Pirckheimer-Blog

Gabriele Albani

Di, 03.04.2018

Zeichnung aus den Tagebüchern von Werner Tübke

"Mein Herz empfindet optisch"

Die Tagebücher von Werner Tübke

Lesung mit Prof. Friedhelm Eberle und Diskussion mit Dr. Eduard Beaucamp (Frankfurt), Dr. Annika Michalski (Berlin) und Prof. Dr. Frank Zöllner (Leipzig)

Werner Tübke (1929–2004) war einer der Gründerväter der Leipziger Schule und zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern nach 1945. Die Universitätsbibliothek Leipzig verwahrt als Schenkung 26 private Tage- und Skizzenbücher sowie Notizen von 1950 bis 2001 aus dem Nachlass Tübkes. Im Oktober 2017 wurden diese zum ersten Mal veröffentlicht. Sie erlauben einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Künstlers. Eindrucksvoll werden die Zumutungen der Kulturpolitik, seine persönlichen Verzweiflungen, Hoffnungen und gesellschaftspolitischen Erfahrungen, aber auch seine Kompromisse, nachvollziehbar. Im Selbstgespräch, tastend auf der Suche nach dem eigenen Ich, ist Tübke neu zu entdecken, ein intellektueller, leidenschaftlich nach Wahrheit und Sinn suchender, fast fanatisch seiner Arbeit verschriebener Künstler.

(Gabriele Albani)

Lesung und Diskussion: 11. April 2018, 19 Uhr

Bibliotheca Albertina, Vortragssaal
Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig