Bildende Künstlerinnen und Künstler im Exil 1933–1945
Kunstwerke aus der Sammlung Memoria Thomas B. Schumanns
Etwa eine halbe Million Menschen wurde ab 1933 von den Nationalsozialisten wegen ihrer politischen Gesinnung oder jüdischen Herkunft aus Deutschland vertrieben und zur Emigration gezwungen.
Unter den vielen Intellektuellen, die ab 1933 ins weltweite Exil vertrieben wurden, waren auch mehrere hundert bildende Künstler. Außer den wenigen Berühmten, wie Max Beckmann, Oskar Kokoschka, George Grosz, Josef Albers oder Max Ernst, gerieten die allermeisten nach 1945, als Abstraktion und Informel vorherrschten, in unverdiente Vergessenheit, obwohl sie bis 1933 durchaus eine wichtige Rolle gespielt hatten. Wie sehr zu Unrecht diese Künstler nicht mehr präsent sind, belegt die Sammlung Memoria des Verlegers Thomas B. Schumann, der seit Ende der neunziger Jahre über 750 Arbeiten von emigrierten Künstlern und Künstlerinnen zusammengetragen hat, die vor, während oder auch nach der Zeit ihres Exils entstanden sind.
Anlässlich des Jahrestags der Bücherverbrennung vom 10. Mai, dem ersten Fanal der zerstörerischen Kulturpolitik der Nationalsozialisten, zeigt die aktuelle Ausstellung im Dialograum Kreuzung an St. Helena einen Ausschnitt der Sammlung Memoria Thomas B. Schumanns in der Absicht, auf infolge der Emigration unbekannt gebliebene Künstler und Künstlerinnen, wie z. B. Eugen Spiro, Charlotte Berend Corinth, Arthur Kaufmann, Herbert Fiedler, René Halkett, Carl Rabus, Hans Tombrock oder Rudolf Jacobi, aufmerksam zu machen.
Denn sie schufen Werke, so die Kunsthistorikerin Dr. Brigitte Schad 2013, „deren Qualität erstaunen lässt“. Zugleich verbinden wir mit dieser Initiative den Wunsch, für die laut WDR und FAZ „einzigartige“ Sammlung Memoria mitsamt Archiv in Bonn ein Domizil zu finden, d. h. ein Museum inklusive Forschungsstätte für Exil-Kunst und auch Exil-Literatur zu schaffen.
Eine Initiative der Projektgruppe Museum des Exils Bonn (Jürgen Repschläger, Thomas B. Schumann, Georges Paul), kuratiert von Georges Paul, veranstaltet vom Dialograum Kreuzung an St. Helena, in Kooperation mit: Edition Memoria, Antiquariat Walter Markov, In Situ Art Society, Singularity Arts Collective und mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Bonn.
Vernissage: 10. Mai 2019, 19 Uhr
Ausstellung: 10. Mai - 6. Juni 2019
Rahmenprogramm: kreuzung-helena
Finissage: 6. Juni 2019, 19 Uhr
Dialograum Kreuzung an St. Helena
Bornheimer Straße 130, 53119 Bonn