Pirckheimer-Blog

wiedergelesen

Mo, 23.09.2019

Die Tet-Bilder aus Dong Ho

wiedergelesen:

Acht Jahre nach ihrer Gründung erschien auf Initiative der Pirckheimer-Gesellschaft die Mappe "Glück und Wohlergehen. Die Tet-Bilder aus Dong-ho" mit 10 farbigen Originalholzschnitten auf Reispapier, montiert auf Pappbögen, die in traditioneller Technik unter Anleitung von Druckern aus Dong-ho in einer Werkstatt des Kunstverlages in Hanoi hergestellt wurden.
Das im Bleisatz gedruckte Vorwort schrieb Rudolf Mayer (1928–2008), unter dessen Leitung im Verlag der Kunst Dresden u.a. auch die hochwertigen Editionen originaler Drucke der eikon Grafik-Presse publiziert wurden.
Die Leinenmappe wurde von Günter Gnauk gestaltet, die buchbinderische Gestaltung lag in den Händen von H. Sperling, Leipzig.
Eine Teilauflage (11-110) der 600 im Verlag der Kunst Dresden herausgegebenen Mappen ging an die Pirckheimer-Gesellschaft.

(vgl. H. Pätzke, Veröffentlichungen und Gaben der Pirckheimer-Gesellschaft und mit ihrer Unterstützung entstandenen Publikationen 1956 - 1991)

Sa, 03.08.2019

wiedergelesen: Gutenberg

In einem Monat trifft sich die Pirckheimer-Gesellschaft zum Jahrestreffen in der Gutenberg-Stadt Mainz, dem Sitz des Gutenberg-Museums, bekannt als Weinhauptstdt, als Ort der Minipressen-Messe und seit 2011 Träger des Titels "Stadt der Wissenschaft" .

Grund genug, sich zur Einstimmung auf den Besuch von Mainz wieder einmal mit Henne Gensfleisch zum Gutenberg, genannt Johannes Gutenberg, zu beschäftigen und so besann ich mich auf einen Titel von Klaus-Rüdiger Mai, der bei Propyläen aus Anlass des Gutenbergjahrs 2018 Ende 2016 erschien und der, wie viele Bücher, nicht allein wegen des Inhalts, sondern auch aufgrund seiner Gestaltung (Manja Hellpapp, Berlin) und seiner gediegenen Ausstattung den Weg in meine Bibliothek fand. Gesetzt aus Quaadrat, Neutraface und Lapture enthält das Buch neben Illustrationen nach zeitgenössischen Abbildungen eingebundene, im Format abweichende Bildbeigaben auf Pergament, so den Brief des heiligen Hieronymus, den Typenapparat Johannes Gutenbergs und Spielkartenmotive, sowie den Anfang der Genesis der Berliner Pergamentbibel. Der zweifarbig gedruckte Text wird ergänzt durch eine 20seitige Auswahlbibliografie und ein Zensus aller 47 erhaltenen Exemplare der 42zeiligen Gutenbergbibel.

Klaus-Rüdiger Mai: Gutenberg. Der Mann, der die Welt veränderte
Ullstein Buchverlag (Propyläen) Berlin 2016
ISBN: 978-3-549-97467-1
28 € (Preisbindung aufgehoben: 9,99 €)

Jahrestreffen: 6. - 8. September 2019

Mi, 26.06.2019

wiedergelesen: Boccaccios Dekameron

Wiedergelesen ist eigentlich zuviel gesagt, wieder angeschaut trifft es wohl eher.

Vom Dekameron gibt es bekanntlich nicht nur eine illustrierte Ausgabe, seien es die der unbekannten Holzschneider der venezianischen Ausgabe von 1492 oder der von 1602, seien es die Illustrationen in unterschiedlichsten Techniken von Lucian Zabel, de Brunelleschi, Hilde Schlotterbeck, Grandville, Tony Johannot, Nanteuil, Mac Harshberger, Louis Chalon, F.v. Bayros, Gravelot, Bouchet u. Eisen, Gerd Grimm, Friedrich Hechelmann, Fritz Kredel, Fritz Richter, Guido Somare, A. Grunenberg, Werner Kann, G. Schmedes, Eduard Prüssen, Hans-Joachim Walch und vielen anderen.
Die Ausgabe, die mir wieder in die Hände fiel, sticht jedoch aus der Menge hervor, auch wenn sie in der Auflistung wichtiger Boccaccio-Ausgaben auf Wikipedia fehlt, obwohl deren Illustrator Werner Klemke (1917 - 1994) von der italienische Stadt Certaldo, dem Geburts- und Sterbeort Giovanni Boccaccios, für diese Holzstiche 1975 mit der Ehrenbürgerschaft geehrt wurde - ein durchaus seltener Vorgang für einen DDR-Künstler zu Zeiten des Kalten Krieges.

Werner Klemke schuf für die DDR-Originalausgabe weit mehr als 100 Holzstiche, gut 100 wählte er dann für den Band aus. Es ist jedoch nicht die Edition des Aufbau-Verlags Berlin von 1958, zwei Bände im Schuber, seinerzeit als eines der Schönsten Bücher der DDR ausgezeichnet, die mir heute in die Hände fiel, diese ist, vermutlich verborgt, den Weg der vielen verliehenen Bücher gegangen, es ist auch nicht die 1985 in der Büchergilde Gutenberg Frankfurt am Main, Olten und Wien in Lizenz erschienene Ausgabe, sondern ein weiterer Nachdruck, ebenfalls zweibändig im Schuber, der bei Jokers derzeit stark im Preis gesenkt angeboten wird, 2015 für die Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) Darmstadt verlegt bei Lambert Schneider, einem Imprint der WBG. Und es sei hinzugefügt: Ausstattung, besseres Papier und gediegener Druck lässt gegenüber der Originalausgabe von vor über 60 Jahren an nichts zu wünschen.

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Di, 19.09.2017

Klemke illustriert Brecht

Die Bitten der Kinder

Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt man nicht kennen.
Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf sein.
Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt töten einen.
Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.
Die Jungen sollen`s erreichen.
Die Alten desgleichen.

Bertolt Brecht (1951)

Abb. 1 zeigt die 1. Aufl. Unsere Fibel. Autorenkollektiv. - Berlin: Verlag Volk und Wissen. 1974. - 111(1) S. - 27,5 x 18,8 cm. - iOPp.
Abb. 2 dass. 2 Auflage: 1975.

Gefunden im Katalog Schönste Bücher 1974 (DDR), S. 37: Illustrationen und Ein­band: Werner Klemke. Schreibschrift: Renate Trost. Auflage: 300.000. Schrift: Gill-Grotesk (Monophoto). Pappband. 112 Seiten mit 140 Bildern.

Di, 18.04.2017

Babette, Bärbels ältere Schwester



Bärbel had an older sister, cousin, clone...?
Babette bindet Bücher, an earlier (1935) version of Bärbels fröhliche Lehrzeit (1953) by the same author. Same premise, same characters, same... Look forward to comparing - where is an Hinman collator when you need one?
(Peter Verheyen,
The Pressbengel Project)

Sa, 18.03.2017

Bookbinding as Chick Lit

Charming piece of teen lit. for women. Bärbels fröhliche Lehrzeit (Bärbel's Happy Apprenticeship) by Felix Riemkasten written in 1953. After the death of her father, Bärbel needs to leave school to take up an apprenticeship rather than going on to university like her eldest brother (She was a straight A student). She loves book, bookbinding isn't too strenuous (says her mother), ... what could go wrong? ...
(Peter Verheyen, The Pressbengel Project)

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Fr, 13.01.2017

Ensikat illustriert Hacks

Klaus Ensikat, ein wahrer Meister der Zeichenkunst, dessen Graphik "Willibald Pirckheimer" der letzten Jahresgabe der gleichnamigen bibliophilen Gesellschaft beilag und der mit seinem Material eine Kunstaktion der Bücherkinder Brandenburg zur artbook.berlin begleitete, feiert in der kommenden Woche, am 16. Januar, seinen 80. Geburtstag. Die Pirckheimer gehören dann zu den ersten Gratulanten!
Auch die Eulenspiegel Verlagsgruppe feiert das und verlost 5 x das grandios gezeichnete Kinderbuch von Peter Hacks »Jules Ratte«! Hier geht´s zur Verlosung.

Di, 06.12.2016

wiedergelesen: Die Pirckheimer in Rostock

Katja Burmester vom Antiquariat Schusterjunge in Wismar schickte uns freundlicherweise ein Feuilleton des damaligen Mitglieds der Pirckheimer-Gesellschaft Heinz Knobloch zu einem Jahrestreffen dieser Gesellschaft in Rostock 1976.
Der Text findet sich in einem Heftchen aus der Reihe "Angebote" des Verlags Tribüne Berlin, 1979 mit Illustrationen nach Schabblättern von Harry Jürgens und kann hier nachgelesen werden.

Do, 22.09.2016

neu im Archiv

Im Archiv der Pirckheimer-Gesellschaft sollten eigentlich alle Publikationen vorhanden sein, leider ist jedoch mit dem Umzug von der Friedrichstraße in die Nordkapstraße einiges verloren gegangen. Aus Schenkungen und Nachlässen konnten einige Fehlbestände in den letzten 25 Jahren wieder ersetzt werden, gestern nun ein Katalog zu einer Wanderausstellung, die in der Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus Dresden, in der Charité Berlin und in Magdeburg in den Jahren 1989 und 1990 gezeigt wurde, kuratiert vom Graphiker Wolfgang Beier und dem damaligen Rektor der Medizinischen Akademie Dresden und Pirckheimer Prof. Albrecht Scholz.
Der 24seitige broschierte Katalog "Lebenskreis" mit Graphiken und Illustrationen zum Thema Geburt, Leben und Tod erschien 1989 ohne Verlagsangabe.

Mo, 08.08.2016

8. August - Internationaler Katzentag

Auf einem Plakat in meiner Buchhandlung heißt es: "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur". Nachdem also der Tag des Kusses, der Tag der Berge, der Tag des Kaffees und der Tag des Hosenträgers im Pirckheimer-Blog sträflich ignoriert wurde, muss hier wenigstens der heutige Tag der Katze Erwähnung finden. Dieser Tag kann dann für einen Bücherfreund Grund genug sein, wieder einmal ein Buch aus dem Regal zu ziehen, das von dem Grafiker und Cartoonisten Manfred Bofinger (1941-2006) hervorragend illustrierte wurde - die "Ratschläge für den Katzenfreund" (Neumann-Verlag 1984).
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Mi, 20.07.2016

wiedergelesen: Das Buch vom Papier

"Der Künstler, er sei Dichter, Maler oder Grafiker, wird Stellung zu nehmen haben zu dem Stoff, welcher der Träger seiner Gedanken ist; er wird ihn lieb gewinnen und zu schätzen wissen wie einen Kameraden, an den ihn Schicksal und Neigung binden. So können wir es häufig erleben, wie die geheimnisvolle Liebe zum Material im Werk des Schaffenden melodisch mitschwingt und nachklingt." - schreibt Armin Renker in einem Beitrag zum Philobiblon, 8. Jg. Heft Nr. 1 aus dem Jahre 1935.
"Das Buch vom Papier" (1934) von ihm, aus dem die nebenstehende Abbildung stammt, öffnet einem Bücherliebhaber das Herz und bringt dem Material, aus dem die Gegenstände seiner Verehrung geschaffen sind, wieder Ehrerbietung in Erinnerung.
(Harald Kugler)

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Fr, 20.05.2016

neues Literaturkabinett in Bad Saarow

Zur morgigen Eröffnung des neuen Literaturkabinetts in Bad Saarow, welches sich im Wesentlichen mit dem Werk von Becher und Gorki beschäftigt und zur Enthüllung einer Präsentation von Graphiken zum Werk von Johannes R. Becher anlässlich der Tage der Poesie grüßt die Pirckheimer-Gesellschaft mit dieser von Heinz Hellmis (1935 - 2014) gestalteten Mappe mit 21 Blättern von Fotis Zaprasis zu Variationen zu Liebesgedichten von Johannes R. Becher, welche 1982, vom Künstler signiert, als Jahresgabe ausgereicht wurde.
Abends wird der mit dem Grimme-Sonderpreis ausgezeichnete Film von U. Kasten und dem Pirckheimer Jens-Fietje Dwars "Über den Abgrund geneigt ... Leben und Sterben des Johannes R. Becher" gezeigt. Der Vorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft wird an dieser, vom Kulturbund geförderten Veranstaltungen zum 125. Geburtstag von Johannes R. Becher anwesend sein.

Mi, 18.05.2016

die erste Ausstellung der Pirckheimer-Gesellschaft

Meine Suche im Internet zur Geschichte bibliophiler Gesellschaften ergab einen Treffer ..., dachte ich.
Die NBI von 1956, Heft 3 sollte entsprechend der Artikelbeschreibung einen Bericht über die Gründung der Pirckheimer-Gesellschaft enthalten - es handelte sich jedoch um einen Bericht über die Ausstellung "Don Quijote in der internationalen Buchkunst", die von der Pirckheimer-Gesellschaft in der Karl-Marx-Buchhandlung ausgerichtet wurde, nur wenige Schritte vom heute nicht mehr existierenden Café Budapest entfernt, in welchem am 29. Januar 1956 die Gründungsveranstaltung stattfand.
Im Text heißt es: "Wir veröffentlichen diese Blätter mit der freundlichen Genehmigung der Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, die mit dieser Don-Quijote-Ausstellung zum ersten Mal an die Öffentlichkeit tritt. Ihr Ziel ist die 'Wahrung in der Tradition der deutschen Buchpflege, die Nutzbarmachung persönlicher Büchersammlungen für das gesellschaftliche Leben bei Erhaltung ihres privaten Charakters, die Förderung aller Bestrebungen für die Herstellung schöner, inhaltlich wertvoller Bücher in der DDR' ..."
Die Dokumentation kann hier aufgerufen werden. Die Zeitung werde ich, da darin die erste Ausstellung der Pirckheimer-Gesellschaft dokumentiert wird, trotz des fehlenden Artikels über die Gründungsveranstaltung in unser Archiv einstellen.
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Sa, 14.05.2016

wiedergelesen: Kleinste Bücher der Welt im Auflagendruck

Lange Zeit galt als das kleinstes aller gedruckten Bücher ein japanische Blockbuch aus dem Jahre 1965 im Format von 4 mm x 2,8 mm.

In der Edition Leipzig erschien 1971 im Auflagendruck ein "Bilder-ABC", für welches Egon Pruggmayer in strenger Stilisierung zu jedem Buchstaben des Alphabetes einen Gegenstand aus der Vorstellungswelt des Kindes zeichnete und welches gerade einmal 2,4 mm hoch und 2,9 mm breit ist. Die winzigen Klischees im Format von etwa 2 x 2 mm fertigte die Graphische Kunstanstalt H. F. Jütte auf dem gewöhnlichen Weg der Strichätzung. Den Druck auf japanischem Seidenpapier führte Heinz Schneider in der Hochschule für Grafik und Buchkunst aus, die Handbindearbeit wurde von Elisabeth Altmann mit einer kleinen Schar von Mitarbeiterinnen besorgt.
Bei Faber & Faber Leipzig erschien im Jahre 2000 nochmals ein "Bilder-ABC" in der gleichen Größe, allerdings diesmal mit farbigen Buchstabenbildern des Typografie-Künstlers Josua Reichert.
Das Gutenberg-Museum Mainz bietet in seinem Shop als das »Kleinste Buch der Welt im Auflagendruck mit ganzen Texten« einen Titel in Ledereinband mit verschiedenen Inhalten (Vaterunser, Ich liebe Dich, Olympischer Eid) im Format von 3,5 x 3,5 mm an.

Mi, 11.05.2016

Die Facezien des Poggio Bracciolini mit Illustrationen von Werner Klemke, Minibuch, Foto © Abel Doering

wiedergelesen: Die Facezien des Poggio Bracciolini mit Illustrationen von Werner Klemke

Neulich kam ich mit einem Klemke-Sammler auf "Die Facezien des Florentiners Poggio" in der Übersetzung von Hanns Floerke mit Illustrationen von Werner Klemke, erschienen 1967 bei der Edition Leipzig, zu sprechen. Im Internet finden sich diverse Ausgaben auch von anderen Verlagen der Facezien von Poggio Bracciolini, illustriert und ausgestattet vom Gründungsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, darunter auch eine 1976 ebenfalls in der Edition Leipzig erschienene Miniaturausgabe in vier in Leder gebundenen Bänden (4 x 5,7 cm), die in meiner Minibuchsammlung noch fehlte.
Vom Leipziger Antiquariat fand ich ein erfreulich günstiges Angebot, dem ich nicht widerstehen konnte. Leider wurde mir von der Post ein aufgerissenes Kuvert geliefert, welches nur die Zahlungsbestätigung, nicht aber wie ausgewiesen eine Büchersendung enthielt und ich hatte mich schon damit abgefunden, diesen Titel jetzt doch nicht meiner Sammlung hinzufügen zu können. Das teilte ich dem Leipziger Antiquariat mit und siehe da: Heute nun konnte ich eine Ersatzlieferung in Empfang nehmen und möchte auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön nach Leipzig senden!
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