Frans Masereel – Hanns Conon von der Gabelentz: Die Geschichte einer Sammlung

Exlibris Hanns Conon von der Gabelentz
© Sammlung L. v.d. Gabelentz
Hanns Conon von der Gabelentz, Holzschnitt 1934 von Conrad Felixmüller
© Sammlung L. v.d. Gabelentz
Portrait de Frans Masereel von 1923
© Frans Masereel Stiftung in Saarbrücken und Stiftung
Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Zürich
 

Vortrag

An diesem Abend wird uns Leopold von der Gabelentz die Sammlung seines Vaters vorstellen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entstehung der Sammlung gerichtet sein und auf die Frage, wie Hanns Conon von der Gabelentz überhaupt auf Masereel kam. Natürlich werden auch Stücke aus der Sammlung gezeigt werden.

Bei dem Buch, das der Sammler auf dem abgebildeten Potrait-Holzschnitt von 1934 in der Hand hält, handelt es sich um „Le Soleil“ von Frans Masereel. Er hat offensichtlich also bereits zu dieser Zeit die Werke des Künstlers gesammelt.

Ninon Suckow

Trotz der gleichzeitig stattfindenden Leipziger Buchmesse waren ca. 25 Pirckheimer und Gäste in den kleinen Säulensaal der Berliner Stadtbibliothek gekommen. Leopold von der Gabelentz sprach über die Masereel Sammlung seines Vaters, Hanns Conon von der Gabelentz. Sein Vortrag wurde unterstützt und illustriert durch viele Fotos und einige Originalwerke des Künstlers.

Nach einer kurzen biografischen Einführung widmete er sich der Sammeltätigkeit seines Vaters, mit der er sich eigentlich so richtig erst in den letzten Jahren, nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben beschäftigen konnte. Bedauernd konstatierte er, dass er viele Fragen, die sich auftaten - und noch auftun - seinem Vater nun nicht mehr stellen kann und in der Jugend nicht gestellt hatte. Jetzt hilft nur noch die Recherche im Familienarchiv, wo sich viele bisher unbekannte Details fanden und neue Zusammenhänge erschlossen.

Gabelentz ging auf das bereits sehr frühe Interesse seines Vaters für die Kunst ein, widmete sich den Anfängen seiner Sammlertätigkeit von Graphik und illustrierten Büchern in Leipzig,  und wie sich dieser schon in der Mitte der 20er Jahre den jungen flämischen Künstler Frans Masereel zum Objekt seiner Sammlerleidenschaft erkor. Sehr bald vermisste er das völlige Fehlen einer Bibliographie und setzte sich die Erstellung einer solchen zum Ziel. So verband Gabelentz seine Sammlertätigkeit mit den Recherchen für ein Werkverzeichnis, und veröffentlichte erste Ergebnisse in den Katalogen der FM-Ausstellungen in Mannheim (1929) und Leipzig (1931).

1957 fand dann das erste und einzige persönliche Zusammentreffen zwischen Masereel und Sammler in Ostberlin statt, der gegenseitige Kontakt bestand dann bis zum Tode des Künstlers 1972. Zum 75. Geburtstage Masereels veröffentlichte Gabelentz auch eine Laudatio in den „Marginalien“ (Nr. 16 / Nov. 1964).

Nach dem Bericht von Hans-Jürgen Wilke zusammengestellt

Zentral- und Landesbibliothek, Haus Berliner Stadtbibliothek
Breitestr. 36, Kleiner Säulensaal
10178 Berlin
Deutschland

Mit
Leopold von der Gabelentz
Zuständige Regionalgruppe
Berlin-Brandenburg