Pirckheimer-Blog

Matthias Haberzettl

Do, 09.03.2017

Werner Klemke ill. Hans Christian Andersen

Anna Thalbach liest »Märchen von Hans Christian Andersen«
Mit einer Ausstellung ausgewählter Originalzeichnungen von Werner Klemke

Die erstmals 1962 im Berliner Kinderbuchverlag erschienene Ausgabe der »Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm«, illustriert von Werner Klemke, wird seither von Generationen von Kindern geliebt. 1963 als »Schönstes Buch des Jahres« ausgewählt, sollte sie Klemkes erfolgreichstes Werk werden. Weniger bekannt war bisher, dass er, einer der vielseitigsten und versiertesten Buchkünstler der DDR, sich in den 1970er Jahren auch mit der Bilderwelt Hans Christian Andersens auseinandersetzte. Ob »Das Feuerzeug«, »Des Kaisers neue Kleider«, »Der Schweinehirt« oder »Der Schatten« - Klemke erschuf dazu Illustrationen in Pastelltönen, mit Tusche, in schwarz-weiß, mal filigran-detailliert, mal romantisch, mal mit frechen Anspielungen auf seine Zeit, doppelbödig und charmant. Der Beltz Kinderbuch Verlag fördert diesen Schatz nun wieder zutage und legt zum 100. Geburtstag des Altmeisters Werner Klemke die von ihm illustrierten Märchen in einer Übersetzung von Albrecht Leonhardt vor. Das Vorwort schrieb Matthias Haberzettl.

Lesung: 25. März 2017, 16 Uhr

Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Sa, 11.02.2017

Yeehaw!

Hans-Joachim Behrendt - Doppelt sehen

 

 

 

Der Graphiker Hans-Joachim Behrendt (*1937, Magdeburg) sticht seit seiner Jugend Bilder in Holz. Den Pirckheimern ist er nicht nur als Illustrator und einer der wenigen Holzstecher bekannt, der eine oder die andere nennt auch ein von Behrendt gestochenes Exlibris sein eigen, so z.B. auch der Augsburger Pirckheimer und Klemke-Sammler Matthias Haberzettl (bitte auf die untenstehende Abb. klicken).
 

Sa, 04.02.2017

In Martin Luthers Welt

Dichtgedrängt saßen gut 80 Besucher im Speisesaal des Schaezler-Palais' in Augsburg zur Eröffnung der Ausstellung mit Illustrationen Klaus Ensikats zu Meike Roth-Becks Kinderbuch (aber bei weitem nicht nur für Kinder!) "Von Martin Luthers Wittenberger Thesen ... In Martin Luthers Welt", erschienen im Berliner Kindermann Verlag. Auch der Künstler hatte die Anreise nicht gescheut und wohnte der Veranstaltung bei; signierte und widmete im späteren Verlauf auch bereitwillig für zahlreiche Interessierte das Buch, das im Museumsshop erhältlich war.
In seiner Begrüßung attestierte Dr. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, dem Künstler "Sorgfalt" bei der Ausarbeitung seiner detailreichen Zeichnungen, von denen jede bis zu sechs Tagen Arbeit erfordere. Zeichungen, die den Gestus mittelalterlicher Kupferstiche aufgriffen und im Erbe Albrecht Dürers stünden, dessen grafische Blätter vier Jahre zuvor an gleicher Stelle zu sehen gewesen waren. Der Kurator der Ausstellung, Dr. Tilo Grabach, wies dann in seiner ausführlichen - dennoch kurzweiligen - Einführung auf die zahlreichen "Quellen" von Ensikats Porträts hin. In erster Linie nannte er hier Lucas Cranach d.Ä., dessen Bilder etwa von Kaiser Maximilian und Papst Leo oder auch Luther selbst der Künstler nicht als Vorlage zum Ab"kupfern", sondern als Inspiration für ganz eigene Schöpfungen benutzt, mit Emotionen ausgestattet, mit Leben erfüllt habe.
(Matthias Haberzettl)

Ausstellung: bis 2. April 2017

Hörmannhaus
Maximilianstraße 48, Augsburg

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Fr, 06.01.2017

Werner Klemke - Mit meinen Augen gesehen

Titel: Briefmarke, 1985
Matthias Haberzettl überraschte auch in diesem Jahr Freunde mit einem besonderen Thema seiner Jahresgabe zu Werner Klemke: einer Auswahl von Porträts mehr oder weniger bekannter Personen gezeichnet oder in Holz gestochen, wie gewohnt in einer limitierten, nummerierten Auflage von 70 Exemplaren.
Im Vorwort wird dazu ausgeführt: "Werner Klemke war nicht an erster Stelle als Porträtzeichner bekannt. Dennoch finden sich immer wieder Konterfeis von Berühmtheiten in seinem Werk verstreut. Bei den Buchgestaltungen sind vorwiegend die jeweiligen Autoren dargestellt, oft als Frontispiz; bei den Presseillustrationen wurden die Dargestellten wohl meist zu besonderen Jahrestagen von den Redaktionen vorgegeben."
Vorgestellt 21 Porträts, von Shakespeare über Marx und Harriet Beecher-Stone bis Marlene Dietrich und diesmal ohne das Porträt von Willibald Pirckheimer aus dem bekannten Logo der gleichnamigen bibliophilen Gesellschaft.

Eduard Prüssen - In Holz schneiden

Trio. Orchester. Kammermusik
Oboe. Holzschnitte 1965
In einer zweiten Jahresgabe gewährt Matthias Haberzettl schon das dritte Mal einen Einblick in einen weiteren Bestandteil seiner Sammlung: Eduard Prüssen, ein Interview mit Rainer Krawitz im WDR (1987).
Die in 30 nummerierten Exemplaren erschienene Schrift ist mit diversen Holzschnitten aus dem Werkkatalog der Druckgraphik 1960 - 1980, erschienen in der Edition Curt Visel, reich illustriert, darunter auch einem Farbholzschnitt.

Sa, 31.12.2016

Die Pirckheimer wünschen ein gutes, friedvolles 2017

Mit diesem С Новым годом! wünschten Freunde aus der UdSSR noch 1973 etwas zum neuen Jahr - in einer Zeit, als der Krieg noch kalt war und real nur noch in Vietnam tobte, als man den "Krieg gegen den Terror" noch nicht kannte und Terroranschläge ein nationales Problem hauptsächlich in der damaligen BRD und in Nordirland waren, als Russland (zumindest im Osten des heutigen Deutschlands) noch als Freundesland und Befreier vom Faschismus galt.
Nicht nur den Postkartensammlern der Pirckheimer-Gesellschaft, sondern allen Freunden von Buch, Kunst und Kultur wünscht der Vorstand und der Blogbetreiber einen ähnlichen optimistischen Blick auf das Jahr 2017 und vor allem, dass sich dieser Optimismus endlich bestätigen wird.

Sa, 24.12.2016

Allen Pirckheimer-Freunden frohes Festtage!

Mit dieser Abb. aus Bd. 2, S. 97 aus "Pflanz, Josef Anton: Die Natur in Bildern. Ein belehrendes und unterhaltendes Bilderbuch zum Behufe einer naturgemäßen Entwicklung und Bildung des Verstandes und Gemüthes der Kinder. Mit sehr vielen Scenen aus der Natur, und 350 Abb. einzelner naturhistorischer Gegenstände, 2 Bd., Hallberg 1850" wünschen wir allen Mitgliedern der Pirckheimer-Gesellschaft und natürlich allen Bibliophilen und Freunden des gedruckten, gebundenen oder buchkünstlerischen Gestaltetem geruhsame Feiertage und einen guten Rutsch und ein erfolgreiches und friedliches 2017.
(Der Vorstand & ad)

Mo, 07.11.2016

Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft in der Pirckheimer-Gesellschaft an Herbert Kästner übergeben

Der Leipziger Bücher- und Grafiksammler Herbert Kästner wurde anlässlich seines 80. Geburtstages zum Ehrenmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft ernannt. Die Ehrenmitglieds-Urkunde überreichte der Pirckheimer-Vorsitzende Ralph Aepler am heutigen Montag, 7. November, im Rahmen eines Empfangs im Leipziger Hotel „Fürstenhof“.
 
Als Gäste waren neben dem gesamten Pirckheimer-Vorstand unter anderen Dr. Thomas Glöß anwesend, Vorsitzender des Leipziger Bibliophilen-Abends, der Typograf Prof. Gert Wunderlich, der Grafiker Egbert Herfurth, der Verleger Elmar Faber, der Schriftsteller Prof. Helmut Richter sowie weitere langjährige Weggefährten von Herbert Kästner.
Mit der Ehrenmitgliedschaft würdigt die Pirckheimer-Gesellschaft Herbert Kästners „langjährige außerordentlichen Verdienste um die Entwicklung der Bibliophilie in Deutschland, sein unermüdliches Wirken für die Pirckheimer-Gesellschaft und seinen wegweisenden und tatkräftigen Einsatz im Redaktionskollegium der Marginalien.
Herbert Kästner ist seit 1972 Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft. 1980 wurde er in den Vorstand der Leipziger Pirckheimer-Gruppe gewählt und übernahm die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden, ab 1988 des Vorsitzenden. Am 1. August 1990 schlug Herbert Kästner die (Wieder-)Gründung des Leipziger Bibliophilen Abends vor, die am 8. Januar 1991 erfolgte. Als Förderer der Buchkunst, überzeugter Freund des Buches und der Grafik engagiert sich Herbert Kästner weiterhin in der Pirckheimer-Gesellschaft. Als Mitglied des Redaktionskollegiums der Mitglieder-Publikation „Marginalien“ prägt er bis heute das Gesicht der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, die die Pirckheimer-Gesellschaft viermal im Jahr herausgibt.
(Ralf Wege)

Di, 01.11.2016

Zeitgenössische Buchkunst in München

"Wallstreet-Prinzessin" Killary aus dem Künstlerbuch "Lügen Demokratie"
Buchkünstler und Pressendrucker aus München, Nürnberg, Chemnitz, Hamburg, Berlin und Paris zeigen in der 5. Verkaufsausstellung Zeitgenössische Buchkunst im Lyrik Kabinett München. Gezeigt werden Künstlerbücher als Unikate oder in Kleinauflagen, Einzelblätter, Mappenwerke, Postkarten und mehr. Unter den Ausstellern sind neben Rainer Ehrt, Christian Ewald (Katzengrabenpresse), Gerhard Multerer, Gisela Oberbeck, Bettina Haller und Birgit Reichert (beide Sonnenberg-Presse) auch die Pirckheimer Johannes Häfner (ICHVerlag, Abb. oben) und Peter Zitzmann (schPeZi-Presse, Abb. unten).
Zur Begrüßung spricht Holger Pils (Stiftung Lyrik Kabinett) und Michael Lang (Typographische Gesellschaft München).

11. - 13. November 2016

Lyrik Kabinett München
Amalienstr. 83a

1 Kommentar:

Matthias Haberzettl hat gesagt: Neben Rainer Ehrt sind auch dabei: - Annette Vogel und Christa Schwarztrauber (jeder, der beim Jahrestreffen in diesem September dabei war, erinnert sich!), - die Pirckheimer Johannes Häfner und Peter Zitzmann, - sowie Gerd J. Wunderer aus Augsburg, der den feinen Brecht-Augsburg-Holzstich zum Jahrestreffen 2007 gestaltet hat.
2. November 2016

Do, 08.09.2016

3 Tage im September

 
Fotos von Ralf Wege und Ralf Parkner auf Facebook durch Klick auf die Vorschau
Drei anstrengende, aber vor allem erlebnisreiche Tage liegen hinter den rund 100 Büchersammlern und Grafikfreunden, die sich am ersten September-Wochenende in München zur Jahrestagung der Pirckheimer-Gesellschaft getroffen haben. Dafür sorgten die Hauptorganisatoren Reinhard Grüner, Ernst Reif und Matthias Haberzettl. Sie hatten ein voll gepacktes und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Los ging es am Nachmittag des 2. Septembers mit Führungen durch das Deutsche Museum. Am Abend fand in der Juristischen Bibliothek im Neuen Rathaus die Mitgliederversammlung statt, und die Pirckheimer lauschten dem Festvortrag von Dr. Claudia Fabian. Sie hatte das Thema „Sammelleidenschaft - wissenschaftliche Bibliotheken und ihr Blick auf Sammlungen“ gewählt. Am Sonnabendvormittag trafen sich die Pirckheimer in der Bayerischen Staatsbibliothek. Dort besuchten sie die AusstellungBilderwelten: Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“ und besichtigten das Magazin. Dr. Beatrice Hernad präsentierte ausgewählte Exemplare aus der Sammlung von Künstlerbüchern. Nach einer kurzen Mittagspause hieß es Füße ausruhen und genießen, denn während der Stadtrundfahrt galt es, viele unterschiedliche Seiten Münchens zu entdecken. Am Abend ging es ins Hofbräuhaus. Bevor im dortigen Wappensaal das Festessen serviert wurde, gab es buchkünstlerische Kost der Münchner Pressendruckerinnen Christa Schwarztrauber, Annette Vogel und Traute Langner-Geißler. Am Sonntag konnten die Pirckheimer zwischen einer Führung im Museum Brandhorst oder einem Besuch bei den Münchner Sammlern Reinhard Grüner, Hubert Kretschmer und der Pressendruckerin Christa Schwarztrauber wählen. Danach hieß es für die meisten der Teilnehmer von einem bibliophilen Wochenende mit Gleichgesinnten Abschied nehmen und den Blick nach Potsdam zu richten, wo das Pirckheimer-Jahrestreffen 2017 stattfinden wird.
(Ralf Wege)

Mo, 05.09.2016

Pirckheimer-Jahrestreffen 2016

Ein abwechslungsreiches Jahrestreffen der Pirckheimer Gesellschaft in München ist heute zu Ende gegangen. Vielen Dank an die Hauptorganisatoren Reinhard Grüner, Ernst Reif und Matthias Haberzettl sowie die fleißigen Helfer im Hintergrund. Ein letzter Fotogruß von Ralf Wege vom Ufer der Isar. Tschüss München, willkommen Potsdam 2017!

Do, 25.08.2016

Bücherkinder Brandenburg ehren Werner Klemke zum 100. Geburtstag

Zur Vorbereitung auf den 100. Geburtstag des Buchgestalters und Illustrators Werner Klemke haben sich 10 Bücherkindern der Evangelischen Grundschule am Dom zu Brandenburg an der Havel ein Jahr lang mit dem Leben und Schaffen dieses Buchkünstlers beschäftigt. Es entstand das Buch
KINDER KENNEN KLEMKES KATER
Im März 2017 wird es anlässlich seines Geburtstages einige Gedenkveranstaltungen geben. In Vorbereitung darauf haben sich die Bücherkinder überlegt, wie man diesen großen Meister ehren kann. Die Schüler haben festgestellt, dass in jeder Familie einige Bücher von diesem Künstler vorhanden sind. Nach dem Besuch durch den Vorsitzenden der Pirckheimer-Gesellschaft  Ralph Aepler und den Klemkesammler Matthias Haberzettl  bei den Bücherkindern in Brandenburg waren beide so gegeistert, dass die Gesellschaft die Schirmherrschaft über das Buchprojekt übernommen hat. Prof. Werner Klemke gehört zu den Gründungsvätern.
Die Schüler waren u.a. in seinem ehemaligen Atelier, sprachen mit Familienmitgliedern, suchten seine Grabstelle auf, haben den Film „Treffpunkt Erasmus – die Kriegsjahre Werner Klemkes“ gesehen.

alle am Setzkasten      -      Franz setzt      -      Hanna      -      Jonas liest
So entstand das Buch zum 100. Geburtstag, das am 2. / 3. September 2016 bei dem Treffen der Pirckheimer-Gesellschaft in München vorgestellt wird. Das Buch wurde im historischen Buchdruckverfahren im Gutenberg DRUCK-Laden der Galerie Sonnensegel mit der Hand gesetzt und gedruckt und im Atelier Buchkunst der Edition Balance von Henry Günther gebunden. Es ist in einer Auflagenhöhe von 40 Exemplaren erschienen.
In der Auseinandersetzung mit dem Schaffen dieses Künstlers schrieben die Bücherkinder eigene Erzählungen zu ausgewählten Bildern des Künstlers und schufen in der Technik des Schabkartons, die Klemke so meisterlich beherrschte, eigene Illustrationen zu ihren Texten.
In diesem Buch befindet sich ebenfalls eine Original-Grafik, zu der uns Ulrike Braun, die Tochter Klemkes, den Druckstock zu einer Illustration aus dem Buch „Die Facezien des Florentiners Poggio“ zur Verfügung gestellt hat. Prof. Matthias Gubig hat dazu den Druck im Ehrenamt übernommen.

Die Fotografin Anita Reinsch begleitete dieses Projekt fotografisch.
Im Vorwort des Herausgebers zu diesem Buch wird auf die kulturpolitische Dimension der Arbeit mit Kindern auf diesem Gebiet hingewiesen. Kinder und Jugendliche sind es, die das kulturelle Erbe wertschätzen lernen und antreten werden. Mit diesem Hommage-Buch wollen wir diesen wichtigen Künstler ehren.
(Armin Schubert, Leiter des Projekts „Bücherkinder Brandenburg“)

So, 07.08.2016

„Auch dieses Kleid ist ein echter Klemke“

Er wolle „Höhepunkte“ seiner Klemke-Sammlung zeigen, so hatte Agnes Kunze das Sammlergespräch mit dem Pirckheimer Matthias Haberzettl am 3. August im Winckelmann-Museum Stendal angekündigt und damit etwas tief gestapelt. Geradezu von Gipfel zu Gipfel stürmte Haberzettl an diesem Abend. Als Ausrüstung hatte er lediglich einen, wie er es nannte „Promillebereich“, seiner Sammlung dabei. Ein „Promillebereich“ hört sich zwar nach wenig an an, doch birgt er in diesem Fall außergewöhnliche, seltene und auch einzigartige Stücke.
Dass das Gespräch im Winckelmann-Museum stattfand, hatte seinen guten Grund. Dort war acht Wochen zuvor die Ausstellung „Eigentlich bin ich ein alter Grieche - Werner Klemke (1917-1994) Künstler und Büchernarr“ eröffnet worden. Viele Exponate stammen ebenfalls aus der Haberzettlschen Sammlung. Sind dort bereits seltene Stücke zu sehen wie eine japanische Ausgabe vom „Wolkenschaf“, die drei Bände des „Amicis Librorum“ oder einen Stichel und Pinsel, mit denen Werner Klemke selbst gearbeitet hatte, so legte Haberzettl jetzt noch einmal nach. [...]
[...] Dass auch völlig unerwartete Objekte Bestandteil seiner Klemke-Sammlung werden könnten, ließ Haberzettl anklingen, indem er einen erst wenige Stunde alten Bescheid wegen eines „Verstoßes im ruhenden Verkehr“ hochhielt und laut überlegte: „Original signiert, datiert mit dem 3. August in Stendal, das wird mich immer an diesen Klemke-Abend erinnern.“ Aber diese Sammelobjekte sind bereits die nächste Geschichte …
(Ralf Wege)

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Sa, 06.08.2016

Werner Klemke trifft John Heartfield

„Treffpunkt Erasmus“ in Waldsieversdorf

Das „Freilichtkino“ im John-Heartfield-Haus, Waldsieversdorf (Brandenburg), war überfüllt! Astrid Landsmann, Vorsitzende des Heartfield-Freundeskreises, hatte am Sonnabend, 30. Juli eingeladen – und viele, viele kamen, um die Aufführung von „Treffpunkt Erasmus – die Kriegsjahre von Werner Klemke“ mitzuerleben. Unter den schließlich mehr als 100 Besuchern befanden sich die Künstler Inge Jastram, Manfred Butzmann und Dietrich Lusici – allesamt Schüler von Klemke an der Kunsthochschule Weißensee, die nach der Aufführung von ihren Begegnungen und Erlebnissen mit dem Altmeister erzählen sollten. Die Familie war vertreten durch die Enkelin Felicitas, Tochter des Klemke-Sohnes Christian. Auch ein Berliner Pirckheimer wurde gesichtet, Konrad Hawlitzki, sowie Dr. Ina Schwaen, Witwe des Komponisten Kurt Schwaen.
Nach einer Einführung durch den Pirckheimer Matthias Haberzettl und der anschließenden Vorstellung, die mit viel Applaus bedacht wurde, moderierte Landsmann das angekündigte Künstlergespräch. Manfred Butzmann berichtete unter anderem von einem Treffen mit Heartfield („seine Art zu erzählen hatte etwas Montagehaftes“) und ließ zum Schluss seiner Ausführungen aus Klemkes Stasi-Akte zitieren: der Versuch, ihn [W.K.] für eine Mitarbeit zu gewinnen, wurde schließlich aufgegeben („weil er [W.K.] sich nicht politische festlegen will“). Lusici erzählte von seinem Aufnahmegespräch als Meisterschüler an der Hochschule – und dem stillen, wiewohl unabgesprochenem Einvernehmen mit Klemke, das mit einem Kopfnicken und Herschieben des Cognacglases besiegelt wurde. Und mit einer emotionalen Schlusspointe gestand Inge Jastram, dass sie zu Beginn ihres Studiums (1952-1957) „in drei Männer verliebt war: Mozart, Gérard Philipe und Klemke“.
(Matthias Haberzettl)
Inge Jastram, Astrid Landsmann, Dietrich Lusici, Manfred Butzmann (v.l.n.r.)
Weitere Fotos unter strausberg/fotogalerie.

Sa, 30.07.2016

Werner Klemke im Winckelmann-Museum

Der Pirckheimer Matthias Haberzettl (Augsburg) wird im Rahmen der Ausstellung „Eigentlich bin ich ein alter Grieche - Werner Klemke (1917-1994) Künstler und Büchernarr.“ über die Höhepunkte seiner Werner-Klemke-Sammlung sprechen. Haberzettl besitzt derzeit die umfangreichste private Sammlung zu Werner Klemke. Im Mittelpunkt des Abends stehen Begegnungen, die die Leidenschaft des Sammlers ermöglich haben: mit Freunden und Weggefährten des Künstlers, mit seinen Kindern und Schülern. Die raren Stücke, die dann im Laufe der Jahrzehnte ihren Weg nach Augsburg fanden, oft mit Widmungen und persönlichen Begleitschreiben, werden vorgestellt und können von den Besuchern in Augenschein genommen werden.

3. August 2016, 18:30

Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36-38, 39576 Stendal