Pirckheimer-Blog

Otto Rohse

Mo, 26.02.2018

Otto Rohse. Grafiker und Buchgestalter

In einer Ausstellung in der Landesbibliothek Oldenburg werden im Mai und Juni die zentralen Werkkomplexe des Künstlers Otto Rohse (1925 - 2016) - seine Pressendrucke, seine Kupferstiche und Holzstiche, seine Gebrauchsgrafik - in repräsentativer Auswahl vorstellen. Dank großzügiger Leihgaben seiner beiden Töchter kann zudem auch erstmals die Oldenburger Zeit Rohses ins Licht der Öffentlichkeit gestellt werden.

Otto Rohse genießt als meisterhafter Typograf, Holz- und Kupferstecher, Buchgestalter und Illustrator weit über die Grenzen Deutschlands hinaus einen hervorragenden Ruf. Zu seinen international bekannten Arbeiten gehören u.a. der 1966 von ihm gestaltete Katalog für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1969 in Montreal/Kanada und die seit 1959 für die Deutsche Bundespost entworfene Briefmarken-Dauerserie “Deutsche Bauten aus 12 Jahrhunderten”. Besondere künstlerische Wirksamkeit hat Rohse als Typograph und Illustrator moderner Pressendrucke entfaltet. 1962 begründete Rohse eine eigene Presse: die Otto Rohse Presse in Hamburg. Herausragende Editionen sind Griechische Lyrik, Andreas Gryphius, Goethe und Kleist, Lasker-Schüler und Benn, Ansichten von Venedig, toskanische Blumen und seit 1969 die Zeitschrift „Sigill: Blätter für Buch und Kunst“.

Was wenig bekannt ist: 1967 bis 1968, also vor 50 Jahren, verbrachte Otto Rohse mit seiner Familie ein ganzes Jahr im Oldenburger Land. Rohse arbeitete in dieser Zeit nicht nur an einer Auftragsarbeit für Rolf Bölts, den damals größten Enten- und Putenzüchter Europas, sondern entwickelte in den zauberhaften "Oldenburger Landschaften" seine Technik des mehrfarbigen Kupferstichs weiter und ließ sich u.a. von Marionetten des Landesmuseums zu den Illustrationen in seinem berühmten Pressendruck Kleists "Marionettentheater" inspirieren.

Ausstellung: 3. Mai - 30. Juni 2018

Landesbibliothek Oldenburg
Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg