Pirckheimer-Blog

Insel-Bücherei

Di, 23.02.2016

Die Insel-Bücherei und ihre Entwicklung

Unter diesem Titel referierte am 18. Februar Peter Kunze vor etwa 30 Mitgliedern und ebenso vielen Gästen der Berlin/Brandenburger Pirckheimer über „die schönste aller Buchreihen“.
Einstieg war ein Rundschreiben des Insel-Verlages über die von ihm zu begründende „Insel-Bücherei“ vom Mai 1912, die dem „Börsenblatt des deutschen Buchhandels“ vom 23. Mai 1912 beilag.
In Form eines imaginären „Zeitstrahles“ zeichnete Herr Kunze dann die Entwicklung der Inselbücherei anhand der äußeren Gestaltung der Inselbändchen auf.
Sicher war vielen Hörern z.B. nicht bewusst, dass sich die uns im Bücherregal so vertraute Ansicht der Bändchen mit Rückenschild und Nummer erst im Laufe der Zeit herausbildete. Die ersten Bändchen bis Ende 1912 erschienen ganz ohne Rückenschild und bis 1915 trugen die aufgeklebten Rückenschilder zwar den Titel, aber noch keine Nummer.
Über die ersten Lederausgaben, die Kriegsausgaben des 1. Weltkriegs, die in Marmorpapier eingebundene Bändchen, die Feldpost- und Frontbuchhandelsausgaben des 2. Weltkrieges, broschierte Rest- und Nachauflagen in der Nachkriegszeit ging die Zeitreise bis zur Trennung des Verlages 1945, nun mit den Sitzen Leipzig und Wiesbaden und ab 1950 Frankfurt a.M. Absatzschwierigkeiten führten wiederum zur Veränderung des äußeren Bildes. Die Bildeinbände waren das Ergebnis dieser Entwicklung. Um 1972 wurden die sogenannten „Kaufhausausgaben“ auf den Markt geworfen. Der Frankfurter Verlag wollte seine Lagenbestände reduzieren und lies restliche Rohbogen in rote, gelbe und grüne Pappe binden und bot sie in Kaufhäusern an. Die IB-Nummern sind auf diesen Bänden nicht angegeben. Peter Kunze, der seit ca. 1968 Inselbändchen sammelt und dessen Sammlung inzwischen ca. 3800 Exemplare umfasst, hatte Beispiele für alle diese genannten (und nicht genannten) Arten von Insel-Büchern aus seiner Sammlung mitgebracht und lies sie im Säulensaal herumgehen.
Es versteht sich von selbst, dass in diesem Kreis auch auf die Bibliographien und weitere Literatur zur Inselbücherei hingewiesen wurde. So gestaltete Peter Kunze im IB-Jubiläumsjahr2012 eine Ausstellung in der Bibliothek der FU, zu der auch ein Katalog erschien, der noch in wenigen Exemplare über die Bibliothek bezogen werden kann.
Zu ihrem Sammlertreffen im Jubiläumsjahr erarbeitete die Berliner Insel-Sammlergruppe – zu der auch Herr Kunze gehört – eine Broschüre „Berlin in der Insel-Bücherei“, die den Teilnehmern des Treffens überreicht wurde. Der Text erschien in überarbeiteter Form in den „Mitteilungen für Freunde. 32“ (Abb. oben).
Auch der umfangreiche Artikel in der Wikipedia wird von einem Mitglied der Gruppe maßgeblich betreut, siehe
hier und ist über Pediapress in einer Druckfassung zu bekommen.
(Ninon Suckow)

Do, 24.12.2015

Frohes Fest auch allen IB-Sammlern

Liebe Insulaner,

auch ich wünsche frohe Weihnachten und ein gutes, gesundes und für die Sammlung ergiebiges neues Jahr!
Als Weihnachtsgruß hier ein schöner und besonderer Einband vom Anfang des 16. Jh. um die Handschrift eines Evangeliars aus Lorsch von 1356. Der Band befindet sich in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und war eines der Highlights der Ausstellung, die dort aus Anlass unserer Einbandtagung im Oktober stattfand. Mehr über diesen und die anderen gezeigten Einbände hier für alle, die sich nicht nur für Inselbändchen interessieren.

Mit herzlichen Grüßen,
Ninon Suckow

Sa, 11.04.2015

eine Stiftung zur Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen

Der Universitätsbibliothek wurde zur Eröffnung des Bibliotheksneubaus 2003 eine bedeutende Stiftung übergeben, die der Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts dient und durch die Stifter laufend durch finanzielle Mittel gefördert und durch Neuerscheinungen ergänzt wird.
Foto © Otto von Guericke Universität
Die Stiftung von Prof. Dr. Wolfram Neumann, emeritierter Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, und seine Frau Dr. Ute Neumann haben damit ihre über viele Jahre gesammelte Buchreihen - mittlerweile mehr als 500 mit ungefähr 20.000 Bänden - der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung gestellt.
"In den Büchern der Stiftung Neumann spiegelt sich das kulturelle Leben Deutschlands im 20. Jahrhundert wider: angefangen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, die Hitlerdiktatur bis zur Etablierung der beiden deutschen Staaten - und schließlich ihrer Wiedervereinigung.
Glanzstück der Sammlung ist dabei die fast vollständige Insel-Bücherei. Diese Reihe bietet - einer Anregung Stefan Zweigs folgend - Weltliteratur in preiswerten und schön gemachten Ausgaben. Der besondere Reiz der Inselbändchen liegt sowohl für den Leser als auch für den Sammler in der sorgfältigen Ausstattung mit Schmuckelementen, farbigen Überzugspapieren und Illustrationen. Auch der berühmte Insel-Band 313 von Wolfgang Kayser (Gedichte des deutschen Barock) ist in der Neumann-Stiftung vorhanden. Mit der Zerstörung des Verlagshauses 1943 wurde die Auflage dieses Bandes fast vollständig vernichtet. Nur wenige Exemplare wurden vor dem Bombardement an den Herausgeber verschickt. ...
Die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts begründete Reihe Pandora, eine exquisite Sammlung von Texten der Weltliteratur in den Originalsprachen, findet man ebenso in der Neumann-Stiftung wie viele weitere Reihen, so die Reihe Piper, die Weberschiffchen, Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte u.a. Eine der wertvollsten und beeindruckendsten Sammlungen der Stiftung ist die Bücherei des Schocken-Verlags. Die Bände der Neumann-Stiftung bieten ein unschätzbares Quellenmaterial für die Erforschung jüdischer Kultur und deutscher Geschichte und sind in ihrer Gesamtheit als ein großes Forschungsfeld für literatursoziologische Untersuchungen zu sehen."
(nach einem Text der Universitätsbibliothek der Otto von Guericke Universität Magdeburg aufgrund eines Hinweises von Dr. Ralph Aepler)

... vollständiger Text und Hinweise auf weitere Sammlungen hier.

Fr, 30.08.2013

Ginkgofee trifft Seidenraupe

Die chinesischen Insel-Bücher 
Vor 100 Jahren wurde in Leipzig die schönste Buchreihe der Welt kreiert, die noch heute bestehende Insel-Bücherei. Ihre Beliebtheit verdankte sie der Kombination von künstlerischer Ausstattung großartiger Werke der Weltliteratur mit einem günstigen Preis.
Mit ihren riesigen Auflagen sorgte die Leipziger Insel-Bücherei in einem beeindruckenden Umfang für die Verbreitung chinesischer Literatur, Philosophie und Bildkunst in Deutschland.
Es erschienen vom „Lao-Tse“ 99.000 Stück, vom „Li-Tai-pe“ 101.000, vom „Perlenhemd“ 108.000 und von den „Chinesischen Meisternovellen“ 145.000 Exemplare. Von der „Gingkofee“ erschienen immerhin 35.000 Stück.
Chinesische Weisheiten, Märchen von der Ginkgofee, Tuschezeichnungen und religiöse Figuren verbinden sich mit interessanten Geschichten über deren Übersetzer, Herausgeber und Gestalter.
Vernissage: Donnerstag, 12. 09. 2013, 19.00 Uhr im Foyer
Einführung: Prof. Dr. Siegfried Lokatis, Uni Leipzig
Musikalische Umrahmung auf dem Cello: Sonny Thet, Kambodscha
 
Ausstellung des Konfuzius-Instituts Leipzig in Kooperation mit der Buchwissenschaft Leipzig: 13. September bis 19. November 2013
 
Foyer Berliner Stadtbibliothek

Do, 08.08.2013

Der Sammler auf Reisen: Antiquariate in New York

Ein kürzlicher Abstecher nach New York City während meines Urlaubs ist hinsichtlich der Bücherleidenschaft berichtenswert. Ein wenig hatte ich mich darauf vorbereitet und der erste Besuch galt dem angeblich größten Antiquariat der Welt: Strand. Die Eigenwerbung lautet 18 Miles of Books und das kann in dem Riesengebäude schon stimmen. Enttäuschend ist jedoch die eher lieblose Aufschichtung der Buchmassen und Werke in deutscher Sprache kommen so gut wie nicht vor. Ich bin ohne ein Buch gegangen, das kommt bei mir in einem Antiquariat sonst faktisch nicht vor. Einzige "Trophäe": Ein aktuelles Membership Directory der ABAA, so daß ich vor dem nächsten USA-Besuch mal reinschauen kann. Danach habe ich Ursus Rare Books besucht, doch mehr als Schauen und Staunen war dort nicht drin, denn die Preise beginnen im hohen dreistelligen Bereich und gehen auch mal über die 200000 Dollar hinaus. Den aktuellen Katalog durfte ich aber mitnehmen. Ein weiteres Antiquariat (Baumann), von dem ich wußte, daß es noch teurer ist als Ursus, habe ich vorsorglich gleich weggelassen. Dafür bin ich im Argosy (nicht im ABAA) gewesen und das war richtig nett und interessant. In einem Regal "Books about books" habe ich mir aus reichlich vorhandener Lektüre Modern Book Collecting (Robert A. Wilson, 1980) ausgesucht - ein wirklich lesenswertes Buch, in dem der amerikanische Autor (in seinem Besitz ist die umfangreichste Sammlung Gertrud Stein) viele Aspekte des Büchersammelns anschaulich darlegt; weiterhin Understanding Book-Collecting von dem Engländer Grant Uden, ähnlich geschrieben, aber mehr europäische Ausrichtung. Es gab/gibt zahlreiche solche Bücher auf dem amerikanischen Buchmarkt, das war mir so nicht bekannt. Beim Bezahlen habe ich in einer "Kiste" dann doch noch ein IB 461/1A von Hofmannsthal: Gedichte in der ersten Auflage gefunden - kein besonderes Exemplar der Insel-Bücherei, aber es gewinnt für mich durch den Ort des Erwerbs Bedeutung.
(Dr. Michael Steiner)

Sa, 29.09.2012

100 Jahre Inselbücherei

Unser Mitglied Peter Kunze präsentiert in der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin im 1. OG eine kleine Ausstellung mit Auswahl aus seiner Insel-Bücherei-Sammlung, mit der er die historische Entwicklung der Reihe, deren Unter- und Nebenreihen und der vielfältigen Abweichungen vom „Normalbändchen“ zeigt. Außerdem ist es sein Anliegen, die thematische Vielfältigkeit und die sorgfältige Buchgestaltung der Insel-Bücherei erkennbar zu machen.
 
Ausstellungseröffnung: 19. November 2012, 17.00 Uhr

Universitätsbibliothek der
Freien Universität Berlin
Garystr. 39
14195 Berlin

Do, 06.09.2012

Do, 23.08.2012

Insel-Bücherei und Sammlung Julia Vermes

Als die Erfolgsgeschichte der Insel-Bücherei begann, war der Inselverlag noch ein junger Verlag, hervorgegangen aus der Zeitschrift „Die Insel“ im Jahr 1899. Vermutlich war es Stefan Zweig, einer der Autoren des Verlags, der den Verleger Anton Kippenberg dazu anregte, preiswerte Bücher, die man wie eine Zeitschrift abonnieren konnte, herauszugeben. Mit Rainer Maria Rilkes „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ kam 1912 die erste Nummer der Insel-Bücherei heraus. Mit einer Auflage von über 1 Million Exemplare, ist es einer der erfolgreichsten Titel der Reihe. Bereits im ersten Jahr der Inselbücherei erschienen 27 Nummern, 1913 waren es dann schon 85 Nummern. Das Programm der Reihe war von Anfang an äußerst weitgefächert, von zeitgenössischer Literatur wie Rilke, Emile Verhaeren, Hugo von Hofmannsthal oder Ricarda Huch über Klassiker wie Cervantes, Boccacio oder Goethe, Literatur des Mittelalters (Die Geschichte von Aucassin und Nicolette) und der Antike (Plato). Internationale Autoren, wie Balzac, Flaubert, Gogol, Tolstoi Björnstjerne Björnson, Oscar Wilde, Charles Dickens finden sich hier ebenso wie Vaterländisches, so Bismarck-Reden oder Friedrich Rochlitz‘ Tagebuchaufzeichnungen der Leipziger Völkerschlacht „Tage der Gefahr“. Die Bände zum Preis von 50 Pfennig waren in Pappe gebunden, sorgfältig typographisch gestaltet und auf gutes Papier gedruckt. Charakteristisch waren die verschieden gemusterten Überzugspapiere. Anfangs waren es Papiere von Guiseppe Rizzi aus Varese, die dieser nach alten Vorbildern fertigte. Später kamen viele weitere Papiere hinzu, oftmals korrespondieren sie mit dem Buchinhalt. Das Zusammenspiel von anspruchsvollem Inhalt und ansprechender Gestaltung zum erschwinglichen Preis machte die Bände der Insel-Bücherei bald zum beliebten Sammelobjekt, dessen Faszination seit hundert Jahren ungebrochen ist. Bereits 1912 erschienen auch mit Illustrationen versehene Bände. Waren es zuerst nur Nachdrucke historischer Illustrationen, so gab es ab 1919 dann auch Bände, die von zeitgenössischen Künstlern illustriert wurden. 1917 erschien mit Holbeins Bilder des Todes der erste Kunstband, später folgten Bände mit Fotografien, der erste mehrfarbige Druck war eine Struwwelpeterausgabe von 1933. Großer Beliebtheit erfreuten sich farbig illustrierte botanische, mineralogische oder zoologische volkstümliche Bestimmungsbücher, hier sind zum Beispiel „Das kleine Baumbuch“ von Willi Harwerth oder „Das kleine Blumenbuch“ von Rudolf Koch zu nennen.


Die Geschichte der Insel-Bücherei ist auch ein Stück Zeitgeschichte. Der Erste Weltkrieg schlägt sich nieder in Titel wie „Deutsche Kriegslieder“, „Deutsche Vaterlandslieder“, Ernst Moritz Arndt „Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann, Heinrich von Kleist „Die Hermannsschlacht“, nach dem Kriege wurden diese Nummern bald mit anderen Titeln besetzt.
Zur Zeit des Nationalsozialismus behielt Kippenberg sein bewährtes Verlagsprogramm bei, allerdings musste er sich von einigen, von den Nationalsozialisten verbotenen Autoren, beispielsweise Stefan Zweig, trennen. Während des zweiten Weltkriegs erschienen etliche Nummern der Insel-Bücherei broschiert und auf minderwertiges Papier gedruckt als Feldpostausgaben.
Nach dem zweiten Weltkrieg symbolisiert der Verlag die deutsche Teilung. Auf Anregung der Amerikaner gründete Kippenberg 1945 in Wiesbaden eine Zweigstelle des Verlags. Das Verlagshaus in Leipzig bestand weiterhin. Mit der sich manifestierenden Teilung, die am Ende in zwei selbständigen Staaten mündete, gab es schließlich auch zwei voneinander unabhängige Verlage, der eine mit Sitz in Leipzig, der andere in Wiesbaden, ab 1960 dann in Frankfurt / Main. Beide gaben weiterhin die Insel-Bücherei heraus. War man anfangs noch bemüht, sich der Vergabe der Nummern abzusprechen, so gab es später zahlreiche Doppelbelegungen. Nach der Wiedervereinigung Deutschland wurde 1991 auch der Insel-Verlag wieder vereint, heute hat er seinen Sitz in Berlin. Mittlerweile sind 1365 Nummern der Inselbücherei erschienen, viele Nummern sind mehrfach belegt. Das Klingspor-Museum besitzt eine umfangreiche Sammlung von Inselbänden. In den siebziger Jahren schenkte ein Sammler aus Israel dem Museum seine über 1100 Bände umfassende Sammlung, seitdem wird die Sammlung ständig ergänzt. Einen besonderen Höhepunkt in der Ausstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Insel-Bücherei bildet die Sammlung Vermes aus Basel. Die passionierte Sammlerin beauftragte Protagonisten der zeitgenössischen Buchkunst, aber auch vielversprechende Nachwuchstalente mit der künstlerischen Überarbeitung von Inselbänden. Die Liste der vertretenen Künstler aus Europa, den USA und Japan liest sich wie ein „Who is who“ des modernen Künstlerbuches. Nur gebunden an das Format entstanden hier höchst unterschiedliche Arbeiten. So findet sich zum Beispiel Band 727 klassischer chinesischer Darstellungen der Lohans mit bissig kritischen Übermalungen von Ottfried Zielke, die verschiedene Spielarten moderner Götzen zeigen oder Band 422 in dem der amerikanische Fotograf Gregg LeFevre Bildwerken Georg Kolbes Modefotografien gegenüberstellt. Die Schau der 66 Unikate spannt einen reizvollen Bogen von Übermalungen zu Collagen, Dekonstruktionen des Buchkörpers bis hin zum nicht mehr blätterbaren Objekt.

Zur Sammlung Vermes erscheint ein Katalog

Freitag, 7. Oktober bis 18. November 2012
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Do, 16.08.2012

100 Jahre Insel-Bücherei

Sammlertreffen


Die Inselbücherei feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Im Jahr 1912 erschienen die ersten 12 Bände der Reihe, die inzwischen auf 1672 Titel angewachsen ist. Die charakteristischen Pappbändchen in außergewöhnlich gestalteten Überzugspapieren bieten anspruchsvolle Lektüre und entwickelten sich darüber hinaus zu begehrten Sammlerobjekten.
Zwei norddeutsche Sammler bieten Freunden der Insel-Bücherei in Hamburg ein Forum zum Kennenlernen und zum Austausch an und stellen am ersten Wochenende im September 2012 in der Kunstkate Volksdorf interessante Exemplare der Insel-Bücherei und Sammlungen vor.
Der Austausch von Sammler-Erfahrungen und natürlich auch von Inselbüchern selbst ist ausdrücklich gewünscht. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, Inselbücher vor Ort zum Verkauf anzubieten.

Sammler und Antiquare, die sich aktiv mit eigenen Inselbüchern an der Veranstaltung teilnehmen möchten, wenden sich bitte bis zum 20.08. 2012 an Antje Graßhoff, 040/6033807 oder Peter Fritzsche, 040/310277.

1. und 2. September 2012, 11:00 bis 17:00 Uhr

Kunstkate Volksdorf
Eulenkrugstr. 60-64
22359 Hamburg

Mo, 02.07.2012

Hundert Jahre überstanden – Inselwelten: Die Plakate

Pünktlich zum 100jährigen Jubiläum der Insel-Bücherei feiert die Leipziger Buchwissenschaft dieses Ereignis gemeinsam mit der Moritzbastei mit einer Plakatausstellung.

Die Ausstellung präsentiert die individuellen Einbände der Insel-Bücherei, in der seit der Auslieferung des ersten Insel-Bändchens am 02. Juli 1912 bislang 1800 Bändchen mit einem bislang einzigartig Konzept erschienen sind. Es werden die verschiedene Themenwelten an der Schnittstelle zwischen dem Verlagsort Leipzig und den Inselbüchern in Form von Plakaten und Fotografien gezeigt, so ein Tierbuch-Plakat für den Zoo, ein Goethe-Plakat für den Auerbachs Keller, Sommerblumen für die Floristen und ein Oster-Insel-Plakat.

Eröffnung: 5. Juli 2012 durch Prof. Siegfried Lokatis,
umrahmt von einem studentischen Programm.
Ausstellung: 5. Juli bis 26. August 2012

Studentenclub Moritzbastei
Universitätsstraße 9
04109 Leipzig

So, 18.03.2012

Exemplar 44

Als ich mich am 17. März zur Leipziger Buch- und zur 18. Antiquariatsmesse aufmachte, traf ich im Bus erst einmal japanische Prinzessinnen, blutbespritzte Chirurgen, martialisch anzusehende Schwertkämpfer, drollige Fabelwesen und auch einen weiteren Pirckheimer. Ich sah sie alle auf der Messe wieder und weitere Pirckheimer. In den Nachrichten hatten wir zwar gehört, dass die diesjährige Messe einen Besucheransturm verzeichnet, aber was sich dann vor Ort zeigte, war überwältigend. Diese Messe ist zu einem wirklichen Volksfest geworden, wobei mich vor Allem wieder beeindruckte, wie viele noch junge Buchliebhaber Leipzig anzieht. Und dabei war die Abteilung Manga und Comic bei Weitem nicht mehr so groß, wie noch im vergangenen Jahr, dafür war das Kinder-, Jugend- und Schulbuch diesmal umfangreicher vertreten. Erfreulich war auch festzustellen, dass das Thema Buchgestaltung und Buchkunst wieder stärker im Mittelpunkt der Buchpräsentation stand, natürlich neben dem Hörbuch und elektronische Medien, die das Buch im klassischen Verständnis weiter zunehmend verdrängen. Aber es scheint sich eben auch die gegensätzliche Tendenz abzuzeichnen, dass neben dem digitalen "Buch" ebenso das gedruckte, das künstlerisch gestaltete Buch und sogar das Buchhandwerk wieder an Bedeutung gewinnt. Und es waren, so hatte ich den Eindruck, wieder mehr Graphiker und Buchkünstler, kleinere Pressen und Verlage vertreten, für die das Buch nicht ausschließlich ein Verkaufsprodukt, sondern ein Kunstobjekt ist.
Diese positive Einschätzung zur Zukunft des Buches konnte man für die Antiquariatsmesse leider nicht in gleichem Maße treffen. In den Gesprächen war deutlich herauszuhören, dass für viele Antiquare nur noch die Präsenz auf dieser Messe wichtig ist und sie von vornherein kaum mit einem nennenswerten Umsatz rechneten. Auch die angeschlossene Antiquariatsmeile, eine lange Regalstrecke mit kleinpreisigen Titeln, wurde nicht unbedingt positiv eingeschätzt, da man feststellte, dass sich die Kunden zwar gern mit billigem, oder besser "preiswertem" Lesefutter eindeckten, sich aber für die raren Sammlerstücke kaum interessierten. So hielt sich der Ansturm auf die Antiquariatsmesse im Gegensatz zur Antiquariatsmeile auch in Grenzen. Nur so kann ich mir erklären, dass ich noch am vorletzten Tage der Messe problemlos die aktuelle Nummer der Insel-Bücherei "Günter Grass, Lebenslang", die für die 18. Antiquariatsmesse in einer Sonderausgabe von 200 nummerierten Exemplaren erschien, bei meinem Bonner Kollegen als Nummer 44 erstehen konnte.
(ad)

Sa, 10.03.2012

100 Jahre Insel-Bücherei

Zur Gründung der Insel-Bücherei vor 100 Jahren erscheint in den nächsten Tagen im Suhrkamp-Verlag die von unserem Mitglied und Vorsitzenden des Leipziger Bibliophilen Abend bearbeitete und herausgegebene Bibliographie sämtlicher in dieser legendären Reihe erschienenen Bände: alle Varianten, alle in Leipzig, in Wiesbaden bzw. Frankfurt am Main erschienenen Bücher, alle bibliophilen Ausgaben. Ein Register nennt alle Autoren, Herausgeber, Illustratoren, Übersetzer, Verfasser von Vorworten und Nachworten. Die in Übereinstimmung mit den ästhetischen und buchdrucktechnischen Standards der Insel-Bücherei hergestellte Bibliographie ist somit ein unverzichtbares Kompendium für die Literatur- und Geistesgeschichte der letzten 100 Jahre und zugleich ein unentbehrliches Nachschlagewerk für Sammler und Freunde der Insel-Bücherei.

Leinen, 312 Seiten, 29,00 €
ISBN: 978-3-458-17540-7

Sa, 08.10.2011

RUHR.Antiquaria

3. Bochumer Antiquariatsmarkt


Bereits zum 3. Mal präsentieren über 30 Antiquariate aus dem gesamten Bundesgebiet auf der RUHR.Antiquaria in Wattenscheid ihre Angebote. Damit ist die RUHR.Antiquaria eine der wichtigsten Termine für Büchersammler und -liebhaber nicht nur im Ruhrgebiet.
Eine Reihe der vertretenen Antiquariate bieten ihre Titel weder im Internet noch per Katalog an; also eine gute Gelegenheit für private Sammler und professionelle Händler Kontakte aufzunehmen und seltene oder günstige Titel zu erwerben. Von den Pirckheimer-Freunden wird wieder das Rote Antiquariat aus Berlin vertreten sein.
Auch das diesjährige Rahmenprogramm der RUHR.Antiquaria umfasst Ausstellungen rund um das alte und antiquarische Buch. Es wird eine Präsentation einer Sammlung von Insel-Bändchen sowie eine weitere Präsentation aus dem Umfeld des Sammelns alter Bücher geben. Darüber hinaus wird ein Bochumer Buchbinder sein Handwerk zeigen.

Antiquariatsmesse: 6. November 2011, 11 bis 18 Uhr

è weitere Informationen

è Stadthalle Wattenscheid
Saarlandstraße 40
44866 Bochum

Fr, 11.03.2011

Antiquarische Blätter Februar 2011

Soeben erschien eine neue Antiquariatsliste (Teil II) unserer Mitglieder Gabriele Ballon und Carsten Wurm mit Titeln aus der Bibliothek eines Berliner Pirckheimers. Sie enthält bibliophile Bücher und Kunstliteratur, vor allem aus den Jahren 1980 bis 2009, sowie seltene und besondere Ausgaben der Insel-Büchere und Miniaturbücher. Die Liste kann durch Klick auf die Abbildung heruntergeladen werden.

Gabriele Ballon und Dr. Carsten Wurm GbR
è Antiquariat Ballon + Wurm
Kuglerstraße 26
10439 Berlin

Do, 07.10.2010

buntpapier – pART des buches

Interpretationen von Gisela Reschke

Seit über einem halben Jahrtausend ist Buntpapier in all seiner Pracht und Schönheit wie auch in seiner Unscheinbarkeit Bestandteil des Buches und ein wesentlicher Träger der Buchkultur: Ob als Einband eines Kinderbuches oder als Vorsatz in einem handwerklich gebundenen Buch. è Gisela Reschke ist eine der aktivsten Buntpapiererinnen Deutschlands. Ihre Buntpapiere schmücken viele Einbände der berühmten Insel-Bücherei, zieren Schuber und Einbände, dienen als Vorsatzpapiere handgefertigter Bücher, verwandeln Kästen, Dosen und Schachteln in kleine Kostbarkeiten, sie sind Teil von Buchobjekten oder Buchobjekte selbst.
Gisela Reschke beherrscht eine große Skala von Buntpapier-Techniken, ihre Arbeiten sind in vielen Einzelausstellungen gezeigt und von bedeutenden Buchmuseen und Bibliotheken angekauft worden. Die Schau zeigt die ganze Vielfalt ihres Schaffens.

Ausstellung: 11. November 2010 bis 30. Januar 2011
Eröffnung 10. November 2010 um 18 UhrBegrüßung: Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Bibliothek.
Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Frieder Schmidt, Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, Buch und Schriftmuseum, Papierhistorische Sammlungen.
Die Künstlerin ist anwesend.


è Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg Carl von Ossietzky
Von Melle Park 3

20146 Hamburg
* E-Mail
Tel: (040) 42 838 5857
Fax: (040) 4134 5078