Pirckheimer-Blog

Di, 09.04.2013

Vancouver Book Fair 2013

Die Vancouver Buchmessen 2010 und 2012 waren ein großer Erfolg für die Teilnehmer, zu denen die besten Buchhändlern Kanadas gehörten und die von tausenden Gästen besucht wurden. Aufgrund dieses Erfolges wurde beschlossen, diese Messe zu einem jährlich wiederkehrenden Ereignis zu machen. Daher wird diese herausragende Messe im Jahr 2013 wieder für zwei Tage am 28. und 29. September stattfinden. Die Buchmesse von Vancouver ist die einzige für Antiquariate, Sammler und das seltene Buch in Westkanada und vesammelt viele der bekannten Buchhändler aus dem Westen Kanadas. Eine große Auswahl an Sammlerstücken, antiquarischen und seltenen Bücher, Ephemera, Landkarten, Drucke, Handschriften und Papierarbeiten gehören zum Angebot auf der Messe - einschließlich Canadiana, Kinder- und illustrierten Büchern, Pressedrucke und limitierte Editionen, Geschichte und Militärgeschichte, Literatur und Bildenden Kunst, moderne Erstausgaben und signierte Exemplare, Naturgeschichte, Reiseliteratur, Wissenschaft und Technik sowie viele andere Themenbereiche. Das Angebot reicht von Inkunabeln bis zum 21.Jahrhundert Jahrhundert und moderne Erstausgaben. Für jeden, ob Anfänger oder gestandener Buchsammler, Bibliothekar, Archivar, Wissenschaftler und dem an Büchern und Buchkunst interessierte wird sicher etwas Interessantes auf der Messe finden sein.
Die Messe ist mit einer eigenen Seite bei Facebook.


Antiquariatssalon München

Es gibt sie noch, die guten Dinge: Vom 2. Bis 3. Mai treffen sich die Antiquarinnen und Antiquare in München im Künstlerhaus am Lenbachplatz zum dritten Antiquariatssalon. 22 Aussteller zeigen Bücher, Autographen und Graphiken, darunter wertvolle Inkunabeln und Ansichtenwerke, aber auch Künstlerbücher, Autographen und originelle Trouvaillen von der Kunst des Bierbrauens bis zu den „Abgründen der Seele“.
Besonders attraktiv dürfte die Messe für Sammler von Handschriften und Musikalien sein. Das breit gefächerte Angebot reicht von der Partitur zu Wagners „Tristan und Isolde“ und Briefen Thomas Manns, Albert Einsteins, Carl Maria von Webers und Bela Bartoks (Eberhard Köstler, Rainer Schlicht) über den reizvollen Künstlernachlass eines Münchener Satire-Zeichners (Volker Riepenhausen) bis zur Erstausgabe von Josef Strauss' Polka "Gruss an München" (Dr. Michael Raab).
Unter den Ausstellern auf dem von Matthias Loidl und Daniel Osthoff organisierten Antiquariatssalon ist auch unser Mitglied Volker Riepenhausen.
(nach einer Mitteilung des Verbandes Deutscher Antiquare)
 
Antiquariatsmesse: 2. bis 3. Mai 2013
 
Künstlerhaus am Lenbachplatz
München

Mo, 08.04.2013

Vogel Frühling

Uwe Greßmann zum 80. Geburtstag

Oh, ihr Kinder Erdes! horchet: nur wenige
suchte der Vater der Künstler,
Der Vogel Frühling, aus den Leuten und
ernannte sie zu Dichtern


Abb.: Uwe Greßmann, o.T. [zu Vogel Frühling],
o.J, Tusche schwarz auf Papier, 21 x 14,8 cm,
Signatur 1095
© Archiv der Akademie der Künste Berlin,
Literaturarchiv, Uwe- Greßmann-Archiv
heißt es in Uwe Greßmanns (1933-1969) Gedicht „Die Sage vom Vogel Frühling“. Zweifellos zählt Greßmann zu jenen vom "Vogel Frühling" Auserwählten. Greßmanns Leben war geprägt von Schicksalsschlägen: eine Kindheit in Waisenhäusern, eine Jugend in Krankenhäusern, ein karges, einsames Alltagsleben zwischen Broterwerb und Berufung; keine Pause von psychischer und physischer Not, zuletzt jedoch eine kurze Zeitspanne der Selbstbestimmung, Selbstentfaltung. Mit 36 Jahren starb Greßmann 1969 in Berlin. Denen, die er kannte, bleibt er unvergessen. Jene, die ihn posthum kennen lernen, wird er nicht mehr aus dem Sinn gehen.
In Form und Inhalt, in seiner Zeit und Situation nahezu singulär erscheinend, entstand ein vor allem lyrisches Werk von immenser Ausdruckskraft. Die Gedichte, Essays, Zeichnungen und experimentellen Textentwürfe werfen Zukunft in ihre und unsere Zeit, ohne den Reiz klassischer Anmut zu entbehren. Im Nachlass Greßmanns im Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin finden sich neben unzähligen Gedichtentwürfen hunderte Manuskriptseiten, in denen er sich mit ästhetischen, philosophischen und politischen Fragen auseinandersetzt.
Die Galerie Pankow widmet diesem Künstler nun zu seinem 80. Geburtstag eine Ausstellung und versammelt eine Auswahl an bislang nie öffentlich gezeigten Zeichnungen (Selbstportraits, Illustrationen, freie bildnerische Kompositionen), Manuskriptseiten und Gedichtentwürfen. Die Präsentation gibt einen Einblick in Vielfalt und Genese der Auseinandersetzungen und in ihre unkonventionellen Umsetzungen.
Die Galerie Pankow hat des Weiteren zeitgenössische Künstler eingeladen, Uwe Greßmann mit einer Bezug nehmenden Arbeit aktiv zu erinnern. Die Einladung erging an solche Künstler, welche der Person Greßmann und ihrem Werk nahe stehen bzw. standen – viele der Künstler setzen sich bereits seit langem mit dem Werk Greßmanns auseinander – und in der Lage sind, diese Wirkung Greßmanns künstlerisch umzusetzen und in unsere Gegenwart zu tragen. Hierbei sind zudem zahlreiche neue Arbeiten entstanden welche nun erstmals anlässlich der Ausstellung gezeigt werden. Die Präsentation bildet als Rahmen den zweiten Teil der Ausstellung.
Eingeladene Künstler: Lothar Böhme, Lutz Dammbeck, Ellen Fuhr, Sabine Herrmann, Horst Hussel, Johannes Jansen, Ralf Kerbach, Klaus Killisch, Johannes Ulrich Kubiak, Wolfgang Leber, Osmar Osten, Heidrun Rueda, Wolfram Adalbert Scheffler, Christine Schlegel.
Die MARGINALIEN bringen im Juni-Heft Erinnerungen an Greßmann von Konrad Hawlitzki, dem langjährigen Bibliothekar vom Schriftstellerverband und später vom Club des Kulturbundes, sowie Briefe von Greßmann an den Mitteldeutschen Verlag (Erstdrucke aus dem Greßmann-Archiv der Akademie) zur Entstehungsgeschichte seines berühmten ersten Buches "Der Vogel Frühling".
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine von der Akademie der Künste Berlin erstellten Dokumentation zu Leben und Werk des Dichters.
 
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 
Ausstellungsdauer: 10. April - 2. Juni 2013
 
Begleitprogramm:
18. April 2013, 19 Uhr Und so empfingen [uns] Schildas Witze. Die Autoren Andreas Koziol und Richard Pietraß im Gespräch über Uwe Greßmann Moderation: Martin Jankowski (Berliner Literarische Aktion)
1. Mai 2013, 19 Uhr Motivbesichtigung. Ansichten zu Leben und Tod des Dichters Uwe Greßmann. Dokumentarfilm aus dem Jahr 1977 von Peter Joachim Holz anschließend: Die Autorin Elke Erb, der Kulturwissenschaftler Konrad Hawlitzki und der Literaturwissenschaftler Peter Geist im Gespräch über Uwe Greßmann.
9. April – 2. Juni 2013 Janusz-Korczak-Bibliothek Berlin-Pankow / Kinderbibliothek (Berliner Straße 120/121). VOGEL FRÜHLING. Kinderzeichnungen zu Gedichten von Uwe Greßmann In einem Gemeinschaftsprojekt von Barbara Heinze (Literaturarchiv der Akademie der Künste Berlin) und Monika Nebel (Schulleiterin) haben die Schüler der 5. und 6. Klasse der Meusebach-Grundschule Geltow wunderbare Zeichnungen zu den Gedichten von Uwe Greßmann angefertigt.
 
Bezirksamt Pankow
Amt für Weiterbildung und Kultur
Breite Straße 8, 13187 Berlin

Sa, 06.04.2013

20 Jahre sind noch nicht genug

Das Schweizer antiquariat peter petrej feiert sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gibt es im April auf das gesamte Sortiment 20% Rabatt. Und den ganzen Monat gern ein Glas Wein oder eine Tasse Kaffee.

Mit dem Virus der Bibliophilie wurde unser Mitglied Peter Petrej 1984 während seiner Lehre als Antiquarsgehilfe im damals grössten Antiquariat der Stadt Zürich “Das gute Buch” infiziert. Dieser Infekt führte ihn Mitte 1992, nach langen inneren Kämpfen und einem Pilgermarsch nach Santiago de Compostela, zum Erwerb einer abgewirtschafteten Buchhandlung im Kreis 6 in Zürich. Aus der Buchhandlung wurde nach Renovation ein Antiquariat, das jetzt seinen 20. Geburtstag feiern darf.
Zu Beginn arbeitete er aus Gründen der finanziellen Sicherheit noch 50% als Maschinenbaukonstrukteur, seinem erlernten Beruf. Von Anfang an war er darum auf loyale MitarbeiterInnen angewiesen. Als Chef kann er heute sagen, dass ihn mit den meisten der langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach wie vor ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Einer davon betreibt heute erfolgreich das einzige Sportantiquariat in der Schweiz.
Da die Liegenschaft, in dem sich das Antiquariat heute noch befindet, jetzt meistbietend verkauft werden soll, findet die Aera des Ladengeschäfts möglicherweise ein unerwartetes Ende. Daher an dieser Stelle nicht nur eine Einladung, das Antiquariat zu besuchen, sondern auch ein Aufruf und eine Bitte an kultursinnige Zürcher Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, diesem Geschäft eine neue Bleibe zu gewähren.

Fr, 05.04.2013

A. Dieckhoff: Katze, aus Die Hamburger StadtElefanten

Die Mainzer Stadtmusikanten

Ausstellung zum gleichnamigen Künstlerbuch von Artur Dieckhoff (Hamburg) im Druckladen des Gutenberg-Museums

Druckaktion, Wein und Brezeln zur Eröffnung der Ausstellung durch Frau Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur der Landeshauptstadt Mainz, und Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums.
Zur Ausstellung erscheint eine Grafikmappe und das Künstlerbuch "Die Mainzer Stadtmusikanten" mit zehn Original-Holzschnitten, Auflage 250 Exemplare, 32 Euro. Der Künstler Artur Dieckhoff signiert.

Ausstellung: 26. April bis 24. August 2013

Druckladen des Gutenberg-Museums
Liebfrauenplatz 3
55116 Mainz

2 booklets der edition augenweide

Friederike Mayröcker
der Papa zittert oder Hund wird Sessel


Ulrich Tarlatt - Facetten der Erinnerung

 
format a5 – 9 holzschnitte - handabreibungen auf japanpapier
signiert von friederike mayröcker und ulrich tarlatt
24 + 6 ea

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Ein neuer Tag

Klaus Merz – 8 Gedichte
Ulrich Tarlatt – 5 Holzschnitte

 
format a4
20 + 4 ea
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EDITION AUGENWEIDE – ulrich tarlatt
dürerring 12
06406 bernbur
g

Mi, 03.04.2013

unerwartete Erbschaft

In Heft 208 der MARGINALIEN konnte über eine unerwartete Erbschaft informiert werden. Die Aufarbeitung dieses Erbes hat im Auftrag des Vorstandes freundlicherweise Herr Ulrich Goerdten übernommen.
Der Nachlass wird unseren Mitgliedern zum Vorzugspreis angeboten - die ersten Listen können ab sofort auf unserer Homepage im geschützten Bereich eingesehen werden. Weitere Listen werden bis zum Jahresende folgen.
Einige ausgewählte Titel werden auf unserer traditionellen Auktion zu unserem Jahrestreffen in Gera versteigert. Aus diesem Grund ist es in diesem Jahr nicht erforderlich, dass Teilnehmer eigene Bücher zur Versteigerung einreichen und können sich auf Graphikspenden für die Auktion beschränken.
Bitte informieren Sie Mitglieder unserer Gesellschaft über die Möglichkeit, die Listen im Internet einsehen zu können. Die nächsten MARGINALIEN werden einen entsprechenden Hinweis enthalten. Selbstverständlich werden wir allen Mitgliedern, die sich nicht im Internet informieren können, die Listen auf Anforderung zum Selbstkostenpreis von 1,50 € pro Sendung zusenden. Eine generelle Versendung durch Beilage zu den MARGINALIEN ist nicht vorgesehen.

So, 31.03.2013

Ronald Paris

Ronald Paris zeigt neue Bilder in seiner Heimatstadt Sondershausen
 
Ronald Paris geht auf die 80 zu und verteilt 2013 sein künstlerisches Spektrum übers Land: Seine Geburtsstadt Sondershausen präsentiert Ölmalerei der letzten zwölf Jahre; ab 24. März in Großbodungen Blätter zu Shakespeare und Ölbilder aus Indien; Berlin-Friedrichshagen eine Auswahl der Aquarelle und Baruth (Mark) Collagen.

Eine Station Nationalgalerie für den national bedeutsamen Maler gibt es nicht.
Der Bildermacher Ronald Paris ist vom Augenscheinlichen betroffen, von dessen Lebensintensität, Tiefe und Schönheit, die er mit permanenter Leidenschaft auf das traditionelle bildnerische Geviert bannt. Vordergründige Zwecke seiner Kunst lehnt er zwar ab, dennoch bekennt er sich zu Käthe Kollwitz' lapidarem Grundsatz: "Ich will wirken in meiner Zeit."
Das Geschehen um uns her und in weiter Ferne nimmt er kritisch wahr und bezieht dazu Haltung, feiert die alltägliche Arbeit und harmonischen Beziehungen der Jordanier im Weinberg, vor der Schule und im Gespräch. Schützende, abweisende und sich öffnende ausdrucksvolle Gebärden auch im Diptychon von 2005, "Im Warschauer Ghetto 1941", das auf Fotos deutscher Soldaten zurückgeht, und "An der Klagemauer Jerusalem 1997", mit aufmerksamen und von Liebe sprechenden Gesichtern, die er selbst erlebt und gezeichnet hat. Das Dramatische der historischen Vorgänge zeigt er nicht, aber durchdringt es gedanklich. Paris möchte ein Rückbesinnen auf Dialogbereitschaft fördern.

Foto © Roman Ulnyrov
Aus den mehr als 40 Ölbildern, die der Künstler selbst mit Christa Hirschler, der Museumsleiterin, in den Schlossräumen platziert hat, ragt durch die Zimmerflucht das leuchtende Bildnis von Inge Keller heraus. Im Eigenauftrag malte der großartige Bildnismaler die begnadete Schauspielerin in einem repräsentativen Porträt. Mit ruhiger Erhabenheit blickt Inge Keller ins Weite, eine Hand liegt auf dem Manuskript, nahe der Sprache und Kunst, die sie zum Vortrag brachte und die ihr Leben hält. Eine warmgelbe Fläche umgibt sie als Zeichen des begeisterten Publikumsbeifalls, den sie genießt.
...
In poetischen Bildern, in denen sich Moderne und Romantik berühren, öffnet sich der menschliche Innenraum dem landschaftlichen Außenraum und umschließen sich innere und äußere Bewegung.
Das räumliche Grunderlebnis bringt, so sagt Ronald Paris, ein "Gefühl innerer Befreiung". Reiselust und Augenlust schöpfen aus der Visualität des Realen das berührende Gefühl, überall sesshaft sein zu können.
(Peter Arlt)

gesamten Artikel lesen in Thüringer Allgemeine vom 20.02.13
 
Die Ausstellung kann "wegen regen Interesses" bis zum 12. Mai gesehen werden.

Mi, 27.03.2013

Druckgraphik-Atelier ist online

Es ist vollbracht: die neue aktuelle Website des Druckgraphik-Ateliers steht im Netz. Sie ist zwar in einigen Teilen (Ausstellungs-, Presse-Archiv) noch nicht vollständig, aber sie ist mit den neuesten Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen sowie zu den Techniken gefüllt und enthält unter den bisher eingestellten Ausstellungen deren Foto-Impressionen und einen kleinen Film.
Nutzen Sie die Ostertage zu einem Besuch auf der Website, ich bin gespannt auf Ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge dazu. Einiges will ich noch für Sie als Nutzer verbessern, damit die Seite nicht nur einfach informativ sondern noch interessanter wird.
Ihnen hiermit: Frohe, gesunde Oster-Feiertage bei bestmöglichem Wetter – oder machen Sie das Beste daraus!
(Eberhard Hartwig)
 
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin-Prenzl. Berg

Hinweis zu den MARGINALIEN 209



Heute erhalten alle Pirckheimer-Mitglieder das aktuelle Heft der MARGINALIEN. Das im Heft angekündigte Leporello „Die Bücher der Anna Seghers“ kann leider erst dem nächsten Heft der MARGINALIEN beigelegt werden - so dass das Heft 209 als Beilage für Mitglieder nur den signierten Linolschnitt von Roland R. Berger "... und tschüss!", gedruckt von Marc Berger, enthält. Sofern in 2012 Beiträge oder Spenden gezahlt wurden, liegt dem Heft eine Quittung bei.

Di, 26.03.2013

Ein Land voller Stimmen

Nach dem Startschuss zur Leipziger Buchmesse werden nunmehr in Frankfurt 70 brasilianische Autoren unter dem Motto „Ein Land voller Stimmen“ die literarische Vielfalt ihres Landes in Deutschland vorstellen.
Brasiliens Auftritt als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse wird nicht nur eine Momentaufnahme seiner literarischen, ästhetischen und essayistischen Vielfalt zeigen, sondern auch viele Schriftsteller zusammenbringen, in deren Werk sich die jüngsten kulturellen Veränderungen im Land widerspiegeln“, so Manuel da Costa Pinto, der als Kurator zum Auswahlkomitee der Autoren gehört. „Auf der Liste stehen Vertreter der indigenen Kultur ebenso wie Nachfahren der Afrikaner und Europäer, deren Werke sich mit Einwanderung und Migration beschäftigen, aber auch Vertreter „marginaler“ Literatur und der verschiedenen sozialen und ästhetischen Schichten, aus der sich die Vielfalt unserer Literatur speist“, erklärte Galeno Amorim, Präsident des Organisationskomitees. Im Gastlandjahr 2013 sollen rund 250 Neuübersetzungen aus Brasilien auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt werden, etwa 50 davon in deutscher Sprache.
 
9. bis 13. Oktober 2013
 

LUBOK 11

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse startete die Subskription für den 11. Band der Lubok Reihe!Folgende spannende Künstler konnten für Lubok 11 gewonnen werden:
 
Linolschnitt: Sebastian Gögel
Damien Deroubaix
(*1971, lebt und arbeitet im Elsaß)
Sebastian Gögel
(*1978, lebt und arbeitet in Leipzig)
Irene Hanenbergh
(*1966, lebt und arbeitet in Melbourne)
Thomas Moecker
(*1967, lebt und arbeitet in Leipzig)
Olivia Plender
(*1977, lebt und arbeitet in Berlin)
Marcel Ruijuters
(*1966, lebt und arbeitet in Rotterdam)
Christoph Ruckhäberle
(*1972, lebt und arbeitet in Leipzig)
Jasper Sebastian Stürup (*1969, lebt und arbeitet in Berlin)
Koen Taselaar (*1986, lebt und arbeitet in Rotterdam)
Marcel van Eeden (*1965, lebt und arbeitet in Zürich und Den Haag)
Ewoud van Rjin (*1967, lebt und arbeitet in Rotterdam)
James Whitman (*1976, lebt und arbeitet in New York)
 
Die Herausgeber bedanken sich herzlich beim PrintRoom, Rotterdam für die bisherige Unterstützung.
Ca. 88 schwarz-weißen Originallinolschnitte,
Broschur, ca. 104 Seiten, 32x24 cm, Auflage 500,
Subskriptionspreis bis Mai 2013 45,- EUR (später 50,- EUR)
 
Bestellung unter www.lubok.de
per E-Mail
per Fax oder Telefon: 0049 341 999 98 90

Mo, 25.03.2013

Mann und Frau

Eine Schriftpoesie von Gerhard Rühm, 1972
Betrachtungen mit Dr. Stefan Soltek
 
 
1930 in Wien geboren, ist Gerhard Rühm Mitbegründer der einflussreichen Wiener Gruppe, die sich Mitte der 50er Jahre um Friedrich Achleitner formierte. Sprache in ihrer Wahrnehmung als textgrafische ebenso wie phonetische Erscheinung zu begreifen, zeichnet die experimentelle Welt dieser Autoren aus. Schrift untermalt das Lesen und erweitert das Wortverständnis. Eine Nähe zur musikalischen Notation ergibt sich für Rühm aus seiner Arbeit als Komponist und Musiker.
Ein Beispiel für die Interpretation von Inhalten über das Sagbare ins Beobachtete hinaus veranschaulicht das Buch MANN UND FRAU, das Mitte der 60er Jahre erarbeitet, 1972 erschien. Im Prozess über und durch die semitransparenten Seiten werden die Worte MANN UND FRAU in linearen Grafiken visuell inszeniert und ausgedeutet. Diesem Buch der Sammlung des Klingspor Museums wird Rühms szenenreiche Text-Bild-Montage AUS DEM LEBEN GEGRIFFEN (1959) gegenübergestellt, die soeben erstmals im Museum of Modern Art New York gezeigt wird.
 
Freitag, 5. April 2013, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

Antreten zum Dichten!

Zum 150. Geburtstag von Arno Holz am 26. April 2013

Antreten zum Dichten!
Lyriker um Arno Holz
 
Rolf Wolfgang Martens
Ludwig Reinhard
(d. i. Reinhard Piper)
Robert Reß
Georg Stolzenberg
Paul Victor

Mit Nachwort herausgegeben
von Robert Wohlleben
Oktav, 160 Seiten.
Preis kart. 13 Euro
ISBN 978-3-942901-07-9
Im März 2013 bei

In den Jahren 1898 und 1899 ließ Arno Holz seine beiden Hefte »Phantasus« mit zusammen hundert Gedichten erscheinen. Alle auf Mittelachse gesetzt und jeweils nur eine kleine Seite beanspruchend. Holz plante damals, die Zahl der Miniaturen auf tausend zu bringen. Ziel war, mit einem solchen Mosaik einen zeitgenössischen Bewußtseinsstrom faßbar zu machen. Sein Projekt veränderte sich: Statt 900 weitere Gedichte zu verfassen, unterzog Holz den Bestand der beiden Hefte einem teils immensen Ausbau. Extremfall das Gedicht »Gottseidank! Die Haustür ist zu …« aus dem zweiten Heft: Die fünfzehn Zeilen wuchsen sich derart aus, daß 373 gut gefüllte Seiten der dreibändigen Phantasus-Ausgabe letzter Hand von 1925 draus wurden, ein ganzer Band. Arno Holz erlebte reichlich wütende Ablehnung, wenig Anerkennung dieser Gedichte aus der Zeit kurz vor 1900, in deren Praxis des triftigen Verknappens sich die Redeweise vieler moderner Lyrik anbahnte. In allerlei Anthologien sind manche, mit dem Reclam-Doppelheft 8549 alle hundert bis heute präsent.
Die Gedichthefte der »Schüler« jedoch, die sich damals um Arno Holz versammelten und in seiner Schreibwerkstatt »Creative Writing« betrieben, wurden übergangen. 1906 sah der Literarhistoriker Richard M. Meyer – als »Hauptmannianer« Holz gegenüber feindlich eingestellt – in Rolf Wolfgang Martens, Reinhard Piper, Robert Reß und Georg Stolzenberg nur »diese neue Dilettantenschule«. 1911 befand sein Fachkollege Albert Soergel: trivial und unfreiwillig komisch. Stimmt einfach nicht, aber solche Wertungen halten sich eisern in der Literaturwissenschaft. Ich finde: Die Fehlbeurteilung gehört richtiggestellt.

Sa, 23.03.2013

Nationalsozialismus und Exilliteratur


Wieland Herzfelde (ganz rechts) auf der 1. Internationale Dada-Messe.
Foto: picture alliance/akg-images
Vor 80 Jahren, im März 1933, floh der Verleger und Schriftsteller Wieland Herzfelde aus Deutschland (,wie viele der wichtigsten deutschsprachigen Dichter und Denker nach dem 30. Januar und der Bücherverbrennung am 10. Mai ...)
Damit sie im Exil weiter arbeiten und vor allem publizieren konnten, wurden bereits 1933 Exilverlage gegründet. Zunächst im europäischen Ausland, später auch in Übersee. So konnten in den zwölf Jahren des „Tausendjährigen Reichs“ in über hundert Verlagen und auf der ganzen Welt Bücher deutscher Emigranten erscheinen. Sie waren es, die dem faschistischen Regime unzensiertes geistiges Schaffen entgegenhielten, die ein anderes, manche meinten auch: das eigentliche Deutschland, am Leben hielten. Wieland Herzfelde war einer von ihnen, vielleicht sogar der wichtigste. (...)
Umso bemerkenswerter, dass einige Bücher im Exil Auflagenzahlen schafften, die auch unter anderen Umständen beachtlich gewesen wären. Wieland Herzfelde etwa kam mit seinen Verlagen Malik und Aurora immerhin auf eine Durchschnittsauflage von 4000 Exemplaren – eine Größenordnung, die mit der Produktion anspruchsvoller Literatur in unserer Zeit mithalten kann; darunter so bekannte Werke wie Oskar Maria Grafs „Der Abgrund“ oder Anna Seghers’ autobiografischer Roman „Der Ausflug der toten Mädchen“...
(Tobias Winstel)

weiterlesen im Tagesspiegel 23.3.2013

Do, 21.03.2013

Bühne auf!

Elmar Faber (links) und Dr. Carsten Wurm, Foto © Abel Doering
Am heutigen Abend trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer im Kleinen Säulensaal der Stadtbibliothek Berlin zur Buchvorstellung von "Bühne auf! Die Erstlingswerke deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts". Einführend schilderte Elmar Faber interessant und gewürzt mit diversen Anekdoten, wie die Idee zu diesem Buch geboren wurde und gab einen Überblick über die Besonderheiten von Erstlingswerken und Herausforderungen, denen sich die Verleger zu stellen haben. Danach las er aus diesem Lexikon die Abschnitte über Erich Kästner und Wolfgang Hilbig, die deutlich machten, dass dieses mehr als ein Nachschlagwerk und durchaus wert ist, als unterhaltsame literaturgeschichtliche Abhandlung gelesen zu werden. Carsten Wurm erläuterte dann in einem Diavortrag ausgewählte Titelabbildungen der enthaltenen Erstlingswerke quer durch die literarischen Strömungen deutsprachiger Literaten des 20. Jahrhunderts.
 
Rezension von Prof. Dr. Hans Altenhein
Rezension von Klaus Bellin in MARGINALIEN 209

Di, 19.03.2013

Fünf für Berlin

Mehr denn je ist Berlin eines der wichtigsten Zentren für die Präsentation zeitgenössischer Kunst. Darum hat sich unser Mitglied, die Neuhauser Kunstmühle entschlossen, einmal im Jahr in dieser Stadt die wichtigsten Positionen aus seinem Galerieprogramm zu zeigen.
Die Neuhauser Kunstmühle ist eine in Salzburg ansässige Galerie für zeitgenössische Kunst, zugleich aber auch eine Werkstatt für moderne Druckgraphik und zeigt in Berlin erstmalig anlässlich des Gallery Weekend 2013 eine Sonderschau für 5 Künstler aus ihrem internationalen Programm:
Paul Ching-Bor (New Yok)
Bruno Griesel (Leipzig)
Roland Helmus (Hamburg)
Ben Leenen (Maastrich)
Halgund Sedelak-Otto (Salzburg)
Die Präsentation richtet sich nicht nur an Sammler, Kuratoren und Galeristen, sondern an alle, die an der zeitgenössischen Kunst interessiert sind und neue Namen und Positionen kennen lerrnen wollen.
Zur Identität der Neuhauser Kunstmühle gehört die editorische Arbeit in der Auflage von Druckgraphik und Künstlerbüchern. Gezeigt wird daher in der Ausstellung auch ein Querschnittt der Arbeit auf diesem Gebiet.
 
Paul Ching-Bor an der Presse in der Neuhauser Kunstmühle
Ausstellung: 19. bis 28. April 2013

è Uferhallen
Uferstraße 8-11
13357 Berlin

è Neuhauser Kunstmühle
Mühlstr. 5a
5023 Salzburg

Heinrich Zille in der NS-Zeit

Zwei Blicke in die von unserem Mitglied Pay Matthis Karstens zusammen mit Dr. Sabine Meister kuratierte kleine, aber interessante Ausstellung.

(© Abel Doering)

Jean Paul und E.T.A. Hoffmann

Heute trafen sich die Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend und ein Gast in der Villa Oppenheim zu ihrer Jahresversammlung. Im Anschluss refereierte Herr Jörg Petzel in einem kurzen, aber anregenden Vortrag über die Editionsgeschichte des Vorworts von Jean Paul, dessen 250. Geburtstag sich am 21. März nähert, zu den (eigentlich unter Pseudonym erschienenen) Fantasiestücke(n) in Callots Manier von E.T.A. Hoffmann und zu Hintergründen des angespannten Verhältnisses zwischen diesen beiden großen Literaten.

In diesem Zusammenhang wurde auf einen wichtigen Termin aus Anlass der Jean-Paul-Ehrungen verwiesen: In einer öffentliche Abendveranstaltung am 21.03.2013 um 18:30 Uhr unter dem Titel "Flegeljahre und Papillons. Robert Schumann komponiert Jean Paul" in der Berlin-Brandenburgischen  Akademie der Wissenschaften findet der Auftakt zum Berliner Jean Paul-Jahr 2013 statt, das im Herbst in einer großen Ausstellung gipfeln wird. Zu Lebzeiten einer der erfolgreichsten Schriftsteller in Deutschland, war dieser größte Erfinder deutscher Sprache nach Luther später gerade auch ein Autor für Autoren. Aber auch ein musikalischer Poet wie Robert Schumann entwickelte sein epochemachendes Klavierwerk an Jean Pauls Romanen.
 
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Einstein-Saal
Jägerstrasse 22/23
10117 Berlin

So, 17.03.2013

Fotos von der Vernissage der Gossmann-Ausstellung


(© Ralf Parkner)
Falls die Diashow nicht korrekt angezeigt wird, bitte hier klicken.

Die am 16. März 2013 eröffnete Ausstellung im historischen Abthaus des Klosters Chorin widmet sich dem graphischen Schaffen des Malers und Graphikers Gerhard Gossmann (1912 - 1994). Unter den zahlreichen Gästen waren die Tochter von Gerhard Gossmann und die Witwe des Grafikers Gerhard Wienckowski. In der Ausstellung, die sich über fünf Räume erstreckt, sind auch 13 Blätter mit Gossmann-Radierungen aus der Sammlung Ralf Parkner zu sehen. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung gab es ein gemütliches, herzliches Zusammensein im Hause der Familie Winkler inmitten eines ausgewählten Kreis.
Am 30. März 2013 liest Pfarrers i.R. Hans-Dieter Winkler, der aus seiner Sammlung Werke dieses besonderen Künstlers beisteuerte, aus dem Briefwechsel mit Gossmann.

Ausstellung: 16. März bis 9. Juni 2013

Kloster Chorin
Am Chorin 11a
16230 Chorin