Pirckheimer-Blog

Museum für Druckkunst

Mi, 10.12.2014

Führung durch die 33. Leipziger Grafikbörse

Angela Hampel, Beil. MARGINALIEN 206

Seit Mitte November 2014 ist die Leipziger Grafikbörse erneut zu Gast im Museum für Druckkunst Leipzig. Die 33. Auflage der Leipziger Grafikbörse präsentiert unter dem Motto „Im Dialog mit Literatur / Bilder zu Worten“ mit ihrer Ausstellung einen Querschnitt zeitgenössischer Grafik aus Mitteldeutschland. Rund 100 Künstler verschiedener Generationen zeigen aktuelle Arbeiten in verschiedenen druckgrafischen Verfahren. Beteiligte Künstler sind u.a. Christine Ebersbach, Rolf Münzner, Franziska Neubert und Baldwin Zettl.
Am 3. Advent lädt eine Führung zum Rundgang durch die Ausstellung „33. Leipziger Grafikbörse“. Durch die Ausstellung führt der Leipziger Kunsthistoriker Rainer Behrends.
Führung: 14. Dezember 12 Uhr
Ausstellung: 14. November 2014 - 1. Februar 2015

è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Di, 11.11.2014

33. Leipziger Grafikbörse

Angela Hampel, Beil. MARGINALIEN 206
Die Leipziger Grafikbörse ist in ihrer 33. Auflage erneut zu Gast im Museum für Druckkunst Leipzig. Bis Februar 2015 präsentiert die Grafikbörse unter dem Motto „Im Dialog mit Literatur / Bilder zu Worten“ mit ihrer Ausstellung einen Querschnitt zeitgenössischer Grafik aus Mitteldeutschland. Rund 100 Künstler verschiedener Generationen zeigen aktuelle Arbeiten in verschiedenen druckgrafischen Verfahren. Beteiligte Künstler sind u.a. Christine Ebersbach, Rolf Münzner, Franziska Neubert und Baldwin Zettl.
Es erscheint ein Katalog mit Abbildungen sämtlicher Werke. Veranstalter der 33. Ausgabe der Leipziger Grafikbörse ist der Leipziger Grafikbörse e.V.. Die ausgestellten Werke sind verkäuflich.
Die Leipziger Grafikbörse feiert 2014 das 42. Jahr ihres Bestehens. Im Jahr 1972 fand die Grafikausstellung das erste Mal statt. Nachdem sie lange Zeit jährlich ausgerichtet wurde, findet sie inzwischen als Biennale statt. Mit der 33. Ausgabe ist die Grafikbörse nach 2012 zum zweiten Mal zu Gast im Museum für Druckkunst.

Eröffnung: 14. November 2014, 18 Uhr
Führung: 16. November 12 Uhr (Direktorin Dr. Susanne Richter)
Ausstellung: 14. November 2014 - 1. Februar 2015

è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Do, 16.10.2014

Besucherrekord im Museum für Druckkunst Leipzig

Seit über 90 Jahren ist das heutige Museum für Druckkunst in Leipzig als Druckstandort Werkstatt und Museum zugleich. Das Haus zeigt historische Gieß-, Setz- und Druckprozesse aus 500 Jahren an funktionierenden Maschinen. Eine der letzten Schriftgießereien Deutschlands ist hier noch in Betrieb. Ansässig ist das Museum im ehemaligen Industrieviertel Plagwitz in einem historischen Gebäude, das heute zu einem aktiven Ort der Industriekultur geworden ist.
© Museum für Druckkunst Leipzig
Im 20. Jahr seines Bestehens kann das Museum einen Rekord verbuchen. Bis Mitte Oktober 2014 besichtigten bereits 10.000 Besucher das Museum im Leipziger Westen. Bis zum Ende des Jahres werden insgesamt rund 12.000 Gäste erwartet. Damit zählt das Museum rund 2.000 Besucher mehr als in den vorangegangenen Jahren. Mit dieser positiven Bilanz startet das Museum mit einem vielfältigen Programm in den Herbst. Auf dem Plan stehen Workshops, Führungen, Gespräche und Vorträge. Ab 14. November 2014 ist die 33. Leipziger Grafikbörse mit einer umfangreichen Schau zeitgenössischer Druckgrafik zu Gast. Ab März 2015 zeigt das Museum eine umfangreiche Sonderausstellung zu 500 Jahren Druck- und Verlagswesen in Leipzig. Die Ausstellung ist Teil des Programms zur 1000-Jahr-Feier Leipzigs.
 
è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Mi, 15.10.2014

Führung durch die Ausstellung Frank Eißner Handpresse

Mit der Ausstellung „25 Jahre Frank Eißner Handpresse. Farbholzschnitt und Zeichnung“ zeigt das Museum für Druckkunst Leipzig bis 7. Dezember 2014 eine Retrospektive zum Schaffen des Leipziger Künstlers. Die Ausstellung gibt anhand des Mediums Farbholzschnitt Einblicke in die expressive Bildsprache von Frank Eißner. In seinen Werken arbeitet der Künstler mit der komplexen Technik der verlorenen Form, die seinen Werken einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Einzeldrucke sowie originalgrafische Bücher aus 25 Jahren werden in der Ausstellung durch die Präsentation von Druckstöcken ergänzt. Ein jährlicher Holzschnittkalender, Malereien und eine Vielzahl farbiger Exlibris ergänzen sein Repertoire und sind in Auswahl ebenfalls zu sehen.

Ausstellungsführung: 19. Oktober 2014, 12:00 Uhr
 
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig-Plagwitz

Mi, 01.10.2014

Museum für Druckkunst erstmals auf der Frankfurter Buchmesse

Im Jubiläumsjahr zum 20-jährigen Bestehen des Museums für Druckkunst Leipzig ist das Museum, welches sich traditionell seit längerem auf der Leipziger Buchmesse vertreten war, nun auch auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsent.
Das Museum zeigt auf der weltgrößten Buch- und Medienmesse sein Programm und lädt zum Ausprobieren von historischen Drucktechniken ein. Mit dem Auftritt transportiert das Museum für Druckkunst ein Stück lebendigen Kulturerbes von Leipzig nach Frankfurt/Main und damit zugleich an ein weiteres internationales Messepublikum.
Natürlich darf eine Auswahl von historischen Pressen auf dem Messestand nicht fehlen. Eine Sternradpresse für Tiefdruck (Baujahr um 1850) aus der Sammlung geht daher mit auf Reisen. Gebraucht wird sie für die Workshops auf dem Messestand, bei denen Besucher unter Anleitung einer Leipziger Künstlerin Kaltnadelradierungen erstellen und drucken können.
Weiterhin ist ein Boston-Tiegel (Abb.), typisches Utensil einer jeden Druckwerkstatt, mit dabei. Im Do-It-Yourself-Verfahren können Besucher hier selbstgedruckte Souvenirs herstellen.
Zahlreiche, im Museum produzierte Drucksachen bietet der Shop auf dem Messestand. Hier wird u.a. eine umfangreiche Plakat-Serie mit Holzbuchstaben aus der Sammlung des Museums angeboten.

Buchmesse: 8. bis 12. Oktober 2014
 
Halle 4.1, Stand P35

Mi, 24.09.2014

Vom Buch auf die Straße

Ende des Monats endet die Ausstellung Vom Buch auf die Straße. Große Schrift von 1600 bis 1920 im Museum für Druckkunst Leipzig.
Die in Kooperation mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst gezeigte Ausstellung präsentierte bildliche Zeugnisse, die die besondere visuelle Kraft und den Facettenreichtum von Schrift im öffentlichen Raum aus mehreren Jahrhunderten darlegen.
Die Ausstellung vereinte Plakate, Postkarten, Drucksachen und Fotografien sowie Objekte und Filme. Kuratiert von Julia Blume, Pierre Pané-Farré und Prof. Fred Smeijers (alle HGB Leipzig) ist die Ausstellung ein Projekt der Fachklasse Type-Design an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
 
Finissage: 28. September 2014 mit einer Führung um 12:00 Uhr
 
è Museum für Druckkunst Leipzig
Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Mo, 15.09.2014

25 Jahre Frank Eißner Handpresse

Farbholzschnitt und Zeichnung

Mit einer Ausstellung zeigt das Museum für Druckkunst Leipzig ab 19. September 2014 eine Retrospektive zum Schaffen des Leipziger Künstlers Frank Eißner.
Die Ausstellung gibt anhand des Mediums Farbholzschnitt Einblicke in seine expressive Bildsprache. In seinen Werken arbeitet der Künstler mit der komplexen Technik der verlorenen Form, die seinen Werken einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Das fertige Bild entsteht durch das mehrfache Bearbeiten des Holzstocks. Der stufenweise Druckprozess fügt nach und nach die Farben zu einem Bild zusammen. Einzelne Arbeitsschritte lassen sich nicht wiederholen. Am Ende bleibt nur der Druckstock für die letzte Farbe.
Impulse für seine Arbeiten findet Frank Eißner in der Musik, der Literatur und in religiösen Themen. Schwerpunkt seines Schaffens ist die weibliche Figur, die in seinen expressiven Holzschnitten mit Texten, Landschaften oder Interieurs harmonisch verbunden ist. Neben dem Farbholzschnitt ist die Zeichnung ein wichtiges Medium für Eißner. Sie dient ihm zur Ideenfindung als klassische Vorzeichnung und ist zugleich eigenständiges Werk.
Einzeldrucke sowie originalgrafische Bücher aus 25 Jahren werden in der Ausstellung durch die Präsentation von Druckstöcken ergänzt. Ein jährlicher Holzschnittkalender, Malereien und eine Vielzahl farbiger Exlibris ergänzen sein Repertoire und sind in Auswahl ebenfalls zu sehen.
Frank Eißner, geboren 1959 in Leipzig, erlernte zunächst das Lithografen-Handwerk, bevor er von 1984 bis 1989 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Dietrich Burger, Günter Thiele und Prof. Rolf Kuhrt Malerei und Grafik studierte. Im Anschluss an sein Studium wandte er sich dem Holzschnitt zu und gründete 1989 die „Frank Eißner Handpresse“ in Leipzig, die er bis heute allein betreibt.
Anlässlich der Ausstellung schuf der Künstler exklusiv in der Technik der verlorenen Form ein Plakat (Format: 297 x 420 mm, 13 Farben, nummerierte Auflage, 12 Exemplare).
 
Ausstellung: 19. September bis 7. Dezember 2014
Eröffnung: 18. September 2014, 18 Uhr
 
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig-Plagwitz

Mo, 27.01.2014

Alois Nebel. Leben nach Fahrplan

Mit der Ausstellung „Alois Nebel. Leben nach Fahrplan“ macht das Museum für Druckkunst Leipzig ab 7. Februar 2014 den als Graphic Novel bekannten Bilderroman des Autors Jaroslav Rudiš zu einem begehbaren, dreidimensionalen Erlebnis.
Die dreiteilige Graphic Novel „Alois Nebel“ (2003–2005) des tschechischen Autors Jaroslav Rudiš ist längst Kult. Hauptfigur Alois Nebel ist ein kauziger Bahnhofswärter in der tschechischen Provinz. Im Sommer 1989 wird sein Leben durch wiederkehrende Alpträume auf den Kopf gestellt. Er sieht Züge, die auf keinem Fahrplan vermerkt sind, und wird so mit dunklen Kapiteln mitteleuropäischer Geschichte konfrontiert: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen und mit der sowjetischen Besatzung.
© Agentur Gold & Wirtschaftswunder / Literaturhaus Stuttgart
Die Ausstellung greift diverse Szenen des Bilderromans auf und zeigt diese als Rauminstallation. Die in schwarz-weißer Holzschnittmanier gehaltenen Illustrationen und Skizzen des tschechischen Zeichners und Musikers Jaromír 99 entführen den Betrachter in die Welt des Alois Nebel und machen seine Geschichte auf besondere Weise begehbar. Ergänzt wird die Schau durch lebensgroße Romanfiguren, die in die ständige Ausstellung des Museums integriert sind.
Die Ausstellung wurde vom Literaturhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit den beiden Autoren konzipiert. Die Gestaltung lag bei der Designagentur Gold & Wirtschaftswunder, Stuttgart. 2013 wurde die Ausstellung mit dem zweiten Platz bei den European Design Awards ausgezeichnet. Die Graphic Novel erschien 2012 beim Leipziger Verlag Voland & Quist. Der Film zum Buch wurde 2012 mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet und startete am 12. Dezember 2013 in den deutschen Kinos.
 
Eröffnung: 6. Januar 2014, 18 Uhr, in Anwesenheit des Autors Jaroslav Rudiš
Ausstellung vom 7. Februar bis 21. April 2014
 

Mo, 02.12.2013

Museum für Druckkunst will deutsches Kulturerbe werden

Das Museum für Druckkunst Leipzig bewirbt sich mit der aktiven Erhaltung und Vermittlung des Know-hows der handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hoch-, Tief- und Flachdruck um Aufnahme in das deutsches Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Flachdruck - Präparieren eines Lithografiesteins vor dem Druck
Als länderübergreifende und multinationale Ausdrucksform schickt das Museum für Druckkunst in der Kategorie „traditionelle Handwerkstechniken“ das Druckhandwerk ins Rennen. Die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hochdruck (hier: Buchdruck mit Bleilettern und Xylografie), Flachdruck (hier: Lichtdruck und Steindruck) und Tiefdruck (hier: Kupferstich und Radierung) werden im Museum aktiv gefördert, angewendet, weitergegeben und anschaulich vermittelt. Nur in Leipzig kann die Vielfalt der genannten Drucktechniken gemeinsam und in Aktion erlebt werden.

Hochdruck - Druck an einer Kniehebelpresse
Die Aufnahme des historischen Druckhandwerks als immaterielles Kulturerbe wäre eine große Anerkennung für eine gesellschaftlich bedeutsame Kulturtechnik mit über 500jähriger Tradition, die bis heute eng mit Leipzig und Sachsen verbunden ist.“ sagt Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig.
Tiefdruck - Druck einer Radierung, Fotos © Museum für Druckkunst Leipzig
Im Herbst 2014 soll das bundesweite Verzeichnis auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht werden.

Mi, 06.11.2013

RAAMIN-PRESSE (1973–2003). Ein Bücherleben

Der Vorsitzende des LBA Herbert Kästner
bei der Ausstellungseröffnung
Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt am Mittwoch, 27. November 2013, um 19 Uhr ein zu einem literarischen Abend mit Roswitha Quadflieg und Josef Haslinger.
Im Rahmen der seit September laufenden Ausstellung »Roswitha Quadflieg. Ein Bücherleben« (noch bis 5. Januar 2014) lesen Roswitha Quadflieg (Autorin, Berlin) und Josef Haslinger (Deutsches Literaturinstitut Leipzig, Präsident des PEN Deutschland) aus eigenen Werken und sprechen im Anschluss über ihren Umgang mit Literatur und Buchkunst. Einige Impressionen von der Ausstellung mit buchkünstlerischen Werken von Roswitha Quadflieg finden sich auf der Homepage des Museums unter "aktuelle Ausstellung".
 
Lesung: 27. November 2013

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Di, 20.08.2013

Roswitha Quadflieg

Raamin-Presse (1973–2003) Ein Bücherleben

Vor zehn Jahren setzte Roswitha Quadflieg eine Zäsur in ihrem buchkünstlerischen Schaffen und schloss nach drei Jahrzehnten die Raamin-Presse in Schenefeld bei Hamburg. Die seit 1973 dort entstandenen 28 Drucke sind je einem Dichter und einem seiner meist weniger bekannten Werke gewidmet. Die Ausstellung im Museum für Druckkunst – in dem seit 1994 die Texte der letzten sieben Bände gesetzt und gedruckt wurden – fächert die Geschichte der Raamin-Presse nun rückwärts auf und gibt anhand einer Werkauswahl Einblicke in ein bewegtes und vielseitiges Bücherleben.
Roswitha Quadflieg in ihrer Werkstatt,
1970er Jahre, Foto: Jens Rheinländer
Den Auftakt der Schau bildet das letzte Werk der Raamin-Presse, Samuel Becketts Hamburg-Kapitel aus seinen »German Diaries« von 1936/37 und stellt weitere 18 Werke der Weltliteratur von Tankred Dorst, Franz Kafka, William Shakespeare bis zu Georg Trakl vor. Die jeweilige Entstehungsgeschichte der in mehreren Exemplaren präsentierten Bände wird durch zahlreiche Zustandsdrucke, Zeichnungen, Fotos und Entwürfe sowie Druck- und Prägeplatten direkt nachvollziehbar. Alle Werke bestechen durch das außergewöhnliche Zusammenspiel von Originalgrafik, handgesetzter Typografie und aufwändiger Ausstattung. Die in der Raamin-Presse entstandenen Bücher sind stets in limitierter Auflage erschienen, wurden durch ihre visuelle und haptische Einzigartigkeit international bekannt und sind heute seltene und gesuchte Sammelobjekte. Alle Einbände besorgte die Buchbinderei Christian Zwang in Hamburg.

Ausstellung: 20. September 2013 bis 5. Januar 2014
 
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Do, 18.07.2013

Im Holzstich gebändigte Energie

Karl-Georg Hirsch und Andreas Brylka. Faszination Holzstich und Buchillustration.
Elemente, 1992
Ist dieser bereits seit 13. Mai Fünfundsiebzigjährige nun der klassische disziplinierte Illustrator, oder doch eher der frei eigene Themen gestaltende Grafiker? Diese schwer zu beantwortende Frage erledigt sich bei dieser Ausstellung von selbst, da sie im Museum für Druckkunst Leipzig als Heimstatt gediegenen Buchdrucks stattfindet. Karl-Georg Hirsch wird hier ausschließlich als der mit hochstilisierter Holzstichakribie arbeitende Buchkünstler gezeigt. Zudem ist sein Ausstellungskomplex mit dem eines zweiten dem Buch verpflichteten Holzstechers verflochten, dem des einst ebenfalls an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig ausgebildeten Hamburgers Andreas Brylka. So entsteht im Vergleich zweier ganz unterschiedlicher Temperamente eine umfassende Schau zur bildkünstlerischen Ausdeutung von Literatur.
Dazu muss man sagen - der Ort der Ausstellung hat es schon in sich. Krabbelt man mühsam zur dritten Etage mit den Ausstellungssälen hoch, absolviert man schon ein Programm des Kennenlernens aller Varianten herkömmlicher handwerklicher Buchherstellung. Beginnend im Hochparterre ist die technische Ausstattung einer Druckwerkstatt alten Stils komplett erhalten. Was in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts noch als Offizin Haag Drugulin und Offizin Andersen-Nexö firmierte, war eine gute Adresse für das Herstellen von Büchern, die häufig genug das auszeichnende Prädikat »schönste« erhielten.
Da nun beide Künstler das im 19. Jahrhundert lediglich als schnöde Reproduktionstechnik verbreitete Stechen in Hirnholz (im Unterschied zum Schneiden in Langfaserholz) pflegen, sind sie hier gut aufgehoben. Und sie zeigen, welche ganz moderne Ausdrucksmöglichkeiten sich darin noch verbergen. Allerdings bleibt der sieben Jahre ältere Andreas Brylka in dem Punkt introvertiert bodenständiger. Sein Prä gilt in alter Kleinmeistertradition der Vignette. Verlässt er dieses ureigenste Terrain, wird er in größeren Formaten schnell mit anderen Meistern wie Werner Klemke oder Aristide Maillol verwechselbar.
Karl-Georg Hirsch dagegen hat nach einer Jugend mit Stukkateurberuf und Radrennsport seine enorme Energiepotenz erst mit der jahrzehntelangen Disziplinierung im akademischen Betrieb gezähmt. »Ich mag es, dass mir das Hirnholz so viel Kraft abnötigt«, meint er selbst dazu. Einerseits differenziert er meisterhaft die Grauwerte im Strichgespinst analog dem grafisch bewegten Schriftbild des von ihm illustrierten Buches. Andererseits birst die Welt seiner oft bizarren Menschengestalten oft geradezu im verqueren Zu- und Gegeneinander. Kontrovers jeder Idylle gegenüber reißt er kuriose bis dämonische Konfliktsituationen auf. Allein der feste Umriss der Buchseite begrenzt die unbändige Bewegungslust der Akteure seiner fast dramatisch zu nennenden Kompositionen.
All das lässt sich, anschaulich verteilt auf vielfältige Rahmungen und Arrangements von Buchbeispielen, in Vitrinen betrachten. Die immer wiederkehrende Anmerkung »Leihgabe Dr. Peter Labuhn« deutet an: Hier zeigt mit dem nun bereits im Ruhestandsalter angekommenen Arbeitsmediziner aus Stendal ein passionierter Sammler von Buchgrafik eine Auswahl aus seinen Beständen. Der enge Kontakt zu dem Künstler entstand, als dieser 1976 bis 2003 vom Dozenten und Werkstattleiter zum Professor und Prorektor der Leipziger Kunsthochschule wurde, und dennoch ununterbrochen selbst entwarf und zeichnete, stach und gestaltete. Allein 24 Exlibris entstanden in der Zeit für das Ehepaar Labuhn.
Mit hier gezeigten Entwurfsskizzen, unveröffentlichten Druckbögen und dem Briefwechsel rundet sich das Bild einer engen Beziehung. Jedes Mal unverwechselbar Hirsch, und immer im nuancenreichen Schwarz-Weiß klassischer Grafik. Welch kritisch-aufklärerischer Geist die für LUBOK, die edition burgart, die Büchergilde Gutenberg oder vor allem für die bibliophile Edition Zwiedruck geschaffenen brandaktuellen Blätter prägt, kommt allerdings hier kaum zum Ausdruck. Holzstich hat doch über alles Technische hinaus eine geistige Dimension.
(Harald Kretzschmar in Neues Deutschland, 17.7.2013)
 
Ausstellung: 9. Juni bis 25. August 2013
 
Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38


siehe auch: Karl-Georg Hirsch und Andreas Brylka

Mi, 27.02.2013

Schrift im 21. Jahrhundert

In den vergangenen 30 Jahren vollzog sich der wohl schnellste Wandel in der Geschichte von Schrift und Typografie. Mit Einzug der digitalen Technik öffneten sich nicht nur die Grenzen für einen viel breiteren Anwenderkreis, sondern auch die Möglichkeiten der technischen Umsetzung und des Vertriebs von Schrift. Daraus resultierend entstand eine wahre Explosion an neuen Schriften und die Etablierung eines neuen Marktes.
Die Ausstellung blickt auf die vergangenen zwölf Jahre typografischen Schaffens und damit in die erste Dekade des 21. Jahrhunderts. Rund 110 zeitgenössische Positionen internationalen Schriftdesigns werden vorgestellt und spiegeln die facettenreichen Ansätze und Stilrichtungen zeitgenössischer Typografie.
Vollkorn, © Friedrich Althausen
Den ersten Teil von „Schrift im 21. Jahrhundert“ bildet die von Will Hill (Anglia Ruskin Universität, Cambridge, UK) kuratierte Ausstellung „Types for the New Century – An Exhibition of Contemporary Type Design". Nach Stationen in London, Bristol, Birmingham und Newcastle präsentiert die Ausstellung 90 Schriftdesigns von renommierten Gestaltern wie Matthew Carter, Gerard Unger, Jonathan Barnbrook und Martin Majoor, aber auch Font-Beispiele bisher weniger bekannter Gestalter.br /> Ein zweiter Teil fokussiert das Schriftschaffen in Mitteldeutschland mit Arbeiten von Studenten und Absolventen der Kunsthochschulen Burg Giebichenstein Halle/Saale (Sachsen-Anhalt), Bauhaus-Universität Weimar (Thüringen) sowie Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (Sachsen). Fonts von rund 15 Schriftgestaltern werden vorgestellt und durch zahlreiche Anwendungsbeispiele aus der Praxis von Schrift ergänzt.

Eröffnung am 8. März 2013, 18 Uhr
10. März bis 5. Mai 2013

Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Mario Derra

Holzschnittzyklus „Peter Schöffer und die Entfaltung der beweglichen Lettern“

Die Ausstellung lädt zu einer visuellen Zeitreise ein, die zu den Ursprüngen der heutigen Informationsgesellschaft führt: Ab dem 10. März wird im Museum für Druckkunst Leipzig ein Holzschnittzyklus des Gernsheimer Künstlers und Druckers Mario Derra zu sehen sein, der sich der Geschichte der Drucktechnik widmet.
© Mario Derra:
Am Anfang war das Wort, 2010
Das Werk mit dem Titel „Peter Schöffer und die Entfaltung der beweglichen Lettern. Die Historie der Drucktechnik von der Antike bis zum digitalen Zeitalter“ spannt einen inhaltlichen Bogen von der Entstehung des Alphabets über den Letternguss und die Lithografie bis hin zum Digitaldruck. In die historische Entwicklung der Drucktechnik eingebettet ist das Leben und Wirken Peter Schöffers (um 1425-1502), einem Pionier des Buchdrucks, der in seinen Lehrjahren mit Johannes Gutenberg zusammenarbeitete. Schöffer wie Gutenberg gelten heute als Wegbereiter der modernen Informationsgesellschaft.
Der Künstler Mario Derra (geboren 1954) ist Gründer eines Zentrums für Druckgrafik in der Schöfferstadt Gernsheim. Von 2003 bis 2010 schuf er den Zyklus von 22 großformatigen, mehrfarbigen Holzschnitten. Zur grafischen Darstellung der Druckgeschichte nutzte Derra die Holzschnitttechnik, ein über 500 Jahre altes und sehr aufwändiges Druckverfahren. Zusammen mit der modernen assoziativen Bildsprache ergibt sich ein zugleich archaisch und zeitgenössisch wirkendes Kunstwerk.
Der Künstler Mario Derra (geboren 1954) ist Gründer eines Zentrums für Druckgrafik in der Schöfferstadt Gernsheim. Von 2003 bis 2010 schuf er den Zyklus von 22 großformatigen, mehrfarbigen Holzschnitten. Zur grafischen Darstellung der Druckgeschichte nutzte Derra die Holzschnitttechnik, ein über 500 Jahre altes und sehr aufwändiges Druckverfahren.
Zusammen mit der modernen assoziativen Bildsprache ergibt sich ein zugleich archaisch und zeitgenössisch wirkendes Kunstwerk. Der Holzschnittzyklus ist in dieser Ausstellung das erste Mal in Ostdeutschland zu sehen. Anlass ist die Aufnahme des Werks in die Sammlung des Museums für Druckkunst. Für die Präsentation der Holzschnitte bietet das Museum, dessen Dauerausstellung die Geschichte der Drucktechnik mit dem Schwerpunkt Buchdruck veranschaulicht, einen denkbar passenden Rahmen.

Eröffnung am 8. März 2013, 18 Uhr
10. März bis 30. Juni 2013

Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Di, 02.10.2012

Falschgeld und Geldkunst

Eine Ausstellung um Geld und seine Fälschungen

Bargeld ist seit seiner Erfindung ein beliebtes Ziel für Fälscher. Bis in heutige Zeiten ist das Thema brandaktuell: „Bargeld besitzt eine besondere Faszination und Anziehungskraft. Die Entwicklung von Sicherheitselementen für Banknoten ist wie ein Wettlauf. Wir müssen den Fälschern immer mindestens einen Schritt voraus sein", betont Dr. Walter Schlebusch vom Technologiekonzern Giesecke Devrient. Die Ausstellung „Echt oder falsch?“ richtet ihren Blick in die Historie und präsentiert originale und gefälschte Banknoten sowie Staatspapiergeld aus mehr als zwei Jahrhunderten und 33 Ländern. Mit ausgewählten Exponaten aus der HVB Stiftung Geldscheinsammlung in München zeigt die Ausstellung einen facettenreichen Einblick in die Welt des Falschgeldes. Das älteste der 150 Exponate stammt aus dem Jahr 1805, aber auch aktuelle Fälschungen sind ausgestellt.
Die Ausstellung wird ergänzt um Werke zeitgenössischer Kunst (u.a. Thomas Baumgärtel und Joseph Beuys) aus der Sammlung Haupt Berlin.

Eröffnung am 12. Oktober 2012, 18 Uhr (mit Anmeldung)
14. Oktober bis 7. Dezember 2012

Nonnenstraße 38
04229 Leipzig