Pirckheimer-Blog

Katalog

Mi, 08.03.2023

Dieter Goltzsches Zeichnungen und Grafiken: vom 16.03. bis 11.06. zu sehen in Kamenzer Malzhaus.

Dieter Goltzsche in Kamenz

Goltzsche – zur Literatur: Das Lessing-Museum Kamenz zeigt im Malzhaus (Eingang über das Museum der Westlausitz, Pulsnitzer Straße 16, 01917 Kamenz) vom 16. März bis 11. Juni im Rahmen der 54. Kamenzer Lessing-Tage eine Sonderausstellung mit Grafiken zur Literatur von Dieter Goltzsche. Der Berliner Maler und Grafiker, 1934 in Dresden geboren, hat ein umfangreiches, vielgestaltiges und unverwechselbares Werk geschaffen. Ein wichtiger, ja, zentraler Teil seines Œuvres sind die Arbeiten zur Literatur. Bis heute umfasst das Verzeichnis der von Goltzsche illustrierten Bücher und Künstlerbücher mehr als 70 Titel. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Goltzsches Arbeiten zur Literatur, wobei die Spannbreite von Äsop über E. T. A. Hoffmann, Novalis und Jean Paul, Gottfried Keller, Alphonse Daudet und Theodor Fontane bis zu Arno Schmidt, Sarah Kirsch und Heinz Czechowski reicht. Vertreten sind auch Grafiken zu Texten des sorbischen Dichters Kito Lorenc (1938–2017). Aus der virtuosen Verwendung der verschiedenen künstlerischen Mittel entsteht bei Goltzsche von poetisch zarten Darstellungen bis zu kraftvoll abstrakten Linienführungen ein ganz eigener Bilderkosmos. Die Werke des Künstlers gleichen dabei Andeutungen, die die Literatur umspielen, begleiten. Sie illustrieren nicht im engeren Sinne und eröffnen gerade dadurch dem Betrachter einen weiten Spielraum für die eigene Fantasie. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr zu sehen. Weitere Informationen über die Webseite des Museums: www.lessingmuseum.de

(Sylke Kaufmann/Pressemitteilung)

Fr, 24.02.2023

"Meisterhafte Unikate" im Museum für Druckkunst.

100 Jahre Einbandkunst

Jubiläumsausstellung in einer ausgewiesenen Stadt des Buches: Meisterhafte Unikate: 100 Jahre Einbandkunst zeigt bis zum 7. Mai das Museum für Druckkunst Leipzig. Die Ausstellung findet anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Meister der Einbandkunst MDE – internationale Vereinigung e. V. statt und gibt Einblicke in die Entwicklung des zeitgenössischen künstlerischen Einbands in Deutschland – von den Anfängen in den Handbindeabteilungen der Leipziger Buchbindereien im frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Handgebundene Bücher, Buntpapiere, Gestaltungskonzepte, Werkzeuge, Materialien, Werkstattimpressionen dokumentieren die kontinuierliche Entwicklung der Einbandkunst, Wandel und Innovationen in Gestaltung und handwerklichen Techniken sowie Einflüsse aus den europäischen Nachbarländern an Beispielen der Meister der Einbandkunst. Für die Zeit der Ausstellung des renommierten Hauses in der Leipziger Nonnenstraße 38 ist ein umfangreiches Begleitprogramm, der Januar-Führung der beiden Kuratorinnen Claudia Richter und Claudia Dettlaff folgt eine zweite am Sonntag, den 26.02., um 12 Uhr, eine allgemeine Führung am 26.03. sowie zwei Spezialführungen zum Thema Buntpapiere mit Julia Rinck jeweils zur gleichen Zeit. Und am 02.04. gibt es als besonderes Special einen Oster-Familienworkshop zum Thema Kleisterpapiere. Zur Ausstellung erschien ein Katalog, der in der Ausstellung oder über die MDE-Geschäftsstelle erworben werden kann. Alle Informationen finden sich auf den Webseiten des Museums sowie der MDE-Vereinigung.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 18.12.2022

Heinrich Vogeler (Porträt des Künstlers von 1897).

150 Jahre Heinrich Vogeler

Am 12. Dezember jährte sich der Geburtstag Heinrich Vogelers (1872–1942) zum 150. Mal. Der epochenprägende wie vielseitige Künstler, dessen Leben untrennbar mit Worpswede wie dem Jugendstil verbunden ist und der nach der Zuwendung zur Sowjetunion und zum Sozialismus ein tragisches Ende in der kasachischen Steppe fand, wurde aus diesem Anlass mit diversen Ehrungen und Erinnerungen bedacht. Die Heinrich-Vogeler-Gesellschaft unterstützte gemeinsam mit der Deutschen Exlibris-Gesellschaft (DEG) und der Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh einen Grafik-Wettbewerb zum 150. Geburtstag Heinrich Vogelers. Die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs lagen in den Händen von Siegfried Bresler. Im April prämierte eine Jury drei der eingereichten Werke samt zwei Besonderer Erwähnungen. Alle eingereichten Grafiken werden seit dem 26. November 2022 und noch bis Anfang März 2023 in Worpswede im „Haus im Schluh“ und vom 11. bis 14. Mai 2023 zur DEG-Tagung in Paderborn ausgestellt und in einem sehr interessanten und lohnenden Katalog veröffentlicht, der alle Beiträge zum Wettbewerb samt der Preisträgerinnen (Marianna Antonacci, Carla Fusi, Ekaterina Kuberskaia) und Besonderen Erwähnungen (Katarzyna Handzlik, Carsten Heuer) enthält. Insgesamt waren 100 Arbeiten von 72 Künstler*innen aus 13 Ländern eingereicht. Der Katalog zur Ausstellung ist im „Haus im Schluh“ in Worpswede und zur DEG-Tagung in Paderborn erhältlich. Die prämierten Werke können auf der Webseite der DEG (www.exlibris-deg.de) eingesehen werden.

(André Schinkel)

So, 13.11.2022

Die 37. Leipziger Grafikbörse findet vom 13.11.22 bis zum 29.01.23 im Museum für Druckkunst statt.

Turbulenzen in Leipzig

„Turbulenzen“ ziehen mit der 37. Leipziger Grafikbörse in das Museum für Druckkunst ein. Zu diesem Thema haben 90 Künstlerinnen und Künstler grafische Arbeiten eingereicht, die vom 13.11.2022 bis zum 29.01.2023 zu sehen sind. Die Interpretationen sind vielfältig. Es geht um gesellschaftliche Themen wie Wetter, Klima, Politik oder Wirtschaft, aber auch private, zwischenmenschliche oder gedankliche Turbulenzen. Vieles wühlt auf, alles regt zum Nachdenken an. Dabei bedienen sich die Künstler*innen verschiedener druckgrafischer Techniken und experimentieren auch mit Mischformen. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt des zeitgenössischen druckgrafischen Schaffens in Leipzig und ganz Mitteldeutschland und ist ein Beitrag zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes Drucktechnik. Neben Künstler*innen aus Mitteldeutschland wie Stephanie Marx, Nadine Respondek, Katja Zwirnmann, Andrea Ackermann, Susanne Theumer und Ulrich Hachulla sind auch Arbeiten von Gästen wie Karin Brosa (Essen), Pablo Flaiszman (Paris) oder Olesya Dzhurayeva (Kiew) vertreten. Die Börse begleitend erscheint ein Katalog mit den Abbildungen aller ausgestellten Arbeiten – er ist im Museumsshop für15 Euro erhältlich. Alle gezeigten Arbeiten sind außerdem käuflich zu erwerben. Öffentliche Führungen finden jeweils sonntags um 12 Uhr statt am: 13.11., 04.12. sowie im Neuen Jahr am 29.01. Am Dienstag, den 22.11., 15 Uhr, gibt es eine Führung 60+ mit ermäßigtem Eintritt für Besucher ab 60. 

(André Schinkel)

Do, 18.08.2022

"Ursache & Wirkung" erschien im Verlag Gunter Oettel in Görlitz.

Ursache & Wirkung

Für den Katalog Ursache & Wirkung – Grafik in der DDR aus der Sammlung Novoisky hat die Kuratorin und Autorin Claudia Jansen Grafiken aus der gleichnamigen Ausstellung im Städtischen Museum Zittau (02.10.2021 bis 30.01.2022) ausgewählt. Schwerpunkt sind Arbeiten der Jahre 1970 bis 1990. Der Inhalt ist gegliedert nach den Städten Berlin, Dresden, Halle und Leipzig mit den wichtigsten Kunsthochschulen, flankiert von einem Kapitel Eigene Schule

51 Künstler von Altenbourg bis Zettl sind mit je einer Grafik-Abbildung vertreten, zu der jeweils Informationen gehören, die unter anderem auch durch den direkten Kontakt der Autorin mit den Künstlern entstanden sind. Eine Biografie der Künstler schließt sich jeweils an. Selbst aus den Anmerkungen können viele Informationen zur Grafik in der DDR gewonnen werden. 

Aus dem einführenden Text sollen hier nur einige Abschnittsüberschriften Interesse erwecken: Von Kunsthochschulen und Grenzgängern, Von Bilderstreit und politischen Einstellungen, Von der Themen- und Stilvielfalt in der Grafik, Von Staats- und Künstlerinitiativen. Für 10 Euro ist Ursache & Wirkung ein Katalog, der Freude bereitet und für einen Grafiksammler der ehemaligen DDR eine Bestätigung seiner Interessen für diese Kunst ist. Denn das Interesse an Kunst war der entscheidende Moment für das Sammeln.

Claudia Jansen
Ursache & Wirkung – Grafik in der
DDR aus der Sammlung Novoisky
Görlitz: Gunter Oettel 2021
92 Seiten, 10,00 Euro
ISBN 978-3-94456-081-6

(Gerhard Rechlin)

Mo, 15.08.2022

Helmut Brade in Kamenz ǀ © Carsta Off
Helmut Brade: ein kalligrafisches Blatt zu Lessing
"Einstrich-Lessing" von Helmut Brade

Helmut Brade und Martin Möhwald in Kamenz

Mindestens zur alljährlichen Kamenzer Rede in St. Annen ist auch eines seiner unverkennbaren Plakate in der Lessingstadt zu sehen. Es war ein Glücksfall, dass die Künstlerin Claudia Berg im Jahre 2014 der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption ihren ehemaligen Lehrer und Mentor für die Gestaltung der Redenreihe empfahl! Nun gibt es in Kamenz in Form einer kleinen, ausgesuchten Sonderausstellung endlich eine persönliche Begegnung mit dem aus Halle an der Saale stammenden und lebenslang mit seiner Stadt verbundenen Helmut Brade, der als Grafiker, Grafikdesigner, Plakatgestalter, Bühnen- und Kostümbildner national und international bekannt ist.

Als Professor an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, prägte er mehrere Generationen von Künstlern und Künstlerinnen. 1999 bis 2003 war er Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig; seit nunmehr einem halben Jahrhundert ist er für internationale Theater und Opernhäuser tätig. Sein jüngstes und großartiges Bühnenbild ist derzeit in der Semperoper erlebbar – in Peter Konwitschnys Inszenierung Die Nase, einer Oper, die der erst 22-jährige Dmitri Schostakowitsch 1928 nach Gogols sozialkritischer, sarkastisch-absurder Erzählung komponierte.

Helmut Brade hat Wiedererkennungswert. Seine Arbeiten sind einzigartig, phantasievoll, stecken voller Fabulierlust, sind hintersinnig und inspirierend. Verzeichnet sind aktuell 749 Plakate für Opern, Museen, Kinos und Theater, darunter auch zu Lessings Emilia Galotti (Tübingen 1983) und Minna von Barnhelm (Halle 2001). Für besondere Anlässe schreibt er gern einmal Requisitenbriefe, zeichnet Buchstaben, schreibt in schöner, schwungvoller Form Texte und Gedichte auf altes Kanzleipapier oder versammelt gemeinsam verschiedenste Tiere zeichnerisch und in Form eines Alphabets ‚zu einer angenehmen Gesellschaft‘.

Als schwungvoller Start in den Arbeitstag entsteht im Bradeschen Atelier auf dem Hohen Weg in Halle in der kalten Jahreszeit so mancher Einstrich-Lessing. Mal zart und tastend, mal breit und kräftig, mal schwungvoll und kreiselnd – seine Linie spiegelt jede kleinste Hand- und Gemütsbewegung ihres Schöpfers wider. Kein Wunder, dass Helmut Brade sich zeitlebens besonders der Geisteskultur und Kunst des asiatischen Kontinents verbunden fühlt, stellt doch die kalligrafische Beherrschung der Linie und der Schriftzeichen in vielen fernöstlichen Kulturen die Grundvoraussetzung für jede bildkünstlerische Betätigung dar. Das Schreiben, oder besser: Zeichnen, mehrerer Buchstaben ohne abzusetzen erfüllt hier ebenso eine wichtige Rolle wie der meditative Charakter der Handbewegungen und die Beschränkung auf das Wesentliche der Darstellung.

Die Teekultur, die er auf seinen vielen Reisen durch den asiatischen Kontinent kennen- und schätzen gelernt hat, verbindet ihn eng mit dem ebenfalls aus Halle stammenden Martin Möhwald. Der 1954 geborene Sohn der Bildhauerin und Keramikerin Gertraud Möhwald und des Malers Otto Möhwald hat im Laufe seiner Karriere als Keramikkünstler eine ganz eigene Form der Umdrucktechnik erschaffen: In einem aufwendigen Verfahren bringt er dabei grafische Vorlagen auf seine Keramiken auf und brennt sie bei über 1.000 Grad in deren tönerne Gewandung ein. Besonders gern verwendet er die papiernen Fragmente seines Freundes Brade für Teekannen, Tassen und Schalen. Mitunter finden diese ihren Weg auch wieder zurück ins Bradesche Atelier und dienen etwa dazu, seinen Gästen erlesenen Tee zu servieren, sicherlich in Erinnerung an das alte japanische Sprichwort: „Eine Tasse Tee anbieten, öffnet die Welt!“

Die Ausstellung, die am 3. August in der Galerie des Sakralmuseums (Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen, Schulplatz 5, 01917 Kamenz) eröffnet wurde, ist bis zum 11. Dezember in der Lessing-Stadt zu sehen. Montag bis Freitag ist die Schau jeweils von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Katalog zur Exhibition, Helmut Brade in Kamenz, gestaltet vom Meister selbst und Andreas Richter, befindet sich im Druck und erscheint mit Texten von Claudia Berg, Sylke Kaufmann, Birka Siwczyk und Johannes Schwabe als Band 15 der Reihe Ausstellungskataloge des Lessing-Museums Kamenz in Kürze.

(Städtische Sammlungen Kamenz, Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption/Pressemitteilung)

Mi, 03.08.2022

Holzschnittausstellung im Kupferstichkabinett ǀ © Martin von Becker
Ausstellungsimpression ǀ © Martin von Becker
Albrecht Dürers berühmtes "Rhinocerus" von 1515
Ernst Ludwig Kirchner: "Frauen am Potsdamer Platz" (1914)
Der Katalog zur Ausstellung erschien im Hatje Cantz Verlag.

Holzschnitt. 1400 bis heute

„Holzschnitt. 1400 bis heute“ bildet den Auftakt zu einer neuen Reihe von Ausstellungen des Berliner Kupferstichkabinetts, die jeweils eine künstlerische Drucktechnik vorstellen. Anhand von über 100 Kunstwerken auf Papier – darunter Meisterwerke von Albrecht Dürer, Edvard Munch oder Käthe Kollwitz – wird die Entwicklung der Technik von ihren Anfängen bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Ebenso stehen Materialien und besondere Charakteristika im Zentrum. Besucher*innen sind eingeladen, in die faszinierend vielfältige Welt der Druckgrafik einzutauchen. Am 3. Juni eröffnet, ist die Exhibition noch bis zum 11. September zu sehen.

Am Anfang steht der Holzschnitt. Er ist das älteste druckgraphische Verfahren und wird bis heute von Künstler*innen weltweit angewandt. Die Sonderausstellung zeigt eine abwechslungsreiche Auswahl von über 100 Werken aus dem reichhaltigen Bestand des Kupferstichkabinetts. Sie spannt den Bogen von den frühen und oft nur in wenigen Exemplaren erhaltenen Holzschnitten des 15. Jahrhunderts bis hin zu großformatigen zeitgenössischen Werken. Entlang dieser chronologischen Achse richtet sich der Blick auf verschiedene Themen, wie das Zusammenspiel von Material und Technik oder den Gebrauch von Holzschnitten. Dieser reicht von der christlichen Andacht mit Heiligenbildern über Kartenspiele, Verzierungen in spätgotischen Holzkästchen und beeindruckenden Raumdekorationen bis hin zur Buchillustration, zum Flugblatt oder zur Gemäldereproduktion. Neben der ganz praktischen Verwendung entstanden Holzschnitte auch als eigenständige Kunstwerke für Sammler

Besondere Aufmerksamkeit ist der Entwicklung des Farbholzschnitts eingeräumt, denn in allen Epochen suchten die Künstler*innen nach Möglichkeiten, bunte Drucke herzustellen. Dies führte bisweilen zu völlig unerwarteten Ergebnissen. So sind handbemalte Abzüge von 1460 ebenso ausgestellt wie die ersten farbigen Drucke von Hans Burgkmair und Lucas Cranach d. Ä., die um die Erfindung dieser Technik wetteiferten. Demgegenüber sind auch mehrfarbige Chiaroscuro-Holzschnitte des 16. Jahrhunderts aus Italien und den Niederlanden zu sehen, extravagante Farbdrucke des Rokoko und mit über 20 Farbplatten hergestellte Blätter des 20. Jahrhunderts, die, inspiriert von japanischen Holzschnittmeistern, eher an Aquarelle als an Holzschnitte erinnern. 

Um 1900 entdeckten Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde oder Karl Schmidt-Rottluff in der Nachfolge Paul Gauguins den Holzschnitt für sich ganz neu. Ihnen erschien die Technik als Ausdruck einer neuen Ursprünglichkeit, und sie schufen Meisterwerke in reduzierter Formensprache. Überraschend ist, in welcher Vielfalt sich Künstler*innen auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch mit der Technik beschäftigten: Die Ausstellung zeigt abstrakte Kompositionen von Helen Frankenthaler, Hans Hartung oder Esther Fleckner ebenso wie figurative bis fotorealistische Werke von Anselm Kiefer, Georg Baselitz oder Franz Gertsch.

Gerade zeitgenössische Positionen, die zwischen dem Anspruch eines Unikats und dem reproduktiven, massenmedialen Charakter des Mediums oszillieren, bereichern die Präsentation. So werden die überraschende Fülle und die andauernde Aktualität dieser Drucktechnik vor Augen geführt. Ein besonderes Highlight bilden Druckstöcke verschiedener Epochen aus dem Bestand des Kabinetts, die erstmals in größerer Zahl gezeigt werden und das Material sinnlich erfahrbar machen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Ein Katalog erschien im Hatje Cantz Verlag. Die Ausstellung (barrierefreier Zugang über den Eingang Matthäikirchplatz, 10785 Berlin) ist von Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 (ermäßigt 3) Euro. Jahreskarten für das Kupferstichkabinett kann man für 25 Euro erwerben.

Holzschnitt. 1400 bis heute
Kunstwerke aus sechs Jahrhunderten
im Kupferstichkabinett der
Staatlichen Museen zu Berlin
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
03.06. bis 11.09.2022

(Staatliche Museen zu Berlin/Pressemitteilung)

Do, 08.08.2019

Plakate aus Kuba

Kataloge des Roten Antiquariats sind immer mehr als nur Angebote an Liebhaber des Gedruckten, sie sind willkommene Lektüre und Nachschlagwerke für Bücher- und Graphikfreunde, bei den Schwerpunkten des Antiquariats des Pirckheimers Christian Bartsch natürlich vorrangig zur proletarischen und links-libertären künstlerischen und intellektuellen Geschichte und Kultur des 20sten und 21sten Jahrhunderts.

Der aktuelle Katalog enthält Plakate aus Kuba, angefangen aus den ersten Jahren der Revolution zur Agrarreform, der Alphabetisierungskampagne und zum Nationalfeiertag sowie weitere Plakate. Es folgen Plakate der Solidaritätsorganisation der Völker Afrikas, Asiens und Latainamerikas (OSPAAL), der Studentenorganisation (OCLAE), der Latainamerikanischen Solidaritätsorganisation (OLAS) und weiterer Verbände, sowie Che Guevara-Plakate. Die Preise der angebotenen Plakate bewegen sich zwischen 100 und 300 €. Der Katalog wird mit einem umfangreichen Apparat ergänzt.

Übrigens, die Kataloge des Roten Antiquariats sind, auch wenn die enthaltenen Titel häufig bereits vergriffen sind, z.T. online bereitgestellt. Der vorgestellte Katalog August 2019 kann über E-Mail bestellt werden.

Sa, 13.07.2019

Sommerkatalog: Rotes Antiquariat

Knapp 250 Positionen aus Kunst, Literatur, Buchgemeinschaften der Arbeiterbewegung und Exil auf 70 Seiten, durchweg farbig illustriert und umfangreich beschrieben umfasst der aktuelle Katalog des Roten Antiquariats von Christian Bartsch, welches inzwischen neben zwei Läden in Berlin mit je einem Geschäft in Wien und in Zürich vertreten ist.
Und die Preise sind, im Gegensatz zu früheren Katalogen?, erschwinglich, von 10 € bis zu selten 500 €, in einem Fall 1.200 € (Rober tSeitz u. Paul Hindemith: Wir bauen eine Stadt. Spiel für Kinder, Schott, Mainz 1930. Mit 11 ganzs. Lithografien von R. W. Heinisch, kollorierte Deckillustration, sign. Exemplar der Vorzugsausgabe).

Fr, 10.05.2019

Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2019

Ende Mai erscheint der 10. Gemeinschaftskatalog der Genossenschaft der Internetantiquare (GIAQ), Betreiber der Plattform antiquariat.de.

Für Interessierte, die nicht im Verteiler sind, ist die Bestellung des Katalogs unter service (at) antiquariat.de.möglich.

Di, 10.04.2018

Katalog Frühjahr 2018

Der Frühjahrskatalog des Roten Antiquariats (Berlin) von Christian Bartsch widmet sich der Avantgarde. Unter den Rubriken Expressionismus und Umfeld, Kubismus, DADA und Umfeld, Bauhaus, Konstuktivismus und Umfeld, sowie Wiener Werkstätten werden auf 52 Seiten 44 Positionen angeboten, darunter das auf dem Titel des Katalogs abgebildete nebenstehende Plakat "section allemande", eine Lithografie für die Werkbundausstellung im Grand Palais, Paris, 1930 zum Preis von 25.000 €.
Gleichzeitig wird die Teilnahme des Roten Antiquariats auf der Pariser Antiquariatsmesse angekündigt, auf der es am Messestand am 14. April eine Signierstunde mit dem Schriftsteller und Filmemacher Georg Stefan Troller zu seinem Buch "Der Traum von Paris. Frühe Texte und Fotografien" geben wird.

Messe: 13. - 15. April 2018

Grand Palais, Paris

 

Sa, 14.10.2017

Das Bauhaus

Im Vorfeld des vielbeachteten 100jährigen Jubiläums des Bauhauses, welches im April 1919 in Weimar gegründet wurde, präsentiert das seit 15 Jahren in der Kirchgasse (Zürich) ansässige Antiquariat Biblion von Leonidas Sakellaridis und die dort neugegründete Galerie MERIDIAN von Christopher Pfleiderer und Christian Bartsch einen bemerkenswerten Gemeinschaftskatalog. Unterstützt wurde das Projekt vom Roten Antiquariat (Berlin) mit einem Angebot von seltensten Original-Publikationen und Unikaten.

Wie keine andere Kunstschule ist das Bauhaus zum Synonym für Darstellung und Gestaltung der Moderne geworden. Der Basler Architekt Hannes Meyer war von 1928 bis 1930 Direktor des seit 1925 in Dessau beheimateten Bauhauses, bevor er als Architekt und Stadtplaner in der Sowjetunion und Mexiko tätig war. Wie durch ein Wunder wurden die lange Jahre im Familienbesitz ruhenden und vor Jahren dem Vergessen anheimgefallenen Bücher und Archivalien des 1954 verstorbenen Hannes Meyer gerettet und können jetzt der interessierten Öffentlichkeit präsentiert und zum Verkauf angeboten werden.  Wir hoffen, dass dieser in der guten Tradition antiquarischer Entdeckungsarbeit und produktiver Kooperation entstandene Katalog auf wissenschaftliches und sammlerisches Interesse stoßen und den Bauhausgedanken weitertragen wird.

Die im Katalog angebotenen Objekte werden in einer Ausstellung in der Galerie MERIDIAN gezeigt.

Ausstellungseröffnung: 21. Oktober 2017, 17 Uhr
Ausstellung: 21. - 28. Oktober 2017

Di, 08.08.2017

2 Kataloge aus dem Roten Antiquariat

Gleich zwei Katalog veröffentlichete das Rote Antiquariat und Galerie berlin und Wien: die Antiquariatsliste Sommer 2017 Kunst und Literatur (227 Positionen) und die Antiquariatsliste Juni 2017 Fotobücher und Zeitschriften (36 Positionen).

Zu beziehen sind die Kataloge über

Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch | Knesebeckstraße 13/14 | 10623 Berlin-Charlottenburg

Fr, 16.06.2017

Katalog Sommer 2018

Der aktuelle Katalog des Roten Antiquariats "Kunst und Literatur" umfasst 62 Positionen aus den Gebieten Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus, Konstruktivismus/ Formalismus, Bauhaus, Plakat, Architektur, Mittel- und Osteuropäische Avantgarde und Fotographie, Literatur, Exil und Autograph.

Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Di, 29.11.2016

Dokumentationsbibliothek Herbert Post

Das Antiquariat Thomas Hatry aus Heidelberg hat zum 100jährigen Jubiläum der Burg eine Bibliographie der in den Werkstätten Giebichenstein erschienenen Drucke aus den Jahren 1925 - 1951 und der Herbert-Post-Presse 1953 - 1973 erstellt.
100 Exemplare dieses ansprechend gestalteten Katalogs mit ausführlichen Titelbeschreibungen hat Thomas Harty für Interessenten aus der Pirckheimer-Gesellschaft reserviert, die Bibliographie kann
hier angefordert werden.