Pirckheimer-Blog

Tagung/Treffen

Fr, 20.03.2015

neue MARGINALIEN und eine Erinnerung an Walter Rheiner

Der heutige Pirckheimer-Abend im Kleinen Säulensaal der ZLB war Premiere für die von Matthias Gubig neu gestalteten und in einem moderneren Gewand daher kommenden MARGINALIEN, der von der Pirckheimer-Gesellschaft herausgegebenen Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie. Matthias Gubig übernahm diesen Staffelstab vom verstorbenen Heinz Hellmis, konnte aber leider nicht dabei sein, um die vorrangig positiven, aber auch, wie bei allem Neuen und Ungewohnten, verhalten kritischen Reaktionen der Pirckheimer mitzuerleben.
Anschließend erinnerte der Pirckheimer Hans-Jürgen Wilke in einem Vortrag vor Gästen und Mitgliedern der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft an das künstlerische Leben des expressionistischen Lyrikers und Schriftstellers Walther Rheiner (1895 – 1925). Rheiners tragisches Schicksal, der durch Drogeneinnahme der Mobilmachung zum (ersten) Weltkrieg zu entkommen versuchte, war von Finanzproblemen und Drogen, von denen er nicht mehr loskam, bestimmt. Trotz immer wieder hoffnungsvollen Neuanfängen und Erfolgen seiner künstlerischen Arbeit, wozu vor allem seine Novelle Kokain gehört und u.a. sein Wirken in der Dresdener Künstlervereinigung Gruppe 1917, nahm er sich entmutigt und vom Leben enttäuscht mit 30 Jahren vereinsamt das Leben und blieb bis weit in die späten 60er fast unbekannt. Ja, sein Name fehlt, obwohl sein Werk inzwischen durch Publikationen in der BRD und seinerzeit in der DDR weitgehend wieder zugänglich ist, noch immer in einschlägigen Literaturgeschichten.

Mi, 25.02.2015

Zu Gast beim Drucker von Conrad Felixmüller

Der Berliner Bibliophilen Abend war heute zu Gast bei Hans-Jürgen Wilke, dem letzten Drucker und leidenschaftlichem Sammler von Conrad Felixmüller.
Felixmüller, 1897 in Dresden geboren, Gründungsmitglied und Präsident der Dresdner Sezession Gruppe 1919 mit Lasar Segall, Otto Dix und Otto Griebel und Mitglied der Novembergruppe, war Mitglied der KPD, bis er 1924 enttäuscht das Parteibuch zurückgab und, nach langer Schaffenspause, in der dieser bedeutende Künstler sich u.a. auf das Malen von Preischildern für Karstadt beschränkte, 1949 bis 1961 Professor an der Universität Halle. Die 20 Hörer des heutigen Abends erfuhren von Freundschaften Felixmüllers z.B. mit Hans Koch oder Otto Dix, Carl Sternheim oder mit Friedrich Wolf, die ihn auch zu Buchillustrationen inspirierte. 1967 übersiedelte er von Berlin-Köpenick (DDR) nach Westberlin, wo er ab 1971 in Jürgen Wilke "seinen" Drucker fand. Das Œuvre von Felixmüller umfasst gut 2.500 Werke.
Bereits die erste Begegnung mit Felixmüller 1971 begeisterte den Drucker für dessen künstlerisches Schaffen und legte den Grundstein für Wilkes beeindruckende Sammlung, die inzwischen viele äußerst rare Stücke beinhaltet, die häufig zusätzlich mit einer persönlichen Widmung versehen sind. Als überraschendstes Stück präsentierte Jürgen Wilke ein Ölgemälde mit einem Doppelportrait mit seiner Frau, welches Felixmüller 1976, ein Jahr vor seinem plötzlichen Tod am 24. März 1977 fertigte. (Wilke trug bei der Präsentation dasselbe Hemd wie auf dem Gemälde.)

Mo, 23.02.2015

Der Dichter Walter Rheiner – ein tragisches Künstlerschicksal

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin verweist heute auf eine Veranstaltung der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft: Hans-Jürgen Wilke, einstiger Drucker und Sammler von Felxmüller, wird das künstlerische Leben des Expressionisten Walter Rheiner (1895–1925) beleuchten. Rheiner, mit bürgerlichem Namen Schnorrenberg, wurde in Köln geboren, war u.a. mit Conrad Felixmüller befreundet. Drogenabhängig nahm er sich mit 30 Jahren vereinsamt und kaum beachtet das Leben; einzig die erschütternde Novelle "Kokain" ist heute noch bekannter.

Vortrag: 19. März 2015, 19.00 Uhr

Berliner Stadtbibliothek
Kleiner Säulensaal

Fr, 20.02.2015

Georg Barber (ATAK) - Zwischen Kinderbuch und Graphic Novel

Gestern war ATAK in der ZLB zu Gast bei den Berlin/Brandenburger Pirckheimern. ATAK wurde 1967 als Georg Barber in Frankfurt (Oder) geboren. Barber, Professor für Bildende Kunst auf der Burg Giebichenstein in Halle, ist als ATAK international anerkannter Comic-Künstler und Illustrator.
Sein Vortrag war in drei Teile gegliedert: Die Geschichte des Comics (belgisch/französische, amerikanische, japanische /Mangas/), Illustrierte Kinderbücher und Eigenes Schaffen, unterstützt durch vom Beamer an die Wand geworfene Bilder und mitgebrachte Bücher aus der eigenen Sammlung.
Auf facebook finden sich weitere Fotos von der gestrigen Veranstaltung.
(Ralf Parkner)

So, 08.02.2015

Mitgliedertreffen der Maximilian-Gesellschaft

Die Maximilian-Gesellschaft e. V. für alte und neue Buchkunst wird am 17. April 2015 um 13:45 Uhr in Gotha ihre 92. Ordentliche Mitgliederversammlung abhalten.
In einem Rahmenprogramm ist am 17. April eine geführte Besichtigung des Museums Schloß Friedenstein geplant, nach der Mitgliederversammlung steht dann die Forschungsbibliothek Gotha auf dem Programm. Am 18. April geht es mit dem Bus nach Erfurt zur Universitätsbibliothek mit Führung durch Herrn Thomas Bouillon in der Biblotheca Amploniana, sowie zum Augustinerkloster zu Erfurt mit Führung durch Herrn Dr. Michael Ludscheidt.

Anmeldung bis 13. März 2014
Treffen: 17. und 18. April 2015

Di, 27.01.2015

VauO Stomps: Drucker, Verleger, Autor - dem Paul Celan ein Geburtstagsgedicht schrieb

Hendrik Liersch
Heute Abend gestaltet Hendrik Liersch, Inhaber der Corvinus Presse, für die Mitglieder und Gäste des BBA einen Abend im Haus am Lützowplatz über Victor Otto Stomps. Äußerst detailreich und mit umfassender Kenntnis zu Hintergründen, Editionen und beteiligten Künstlern berichtete der Stomps-Preisträger von 2009, für die teilnehmenden Bibliophilen nicht zum ersten Mal, aber trotzdem häufig unterbrochen von Nachfragen und immer wieder mit neuen Fakten angereichert, über die 1926 in Berlin gegründete Rabenpresse, beginnend mit der, bereits nach einem Jahr wieder eingestellten Literaturzeitschrift Der Fischzug unter der Redaktion von Walther G. Oschilewski und über die 1932 bis 1934 erschienene Zeitschrift Der weiße Rabe, die Stomps teilweise selbst als Redakteur zusammenstellte. Um Stomps und seine Rabenpresse kristallisierte sich bekanntlich ein äußerst anspruchsvoller literarischer Kreis, ein solcher fand sich nach der Niederschlagung des Deutschen Faschismus in der 1949 von V.O. Stomps in Frankfurt/M gegründeten Eremitenpresse und noch einmal 1967 in West-Berlin in seinem dritten Verlag Die Neue Rabenpresse zusammen.
Hendrik Liersch, der sich bereits mit 16 Jahren für das Sammeln von Büchern und später für V.O. Stomps begeisterte, präsentierte äußerst seltene Stücke aus seiner Sammlung, darunter zahlreiche Privatdrucke, die Stomps noch bis 1943 nach dem Verkauf der Rabenpresse herstellte und auch von ihm in amerikanischer Kriegsgefangenschaft geschaffene Titel.
Fotos: Abel Doering

Fr, 23.01.2015

Als Magd im Dichter-Olymp

Die Berlin-Brandenburger Pirckheimer konnnten heute Abend dank Frau Prof. Dr. Christel Berger in die Geschichte der letzten 10 Jahre der Sektion Literatur und Sprachpflege an der Akademie der Künste der DDR eintauchen. Die Vortragende stellte ihr Buch "Als Magd im Dichter-Olymp" vor. Christel Berger war, wie sie es selbst sieht, als Mitarbeiterin an der Sektion Dienerin, die den Schriftstellern zuarbeitete und sie konnte und musste natürlich als solche hinter die Kulissen des Literaturbetriebes schauen. Und damit assozieirt der metaphorische Titel von der Magd die Wahrheit des Brechtchen Gedanken: "Wenn du etwas über den Chef erfahren möchtest, frage den Chauffeur".
Christel Berger konnte den zahlreichen Teilnehmern des heutigen Abends nicht nur beschreiben, was sie miterlebte und woran sie beteilígt war, sie hat auch Protokolle zahlloser Diskussionen aufgearbeitet. Die Hörer erfuhren, belegt durch ausführliche Zitate aus Briefen und Protokollen, dass die Akademie der Künste der DDR eine Institution war, in der, finanziell bestens gefördert, fast ohne Einschränkungen Diskussionen und ein Meinungsaustausch möglich war, und zwar von der Rechtschreibreform bis zur Pornographie, wie die Referentin mit Augenzwinkern ausführte.
Prof. Dr. Christel Berger, Foto: Ralf Parkner
Die Mitgliedschaft in der Akadiemie repräsentierte im Wesentlichen die Elite der DDR-Kultur und, obwohl die Mitglieder bekanntermaßen teilweise heftige politische und ideologische Kontroversen austrugen, wenig beeinflusst von der Frage nach "Linientreue" - im Gegensatz zu einigen oberflächlichen Betrachtungen, die leider noch immer das Bild bestimmen und nicht immer von Kennern der Materie ins Feld geführt werden. So gab es zwar in der Akademie intensiv geführte Diskussionen bei Wahlen von neuen Mitgliedern, die sogar zum Wahlboykott führten, um die vorgegebene Meinung des ZK der SED zu unterlaufen, aber keine Abwahlen von Personen, die politische Entscheidungen in der DDR ablehnten. Was an der Akademie der Künste zu kritisieren war ist eigentlich nur, dass die aus der Akademie hervorgehenden klugen Gedanken und Analysen zu selten ihren Widerhall im Partei- und Staatsapparat der DDR fanden. Der heutige Abend war ein Resümee einer aufregende Periode der DDR aus erster Hand, die die Hörer im Anschluss zu vielen Nachfragen nutzten und die zu Anmerkungen anregte.

Christel Berger: Als Magd im Dichter-Olymp. Die Arbeit der Sektion Literatur und Sprachpflege an der Akademie der Künste der DDR in den achtziger Jahren.

Edition Schwarzdruck, Gransee 2013.
842 Seiten, 39,00 EUR.
ISBN-13: 9783935194600

Di, 09.12.2014

Sammlerfreuden II

Foto © Abel Doering, weitere Fotos durch Klick auf das Bild ...
Das vorweihnachtliches Beisammensein des BBA am gestrigen Abend bot - wie jedes Jahr – durch die Vorstellung von Trouvaillen des Jahres wieder Einblicke in die Interessengebiete einiger Anwesender. Das Spektrum ist breit und spannend! Hervorheben möchte ich den Bericht des jüngsten BBA-Mitglieds Robert F. Fehler (19 Jahre!), der uns den Fund einer nächtlichen Entdeckungsreise im Prenzlauer Berg zeigte und mit seiner Schilderung der Begleitumstände für große Heiterkeit im Publikum sorgte.
(Dr. Jens Ziegler)

Fr, 05.12.2014

"Sammlerfreuden" 2014 in der Buchhandlung am Wittenbergplatz

Sammlerfreuden

An ihrem letzten Abend des Jahres trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer traditionsgemäß in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz der Pirckheimerin Johanna Binger, um sich gegenseitig interessante Neuerwerbungen des vergangenen Jahres vorzustellen. Ralf Parkner konnte eine bemeerkenswerte Eigenschöpfung vorstellen: Unikat-Fotobücher, in denen er gemeinsam mit bekannten nationalen und internationalen Größen der Rockmusik abgebildet ist, oft von den Künstlern signiert, Jutta Osterhof berichtete über eine unerwartete Komplettierung ihrer Sammlung, Carsten Wurm zeigte interessante und teilweise zum Schmunzeln
verleitende Widmungen in Büchern aus dem Nachlass bekannter Autoren und Bibliothekare, Abel Doering konnte ein Geschenk der Pirckheimerin Elke Rehder präsentieren, die er über das Netz als Schachfreundin kennenlernte, Konrad Hawlitzki schwelgte noch in bibliographischen Erinnerungen an Bamberg, Ursula Lang zeigte eine Neuerscheinung von Richard Pietraß und anderen Freunden und Fritz Jüttner zitierte bewegend aus einer letzten Arbeit von Hermann Kant, bevor er wie erwartet auf äußerst spezielle und bibliophil interessante Ausgaben von Klopstock zu sprechen kam ...

Do, 04.12.2014

Neues zum Pirckheimer-Jahrestreffen 2015

Liebe Pirckheimer-Freunde,
im Mitgliederbereich (Button internes, Passwort hier anfordern) der Seite der Pirckheimer-Gesellschaft finden sich neue Informationen zum Jahrestreffen vom 18. bis 20. September 2015 in Meißen und Staucha, u.a. zur Anmeldung und Teilnahme. Ebenso kann dort ab sofort das von Prof. Dr. Peter Arlt gemeinsam mit der Peter-Sodann-Bibliothek organisierte Programm des Treffens im Detail eingesehen werden.
Am 18. September 2015 wird im großen Saal des historischen Rathauses Meißen von 17:20 Uhr bis voraussichtlich 19:00 Uhr die Mitgliederversammlung stattfinden.
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Mi, 03.12.2014

Buchschutzhüllen

Heute fand der 92. Hannoversche Bibliophilen Abend statt, diesmal zum Thema "Buchschutzhüllen", also jene Einbandschützer, mit denen die wertgeschätzten Bücher vor Schmutz und anderen Beschädigungen beim Lesen bewahrt werden sollten. Man hat sie liebevoll verziert, bemalt, bestickt, geflochten; man bekam sie geschenkt und hat sie selbst verschenkt. Und selten hatte eine Hülle die passende Größe für das Buch, das man gerade las. Die Mitglieder stellten sich diese Buchschutzhüllen gegenseitig vor. Zur Erinnerung an diesen Abend gab es eine Geschenkgabe, siehe Abb.
(nach eine Information von Norbert Köppe)

Mi, 26.11.2014

Jahrestagung der Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft Nürnberg

Die Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft zur Erforschung von Renaissance und Humanismus e.V hat die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. zu ihrer Jahrestagung 2014 mit dem Thema Hartmann Schedel Leben und Werk eingeladen. Das ist gerade für die Pirckheimer in Bayern interessant, sind sind sie doch dem Thema sowohl vom Sujet als auch regional verbunden. Durch Klick auf die Abbildung kann das Faltblatt zum Jahrestreffen mit dem Tagungsprogramm aufgerufen werden. Der Besuch wäre mit Sicherheit für alle ein Gewinn, die sich für die angesprochenen Themen interessieren. Es wäre sicher begrüßenswert, wenn sich aus diesem Anfang ein dauernder gegenseitiger Konntakt ergeben würde, zumal das alte Buch in den Aktivitäten der Pirckheimer-Gesellschaft etwas unterrepräsentiert ist.
(nach einer Information von Ernst Reif)

Tagung: 28. und 29. Novemer 2014

Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg

Fr, 21.11.2014

Jutta Voigt - Spätvorstellung

Foto © Ralf Parkner
Die Berliner Autorin Jutta Voigt las vor Mitgliedern und Freunden der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft aus ihrem Buch "Spätvorstellung. Von den Abenteuern des Älterwerdens" (Aufbau Verlag 2012).
Ein unterhaltsamer Abend mit feuilletonhaft und mit viel Humor Dargebotenem, dessen Ernsthaftigkeit sich erst bei intensiverem Hinhören offenbbart, dargebracht von einer Autorin, bei der deutlich wird. dass sie in ihrer Tätigkeit als Journalistin gelernt hat, genau zu schauen, sich einzufühlen in andere, die aber auch keine Scheu hat, genau wie das Intimste von anderen auch Eigenes öffentlich zu machen.
Damit irritierte sie, sie provozierte, wie in der anschließende Diskussion deutlich wurde - kurz: die Teilnehmer genossen mit Vergnügen eine Stunde bester Literatur aus erster Hand.
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Di, 11.11.2014

Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2015

Das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2015 wird in Meißen und Staucha vom 18. bis 20. September stattfinden. Es wird von Prof. Dr. Peter Arlt gemeinsam mit der Peter-Sodann-Bibliothek organisiert. Bislang ist vorgesehen, dass am Freitag Nachmittag Führungen durch die Altstadt in Meißen und danach die Mitgliederversammlung und unsere tradítionelle Auktion stattfinden. Am Sonnabend ist eine Busfahrt nach Staucha geplant, wo die Teilnehmer unter verschiedenen Aspekten wie Buchproduktion ausgewählter Verlage oder Buchaustattung durch die Peter-Sodann-Bibliothek geführt werden, verbunden mit einem Besuch der Ausstellung der Dresdener Malerin und Illustratorin Angela Hampel. Anschließend ist ein Festvortrag, vermutlich ebenfalls zum DDR-Buchschaffen und die Aufführung eines Stückes von Peter Sodann und Schauspielkollegen vorgesehen. Abends geht es dann mit dem Bus zurück nach Meißen zum Festessen in der Winzergenossenschaft. Am Sonntag sind Führungen durch die Stätten der Porzellanproduktion, eine Fahrt mit dem Shuttle-Bus zum Burgberg und der selbstständiger Besuch des Domes, der Albrechtsburg, der Kirche St. Afra, Wanderung auf dem Burgweg oder in der Stadt geplant. Bis auf den Termin sind diese Angaben noch vorläufig.

Fr, 24.10.2014

Ateliergespräch mit Jutta Mirtschin und Uwe Häntsch

Gestern hatte eine, aus Platzgründen leider nur kleine, Anzahl von Mitgliedern der Berlin-Brandenburger Pirckheimer Regionalgruppe die Möglichkeit zu einem Werkstattgespräch mit Jutta Mirtschin und Uwe Häntsch. Diese beiden Berliner Künstler, deren Schaffen buchstäblich jede Dimension sprengt und deren Werk auch schon vor 1989 internationale Anerkennung genoss, waren den teilnehmenden Bibliophilen naturgemäß vor allem durch ihre Buchillustrationen bekannt, so dass die Hörer dankbar waren, von Jutta Mirtschin auch Gemälde, sowie Handpuppen und andere Arbeiten für das Theater näher betrachteten konnten, ergänzt von teilweise unbekanten Arbeiten zur Buchillustration von Uwe Häntsch. Von Jutta Mirtschin konnte man gerade eine Ausstellung auf Burg Beeskow erleben, eine Übersicht über ihr Œuvre mit dem Titel Eine Welt gemalt erschien 2010. Eine "kleine" Übersicht über Buchillustrationen von Uwe Häntsch erschien 2007 unter dem Titel Bücher/Bilder/Bücher, beide Titel wurden von Carola Pohlmann herausgegeben.
Im häufig mit Nachfragen unterbrochenen Gespräch gab das Künstlerehepaar Auskunft über ihr Wirken, über Möglichkeiten und Schwierigkeiten als freischaffender Künstler in der DDR und der BRD, zeigten nochmals Hintergründe der Kulturpolitik der DDR auf und gaben interessante Einsichten in Verlagsarbeit in beiden gesellschaftlichen Systemen. Selbst ein Foto des originalen Kater Stani (Bautzen 1988) konnte der Gesprächsrunde präsentiert werden. Natürlichlich nutzten viele Pirckheimer abschließend die Möglichkeit, diesen anregenden Abend mit dem Signieren des einen oder anderen liebgewonnen Buches ausklingen zu lassen.
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