„Wir lassen uns in die Karten schauen …“ Die Kartenabteilung der Staatsbibliothek

Gerhard Mercator: Himmelsglobus. Löwen, 1551 Kupferstich, koloriert 42 cm Durchmesser, 57 cm Höhe. Staatsbibliothek zu Berlin
 

Vortrag

Die Kartenabteilung besteht seit 1859 als eigenständige Abteilung, die Sammlung kartographischer Materialien reicht jedoch bis zur Gründungszeit der Bibliothek 1661 zurück. Als kartographisches Bestandszentrum der Bundesrepublik Deutschland erwirbt, erschließt und verwaltet die Abteilung Karten, Atlanten, Globen, Topographische Ansichten und Kartographisches Schrifttum aus allen Ländern und Erdteilen. Mit dem Besuch der Abteilung soll eine „Reihe“ begonnen bzw. fortgesetzt werden. Nachdem  uns 2016 Olaf Hamann die Osteuropa-Abteilung vorgestellt hat, sollen in den nächsten Jahren weitere der neun Sonderabteilungen folgen.

Ninon Suckow

Im November stand für die Berlin-Barndenburger Pirckheimer der Besuch der Kartenabteilung der Staatsbibliothek auf dem Programm. Zunächst gab Wolfgang Crom – der Leiter der Abteilung – einen Einblick in die Geschichte der Sammlungen und die Aufgaben der Abteilung. Die Sammlung kartographischer Materialien reicht bis in die Gründungszeit der Bibliothek 1661 zurück. Die Kartenabteilung als eigenständige Organisationseinheit entstand 1859 mit der Übernahme des „Königlich Kartographischen Instituts“ durch die Königliche Bibliothek. Sie ist damit die zweitälteste Sonderabteilung der Bibliothek und entwickelte sich seit dem zur größten Kartensammlung in Deutschland. Die Bestände aus der Zeit zwischen 1500 und 1939 mit etwa 450 000 Einheiten gehören aufgrund des hohen Anteils handgezeichneter Karten des 18. und 19. Jahrhunderts zu den bedeutendsten weltweit. Außerdem finden sich hier ca. 250.000 Karten und ca. 3500 Atlanten, außerdem Globen, ca. 50.000 Ansichten und Reliefs‘. Als kartographisches Bestandszentrum der Bundesrepublik Deutschland erwirbt, erschließt und verwaltet die Abteilung Karten, Atlanten, Globen und topographische Ansichten aus allen Ländern und Erdteilen. Sie ist die größte Kartensammlung in Deutschland und weltweit eine der bedeutendsten. Daneben wird selbstverständlich die kartographische Fachliteratur gesammelt und die einschlägigen Publikationen werden in der Bibliographia Cartographica inhaltlich erschlossen.

Wolfgang Crom hatte ein gutes Dutzend seiner Schätze auf den Tischen ausgebreitet und wusste zu jedem davon aus seiner reichen Kenntnis der Bestände und einem großen Fundus geographisch-historischen Wissens die „spannende Geschichte dahinter“ zu erzählen. Nach dem Vortrag von Wolfgang Crom gab es natürlich die Gelegenheit Fragen zu stellen und alle Exponate nochmals zu betrachten, bevor die Teilnehmer durch das ungewohnt ruhige Haus zurück zum Ausgang geleitet wurden und ein interessanter Abend sein Ende nahm.

Ninon Suckow

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Unter den Linden 8
10117 Berlin
Deutschland

Mit
Wolfgang Crom
Zuständige Regionalgruppe
Berlin-Brandenburg