bücher und andere mit diesem Thema beschäftigte Fachkreise zum Austausch von Informationen anzuregen möchte.
Mit den Publikationen aus dem Puntillo-Verlag soll ein besonderer Leserkreis angesprochen werden, der ein Bedürfnis nach dem gedruckten Buch hat, dessen inhaltliche und ästhetische Gestaltung jenseits der Massenware liegt.

Zum Grimm-Jahr 2013 ist bei Puntillo soeben erschienen:

Ralph Schippan - Zeit, diese Märchen festzuhalten. Dieses Buch stellt die relevanten Erstausgaben der Literatur der Romantik in den Kontext zum Wirken von Jacob und Wilhelm Grimm aus ihrer Suche nach den Kinder- und Hausmärchen. Ludwig Tiecks Minnelieder oder Clemens Brentanos und Achim von Arnims Des Knaben Wunderhorn sind nur zwei prominente Vertreter von wichtigen Drucken aus dieser Epoche.
Dazu gehörige Erstdrucke aus der Sammlung Alexander Schippan werden während der Ausstellung Expedition Grimm in Kassel vom 25. April bis 8. September 2013 gezeigt.
Näheres zu Puntillo hier oder durch Klick auf die Abbildung.

Mo, 22.04.2013

Impressionen aus den Uferhallen

Unser Mitglied Dr. Nikolaus Topic-Matutin und Claudia Schneebauer von der Neuhauser Kunstmühle in Salzburg sind in Berlin und präsentieren zur Zeit unter dem Motto "Fünf für Berlin" eine Ausstellung in den Uferhallen mit Arbeiten von:
Paul Ching-Bor (New Yok)
Bruno Griesel (Leipzig)
Roland Helmus (Hamburg)
Ben Leenen (Maastrich)
Halgund Sedelak-Otto (Salzburg)
Diese Ausstellung sollte sich kein Pirckheimer und kein Freund des Buches und der Graphik entgehen lassen, denn gezeigt wird auch ein Querschnittt der editorischen Arbeit in der Auflage von Druckgraphik und Künstlerbüchern. Auf der Seite der Neuhauser Kunstmühle finden Sie bereits jetzt weitere Fotos in einer umfangreiche Fotoistrecke zum Aufbau und zur Präsentation der Exponate, klick hier.

Ausstellung: 19. bis 28. April 2013

è Uferhallen
Uferstraße 8-11
13357 Berlin

è Neuhauser Kunstmühle
Mühlstr. 5a
5023 Salzburg

Fr, 19.04.2013

Das rosa Kaninchen, Mog und die anderen

Die Bilderwelt der Judith Kerr

Judith Kerr wurde 1923 in Berlin geboren. Ihr Vater, der berühmte deutsch-jüdische Theaterkritiker und Autor Alfred Kerr stand bereits früh in offener Gegnerschaft zu Hitler und der NSDAP. Aus diesem Grund floh die Familie Kerr 1933 von der Schweiz über Frankreich nach England. Hier begann Judith Kerr ihr Studium an der Central School of Arts and Crafts, arbeitete als Künstlerin und Lehrerin, bevor sie bei der BBC als Drehbuchautorin und Redakteurin tätig wurde. 1968 erschien ihr erstes Bilderbuch The Tiger Came To Tea und wurde zum beliebtesten englischen Bilderbuch aller Zeiten. In Deutschland wurde sie besonders bekannt durch ihren Roman Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. 1974 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet avancierte die Erzählung zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Kinderbücher zur Geschichte des "Dritten Reiches". Judith Kerr feiert am 14. Juni 2013 ihren 90. Geburtstag. Anläßlich dieses Jubiläums zeigt unser Mitglied, das Bilderbuchmuseum Burg Wissem, als erstes Museum in Deutschland eine Retrospektive ihres Lebensdwerks.

Ausstellung: 5. Mai bis 16. Juni 2013

Burgallee
53840 Troisdorf

Vier Buchkünstler aus dem Norden bei Hugendubel

Gleich vier Künstler präsentiert die Rostocker Hugendubel-Buchhandlung in einer Ausstellung mit bibliophilen Arbeiten aus dem Norden, angeregt durch den Buchkünstler Henry Günther. Diese außergewöhnlichen Bücher, in geringer Auflage auf handgeschöpften Bütten und mit Halbpergament, Halbleder, Kupferdruckpapier oder Leinen hergestellten Bücher wurden geschaffen von Erdmute Blach (Rostock), Gerlinde Creutzburg (Ahrenshoop), Henry Günther (Willershagen) und Miro Zahra (Plüschow).
Erdmute Blach setzt auf die Kraft der Farben mit den poetischen Miniaturen „Himmelweites Land und Meer" nach Texten von Henry Günther, getaucht in leuchtendes Orange oder von kräftigem Blau dominiert. Ihre Arbeiten werden in Henry Günthers Edition Balance herausgegeben.
Der Gestaltung von Kunstbüchern hat sich Gerlinde Creutzburg schon seit rund 20 Jahren verschrieben: „Ich sehe den besonderen Reiz darin, die Texte und Bilder miteinander kommunizieren zu lassen. Als Beispiel für dieses Bemühen steht ihr Buch „Auf überregneter Fährte - pauschal aus schneepart" mit Gedichten von Paul Celan - ergänzt durch Verse Oskar Pastiors.
Miro Zahra wurde von Islands Farben zu den Büchern „Das Land" und „Island" inspiriert. Mit Tusche, Aquarellfarben und Kreide oder Acryl schuf sie ein eigenwilliges, fast traumhaftes Abbild der Insel am Polarkreis.
Henry Günther selbst begeistert mit Büchern, die in Zusammenarbeit mit bekannten Autoren und Bildenden Künstlern entstanden. Ihm liegt viel daran, dass im Nordosten der Kreis der Leute wächst, die sich dieser besonderen Symbiose von Literatur und Malerei widmen: „Die Gilde derjenigen, die solche Bücher machen, ist überschaubar. Umso wichtiger ist es, dass sich weitere Künstler dafür begeistern und wir ein großes Publikum erreichen."
 
Gespräch mit den Künstlern in der Langen Nacht der Bücher: 26. April 2013 um 21.45 Uhr

Hugendubel-Buchhandlung
18055 Rostock
Kröpeliner Str. 80

Do, 18.04.2013

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn

Mit dieser Ausstellung bringt unser Mitglied, die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung, Italien ins Sommerpalais und damit sicher auch auf das Programm unseres Jahrestreffens.
In der Renaissance wurde Italien zum Mittelpunkt der kulturellen Erneuerung und blieb bis ins späte 19. Jahrhundert der bevorzugte Studienort für bildende Künstler. Nirgends sonst war und ist die Kunst von zweitausend Jahren so dicht in einem Land konzentriert. Von den Antiken der griechischen Kolonien und der Römerzeit über die Bauwerke und die Malerei der Gotik und der Renaissance bis zum Barock – nur in Italien finden Reisende aus jeder dieser Epochen Zeugnisse der Kunst. Die Zeit um 1800 war gekennzeichnet durch eine Sehnsucht nach der klassischen Antike. Dichter und Maler reisten nach Italien, um Inspirationen in der Originallandschaft zu suchen und um Eindrücke zu finden. Schätze aus den Sammlungen der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung illustrieren, was Dichter und Maler aus Arkadien zurück brachten.
Mit Goethes Italienischer Reise und Wilhelm Meisters Lehrjahren beginnt die Reise nach Süden. Sie wird unterlegt mit Landkarten italienischer Provinzen sowie Veduten italienischer Landschaften, Stadtansichten von Pisa und Pompeji sowie Darstellungen des antiken wie auch des barocken Rom.
Die Italiensehnsucht wird angetrieben und befriedigt mit Reisebeschreibungen, mit Lava speienden Vulkanen, Mignons Lied aus Wilhelm Meisters Lehrjahren, mit Portraits illustrer Italiener und prominenter Päpste und nicht zuletzt mit frühen Darstellungen von Südfrüchten.
 
Ausstellung: 27. April bis 22. September 2013

è Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146, 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Di, 09.04.2013

Antiquariatssalon München

Es gibt sie noch, die guten Dinge: Vom 2. Bis 3. Mai treffen sich die Antiquarinnen und Antiquare in München im Künstlerhaus am Lenbachplatz zum dritten Antiquariatssalon. 22 Aussteller zeigen Bücher, Autographen und Graphiken, darunter wertvolle Inkunabeln und Ansichtenwerke, aber auch Künstlerbücher, Autographen und originelle Trouvaillen von der Kunst des Bierbrauens bis zu den „Abgründen der Seele“.
Besonders attraktiv dürfte die Messe für Sammler von Handschriften und Musikalien sein. Das breit gefächerte Angebot reicht von der Partitur zu Wagners „Tristan und Isolde“ und Briefen Thomas Manns, Albert Einsteins, Carl Maria von Webers und Bela Bartoks (Eberhard Köstler, Rainer Schlicht) über den reizvollen Künstlernachlass eines Münchener Satire-Zeichners (Volker Riepenhausen) bis zur Erstausgabe von Josef Strauss' Polka "Gruss an München" (Dr. Michael Raab).
Unter den Ausstellern auf dem von Matthias Loidl und Daniel Osthoff organisierten Antiquariatssalon ist auch unser Mitglied Volker Riepenhausen.
(nach einer Mitteilung des Verbandes Deutscher Antiquare)
 
Antiquariatsmesse: 2. bis 3. Mai 2013
 
Künstlerhaus am Lenbachplatz
München

Ronald Paris – „Unterwegs“

Foto © Peter Tschauner
Der Maler und Grafiker Ronald Paris feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag und zeigt in vier großen Ausstellungen, über das Jahr und das Land verteilt, sein künstlerisches Spektrum. Eine dieser großen Werkschauen organisiert die ZeitGalerie Friedrichshagen.
Unter dem Titel „Unterwegs“ werden ausschließlich Aquarelle mit Landschaftsdarstellungen gezeigt, die u.a. in Ronald Paris früherer Heimat, der Gegenden um Rostock und Ahrenshoop oder auf seinen großen Reisen nach Italien, Frankreich, Indien oder in die Türkei entstanden.
Große Vitalität und Leidenschaft spricht aus dieser Malerei – Paris ist ein Künstler voller Expressivität, der das landschaftliche Erleben; die Betroffenheit, Bewunderung oder den Glücksmoment weitergeben möchte.
Sein Freund, der Kunstpublizist Erhard Frommhold schrieb dazu über ihn: „Er trägt seinen ursprünglichen und den reifen malerischen Stil oft in die Ferne, jedoch bleibt er sich dabei selber treu, keinerlei Exotik der Fremde, es sei denn, das Motiv ist selbst exorbitant ... Er sei ständig »unterwegs«, bekennt er. Gewiß nicht nur auf seinen Reisen, die ihn vom Atelier in Rangsdorf aus quer durch Europa nach Kuba, ja bis nach Indien führen. Seine geistigen Abenteuer sind dabei die Motive, die er sucht und findet und denen er Sinn durch Malerei gibt, also durch Farben und Kompositionen.

Im Juni erhält Ronald Paris den „Brandenburgischen Kunstpreis“ für sein Lebenswerk. 
 
Ausstellungseröffnung: Samstag, 20.4.2013 um 19:00 Uhr
Ausstellung: 21.4. – 24.5.2013

ZeitGalerie Friedrichshagen – Berlin
Scharnweberstr. 59
12587 Berlin


siehe auch Peter Arlt über Ronald Paris

Vancouver Book Fair 2013

Die Vancouver Buchmessen 2010 und 2012 waren ein großer Erfolg für die Teilnehmer, zu denen die besten Buchhändlern Kanadas gehörten und die von tausenden Gästen besucht wurden. Aufgrund dieses Erfolges wurde beschlossen, diese Messe zu einem jährlich wiederkehrenden Ereignis zu machen. Daher wird diese herausragende Messe im Jahr 2013 wieder für zwei Tage am 28. und 29. September stattfinden. Die Buchmesse von Vancouver ist die einzige für Antiquariate, Sammler und das seltene Buch in Westkanada und vesammelt viele der bekannten Buchhändler aus dem Westen Kanadas. Eine große Auswahl an Sammlerstücken, antiquarischen und seltenen Bücher, Ephemera, Landkarten, Drucke, Handschriften und Papierarbeiten gehören zum Angebot auf der Messe - einschließlich Canadiana, Kinder- und illustrierten Büchern, Pressedrucke und limitierte Editionen, Geschichte und Militärgeschichte, Literatur und Bildenden Kunst, moderne Erstausgaben und signierte Exemplare, Naturgeschichte, Reiseliteratur, Wissenschaft und Technik sowie viele andere Themenbereiche. Das Angebot reicht von Inkunabeln bis zum 21.Jahrhundert Jahrhundert und moderne Erstausgaben. Für jeden, ob Anfänger oder gestandener Buchsammler, Bibliothekar, Archivar, Wissenschaftler und dem an Büchern und Buchkunst interessierte wird sicher etwas Interessantes auf der Messe finden sein.
Die Messe ist mit einer eigenen Seite bei Facebook.


Mo, 08.04.2013

Vogel Frühling

Uwe Greßmann zum 80. Geburtstag

Oh, ihr Kinder Erdes! horchet: nur wenige
suchte der Vater der Künstler,
Der Vogel Frühling, aus den Leuten und
ernannte sie zu Dichtern


Abb.: Uwe Greßmann, o.T. [zu Vogel Frühling],
o.J, Tusche schwarz auf Papier, 21 x 14,8 cm,
Signatur 1095
© Archiv der Akademie der Künste Berlin,
Literaturarchiv, Uwe- Greßmann-Archiv
heißt es in Uwe Greßmanns (1933-1969) Gedicht „Die Sage vom Vogel Frühling“. Zweifellos zählt Greßmann zu jenen vom "Vogel Frühling" Auserwählten. Greßmanns Leben war geprägt von Schicksalsschlägen: eine Kindheit in Waisenhäusern, eine Jugend in Krankenhäusern, ein karges, einsames Alltagsleben zwischen Broterwerb und Berufung; keine Pause von psychischer und physischer Not, zuletzt jedoch eine kurze Zeitspanne der Selbstbestimmung, Selbstentfaltung. Mit 36 Jahren starb Greßmann 1969 in Berlin. Denen, die er kannte, bleibt er unvergessen. Jene, die ihn posthum kennen lernen, wird er nicht mehr aus dem Sinn gehen.
In Form und Inhalt, in seiner Zeit und Situation nahezu singulär erscheinend, entstand ein vor allem lyrisches Werk von immenser Ausdruckskraft. Die Gedichte, Essays, Zeichnungen und experimentellen Textentwürfe werfen Zukunft in ihre und unsere Zeit, ohne den Reiz klassischer Anmut zu entbehren. Im Nachlass Greßmanns im Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin finden sich neben unzähligen Gedichtentwürfen hunderte Manuskriptseiten, in denen er sich mit ästhetischen, philosophischen und politischen Fragen auseinandersetzt.
Die Galerie Pankow widmet diesem Künstler nun zu seinem 80. Geburtstag eine Ausstellung und versammelt eine Auswahl an bislang nie öffentlich gezeigten Zeichnungen (Selbstportraits, Illustrationen, freie bildnerische Kompositionen), Manuskriptseiten und Gedichtentwürfen. Die Präsentation gibt einen Einblick in Vielfalt und Genese der Auseinandersetzungen und in ihre unkonventionellen Umsetzungen.
Die Galerie Pankow hat des Weiteren zeitgenössische Künstler eingeladen, Uwe Greßmann mit einer Bezug nehmenden Arbeit aktiv zu erinnern. Die Einladung erging an solche Künstler, welche der Person Greßmann und ihrem Werk nahe stehen bzw. standen – viele der Künstler setzen sich bereits seit langem mit dem Werk Greßmanns auseinander – und in der Lage sind, diese Wirkung Greßmanns künstlerisch umzusetzen und in unsere Gegenwart zu tragen. Hierbei sind zudem zahlreiche neue Arbeiten entstanden welche nun erstmals anlässlich der Ausstellung gezeigt werden. Die Präsentation bildet als Rahmen den zweiten Teil der Ausstellung.
Eingeladene Künstler: Lothar Böhme, Lutz Dammbeck, Ellen Fuhr, Sabine Herrmann, Horst Hussel, Johannes Jansen, Ralf Kerbach, Klaus Killisch, Johannes Ulrich Kubiak, Wolfgang Leber, Osmar Osten, Heidrun Rueda, Wolfram Adalbert Scheffler, Christine Schlegel.
Die MARGINALIEN bringen im Juni-Heft Erinnerungen an Greßmann von Konrad Hawlitzki, dem langjährigen Bibliothekar vom Schriftstellerverband und später vom Club des Kulturbundes, sowie Briefe von Greßmann an den Mitteldeutschen Verlag (Erstdrucke aus dem Greßmann-Archiv der Akademie) zur Entstehungsgeschichte seines berühmten ersten Buches "Der Vogel Frühling".
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine von der Akademie der Künste Berlin erstellten Dokumentation zu Leben und Werk des Dichters.
 
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 
Ausstellungsdauer: 10. April - 2. Juni 2013
 
Begleitprogramm:
18. April 2013, 19 Uhr Und so empfingen [uns] Schildas Witze. Die Autoren Andreas Koziol und Richard Pietraß im Gespräch über Uwe Greßmann Moderation: Martin Jankowski (Berliner Literarische Aktion)
1. Mai 2013, 19 Uhr Motivbesichtigung. Ansichten zu Leben und Tod des Dichters Uwe Greßmann. Dokumentarfilm aus dem Jahr 1977 von Peter Joachim Holz anschließend: Die Autorin Elke Erb, der Kulturwissenschaftler Konrad Hawlitzki und der Literaturwissenschaftler Peter Geist im Gespräch über Uwe Greßmann.
9. April – 2. Juni 2013 Janusz-Korczak-Bibliothek Berlin-Pankow / Kinderbibliothek (Berliner Straße 120/121). VOGEL FRÜHLING. Kinderzeichnungen zu Gedichten von Uwe Greßmann In einem Gemeinschaftsprojekt von Barbara Heinze (Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin) und Monika Nebel (Schulleiterin) haben die Schüler der 5. und 6. Klasse der Meusebach-Grundschule Geltow wunderbare Zeichnungen zu den Gedichten von Uwe Greßmann angefertigt.
 
Bezirksamt Pankow
Amt für Weiterbildung und Kultur
Breite Straße 8, 13187 Berlin

Sa, 06.04.2013

20 Jahre sind noch nicht genug

Das Schweizer antiquariat peter petrej feiert sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gibt es im April auf das gesamte Sortiment 20% Rabatt. Und den ganzen Monat gern ein Glas Wein oder eine Tasse Kaffee.

Mit dem Virus der Bibliophilie wurde unser Mitglied Peter Petrej 1984 während seiner Lehre als Antiquarsgehilfe im damals grössten Antiquariat der Stadt Zürich “Das gute Buch” infiziert. Dieser Infekt führte ihn Mitte 1992, nach langen inneren Kämpfen und einem Pilgermarsch nach Santiago de Compostela, zum Erwerb einer abgewirtschafteten Buchhandlung im Kreis 6 in Zürich. Aus der Buchhandlung wurde nach Renovation ein Antiquariat, das jetzt seinen 20. Geburtstag feiern darf.
Zu Beginn arbeitete er aus Gründen der finanziellen Sicherheit noch 50% als Maschinenbaukonstrukteur, seinem erlernten Beruf. Von Anfang an war er darum auf loyale MitarbeiterInnen angewiesen. Als Chef kann er heute sagen, dass ihn mit den meisten der langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Einer davon betreibt heute erfolgreich das einzige Sportantiquariat in der Schweiz.
Da die Liegenschaft, in dem sich das Antiquariat heute noch befindet, jetzt meistbietend verkauft werden soll, findet die Aera des Ladengeschäfts möglicherweise ein unerwartetes Ende. Daher an dieser Stelle nicht nur eine Einladung, das Antiquariat zu besuchen, sondern auch ein Aufruf und eine Bitte an kultursinnige Zürcher Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, diesem Geschäft eine neue Bleibe zu gewähren.

Fr, 05.04.2013

2 booklets der edition augenweide

Friederike Mayröcker
der Papa zittert oder Hund wird Sessel


Ulrich Tarlatt - Facetten der Erinnerung

 
format a5 – 9 holzschnitte - handabreibungen auf japanpapier
signiert von friederike mayröcker und ulrich tarlatt
24 + 6 ea

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Ein neuer Tag

Klaus Merz – 8 Gedichte
Ulrich Tarlatt – 5 Holzschnitte

 
format a4
20 + 4 ea
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EDITION AUGENWEIDE – ulrich tarlatt
dürerring 12
06406 bernbur
g
A. Dieckhoff: Katze, aus Die Hamburger StadtElefanten

Die Mainzer Stadtmusikanten

Ausstellung zum gleichnamigen Künstlerbuch von Artur Dieckhoff (Hamburg) im Druckladen des Gutenberg-Museums

Druckaktion, Wein und Brezeln zur Eröffnung der Ausstellung durch Frau Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur der Landeshauptstadt Mainz, und Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums.
Zur Ausstellung erscheint eine Grafikmappe und das Künstlerbuch "Die Mainzer Stadtmusikanten" mit zehn Original-Holzschnitten, Auflage 250 Exemplare, 32 Euro. Der Künstler Artur Dieckhoff signiert.

Ausstellung: 26. April bis 24. August 2013

Druckladen des Gutenberg-Museums
Liebfrauenplatz 3
55116 Mainz

Mi, 03.04.2013

unerwartete Erbschaft

In Heft 208 der MARGINALIEN konnte über eine unerwartete Erbschaft informiert werden. Die Aufarbeitung dieses Erbes hat im Auftrag des Vorstandes freundlicherweise Herr Ulrich Goerdten übernommen.
Der Nachlass wird unseren Mitgliedern zum Vorzugspreis angeboten - die ersten Listen können ab sofort auf unserer Homepage im geschützten Bereich eingesehen werden. Weitere Listen werden bis zum Jahresende folgen.
Einige ausgewählte Titel werden auf unserer traditionellen Auktion zu unserem Jahrestreffen in Gera versteigert. Aus diesem Grund ist es in diesem Jahr nicht erforderlich, dass Teilnehmer eigene Bücher zur Versteigerung einreichen und können sich auf Graphikspenden für die Auktion beschränken.
Bitte informieren Sie Mitglieder unserer Gesellschaft über die Möglichkeit, die Listen im Internet einsehen zu können. Die nächsten MARGINALIEN werden einen entsprechenden Hinweis enthalten. Selbstverständlich werden wir allen Mitgliedern, die sich nicht im Internet informieren können, die Listen auf Anforderung zum Selbstkostenpreis von 1,50 € pro Sendung zusenden. Eine generelle Versendung durch Beilage zu den MARGINALIEN ist nicht vorgesehen.

So, 31.03.2013

Ronald Paris

Ronald Paris zeigt neue Bilder in seiner Heimatstadt Sondershausen
 
Ronald Paris geht auf die 80 zu und verteilt 2013 sein künstlerisches Spektrum übers Land: Seine Geburtsstadt Sondershausen präsentiert Ölmalerei der letzten zwölf Jahre; ab 24. März in Großbodungen Blätter zu Shakespeare und Ölbilder aus Indien; Berlin-Friedrichshagen eine Auswahl der Aquarelle und Baruth (Mark) Collagen.

Eine Station Nationalgalerie für den national bedeutsamen Maler gibt es nicht.
Der Bildermacher Ronald Paris ist vom Augenscheinlichen betroffen, von dessen Lebensintensität, Tiefe und Schönheit, die er mit permanenter Leidenschaft auf das traditionelle bildnerische Geviert bannt. Vordergründige Zwecke seiner Kunst lehnt er zwar ab, dennoch bekennt er sich zu Käthe Kollwitz' lapidarem Grundsatz: "Ich will wirken in meiner Zeit."
Das Geschehen um uns her und in weiter Ferne nimmt er kritisch wahr und bezieht dazu Haltung, feiert die alltägliche Arbeit und harmonischen Beziehungen der Jordanier im Weinberg, vor der Schule und im Gespräch. Schützende, abweisende und sich öffnende ausdrucksvolle Gebärden auch im Diptychon von 2005, "Im Warschauer Ghetto 1941", das auf Fotos deutscher Soldaten zurückgeht, und "An der Klagemauer Jerusalem 1997", mit aufmerksamen und von Liebe sprechenden Gesichtern, die er selbst erlebt und gezeichnet hat. Das Dramatische der historischen Vorgänge zeigt er nicht, aber durchdringt es gedanklich. Paris möchte ein Rückbesinnen auf Dialogbereitschaft fördern.

Foto © Roman Ulnyrov
Aus den mehr als 40 Ölbildern, die der Künstler selbst mit Christa Hirschler, der Museumsleiterin, in den Schlossräumen platziert hat, ragt durch die Zimmerflucht das leuchtende Bildnis von Inge Keller heraus. Im Eigenauftrag malte der großartige Bildnismaler die begnadete Schauspielerin in einem repräsentativen Porträt. Mit ruhiger Erhabenheit blickt Inge Keller ins Weite, eine Hand liegt auf dem Manuskript, nahe der Sprache und Kunst, die sie zum Vortrag brachte und die ihr Leben hält. Eine warmgelbe Fläche umgibt sie als Zeichen des begeisterten Publikumsbeifalls, den sie genießt.
...
In poetischen Bildern, in denen sich Moderne und Romantik berühren, öffnet sich der menschliche Innenraum dem landschaftlichen Außenraum und umschließen sich innere und äußere Bewegung.
Das räumliche Grunderlebnis bringt, so sagt Ronald Paris, ein "Gefühl innerer Befreiung". Reiselust und Augenlust schöpfen aus der Visualität des Realen das berührende Gefühl, überall sesshaft sein zu können.
(Peter Arlt)

gesamten Artikel lesen in Thüringer Allgemeine vom 20.02.13
 
Die Ausstellung kann "wegen regen Interesses" bis zum 12. Mai gesehen werden.