Pirckheimer-Blog

Sven Märkisch

Di, 09.04.2024

Die "Bücherkinder" in Brandenburg an der Havel. Die Gruppe wird von den Pirckheimern unterstützt, ihr Mentor ist der Pirckheimer-Freund Armin Schubert.
Die "Bücherkinder" publizierten mehrere Bücher. Sie sind zahlreichen Künstlern und Werken gewidmet.
Auch Olaf Scholz schätzt die Arbeit der Domschüler.
Der "Phönix von Aschersleben" von Sven Großkreutz.
Der "Letzte Tanz" von Altmeister Karl-Georg Hirsch.
Claudia Berg: "Haus bei Burano". Die Meisterin der Kaltnadel wurde u. a. mit dem Meid-Preis geehrt.

Blatt für Blatt: „Bücherkinder“ und die „Edition Pirckheimer“

Die Gesellschaft trägt die Lust auf Buchkunst ins Land. Ein Blick auf zwei ihrer Initiativen

Ein hehres Anliegen besitzt zuweilen einen etwas drögen Sound. In der Satzung der Pirckheimer-Gesellschaft heißt es denn auch sachlich: „Der Verein hat den Zweck, das Sammeln von schönen und wertvollen Büchern, von Grafik und Exlibris zu fördern und zu unterstützen, Kenntnisse über Geschichte und Gegenwart des Buches zu verbreiten, Mitglieder und Öffentlichkeit mit Werken der Buchkunst und Grafik vertraut zu machen, zur Entwicklung der grafischen Künste beizutragen und das Exlibris zu pflegen.“ Das klingt nach mächtig viel bibliothekarischer Emphase, ist vielleicht auch der Reeducation-Stimmung der 1950er Jahre geschuldet, in der die Gesellschaft gegründet wurde. Was ist schön? Was ist wertvoll? Welche Werte vermitteln wir? 

Bei solch fluiden Kategorien ist die Bandbreite der Perspektiven groß: Antiquare, Buchhändler, Verleger, Künstler, Drucker, Sammler, Leser gehören zu uns, auch Institutionen wie die Bayerische Staatsbibliothek, das Literaturarchiv Marbach, die Deutsche Nationalbibliothek, die Büchergilde Gutenberg bis hin zu Verlagen wie die burgart presse, die Edition Mückenschwarm oder The Bear Press. Buch und Grafik als Kulturgut, Wissensträger, Kunstobjekt, Geschichtsquelle, Unterhaltungsmedium sind unser Thema, sich widerspiegelnd in den Marginalien, unserer Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, in Jahresgaben, Grafikeditionen und Buchförderungen. Aber wir wären nicht solch eine lebendige, 600 Mitglieder umfassende bibliophile Gesellschaft in Deutschland, wenn wir das so trocken handhaben würden, wie es klingen mag. Zwei Initiativen unserer Gesellschaft, die Bücherkinder und die Edition Pirckheimer, sollen dafür Beispiel sein. 

Wie bekommen wir Kinder zum Lesen und Erwachsene zum Sammeln? An diesen beiden Herausforderungen arbeiten wir verstärkt seit einigen Jahren. Der Kunstpädagoge Armin Schubert, seit Jahrzehnten Pirckheimer, ist der Kopf hinter den Bücherkindern Brandenburg. Seine Idee: Kinder beschäftigen sich ein Jahr lang mit einem Thema und machen am Ende ein eigenes Buch. In der kreativen Auseinandersetzung mit Originaltexten und -illustrationen wächst Verständnis für Literatur, für Geschichten, Bilder. In den Räumen der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg entstehen so Jahr um Jahr Kleinode. Die Kinder recherchieren, diskutieren, zeichnen, dichten, probieren sich in originalgrafischen Drucktechniken von Linolschnitt über Radierung bis Siebdruck. Am Ende mündet es in einer von Sven Märkisch und Dietmar Block in der Galerie Sonnensegel gedruckten und von Henry Günther in der Edition BuchKunstBalance gebundenen kleinen Auflage. So entstanden schon elf Titel, u. a. zu Theodor Hosemann, Christa Wolf, Werner Klemke, Arno Mohr, Jurek Becker, Harald und Robert Metzkes, Egbert Herfurth, Franz Fühmann.

Zum Thema Schriftstellerkindheiten tauchten die Kinder ein in die Erinnerungen von Günter Grass, Franz Fühmann, Christa Wolf und Jurek Becker. Neben den eigenen Illustrationen der Kinder steuerten erstmals auch bekannte Künstler Originalgrafiken zum Buch Die Farben der Kindheit bei: Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß, Moritz Götze. Das jüngste Buch erschien im Dezember 2023 zum Thema Frieden: Pax questuosa. Aktueller denn je, Hommage jeweils an die einzigartige Künstlerin Núria Quevedo und die große Erzählerin Anna Seghers.

Die Pirckheimer unterstützen finanziell, materiell und mit Kontakten, denn oft genug treffen sich die Kinder mit den Künstlern oder mit Personen, die sie kannten. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kam zu Besuch, schrieb ihnen auch eine Postkarte für das Buchprojekt über Jurek Beckers Karten an dessen Sohn, was die Kinder zu eigenen Karten anregte; es entstand ein langes Filminterview zwischen Klaus Ensikat und Denis Scheck, das die Kinder mit eigenen Texten zu Ensikat-Bildern flankierten; die amerikanische Leseforscherin Maryanne Wolf wurde auf sie aufmerksam u. v. m. Immer geht es den Kindern dabei um den produktiven Austausch mit dem Vorgefundenen. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz ließ es sich nicht nehmen, sie zu besuchen.

Im Falle unserer Edition Pirckheimer denken wir an eine ältere Zielgruppe. Unserer Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophile Marginalien liegt pro Ausgabe für jedes Mitglied eine Originalgrafik bei. War dies in der Vergangenheit nur in vereinzelten Heften der Fall, so etablierten wir vor sieben Jahren die regelmäßige Beilage mit jeder Ausgabe. Auch ein Grund für unser Mitgliederwachstum. Wir freuen uns, mit den preiswerten Blättern namhafter Künstler wie Max Uhlig, Dieter Goltzsche, ATAK, Volker Pfüller, Ottographic, Strawalde, Frank Eißner, Thomas Ranft, augen:falter, b.a.c.H. und vielen weiteren vor allem jüngeren Lesern den Aufbau einer eigenen Grafiksammlung zu ermöglichen. Trotzdemergibt sich daraus ein paradoxes Problem: Je erfolgreicher die Zeitschrift, je höher ihre Auflage, desto mehr steigen die Kosten und sinkt der Sammlerwert der Grafiken.

Vor einigen Jahren haben wir auf dieses Problem mit der Herausgabe einer exklusiven Edition Pirckheimer geantwortet: einer Grafikmappe in kleiner Auflage, die den Sammlern etwas Besonderes bietet und deren Ertrag dabei hilft, die Finanzierungslücke für qualitätsvolle Grafik-Beilagen der Marginalien auszugleichen. Kuratiert von Jens-Fietje Dwars, u. a. Herausgeber der literarischen Edition Ornament im quartus-Verlag, starteten wir mit sieben A3-Blättern in 35er Auflage von den Künstlern Susanne Theumer, Hans Ticha, Klaus Süß, Moritz Götze, Kay Voigtmann, Strawalde und Baldwin Zettl. Obwohl die Subskribenten jenseits des Auftaktblatts von Zettl die Motive nicht kannten, war die Auflage schnell verkauft, und die Besteller freuten sich alle zwei Monate über ein neues Blatt. Ein schöner Erfolg, der auch auf dem Vertrauen der Käufer fußte. Mit der 2022 lancierten zweiten Mappe der Edition passten wir das Konzept leicht an: Auflage 50 Exemplare, alle sieben Blätter liegen bereits vor. Somit weiß jeder, was ihn erwartet, wenn er die Edition abonniert.

Karl-Georg Hirschs Holzschnitt Letzter Tanz krönt darin eine ganze Reihe oft skurriler Paare des Altmeisters, die weniger harmlos tänzeln, als vielmehr ihre Kräfte messen. Dieter Goltzsche trägt eine kleine Radierung namens Schaukelpferd bei. Max Uhlig gab uns für die Mappe eine radierte Frauenkopf-Studie aus dem Jahr 1978, von der bislang noch keine Auflage gedruckt wurde. Seine Malerkollegin im Geiste, Gerda Lepke, zeichnete in ihrer Algrafie mit bekannt freiem Strich ein geheimnisvolles Paar. Der Grafiker und Maler Gerd Mackensen zeigt mit seiner handkolorierten Radierung Nur Narr! Nur Dichter! einen Nietzsche jenseits verklärender Heroisierung. Als Vertreter nachwachsender Generationen konnten wir Sven Großkreutz gewinnen. Sein rätselhaftes Blatt Phönix aus Aschersleben ist aufwändig in Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadel und Aussprengtechnik gearbeitet. Und Claudia Berg beschließt die Mappe mit einem Blatt aus ihrem jüngsten Venedig-Zyklus: Haus bei Burano ist ein weiteres Zeugnis ihrer atmosphärisch dichten Radierkunst. 

Die Mappe wurde erneut von Silke Steinhagen in Weimar gebunden, ein Beiblatt in Bleisatz von der Pavillon-Presse Weimar gedruckt. Sieben Blätter für 1.600 Euro, die in ihrer Zusammenstellung mit hoher künstlerischer Varianz verzaubern. Wofür beim Kind Interesse geweckt wurde, das kann echte Sammlerleidenschaft im Erwachsenenalter zeitigen. So, hoffen wir, geht der Samen auf.

(Till Schröder, Text ist erstveröffentlicht im Begleitbuch der BuchDruckKunst, Hamburg 2024)

Fr, 16.12.2022

Rainer Ehrt: "Kinderbild Christa Wolf", Druck nach einer Zeichnung.
Katrin Stangl: "Franz Fühmann", Farb-Linolschnitt.

Bücherkinder entdecken die Farben der Kindheit

20 Verkaufsexemplare mit Originalgrafiken von Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze

Seit vielen Jahren unterstützt die Pirckheimer-Gesellschaft die Bücherkinder Brandenburg. Der Kunstpädagoge Armin Schubert ist der Kopf hinter den Bücherkindern. Seine Idee: Kinder beschäftigen sich ein Jahr lang mit einem Thema und machen am Ende ein eigenes Buch. In der kreativen Auseinandersetzung mit Originaltexten und -illustrationen wächst Verständnis für Literatur, für Geschichten und Bilder. So entstehen Jahr um Jahr Kleinode. 

Die Kinder recherchieren, diskutieren, zeichnen, dichten. Sie probieren sich in originalgrafischen Drucktechniken von Linolschnitt über Radierung bis Siebdruck.  Am Ende mündet es in einer von Sven Märkisch und Dietmar Block in der Galerie Sonnensegel gedruckten und von Henry Günther in der Edition BuchKunstBalance gebundenen kleinen Auflage. So entstanden schon neun Titel, unter anderem zu Theodor Hosemann, Christa Wolf, Werner Klemke, Arno Mohr, Harald und Robert Metzkes, Egbert Herfurth und Franz Fühmann.

Gerade haben die Mädchen und Jungen die Arbeit am zehnten Buch abgeschlossen, das die Kindheit von Schriftstellern zum Thema hat. Dafür tauchten die Bücherkinder ein in die Erinnerungen von Günther Grass, Franz Fühmann, Christa Wolf und Jurek Becker. Neben den eigenen Illustrationen der Kinder steuern diesmal auch bekannte Künstler Originalgrafiken bei: Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze. (Eine Auswahl zweier Grafiken findet sich anbei im Bildteil, die übrigen beigesteuerten Blätter werden in Kürze über die Rubrik Publikationen auf dieser Webseite einsehbar sein.)

Bücherkinder Brandenburg: Die Farben der Kindheit

Buch mit Texten und Grafiken der Kinder – und den Originalgrafiken von Rainer Ehrt, Katrin Stangl, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Moritz Götze. Nur 20 Exemplare der 60er Auflage sind für den Verkauf bestimmt. Die Originalgrafiken liegen dem Buch bei. Preis bis 31.12.2022 für Pirckheimer- und Büchergilde-Mitglieder: 298 Euro (Normalpreis: 398 Euro). Interessenten wenden sich bitte an Matthias Haberzettl unter: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org.

(Till Schröder/Ralf Wege)

Mo, 10.10.2022

Olaf Wegewitz und das eigens für die Ausstellung geschaffene Künstlerplakat ǀ © Matthias Frohl
Uwe Gellner eröffnete die Ausstellung von Olaf Wegewitz in Brandenburg ǀ © Matthias Frohl

Olaf-Wegewitz-Ausstellung eröffnet

Die Galerie „Sonnensegel“ konnte am 8. Oktober zahlreiche Gäste zur Eröffnung der Ausstellung Olaf Wegewitz – Sedimente begrüßen. Uwe Gellner, Kurator des Kunstmuseums Magdeburg, der von der Pirckheimer-Gesellschaft als Laudator gewonnen wurde, führte in das Werk des Künstlers ein. In seinem kurzweiligen Vortrag legte er nicht nur sachkundig dar, wie sich das Naturerlebnis in einer transformierten, abstrahierten Form in den Malereien und Grafiken von Olaf Wegewitz widerspiegelt, sondern verwies kurzweilig auf mythologische sowie kulturgeschichtliche Querverweise, die das Werk des Künstlers prägten. Die Ausstellung kann bis zum 03. März 2023 besucht werden. Einzelne Exemplare des vom Pirckheimer-Mitglied Sven Märkisch in einer limitierten Auflage gedruckte Künstlerplakats sind noch erhältlich. Die Galerie „Sonnensegel“ ist jeweils von 08 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt einen Euro.  

Olaf Wegewitz: Sedimente
Grafik, Zeichnungen, Schreine
Ausstellung bis 03.03.2023
Galerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz 4/5
14770 Brandenburg a. d. Havel
Mo–Fr 08–16 Uhr

(Matthias Frohl)

Mi, 16.03.2022

Matthias Frohl (lks.) mit dem Entwurf des 2. Brandenburger Bilderbogens, noch ohne Beschriftung - Sven Märkisch zeigt den 1. Brandenburger Bilderbogen (Foto © ad)

2. Brandenburger Bilderbogen

Vor einem Jahr konnte hier der 1. Brandenburger Bilderbogen „Karambolage“ vorgestellt werden, am gestrigen Tag der Druckkunst erfolgte die Zusammengestellung des 2. Bilderbogens, diesmal mit dem Thema „Rendezvous“ (siehe gestrigen Post zum Tag der Druckkunst).

Während im vorigen Jahr sich lediglich eine Graphik dem Corona-Virus widmete, war es in diesem Jahr Schuld daran, dass diese Vollendung des 2. Bogens ohne die Teilnahme von Künstlern und Publikum erfolgen musste, neben wenigen Freunden der Galerie Sonnensegel war lediglich Presse anwesend.

So mag es trösten, dass der fertige Brandenburger Bilderbogen in 10 Tagen auf der artbook.berlin nord am Stand der Pirckheimer-Gesellschaft präsentiert werden kann, dann auch gemeinsam mit einigen beteiligten Künstlern von augen:falter, die ebenfalls dabei sind.

artbook.berlin nord: 25. - 27. März 2022

Galerie Nord/Kunstverein Tiergarten
Turmstraße 75, 10551 Berlin-Moabit

Di, 15.03.2022

Andruck und mögliche Gestaltung zum 2. Brandenburger Bilderbogen

Tag der Druckkunst

Seit dem 15. März 2018 zählen die traditionellen Drucktechniken Flachdruck, Hochdruck, Lithografie und Durchdruck zum immateriellen Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission. Das wird seitdem als „Tag der Druckkunst“ jährlich mit einem Aktionstag gefeiert, so auch hier:

Die „Galerie Sonnensegel“ vereint heute 16 mehrfarbigen Originalgrafiken in Postkartenformat zum zweiten Brandenburger Bilderbogen „Rendezvous“. Mit dabei sind: Anne Deuter, Matthias Frohl (Sonnensegel), Inka Grebner (augen:falter), Nancy Jahns (Sonnensegel), Lydia Lander, Sven Märkisch (Sonnensegel), Urte von Maltzahn-Lietz (augen:falter), Natascha Mehler, Thomas M. Müller, Franziska Neubert (augen:falter), Nadine Respondek (augen:falter), Julia Penndorf (augen:falter), Mario Schott, Katja Spitzer, Martina Stein (Sonnensegel) und Anya Triestram.

15. März 2022, 15 Uhr

DRUCKLADEN der Galerie „Sonnensegel“,
Brandenburg a.d. Havel, Gotthardtkirchplatz 4/5

Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt am Tag der Druckkunst bei ermäßigtem Eintritt ein, 3 Euro, 1,50 Euro ermäßigt, Kinder frei:
10-17 Uhr: Vorführungen der Gieß-, Satz- und Drucktechniken
14-17 Uhr: Offene Werkstatt Letterpress. Eigene Texte oder typografische Ideen im Bleisatz umsetzen.
15 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unter dem Radar“

Museum für Druckkunst
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Und die Kunstsammlung Jena lädt zu einer thematischen Sonderführung mit dem Künstler Peter Schnürpel in seiner noch bis zum 20. März gezeigten Ausstellung "Von Chine Collé bis Reservage" ein und bleibt an dem Tag bis 21 Uhr geöffnet.
Peter Schnürpel ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass die Kunst der Druckgrafik nicht nur ein bewahrenswertes altes Handwerk ist, sondern sie mit vielfältigen und wandelbaren Ausdrucksformen auch heute ein höchst lebendiges Medium bleibt. Statt die Radiernadel zur bloßen Vervielfältigung seiner expressiven Zeichnungen zu nutzen, weiß Schnürpel kühn die Möglichkeiten des druckgrafischen Verfahrens auszuschöpfen: Er kratzt und ätzt, fertigt Kaltnadelradierungen ebenso wie seltene Kombinationen mit Reservage auf Eisen oder aufwändig collagierte Chine Collés an. Die meisterhaften Ergebnisse entstehen in enger Kooperation mit seinen Druckern, seit 1989 sind das Jeanette und Reinhard Rössler.

Kunstsammlung Jena
Städtische Museen Jena
Markt 7, 07743 Jena

Fr, 04.03.2022

Kinder zum 100. Geburtstag von Franz Fühmann

Mit dem Titel "Bücher fallen nicht vom Himmel" entstand eine Hommage von Kindern an Egbert Herfurth und Franz Fühmann zum 100. Geburtstag des Dichters.
In 60 limitierten Exemplaren erschienen, schrieben die Neun- bis Dreizehnjährigen ihre Gedanken zu Fühmanns "Die dampfende Hälse der Pferde im Turm von Babel" und den Illustrationen von Egbert Herfurth zu diesem unvergänglichen Kinderbuch.

Eine Präsentation dieser verdienstvollen Arbeit zur Buchmesse in Leipzig fiel leider in diesem Jahr wieder aus. Um so wichtiger ist es, das jüngste Buch der Bücherkinder Brandenburg und die damit verbundene verdienstvolle Arbeit des Pirckheimers Armin Schubert und weiterer Beteiligten an diesem Projekt, wie Dietmar Block und Sven Märkisch, hier und in 14 Tagen auf der artbook.berlin vorzustellen.

In der AG Bücherkinder Brandenburg entstand ein Buch mit einer Tiefgründigkeit und graphischer Qualität, das durchaus einen gleichberechtigten Platz im Regal neben allen anderen in einer Bibliothek einnimmt. Die besondere Bedeutung dieses Titels liegt jedoch in der kulturpädagogischen Arbeit mit Kindern, die seinen Entstehungsprozess begleitete, eine Arbeit, die von den Mentoren, allen voran Armin Schubert, weitgehend ohne das erforderliche und auch geforderte Dazutun durch die Politik geleistet wurde, Unterstützung kam von der Kulturbund-Stiftung und der Pirckheimer-Gesellschaft.
Und es wurde in der AG Bücherkinder Brandenburg mit diesem Buch-Projekt eine Idee von Christa Wolf Realität: "Es ist sowieso meine Hoffnung, dass man mit Kunst, mit Literatur, mit Malerei, mit Musik Menschen gefühlsmäßig entwickeln kann. [...] all diese riesigen Jungendprobleme... können auf diese Weise gemildert werden."

Egbert Herfurth - Bücher fallen nicht vom Himmel
Brandenburg an der Havel 2021
Teilauflage mit Orig.-Radierungen der Kinder
Auflage 60 Expl., 68 S., geb.
Satz und Layout: Sven Märkisch, Armin Schubert
Einband und Bindung: Henry Günther

Mi, 16.02.2022

Katja Spitzer - Studio Dreams

Die nächste Ausstellung der Kinder- und Jugendgalerie "Sonnensegel" in Brandenburg widmet sich dem Werk der Berliner Künstlerin Katja Spitzer.

Katja Spitzer hat Kunstgeschichte und Geschichte in Halle und Illustration an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig und der Hochschule Luzern studiert. Heute arbeitet sie in Berlin Prenzlauer Berg und lebt am Müggelsee. Sie zeichnet für Verlage und gibt Workshops für Kinder und Erwachsene.

Das originalgraphische Ausstellungsplakat wurde von Sven Märkisch gedruckt, es zeigt die Graphik "Frisuren".

Ausstellung: 19. März - 17.Juni 2022

Galerie "Sonnensegel"
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Mo, 14.02.2022

Sven Märkisch: Die wirkliche Möglichkeit (oben), ETWA (unten)

Künstlerbücher von Sven Märkisch

Im Rahmen Ausstellung "Best of 2021" der der Galerie DRUCK & BUCH in Wien findet am Donnerstag ein Buchgespräch mit Sven Märkisch statt. Er betreibt den Druckladen der Brandenburger Galerie Sonnensegel.

Nach seiner wunderbaren mehrbändigen Künstlerbuchbox "Gedichte für Kinder" von Ossip Mandelstam in der Wort-für-Wort-Übertragung von Elke Erb setzte Sven Märkisch nunmehr seine Zusammenarbeit mit der Büchnerpreisträgerin fort. Sie ließ ihm freie Hand bei der Auswahl unveröffentlichter Gedichte - er setzte sie mit seinen vielfarbigen Holzschnitten mit verlorener Form visuell um. Seine zugleich fast beiläufig daherkommenden Künstlerbücher zu Elke Erb "Die wirkliche Möglichkeit" und "ETWA" geben den Gedichten subtil Gesicht.

Buchgespräch (online) am Donnerstag, 17. Februar um 19 Uhr.
(Link zum Gespräch)

Galerie DRUCK & BUCH
Susanne Padberg

Do, 10.02.2022

Thomas M. Müller & Sonnensegel

Jetzt steht es fest: es wird einen zweiten "BRANDENBURGER BILDERBOGEN" geben. Namhafte Künstlerinnen und Künstler (darunter auch die tollen "augen:falter"- Frauen) haben zugesagt, einen Linolschnitt zum Thema "Rendezvous" beizusteuern, der in der Kinder u. Jugend Kunst Galerie "Sonnensegel" e.V. gedruckt wird.

Als Vorab- Schmankerl gibt es hier schon einmal die Illustration von Thomas M. Müller zu sehen. Am Tag der Druckkunst 2022 (15. März) wird der Bogen in seiner ganzen Pracht fertiggestellt.

(Sven Märkisch)

Angela Hampel & Sonnensegel

Der bekannten Dresdener Malerin und Grafikerin Angela Hampel gefiel der Drachen- Kalender der Kinder u. Jugend Kunst Galerie "Sonnensegel" e.V. so gut, dass sie sich mit einem eigenen Blatt bei den Kalendern-Machern bedankte.

Die Algrafie "Kleiner Drache" stammt aus der Grafik- Edition der DDR-Kultur-Zeitschrift "Sibylle". Auch dieses wichtige Magazin gibt es nicht mehr - somit ist der "Kleine Drache" nicht nur ein tolles Kunstwerk, sondern auch schon ein Stück Geschichte ...

(Sven Märkisch)

So, 19.12.2021

Matthias Frohl, Holzschnitt, 2021 | rechts: Jette Holz, 13 Jahre, Linolschnitt, 2021

... und aus Brandenburg zum Advent

... alle guten Wünsche zum neuen Jahr: Gesundheit, Kraft, Freude sowie Vernunft und Weisheit als Maßstab in der kleinen und großen Welt; vielleicht wachsen Kreativität bzw. Phantasie 2022 Flügel ...

(Matthias Frohl)

Woldn´t it be wonderful if we could all be a little more gentle with each other, and a little more empathy, and maybe we´d like each other a little big more.
Judy Garland, 100. Geburtstag 2022

(Galerie Sonnensegel)

 

Wünsche, die ich ebenfalls gern an alle Leser des Pirckheimer-Blogs weitergebe! (ad)

Di, 02.11.2021

aus der Sommerausstellung "EINE ANDERE WELT" mit Arbeitsergebnissen aus den Kursgruppen

Herbstzeit mit bunten Drachen

Doch nicht die buntgeschmückten Flugobjekte aus Papier, die in den Herbstmonaten den Himmel durchpflügen, werden in zwei Tagen in der Brandenburgischen Fouqué-Bibliothek präsentiert - in der neuen Ausstellung der Galerie „Sonnensegel“ tummeln sich die Drachen aus Ritter- und Fantasiegeschichten auf den Zeichenblättern.
Die Fabelwesen sind Schöpfungen von Kurskindern der Brandenburger Kunstschule im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. Ihre im Gutenberg-Druckladen der Galerie „Sonnensegel“ unter Anleitung des Pirckheimers Sven Märkisch gedruckten Illustrationen sind im diesjährigen originalgrafischen Kinder-Kunst-Kalender der Galerie zusammengefasst, welcher  in einer Auflage von 50 Exemplaren gedruckt wurde und nun der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

Ausstellungseröffnung: 4. Oktober 2021 16.30 Uhr
Ausstellung: 4. Oktober - 30. Dezember 2021 

Fouqué-Bibliothek
14770 Brandenburg an der Havel, Altstädtischer Markt 8

Di, 21.09.2021

GORDON  WELTERS - Fotografie

Herbstausstellung in der Galerie SONNENSEGEL

Ein Weltreisender macht Station in der Heimat. Der in Brandenburg an der Havel geborene Fotograf Gordon Welters hat im Auftrag renommierter internationaler Magazine und Zeitungen wie der New York Times den ganzen Erdball bereist. Seine Reportagen führten ihn nach Palästina, Russland, Kasachstan, Bangladesch, Indonesien, in den Senegal, nach Tansania, Kuba, Kanada und durch Europa.

Trotz dieser Weltläufigkeit empfindet der Fotokünstler eine tiefe Verbundenheit zu der vertrauten Brandenburgischen Region. In gewisser Weise zählt auch die Galerie „Sonnensegel“ zu diesen heimischen Wurzeln, so dass diese Ausstellung mit Arbeiten Gordon Welters schon längst überfällig schien. Schließlich fanden die Bilder des Brandenburger Fotografen regelmäßig den Weg in große Fotoausstellungen auf der ganzen Welt und wurden mehrfach ausgezeichnet.

Traditionell wird ein originalgrafisches Plakat aufgelegt. Der Fotograf gestattete der Galerie, ein Foto grafisch zu adaptieren. Die von Sven Märkisch gedruckten Exemplare signiert Gordon Welters für die Eröffnungsgäste.

(Matthias Frohl)

Eröffnung: 25. September 2021, 16 Uhr
Ausstellung: 25. September 2021  - 25. Februar 2022

Galerie "Sonnensegel"
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Do, 09.09.2021

Die große Reise des MARCO POLO

Diesmal ist es keine große Reise, die Marco Polo antritt, sondern nur ein kleiner Ausflug der Galerie "Sonnensegel".
Am Tag des Denkmals 2021 eröffnet der Verein „kulturWust“ in einer Benefizveranstaltung in der Kirche Wust eine Ausstellung mit Illustrationen, die Schüler des "von Saldern Gymnasiums Brandenburg“ unter der Leitung ihres Lehrers, des Pirckheimers Matthias Frohl, für einen originalgraphischen Kunstkalender, gedruckt vom Pirckheimer Sven Märkisch, angefertigt haben.

Näheres zum Kalender siehe hier.

Die Eröffnung wird musikalisch durch ein Konzert des Sängers Maxim Shagaev begleitet.

Eröffnungsveranstaltung: 11. September 2021, 14 Uhr
Ausstellung: 11. September - 26. November 2021

Kirche Wust
Wuster Straße, 14776 Brandenburg

Di, 16.03.2021

ERSTER BRANDENBURGER BILDERBOGEN

Anlässlich des Tages der Druckkunst 2021 hat die Galerie „Sonnensegel“  befreundete Künstler eingeladen, den „ERSTEN BRANDENBURGER BILDERBOGEN“ mitzugestalten. Sechzehn mehrfarbige Originalgrafiken, welche den Begriff „Karambolage“ illustrieren, wurden im Gutenberg-DRUCKLADEN zu einem Bilderbogen vereint. Das Spektrum der Wortdeutung ist breit: da stoßen abstrakte auf realistische Formen, „karambolieren“ Männer, Frauen, Katzen, Fische und ja, auch das Corona-Virus, wurde druckgrafisch kommentiert.

Der Wettergott hatte wenig Erbarmen, aber die kleine Pause zwischen zwei Regenschauern reichte für ein Gruppebild unter Einhaltung der Abstandsregeln. Elf von sechzehn beteiligten Künstlern stellten den BILDERBOGEN (50 x 70 cm) mit Arbeiten von Jan Beumelburg, Dietmar Block, Marina Block, Matthias Frohl, Jeannette Goldmann, Frieder Heinze, Sabine Herrmann, Nancy Jahns, Tobias Jacob, Constanze Kreiser, Ruth Loibl, Sven Märkisch, Paul Pribbernow, Christian Radeke, Martina Stein und Gertrud Zucker vor, der ab sofort zum Preis von 35 Euro im DRUCKLADEN der Galerie Sonnensegel erhältlich ist.

Auseinandergeschnitten wären das 16 Künstler- Postkarten – aber zum Zerlegen ist der Druckbogen eigentlich viel zu schade…

(Matthias Frohl)

Sonnensegel e.V.
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg a.d. Havel