Landschaft als Schauplatz
„Man tritt in eine Umgebung, die unser tägliches Umfeld zu einer uns verträglichen, wenn nicht sogar nützlichen Ergänzung unseres Lebenskönnens gemacht hat“, erklärte Harald Metzkes am Sonnabend in der Bad Saarower Galerie „Kunst am Bahnhof“ zur Eröffnung seiner Ausstellung „Landschaft als Schauplatz“. Rund zwanzig Besucher waren gekommen, um einen Blick auf Gemälde des Meisters zu werfen, die bislang nicht im Fokus der Öffentlichkeit gestanden hatten. Man kennt ihn eher als Schöpfer eines bunten „Welttheaters“. In dieser Ausstellung aber sind die Farben verhaltener, erdiger gewählt „auf den blauen Überfluss der Welt“, wie der Maler weiter ausführte. „Ferne ein bewaldeter Hügel, von dem ich genau weiß, dass er grün bewachsen ist.“
Harald Metzke hat Landschaft künstlerisch bewältigt, sich „ihr ausgesetzt“, wie sie „winkt und entzückt“, aber auch wie sie in Verbindung mit dem Wetter bedrohlich wirken kann und wie er selbst bisweilen durch menschliche Einwirkung auf sie „nicht wenig schockiert“ ist.
Die 15 Gemälde sind eine Auswahl einer größeren Ausstellung, die schon im rbb zu sehen war. Hier in Bad Saarow aber ist ein Bild dabei, das noch nie öffentlich gezeigt wurde und genau diesen unheilvollen Eingriff in Landschaft zeigt: eine Tagebauansicht „Brücke“ von 1989, eine Förderbrücke, die als ein fragiles Spinnennetz über den toten Abgrund führt. Die anderen Ölgemälde aber sind durch die flache märkische Landschaft mit ihrem hohe Himmel und mit malerischen Bäumen geprägt. Es ist einfach eine schöne Ausstellung.
„Für uns als kleinen Verein ist das eine unglaubliche Sache“, ist nicht nur die Galerieleiterin Margarete Löwi glücklich. Paul-Olaf Beeking hat als Saarower Gästeführer kräftig die Werbetrommel gerührt, denn „Harald Metzkes ist einer der wichtigsten noch lebenden deutschen Maler“, weiß er.
(Elke lang)
Ausstellung: bis 28. März und vom 6. - 29. April 2018
Galerie „Kunst am Bahnhof“
Bahnhofsplatz 4, 15526 Bad Saarow