Pirckheimer-Blog

Klaus Staffel

Fr, 02.02.2024

Eines der Themen im neuen "Hamburger Bothen": das "Fünfzig-Balladen"-Buch von Klaus Waschk.

Hamburger Bothe 20 erschienen

Ganz frisch mit Monatsbeginn auf den Displays bzw. auf dem Lesepult ist der Hamburger Bothe in seiner 20., der Februar-Ausgabe. Darin findet sich unter anderem der Hinweis auf das in Kürze anstehende Pirckheimer-Treffen in der Schnittke-Akademie in Hamburg-Altona am 25.02. (der Blog berichtete mehrfach) sowie auf das neueste Buch des Verlags Angeli & Engel, in dem Klaus Waschk fünfzig Balladen der deutschsprachigen Literatur von den Anfängen der Gattung bis in die Gegenwart bildnerisch begleitet und adaptiert. Weitere Themen der Ausgabe sind: Fritz Jüttner, Meine bibliophile Empfehlung zum Klopstock-Jahr, Alex Rübel, Die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft, Jonis Hartmanns Fortsetzung von Serendipity – Magie, Wirkung und Bedeutung eines eigenartigen Wortes und die Würdigung zu 75 Jahre Fränkische Bibliophilengesellschaft durch Klaus Staffel. Die Ausgabe endet mit einem Offenen Brief eines der Herausgeber an Giovanni di Lorenzo. Der Hamburger Bothe ist über die Mailadresse Rudolf_Angeli@web.de bestellbar und erhältlich. Nach zwanzig Ausgaben, kann man sagen, hat sich das in der Corona-Zeit letztlich aus der Not der Vereinzelung begründete Informationsblatt der nördlichen Pirckheimer, zumal es nunmehr in den gesamten Wirkraum der Pirckheimer-Gesellschaft hineinstrahlt, mehr als etabliert.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 16.04.2018

„Leicht ist, wenn ich es nicht mag.“

Wir, einige bayerische Pirckheimer, besuchten die Handbuchbinderei Olaf Nie in Weßling. Um es gleich vorwegzunehmen, dieser Besuch war
    a) bestens organisiert, Dank dafür und
    b) trotz Freitag, d. 13. – ein Glücksgriff.
Denn wir erlebten einen kompetenten, engagierten und aufgeschlossenen Gastgeber. Alle unsere Fragen, kluge, neugierige und (manchmal – natürlich nur fachlich) auch weniger kluge wurden umfassend beantwortet und mit einer Auswahl von meisterlichen Beispielarbeiten untermauert. Z.B. wie Werk und Einband (in Material, Farbgebung und Umsetzung) eine Einheit bilden können. Dargestellt am Beispiel Franz Kafkas „Das Schloss“, in dessen Einband eine Betonplatte integriert ist, oder in einem Bildband über Arbeiten von Gerhard Richter, in dessen Einband die Fotografie einer Bergwelt einerseits, andererseits einige abstrakte, grobe Pinselstriche durch eine Reihung von geschnittenen und neu zusammengefügten dünnen Plexiglasstreifen betrachtet, optisch beinahe gleichartig erscheinen. Auf solche Ideen muss man erst mal kommen …
Metall, unterschiedliche,  verschieden bearbeitete Sorten von Pappe oder Papier, Kunststoff (als Folie oder Masse), Stoff, Pergament, selbst gefärbt, bis hin zu Perlrochenleder,  … jedes Buch bekommt, was es verdient.
So erzeugt der Einband im Idealfall bereits einen Vorgeschmack auf den Inhalt des Buches. Z.B. „Maus. Die Geschichte eines Überlebenden“, von Art Spiegelman, der schwarz-weiß im Stil eines Undergroundcomics die Geschichte seines Vaters, eines Auschwitzüberlebenden, und seiner Mutter erzählt und dieser Einband durch Farbgebung und Materialität schon eine Art zögernder Neugier erzeugt. Andererseits wird dann erst eine (mögliche) Diskrepanz zwischen dem eigenen Anspruch des Autors/ Künstlers und dem Ergebnis seiner Arbeit deutlich, wenn wie im Beispiel von Erasmus von Rotterdams „Stultitiae Laus“ (Lob der Torheit) durch den Künstler lediglich Zitate herausgegriffen und immer gleichähnlichen Farbeffekten, Seite um Seite gegenüber gestellt werden. (Den Namen des Künstler hat der Schreiber dieser Zeilen zugegebenermaßen sowohl nicht gekannt, aber auch gleich wieder vergessen.) Hier sollte das Buch am besten geschlossen bleiben. So kann man wenigstens noch den Einband genießen.
Wobei wir beim Thema Handwerk, Kunst und Künstlerbücher wären… Hier hat Olaf Nie sehr klare Vorstellungen, trennt Handwerk und Kunst, bzw. Handwerker und Künstler klar, fast schon rigoros … Vielleicht hat er es nur nicht gern, wenn man ihn nicht nur als Meister seines Fachs, sondern auch als Künstler seiner Arbeiten bezeichnet. … Möglicherweise liegt dieses Dilemma aber auch nur im Auge des Schreibers dieser Anmerkungen.
Wir haben Olaf Nie jedenfalls kennengelernt als großartigen Hand-Werker (im besten Wortsinn), gleichzeitig als beredten Verfechter seiner Ansichten, der mit Sachkenntnis, Offenheit, Verve und Wortwitz seine Sicht der Dinge vertritt. Man möchte gerne mehr von ihm hören.
Wir bedanken uns für die überaus freundliche Aufnahme.
(Klaus Staffel)

Sa, 24.05.2014

Der erste Druck der „Pirckheimer in Bayern“

Im ersten Halbjahr 2013 beschlossen einige Bayerischen Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft, sich aktiver im südlichen Deutschland innerhalb der Pirckheimer-Gesellschaft zusammenzufinden - Ende November bereits wurde in dieser Regionalgruppe, die sich den Namen Pirckheimer in Bayern gab, der Gedanke geboren, eine eigenständige Edition herauszugeben. Zum Start bot sich der Vortrag des Vorsitzenden der Pirckheimer-Gesellschaft, Ulrich Goerdten, an, den dieser in Ingolstadt anläßlich der Ausstellung "Die schönsten Bücher Deutschlands 2013" am 23. November 2013 hielt. Ulrich Goerdten stellte dafür einen von ihm überarbeiteten Text zur Verfügung, Klaus Staffel gestaltete den Druck und viele wirkten mit, "um den im Vortrag angesprochenen Raubdruckcharakter auch in diesem Druck wirklichkeitsnah mit allen Fehlern und Fehlbarkeiten zu realisieren", so die Herausgeber. Der Vortrag erschien (als Manuskript gedruckt) in einer numerierten Auflage von 100 signierten Exemplaren. Noch sind Restexemplare zu einem Preis von 6,95 € zuzüglich Versandkosten bei Ernst Reif erhältlich.
 
Ulrich Goerdten - "Die Pirckheimer"
Edition der Pirckheimer in Bayern
Quart, 32 S., brosch, 4 Ill. (s/w)
Reichertshofen 2013