Pirckheimer-Blog

Jens-Fietje Dwars

Fr, 11.11.2022

Karl-Georg Hirsch: "Letzter Tanz. Für Gottfried B.", Holzschnitt mit Tonplatte im Irisdruck.
Sven Großkreutz: "Phoenix aus Aschersleben", Ätz-/ Kaltnadelradierung, Aquatinta, Aussprengtechnik.
Claudia Berg: "Haus bei Burano", Kaltnadelradierung.

Subskriptionsfrist für die Grafikmappe Edition Pirckheimer verlängert

Unserer Zeitschrift Marginalien liegt pro Ausgabe für jedes Mitglied eine Originalgrafik bei. War dies in der Vergangenheit nur in vereinzelten Heften der Fall, so etablierten wir vor fünf Jahren die regelmäßige Beilage mit jeder Ausgabe. Auch ein Grund für unser Mitgliederwachstum. Wir freuen uns, mit den preiswerten Blättern namhafter Künstler wie Max Uhlig, Dieter Goltzsche, ATAK, Volker Pfüller, Strawalde, Frank Eißner, Thomas Ranft und vielen mehr vor allem jüngeren Lesern den Aufbau einer eigenen Grafiksammlung zu ermöglichen. Trotzdem bleibt das paradoxe Problem: Je erfolgreicher die Zeitschrift, je höher ihre Auflage, desto mehr steigen die Kosten und sinkt der Sammlerwert der Grafiken.

Vor drei Jahren haben wir auf dieses Problem mit der Herausgabe einer exklusiven Edition Pirckheimer geantwortet: einer Grafikmappe in kleiner Auflage, die den Sammlern etwas Besonderes bietet und deren Ertrag dabei hilft, die Finanzierungslücke für qualitätsvolle Grafik-Beilagen der Marginalien auszugleichen. Kuratiert von Jens-Fietje Dwars, unter anderem auch Herausgeber der literarischen Edition Ornament im quartus-Verlag, starteten wir mit sieben A3-Blättern in 35er Auflage von den Künstlern Susanne Theumer, Hans Ticha, Klaus Süß, Moritz Götze, Kay Voigtmann, Strawalde und Baldwin Zettl. Mit der diesjährig gestarteten zweiten Mappe der Edition passten wir das Konzept leicht an: Auflage 50 Exemplare, und alle sieben Blätter liegen bereits vor, statt sukzessive ausgeliefert zu werden. Somit weiß jeder, was ihn erwartet, wenn er die Edition abonniert.

Karl-Georg Hirschs Holzschnitt Letzter Tanz krönt eine ganze Reihe oft skurriler Paare des Altmeisters, die weniger harmlos tänzeln, als vielmehr ihre Kräfte messen. Dieter Goltzsche trägt eine kleine Radierung namens Schaukelpferd bei. Max Uhlig gab uns für die Mappe eine radierte Frauenkopf-Studie aus dem Jahr 1978, von der bislang noch keine Auflage gedruckt wurde. Seine Malerkollegin im Geiste, Gerda Lepke, zeichnete in ihrer Algrafie mit bekannt freiem Strich ein geheimnisvolles Paar. Der Grafiker und Maler Gerd Mackensen zeigt mit seiner handkolorierten Radierung Nur Narr! Nur Dichter! einen Nietzsche jenseits verklärender Heroisierung. Als Vertreter nachwachsender Generationen konnten wir Sven Großkreutz gewinnen. Sein rätselhaftes Blatt Phönix aus Aschersleben ist aufwändig in Ätzradierung und Aquatinta, Kaltnadel und Aussprengtechnik gearbeitet. Und Claudia Berg beschließt die Mappe mit einem Blatt aus ihrem jüngsten Venedig-Zyklus: Haus bei Burano ist ein weiteres Zeugnis ihrer atmosphärisch dichten Radierkunst. Die Mappe wird erneut von Silke Steinhagen in Weimar gebunden, ein Beiblatt in Bleisatz von der Pavillon-Presse Weimar gedruckt.

Mit einer Auslieferung rechnen wir im November. Bis zum 31. Dezember kann die Mappe zum Subskriptionspreis von 1.300 Euro erworben werden. Danach kostet sie 1.600 Euro. Wir haben die ursprünglich in den Marginalien (Heft 246) angekündigte Frist verlängert, da die Marginalien bei einigen verspätetet ausgeliefert wurden. Für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft sowie Sammler der ersten Mappe (auch wenn sie nicht den Pirckheimern angehören) wird ein weiterer Rabatt von 10 Prozent gewährt, sodass die Mappe dann 1.170 Euro zuzüglich Versand kostet. Die Bezahlung ist in drei Raten möglich. Die Verteilung der Nummern erfolgt in der Reihenfolge der Bestellungen. Subskriptions-Bestellungen können gerichtet werden an:

Pirckheimer-Gesellschaft e. V.
c/o Matthias Haberzettl
Ramsbergstr. 12, 86156 Augsburg
E-Mail: haberzettl@pirckheimer-gesellschaft.org

(Jens-Fietje Dwars)

Di, 16.08.2022

Dr. Reiner Haseloff und Sigrid Wege während des Rundganges durch die Ausstellung. | © R. Wege
Ralf Wege (r.) und Dr. Reiner Haseloff mit dem Palmbaum, dessen Umschlag Angela Hampel gestaltet hat. | © S. Wege
Sigrid Wege überreicht Dr. Reiner Haseloff das aktuelle Heft der Marginalien. © R. Wege
Am Ende des Besuches der Palmbaum-Ausstellung überreichte Dr. Reiner Haseloff Sigrid Wege die Medaille des Ministerpräsidenten als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement. | © R. Wege

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff besucht Pirckheimer-Ausstellung in Magdeburg

Den Lockungen der Palme konnte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff nicht widerstehen. Er besuchte am Dienstag, 9. August, die Ausstellung Wort- und Bilderlust: Im Zeichen der Palme im Literaturhaus Magdeburg. „Eine sehr vielschichtige und interessante Ausstellung“, so sein Fazit am Ende des halbstündigen Rundgangs. Begleitet wurde er dabei von Sigrid Wege, Vorsitzende des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V.  „Willibald Pirckheimer“, der die Ausstellung organisiert hat. Begrüßt wurde Reiner Haseloff zudem von Dr. Maik Hattenhorst, Mitglied des Vorstands des Literaturhausvereins sowie Ralf Wege, Pressesprecher der Pirckheimer-Gesellschaft.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Thüringer Literaturzeitschrift Palmbaum, herausgegeben von Dr. Jens-Fietje Dwars. Genauer gesagt dreht sich alles um die Einbände des Palmbaums. Diese werden seit 2005 von Künstlern aus Mitteldeutschland gestaltet. Zu sehen sind im Magdeburger Literaturhaus 34 signierte Andrucke und Originalgrafiken sowie ausgewählte Exemplare des Literaturjournals. So lässt sich anhand der ausgestellten Objekte der Weg vom Original über die Andrucke bis hin zum fertigen Buchumschlag nachvollziehen. Dabei kann man erleben, wie sich beispielsweise die Auswahl des Bildausschnitts oder die Abstimmung der typografischen Bausteine für die Titelgestaltung die Wirkung des Originals in seiner Verwandlung als Buchumschlag ändert. Der Reigen der beteiligten Künstler reicht unter anderem von Klaus Süß, Moritz Götze, Horst Hussel, Kay Voigtmann bis zu Susanne Theumer und Baldwin Zettl als Garant für Vielschichtigkeit an künstlerischer Handschrift und angewandter Technik wie Kupferstich, Kaltnadelradierung, Gouache, Collage oder Farbholzschnitt von der verlorenen Form.

Bei der Verabschiedung überreichte Sigrid Wege dem Ministerpräsidenten zur Erinnerung das aktuelle Heft der Marginalien, ein Plakat der Ausstellung und versprach, seiner Bitte nachzukommen, ihn künftig zu den Ausstellungen des Vereins einzuladen. Im Gegenzug überreichte Dr. Haseloff Sigrid Wege die Medaille des Ministerpräsidenten als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement.

(Ralf Wege)

Di, 09.08.2022

Die "BücherLust" findet am 10. und 11. September in Berlin statt.
Klaus Ensikat ǀ © Kindermann Verlag
Die jüngste Jahresgabe der Pirckheimer ist der Band "Nebengekritzeltes" von Strawalde, erschienen in der Edition Ornament (quartus-Verlag, Bucha 2021).

Bücherlust in Berlin

Nach langer Pause findet in Berlin wieder einer der größten Antiquitätenmärkte Deutschlands statt. Am 10. und 11. September 2022 lädt die Antiquariatsmesse „BücherLust“ auf die alte Trabrennbahn Karlshorst in der Treskowallee ein. Rund 20.000 Besucher werden erwartet. Bislang haben sich 54 Teilnehmer angemeldet. Neben Unternehmen aus Deutschland werden auch Anbieter aus Amsterdam, Budapest, den Haag, London und Wien vertreten sein.

Wie die Organisatoren anmerken: „In den letzten Jahrzehnten war immer ein Bedürfnis nach einer für alle leicht und risikolos zugänglichen Antiquariatsveranstaltung vorhanden. Verschiedene Anstöße und Versuche wurden, leider zumeist regional, von verschiedener Seite unternommen. Keiner der Versuche konnte sich etablieren. Nun ein neuer Aufschlag – die Antiquariatsmesse ‚BücherLust‘! [...] Kein Preisdruck und kein Standesdenken, wenn es um die öffentliche Präsentation alter und seltener Bücher geht. Ihre Qualität und Bedeutung spricht für sich selbst. Andere Länder machen es uns seit Jahrzehnten vor. [...] Nach ihrem Vorbild soll mit der Antiquariatsmesse ‚BücherLust‘ eine offene Veranstaltung mit jährlicher Wiederholung ins Leben gerufen werden.“

Die Veranstaltung wurde organisiert mit Unterstützung des Verbands Deutscher Antiquare e. V., der GIAQ – Genossenschaft der Internet-Antiquare e. G., des Börsenverein des deutschen Buchhandels e. V., der Fachzeitschrift Aus dem Antiquariat, des Verbands der Antiquare Österreichs, von Petra Bewer (Veranstalterin der Antiquaria Ludwigsburg), Harrison-Hiett Rare Books, Ursula Saile-Haedicke (Braunschweig), der Gesellschaft der Bibliophilen e. V., Regina Pröhm and Michael Schrottmeyer GbR, Provincial Booksellers Fairs Association, des Zentralen Verzeichnisses antiquarischer Bücher (ZVAB) sowie der Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann Berlin.

Die Pirckheimer-Gesellschaft unterstützt den Veranstalter mit einem attraktiven Rahmenprogramm. Auf der Empore der Tribünen-Halle werden viele Künstler, Autoren und Verlage begrüßt. Der Samstag startet um 12 Uhr mit Anna Kindermann. Gemeinsam mit unserem Pirckheimer-Freund, dem grandiosen Klaus Ensikat, wird das neueste Buch aus dem Hause Kindermann präsentiert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich von Ensikat eines seiner Bücher signieren zu lassen. 14 Uhr besuchen uns die Bücherkinder aus Brandenburg am Pirckheimer-Stand und stellen ihre neuesten Arbeiten vor. Und um 16 Uhr präsentiert der Quintus-Verlag Eseleien mit André Förster, Dieter Goltzsche und Gunnar Decker.

Am Sonntagmorgen geht es weiter mit Matthes & Seitz, der Friedenauer Presse und den legendären Naturkunden, um anschließend mit der Büchergilde Gutenberg fortzufahren und dem neuesten Band aus der Hand von Hans TichaTicha illustriert Brecht – ein Saisonhöhepunkt! An beiden Tagen präsentieren wir an unserem Stand den zweiten Teil unserer Edition Pirckheimer, herausgegeben von Jens-Fietje Dwars. Unsere Jahresgaben und unsere Zeitschrift Marginalien erwarten Sie zudem.

Die Antiquariatsmesse ist an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die alte Trabrennbahn Karlshorst (Treskowallee 159, 10318 Berlin) ist mit der S-Bahn (Linie 3) gut zu erreichen, sie liegt nur 200 Meter vom S-Bahnhof Berlin-Karlshorst entfernt. Besucherparkplätze für mit dem Auto anreisende Interessenten sind für 5 Euro je Tag vorhanden. Der Eintritt für Besucher beträgt 3 Euro. Das Besucherparkplatzticket wird für einen Besucher als Eintrittsgeld voll angerechnet, so dass der Parkplatz für einen Besucher freien Eintritt bedeutet. Kontakt für die Anmeldung und Informationen zur Antiquariatsmesse besteht über Christoph Neumann, einerseits per Mail: info@antiquariat-neumann.de, andererseits per Telefon: (0178) 5 40 90 18. Weiterführende Informationen sind über die eigens eingerichtete Seite www.bücherlust.com erhältlich.

(Maria Bogdanovich/Ralph Aepler)

So, 07.08.2022

Die neueste Ausgabe des "Hamburger Bothen" ist kürzlich erschienen.

Neuer Hamburger Bothe erschienen

Im Frühsommer 2020 hoben Peter Engel und Rudolf Angeli eine Pirckheimer-Regionalgruppe für den Norden aus der Taufe. Leider kam es damals wegen Corona zu keinem Treffen. Engel und Angeli beschlossen die regelmäßige Herausgabe eines Rundbriefs, Der Hamburger Bothe genannt, der die Regionalgruppe zusammenführen soll. Der Verteilerkreis wächst von Bothe zu Bothe, auch da die beiden entschieden, ihn an jeden interessierten Gastleser kostenfrei zu versenden und so alle bibliophilen Leseratten, Kunstbegeisterten, Sammler jeder Couleur zu einen. In der neuen Ausgabe geht es nun um „Goethes Papagei“, Jens-Fietje Dwars berichtet vom thüringischen Palmbaum, dessen verdienstvoller Chefredakteur er seit einer Reihe von Jahren ist; und ein gewisser, noch nicht lange im Dienst befindlicher Blog-Administrator macht ein paar katzbuckelnde Erklärbewegungen um zwei seiner Gedichte. Außerdem gibt es Informationen zu den Veröffentlichungen des Verlags Angeli & Engel, in dem mit großem Erfolg ein Band von Klaus Waschk erschien, dem in Kürze ein Buch von Rainer Ehrt folgt. Der Bothe wird per Mail als PDF versandt, auf Nachfrage bekommt man auch eine Printausgabe, Kontakt besteht über: Rudolf_Angeli@web.de.

(André Schinkel)

Di, 12.07.2022

Friedrich von Hardenberg (Novalis)
Palmbaum 1/22: Was ist romantisch? ǀ © Ralf Julke
Das Plakat zur Ausstellung

Was bleibet aber, erzählen die Dichter*- und Künstler*innen

Unser Pirckheimer-Freund, der Autor, Herausgeber, Ausstellungs- und Filmemacher Jens-Fietje Dwars, verantwortet in Thüringen die Literaturzeitschrift Palmbaum. Sie erscheint halbjährlich im quartus-Verlag Bucha bei Jena. Die jüngste Ausgabe 1/22 befasst sich in einem ausführlichen Schwerpunkt mit dem 250. Geburtstag von Friedrich von Hardenberg alias Novalis (1772–1801), der, im mansfeldisch-kursächsischen Oberwiederstedt geboren, zu einem der wichtigen Taktgeber der Literatur und Philosophie bis in die Gegenwart wurde.

Eine Reihe thüringischer Orte – Jena, Grüningen, Tennstedt – spielte dabei auch eine Rolle im Leben von Novalis. Die eigentliche Dimension seiner Wirksamkeit fällt ins 20. Jahrhundert: Einige der großen lateinamerikanischen Dichter (Paz, Juarroz, Parra) nennen als ihren Haus-Gott neben Friedrich Hölderlin ausdrücklich den unvollendeten Frühromantiker, dessen teils verschwiemelte Verklärung als „Dichter der Blauen Blume“, wie die Beiträge der aktuellen Palmbaum-Ausgabe beweisen, viel zu kurz greift.

Ralf Julke von der Leipziger Internet Zeitung hat über das aktuelle Palmbaum-Heft, das neben dem Schwerpunkt zum Jubilate eine Reihe neuer Gedichte, Prosa, Essays, Nachrichten und nicht zuletzt eine umfängliche Rubrik Rezensionen enthält, eine so eingehende wie erhellende Besprechung verfasst, sie ist unter diesem Link einzusehen. Julke, für die tiefe Anverwandlung seines jeweiligen Gegenstands bekannt, bezeugt dabei zugleich den seltenen Fall eines in seiner umfassenden Klugheit und Sichtweite noch möglichen Feuilletons.

Für jede Ausgabe des Palmbaum schafft eine Künstlerin, ein Künstler aus Mitteldeutschland jeweils ein eigenes Cover. Für die Nummer 1/22 des Journals konnte Susanne Theumer aus Höhnstedt im Salzatal, das sich zwischen der ehrwürdigen Stadt Halle an der Saale und eben jenem Mansfeld, dem Novalis entstammt, erstreckt, gewonnen werden. Die gebürtige Hallenserin gehört zu den bedeutendsten Grafikerinnen ihrer Generation – ihre Radierungen und Kohle-Kreide-Zeichnungen finden weithin Beachtung, ihre Bibliografie umfasst insgesamt 50 Bücher, Kassetten und Mappen (zuletzt: Lost Playgrounds, 2022).

Die Übernahme der Redaktionsleitung durch Jens-Fietje Dwars verhalf dem Palmbaum zu einer schönen Renaissance; die Zusammenarbeit mit den zeitgenössischen Künstlern gab der Zeitschrift ein unverwechselbares Gepräge. Auf Einladung des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. sind seit dem 26. Juni und noch bis zum 12. August 2022 im Literaturhaus Magdeburg 34 signierte Andrucke der Einbände der Zeitschrift samt den dazugehörigen Originalen von Angela Hampel, Karl-Georg Hirsch, Uwe Pfeifer, Moritz Götze und vielen weiteren zu bewundern. Auch ein echter Altenbourg ist in der Schau zu sehen. Die Exhibition ist als Wanderausstellung konzipiert – wenn Sie sie bei Ihnen zeigen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: info@pirckheimer-gesellschaft.org.

(Ralph Aepler/André Schinkel)

Di, 21.06.2022

Plakat zur Eröffnung der Ausstellung "Wort- und Bilderlust – Im Zeichen der Palme" | © Jens-F. Dwars

Vernissage: Wort- und Bilderlust – Im Zeichen der Palme

Originalgrafiken und Andrucke der Einbände der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ in einer Ausstellung der Magdeburger Pirckheimer (Verein der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. "Willibald Pirckheimer") im Literaturhaus Magdeburg

Die Zeitschrift „Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen“ besteht seit 1993 und erscheint zweimal jährlich im quartus-Verlag Bucha bei Jena. Sie wird vom Thüringer Literaturrat herausgegeben und von der Thüringer Staatskanzlei gefördert. Ihr Vorbild ist die „Fruchtbringende Gesellschaft“, die erste deutsche Literaturvereinigung, die 1617 in Weimar gegründet wurde und sich die vielfach nutzbringende Palme als ihr Erkennungszeichen gewählt hat. Seit 2005 werden die Einbände der Zeitschrift von Künstlern aus Mitteldeutschland gestaltet. Der Reigen der Beteiligten reicht von Gerhard Altenbourg über Moritz Götze, Angela Hampel, Karl-Georg Hirsch, Horst Hussel, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Wolfgang Petrovsky, Uwe Pfeifer, Strawalde, Klaus Süß, Susanne Theumer, Hans Ticha, Max Uhlig und Kay Voigtmann bis zu Baldwin Zettl. So vereinen die Hefte beste Literatur und Grafik aus dem Osten.

Auf Einladung des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. sind ab 25. Juni 2022 im Literaturhaus Magdeburg 34 signierte Andrucke der Einbände und Originalgrafiken zu sehen. An den Heften lässt sich Buchgestaltung exemplarisch nachvollziehen, denn oft gilt es den geeigneten Ausschnitt einer Grafik auszuwählen und mit den typografischen Bausteinen abzustimmen, damit ein Umschlag entsteht, der Neugier auf das Titelthema weckt und ästhetischen Genuss gewährt.

Zur Eröffnung der Ausstellung stellen Jens-Fietje Dwars (Jena) und André Schinkel (Halle) das aktuelle Heft zu Novalis vor. Der eine ist Chefredakteur des „Palmbaums“, der andere von „Ort der Augen“. Beide lesen aus ihren jüngsten Büchern: aus „Goethes Erotica“ mit Zeichnungen von Gerd Mackensen und dem Erzählband „Die Stadt, die ich verlasse“. Kurzum: eine Lust für alle, die Worte und Bilder lieben – und mehr noch deren wechselseitige Bereicherung im schönen Buch.

Die Ausstellung ist vom 26. Juni bis 12. August zu sehen. Sie wird durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg gefördert und durch den Verein Literaturhaus Magdeburg und die Zeitschrift "Palmbaum" unterstützt.

Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Vernissage: 25. Juni 2022, 15 Uhr
Ausstellung: 26. Juni bis 12. August 2022

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39104 Magdeburg

So, 10.04.2022

Marginalien 244 mit Typografischer (Albrecht von Bodecker) und Graphischer Beilage (Uwe Pfeifer: Hin und her, Holzschnitt, sign.)

MARGINALIEN #244

Zur artbook.berlin nord konnten die Marginalien #244 bereits vorgestellt werden, am Montag darauf hatten sie die meisten Pirckheimer in ihrem Briefkasten. 

"Das seltene Finden. So betitelt Albrecht von Bodecker vor gut 35 Jahren seine Erfahrungen mit Antiquariaten. Er schreibt nicht: Das Seltene finden. Er stellt nicht die Trouvaille in den Mittelpunkt, sondern die Suche. Der Prozess ist ihm wichtiger als das Produkt. Auf dem Weg zum geliebten Fund wächst der eigentliche Schatz: Wissens- und Wahrnehmungserweiterung. Es hat schon etwas Zen-haftiges, dieses Stöbern nach schönen Büchern. Nachzulesen in unserer Typografischen Beilage, mit der wir dem Buchkünstler zu seinem 90. Geburtstag im April gratulieren.
Ums Suchen geht es auch in anderen Beiträgen unserer aktuellen Ausgabe. Die Suche nach angemessener Form zum Beispiel, von der Sabine Knopf berichtet. Sie porträtiert Friederike Pondelik, die langjährige Künstlerische Leiterin des Reclam-Verlags Leipzig.
[...]
Fast schon manisch suchte ein anderer Gestalter nach der idealen Form: Willy Wiegand und seine Bremer Presse wollten nichts mehr als das Buch an sich neu zu erfinden, landete bei klassizistischer Askese, was in einigen der schönsten Bücher des 20. Jahrhunderts gipfelte – aber auch im Konkurs, wie Helmut Steffens für uns erzählt. Auch Christof Kugler sucht: Alles zum Spanischen Bürgerkrieg. Christoph Links besuchte den Arzt aus Frankfurt am Main [...] Jens-Fietje Dwars spürt im Atelier von Uwe Pfeifer der »Magie der Sachlichkeit« nach, dem Suchen nach Gewissheiten hinter nüchterner Darstellung, [...]
Und schließlich erzählt Christiane Hoffrath von der Suche nach Wahrheit – nicht nur von der astronomischen Galileo Galileis, sondern auch von der über dessen erstes Buch, dem Sternenboten von 1610, ausgelöst durch eine spektakuläre Fälschung."

(Till Schröder, Editorial)

Do, 13.01.2022

Jahresgabe 2021 der Pirckheimer Gesellschaft

Als Jahresgabe 2021 ist für unsere Mitglieder das Buch "Strawalde. Nebengekritzeltes. Gedichte aus sieben Jahrzehnten mit fünfzig Zeichnungen und Collagen" vorgesehen, welches von Jens-F. Dwars herausgegeben wurde und für die Pirckheimer-Gesellschaft erschien.
Neben der Jahresgabe wird es eine inhaltlich identische Vorzugsausgabe in 75 Exemplaren für die Sammler der Edition Ornament geben. die von Silke Steinhagen (Weimar) handgebunden wird. Diesen Exemplaren liegt eine signierte Lithografie von Strawalde bei, gedruckt von Christian Müller (Wurzbach).

Der vielfach ausgezeichnete Filmemacher Jürgen Böttcher, der als Maler und Grafiker seine Bilder mit Strawalde signiert, beging 2021 seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlaß erschienen seine Gedichte aus sieben Jahrzehnten, die er für die Pirckheimer-Gesellschaft geschaffen hat. Strawalde spricht lieber von Nebengekritzel. Denn die Verse entstanden immer nur nebenbei, neben dem Malen und Filmedrehen. Sie sind keine hehre Gedanken-Lyrik, die Ewigkeitsgeltung beansprucht. Nicht in Stein gemeißelt, vielmehr spontane Notizen, rau und lebendig wie seine Bilder, geboren aus unbändiger Lust am Sprachspiel, an Alliteration, Reim und dadaistischer Sprengung des Sinns, um sich sinnlich am reinen Klang der Worte zu erfreuen. Grüße von Anna Blume, an denen Schwitters seine Freude hätte, Narren-Sprüche gegen „die Überweisen“, die „mit Weisheit Tisch und Wand besch...“ (Nietzsche).
Aufs Schönste ergänzen sich diese lustvollen Kritzeleien mit den Zeichnungen und Collagen. Von Strawalde handgeschrieben erscheinen die Verse wie grafische Strukturen und geben sich umgekehrt die Bilder als rätselhafte Schriftzeichen zu erkennen, die dazu einladen, entziffert oder vielmehr erhört zu werden. Denn letztlich sind beide Klanggebilde, die uns vom Leben erzählen.

Edition Ornament im quartus-Verlag Bucha, 2021,
12 S., 16,5/24,4 cm, Festeinband

Di, 11.01.2022

Typografische Beilage: Die Magie des Enchiridion Leonis Papae / Grafische Beilage: ATAK HERE, Risografie

Marginalien #243

Im Editorial der Ende letzten Jahres ausgelieferten Marginalien schreibt Till Schröder: "Die Person hinter der Kunst, sie fasziniert die Kritiker. Sie oder er ginge unbeirrt ihren oder seinen Weg. Ihr oder sein Individualismus mache sie einzigartig, heißt es. Geht es um Annäherung, beschäftigt die Kritiker das Besondere im Werk oft mehr als das Verwandte. Und doch agiert selbst der Exzeptionellste unter den Schaffenden nie im luftleeren Raum. Durch Kontext entsteht Bedeutung. In Abgrenzung zum Davor das neue Danach. Starke Persönlichkeiten reifen oft in starken Umfeldern. Das Drumherum bestimmt Bildung innerer Ästhetik gleichermaßen wie Möglichkeit äußeren Ausdrucks.
In diesem Sinne erkunden die Marginalien diesmal Menschen, die ihre künstlerischen Wege in der Tat unbeirrt von Zeiten und Systemen zu gehen scheinen. Allerdings, was im Nachhinein betrachtet als zielstrebig scheinen mag, stellt sich für die Künstler selbst eher wie ein Neugieriges-Sich-Treiben-Lassen dar. Über Vorbestimmung sinnieren sie wenig. Der Schriftsteller
Ingo Schulze nimmt uns mit in die Bild- und Buchwelten von Olaf Wegewitz, dem großen Nachspürer von Natur im Papier. Matthias Gubig erkundet die illustrativen Bildwelten Jutta Mirtschins, deren Kinderbücher und Theaterplakate gleichermaßen intime wie distanzierte Weltsicht atmen. Tobias-David Albert besucht den Typografen, Buchgestalter und Bildhauer Volker Küster nahe der niederländischen Grenze, der als Schriftgestalter Zeichen nicht nur im Zweidimensionalen der Buchseiten vermisst, sondern auch im Dreidimensionalen des Eisenguss’. Jens-Fietje Dwars erzählt von drei glorreichen Jahren des Hans Mardersteig und seiner Kunstzeitschrift Genius im Deutschland der 1920er Jahre, während Norbert Grewe in die Anfangsjahre des Diogenes Verlags eintaucht – und Daniel Keels Faible für die Fantastik. Michael Siefeners Kurzgeschichte über ein Zauberbuch in den Katakomben Lyoner Antiquariate verströmt eben solche in unserer Typografischen Beilage. Bernhard Hampp steigt ein in die napoleonische Epoche und ruft Adalbert Chamisso, den weltreisenden Franzosen in preußischem Dienst, seinen Schlemihl und den Kunersdorfer Musenhof ins Gedächtnis. Fritz Jüttner erinnert an 250 Jahre Klopstock’scher Oden, die Kraft eines Kommas und die Wirkmacht illegaler Nachdrucke. Und [... Till Schröder ...] durfte bei ATAK vorbeischauen, dem Professor der Illustration mit Punk-Wurzeln, der das Malen zitatreicher Stilleben für sich entdeckt hat."

Als grafische Beilage erhielten Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft die Risografie von ATAK HERE, vom Künstler signiert und nummeriert, in 650 Exemplaren dreifarbig gedruckt von Dominik Dabrowski in der Druckwerkstatt der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale). Die allen Heften beiliegende typografische Beilage enthält den oben erwähnten Text "Die Magie des Enchiridion Leonis Papae", wie immer gestaltet und kommentiert von Matthias Gubig.

Sa, 11.12.2021

Von Sammellust bis Engelsturz

Im Altenburger E. Reinhold Verlag erscheint "Von Sammellust bis Engelsturz" von Dieter Gleisberg mit Beiträgen zu Kunst und Künstlern.

Dieser Titel enthält Texte u.a. zu Goethe, Heinrich Wilhelm Campe und Caspar David Friedrich über Max Klinger und Conrad Felixmüller bis hin zu Gerhard Kurt MüllerCarlfriedrich Claus und Thomas Ranft, sowie vielen anderen Künstlern.

25 Exemplare dieses Buches werden als Vorzugsausgabe mit einem Original-Farbholzschnitt "Engel 2021" von Karl-Georg Hirsch ausgeliefert. Jedes Blatt wurde vom Künstler gedruckt, handsigniert und nummeriert.

Das nächste Heft der Marginalien wird eine Besprechung des Titels von Jens-Fietje Dwars enthalten.

Dieter Gleisberg: Von Sammellust bis Engelsturz - Beiträge zu Kunst und Künstlern
E. Reinhold Verlag, Altenburg 2021
Festeinband, 21 x 27 cm, ca. 208 Seiten, ISBN 978-3-95755-067-5 
Normalausgabe: 29,80 €
Vorzugsausgabe mit einem Farbholzschnitt von Karl-Georg Hirsch: 69,80 €

Di, 28.09.2021

Herbert Sailer - Mitten in der Nacht

Die vom Pirckheimer Till Sailer herausgegebene Auswahl bringt zum ersten Mal einen Querschnitt aus dem Nachlass eines Lyrikers, der mit 32 Jahren im Zweiten Weltkrieg starb und von dem zu seinen Lebzeiten nur ein schmales Bändchen erschien.
Die frühen Gedichte Herbert Sailers (1912-1945) verschmelzen Motive der Neuromantik und der Bewunderung für Rilke mit dem Erleben der Jugend- und Reformbewegung. Ein Heranwachsender sucht nach seinem Weg in einer Zeit der Auf- und Umbrüche: Nichts ist mehr sicher, das Vertraute zerfallen, das Kommende ungewiss. Mit unsentimental verknappten Versen findet er zu einer eigenen Sprache. Landschaftsgedichte wie Rhön, Reflexionen über das Unwiederbringliche des Lebens wie Alter Mann im Gebirge und Mitten in der Nacht oder Porträts von Kleist und Bach brauchen den Vergleich mit namhaften Lyrikern seiner Zeit nicht zu scheuen. Zarte Liebesgedichte finden sich neben poetischen Verdichtungen von Natur- und Alltagsbeobachtungen wie Pappel im Morgen oder Gesang vom Töpfer.
Immer ging es Sailer um das Eins-Sein „mit allem, was da lebt“. Und vielleicht hat ihn diese Sehnsucht nach dem allverbindend Lebendigen auch in die Reihen der braunen Rattenfänger getrieben, in deren Massenaufmärschen sich viele seiner Zeitgenossen rauschhaft aufgehoben fühlten. Noch 1933 warnte Sailer: „Ihr habt viel Worte um euch aufgebaut/ und sprecht von Volk,/ als ob ihr’s bei euch trüget,/ so wie ein Ding“ und 1935: „Wir trauen allzu leicht/ dem Glanz von großen Worten“. Arbeit am Wort aber ist die Aufgabe der Dichter aller Zeiten!
Thomas Ranft begleitet diese Arbeit mit den Mitteln seiner Sprache: der Radierung!

Eine Vorzugsausgabe in 30 Exemplaren mit beiliegender Radierung wird von Thomas Ranft ausgeliefert.

Herbert Sailer - Mitten in der Nacht, Gedichte 1931-1939
Hrsg.: Till Sailer
Die weiße Reihe, Band 16, quartus-Verlag Bucha bei Jena 2021
88 Seiten, Klappenbroschur mit der Radierung "Ikarus" von Thomas Ranft
14,90 €
ISBN 978-3-947646-35-7

Fr, 30.04.2021

Screenshot der heutigen Online-Ausgabe

Mackensen illustriert Goethes frivolste Werke

"Mit sinnlichen Bildern hat der Sondershäuser Maler Gerd Mackensen eine Sammlung erotischer Geschichten und Gedichte von Johann Wolfgang Goethe illustriert. Mit Szenen wie bei heimlichen Blicken durch die Schlüssellöcher fremder Schlafzimmer erspäht, übersetzt Mackensen einige der rneistzensierten Texte vom meistzitierten deutschen Autoren in explizite Bildsprache. [...] in einem kunstvoll gestalteten Büchlein mit dem Titel „Erotica" [...] sind Werke versammelt, die Goethe selbst in einer verschlossenen Mappe verwahrt hielt, weil Freunde und Förderer ihm geraten hatten diese Texte nicht zu veröffentlichen", erklärt Jens-Fietje Dwars, der Herausgeber [...] „Einige der Texte wurden erst 70 Jahre nach dem Tod des Dichters erstmals gedruckt. Unverändert allerdings nur in kleinen Privatauflagen. [...] In unserer Ausgabe aber lassen wir natürlich keinen der noch so ausdrucksstarken Worte aus Goethes Originaltext weg", versichert er. Geradezu angestachelt von der mitunter derben Deutlichkeit des Dichters, habe er Zeichenstift und Pinsel ebenfalls ungehemmt freien Lauf gelassen, bekennt der Maler Gerd Mackensen. [...]"

(Timo Götz, in Thüringer Allgemeine, 30.4.2021)

Do, 22.04.2021

Goethe - Erotica
Gerd Mackensen, „Nur eine Nacht“, Lithografie auf 21 x 28 cm Büttenpapier

Außer der Reihe

Herausgegeben und gestaltet von Jens-Fietje Dwars erscheint in der Edition Ornament des quartus-Verlag "Johann Wolfgang Goethe. Erotica" mit Farbzeichnungen von Gerd Mackensen.

Goethe gehört nicht nur bis heute zu den meistzitierten, sondern war bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch einer der meistzensierten Autoren deutscher Sprache. Eben weil er als Dichterfürst und "Lehrer der Nation" galt, durfte sein Werk nichts Unschickliches enthalten. Wobei er selbst Hand an seine Texte legte: Obszönes, wie "Hanswursts Hochzeit", Invektiven gegen die Doppelmoral der frömmelnden Speichellecker in den "Venezianischen Epigrammen" und sein Bekenntnis zur Lust an der Lust in den "Römischen Elegien" und dem späten Gedicht "Das Tagebuch" - all das hatte er in einer Mappe mit dem Titel "Erotica" ausgesondert und seinem Nachlass-Herausgeber Eckermann anvertraut. Die Editionsgeschichte der Texte gleicht einem Krimi, denn unliebsame Stellen wurden im Manuskript ausradiert, weggeschabt und abgeschnitten, als Geheimdepot im Staatsarchiv gelagert und erst 1914 in den Ergänzungsbänden der Weimarer Ausgabe gedruckt, und selbst dort noch unvollständig. Die vorliegende Ausgabe bringt all diese Texte, reduziert aber Goethe nicht auf das "Verbotene". Vielmehr folgt sie der Spur des Erotikers durch sein gesamtes Werk, um die Liebe - in all ihren Facetten und abgründigen Paradoxien - als den offenbar geheimen Motor seines Lebens und Dichtens freizulegen, sichtbar zu machen. Und dies dank der expressiv kraftvollen Zeichnungen des Malers Gerd Mackensen auf die denkbar schönste Weise.

192 Seiten, 15,5 x 24,5 cm, Festeinband in Ganzleinen schwarz mit Prägeschrift in Rot und Weiß sowie handgeleimtem Deckelschild in Prägung, durchgehend ganzseitige Farbabbildungen.
ISBN 978-3-947646-28-9, 39,90 EUR

Vorzugsausgabe A: Nr. 1 bis 20 mit der signierten Lithografie "Eine Nacht nur ..." sowie einer unikalen Originalzeichnung.
Da die Litho und ein Teil der Zeichnungen größer sind als das Format des Buches, fertigt die Buchbinderin Silke Steinhagen (Weimar) eine A4-Hülle aus 350 g-Karton mit eingelegtem Buch und einer Grafik-Mappe. Es besteht auch die Möglichkeit, weitere Originalzeichnungen, die für das Buch geschaffen wurden, zu erwerben, sie werden dann in der Mappe geliefert.
Preis ab 300 €, entspr. gewählter Zeichnung(en).

Vorzugsausgabe B: Nr. 21 bis 50 mit der signierten Lithografie "Eine Nacht nur ..."
Preis: 120 €

Mo, 21.09.2020

Fotos © ad

Jahrestreffen - Tag 3


Ferdinand Puhe


Rudolf Angeli


Matthias Koloßa


Prof. Peter Arlt


Till Schröder


Gerhard Rechlin


Dr. Thilo Berkenbusch


Jutta Osterhof (Mitgliederbetreuung), Matthias Haberzettl (Mitgliederbetreuung), Dr. Thilo Berkenbusch (Schatzmeister), Dr. Ralph Aepler (Vorsitzender des Vorstandes), Ralf Wege (Presse und Medien), Till Schröder (Stellv. Vorsitzender des Vorstandes)


Matthias Haberzettl und Dr. phil. Jens-Fietje Dwars

Di, 04.08.2020

Sisyphos des schönen Buches: Jens-Fietje Dwars zum 60. Geburtstag - Hrg. Jens Kirsten/Ulrich Kaufmann

Jens-Fietje Dwars zum 60.

Thüringen feierte am 2. August in Jena den 60. Geburtstag Geburtstag des Pirckheimers Jens Fietje Dwars, Mitglied der Redaktionskommission der Marginalien.

Matthias Biskupek schreibt über ihn: "Weil ... gern alle Werke aufgezählt werden: bei Dwars müssen wir summarisch bleiben: eigene Bücher und Filme: zwei Dutzend. Herausgaben von Anthologien von und für Kollegen: drei Dutzend. Verlegte Bücher: vier Dutzend in seiner „Weißen Reihe“ und der „Edition Ornament“. Für das Literaturjournal PALMBAUM mit jeweils individueller grafischer Titelgestaltung ist er seit 2005 Chefredakteur. Rezensionen, Wortmeldungen, polemische Beiträge, Glossen, Ausstellungstexte – vermutlich mehrere hundert."
Und Biskupek notiert in seinem Tagebuch: "Die Gäste für Jens-Fietje Dwars zum 60. treffen ab 15:00 langsam im Schillerhof ein. Der Jenaer Buchhändler, die Ahrenshooper Urlaubs-Gastgeber, Quartus-Verleger Ignasiak, der eine PALMBAUM-Broschüre verteilt: "Sisyphos des schönen Buches: Jens-Fietje Dwars zum 60. Geburtstag" (Hg. Jens Kirsten/Ulrich Kaufmann). 30 Bildende Künstler und Schriftsteller. Der Jubilar selbst verteilt ein eigens produziertes Doppelblatt „VERBORGEN Dreifach“, jeder Geburtstagsgastfamilie gewidmet. Dwars erzählt einen Film, den er zur Feier einer Niederlage (Frankreich/Preußen 1806) produzierte.
Da sitzen der [Vorstands-Chef ...] der Pirckheimer-Gesellschaft
Aepler, der Meistergrafiker Kay Voigtmann, Dichter Peter Gosse und Frau. Man plaudert über Jens Henkels burgart-presse. Etwas später kommen die Scherzers, noch später Kati Zorn und Mario. Horst-Peter Meyer, Kaffee, Kuchen, kleine und große Gerichte a la cart."

Für alle die nicht da waren, das Buch zum Nachmittag "Sisyphos des schönen Buches: Jens-Fietje Dwars zum 60. Geburtstag" (12 € plus Versand - Bestellung bitte an quartus-Verlag).