Pirckheimer-Blog

Initiative Buchkultur

Do, 10.03.2016

Reihenweise. Die Taschenbücher der 1950ger Jahre und ihre Gestalter

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Buch, Kultur & Gesellschaft der Initiative Buchkultur stellte Reinhard Klimmt, den viele bis dahin nur als Ministerpräsident des Saarlandes und Bundes-Verkehrsminister kannten, seine beeindruckende Sammlung von Taschenbüchern vor - er sammelt Bücher von Kindesbeinen an. Die Pirckheimer Klaus Walther und Dieter Lehnhardt stellten in ihrem Band „Haben Sie das alles gelesen?" neben anderen bedeutenden Sammlern auch die Sammlung Klimmt vor.
Reinhard Klimmt, Juli 2015, Foto Ralph Aepler
Jetzt hat Reinhard Klimmt, zusammen mit dem Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt Patrick Rössler, unter dem Titel "Reihenweise. Die Taschenbücher der 1950er Jahre und ihre Gestalter" eine umfassende zweibändige Bibliographie der deutschsprachigen Taschenbuchveröffentlichungen der Nachkriegszeit bis Ende der 50er Jahre herausgegeben. 5.000 Titel aus diesem wichtigen Teil der gesamtdeutschen Buchkultur, Österreichs und der Schweiz sind auf 940 Seiten beschrieben und abgebildet. Das zweibändige Werk wird zur Leipziger Antiquariatsmesse frisch von der Druckerei in Leipzig angeliefert und dort zum ersten Mal vorgestellt. Dazu gibt es im Eingangsbereich der Antiquariatsmesse eine Sonderausstellung.

Leipziger Antiquariatsmesse: 17. - 20. März 2016

Leipzig, Messegelände
Halle 3

Do, 15.10.2015

Buch, Kultur und Gesellschaft: ›Die Peter-Sodann-Bibliothek‹

Gestern Abend fand unsere letzte Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Buch, Kultur und Gesellschaft“ für dieses Jahr statt. Diese Reihe wird von der Initiative Buchkultur e.V. mit Unterstützung des rem Mannheim und der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. durchgeführt.
Das Beste zum Schluss – Peter Sodann! 
Peter Sodann berichtete von der durch ihn initiierten Bibliothek in Staucha/ Sachsen. Bibliotheken gibt es viele, aber nur eine, wo die Bücher nach den Verlagen, in denen sie entstanden, zu finden sind. Dieses einmalige Stück deutscher Kulturgeschichte umfasst die Buchproduktion vom 8. Mai 1945 bis zum Ende der DDR.
Ostalgie ist nicht die Motivation, das Bewahren von Identitäten und Geschichte sind die Charakteristika dieses Vorhabens. Peter Sodann, Kabarettist, Schauspieler, Bibliothekar, Hausmeister, Kneipenwirt – alles beschreibt diesen umtriebigen Zeitgenossen nur unvollkommen. Das konnten wir an diesem Abend erleben. Trotz aller Widrigkeiten lebt er dieses wichtige Projekt, man muss sagen, stellvertretend für uns alle – authentisch „man muss ja was tun, egal wie die Umstände sind“. Ein Überzeugungstäter und jeder der Anwesenden konnte da keine Ossi Klischees erkennen, es geht um tatsächliche Qualität. Die steckt in vielen seiner Bücher. Übersetzungen, gerade russischer Literatur, er hat sie alle. Richtig erklärt versteht man sofort, dass eine gute Dostojewskij (1821-1881) Ausgabe nichts mit sozialistischer Verklärung zu tun hat, sondern nur von der Qualität des Übersetzers abhängt. Und wenn diese Ausgaben auf dem Müll landen sind sie unwiederbringlich weg. Bücher wurden in Deutschland wieder verbrannt und zu viele haben weggeschaut – Peter Sodann aber nicht!
Unsere Unterstützung für dieses Projekt an diesem Abend war die Gabe eines Buches. Johann Wolfgang von Goethe „Gedanken und Aussprüche über das Buch und den Leser“. Dieses Buch, Aufbau Verlag Berlin 1955, existiert nur einmal. Jetzt gehört es der Peter-Sodann-Bibliothek. Unser Dank gilt dem Antiquariat Ballon & Wurm, Berlin für die Besorgung dieser Rarität.
Der Abend wollte, wie immer, nicht enden, es wurden Fragen gestellt, Bücher signiert, geredet und wieder neue Unterstützer für dieses Projekt gewonnen. Alle wurden eingeladen, nach Staucha zu kommen.
Herzlichen Dank an unseren Gast für einen gelungenen Abend. Bis bald in Staucha!
(Dr. Ralph Aepler)

Mi, 07.10.2015

Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Vor wenigen Tagen fand das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft bei ihrem Mitglied Peter Sodann in Staucha statt und die Teilnehmer bewunderten eine einzigartige Sammlung der in der DDR und zuvor in der SBZ erschienenen Bücher, die durch den "Verein zur Förderung, Erhaltung und Erweiterung einer Sammlung von 1945-1990 im Osten Deutschlands erschienener Literatur" ausgebaut wird. Und in wenigen Tagen wird die Initiative Buchkultur diese, nicht nur kulturgeschichtlich wichtige, Sammlung in der Vortragsreihe "Buch, Kultur & Gesellschaft" würdigen.
Peter Sodann (links), hier mit Elmar Faber, Publizist, ehemaliger Cheflektor und Verlagsleiter bei Edition Leipzig, Direktor des Aufbau-Verlags und Verleger von Faber & Faber, Foto © Peter Arlt
Im Spiegel erschien jetzt ein Artikel über diese Sammlung, in welchem Peter Sodann als "trotziger Nachlassverwalter der DDR" vorgestellt wird, der als "linker Querkopf" in Sachsen, ähnlich dem bekannten gallischen Dorf, der Realität des "kollektiven Wandels" widersteht, es ist die Rede, von "West-Literatur, die hier keiner braucht", wie ein Mitarbeiter zitiert wird, die Rote Armee wird zum "Iwan" und die traurigen Wahrheit, dass in Staucha "das Wissen des Ostens in den Bananenkisten des Westens schlummert" wird als Treppenwitz der Geschichte bezeichnet.
Aber vielleicht lese ich den Text einfach zu genau und dem Autor Adrian-Basil Müller ist selbst gar nicht bewusst, wessen Sprache er dort spricht.
Der Grund, hier auf diesen Artikel hinzuweisen, ist ohnehin ein anderer, allerdings ein noch bedrückenderer: In Oschatz gibt es ein noch nicht erschlossenes Außenlager, hier stapeln sich 25 LKW-Ladungen mit Bananenkisten voller Bücher.
Ein niederländischer Investor mit Adresse auf der Karibikinsel Curaçao ... versprach dem Büchersammler Sodann angeblich (weiß es der Autor besser?) lebenslanges Nutzungsrecht für dieses Lager. "Nun wird der Holländer mit internationalem Haftbefehl gesucht, und ich soll weg hier." wird Sodann zitiert.

Fr, 02.10.2015

›Buch, Kultur & Gesellschaft‹ – Vortrag 6

Freunde der Buchkultur, wir waren in der sächsischen Provinz! Diese Gegend machte uns neuerdings wenig Freude, gäbe es da nicht jenen kleinen Ort unweit von Meißen, wo sich auf einem ehemaligen Rittergut und im ebenfalls ehemaligen Kuhstall hunderttausende eines besonderen Asyls erfreuen dürfen. Geballtes Wissen türmt sich da, in Büchern, in Regalen und in Bananenkisten.
„In den Bananenkisten des Westens schlummert das Wissen des Ostens” lautet das Motto der Peter-Sodann-Bibliothek im KulturGutStaucha, die sämtliche Publikationen der DDR von 1945 bis 1990 nach Verlagen geordnet und digital erfaßt dem Schlummer – und den Mülltonnen – entreißen will. Noch wird gesammelt, sortiert und bibliographiert; was mehr als zweimal da ist, kommt ins hauseigene Antiquariat, der Erlös dient der weiteren Finanzierung des Projekts.
Fotos © Ralf Wege
Die Initiative Buchkultur freut sich, daß Peter Sodann zum Abschluß ihrer diesjährigen Vortragsreihe am 13. Oktober 2015 nach Mannheim kommt und das Projekt und seine Motivation in seiner unvergleichlichen Art lebendig werden läßt:
Peter Sodann: ›Die Tangente berührt den Kreis nur in einem Punkt. Die Peter-Sodann-Bibliothek‹
(Marita Hoffmann)

Vortrag: 13. Oktober 2015, 19 Uhr

Bitte den geänderten Veranstaltungsort beachten:
Museum Bassermannhaus, C 4, 9, 68159 Mannheim
Wegen geringer Platzkapazitäten bitten wir um rechtzeitige Anmeldung unter Telefon (0621) 293-3150 oder per E-Mail

Fr, 24.07.2015

eine Veranstaltung der Initiative Buchkultur

REIHENWEISE Die Sammlung Klimmt

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Buch, Kultur & Gesellschaft hatten wir gestern Herrn Reinhard Klimmt zu Gast. Viele kennen Reinhard Klimmt nur als Politiker, ehemaliger Bundesminister und Ministerpräsident des Saarlandes, aber weit gefehlt, er sammelt Bücher von Kindesbeinen an. So entstand „Das Tollhaus im Saarland“, wie der CICERO einst sein Haus bezeichnete - eine beeindruckende Sammlung. Unsere Pirckheimerfreunde Klaus Walther und Dieter Lehnhardt stellten in ihrem Band „Haben Sie das alles gelesen? (erschienen im Mironde-Verlag), neben anderen bedeutenden Sammlern, wie Wulf D. und Akka v. Lucius, Elmar Faber oder Carsten Wurm, auch die Sammlung Klimmt vor.
Gestern Abend standen allerdings die Taschenbücher im Vordergrund. Reinhard Klimmt führte unser Publikum durch die Zeitgeschichte in Ost und West, zeigte die vielen Gemeinsamkeiten und die Unterschiede auf und stellte sie versiert in den historischen Kontext. Er berichte über die Jagd nach Informationen, über Gestalter und Illustratoren, die heute keiner mehr kennt, deren Werke aber bewahrt werden müssen! Die Sammelei mündet bis zur Leipziger Buchmesse 2017 in einem zwei bändigen Werk über die Taschenbuchlandschaft bis zum Ende der fünfziger Jahre mit ihren Reihen und Verlagen. Natürlich möchten er und seine Mitstreiter danach mit den 60er weitermachen… Dieses Projekt wird meiner Meinung nach die gleiche Bedeutung erlangen wie der Blickfang von Jürgen Holstein, ein unersetzbares und einzigartiges Nachschlagewerk und bibliophiles Sahnestück!
Unser Publikum war sehr interessiert und Herr Klimmt schwelgte gemeinsam mit den Anwesenden zwischen den toll gestalteten Taschenbüchern und den darin eingepackten Geschichten.
Unseren Dank an Herrn Klimmt äußerten unsere Mitglieder Katrin Kirchner und Günther Berlejung mit einem deutsch, französischen Buch: Liebesgedichte, die Distanzen überwinden, die Nähe und Intimität vermitteln, die Unsagbares in Worte fassen, in denen Leidenschaft sich nicht zurückhält. Erotik wird im Sprachspiel umschrieben, Sinnlichkeit und Gefühl im Erlebnis unmittelbar.
Katrin Kirchner dringt vor zum eigentlichen Anliegen der Poesie. Ihre Gedichte sind berührend und anrührend. Und eine Liebeserklärung, in Prosa, an Ludwigshafen, eine spröde Stadt, deren Reiz sich nicht dem ersten Blick erschließt. Die Radierungen von Günther Berlejung, beidseitig und durchscheinend, wurden exklusiv für diesen Band geschaffen. Sublim und eindringlich zugleich stehen sie als eigenständige Kunstwerke in assoziativer Beziehung zu den Gedichten.
Zur bibliophilen Kostbarkeit wird das Buch neben seiner feinen Ausstattung auch durch die außergewöhnliche Typografie von H.-J. Kotarski. Sie integriert Text, Bild und Übersetzung buchstäblich transparent. Die einfallsreiche Konzeption übersetzt die künstlerische Aussage noch einmal visuell. Ein Buch, in dem man blättern möchte, ein Buch zum gemeinsamen Lesen.
Natürlich wurde die Ausgabe durch ein Original von Günther Berlejung „angereichert“! Wir hoffen, dass Herr Klimmt noch Wandfläche in seinem „Tollhaus“ frei hat, um dieses wunderbare Blatt anzubringen.
Am 24.Juli feiern wir unser Sommerfest mit verschiedenen Künstlern, einer Buchvorstellung und natürlich mit kulinarischen Highlights! Jeder, der kommen möchte, ist herzlich eingeladen.
Nach der Sommerpause endet unsere Reihe in diesem Jahr am 13. Oktober um 19. Uhr im Bassermann Haus, C4, 9 mit Peter Sodann und seiner Bibliothek.

P.S. Die Planungen für 2016 laufen und wir versprechen erneut ein ansprechendes Programm für alle Interessierte an der Reihe „Buch, Kultur & Gesellschaft“.

(Dr. Ralph Aepler)
è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Mi, 01.07.2015

Buch, Kultur & Gesellschaft

Gestern Abend begrüßte die Initiative Buchkultur Das Buch e.V. im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe Professor Dr. Dieter B. Herrmann aus Berlin. In Rahmens eines Gespräches mit dem Gast haben die Teilnehmer viele interessante Einblicke in ein Stück deutscher Zeitgeschichte erhalten.
Neben Professor Herrmann hatten die IB weitere Ehrengäste, Schülerinnen und Schüler des Carl-Bosch-Gymnasiums Ludwigshafen mit Ihrem Lehrer Dr. Bernd Rohwedder. Sie haben im Namen der IB für Ihre Entdeckung von zwei Asteroiden jeder ein Buchpräsent unseres Gastes erhalten. Die Schülerinnen und Schüler verfolgten unser Gespräch bis zur letzten Sekunde und fragten unseren Gast die berühmten Löcher in den Bauch. Auch unser Gast war sichtlich beeindruckt von den Schülern und deren Fragen. Natürlich werden sie jetzt alle in die Physik gehen und das zur großen Freude des Lehrers - dem „Anstifter“ dieser Entdeckungen.
Die Hörer schritten mit ihrem Gast vom zerstörten Berlin nach dem II. Weltkrieg über die Schule, das Studium und der Promotion bis in die Archenhold Sternwarte und das Zeiss Großplanetarium (beide in Berlin), deren Direktor Professor Herrmann bis zum Jahre 2004 war. Freude an dem was man tut, dass ist das bestimmende Lebensmotto Professors Herrmanns und dann gibt es natürlich viel zu erzählen.
Ein Wissenschaftler zu Gast bei den Bibliophilen - in Puncto Bücher hat unser Gast alles zu bieten. Vom wunderschön illustrierten Kinderbuch bis hin zur strengen wissenschaftlichen Publikation.
Am Ende des Gespräches war noch lange nicht Schluss. Unser Mitglied Günther Wilhelm hatte etwas ganz besonderes für den Gast - eine Cyanotypie! 1842 entwickelte der Astronom Sir John Herschel dieses fotografische Verfahren. Die Überraschung ist gelungen, denn die Initiatoren der Reihe "Buch, Kultur & Gesellschaft" konnten ihrem Gast etwas „Neues“ schenken.
Günther Wilhelm hat für die Initiative Buchkultur bereits mehrere Bücher (foto)graphisch „gefüllt“.
Wer aber dachte, nun wäre der Abend zu Ende, unterlag einem Irrtum. Das Publikum war begeistert und belagerte seinen Gast. Professor Herrmann hatte sichtlich Freude an den Gesprächen und niemand realisierte, dass schon drei Stunden Wissenschaft vergangen waren.
Der Referent lieferte den eindrucksvollen Beleg, warum er der Beste seiner Zunft ist. Komplexe Wissenschaft anschaulich zu präsentieren, das ist seine Mission und das ist authentisch. Nicht umsonst war er der Erste im deutschen Fernsehen, der mit einer TV Sendung zu Themen der Wissenschaft erfolgreich war. 150 Sendungen und das seit 1976! Mehr muss man nicht schreiben oder?!
Der Dank gilt wieder einmal der „Hausherrin“, Frau Liselotte Homering, von den Reiss-Egelhorn Museen Mannheim Sie hatte alles perfekt für einen gelungen Abend vorbereitet und das war er dann auch (wieder einmal)! Professor Dr. B. Herrmann - ein unvergesslicher Abend - Herzlichen Dank!!!
(Dr. Ralph Aepler)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Fr, 24.04.2015

„Ich sage dem Buch eine grandiose Zukunft voraus!“

Darin ist sich der Pirckheimer und Gast der Initiative Buchkultur im Rahmen der Reihe „Buch, Kultur & Gesellschaft“ Elmar Faber sicher! Zweckoptimismus? - Nein, Statement eines der bedeutendsten Verleger Deutschlands.
Ein Mann der sehr genau weiß, wovon er spricht. Stets hat er mit seiner Arbeit die Verlagslandschaft geprägt. Fabers Produktionen sind begehrte Stücke der deutschen Buchkultur.
Elmar Faber führte am 21. April die Hörer durch seine wechselhafte Biographie „Verloren im Paradies“ und nahm sie mit seinem aktuellen Buch mit auf eine Reise durch die deutsche Kulturgeschichte. Je länger man ihm zuhört, desto stärker wird der Wunsch, dass dieser Mann sich wieder hinsetzt und schreibt. Thema: Unsere Geschichte - seine pointierten Analysen und Betrachtungen verhelfen dem geneigten Zuhörer bekanntes zu überdenken und den eigenen Gedanken neue, Fabers Gedanken, hinzuzufügen, Gedanken, die nicht spalten, sondern integrativ und sachlich und keine schwarz-weiß Schemata sind, sondern das bunte Leben treffend beschreiben. Die Schule des Lebens brachte uns an diesem Abend einen seiner besten Absolventen nach Mannheim. Sein Lebenswerk ist jetzt schon beachtlich, vielleicht fügt er ja den gewünschten Band der Reihe seiner bedeutenden Bücher noch hinzu.
Renate und Elmar Faber im Gespräch mit Senior Chef Hans-Peter Heeg
Am Tag nach der Veranstaltung nutzten Frau und Herr Faber noch die Gelegenheit, der Buchhandlung Bender in Mannheim einen Besuch abzustatten. Der Mannheimer Hort für (nicht nur!) bibliophile Kostbarkeiten führt eine umfangreiche Auswahl der Bücher Fabers. Es war ein angeregtes Gespräch zwischen Buchhändler und Verleger und der Schulklasse, die anlässlich des Welttages des Buches durch diese wunderschöne Buchhandlung im Herzen von Mannheim in O4, 2 geführt wurde. Wieder ein Beleg für die prognostizierte grandiose Zukunft des Buches. Nur, wer authentisch die Liebe zum Buch verkörpert, erreicht es, dass auch die Schulklasse ihm zuhört und zur Überraschung der Lehrerin absolut still sein kann!
(Dr. Ralph Aepler)


Elmar Faber - Verloren im Paradies: Ein Verlegerleben
Geb. mit SchU., 398 Seiten
Aufbau Verlag, Berlin 2014
978-3-351-03572-3
22,99 €

Fr, 17.04.2015

Verloren im Paradies – Ein Leben zwischen den Untergängen

Gestern stellte Elmar Faber, den seine berufliche Laufbahn vom Lektor und Verlagsassistent am Bibliographischen Institut Leipzig an die Spitze mehrerer großer Verlagshäuser wie die Edition Leipzig, den Aufbau-Verlag und Rütten & Loening führte, den Berlin/Brandenburger Pirckheimern sein 2014 erschienenes Buch "Verloren im Paradies: ein Verlegerleben" vor. Seine Erinnerungen begleiteten die Hörer von den Trümmern Weimars über den Zusammenbruch 1945 und das Ende der DDR, in welcher er sich sehr engagiert vor allem den Autoren dieses Staates widmete. Die meisten kannte er persönlich, viele verlegte er selbst bis vor wenigen Jahren, darunter Christoph Hein, Christa Wolf, Erwin Strittmatter, Wolfgang Hilbig und Heiner Müller, zuletzt in seinem gemeinsam mit Michael Faber gegründeten Verlag Faber & Faber, der sich auch durch seine buchkünstlerisch hervorragend ausgestatteten Titel auszeichnete. Die Graphischen Bücher, die DDR-Bibliothek und die Sisyphos-Presse stehen für die Liebe zum Buch und zur Literatur.
(Fotos Ralf und Dagmar Parkner)

Am kommenden Dienstag wird Elmar Faber der Initiative Buchkultur innerhalb des Vortragszyklus ›Buch, Kultur & Gesellschaft‹ diesen reichen Erfahrungsschatz eines bedeutenden Germanisten und Verlegers vorstellen.

Elmar Faber - Verloren im Paradies: Ein Verlegerleben
Geb. mit SchU., 398 Seiten
Aufbau Verlag, Berlin 2014
978-3-351-03572-3
22,99 €


Lesung: 21. April 2015, 19.00 Uhr
Es wird um rechtzeitige Anmeldung unter (0621) 293-3150 oder per E-Mail unter vortragsreihe at buchkultur.org gebeten

Museum Bassermannhaus, C 4, 9,
68159 Mannheim

Sa, 14.03.2015

Filmpräsentation ›Treffpunkt Erasmus‹

„Ich habe nur das getan, was jeder hätte tun sollen, der ein Gewissen hat“
Werner Klemke
… und er hat diese Geschichte niemanden erzählt!
Aber am Dienstag erzählten Annet Betsalel aus Bussum (20 km östlich von Amsterdam) und Matthias Haberzettl aus Augsburg uns diese Geschichte.
Zu Gast im Rahmen unserer Reihe „Buch, Kultur und Gesellschaft“ im Schillerhaus in Mannheim konnten unsere Gäste einen ersten Blick auf das Ergebnis der Recherche und der dokumentarischen Filmarbeit im Rahmen des Projektes „Treffpunkt Erasmus“ werfen.
Wir sind stolz darauf, dass wir weltweit als erste eine Präsentation des Filmes in Ausschnitten unserem Publikum präsentieren konnten. Gespickt mit Anekdoten führte Matthias Haberzettl in das umfangreiche Werk von Werner Klemke ein. Es gelang ihm dabei, neue Facetten über Klemke vorzustellen, was bei der Bekanntheit von Klemke schon erstaunlich ist!!! Es lohnt sich immer, Vortragende zu haben, die „Ihr Thema“ durchdrungen haben.

Annet Betsalel gelang es, durch das Zeigen von Filmausschnitten und dem Bericht über die Entstehungsgeschichte alle Anwesenden emotional zu berühren. Ich verspreche den Lesern des Blog’s, der Film ist ein Stück Zeitgeschichte, das man nicht verpassen darf! 

Die Weltpremiere des Filmes findet am 18. Mai 2015 in Berlin im Babylon statt. Wie ich finde ein Muss für jeden Pirckheimer und Klemke Freund. Ich habe schon zwei Karten bei Matthias Haberzettl reserviert.

Ich möchte auch Ihre Neugier wecken und verweise aus diesem Grund auf die beigefügte Information

Doch das Wichtigste zum Schluss: Die Pirckheimer Gesellschaft unterstützt dieses Projekt. Bitte spenden auch Sie, was Sie können, jeder Euro zählt- helfen Sie mit, Werner Klemke ein würdiges und gutausgeleuchtetes Denkmal zu setzen. Ich finde, er hat es verdient!

Spendenkonto: Pirckheimer-Gesell. e.V.
IBAN DE28100100100649814106
Verwendungszweck: Treffpunkt Erasmus


(Dr. Ralph Aepler)

So, 01.02.2015

27. Januar, 19 Uhr Schillerhaus Mannheim, 3 freie Plätze ...

Der Auftakt der Veranstaltungsreihe Buch, Kultur & Gesellschaft der Initiative Buchkultur in Kooperation mit den Reiss-Egelhorn Museen wurde durch Till Schröder aus Berlin gestaltet.
Wir alle kennen sein mehrfach preisgekröntes Buch über Frans Haacken. Wer noch eines erwerben möchte, sollte sich beeilen, es gibt nur noch wenige…
Der Vortrag war Spitzenklasse! Till Schröder hat „seinen“ Frans Haacken verinnerlicht. Erstaunt war das doch umfassend vorgebildete Publikum über die gewonnen Einsichten. Es ist beeindruckend was dieser Frans Haacken alles geschaffen hat und woran er beteiligt war. Unsere dringende Empfehlung an alle Bibliophilen Gesellschaften kann nur lauten, laden Sie Till Schröder ein und ein unvergesslicher und hochinformativer Abend über einen Künstler ist garantiert. Über einen Künstler, dessen Werk man kennt aber den Künstler selbst kennen nur wenige - außer - Till Schröder natürlich.
Da Till Schröder das Werk Frans Haackens auch noch nahezu vollständig besitzt, sollten wir den Gedanken einer Ausstellung einmal aufgreifen. Die beeindruckenden Stücke mal live zu sehen, geht über den Genuss des Buches sicherlich ein Stück hinaus.
Nach fast 2 Stunden, die wie im Fluge vergingen, und der Referent hätte noch viel zu erzählen gehabt, stand Till Schröder unseren Gästen noch für Fragen zur Verfügung. Beim anschließenden Abendessen sprühte der Referent noch voller weiterer Ideen für künftige Projekte. Wir können also voller Vorfreude gespannt sein auf weitere buchkünstlerische Highlights! Wir erhielten in den letzten Tagen sehr viel positiven Zuspruch zu Till Schröder und unserer Reihe. Auch der Mannheimer Morgen berichtete über die IB, die Reihe und die Referenten.
(Dr. Ralph Aepler)

Mi, 14.01.2015

Terminänderung bei der Initiative Buchkultur

Vor Kurzem konnte hier das Programm "Buch, Kultur und Gesellschaft" der Initiative Buchkultur vorgestellt werden. Der für Januar angekündigte Vortrag von Elmar Faber mußte auf April verlegt werden. Deshalb startet das Programm am 27. Januar mit Till Schröder und seinem vielfach ausgezeichneten Buch über Frans Haacken, einen Grenzgänger in mehrfacher Hinsicht, dessen Name weniger bekannt ist als sein Werk.
Auf der Terminseite der Pirckheimer-Gesellschaft finden sich alle Termine in der geänderten Reihenfolge.

Do, 01.01.2015

Buch, Kultur & Gesellschaft

Unter diesem Titel wird die Initiative Buchkultur in unregelmäßiger Folge attraktive Persönlichkeiten zu Wort kommen lassen, deren Leben sich meist in mehreren verschiedenen Gesellschaftsformen abgespielt hat und auf die eine oder andere Weise eng mit Büchern verbunden ist. Wir freuen uns sehr, daß wir als Veranstaltungsort das ›Museum Schillerhaus‹ in Mannheim und mithin die Reiss-Engelhorn-Museen als Kooperationspartner gewinnen konnten. Besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang Liselotte Homering für ihren vergangenen und zukünftigen Einsatz. Auch die bibliophile Pirckheimer-Gesellschaft konnten wir als Kooperationspartner gewinnen, worüber wir nicht minder erfreut sind.

27. Januar 2015 (Achtung: Terminänderung!)
Elmar Faber: ›Verloren im Paradies – Ein Leben zwischen den Untergängen‹
Mit Elmar Faber (Leipzig) begrüßen wir eine ganz große Verlegerpersönlichkeit: Von den Trümmern Weimars über den Zusammenbruch 1945 und das Ende der DDR erstrecken sich seine Erinnerungen. Vom Lektor und Verlagsassistent am Bibliographischen Institut Leipzig führte ihn sein Weg an die Spitze mehrerer großer Verlagshäuser wie die Edition Leipzig, den Aufbau-Verlag und Rütten & Loening. Sein Engagement galt den Autoren der DDR – die meisten kannte er persönlich, viele verlegte er selbst bis vor wenigen Jahren, darunter Christoph Hein, Christa Wolf, Erwin Strittmatter, Wolfgang Hilbig und Heiner Müller. 1990 gründete er mit Michael Faber den Verlag Faber & Faber, dessen bibliophile Kunstwerke längst schon kein Geheimtipp mehr sind. Die Graphischen Bücher, die DDR-Bibliothek und die Sisyphos-Presse stehen – vielfach ausgezeichnet – für die Liebe zum Buch und zur Literatur.
10. März 2015
Matthias Haberzettl & Annet Betsalel: Filmpräsentation ›Treffpunkt Erasmus. Die Kriegsjahre von Werner Klemke
Der Klemke-Sammler Matthias Haberzettl (Augsburg) und die Regisseurin Annet Betsalel
 (Niederlande) stellen ihr Dokumentarfilm-Projekt vor. Nach Jahrzehnten in einem Versteck wurde 2011 das Archiv der Jüdischen Gemeinde von Bussum bei Amsterdam entdeckt. Die Dokumente umfassen lückenlos einen Zeitraum von 150 Jahren. Sie erzählen die erstaunliche Geschichte der beiden jungen Wehrmachtssoldaten Johannes Gerhardt und Werner Klemke. Mit hohem Risiko retteten sie das Leben der jüdischen Familie van Perlstein, indem sie falsche Papiere anfertigten. Zusammen mit ihnen halfen sie weiterhin, Dutzende von Menschen vor der Deportation zu bewahren. Gerhardt fiel 1944. Klemke kehrte nach Krieg und Internierung nach Berlin zurück, wo er einer der renommiertesten Grafiker und Buchkünstler der DDR und weit darüber hinaus wurde. Der Film erzählt eine Geschichte vom heldenhaften Kampf gegen Ungerechtigkeit, von der großen Liebe zu Büchern und von einer Freundschaft, die ein Leben lang hielt.

21. April 2015 (Achtung: Terminänderung!)
Till Schröder: ›Zwischen Brecht und Bilderbuch. Die vielen Leben des Grafikers Frans Haacken
Der Autor und Verleger Till Schröder (Berlin) berichtet über das vielfältige Schaffen des Grafikers Frans Haacken. Die mehrfach preisgekrönte Monographie von Schröder über Haacken „ist wunderbar gemacht in jeder Hinsicht: Akribisch recherchiert, gut lesbar geschrieben, mit Liebe gesetzt, ordentlich gedruckt – ein Buch, wie Bücher sein sollten, es aber doch in den seltensten Fällen sind.” (Christian Welzbacher, Portal Kunstgeschichte)
Frans Haacken (1911-1979) war ein grafischer Grenzgänger. Er arbeitete für Ost wie West, für Kinderbücher und Hochliteratur, für Avantgarde und Reklame. Er schuf Plakate und Bücher für Bertolt Brecht. Mit Prokofiews ›Peter und der Wolf‹ zeichnete er eines der markantesten Bilderbücher Deutschlands und animierte inmitten der Berlin-Blockade den bis dahin längsten deutschen Zeichenfilm ›Das Spatzenfest‹. Er prägte das Theaterplakat nach 1945, holte Werbefilmpreise in Cannes, entwarf Kirchenglas und machte deutschen Nonsens international bekannt, als seine „turnende Tante” den italienischen Humorpreis von Bordighera errang. Er blieb gerade deshalb der ewige Geheimtipp. Sein Aktionsradius war immens. Bekannt wurde Haacken durch seine Illustrationen für Brechts ›Kalendergeschichten‹ und die ersten Plakate für das Berliner Ensemble. Sein reichhaltiges grafisches und trickfilmisches Werk dagegen geriet aus dem Blickfeld.

30. Juni 2015
Dieter B. Herrmann: ›Astronom in zwei Welten‹
Dieter B. Herrmann (Berlin) interessiert sich bereits in der Grundschule für Astronomie und baut mit Freunden kleine Fernrohre. Aber er spielt auch im Kinderensemble im ›Haus der jungen Pioniere‹ u.a. mit Helga Hahnemann und Thomas Langhoff. Er wird Stammgast in der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Alt-Treptow und veranstaltet schon als 16jähriger eigenständige Führungen. Er studiert Physik an der Humboldt-Universität, wirkt nebenbei wieder als Schauspieler im Studententheater und schreibt monatliche Kolumnen für die Zeitschrift ›Der aktuelle Sternenhimmel‹. Ab 1970 ist er Mitarbeiter der Archenhold-Sternwarte, 1976 wird er ihr Direktor, später auch Gründungsdirektor des Zeiss-Großplanetariums in Berlin-Prenzlauer Berg. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Astronomiegeschichte. Er veröffentlicht über 30 Bücher, unzählige Zeitschriftenartikel und ist 15 Jahre lang Moderator der Fernsehsendung ›AHA‹. Sein wichtigstes Anliegen ist die Verbindung von Wissenschaft und Kultur. Nach der Wende gelingt es ihm durch großen persönlichen Einsatz, Archenhold-Sternwarte und Großplanetarium zu erhalten. Er wird Präsident der Leibniz-Gesellschaft und Vorstandsmitglied der Urania-Gesellschaft Berlin, die das Ziel hat, wissenschaftliche Erkenntnisse einem Laien-Publikum zugänglich zu machen. Seit September 2010 trägt der im Jahre 2000 entdeckte Kleinplanet 103460 den Namen ›Dieterherrmann‹.

14. Juli 2015
Reinhard Klimmt: ›Das Taschenbuch. Die Sammlung Klimmt‹
Reinhard Klimmt (Saarbrücken) war von 1998 bis 1999 Ministerpräsident des Saarlandes und von 1999 bis 2000 Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Da sein besonderes Interesse der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Frankreich und Lothringen galt, haben wir ihn am französischen Nationalfeiertag, der an den Sturm auf die Bastille erinnert, eingeladen. Seine Büchersammlung ist berühmt. Die Bibliothek des ehemaligen SPD-Politikers erstreckt sich buchstäblich über sein ganzes Haus, darunter eine nahezu vollständige Sammlung der Taschenbücher der jungen Bundesrepublik. Mit dem ›Stabilo-Baukasten‹ war der kleine Reinhard nicht zu beeindrucken. Es mussten Bücher sein. Andere Geschenke akzeptierte er nicht. Was er als Schüler durch Musizieren und Nachhilfestunden verdiente, investierte er zunächst in Taschenbücher. Prägend die rororo-Bände, von der Nummer eins bis zur Nummer 1000. Dazu Fischer, Ullstein, List, Herder, Goldmann und was es noch so gab. So entstand eine beeindruckende und heute nahezu vollständige Paperback-Sammlung der fünfziger und sechziger Jahre. Mit einem Freund will Klimmt einen Katalog aller deutschsprachigen Taschenbuchtitel herausgeben, die zwischen dem 1.Januar 1950 und dem 31.Dezember 1959 erschienen sind, und damit auch an die Illustratoren erinnern, die sie gezeichnet und gemalt haben. „Das wird eine kleine Kulturgeschichte der jungen Bundesrepublik.” „Die Bücher sind durch mich hindurchgewuchert, sie sind ein Teil von mir”, schrieb Klimmt in seinem Buch ›Auf dieser Grenze lebe ich‹. Er entdeckte und sammelte die Exilliteraten, die vor den Nazis ins Ausland flüchten mussten: Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler, Lion Feuchtwanger, Thomas Mann, Bertolt Brecht, Paul Zech, Ernst Fuhrmann – und viele andere, die meisten heute längst vergessen. Nicht nur die „verbrannten Dichter” hat er dort gesammelt, sondern auch scheinbar Unscheinbares – zum Beispiel ein kleines Heft mit Flüsterwitzen aus dem Dritten Reich oder „Deine Opfer klagen an”, eine Streitschrift aus dem Jahr 1934, die von den ersten Konzentrations¬lagern handelt.

13. Oktober 2015
Peter Sodann: ›Die Tangente berührt den Kreis nur in einem Punkt. Die Peter-Sodann-Bibliothek‹
Peter Sodann (Staucha), dem Publikum im Westen als Tatort-Kommissar Ehrlicher bekannt geworden, ist Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant. Mit dem Leipziger Studentenkabarett ›Rat der Spötter‹ kam er früh in Konflikt mit dem damaligen Regime. Nach Inhaftierung und einer Ausbildung als Spitzendreher konnte er sein Theaterstudium fortsetzen. Eine Vielzahl von klassischen und Brecht-Rollen gehörten zu seinem Repertoire als Theaterschauspieler und Regisseur. Er war Schauspieldirektor (Magdeburg, Halle) und Intendant (Halle). Das Jahr 1989: die DDR hatte ihr Ende gefunden, das Leben ging weiter. Tonnenweise wurden Bücher aus der Produktion von DDR-Verlagen entsorgt. Die Immobilien, in denen sie aufbewahrt wurden, wechselten

Di, 22.07.2014

Finissage der Heine-Ausstellung

Zur Finissage der Heine-Ausstellung feierte die  Initiative Buchkultur am 20. Juli das (vorläufige) Ende ihres Projektes ›Der Mantel der Geschichte. Die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939‹ mit einer beeindruckenden Performance von Hans-Karsten Raecke.
Hans-Karsten Raecke, der edle Recke, hatte keine Mühe gescheut, um Gast der IB zu sein. Aus dem brandenburgischen Rheinsberg zurück nach Ludwigshafen kehrte er, um unseren Gästen seine Vertonung von Heines Wintermärchen aufzuführen. Raeckes eigene Vertonung mit gelegentlichen zeitgenössischen Einwürfen war ein Genuss und eine Uraufführung zugleich, denn er führte in dem wunderschönen Garten des Schillerhauses Oggersheim sein Kunstwerk auf. Unseren Gästen ein großes Kompliment, trotz gelegentlicher Regenspritzer verfolgten sie die Darbietung mit Spannung und Amüsement und ohne Unterbrechung. Man kann mit Fug und Recht behaupten, Raeckes Heine ist einmal was ganz anderes und öffnet den Blick für Heine. Ihm ist es gelungen, uns allen den „Harry“ Heine ein Stück näher zu bringen. Für alle, die nicht da waren, die Performance kann man auch auf CD erhalten. Prädikat „unbedingt empfehlenswert“. Warten Sie mit Ihrem Kauf nicht zu lange. Die (zu) wenigen Exemplare, die heute angeboten wurden, waren restlos ausverkauft! E-Mail genügt.
Dank Hans Karsten Raecke fand die Veranstaltungsreihe einen würdigen Abschluss. Wir möchten uns auch an dieser Stelle bei allen Referenten, Leihgebern und natürlich bei unserem Publikum bedanken. Sie alle haben ihren Beitrag geleistet, dass die Veranstaltungsreihe ›Der Mantel der Geschichte. Die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939‹ ein voller Erfolg geworden ist. Sie alle waren Teilnehmer an der ersten und einzigen weltweiten Würdigung der Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 1933 bis 1939.
(Dr. Ralph Aepler)

Di, 15.07.2014

"...in Ruhe verschieden sein"

Am 13. Juli war Franziska Sperr (Starnberg) Gast der Initiative Buchkultur. In ihrer Funktion als Vizepräsidentin und WRITERS IN EXILE Beauftragte des Deutschen PEN Zentrums hatten die Hörer Gelegenheit zu erfahren, wie es heutzutage um verfolgte Autoren bestellt ist. Auch heute gibt es (zu) viele Schriftsteller, welche in ihren Heimatländern von den politischen Machthabern verfolgt werden.
Frau Sperr schilderte in ihren Erfahrungsberichten dem Publikum sehr ergreifend, wie alltäglich heute noch die Angst der Herrschenden vor dem Wort ist. Frau Sperr schlug für uns die Brücke in die Gegenwart im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe anlässlich des 80. Jahrestages der Deutschen Freiheitsbibliothek. Damit ist ein wesentliches Ziel unseres Projektes erreicht worden!
Das deutsche Programm - WRITERS IN EXILE - ist weltweit einmalig. 8 Plätze kann das PEN Zentrum vergeben. Nur 8 Plätze muss man sagen, angesichts der bestehenden Notwendigkeiten, wenigstens 8 Plätze muss man sagen, angesichts der Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland und das Deutsche PEN Zentrum die Einzigen auf der Welt sind, die Hilfe für Poets, Essayists, Novelists anbieten.

Fr, 20.06.2014

... ein kleiner Jude mit großem Bart

- nein nicht unser heutiger Gast Prof. Dr. Horch, sondern Heine's Großvater wurde so beschrieben. Und als der Schüler Heinrich Heine das auf dem Schulhof preisgab, erlebte er, was es heißt, nicht abwaschbarer Jude zu sein. Der Lehrer prügelte ihn mit dem sinnbildlichen gelben Stock!
Am 19. Juni zug der Gast der Initiative Buchkultur Prof. Dr. Hans Otto Horch trotz des herrlichen Fronleichnam Wetters viele Besucher in das Schillerhaus in Oggersheim. Im Rahmen seines Referats "Heinrich Heine: Poet - Kritiker - Jude" wurde den Hörern Heine aus einer wissenschaftlich aber dennoch nicht trockenen Perspektive näher gebracht. Dank des umfassenden Wissens und Verständnisses der Referenten gelang es ihm, trotz der Fülle an Information das Publikum zu fesseln. Die im Anschluss erfolgte anregende Diskussion fand bei kühlen Getränken in diesem sehr schönen Haus statt. Prof. Dr. Horch stellte sich den Fragen des begeisterten Publikums. Diese Veranstaltung hat wieder einmal dazu beigetragen, dass der eine oder andere den Heine erneut zur Hand nimmt und sich von der Darstellung Prof. Dr. Horch's zum Lesen anregen lassen wird. Herzlichen Dank an die Besucher für ihr zahlreiches erscheinen und Prof. Horch für sein Kommen aus dem doch fernen Aachen.
(Dr. Ralph Aepler)