Pirckheimer-Blog

Abel Doering

Do, 20.12.2012

Antiquariate in Berlin 2013

Soeben wurde das Antiquariatsverzeichnis für Berlin, herausgegeben vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, ausgeliefert. Es haben sich 71 Antiquariate, nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Falkensee, Ihlow, Wünsdorf und sogar aus Cottbus eintragen lassen, einige davon mit einer Abbildung, sowie eine karitative Organisation. In neuer äußerer Gestaltung finden sich unter den Einträgen auch reine Versandantiquariate, so dass sich die Anzahl der aufgeführten Ladengeschäfte gegenüber dem Vorjahr wieder um ca. 10 % verringerte. Enthalten sind wichtige Angaben zu Verkehrsverbindungen, eventuelle Öffnungszeiten, Spezialgebieten und, soweit vorgesehen, zu Katalogen. Darüber hinaus werden Antiquariatsnamen und Sachgebiete in einem Register aufgelistet. In einem kleinen Stadtplan werden die Standorte der Berliner Antiquariate angezeigt. Im abschließenden Anzeigenteil findet sich auch wieder ein Inserat der Pirckheimer-Gesellschaft.
Das Verzeichnis erschien in einer Auflage von 13.500 Exemplaren und ist in allen gelisteten Antiquariaten und in der Berliner Geschäftsstelle des Börsenvereins zu erhalten oder kann durch Klick auf die Abb. als PDF heruntergeladen werden.

Di, 02.10.2012

Konstituierung des Vorstands

Die Funktionen innerhalb des Vorstands werden wie folgt verteilt:

Vorsitzender: ...
Stellvertretender Vorsitzender: Ferdinand Puhe
Schatzmeister: Abel Doering
Schriftführer: Ernst Reif
Weiteres Vorstandsmitglied: Prof. Dr. Peter Arlt

Beschluss Nr. 1 in 2012

Di, 11.09.2012

Fotos aus Ingolstadt und Eichstätt

 
Die ersten Fotos von unserem Jahrestreffen sind online und können durch Klick auf das Foto heruntergeladen oder als Diashow abgespielt werden. Die Rechte verbleiben bei unseren Mitgliedern Peter Meinfelder, Ralf Parkner, Abel Doering, Gisela Klostermann und Matthias Gubig, sowie bei Peter Skodawessely.
(Strg und + verändern die Bildgröße, Rückstellen durch Strg und 0)

Mo, 10.09.2012

neuer Vorstand

Die Mitgliederversammlung der Pirckheimer-Gesellschaft hat am Wochenende in Ingolstadt turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt.
 
Dem neuen Vorstand gehören an: WK - Vorstandsvorsitzender, Peter Arlt (Gotha), Abel Doering (Berlin) - Schatzmeister, sowie Ferdinand Puhe (Eltville) - Stellv. Vorsitzender und – als neues Vorstandsmitglied – Ernst Reif (Reichertshofen) - Schriftführer. Konrad Hawlitzki (Berlin) stand aus Altersgründen für eine Wiederwahl in den Vorstand nicht mehr zur Verfügung.

Außerdem beschloss die Mitgliederversammlung, dass das Pirckheimer-Jahrestresffen 2013in Gera und Greiz stattfinden wird. Die Organisation wird in den Händen von Udo Wittkowski liegen.

Mo, 21.05.2012

3. Berliner Antiquariatstag

Konrad Hawlitzki, Manfred Funke, Abel Doering, Foto © R.F. Meyer
Riewert Q. Tode, Foto © A. Doering
Nachdem wir aufgrund unseres Jahrestreffens am 1. Berliner Antiquariatstag nicht teilnehmen konnten, war auf dem 3. Antiquariatstag im Hotel Ellington neben dem Berliner Bibliophilen Abend auch wieder die Pirckheimer-Gesellschaft präsent. Es gab mit 29 Ständen zwar 6 teilnehmende Antiquariate weniger als beim letzten Mal und auch von unseren Mitgliedern waren nur noch Christian Bartsch, Riewert Q. Tode und Uwe Domke (auch BBA) unter den Ausstellern vertreten, aber wir konnten dennoch an unserem Informationsstand einigen bibliophil Interessierten die Arbeit und Ziele unserer Gesellschaft näher bringen, obwohl es, vermutlich aufgrund des herrlichen Sommerwetters, weniger Bücherfreunde in die schwüle Halle der Messe zog. Das kann auf dem nächsten Berliner Antiquariatstag am 11. November 2012 nur besser werden!
Foto © A. Doering
Übrigens: einige weitere Fotoimpressionen finden sich auch im Blog des Kollegen Rainer Friedrich Meyer.
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Do, 29.03.2012

Heidrun Hegewald

Der 75. Geburtstag von Heidrun Hegewald am 21. Oktober 2011 gab Anlaß, in ihrem gerade erschienenen Buch mit dem von Marivaux entliehenen Titel Ich bin, was mir geschieht zu lesen, und die Lektüre fesselte. Bei diesem, vom Verlag Neues Leben als Biographie bezeichneten Titel handelt es sich um eine Sammlung publizistischer Arbeiten der Malerin aus den letzten 20 Jahren, wobei den Texten schwarzweiße Abbildungen ihrer Werke beigefügt sind. Das Büchlein, 160 Seiten im Oktavformat zum Preis von 9,95 Euro, wurde auf 120gr Offsetpapier im Digitaldruck produziert und ist ordentlich in einem von Michael de Maizière gestalteten festen Pappband gebunden. Man nimmt es gern in die Hand. Allerdings setzt der an sich richtig vorangestellte Hinweis des Verlages: »Die Abbildung der Arbeiten von Heidrun Hegewald … folgt keiner illustrativen Absicht. Assoziation ist hoffentlich unvermeidlich«, etwas voraus, was das Buch gar nicht halten kann, denn die Bildchen, und das soll meine einzige Kritik an diesem Bändchen sein, sind leider teilweise recht klein geraten und werden weder der tatsächlichen Größe der Arbeiten noch dem geradezu philosophischen Gehalt der Texte gerecht.
Die Texte der Heidrun Hegewald erklären mit dem scharfen Blick einer Rosa Luxemburg die spätkapitalistische Wirklichkeit und beschreiben gleichzeitig mit den Augen einer Malerin voller Poesie mecklenburgische Landschaften und menschliches Miteinander. Ein gleichsam humanistisch analysierendes wie von Farben und Formen inspiriertes Schauen. Die Notate und Reden zeigen nochmals deutlich, daß sich Heidrun Hegewald neben ihrer Passion als Malerin auch als Schriftstellerin profiliert hat, was vielen, ich gestehe auch mir, lange Zeit verborgen geblieben ist. Diese Lücke schließt das Buch in beeindruckender Weise, indem es teilhaben läßt am Werden einer Künstlerin, die mit dem Trauma des Faschismus aus ihrer Kindheit in der DDR zur Künstlerin wurde und jetzt mit wachem Blick den bundesdeutschen Osten und das Leben im marktwirtschaftlich bestimmten Europa sieht und beschreibt. Ihre Texte verweisen auf die Perversion der modernen Gesellschaft und auch auf daraus resultierende Verflachung der deutschen Sprache und Alltagskultur. Und sie schreibt das konsequent, teilweise bewußt Konventionen der Rechtschreibung aufbrechend, bis hin zu interessanten Wortschöpfungen wie das von den Genießern des Choriner Musiksommers, die die Musik aus mitgebrachten Proviantkörben umessen.
Genau darin liegt für mich der eigentliche Wert dieser Texte. Es ist nicht das nähere Kennenlernen einer Künstlerin, die mit ihrem Schaffen einen wesentlichen Beitrag zur bildenden Kunst der DDR geleistet hat und auch nicht die Entdeckung der Schriftstellerin Hegewald. Es ist der allen Texten immanente, immer wieder brillant formulierte Aufruf, sich nicht in die bürgerliche Bequemlichkeit eines Vernunft, Menschlichkeit und wirkliche Kunst vergessenden, mediengesteuerten Konsumenten zu ergeben, sondern stets zu schauen, genau hinzuschauen, zu überdenken und ebenso ästhetisch zu genießen, der das Buch für jeden kulturell Interessierten bedeutsam macht.
(ad, MARGINALIEN 205, S. 94)

So, 18.03.2012

Exemplar 44

Als ich mich am 17. März zur Leipziger Buch- und zur 18. Antiquariatsmesse aufmachte, traf ich im Bus erst einmal japanische Prinzessinnen, blutbespritzte Chirurgen, martialisch anzusehende Schwertkämpfer, drollige Fabelwesen und auch einen weiteren Pirckheimer. Ich sah sie alle auf der Messe wieder und weitere Pirckheimer. In den Nachrichten hatten wir zwar gehört, dass die diesjährige Messe einen Besucheransturm verzeichnet, aber was sich dann vor Ort zeigte, war überwältigend. Diese Messe ist zu einem wirklichen Volksfest geworden, wobei mich vor Allem wieder beeindruckte, wie viele noch junge Buchliebhaber Leipzig anzieht. Und dabei war die Abteilung Manga und Comic bei Weitem nicht mehr so groß, wie noch im vergangenen Jahr, dafür war das Kinder-, Jugend- und Schulbuch diesmal umfangreicher vertreten. Erfreulich war auch festzustellen, dass das Thema Buchgestaltung und Buchkunst wieder stärker im Mittelpunkt der Buchpräsentation stand, natürlich neben dem Hörbuch und elektronische Medien, die das Buch im klassischen Verständnis weiter zunehmend verdrängen. Aber es scheint sich eben auch die gegensätzliche Tendenz abzuzeichnen, dass neben dem digitalen "Buch" ebenso das gedruckte, das künstlerisch gestaltete Buch und sogar das Buchhandwerk wieder an Bedeutung gewinnt. Und es waren, so hatte ich den Eindruck, wieder mehr Graphiker und Buchkünstler, kleinere Pressen und Verlage vertreten, für die das Buch nicht ausschließlich ein Verkaufsprodukt, sondern ein Kunstobjekt ist.
Diese positive Einschätzung zur Zukunft des Buches konnte man für die Antiquariatsmesse leider nicht in gleichem Maße treffen. In den Gesprächen war deutlich herauszuhören, dass für viele Antiquare nur noch die Präsenz auf dieser Messe wichtig ist und sie von vornherein kaum mit einem nennenswerten Umsatz rechneten. Auch die angeschlossene Antiquariatsmeile, eine lange Regalstrecke mit kleinpreisigen Titeln, wurde nicht unbedingt positiv eingeschätzt, da man feststellte, dass sich die Kunden zwar gern mit billigem, oder besser "preiswertem" Lesefutter eindeckten, sich aber für die raren Sammlerstücke kaum interessierten. So hielt sich der Ansturm auf die Antiquariatsmesse im Gegensatz zur Antiquariatsmeile auch in Grenzen. Nur so kann ich mir erklären, dass ich noch am vorletzten Tage der Messe problemlos die aktuelle Nummer der Insel-Bücherei "Günter Grass, Lebenslang", die für die 18. Antiquariatsmesse in einer Sonderausgabe von 200 nummerierten Exemplaren erschien, bei meinem Bonner Kollegen als Nummer 44 erstehen konnte.
(ad)

Do, 01.03.2012

Herzlichen Glückwunsch zum 60sten

Wir wünschen unserem Schatzmeister, dem Berliner Antiquar Abel Doering alles Gute zu seinem heutigen Jubiläum sowie Freude an Kunst, Literatur und den schönen Büchern, selbstverständlich verbunden mit dem ausdrücklichen Dank für das stete Engagement für die Pirckheimer und bei der Pflege unserer Internetpräsenz.

Fr, 16.12.2011

Antiquariate in Berlin 2012

In diesen Tagen erscheint eine aktualisierte Broschüre der in Berlin und Umgebung ansässigen Antiquariate. Zur Aufnahme entschlossen sich 74 Ladengeschäfte und Versandantiquariate. Damit bestätigt sich wiederum ein seit dem Jahr 2000 zu beobachtender Abwärtstrend, es sind gegenüber dem Vorjahr erneut 11 Antiquariate weniger, die gelistet werden.
Die Antiquariate werden innerhalb eines Bezirkes in alphabetischer Reihenfolge genannt. Auf den inneren Umschlagklappen befindet sich wie gewohnt ein Plan Berlins, in welchem der Standort der aufgeführten Antiquariate eingetragen ist. Ein Sachregister am Ende des Verzeichnisses hilft bei der Orientierung auf dem Antiquariatsmarkt. Im Anzeigenteil findet sich auch wieder die Pirckheimer-Gesellschaft. Ein Namensregister beschließt das Verzeichnis, welches vom Landesverband Berlin-Brandenburg des Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben wurde.
Der Katalog liegt u.a. in den betreffenden Antiquariaten aus und wird von diesen kostenlos abgegeben. Durch Klick auf den nebenstehenden Titel können Sie eine pdf-Version aufrufen.

Do, 16.12.2010

Humoristica Judaica

Unser Mitglied Jürgen Gottschalk startet mit seine neue Seite zum Thema "Jüdischer Humor" eine Novität im deutschsprachigen Netz. Bereits nach wenigen Tagen finden sich auf der Seite über einhundert Abbildungen von Titeln seiner Sammlung, sowie wissenschaftliche Untersuchungen, die den Pirckheimern und dem Berliner Bibliophilen Abend teilweise aus Vorträgen bekannt sind. Die Gestaltung und Betreuung der Seite, für die in den nächsten Monaten ein beträchtliches Wachstum geplant ist, übernahm unser Mitglied Abel Doering.

è Humoristica Judaica

Mo, 30.08.2010

Umzug unseres Archivs

    Da die bisher genutzten Räume gekündigt wurden, musste das Lager der Pirckheimer-Gesellschaft in drei etwas kleinere Räume umziehen und befindet sich ab dem 1. September 2010 in de Bornholmer Straße 18 in Prenzlauer Berg, in unmittelbarer Nähe seines alten Standorts. (Post bitte an untenstehende Adresse)

    Der Umzug war natürlich Anlaß, den Bestand, der aufgrund der häufigen Nutzung in den letzten Jahren durch verschiedene Personen etwas an Übersichtlichkeit verloren hat, zu sichten und zu ordnen. Neben dem Archiv mit den Manuskripten und Belegexemplaren der MARGINALIEN, sowie dem Archiv unserer Mitgliedergaben, Geschenke anderer bibliophiler Organisationen, Bibliotheken und Freunden der Pirckheimer-Gesellschaft, enthält das Lager auch eine Reihe von Gaben unserer Gesellschaft, graphischen Beilagen der MARGINALIEN, Plakaten zu Ausstellungen, Gaben zu Jahrestreffen, Gedenkmedaillen und vieles andere mehr, welche den Pirckheimer-Freunden zur Komplettierung ihrer Sammlung zur Verfügung stehen. Die MARGINALIEN selbst sind fast vollständig ab Heft 16 im Angebot, das Heft 1 als Reprint.
    Das Archiv enthält zwar bedauerlicherweise aufgrund der Wirren beim Ende der DDR nicht mehr alle Publikationen und Jahresgaben der Pirckheimer-Gesellschaft, der vorliegende Bestand, einschließlich aller MARGINALIEN steht Interessierten, sowie für wissenschaftliche Arbeiten jedoch uneingeschränkt zur Verfügung.
    Gern zeige ich Ihnen zu untenstehenden Zeiten in einer individuellen Führung durch unsere Bestände dieses Lager und würde mich freuen, wenn Sie dabei etwas für sich entdecken und das eine oder andere Stück für Ihre Sammlung zugunsten unserer Vereinskasse käuflich erwerben. Sie können bei mir jederzeit einen Termin vereinbaren.
(Abel Doering) 

Di. - Fr. 12:00 - 18:30 Uhr
Sa.        10:00 - 14:00 Uhr


Hinterhof-Antiquariat
Driesener Str. 13, 10439 Berlin
Tel./Fax: 030 96518862

E-Mail

Fr, 21.05.2010

BBA - relaunched



Der Webauftritt des è Berliner Bibliophilen Abend wurde in die Hände von Abel Doering gelegt. Dieser übernahm vorsichtig das bisherige Design und Konzept der Seite, verbesserte die Optik etwas und entfernte veraltete Scripts, so dass das Seite schnelle geladen wird. Das Erscheinungsbild sollte jetzt wieder so sein, wie ursprünglich gedacht. Hinzugefügt wurden einige Informationen, vor Allem zu Publikationen der letzten Jahre, sowie eine lange vermisste Suchfunktion.

siehe auch è Börsenblatt

1 Kommentar:
Die geringfügigen bibliographischen Korrekturen zu den BBA-Publikationen sind zu loben.
Wesentliche Teile der Publikationen des BBA konnten durch die rechtzeitige Emigration von Dr. Abraham Horodisch [1898-1987] und Dr. Emil F. Tuchmann [1885-1963] im Jahre 1933 ins Ausland verbracht werden.
Dazu gehörten auch die vollständigen Druckerzeugnisse von Aldus-Druck, Berlin. Die Brüder Erich und Reinhold Scholem hatten diese Möglichkeit 1937-38 nicht mehr.
(Hartmut Erlemann)

Do, 07.05.2009

Jahrestreffen 2009

Liebe(r) Pirckheimer-Freund(in),

vermutlich haben Sie sich zur Teilnahme am diesjährigen Jahrestreffen / Mitglieder-versammlung vom 3. bis 5. Juli 2009 in Weimar bereits angemeldet, in diesem Fall brauchen Sie nicht weiterzulesen. Falls Sie sich aber nicht rechtzeitig anmelden konnten und sich doch noch entschließen möchten. an unserem Treffen teilzunehmen, kann ich darauf hinweisen, dass Sie dazu noch die Möglichkeit haben. In diesem Fall bitten wir, die Anmeldung in den nächsten Tagen nachzuholen, um dem Organisator Planungssicherheit zu geben. Sie können mir Ihre Teilname telefonisch mitteilen: 030 96518862 oder per E-Mail.

Weitere Informationen finden Sie im geschützten Bereich auf è pirckheimer-gesellschaft.org. Dort können Sie auch nachsehen, ob Sie als Teilnehmer des Jahrestreffens registriert sind.

Mit biblioVielen Grüßen,
Abel Doering

Mo, 02.03.2009

Bibliographie der Büchergilde Gutenberg

Bibliographie 1924 bis 1933 mit allen bekannten Auflagen und Einbandvarianten

In seinem Katalog 155 stellt unser Mitglied Frank Albrecht nicht nur eine Reihe von Büchern aus dem Nachlaß des Künstlers und Schriftstellers Rolf Schott vor - die Freunde und Sammler der Büchergilde Gutenberg finden in diesem Katalog auch eine vollständige Bibliographie der Büchergilde von 1924 bis 1933.

Dieser Katalog ist als PDF (2 MB) online abzurufen (klick
è
hier). In der Online-Variante sind viele Abbildungen farbig. Gegen eine Schutzgebühr von 5.- € kann man auch einen gedruckten Katalog beziehen, hier sind die Abbildungen jedoch schwarz/weiß.
Mozartstrasse 62
69198 Schriesheim
REZENSION

Einen Antiquariatskatalog zu rezensieren, ist schon etwas ungewöhnlich, aber vielleicht macht ein Satz aus dem Internet dieses Ansinnen verständlicher: „Antiquariatskataloge enthalten mitunter wahre Schätze, das ist hinlänglich bekannt. Es gibt aber auch Kataloge …, die sind von sich aus schon ein solcher Schatz.“ Diese Worte auf Szyllas Lesezeichen beziehen sich auf den Antiquariatskatalog 155, der weit-aus mehr ist als nur ein Angebot antiquarischer Bücher: Endlich liegt uns mit ihm eine vollständige Bibliographie der Büchergilde Gutenberg bis 1933 vor, eine längst überfällige Arbeit, die unser Mitglied, der Antiquar und Verleger Frank Albrecht, geleistet hat. Wie sehr Sammler auf diese Bibliographie gewartet haben, zeigt sich daran, daß bereits wenige Stun-den nach Veröffentlichung eines Hinweises auf den Katalog auf unserer Internetseite dazu Nachfragen eintrafen.
__ Diese Bibliographie wird für manchen Sammler Anlaß sein, sich wieder einmal näher mit der verdienstvollen Büchergilde Gutenberg zu beschäftigen, die in verlegerisch und buchkünstlerisch anspruchsvollen Ausgaben, teilweise Erstausgaben, Autoren wie Jack London, B. Traven oder Martin Andersen Nexö für Leser der unteren Bevölkerungsschichten bereitstellte. Sie enthält wertvolle Hinweise auf ungenaue Angaben zu Erscheinungsjahr und Auflage einzelner Ausgaben, auch wenn mitunter ungeklärt bleiben muß, ob es sich bei bestimmten Varianten eines Buches um eine Neuauflage oder lediglich um eine neue Bindequote handelt. Besonders verdienstvoll sind zahlreiche Hinweise auf Varianten, die bislang in einschlägigen Darstellungen, wie
Britta Friedsam, Das illustrierte literarische Gebrauchsbuch bei der Büchergilde Gutenberg (2008) oder Bernadette Scholl, Die Büchergilde Gutenberg 1924-1933 (in: Buchhan-delsgeschichte 1983, Nr. 3), noch nicht katalogisiert sind.
__ Der Katalog 155 enthält nicht nur die Bibliographie, sondern neben einem Angebot lieferbarer Titel der Büchergilde auch Bücher aus dem Nachlaß des Künstlers und Schriftstellers Rolf Schott. Damit führt Frank Albrecht eine Reihe von Katalogen fort, die sich mit Einbandgestaltung des 20. Jahrhunderts, Georg Salter, der Reihe Der jüngste Tag, russischer Avant-garde und anderen interessanten Themen beschäftigen und von denen jeder für sich eine Besprechung in den MARGINALIEN wert wäre. Die Kataloge und damit auch die Bibliographie der Büchergilde Gutenberg sind nicht nur gedruckt erhältlich, sondern kostenlos
online abrufbar, die Bibliographie ist online sogar mit Farbabbildungen zu betrachten, während die Printausgabe nur in Schwarzweiß gedruckt ist.
__ Obwohl ich weiß, daß der Autor als langjähriger Sammler, Liebhaber der Büchergilde Gutenberg und Antiquar gründlich und gewissenhaft recherchiert hat, wird es trotzdem für den Sammler eine Herausforderung sein, eine nicht in diesem Katalog beschriebene Ausgabe zu finden und sie dem Bibliographen zu präsentieren. Mit dem ersten Fundstück wäre eine zweite Ausgabe der Bibliographie begonnen, die eventuell nicht nur als Bestandteil eines Antiquariatskatalogs erscheint.
Abel Doering
(Vorabdruck aus
MARGINALIEN 194, 2/2009)

ANMERKUNG (22.4.2009)
Da mein erster Katalog zur Büchergilde hier auf einiges Interesse gestoßen ist, kurz der Hinweis, daß nun der zweite Katalog erschienen ist: "Die Büchergilde im Exil sowie Neueingänge". Diesmal enthält der Katalog jedoch nicht eine vollständige Bibliographie sondern nur meine Bestände der Büchergilde für den Zeitraum 1933 bis 1949, es sind aber immerhin wieder 217 Bände, die ausführlich beschrieben und abgebildet sind.
Sie können den Katalog wieder unter
www.antiquariat.com als Pdf kostenlos herunterladen.
(Frank Albrecht)

Do, 27.11.2008

Handbuch für den Buch- und Grafiksammler

von Arnulf Liebing

Ausgehend von seiner langen Erfahrung als Sammler und Antiquar untersucht der Autor kritisch, welche Vor- und Nachteile für den Sammler aus der Wandlung des Marktes in den letzten Jahren entstanden sind. Dabei verliert er die eigentlichen Objekte, die Bücher und Grafiken, nicht aus den Augen, sondern beschreibt liebevoll viele Details. Nur hat sich eben teilweise der Blickwinkel etwas geändert. So wird beispielsweise gezeigt, wie moderne Computersatzprogramme Techniken anwenden, die Gutenberg erfand - und die scheinbar längst vergessen waren. Oder es wird einer Betrachtung unterzogen, wie durch den Internethandel ein neues Recht für Käufe entstand. Der Autor versucht, bei aller Liebe zum konservativen Sammeln, die neuen elektronischen Techniken dem Sammler näher zu bringen und aufzuzeigen, dass man sich deren Komplexität kaum entziehen kann.

è Königshausen u. Neumann
168 Seiten mit zahlreichen Abbildungen,
16 Farbtafeln und Begleit-CD.
Hardcover-Pappband m. Fadenheftung,
€ 34,80 CHF 60,90
ISBN 978-3-8260-3751-1


è Bücher-Sammler

REZENSION

Wahrscheinlich geht den meisten Bücherfreunden zuerst der Gedanke durch den Kopf: Wieder eine Anleitung zum Sammeln von Büchern und Graphik! Wer seit Jahrzehnten als Bibliophile in Antiquariaten oder Auktionshäusern, auf Trödelmärkten und Graphikmärkten unterwegs ist, wird denken, solch ein Handbuch kann eigentlich nicht viel Neues bringen. Man hat seine Erfahrungen gemacht oder machen müssen und kennt die einschlägigen Bücher, in denen alles gesagt ist.
__ Daß man sich hier im Irrtum befindet, wird einem schnell bewußt. Der Computer hat eben nicht nur traditionelle Techniken der Buchherstellung abgelöst (das Objekt der Begierde ist, wenn es heute entsteht, nicht mehr dasselbe wie früher), sondern das Internet hat in den letzten Jahren auch das Sammeln stark beeinflußt und „vielleicht trivialer gemacht“, wie der Autor bereits im Vorwort feststellt (S. 7). Diesen Aspekt aus dem Auge zu lassen, wäre für das Sammeln genauso schädlich wie die Vernachlässigung von modernen Recherchemethoden oder das Ignorieren von Rechtsfragen.
__ Der Autor Arnulf Liebing ist selbst Sammler und hat als Antiquar in langjähriger Praxis Erfahrungen mit dem Wandel des von ihm beschriebenen Metiers gemacht. Der Inhalt des Handbuches erstreckt sich von ausführlichen Hinweisen zu Typographie, Illustration, Papier und Einband über Sammelobjekte, wie Pressendrucke und Exlibris, Untersuchungen über den Antiquariatsmarkt und das Internet bis hin zu Fragen des Rechts. Neben einem Verzeichnis wichtiger Fachbegriffe im Anhang ist auch der gesamte Inhalt übersichtlich gegliedert, so daß einzelne Beiträge nachgeschlagen und separat gelesen werden können. Die Abbildungen im Handbuch sind nicht nur ansprechend und machen Lust auf das Sammeln, sie sind häufig auch notwendige Bildbeispiele für die textlichen Erläuterungen, zum Beispiel um den Unterschied einer Originalschrift in 17 Punkt zu einer Schrift aufzuzeigen, die von 10 auf 17 Punkt skaliert wurde (S. 41). 16 Farbtafeln auf Kunstdruckpapier im Anhang geben nochmals einen schönen Einblick in die Welt des guten Drucks.
__ Das Buch beschäftigt sich nach kurzen Ausflügen in Geschichte des Buchdrucks und Grundlagenwissen zunehmend mit aktuellen Fragen. Insbesondere in Betrachtungen zu zeitgenössischen Entwicklungen wie dem Internethandel und den daraus erwachsenden rechtlichen Problemen konnte der Autor aus langen Diskussionen, die vornehmlich unter Antiquaren geführt wurden, schöpfen – ich nahm daran teil und fand im Handbuch treffende Zusammenfassungen. Gerade diese Abschnitte machen auch den Wert des Buches für den gestandenen Sammler aus, hier finden sich wichtige Fakten, die für zeitgemäßes Sammeln nicht mehr ignoriert werden können, denn es werden die wesentlichen Methoden, die die modernen Medien dem Sammler bieten, vorgestellt und mit ihren Vor- und Nachteilen sowie eventuellen juristischen Fallstricken erläutert. Völlig vernachlässigt dagegen werden leider im Buch die Vereinigungen von Bücherfreunden, der Gedankenaustausch und die bibliophilen Zusammenkünfte, die für viele Sammler ihre Passion erst abrunden. Offensichtlich entspricht dieser Aspekt des Sammelns nicht der Intention des Autors. Ich hätte mir im Handbuch einen deutlichen Hinweis oder eine Übersicht über diese Vereinigungen gewünscht. Zumindest hätte sich eine Linkliste angeboten – gerade, um einem „jungen Sammler“ den Weg zu Gleichgesinnten aufzuzeigen. So wird der bibliophil Interessierte nicht durch das Handbuch, sondern erst durch die im Buch angeregten Recherchemöglichkeiten im World Wide Web auf diese Gesellschaften aufmerksam werden.
__ Das Buch hat eine seinem Inhalt entsprechende solide Aufmachung: einen stabilen, glatten Pappeinband und (es gibt sie noch!) Fadenheftung. Beigelegt ist dem Buch eine CD, die neben nützlichen Links auch die Demonstrationsversion der von Liebig entwickelten Sammlersoftware PALplus enthält. Viele Bücherfreunde kennen und nutzen diese Software zum Katalogisieren der eigenen Bibliothek. Sie wir auch im Textteil vorgestellt. Bedauerlicherweise ist die CD innen auf dem hinteren Deckel eingeklebt, so daß das Vorsatzpapier bei der Entnahme leicht beschädigt werden kann. Diese CD erhebt leider nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und eine Aufzählung von gerade mal drei (!) Bibliophilengesellschaften und sage und schreibe acht (!) Antiquariaten in Deutschland und in der Schweiz ist nicht nur unvollständig, sondern letztlich überflüssig. Der Autor verweist darauf, daß die Links „nach einer ganz persönlichen, individuellen Auswahl“ aufgenommen wurden. Sehr zu begrüßen ist dagegen, daß sich auf der CD alle wichtigen Recherchemöglichkeiten, wie Links zu Bibliographien und Katalogen wiederfinden, sowie ein nützliches „ergänzbares Wörterbuch“ mit gebräuchlichen Abkürzungen, welches man beim Suchen auf dem Rechner im Hintergrund laufen lassen kann.

Abel Doering
(Vorabdruck aus MARGINALIEN 193 / 1, 2009)