Pirckheimer-Blog

Der Sammler auf Reisen

So, 14.12.2014

Der Sammler auf Reisen: Antiquariatsbummel in San Francisco

Die letzte große Reise in diesem Jahr hat mich nach San Francisco geführt.
Die Vorbereitung auf den Antiquariatsbummel anhand des Mitgliederverzeichnisses der ABAA ließ vermuten, dass es einige Antiquariate gibt, die sich auf den hochpreisigen Markt spezialisiert haben. Zwei dieser Antiquariate konnte ich besuchen und mich davon überzeugen, dass sowohl Argonaut Book Shop als auch Brick Row Book Shop ausgewählte Erstausgaben und Raritäten anbieten, die sich preislich zwischen zwei- und fünfstelligen Dollarbeträgen bewegen. Bücher in deutscher Sprache gab es dagegen nicht zu bestaunen.  
Einen weiteren Teil des Bücherbummels, der in San Francisco durch das Hügel-Auf-und-Ab konditionell anspruchsvoll ist, hatte ich im Internet vorbereitet. Dort angepriesene Antiquariate für das kleine Budget wie Acorn Books oder McDonald's Books gibt es leider (längst) nicht mehr, so dass ich bei Dog Eared Books froh war, dass ich endlich in die Bücherwelt eintauchen konnte. Wie stets in den USA gibt es eine Kategorie "Books about books" und ich habe mir neben "The Book on the bookshelf" (Henri Petroski, 1999) ein Exemplar "The man who loved books too much" (Allison Hoover Bartlett, 2009) gekauft, das sich einer Bücherdiebstahlserie widmet, die ein gewisser John Charles Gilkey über Jahre hauptsächlich in kalifornischen Antiquariaten begangen hat. Zu seinen "Opfern" zählte auch genannter Brick Row Book Shop. Mit den Diebstählen und einer geschätzten Schadenssumme von 200000 Dollar hat es Gilkey erst in Gefängnis und dann zu einem Wikipedia-Eintrag geschafft ...
Im danach besuchten Russian Hill Bookstore und bei Aadvark Books bin ich nicht fündig geworden, obwohl beide Antiquariate große Verkaufsräume haben, die vor Büchern fast überquellen. Weiter ging es ohne große Erwartungen zu Kayo Books, wo vorrangig Comics und Paperbacks aller Richtungen zu haben sind. Auf meine Frage nach "copies in German" zeigte mir der nette Antiquar im Obergeschoss dann ein kleines Regal, in dem ich zu meiner freudigen Überraschung IB 255/2 Der kleine Goldfischteich und IB 340/1 Der Erste Beernhäuter jeweils in der ersten Auflage fand. Der Antiquar hatte viele Fragen zu den Büchern und nach einem "Einführungskurs" zur Insel-Bücherei habe ich mit Preisnachlass 13 Dollar bezahlt und mich über zwei Exemplare gefreut, die in der eigenen Sammlung das Prädikat "weitgereist" verdient haben.
Ein Antiquariat, das ganz auf jüdische Literatur spezialisiert ist, hatte ich vorab kontaktiert und bin erwartungsvoll zu Henry Hollander Bookseller gefahren. Ein gesprächsbereiter Herr hat mich empfangen und mir sein Haus voller Bücher gezeigt. Neben zwei schönen Exemplaren der Bücherei des Schocken-Verlages konnte ich "für kleines Geld" von ihm IB 165/2 Zweig: Sternstunden der Menschheit (erste Auflage), IB 204/1 Perez: Jüdische Geschichten (31.-35.Tsd.), IB 407/1A Die Sinnsprüche Omars des Zeltmachers (erste Auflage), IB 828 Je länger ein Blinder lebt ... (erste Auflage) und NIB Morgenstern: Das Mondschaf (1.-3.Tsd.) erwerben. Wir haben uns lange und intensiv unterhalten (u.a. hat er unlängst Literaturaufträge für das Jüdische Museum in Berlin bearbeitet) und als Dankeschön für meinen Besuch hat mein neuer Freund Henry mich gratis zurück zum Kongress-Zentrum gefahren ("to save you 30 bucks"), welch außergewöhnliche und liebenswerte Geste ...
Abschließend noch eine Empfehlung: Wen es zufällig vom 6. bis 8. Februar 2015 an die amerikanische Westküste verschlägt, der sollte sich dort die Internationale Antiquariatsmesse nicht entgehen lassen, zu der mehr als 200 Anbieter aus der ganzen Welt erwartet werden.
(Dr Michael Steiner)

Di, 22.07.2014

Der Sammler auf Reisen: Erkner

Man hört viel über den angeblichen Niedergang de Buches und man findet im Netz auch immer wieder neue Hinweise darauf: Schließung von Buchhandlungen, Verdrängung des Antiquariats durch Billig- und Ramschanbieter im Internet, Insolvenzen in der Druckindustrie, prekäre Situation von Buchkünstlern. Auf Reisen kann man aber auch einen anderen Trend beobachten: die Liebe am Buch lässt den Leser und Bücherfreund zunehmend Wege finden, am Monitären vorbei das Kulturgut Buch weiterleben zu lassen: Bücher werden ohne irgendeinen kommerziellen Nutzen an neue Leser weitergegeben. So finden sich inzwischen nicht nur in Gotteshäusern in Wales Regale mit Büchern zum Mitnehmen oder gegen eine freiwillige Spende, sondern auch in Kirchen in Deutschland (und sogar in Museen, wie die Berlin-Brandenburger Pirckheimer auf ihrer letzten Exkursion feststellten), Telefonhäusschen werden zur BücherboXX und weltweit "lassen Bookcrosser ihre Bücher frei".

Eine anderes Bücherprojekt konnte ich jetzt in Erkner bei Berlin näher beobachten, ähnlich der BücherboXX, nur eben betreut durch eine Inmobilienfirma, die bereits mit sieben derartigen Projekten für sich wirbt und diese finanziell am Leben hält. Es finden sich dort natürlich keine oder nur äußerst selten wertvolle Ausgaben, aber wertvolle Literatur, natürlich zwischen Ramsch und billigem Lesefutter. Das Erstaunliche für mich war, wie intensiv dieses Angebot genutzt wurde. In den drei Wochen, in denen ich immer mal wieder dort vorbeischaute, waren die knapp 80 eingestellten Titel spätestens innerhalb von 48 Stunden komplett ausgewechselt. Und neben Heften mit Artzromanen, Liebesschnulzen und Readers Digest bestand die Hälfte des Angebots aus Th. Mann, Hesse, Heine, Lessing, es fand sich dort Čapeks "Krieg der Molche" in der genialen Buchgestaltung und Illustration von Ticha, sowie Inselbücher und und und ...
Ich selbst lieh mir nacheinander, um sie im Urlaub zu lesen, zwei Bände mit Majakowskis Poemen aus, die natürlich zu Hause in meinem Bücherschrank stehen, stellte sie wieder zurück und fand an ihrer Stelle Kants "Impressum" und Melvilles "Mobi Dick" in der Ausgabe der Sammlung Dieterich.
(ad)

Sa, 17.05.2014

Der Sammler auf Reisen: Am anderen Ende der Welt ..

Ein Bücherbummel darf auch bei einer Reise nach "down under" nicht fehlen, selbst wenn der Terminplan eng ist. Und so haben sich glücklicherweise in Melbourne einige Stunden gefunden, um nach Antiquariaten Ausschau zu halten.
In der City bin ich rasch fündig geworden und habe das Antiquariat "City Basement Books" besucht. Dort fand sich in einem Regal mit deutschsprachiger Literatur sogar ein Exemplar der Insel-Bücherei (IB 252/1A Barret-Browning. Sonette aus dem Portugiesischen. Leipzig 1930 (21.-35.Tsd.)), das nun bei mir einen "Ehrenplatz" erhält. Es hat mit großem Abstand den weitesten Weg hinter sich, bevor es in meiner Sammlung erscheinen konnte (ein naturgemäß unbekannter Weg von Leipzig nach Australien und nun die Rückkehr in meinem Handgepäck über ca. 18000 Flug-Kilometer).
Aus dem großen Regal "Books on Books" habe ich A Primer of Book Collecting (Winterich/Randall) und Antiquarian Books. An Insider's Account (Roy Harley Lewis) ausgewählt. Es ist immer wieder interessant, welche Vielfalt "Bücher über Bücher" im englischen und amerikanischen Schrifttum zu finden ist. Mit der Inhaberin des Antiquariats habe ich noch ein nettes Gespräch führen können und sie berichtete, dass in Melbourne kaum noch Ladenantiquariate zu finden sind. Die Mietpreisentwicklung treibt die Antiquare ins Umland oder sie geben das Geschäft ganz auf.
Das zweite Antiquariat Kay Craddock ist eine völlig andere Kategorie und bietet u.a. sehr rare Einzelstücke an. So fand sich in einer Vitrine ein Exemplar (von 1000) Virginia Woolf "Monday or Tuesday" in der Erstauflage von 1921 zum Preis von 3500 Australischen Dollar. Wie überall in Australien kommt man rasch ins Gespräch und dem "German Book Collector" wurde das ANZAAB Directory überreicht mit der Empfehlung, meinen nächsten Australien-Besuch anzukündigen - man würde sich ja kennen und eine Antiquariats-"Rundreise" könnte jederzeit vermittelt werden oder zumindest würden die Besuche telefonisch koordiniert werden. Übersetzt in europäische Dimensionen hieße das, ein Antiquar in Oslo kündigt telefonisch seinem Kollegen in Madrid meinen Besuch an. Die "Aussies" sind schon ein besonderer Menschenschlag ...
(Dr Michael Steiner)

Mo, 14.04.2014

Neue Wege der Altbuchverwertung

In Bibliotheken und Archiven, die ihre Schätze digitalisieren und online verfügbar machen, wächst die Neigung, die anscheinend überflüssig gewordenen Buchbestände auszusondern. Zeitschriften und Reihenpublikationen werden, weil ihr Inhalt in Datenbanken und frei im Internet angeboten wird, in großen Mengen makuliert und der Vernichtung zugeführt. Darüber muss man nicht wehklagen, die Folgen sind teilweise durchaus erfreulich: die leergeräumten Flächen werden in unbeengte Erlebnisbereiche verwandelt, in denen die Leser bei aufgelockertem, auch dem Gespräch förderlichem Wohlfühl-Ambiente, einen nicht mehr von Arbeitsstress belasteten, entspannten Bibliotheksaufenhalt genießen können. ...
Fotos © Ulrich Goerdten
Die Halden der unverkaufbar und nutzlos gewordenen Bücher erreichen inzwischen beachtliche Gipfelhöhen, bei deren Anblick geängstete Propheten Schlimmes weissagen. Alles deute darauf hin, dass Bücher bald eine nutzlose Altlast sein werden. Sie verkünden, die Schwelle zum buchlosen Zeitalters sei schon betreten. Sie übersehen dabei aber, dass auch Gegenbewegungen zu beobachten sind, dass Bücher mancherorts schon einem neuartigen Gebrauch zugeführt worden sind. ... gesamten Artikel lesen! BücherboXX
 
(Ulrich Goerdten)

Di, 05.11.2013

Der Sammler auf Reisen: Athen im September

Der Sommer hielt sich in diesem Jahr lange in Athen. Im September herrschte tags über meist noch drückende Hitze. Die Menschen schlichen im Schatten der Häuser durch die Straßen, die Touristen suchten scharenweise Schutz in den belaubten Tavernen, wenn sie nicht die Straßenbahn nahmen, um sich von ihr bequem an den Strand tragen zu lassen und dort Abkühlung in den Fluten zu suchen. Wir dagegen streiften unermüdlich durch die Gassen und hielten auf unseren Erkundungstouren zu den antiken Stätten immer auch Ausschau nach Antiquariaten. In der Nähe der Universität wurden wir erstmals fündig. Wie die Brüder Humboldt vor der Berliner Universität thronen vor den Pforten des klassizistischen Gebäudes zwei Geistesriesen, Sokrates und Platon, dahinter auf hohen Säulen gar Pallas Athene und Apollon. In der Geschäftsstraße auf ihrer Rückseite hat eine große Buchhandlung ihr Domizil. In deren Nähe fanden wir zwei Bücherkioske, die neben Zeitungen und Zeitschriften sowie Erfrischungen auch reichlich alte Bücher anbieten, darunter viele Klassiker der Weltliteratur, philosophische und geisterwissenschaftliche Titel. So fanden wir zu Füßen der Tageszeitungen mit Berichten von der Berliner Wahl und Angela Merkels Sieg die Deutsche Ideologie von Marx und Engels liegend.
Fotos: Gabriele Ballon
In feinerem Ambiente am Fuße der Akropolis hält ein gut sortierter Laden ein reiches Angebot an alten Ansichten von Athen und Griechenland bereit. Weil hier auch der des Griechischen unkundige Reisende aus dem Norden sein Plaisier finden kann, sind die Preise allerdings europäisch. Eine wirkliche Überraschung bot ein Quartier in der Altstadt Plaka, das sich gleich an der Agora mit den Ausgrabungen aus der klassischen Zeit anschließt. Dort bieten neben vielen Souvenierläden auch etliche Händler von Antiquitäten und antiquarischen Secondhand-Läden ihre Ware feil. Die Lage ist sagenhaft günstig, das Buchangebot dagegen eher malerisch als bibliophil. Um den sich durch die Gassen drängenden Touristen etwas bieten zu können, halten die Händler immerhin auch Bücher in englischer, französischer und deutscher Sprache vorrätig. Bei einem Händler türmen sich die Bücher in riesigen Säulen und Wänden bis unters Dach. Weil sie ganz ohne Regale aufgeschichtet sind, muß sich der Kunde ein gewünschtes Buch aus dem Turm ziehen, während der Antiquar, Atlas gleich, den Stapel darüber einen Moment lang in der Luft hält.
Fanden wir auch nur Schmöker für den Strand, so waren wir doch zufrieden, auch im Urlaub den Duft der alten Bücher nicht missen zu müssen.
(Carsten Wurm)

Mo, 21.10.2013

Bücherbummel in Wien ...

Auch in diesem Jahr war ich wieder in Wien und konnte meine geschäftlichen Verpflichtungen so legen, daß ein Tag für einen ausgiebigen Bücherbummel zur Verfügung stand.
Wien bietet auch weiterhin eine stattliche Anzahl von Antiquariaten und es gibt ein neu erschienenes Faltblatt des Verbands der Antiquare Österreichs mit 22 Wiener Antiquariaten. Von diesen habe ich einige aufgesucht und vor allem die im 1. Bezirk (Innenstadtbereich um den Stephansdom) bieten viele Schätze (ich kam gerade dazu, als eine großformatige Bibel aus dem Jahre 1550 (!!) zum Versand vorbereitet wurde, Kaufpreis 4400 Euro), auch für den Liebhaber der Insel-Bücherei. Setzt man sich keinen finanziellen Rahmen, kann gut und gerne bereits das erste besuchte Antiquariat (z.B. Löcker in der Annagasse) den Ruin bedeuten. Wer Lücken in der gelben ÖB-Reihe hat, kann diese wahrscheinlich an einem Tag komplett und bezahlbar auffüllen. Dagegen habe ich kein einziges Exemplar der roten Restauflagen gesehen.
Deutlich lukrativer, da oft nur kleine Preise verlangt werden, sind die nicht im Faltblatt gelisteten Antiiquariate (die also nicht Mitglieder im Verband sind). Diese verlangen eine ordentliche Kondition beim Laufen und einen gewissen Orientierungssinn sowie einen guten Stadtplan, da sie manchmal schon ein wenig verborgen sind. Sehr wohlwollend verrät dann ein Antiquar nach einem kleinen Plausch den Fußmarsch zum nächsten ...
Und so gab für jeweils wenige Euro u.a. IB 352 Der Bauernkrieg, IB 849 Grieshaber ohne die Angabe auf auf dem Hinterdeckel oder ein IB 408/2 Die schöne Magalona. Besonders gefreut habe ich mich über ein IB 613 Die Kinder der Kaiserin, welches von Hans Fronius (hat mehrfach für IB illustriert) und seiner Frau Christel 1956 als Geschenk signiert wurde (s. Bild anbei). Der Antiquar hat nach dem Tod von Hans Fronius von dessen Witwe (mittlerweile ebenfalls verstorben) einige Einzelstücke erwerben können. Natürlich habe ich für dieses Unikat gerne ein paar Euro mehr bezahlt. Ein Stapel weiterer schöner Erstausgaben sowie interessante Varianten warten nun darauf, nach und nach in meine Sammlung eingearbeitet zu werden. Zusätzlich gab mir ein älterer Herr noch eine Handvoll alte Verlagsanzeigen mit, die ich ebenfalls gelegentlich durchsehen werde.
(Dr. Michael Steiner)

Do, 08.08.2013

Der Sammler auf Reisen: Antiquariate in New York

Ein kürzlicher Abstecher nach New York City während meines Urlaubs ist hinsichtlich der Bücherleidenschaft berichtenswert. Ein wenig hatte ich mich darauf vorbereitet und der erste Besuch galt dem angeblich größten Antiquariat der Welt: Strand. Die Eigenwerbung lautet 18 Miles of Books und das kann in dem Riesengebäude schon stimmen. Enttäuschend ist jedoch die eher lieblose Aufschichtung der Buchmassen und Werke in deutscher Sprache kommen so gut wie nicht vor. Ich bin ohne ein Buch gegangen, das kommt bei mir in einem Antiquariat sonst faktisch nicht vor. Einzige "Trophäe": Ein aktuelles Membership Directory der ABAA, so daß ich vor dem nächsten USA-Besuch mal reinschauen kann. Danach habe ich Ursus Rare Books besucht, doch mehr als Schauen und Staunen war dort nicht drin, denn die Preise beginnen im hohen dreistelligen Bereich und gehen auch mal über die 200000 Dollar hinaus. Den aktuellen Katalog durfte ich aber mitnehmen. Ein weiteres Antiquariat (Baumann), von dem ich wußte, daß es noch teurer ist als Ursus, habe ich vorsorglich gleich weggelassen. Dafür bin ich im Argosy (nicht im ABAA) gewesen und das war richtig nett und interessant. In einem Regal "Books about books" habe ich mir aus reichlich vorhandener Lektüre Modern Book Collecting (Robert A. Wilson, 1980) ausgesucht - ein wirklich lesenswertes Buch, in dem der amerikanische Autor (in seinem Besitz ist die umfangreichste Sammlung Gertrud Stein) viele Aspekte des Büchersammelns anschaulich darlegt; weiterhin Understanding Book-Collecting von dem Engländer Grant Uden, ähnlich geschrieben, aber mehr europäische Ausrichtung. Es gab/gibt zahlreiche solche Bücher auf dem amerikanischen Buchmarkt, das war mir so nicht bekannt. Beim Bezahlen habe ich in einer "Kiste" dann doch noch ein IB 461/1A von Hofmannsthal: Gedichte in der ersten Auflage gefunden - kein besonderes Exemplar der Insel-Bücherei, aber es gewinnt für mich durch den Ort des Erwerbs Bedeutung.
(Dr. Michael Steiner)

Mo, 25.02.2013

Der Sammler auf Reisen: Mailand im Februar

 
Mailand ist nicht nur die Stadt der Mode, der Banken und der Automobilindustrie, sondern auch das Zentrum des italienischen Buches. Mehrere große Verlage wie Feltrinelli und Mondadori haben hier ihre Firmenzentrale, große Buchhandlungen bieten teils auf mehreren Etagen ihre Bücher an den besten Straßen und Plätzen der Stadt an. Einige werden direkt von den Verlagen betrieben. Auch die Kirche besitzt hinter dem mächtigen Dom, dem drittgrößten Kirchengebäude der Welt, eine große Spezialbuchhandlung, wo man beispielsweise als Nichtkatholik staunend vor einem ganzen Regal Mariologie steht. Die Bücher der italienischen Verlage sind meist schön gemacht und gut gedruckt – wenn da nur nicht die Sprachbarriere wäre ... Die Stadt ist nicht gerade mit Antiquariaten übersät, doch in den zentralen Einkaufs-Passagen „Gallerie Vittorio Emanuele II“ befindet sich ein bestens ausgestattetes Kunstantiquariat, das sich vor den Touristen schützt, in dem es erst nach Klingeln öffnet. In einer mehrstöckigen Buchhandlung befindet sich ein bibliophiles Antiquariat mit ebenfalls verschlossener Glastür, die nur für den echten Kunden geöffnet wird.

 
Auf dem Domplatz fand während unseres Besuches in der Stadt ein stark frequentierter Antiquariatstag unter freiem Himmel statt, zu dem sich trotz frostigen Winterwetters rund 20 bestens bestückte Antiquare einfanden, viele mit dekorativer Graphik und Plakaten, die auch dem Sprachunkundigen Freude bereiteten. Eine Mailänder Besonderheit sind vier Bücherwagen, die ständig an einem Platz nahe dem Bahnhof stationiert sind. Sie ziehen morgens die Rollos hoch und bieten auf wenigen Quadratmeter Grundfläche eine erstaunliche Menge an Büchern feil.
(Carsten Wurm)
 
Fotos: Gabriele Ballon

So, 19.08.2012

Der Sammler auf Reisen: Fotoimpressionen aus der Sodann-Bibliothek

Heute erreichte mich ein kleiner Gruß aus dem Urlaub unseres Mitglieds Hiltraud Schröder:


... Anfang August waren wir für ein paar Tage in Dresden, auf der Hinfahrt haben wir die "Peter Sodann-Bibliothek" in Staucha besucht; sehr interessant und sehenswert; Ordnungsprinzip nach Verlagen. Weiter im Ausbau: Antiquariat und Theater. Es werden Bücher, Zeitschriften gesammelt, für das Antiquariat, auch Verlage, die vor oder nach der DDR existierten, z.B. Malik, Universum u.u.u. ...
(Hiltraud und Barbara Schröder)