Pirckheimer-Blog

Tagung/Treffen

So, 05.11.2023

Die "Mosaik"-Sammler-Börse findet am 11.11.23 im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen statt. Seit 2005 ist die traditionelle Veranstaltung in Wolfen zu Gast. Gezeigt und gehandelt werden seltene Hefte genauso wie die neuesten Produkte um den Kosmos der Reihe. Es besteht die Möglichkeit zum Verkauf wie zum Erwerb von Heften und Sammlungen. Die legendäre Comic-Edition verfügt seit 2008 auch über einen Ableger mit einem Mädchen-Terzett. Die Namen der Heldinnen – Anna, Bella und Caramella.

Die 28. „Mosaik“-Börse in Wolfen

Die Mosaik-Sammler treffen sich zum alljährlichen Event: Die Sammler-Börse im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen (Puschkinplatz 3, 06766 Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen) ist für alle Freunde des Comics Mosaik ein mittlerweile unverzichtbares und längst traditionelles Ereignis. In diesem Jahr findet es am 11. November 2023 von 10 bis 16 Uhr statt. Das Mosaik existiert nun seit 68 Jahren. Begründet wurde es 1955 von Johannes Hegenbarth (alias Hannes Hegen, 1925–2014). 20 Jahre lang waren die Digedags die Protagonisten der Comic-Hefte. 1976 wurden sie von den Abrafaxen abgelöst, die bis zum heutigen Tage monatlich ein neues Abenteuer erleben. Seit 2008 gibt es auch ein Mosaik für Mädchen mit Anna, Bella und Caramella, das vierteljährlich erscheint. 

Die 28. Auflage der Mosaik-Sammler-Börse wird erwartungsgemäß erneut einen Höhepunkt für die Freunde der gezeichneten Geschichten um die Digedags und die Abrafaxe bilden. Von 1992 bis 2002 wurde das Treffen in Apolda, seit 2005 jährlich in Wolfen durchgeführt, mit einer durch die Covid-19-Pandemie bedingten Unterbrechung 2020 und 2021. Die Veranstaltung bietet durch Vorträge, Lesungen und persönliche Gespräche viel Gelegenheit zum Informationsaustausch zwischen den aus allen Landesteilen angereisten Freunden der Mosaik-Comics und ist damit weit mehr als eine reine Comic-Verkaufs-und-Tausch-Veranstaltung. Interessierte Besucher können den zahlreichen Experten Fragen zum Comic und zu seltenen Sammelobjekten stellen, zu denen auch das legendäre erste Heft von 1955, Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde gehört, das in gutem Zustand für einen vierstelligen Betrag gehandelt wird. Natürlich werden ebenso Mosaik-Hefte oder -Sammlungen aus allen Epochen der nach wie vor legendären Heft-Reihe angekauft.

Von 10 bis 16 Uhr können die Fans an den zahlreichen Tischen in den Schätzen der Aussteller und Comic-Händler wühlen. Der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, Herausgeber der monatlich erscheinenden Zeitschrift mit den Abrafaxen, ist mit den neuesten Produkten vor Ort. Mosaik-Zeichner stehen zum Signieren bereit, Verlagsmitarbeiter beantworten Fragen der Fans. Die Mosaik-Fanclubs sind wie immer an mehreren Ständen präsent und stellen ihre neuesten Fanzines, Informationsmagazine über alles Wissenswerte zum Lieblings-Comic vor. Mitglieder des MosaPedia e. V., die das Mosaik-Online-Lexikon MosaPedia.de betreuen, beantworten Fragen zur Nutzung und zur Mitarbeit an der ständig wachsenden Wissensbasis für alle Mosaik-Fans. 

Ab 15.15 Uhr wird im Kleinen Saal (1. Stock) ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema Die unglaubliche Reise der Abrafaxe und ihrer Macher nach Bautzen stattfinden, Referent ist Jörg Reuter, der künstlerische Leiter des Mosaik. Im Califax-Kochstudio wird nach diversen Originalrezepten der Abrafaxe gekocht, die Ergebnisse können von den Besuchern probiert werden.

(Robert Grieger)

So, 29.10.2023

Der neue Pressesprecher der PG, Robert Grieger, am Pirckheimer-Stand auf der "ArtBook.Berlin 2023".
Susanne Theumer lud mit einem eigens gefertigten Kunstwerk zum Salon ein. | © Andrea Ackermann.

Zwei erfolgreiche Wochenenden!

Eigentlich ist es ganz einfach: Gute Orte braucht die Kunst. Und nicht nur die 75. Frankfurter Buchmesse ging mit der überaus würdevollen und auf der Höhe der Zeit wie des Worts gehaltenen Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, den der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich vergibt, an Salman Rushdie in der Paulskirche zu Ende; auch zwei Messen bzw. Salons, die die Herzen der Büchernarren und -sammler höher schlagen ließen, fanden an dem denkwürdigen Wochenende vom 20. bis 22. Oktober statt: die ArtBook in Berlin-Kreuzberg und der 4. Buchkunstsalon Aschaffenburg. An der von Cornelius Brändle und Hanneke van der Hoeven organisierten ArtBook.Berlin nahm auch die Pirckheimer-Gesellschaft mit einem eigenen Stand teil, an dem die neuesten Infos und Produkte rund um unseren agilen Verein in Erfahrung gebracht bzw. betrachtet werden konnten. Mit dabei: die neue, die 250. Ausgabe der Marginalien

Und während auf der Messe am Kreuzberger Mariannenplatz neben Künstlerinnen wie Claudia Berg und Andrea Lange der zweite Vorstand der Pirckheimer, Marginalien-Chefredakteur Till Schröder, und der neue Pressesprecher der Gesellschaft, Robert Grieger, anzutreffen waren, war die neue Auflage des Salons in Aschaffenburg gleich von mehreren Genres umlagert, dort gab es zu Buchkunst und Grafik auch Musik und Theater, Essen mit Künstlern und Sammlern, dass es gleichsam eine Freude war. Und an Künstlern und Editionen waren neben dem Salon-Begründertrio Susanne Theumer, Frank Eißner und Bernhard Hench u. a. Andrea Ackermann, der Büchergilde artclub, Desirée Wickler, die Edition sonblom und Zvato Zapletal zu Gast. Sechs Künstlerinnen der augen:falter aus Leipzig waren je zu drei gleichgroßen Abordnungen in Berlin, Frankfurt und Aschaffenburg vor Ort. Für die Intensivierung der Werbung fertigte Susanne Theumer eigens ein Schriftkunstbild auf dem Pflaster der Innenstadt der mainfränkischen Kunststadt, das unweigerlich die Füße in die Räume des Salons führte: Da gab es für das kunstsinnige Herz kein Entrinnen.

Drittens richtete der Friedrich-Bödecker-Kreis des Landes Sachsen-Anhalt e. V. seine traditionelle Autorenbegegnung wieder in der Akademie Haus Sonneck in Fühl-Weite des Klingerhauses (dessen Besuch auch am Sonnabend auf dem Plan stand) aus. Thema in diesem Jahr war: Die Kunst der Gestaltung. Die Tagung in Sachsen-Anhalts schönster Gegend oberhalb von Naumburg (Saale) beinhaltete neben Werkstätten zu neuen Texten auch einen Vortrag von Karoline Schliemann vom Grassi-Museum Leipzig, die von der Sammlung Wieland Schütz berichtete, aus deren Beständen es in diesem Jahr die Ausstellung Von Bonnard bis Klemke gab. Aron Boks sprach über seinen Ur-Großonkel Willi Sitte und dessen Freundschaft zu Christa Wolf; seinen formidablen Vortrag untermalte er noch auf der Lesung des Treffens im Besucherzentrum der Landesschule Pforta, die er gemeinsam mit Juliane Blech, der aus der Bretagne angereisten Franziska Beyer-Lallauret und Christian Kreis bestritt und die zum Highlight der Tagung wurde. Abends gab es dann noch lange Gespräche beim Wein. Wie dem auch sei: Gute Orte braucht die Kunst. Das ist (beinahe) alles.

(André Schinkel)

So, 22.10.2023

Das Konzert beim Pirckheimer-Jahrestreffen wurde durch die "Alternative 54" mit 450 Euro gefördert. Sascha Bilay (re.) überreicht hier den Scheck für die Veranstaltung an den stellvertretenden Vorstand der Gesellschaft, "Marginalien"-Chef Till Schröder.

Konzert in Gotha war gefördert

Kleiner Nachtrag und zugleich Vorausblick, die 50. Jahrestagung der Pirckheimer-Gesellschaft in Gotha im September betreffend: Das Konzert am Freitagabend des Wochenendes wurde durch die Initiative Alternative 54 mit 450 Euro gefördert, die Übergabe fand vor dem Ereignis selbst statt. Es erklangen unter dem Titel Eyn neues Lied wir heben an Melodien aus der Zeit des Namensgebers der Gesellschaft, Willibald Pirckheimer, die durch ihre feine Präsenz ein Filament in die Jetztzeit legten und so zu einem der vielen Höhepunkt des von Peter Arlt organisierten Treffens wurden. Es spielte Sabine Lindner aka Klara vom Querenberg auf der Harfe. Die Initiative wurde von PDS-Abgeordneten (heute: Die Linke) begründet, die einen Teil ihrer Diätenerhöhungen für kulturelle und andere förderwürdige Projekte spendet. Die Initiative ist für alle Fraktionen offen. Die Übergabe des Schecks nahm der Thüringer Landtagsabgeordnete Sascha Bilay vor. Die Pirckheimer danken für die Zuwendung. Ein ausführlicher Bericht zum Treffen erscheint in dem Marginalien, Heft 251.

(André Schinkel)

Mi, 18.10.2023

Der "Dynamic Font Day 2023", die Inter­na­tionale Konferenz für Typo­grafie in digitalen Medien, findet am 18. November, auch 2023 organisiert von der Typographischen Gesellschaft München e. V., in der Deutschen Meisterschule für Mode am Sendlinger-Tor-Platz in der Landeshauptstadt Bayerns statt.

Der Dynamic Font Day in München

Der Dynamic Font Day 2023, die Inter­na­tionale Konferenz für Typo­grafie in digitalen Medien, findet, kuratiert von Tim Ahrens und Antje Dohmann, wie die organisierende Typographische Gesellschaft München e. V. mitteilt, am Samstag, den 18. November 2023 von 9 bis 18 Uhr in der Deutschen Meisterschule für Mode (Designschule München, Sendlinger­-Tor­-Platz 14) in 80331 München statt. „Ein ganzer Tag mit digitalen Schriften. Seien Sie beim dabei und erleben Sie die Revo­lution in der Typo­grafie!“, so werben die Organisatoren, zu denen sich noch Schriftentwerfer und Dozent an der Designschule Oliver Linke gesellt. Und: „Nach einer ‚schöp­fe­rischen Pause‘ ist der Dynamic Font Day im Herbst 2023 wieder da, um die neuesten Spit­zen­bei­spiele der Typo­grafie jenseits von Print aufzu­spüren. ChatGPT hat die folgende Ankün­digung für uns geschrieben: ‚Seien Sie dabei, wenn es um die neuesten Entwick­lungen in der Typo­grafie jenseits von Print geht. Tauschen Sie sich mit Experten aus, lernen Sie die neuesten Techniken kennen und erweitern Sie Ihr Netzwerk.‘ Wir sind nicht anderer Meinung …“ Der Dynamic Font Day 2023 freut sich, die bis zu 200 möglichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen zu heißen. Die Konfe­renz­sprache ist Englisch. Ziel: Einen umfas­senden Blick auf die bisherigen und jüngsten Entwick­lungen der Variable Fonts, aktuelle Heraus­for­de­rungen und Chancen zu geben. Zielgruppe: Type­de­signer und Entwickler, generell alle an der Branche Betei­ligten oder daran Inter­es­sierten. Auf der Webseite der Konferenz finden sich alle In­for­ma­tionen und können Tickets für die Teilnahme gebucht werden.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 04.10.2023

Die Villa der Akademie "Haus Sonneck" in Großjena.

Über „Die Kunst der Gestaltung“

Wie bereits seit 2017 treffen sich jeden Herbst auf Einladung des Friedrich-Bödecker-Kreises in Sachsen-Anhalt e. V. junge und gestandene Autorinnen und Autoren des Landes zum Austausch in der idyllischen Akademie „Haus Sonneck“ in Großjena oberhalb des Zusammenflusses von Saale und Unstrut im Blütengrund, der zwischen Naumburg und Bad Kösen liegt. In diesem Jahr geht es bei dem Treffen, das neben Werkstätten (Werkstattleitung: Christine Hoba) auch eine Lesung in Schulpforta und einen Besuch des ganz in der Nähe liegenden Max-Klinger-Hauses beinhaltet, um die Nähe von Literatur und Grafik, Buchkunst und -gestaltung. Als Dozenten werden erwartet: Karoline Schliemann, Kuratorin der Grafischen Sammlung des Grassi-Museums, und der junge Autor und Klopstock-Förderpreisträger Aron Boks, der am Sonnabend des vom 27. bis zum 29.10.23 stattfindenden Treffens zu Willi Sitte und Christa Wolf sprechen wird. Wie in jedem Jahr werden die Beiträge der Tagung in einer Anthologie gesammelt und unter dem Titel des Treffens: Die Kunst der Gestaltung, zur Leipziger Buchmesse im März 2024 im Mitteldeutschen Verlag veröffentlicht.

(André Schinkel)

Di, 19.09.2023

Schloss Friedenstein, Blick zur Ostseite, wo sich die Forschungsbibliothek befindet. | © Peter Arlt
Die Jubiläumsausgabe 250 der "Marginalien" – hier samt originaler Grafik-Beilage, dem Kupferstich "Il bulino" vom Meister Baldwin Zettl. | © Till Schröder
Plakate künden schon vom großen Ereignis: dem 50. Pirckheimer-Jahrestreffen in Gotha. | © Peter Arlt

In Gotha: Von Dürer bis Theremin

50. Jubiläumstreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in Gotha

Im Januar 1957 erschien im Ostteil Berlins ein unscheinbares Heftchen von 16 Seiten Umfang: Marginalien – Blätter der Pirckheimer-Gesellschaft. Was sich da um „Buchmenschen“ wie Wieland Herzfelde, Arnold Zweig und Werner Klemke gegründet hatte, war eine kleine Sensation: ein Hort für Büchersammler, Grafik- und Exlibrisfreunde, kurz – für Bibliophile. Ein Wort und eine Tradition, die die junge DDR eigentlich als vermeintlichen Auswuchs bürgerlichen Dünkels ablehnte. Es erwuchs eine Buchkunst fördernde Gemeinschaft aus heute über 600 Mitgliedern mit lebendigen Regionalgruppen, Jahrestreffen, Buchpublikationen, Grafikeditionen und immer noch den quartalsweise erscheinenden Marginalien, mittlerweile pro Ausgabe 128 Seiten und eine Originalgrafik zeitgenössischer Künstler umfassend, mit einer gesamtdeutschen Redaktion.

In Gotha nun trifft sich die Gesellschaft vom 22. bis 24. September zu einem Jubiläum. Die Bücherfreunde feiern ihr 50. Jahrestreffen. Nicht ohne Grund in Gotha: Einer ihrer Mitgründer, Max Frank, war in den 1960er Jahren Direktor der Forschungsbibliothek Gotha, und schon in eben jener Auftaktausgabe der Marginalien stellte man anlässlich der sowjetischen Rückgabe der Kriegsbestände nach Thüringen eine Vermutung an: „Ihrem Charakter nach wird die Gothaer Bibliothek Schwerpunktaufgaben übernehmen, die weder in der Deutschen Demokratischen Republik noch in der Bundesrepublik gepflegt wurden. Sie wird einen Typ erneuern, der bisher als abgetan galt: die Gelehrtenbibliothek.“ Wie steht es denn nun um diese „Gelehrtenbibliothek“ 66 Jahre später? Dieser Frage gehen die Teilnehmer des Treffens unter anderem nach. Die Bibliothek öffnet exklusiv ihre Türen zu Schätzen wie orientalischen Handschriften islamischer Gelehrsamkeit, mittelalterlich illuminierten Handschriften, seinem UNESCO-gefeierten Weltdokumentenerbe.

Auf dem Programm steht noch mehr: Mit einem Harfen-Konzert in der Schlosskirche tauchen Besucher am Freitag, dem 22.9., ein in die Musik der Zeit Willibald Pirckheimers, Namenspatron der Gesellschaft. Der Nürnberger Humanist und Büchersammler war ein enger Freund Albrecht Dürers. Dass dieser Pirckheimer mehrfach porträtierte, zeigen Kupferstiche im Spiegelsaal des Schlosses, die dort Kupferstichen von Baldwin Zettl begegnen. Der Künstler Thomas Offhaus stellt im Kunstforum seine exklusiv für das Treffen geschaffene Grafik vor, unter anderem mit einer Performance am Theremin, dem sphärisch-klingenden Avantgarde-Instrument der 1920er Jahre, vielen nur noch aus Soundtracks utopischer Filme ein Begriff. Die Teilnehmer durchstreifen die Gothaer Altstadt, begrüßt und geführt durch Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch.

Zwei weitere Programmpunkte sind offen für jeden Interessierten: Am Samstag, dem 23.9. um 14.30 Uhr eröffnet der Gothaer Professor Peter Arlt die von ihm kuratierte Ausstellung originalgrafischer Neujahrsgrüße im Spiegelsaal von Schloss Friedenstein mit Grafiken von Künstlern wie Klaus Süß, Egbert Herfurth oder Hans Ticha. Und im Anschluss führen ab 15.30 Uhr der Darmstädter Physik-Professor Norbert Grewe und seine Frau Christiane im Vortrag durch ihre in 50 Jahren entstandene gemeinsame Sammlung an Buchkunst von Jugendstilillustration über Künstlerbücher und Pressendrucken bis Science-Fiction. Für Pirckheimer sind Bücher nicht nur Wissensspeicher. Sie sind auch Zeugen – von Epochen, Haltungen, Gestaltungsmoden und Vorbesitzern. Bücher atmen lebendige Geschichte. Die Pirckheimer lieben Bücher genau aus diesen Gründen. Eine lebendige Gesellschaft von Kunstinteressierten feiert in Gotha Wirkung und Ästhetik des Buchs in Zeiten digitalen Wandels. Mehr zu Programm und Teilnahmebedingungen für die Tagung finden sich auf der Webseite der Pirckheimer: www.pirckheimer-gesellschaft.org.

(Till Schröder)

Fr, 15.09.2023

Die Jubiläumsausgabe 250 der "Marginalien" – hier samt originaler Grafik-Beilage, dem Kupferstich "Il bulino" vom Meister Baldwin Zettl. | © Till Schröder

Marginalien: Heft 250 erschienen

Pünktlich im Vorfeld des 50. Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft in Gotha ist es da: das Jubiläumsheft der Marginalien, der Pirckheimer-Zeitschrift, die nun auf sage und schreibe 250 Ausgaben zurückblickt. Erstmals 1957 erschien, gibt es das Organ der Gesellschaft seit nunmehr 66 Jahren, in einer Epoche des großen Zeitschriften-Sterbens ist das ein triftiger Beweis für die Notwendigkeit des vierteljährlichen Hinweisens auf alles Schöne, was sich mit dem Phänomen des Büchersammelns verbindet, und reiht das Journal für Buchkunst und Bibliophilie in die Phalanx der langlebigen und wichtigen Fachzeitschriften dieses Landes ein; auf einem so aufregenden wie hochspeziellen Gebiet zumal. Seit 2017 arbeitet die Redaktion der Marginalien unter der Ägide von Till Schröder deutschlandweit; und auch für das Jubilate-Heft ist auf diese Weise in der Tat einiges Erstaunliches zusammengekommen. Schon auf der Vorderklappe begrüßt den Bibliophilen eine Vignette von PG-Gründungsmitglied Werner Klemke, das Wesen des Büchernarren in treffender und zärtlicher Weise erfassend. Die typografische Beilage bringt drei Begegnungen im Atelier von Lothar Lang, ihn zugleich postum zum 95. Geburtstag würdigend. Mit dem Rückblick Wie man zu seinen Büchern kommt bringt das Heft einen Nachlasstext von Klaus Walther, eingereiht in den thematisch weitgespannten Reigen der Aufsätze, Exegesen, Artikel von u. a. von Peter Arlt, Sigrid Bresler, Matthias Wehry und Jürgen Engler. Till Schröder steuert ein Komplett-Verzeichnis der originalgrafischen Beilagen der Zeitschriftsgeschichte bei. Und auch diese ist für das 250. Heft ganz besonders und gleichsam mit einem Jubiläum verbunden: dem meisterlichen Stich Il bulino von Baldwin Zettl, dem wiederum Redaktionsmitglied Jens-Fietje Dwars zum 80. gratuliert und dankt. Die Ausgabe enthält außerdem im ABC der Druckkunst einen weiteren Beitrag, der sich dem Siebdruck widmet, sowie im Serviceteil eine illustre Folge Rezensionen sowie Nachrichten und Neuigkeiten für den Bücherfreund. Was bleibt noch zu sagen ...? Auf die nächsten 250 Hefte!

(André Schinkel)

Fr, 11.08.2023

In Spreewerder. | © by Assenmacher (CC BY-SA 4.0)

Sommerfest in Spreewerder

Zum Sommerfest der Berlin-Brandenburger Pirckheimer laden am 20. August 2023 um 15 Uhr Elke Lang und Till Sailer nach Spreewerder (Spreeauer Str. 29, 15537 Grünheide-Spreewerder) ein. Auf der Themenliste der literarisch-musikalischen Nachmittags, zu dem auch Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abends (BBA) eingeladen sind, stehen in diesem Jahr Künstlerbücher und Widmungsexemplare. Für das leibliche Wohl sorgen die Gastgeber ... auch für die musikalische Begleitung ist gesorgt. Anmeldungen bei Interesse an diesem Pirckheimer-Treffen sind noch heute und morgen (12.08.) unter der Mailadresse suckow@pirckheimer-gesellschaft.org möglich.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 18.07.2023

„Carmina Burana“, Kärnten/Steiermark (oder Südtirol/Neustift) um 1230 bis 14. Jahrhundert. Signatur: Clm 4660, Blatt 64v–65r. | © BSB
Musik für Tasteninstrumente: Blick ins "Buxheimer Orgelbuch". Süddeutschland/Schweiz um 1460 bis 1470. Signatur: Mus.ms. 3725, Blatt 22v–23r. | © BSB

Musik-Manuskripte – Cimelien der Bayerischen Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek in München zeigt anlässlich der Medieval and Renaissance Music Conference 2023 fünf ausgewählte Spitzenstücke aus ihrer Sammlung. Die Kostbarkeiten der Schatzkammer sind vom 24. bis zum 28. Juli jeweils von 11 bis 19 Uhr im ersten Obergeschoss der Bayerischen Staatsbibliothek (Ludwigstraße 16, 80593 München) zu besichtigen, der Eintritt für die kleine Preziosen-Schau ist frei. Unter den kostbaren und kostbarsten Stücken befinden sich eine Ausgabe der Carmina Burana und andere Raritäten aus dem 12. bis zum 17. Jahrhundert.

Die historischen Musikbestände der Bayerischen Staatsbibliothek gehen zurück auf die Musikalien der 1558 gegründeten Hofbibliothek und der seit 1523 unter Wilhelm IV. mit Ludwig Senfl systematisch ausgebauten bayerischen Hofkapelle. Die Herzöge der Wittelsbacher sammelten gezielt musikalische Quellen für ihre Hofbibliothek, unabhängig vom Aufführungsmaterial, das die Hofkapelle benötigte. Im Zuge der Säkularisation im 19. Jahrhundert gelangten wertvolle Bestände aus bayerischen Klöstern in die Münchner Bibliothek, die bis in die Anfänge der schriftlichen Aufzeichnung von Musik (in Mitteleuropa etwa ab 850 die Neumen-Notation) zurückreichen.

Die in der Schatzkammer vorgestellten Handschriften repräsentieren das Spektrum an unikalen Musikquellen aus Mittelalter und Renaissance, beginnend mit den weltberühmten Carmina Burana, die für die mittelalterliche weltliche Musik stehen, über den Codex St. Emmeram mit früher Mensuralmusik und das Buxheimer Orgelbuch, die umfangreichste Quelle mit Musik für Tasteninstrumente im 15. Jahrhundert, bis hin zum Renaissance-Prachtchorbuch für Pfalzgraf Ottheinrich und schließlich der spanischen Chorbuch-Handschrift Cancionero de la Sablonara aus dem frühen 17. Jahrhundert. Alle Informationen zur Schau finden sich auf der Seite der BSB.

(Bayerische Staatsbibliothek/Pressemitteilung)

Mo, 10.07.2023

Jutta Penndorf, Dr. Roland Krischke. | © Elke Lang
Führung im Garten von Altenbourg. | © Elke Lang

„Gerhard Altenbourgs Garten“

Zur Jahrestagung der Altenbourg-Gesellschaft am 17. und 18. Juni hatten deren Vorsitzende Jutta Penndorf sowie der Direktor des Lindenau-Museums und Vorsitzende der Stiftung Gerhard Altenbourg, Dr. Roland Krischke, in den Interimsstandort des Museums in der Kunstgasse sowie in den Garten Gerhard Altenbourgs in den Braugartenweg eingeladen. Während der Mitgliederversammlung mit rund 30 Anwesenden stellte Jutta Penndorf die von ihr inhaltlich gestaltete und seit Juli freigeschaltete Website der Gesellschaft vor. Diese beinhaltet unter anderem des Künstlers Biografie bis zum Tod der Schwester Anneliese Ströch im Jahr 2013, die Auflistung der Werkverzeichnisse, eine Auswahlbibliografie, die Satzung und die Editionen der Gesellschaft sowie die Veranstaltungen und Publikationen seit Gründung am 11. November 2018. 

Thematisch stand Gerhard Altenbourgs Garten. Gartendenkmalpflegerische Dokumentation und Restaurierungskonzept mit einem öffentlichen Vortrag von Petra Hübinger vom Büro für Gartendenkmalpflege und Landschaftsarchitektur Dr. Jacobs & Hübinger, ansässig in Berlin, auf der Tagesordnung. Dieses Unternehmen wird die behutsame Restaurierung des Gartens unter Berücksichtigung des Aufwuchses seit des Künstlers Tod vornehmen. Bei einer Führung durch den Garten erläuterte die Fachfrau die kommenden Arbeiten. Ein Orgelkonzert von Felix Friedrich an der Trost-Orgel der Schlosskirche rundete die Tagung ab. Die nächste Veranstaltung findet am 27.08. statt, ein Spaziergang mit Grit Martinez, Umwelthistorikerin, durch die Kleingartensiedlung hinter der Spinnbahn, welche von Altenbourg 1956 zeichnerisch dargestellt wurde. 

(Weitere Veranstaltungen im Herbst: 17.09. Ausflug nach Oßmannstedt, 04.10. Künstlergespräch mit Gerda Lepke und Professor Peter Schnürpel, 24.11. Vortrag mit Dr. Sören Fischer.)

(Elke Lang)

Mo, 19.06.2023

Jorinde Voigt: "Red Rhythm (6)", Graphit auf Papier auf Holz, 2022, 207 x 207 x 16 cm. | © Jorinde Voigt/ VG Bild-Kunst & König Galerie Berlin
Astrid Busch: "I remember birds and stones", Foto-/ Pigment-Print, Projektion. | © Astrid Busch 2023

Papier und Klang in Berlin

Für Janko zum Geburtstag

Vom 07. Juli bis zum 03. September 2023 bietet das Kunstfestival papier & klang aufregende zeitgenössische Kunst aus Papier an unerwarteten Orten in Berlin. Neun Wochen lang lassen das Museum Haus des Papiers und seine Veranstaltungspartner aus der Berliner Kulturszene Papier und innere Klänge durch die Stadt schwingen. Papier ist vielseitig, wandelbar und allgegenwärtig. Es ist ein Werkstoff, der Emotionen empfangen, abbilden und auslösen kann – und der etwas in uns zum Klingen bringt. Der Werkstoff besitzt die Kraft, Menschen zu berühren, zusammenzuführen. 

In Ausstellungen, Performances und Installationen des papier & klang-Festivals entfesseln insgesamt 54 Kunstschaffende der bildenden und darstellenden Kunst diese hochgradig emotionale Kraft und erarbeiten ortsspezifische Konzepte, die Papier in Verbindung zu innerem Klang setzen. Das Haus des Papiers bietet das Dach für das konzeptionelle Bundle des Festivals, unter dem sich der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e. V., das Museum für Kommunikation Berlin und der Art Space Die Möglichkeit einer Insel als Veranstaltungspartner versammeln.

Die Auftaktveranstaltung findet am 06. Juli im Kunst- und Kulturort Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e. V. statt, der über den gesamten Zeitraum von neun Wochen Hauptveranstaltungsort ist. Die Eröffnung im Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e. V. wird durch ein feierliches Rahmen-Programm im Atrium des Willy-Brandt-Hauses begleitet. Die Ausstellungen im Museum für Kommunikation Berlin und im Art Space Die Möglichkeit einer Insel werden am 20. Juli bzw. am 03. August des Jahres im tieferen Sommer folgen und für je einen Monat Teil des Festivals sein. 

Das Haus des Papiers wird ab dem 10. August Veranstaltungen und Positionen im Rahmen des Festivals präsentieren, darunter u. a. die Vielfalt handgeschöpfter Papiere sowie des traditionellen Kunsthandwerks in Kooperation mit der Kulturabteilung Taipeh, Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland. Das Festival wird nicht nur in öffentliche Kulturstätten, sondern auch in Schulen oder geschlossene Räume wie Berliner Gefängnisse und Hospize getragen, denen der Zugang zu Kunst bisher häufig verwehrt bleibt. Künftig soll es im Zweijahres-Rhythmus stattfinden.

papier und klang möchte möglichst viele unterschiedliche Interessenten einladen zu erforschen, auf welche Art und Weise Papier zum Klingen bringt. Begleitende öffentliche Workshops sollen die aktive Wahrnehmung von Kunst aus Papier und den bewussten und nachhaltigen Umgang mit dem Material erreichen. Künftig möchte das Haus des Papiers damit eine Reihe anstoßen, die den Ausbau einer aktiven Papier- bzw. Papierkunst-Community fördert ... Alle weiterführenden Informationen zum Festival selbst, den beteiligten Einrichtungen und Projekten finden sich hier.

(Haus des Papiers/André Schinkel/Pressemitteilung)

Mi, 07.06.2023

Udjat- oder Horus-Auge samt Freimaurer-Insignien.
Im Museum ausgestellt: Johann Joachim Kändlers "Zwei Freimaurer am Globus", Porzellan, etwa 1744. | © Deutsches Freimaurermuseum e. V., Bayreuth

Freimaurer-Ausstellung in Gotha

Seit dem 23. April und noch bis zum 15. Oktober wird im Gothaer Herzoglichen Museum die Sonderausstellung Freimaurer und Mysterien Ägyptens in Gotha gezeigt. Geheimbünde wie die Freimaurer umgibt ein mythischer Schleier, sie liefern den Stoff für Bestseller und Blockbuster. Die große Ausstellung lüpft diesen Schleier ein wenig und widmet sich der Freimaurerei und dem Illuminatenorden in Gotha während der Regentschaft Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg. Darüber hinaus nimmt sie die Mysterienkultur des Alten Ägyptens in den Blick. In der Schau sind eine Vielzahl originaler Objekte aus dem Umkreis der Freimaurerei zu sehen, die in ihrer Faszination für das Altägyptische sowohl Aufklärung als auch die Beschäftigung mit geheimem Wissen betrieb. Herzog Ernst II. war seit 1774 Mitglied der Freimaurerloge „Zum Rautenkranz“ und von 1775 bis 1777 Landes-Großmeister der Großen Landesloge von Deutschland. Die Ausstellung gibt Einblicke in die bedeutungsvolle frühe Phase der Freimaurerei in Thüringen: Bereits 1741 wurde sie von der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ begründet, der Ort der ersten freimaurerischen Arbeit war Schloss Molsdorf. Die Ausstellung, die auch noch zu sehen sein wird, wenn vom 22. bis 24. September 2023 das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in der Residenzstadt stattfindet, ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt: 8 (ermäßigt 4) Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Pirckheimer-Freund und der Organisator des Jahrestreffens vor Ort, Peter Arlt, hat zur Schau einen so aufschlussreichen wie tief schauenden Artikel veröffentlicht, er ist auf der Webseite des Neuen Deutschland einzusehen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 28.05.2023

Krzysztof Marek Bąk (links) wurde für sein Wirken für die DEG und die Exlibris-Kunst geehrt. Die Lobworte sprach Henry Tauber. | © Mariana Myroshnichenko

Ehrung für Krzysztof Marek Bąk

Noch einmal Paderborn: Bei der Jahrestagung der Deutschen Exlibris-Gesellschaft (die auf besagtem Treffen auch die Aufnahme der Zusatzbezeichnung Forum für Kleingrafik im Namen beschloss) wurde am 13. Mai noch eine besondere Ehrung vorgenommen – die Verleihung der Walter-von-Zur-Westen-Medaille an Krzysztof Marek Bąk. In diesem Jahr hat der Vorstand der DEG entschieden, diese Medaille dem polnischen Grafikdesigner und Künstler zuzusprechen, der „zu den derzeit führenden Exlibristen zählt, die sich für die Anerkennung und Etablierung des computergenerierten Exlibris-Designs einsetzen“. Bąk zeichnet unter anderem für das Logo der DEG verantwortlich; der noch junge (Jahrgang 1977) Designer und Künstler, der an der Akademie der Bildenden Künste in Wrocław studierte, seit zehn Jahren Professor an der Philosophischen Fakultät der Schlesischen Universität in Katowice ist und am dortigen Institut für Bildende Kunst das Modern Exlibris Research Studio leitet, schaut bereits auf ein großes und beachtliches Œuvre: insgesamt 2.300 Blätter Exlibris und Kleingrafik, die in über 100 Exhibitionen gezeigt und mit vielen Preisen geehrt wurden. Bąk ist zudem künstlerischer Leiter des renommierten Internationalen Exlibris-Wettbewerbs in Gliwice, seine Arbeiten entstehen in „CGD-Technik, das heißt also als computergeneriertes Design, wobei er die abgebildeten Objekte, die oft aus der Natur stammen, meist auf einen stark kontrastierenden – schwarzen oder weißen – Hintergrund setzt, um sie zu pointieren.“ Weiter heißt es in der Laudatio, die Henry Tauber auf den Geehrten hielt: „Er bietet dem Betrachter Sinnbilder und Veranschaulichungen an, die reichlich Raum für Interpretationen lassen, Zeit und Möglichkeit zum Sichversenken, zur Besinnung, zur Meditation.“ Geehrt wird dabei auch das innovative Ersuchen Bąks, neue Ideen für das Exlibris auch in Richtung digitale Medien zu entwickeln: Buchzeichen für E-Books, Apps und AR-, VR-, QR-Codes ... oder auch das „Ex telefonum“, das gewissermaßen das Äquivalent des Exlibris für Smartphone & Co. ist. Auch die Pirckheimer gratulieren Krzysztof Marek Bąk zur Walter-von-Zur-Westen-Medaille für 2023!

(André Schinkel)

Do, 25.05.2023

Erster Preis: Mykhailo Drimaylo: "Japan", Exlibris für Stefan Wisniewski, C3/C5, drei Platten, 2023.

DEG-Preise bei Tagung in Paderborn vergeben

Zu den Höhepunkten auch der 73. DEG-Tagung, die von 11. bis 14. Mai in Paderborn (der Blog berichtete) stattfand, gehörte natürlich traditionell die Präsentation der für den Wettbewerb für Exlibris und Gelegenheitsgrafik eingesandten Arbeiten, die seit Beginn des vergangenen Jahres entstanden, und die Auszeichnung der Sieger*innen in den einzelnen Kategorien. 2023 beteiligten sich am Wettbewerb in Paderborn 40 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt 120 Arbeiten (101 Exlibris, 19 Gelegenheitsgrafiken), was eine leichte Steigerung gegenüber dem Wettbewerb 2002 in Moers (37 Künstler*innen aus zehn Ländern, 110 Grafiken) bedeutet. Die Jury bestand aus Bert Groeneveld, Marina Maroz und Christiane Windeck und verteilte die drei Preise in der Kategorie „Bester Künstler“/„Beste Künstlerin” an Mykhailo Drimaylo (Ukraine), Silvana Martignoni (Italien) und Krzysztof Marek Bąk (Polen). Die Publikumspreise gingen an Josef Werner und Marie Plyatsko. Die Jurierung und Preisvergabe an die Prämierten fand während des Treffens statt. Die Tagung unter der Präsidentschaft von Henry Tauber und Utz Benkel (neuer Vizepräsident) und organisiert von Lydia Willemsen war auch sonst ein großer Erfolg mit vielen illustren Gästen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

"Words like violence / Break the silence": Zeitgleich zum WGT stellen Depeche Mode am 26.05. ihr neues (15.) Album "Memento Mori" in Leipzig vor. Die Stadt ist seit jeher ein Zentrum des "Black Swarm". Und das DBSM bietet im Beiprogramm des WGT am 28. Führungen, Lesung und Workshop zum Thema an.

Eine schwarze Welle in Leipzig

Denkwürdige Tage im Zeichen des Black Swarm stehen der ehrwürdigen und pulsierenden Stadt Leipzig bevor. Pfingsten ist seit vielen Jahren der Zeitpunkt für das europaweit bekannte Wave- und Gotik-Treffen, bei dem sich alle Fans des Gothic, der elektronischen Musik und diverser anderer Künste und Passionen friedvoll vereinen zu zahlreichen Konzerten, aber auch Vorträgen und Lesungen. Und: Der Zufall muss Synthiepopper sein, denn punktgenau am 26. Mai spielen und ausgerechnet am ersten Todestag ihres dritten Mannes Andrew Fletcher mit Depeche Mode Szene-Götter auf der Leipziger Festwiese. Allein dafür werden 75.000 zahlende Zuhörer erwartet. Was hat das nun mit der hehren Stille der Buchkunst zu tun? Einiges: Denn im Beiprogramm des WGT taucht das Deutsche Buch- und Schriftmuseum auf und lädt die Teilnehmer der beiden Events ausdrücklich ein. So beginnt dort am Pfingstsonntag um 11 Uhr eine Führung durch die, nun, gar fantastischen Sammlungen unter dem Titel Monströs! Von Drachen, Fabelwesen und anderen Ungethümen. Das Dunkle, Zaubrische ist ja seit jeher auch das Wesen von bildender Kunst und Literatur. Um 12 Uhr gibt es eine weitere Führung zur schwarzen, hier nun der Buch-Kunst, Peter Schöffer gewidmet. Um 14 Uhr liest mit Christian von Aster ein tiefer Kenner der Gothic-Szene Düster-Vergnügliches im DBSM, gefolgt von einem Workshop im Anschluss, bei dem sich Waver aus alten Büchern ein Dark-Art-Journal bauen können. Die Do-it-yourself-Strecke des Tages endet um 17.30 Uhr. Das neue Album von DM heißt übrigens Memento Mori ... so passt alles zusammen. Da ist eine schwarze Kunst bei der anderen zuhause. Und umgekehrt. So soll es sein. Wohl dem.

(André Schinkel)