Pirckheimer-Blog

Di, 05.12.2023

"Pax questuosa", das neue Projekt der Bücherkinder aus Brandenburg an der Havel, erscheint am 14.12.23 und ist Núria Quevedo und Anna Seghers gewidmet.

Bücherkinder: „Pax questuosa“ – Buch erscheint am 14. Dezember

Am 14. Dezember erscheint das neue Buch der Brandenburger Bücherkinder. Sein Titel: Pax questuosa, und im Untertitel heißt es: Ein Friedensbuch. Gemeint ist die jüngste Buchpublikation als Hommage der einzigartigen Künstlerin Núria Quevedo (*1938) sowie der großen Erzählerin Anna Seghers (1900–1983). In wackligen Zeiten wie diesen ist das „Klagen des Friedens“ (was die Übersetzung des Titels in etwa bedeutet) deutlich vernehmbar, jede Sorge und Verlautbarung wert. Das Projekt der von Pirckheimer-Freund Armin Schubert als deren Mentor schon lange betreuten Gruppe und von den Pirckheimern unterstützten Gruppe setzt damit die Reihe der vorausgehenden Künstlern gewidmeten Annäherungen und Ausdeutungen auf kindliche und jugendliche Weise fort; mithin eines der probatesten und schönsten Mittel, die jungen Generationen an Kunst, Kultur und Geschichte heranzuführen. Am Premieretag bekommen zehn der Bücherkinder aus der Stadt an der Havel nach einem Jahr Arbeit ihr Buch überreicht. Gefördert wurde die Arbeit mit Mitteln des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Zur Jugendgeschichtsmesse im Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte in Potsdam besuchte aus diesem Anlass Minister Steffen Freiberg den Stand der Bücherkinder. Und auch ein Radiobeitrag des RBB würdigte das Projekt (der Blog berichtete jeweils). Die Bindearbeiten lag wieder in den Händen von Pirckheimer-Freund Henry Günther aus Ribnitz-Damgarten. Weitere Informationen, so Armin Schubert, folgen am 14.12. Zur Premiere werden zudem neben den Eltern der Bücherkinder auch Christine Becker und der Grafiker Dietmar Block erwartet. Pax questuosa ein tolles Projekt. Dona. Nobis. Pacem.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 04.12.2023

Vernissage in Magdeburg: Klaus Süß stellt noch bis zum 02.02.24 im Literaturhaus aus. Die Eröffnung in der Elbestadt war ein großer Erfolg. | © Ralf Wege

Klaus-Süß-Schau: Ein Meister des Holzschnitts in Magdeburg

Vernissage „Klaus Süß – Druckstock, Abdruck, Künstlerbücher“ im Literaturhaus am 24.11.2023

Wer knapp vor Beginn der Vernissage noch ins Magdeburger Literaturhaus gehuscht kam, der trat in einen bereits bis auf den letzten Stuhl besetzten Raum. Das war aber kein Grund, wieder zu gehen. Dafür waren bei allen die Neugierde zu stark und die Erwartungen an das zu Entdeckende zu hoch. Rund 50 Objekte von Klaus Süß hatten die Magdeburger Pirckheimer gemeinsam mit dem Künstler für die Ausstellung in Magdeburg ausgewählt. Darunter eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke mit dazugehörigen Drucken sowie Vorzeichnungen, bemalte Druckstöcke, Blätter sowie komplette Grafikmappen. Dazu sind in Vitrinen Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß ausgestellt. Extra zur Ausstellung in Magdeburg hat Süß die Vorzugsgrafik Frau in 13 Exemplaren aufgelegt und den dazugehörigen Druckstock ins Literaturhaus mitgebracht.

Nach der Begrüßung durch Vereinsvorsitzende Sigrid Wege und den musikalischen Auftakt am Saxophon durch Frank Schöpke führte der Schriftsteller, Buchgestalter und Ausstellungsmacher sowie Pirckheimer-Freund Dr. Jens-Fietje Dwars aus Jena die Gäste in die Ausstellung ein. Dwars ließ den Werdegang des Chemnitzer Künstlers Revue passieren, beginnend mit Linolschnitten, über die Unikatbücher, Grafikmappen und Pressendrucke sowie gestalteten Druckstöcke bis zu dem Feld, „auf dem er zum Meister gereift“ ist, dem Holzschnitt. Dwars: „Von Anbeginn ringt Süß um die zeichenhafte Erweiterung und Vertiefung des Erfahrenen, nie um Tagespolitik. Im Spiegel neuer und alter Mythen sucht er nach Bildern für den Kampf der Geschlechter, für den Hass, in den unerfüllte Liebe umzuschlagen vermag, die Gewalt, die allem Begehren innewohnt, die Ohnmacht der Macht, das Abgründige in uns. Auch in den Bildern, die Sie in dieser Ausstellung sehen.“

Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren. Er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler. Zuvor war er einige Jahre an der bekannten Produzentengalerie „Clara Mosch“ in Chemnitz tätig. Er beschäftigt sich zunächst vor allem mit dem Linolschnitt, ab 1992 verstärkt mit dem Holzschnitt. Klaus Süß arbeitet beim Holzschnitt in der Technik der „verlorenen Form“, wodurch keine späteren Nachdrucke mehr möglich sind. Typisch für viele seiner Arbeiten sind kraftvolle Farben mit expressionistischen Menschenfiguren (angeregt von Brücke-Mitgliedern wie Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner). Die bemalten Druckstöcke werden zu Kunstobjekten, die Klaus Süß auch in die Gestaltung von Künstlerbüchern einbezieht oder Grafikmappen beilegt. Sie sind sowohl als alleinstehende Kunstobjekte, in Rahmen gefasst oder als freistehende Skulpturen, bei Sammlern sehr begehrt.  

Ein weiteres Tätigkeitsfeld von Klaus Süß sind Künstlerbücher, in der Regel nur in kleinen, oft einstelligen Auflagen oder als Unikatbücher hergestellt. In der Ausstellung gezeigt werden u. a. die Werke Kholumodumo (Märchen aus Südostafrika, 17 Holzschnitte, 45 x 35 Zentimeter), Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder Ukiyo-e (mit 26 Bild- und Schriftholzschnitten). Zu sehen ist ebenfalls sein wohl erfolgreichstes Buch, Blaubart, das Klaus Süß 2009 für den Leipziger Bibliophilen-Abend geschaffen hat und das von der Stiftung Buchkunst im Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnet wurde. Das Kleinod wird zusammen mit der Blaubart-Grafikmappe gezeigt, die acht Farbholzschnitte in einem Mappenformat von 54 x 43,5 Zentimeter umfasst, erschienen in fünf Exemplaren. Alle gezeigten Grafikblätter sind von Klaus Süß von Hand gedruckt. Auch wenn kräftige Farben in vielen seiner Werke dominieren, wirken seine Schwarz-Weiß-Arbeiten ebenso beeindruckend wie die Weißlinienschnitte in seinem 46 x 41 Zentimeter großen Künstlerbuch Die Leichtigkeit der Etrusker, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Die Vielfalt des künstlerischen Schaffens erstreckt sich bei Klaus Süß auch auf die Gestaltung von Keramik und anderen Objekten. In der Ausstellung ist stellvertretend eine Bronzearbeit zu sehen, die dem Künstlerbuch Chief Seattle beigegeben ist. Der Text entstammt der Rede, die Chief Seattle 1855 an den Präsidenten der Vereinigten Staaten richtete. Es besticht durch eine einzigartige Verschränkung von Bild und Text. Jedem Holzschnitt geht eine Textseite voraus, die einen visuellen Bezug zum darunter teils sichtbaren Holzschnitt herstellt: Entweder ist der Text typografisch geformt wie eines der Bildelemente und auf transparentem Papier gedruckt, oder es sind Teile des Papiers ausgestanzt, dass schon bestimmte Teile des darunterliegenden Holzschnitts sichtbar sind. Die Ausstellung ist noch bis zum 02. Februar 2024 im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7, 30104 Magdeburg) zu sehen. Geöffnet ist sie von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie nach Voranmeldung und zu den Veranstaltungen. Alle Infos dazu auf der Seite des Hauses. Über den Erfolg der Vernissage, an der auch Pirckheimer-Freundin Jutta Osterhof teilnahm, die Wucht der Ausstellung berichtete auch die Zeitung vor Ort, die Magdeburger Volksstimme. In der Tat ist die Exposition eine Freude für das Auge und kunstaffine Herze. Ein Anlass, in die Stadt an die Elbe zu reisen und sich die Süß-Schau im Literaturhaus im Stadtteil Buckau anzusehen!

(Ralf Wege)

So, 03.12.2023

Kleinod: Museum Schloss Burgk oberhalb der Saale.

Schloß Burgk: Größter Exlibris-Bestand des ganzen Kontinents

Was für ein Platz, um ein Zentrum der Buchkunst, des Exlibris zu sein! Das Museum Schloss Burgk dürfte durch die Übernahme des Archivs der Den Dansk Exlibris Fond, das 100.000 Objekte umfasst, wohl im Hinblick darauf, dass sich bereits zwei weitere bedeutende Sammlungen im Bestand des Kleinods im Thüringischen befinden, zum bedeutendsten Ort, an dem die kleinen und feinen Kunstwerke verwahrt und gezeigt werden, in Europa aufgestiegen sein. Erst im Juli hat das Museum die Sammlung der Deutschen Exlibris Gesellschaft e. V.  mit etwa 36.000 Exponaten übernommen und dem eigenen Exlibris-Archiv (30.000 Stücke) beigesellt. Am 24.11. kam nun mit dem dänischen Schatz samt einer kostbaren Fachbibliothek eine große Pretiose dazu. Das Haus oberhalb der Saale, das auch mit Lothar Lang und damit den Pirckheimern aufs Engste verbunden ist, sollte damit ein zentraler Ort für das Exlibris nicht nur auf dem Kontinent, sondern durch die sich jeweils ergänzenden Ausrichtungen der drei Kollektionen letztlich weltweit werden. Und es ist zugleich eine gute Nachricht, dass das Schloss, das überdies eine umfängliche Exposition zur fürstlichen Kultur Mitteldeutschlands beherbergt und ein bedeutendes Zeugnis der Geschichte von (Ost-)Thüringen ist, mit dem unvergleichlichen Bestand auch öffentlich, anhand von Ausstellungen, arbeitet, wie Museumsleiterin Sabine Schemmrich versichert. Dies war auch der Wunsch und die Bedingung des Vorstands der dänischen Exlibris-Gesellschaft, dass ihre Sammlung weiterhin einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich ist, wie deren Vorstandsmitglied Klaus Rödel mitteilt. Der Transfer der vielen Kisten und Ordner des dänischen Bestands Ende November sorgte für viel Aufmerksamkeit: Neben der international agierenden FISAE und der DEG selbst berichtete auch die thüringische Dependance von MDR Kultur von dem Ereignis und der Kunst zuträglichen Coup. Es sind gute Nachrichten, die es braucht in dieser auch der Kunst und der Kultur gefährlichen Zeit.

(André Schinkel)

Sa, 02.12.2023

Bernd Zimmer beim Radierverein – ab dem 07.12.23.

Bernd Zimmer beim Radierverein

Zur Ausstellungseröffnung mit neuen Arbeiten von Bernd Zimmer lädt der Verein für Original-Radierung München e. V. am 07. Dezember um 19 Uhr in die Galerieräume in der Ludwigstraße 7 (Innenhof), 80539 München, ein. Zur Vernissage gibt es ein Künstlergespräch mit Gesa Puell und Zimmer. Danach ist die Exposition vom 08. bis 22.12. und vom 10. bis 19. Januar 2024 Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, zu sehen; über die festliche Zeit ist die Galerie geschlossen. Zur Finissage am 19.01.24 gibt es aber noch einen Workshop mit Bernd Zimmer und Joe Holzner zum Drucken großformatiger Holzschnitte, Beginn: 14 Uhr. Im Bild: ein Ausschnitt aus der Serie Unter Bäumen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 01.12.2023

03.12.: Tag der offenen Werkstatt bei Bodo W. Klös.

Bodo W. Klös: Tag der offenen Werkstatt in Lich am Sonntag

Künstler- und Pirckheimer-Freund Bodo W. Klös und die edition noir (Birgit Klös) laden zur Tag der offenen Werkstatt am ersten Advent, den 03. Dezember 2023 nach Lich (Ettingshäuser Straße 8, 35423 Lich, OT Nieder Bessingen) ein: Von 11 bis 18 Uhr ist die Druckwerkstatt geöffnet. Zeitgleich ist auch die 29. Werkstattausstellung im Atelier zu sehen: Gezeigt werden noch bis zum 23.12. Arbeiten großformatige Holzschnitte der Leipziger Künstlerin Franziska Neubert zu Texten von Hertha Müller und Arthur Miller. Zu Gast ist zudem Unikum und gute Seele Bernhard Hench mit seiner im Café Krèm in Aschaffenburg beheimateten Edition Künstlertreff, und ab 13 Uhr wird Norbert Schmidt mit an Bord sein und ein Buch von Günter Kämpf über den großen, viel zu früh verstorbenen Erzähler Peter Kurzeck vorstellen. Von Klös gibt es das neue Kalenderblatt zu bewundern, insgesamt das 33. dieser Art. Auch eine Jahresgrafik gibt es und, frisch mitgebracht, Keramik von Blandine aus Frankreich und, und, und. Alles schön macht der Advent: Auf nach Lich!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 30.11.2023

Neues Glanzstück: "Die automatische Weltreise", für die Uwe Klos und Hubert Schirneck in Monotypie und Text zusammenarbeiteten. Das Werk ist in der Cossengrüner edition duplici soeben erschienen.

Bibliophiles des Monats II: „Die automatische Weltreise“

In memoriam Shane McGowan

Es beginnt furios, und so bleibt es auch die ganze Zeit in dem außen glänzenden, innen ganz in die Tiefe und Höhe zugleich und gleichsam in Glanz, Buchkunst, Lettern und Farbe getauchten neuesten Buchwerk aus Cossengrün bei Greiz mit dem sehr aufregenden Titel Die automatische Weltreise, von dem, wie man aus verlässlicher Quelle hört, bereits ein Exemplar Einzug in der hoch berühmten Anna Amalia Bibliothek zu Weimar und damit in die Ewigkeit gefunden hat. Es ist nicht das erste Buch unter der kraftvollen Ägide des Ostthüringer Künstlers dort, wohl dem. So man bedenkt, dass es nur 13 verkaufbare Exemplare neben den beiden Künstlerausgaben davon überhaupt gibt, möge sich der beherzte Bibliophile (für Pirckheimer gibt es zudem Rabatt) beeilen. 

Ganz frisch in der edition duplici von Pirckheimer-Freund Uwe Klos ist die Weltreise erschienen und eine Kollaboration zweier ausgewiesener Ostthüringer zumal. Uwe Klos arbeitet in nun bereits bewährter Manier mit einem Autor, diesmal Hubert Schirneck, gebürtig in Gera wie Klos selbst, zusammen. Zwei „Gersche“ also, wie man im Dialekt des Landstrichs sagt. Schirneck, der heute in Weimar lebt, hat zwanzig Bücher veröffentlicht, wurde in 15 Sprachen übersetzt und vielfach mit Preisen und Stipendien geehrt. Er steuert dem Buch, das fünf Monotypien von Klos enthält, einen so eigenen wie in Stringenz und Ton ganz unverwechselbaren Text, der in weiten Absätzen wie ein Langgedicht und eine Erzählung in einem über die Seiten schwingt, kompakt, der Grafik kongenial: 

„und wir brauchen wunder / und wir finden sie am ende ganz am ende des bahnsteigs / so weit geht nur wer lange zu warten vermag / endlos lange / von der ersten geburt / bis er schließlich die hand an die stirn legt und denkt (zum letztenmal denkt) / es ist nichts ...“ Und endet: „jetzt aber träumst du nicht mehr / von einem besseren leben / jetzt lebst du besser / in deinen träumen“, und schließlich: „und wenn du jetzt erwachst / wirst du zur welt gebracht / als wäre das gar nichts / abgeschnitten / gewaschen / gepudert / in ein laken gehüllt / und du gehst / versehen mit allen guten wünschen / deiner wege.“ Dazwischen spannt sich in der Tat eine ganze Hemisphäre auf, was für ein famoser, straighter Text, der sich da Schirneck entrang und mit der Arbeit von Klos spricht. 

Ein Werk also, das das Herze des Bücherversessenen und Sammlers in gleich mehrerlei Weise zu erfreuen und zu bewegen versteht. Dazu die feine und kraftbesetzte Dreifaltigkeit der Monotypien von Uwe Klos in ihrem zeichnerischen, malerischen und grafischen Chant royal, wie es dem stillen und, so möge es bleiben, unstürzbaren Königtum der Kunst guttut. Behutsam langschmal, nein, fast quadratisch im Format von 31 x 35 Zentimetern, ist Die automatische Weltreise für 390 Euro zuzüglich Versandaufwand von 7 Euro zu haben. Für die Pirckheimer ist es für 350 Euro offeriert. Kontakt zum Künstler besteht über die Webseite von Klos und per Mail: Kunst@Uwe-Klos.de.

Die automatische Weltreise
Mit fünf Monotypien von Uwe Klos
und einem Text von Hubert Schirneck.
Auflage: 13 Exemplare & 2 Künstlerexemplare.
Format: Höhe 31 cm, Breite 35 cm (geschlossen).
Erschienen in der edition duplici von Uwe Klos.
Preis: 390 Euro (zuzüglich 7 Euro Versand),
für Pirckheimer: 350 Euro (zuzügl. Versand).

(André Schinkel)

Mi, 29.11.2023

Halle – die Saale-Metropole lädt in 30 Galerien ein.

Halle: Langer Abend der Galerien

Der Kenner weiß es: Halle ist Kunststadt seit jeher. Das Saalemetropölchen beherbergt neben der MLU und der Hochschule für Kirchenmusik auch die weithin bekannte Burg Giebichenstein, Kunst- und Designuniversität von wenigstens nationalem Rang. In Halle selbst leben viele bildende Künstlerinnen und Künstler, u. a. die Hans-Meid-Preisträgerin Claudia Berg. Zum Langen Abend der Galerien am 02. Dezember 2023 sind ihre Arbeiten in ihrer Heimatgalerie bei Erik Bausmann zu sehen. In der Galerie Zaglmaier indes trifft man Uwe Pfeifer und Matthias Grimm vor und bei ihren Kunstwerken an. Von 17 bis 22 Uhr kann man schaun und stöbern ... insgesamt 30 Galerien, Ateliers, Kunsthandlungen, einschlägige Geschäfte erwarten die interessierte Besucherschaft.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 28.11.2023

David Haufe (links) und Daniel Kassebaum gehören zu den 13 Künstlern im neuen Linolschnitt-Kalender der Ev. Stiftung für 2024. | © Andreas Damm (ESN)

Neinstedt: Linolschnittkalender

Der neue Linolschnittkalender 2024 der Evangelischen Stiftung Neinstedt ist eingetroffen: Ab sofort kann er erworben werden. 13 Künstler mit Beeinträchtigung haben eine Reihe Linoldrucke geschaffen, die zu einem hochwertigen Kalender zusammengefasst wurden. Viele Menschen im Förderzentrum in der Neinstedter Stiftung am Harzrand bei Thale haben eine ganz besondere Begabung. Trotz Einschränkungen wird hier geschickt, mutig und ohne sich zu verletzen gearbeitet. Es entstehen Bilder, die die Welt und die persönlichen künstlerischen Fähigkeiten widerspiegeln. Der Kalender soll einen Einblick in die künstlerische Arbeit in der Stiftung geben und durch den Verkauf eine Weiterführung ermöglichen. In Zukunft sollen noch mehr Menschen in der Stiftung ermutigt werden, ihre künstlerische Begabung zu entdecken und zu entfalten. Dafür gehen von jedem verkauften Kalender fünf Euro direkt in die künstlerische Arbeit der Menschen. Die Stücke können für 15 Euro in den Diakonieläden HerzensSachen in Quedlinburg und Wernigerode, bei der Stiftung selbst und im Stiftungs-Shop erworben werden. Eine gute Sache: für eine gute Sache!

(Evangelische Stiftung Neinstedt/André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 27.11.2023

Gavarni bei A. R. Meyer. | © Staatsbibliothek zu Berlin

Bibliophiles des Monats I: „Schule der Pierrots“ bei A. R. Meyer

Der Verleger, Schriftsteller und Bohemien Alfred Richard Meyer (1882–1956), auch unter dem Pseudonym „Munkepunke“ benannt, gründete 1907 seinen „Ein-Mann-Verlag“. Ein erster Schritt war der Privatdruck Ahrenshooper Abende (Untertitel: Fünf lyrische Pastelle) in 500 nummerierten Exemplaren. Sich in expressionistischen Kreisen bewegend, veröffentlichte A. R. Meyer die Werke von Dichtern wie Heinrich Lautensack, Paul Zech und Gottfried Benn, der großen und allseits bewunderten Else Lasker-Schüler, Alfred Lichtenstein oder des zweisprachigen Yvan Goll. Die ersten Dokumente von Futurismus und Orphismus im deutschsprachigen Raum – darunter F. T. Marinettis Futuristische Dichtungen (1912) und Guillaume Apollinaires Gedichtzyklus Zone (1912) – würden in diesem Umkreis in der Reihe der Lyrischen Flugblätter (1907–1924) erscheinen.

Unter seinem Pseudonym schrieb er auch eigene Werke: Munkepunkes Malzbonbons (1918), Des Herrn Munkepunkes Gastronomische Bücherei (1919), Des Herrn Munkepunkes Cocktail- und Bowlenbuch (1920), Munkepunkes Dionysos (1921, mit Lithographien von George Grosz, bei Gurlitt). Neben anderen schönen Publikationen veröffentlichte Meyer 1920 ein großformatiges Buch im Pappband mit Buntpapier-Bezug: Gavarnis Die Schule der Pierrots. Die Ausgabe enthält neben dem lithographierten Titel und dem gleichsam lithographierten Impressum acht Tafeln; die „einmalige“ Ausgabe zählt 60 Exemplare, davon zehn als Vorzugsdruck auf echtem Japan-Papier.

Die Lithografien sind eine Auswahl aus der originalen Serie der L’école des Pierrots, die zwischen 1851 und 1853 entstand. Der Pierrot ist eine Figur aus der zu Zeiten des französischen Zeichners, Grafikers und Karikaturisten Paul Gavarni (1804–1866) Lebzeiten populären Pantomime- und Maskenkultur. Die Protagonisten machen unter dem Deckmantel einer „Persona“ derbe Witze, missbrauchen Alkohol und benehmen sich auch sonst zügellos. Die komplette Serie besteht aus 20 Lithografien, die alle signiert (in der Meyer-Ausgabe natürlich nicht mehr möglich) sind. Realisiert wurden die Blätter vom berühmten Berliner Drucker Arthur Rogall, mit dem Meyer mindestens noch eine bibliophile Ausgabe produzierte: Empire von Henry Moses, und 14 Tafeln, die der Maler, Grafiker, Illustrator Moritz Retzsch zu Balladen von Goethe und von Schiller in Kupfer stach.

Nach Herbert Günthers Erinnerung (Alfred Richard Meyer (Munkepunke), der Mensch, der Dichter, der Verleger. In: Imprimatur) wurden viele der wertvollen künstlerischen Blätter in Alfred Richard Meyers persönlicher Bibliothek aufbewahrt, aber am Ende des letzten Krieges verbrannte seine Sammlung ... eine: „Bibliothek voller Rara, Rarissima, Unika, Widmungen, bibliophiler Kostbarkeiten, Dokumente, Erinnerungsstücke aller Art.“ (Paul Gavarni: Die Schule der Pierrots. Titel und 8 lithographische Tafeln nach Gavarni. Berlin-Wilmersdorf: A. R. Meyer 1920. Einmalige Auflage von 60 Exemplaren, davon 10 auf Japanpapier. Handdrucke von A. Rogall, Berlin N. W. 52.)

(Maria Bogdanovich)

So, 26.11.2023

Kein Wal, aber ein Walross aus den Reisenotizen von Albrecht Dürer, der 1520 und 1521 die Niederlande bereiste. Philip Hoare hat ein ungewöhnliches Buch über den Nürnberger Meister der Renaissance, die Kunst an sich und dabei auch sich selbst publiziert.

Philip Hoare: „Dürer und der Wal“

Es ist ganz sicher eines der ungewöhnlichsten Bücher des Jahres: Albrecht Dürer und der Wal. Wie die Kunst die Welt erschaffen hat, im Mai erschienen, aus der Feder von Philip Hoare, der sich mit seinem neuen Opus selbst übertroffen haben dürfte. Es hat in einer Melange aus Recherche, Erfindung, autobiografischem Selbstbericht Mythos und Wahrheit der niederländischen Reise Dürers 1520/1521 zum Thema, über die die Notizen des Meisters Auskunft geben. Dürer ging seiner Sehnsucht nach, am Meer einen Wal zu sehen. Was ihm noch so alles begegnete und sein künftiges Tun beeinflussen sollte, all das steht in diesem Buch, das von großem Reiz ist ... ja, nicht immer völlig faktentreu, aber wer begibt sich angesichts eines solchen Künstlers nicht auch gern mit auf die dünnen Zweige der Legende. Wunderschön ediert bei Klett-Cotta. Tipp! (Philip Hoare: Albrecht Dürer und der Wal. Wie die Kunst die Welt erschaffen hat. Aus dem Englischen von Susanne Held, Stuttgart: Klett-Cotta 2023, geb., 320 S., mit zahlreichen Abb., ISBN 978-3-60898-649-5, 30 Euro.)

(André Schinkel)

Sa, 25.11.2023

Auch ein rares Exemplar von Francesco Berlinghieris "Geographia" ist digitalisiert auf der Seite zu finden.

„Oculi mundi“: Landkarten digital

Auf ein besonderes Fundstück in den unendlichen Weiten des Netzes ... eine wundervolle Seite mit digitalisierten Welt-, Land- und Regionalkarten seit dem 15. Jahrhundert verweist der zweite Vorstandsvorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft und Chefredakteur der Zeitschrift der PG, der Marginalien, Till Schröder: Auf der englischsprachigen Website www.oculi-mundi.de finden sich eine Vielzahl der schönsten alten Karten seit der Inkunabel- und frühen Druckzeit. Die zum nicht geringen Teil exclusiven Digitalisierungen beruhen auf den Exponaten einer überaus reichen privaten amerikanischen Sammlung, der Sunderland Collection. In mehreren Rubriken können sowohl die guten Stücke der Kollektion studiert und in Augenschein genommen werden. Neben den Hauptkapiteln Collection, About us, Referencies, Stories und der Rubrik in spé Exhibitions findet sich auf der Seite auch eine umfangreiche Bibliografie zu den alten Karten und Bänden. Für den Freund dieser uniquen Raritäten der Abbildung der Welt in den Tiefen der Zeit lohnt sich der Blick.

(André Schinkel)

Fr, 24.11.2023

Für das Radio: Yuna im Gespräch mit der Reporterin.

„Bücherkinder“ hatten Besuch von Antenne Brandenburg

Die Bücherkinder in Brandenburg an der Havel hatten aus Anlass des in Kürze erscheinenden neuen Buches Pax questuosa. Ein Friedensbuch, das Núria Quevedo und Anna Seghers ehrt und das in der finalen Fertigung ist, Besuch von Antenne Brandenburg. Eine Stunde standen die Kinder, die seit vielen Jahren von Pirckheimer-Freund Armin Schubert als Mentor begleitet und betreut werden und deren Arbeit auch von der Pirckheimer-Gesellschaft gefördert wird, der Reporterin Rede und Antwort. Bücherkind Yuna etwa gab zu Protokoll: „Bei Herrn Schubert erfahren wir nicht das Übliche. Es gibt tolle Texte und auch Biografien, die anders sind als das, was man uns sonst anbietet. Das ist total spannend und macht Spaß.“ Nun, und auch für 2024 planen die Bücherkinder ein neues Buch, das auf die Forderungen, ja, und Verwerfungen der Zeit eingehen soll. Aber erst wird Pax questuosa erscheinen ... die Einbände werden soeben bei Henry Günther dafür gefertigt.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 23.11.2023

Rainer Gerstenbergs berühmte Schriftgießerei muss wohl zum Ende des Jahres in Darmstadt schließen.

Petition für Standorterhalt der Schriftgießerei Gerstenberg

Am Ende schienen alle Bemühungen umsonst ... Wohl zum 31.12.2023 muss die Schriftgießerei Gerstenberg ihre Räume im Darmstädter Haus für Industriekultur abgeben. Und der vorerst und eventuell anvisierte Umzug ins Klingspor-Museum nach Offenbach würde nicht nur einen Verlust in Darmstadt bedeuten, sondern wohl auch eine der letzten aktiven Gießereien in den musealen Aggregatzustand versetzen. Verschiedene Instanzen, darunter der Verein für die Schwarze Kunst und das Gutenberg-Museum, setzen sich via Petition für den Erhalt der Gießerei an ihrem oder einem äquivalenten Ort ein. Die Petition für das renommierte Haus kann hier gezeichnet werden. 

(Silvia Werfel/André Schinkel/Pressemitteilung)

Schriftenkartei-Box und Wörgötters Sammelwerk.

„Schriftenkartei“ von Wörgötter

Michael Wörgötter ist Professor für Typografie an der Hochschule Augsburg. Während eines Forschungssemesters setzte er sich mit einer Schriftenkartei aus den Jahren von 1958 bis 1970 auseinander. Dafür waren Karteikarten für alle erhältlichen Schriften der noch erhaltenen westdeutschen Schriftgießereien gedruckt. Die Verteilung dieser Karteien wurde damals von der Arbeitsgemeinschaft der gra­phischen Verbände des deutschen Bundesgebietes e. V., Bundesverband Buchdruck, organisiert. Auf der Vorderseite jeder Karte ist der vollständige Zeichensatz jeder Schrift mit den wesentlichsten Informationen zu ihrer Entstehung gezeigt (vgl. die Abbildung). Auf der Rückseite findet man Beispiele der jeweiligen Schrift, sorgfältig gedruckt und in allen Graden.

Wörgötter scannte die Karten für alle 638 Karten ein. Mit den Scans gestaltete er ein dreibändiges Werk, gedruckt in einer limitierten Auflage, die bereits vergriffen ist. Das renommierte Letterform Archive in San Francisco interessierte sich für Michael Wörgötters Projekt und stellte die Scans aller Karteikarten auf die Plattform von Flickr.com, damit jeder sie in hoher Auflösung sehen kann. Auch Wörgötters Exemplar mit den physischen Karten aus den fünfziger bis siebziger Jahren ist nun in San Francisco. Aus öffentlichen deutschen Sammlungen sind bisher nur vier Exemplare bekannt. Einen englischsprachigen Beitrag zum Projekt hat Stephen Coles vom Letterform Archive verfasst und online gesetzt. Darin sind mehrere Abbildungen und die Links zu den Karten-Scans zu finden.

(Dan Reynolds)

Di, 21.11.2023

Die "BuchDruckKunst" im Hamburger Museum für Arbeit findet 2024 vom 05. bis 07. April statt.

Hamburg: „BuchDruckKunst 2024“

Die nächste BuchDruckKunst findet, wie Organisator, Künstler- und Pirckheimer-Freund Klaus Raasch mitteilt, vom 05. bis 07. April 2024, traditionell im Museum der Arbeit (Wiesendamm 3, 22305 Hamburg), statt, die Flyer und Einladungskarten sind soeben erschienen. Wieder wird die Verkaufsmesse für Buchkunst, Grafik, Objekte und die Präsentation der damit verbundenen Gewerke mit 60 Ausstellerinnen und Ausstellern von Anja Harms über Frank Eißner, b.a.c.H. bis zu Susanne Theumer und Tina Flau die Crème de la Crème der Szene bieten. Und auch die Pirckheimer werden wieder mit einem Stand dabei sein. Die Messe wird am Freitag von 17 bis 21, am Samstag von 10 bis 18 und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt beträgt 9 (Fr) bzw. 12 (Sa/So) Euro. Weitere Informationen folgen im direkten Vorfeld der BuchDruckKunst.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Mo, 20.11.2023

Am 25.02.2024, 11 bis 17 Uhr, findet ein Pirckheimer-Treffen in der Schnittke-Akademie in Altona statt.

Pirckheimer-Treffen in Hamburg

Am Sonntag, den 25. Februar 2024, findet in Hamburg-Altona, 11 bis 17 Uhr, ein Pirckheimer-Treffen mit Vorträgen und einer Ausstellung in der Alfred Schnittke Akademie International (Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg) statt, wie Organisator und Input-Verlags-Betreiber Ralf Plenz mitteilt. Der Tagungsort, die Akademie, ist nur 400 Meter vom Bahnhof Altona (Fernbahn und S-Bahn) entfernt und leicht zu erreichen. Wegen einer Tischbuchung für Ausstellungsgut wenden sich Aussteller bitte bis 31. Januar 2024 an Ralf Plenz. Kontakt besteht via Email: plenz@input-verlag.de, Post: Schmarjestraße 42, 22767 Hamburg, Telefon: (040) 60 92 26 04. Auf nach Altona!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 19.11.2023

Jetzt "Leuchtturmstadt": die Hansestadt Stralsund.

Ehre: Stralsund ist jetzt die erste „Büchertürme-Leuchtturmstadt“

Was für ein Titel: Stralsund ist jetzt „Büchertürme-Leuchtturmstadt“! Vor sieben Jahren sind sie an den Start gegangen – die „Büchertürme Stralsund“. Mehr als 1.200 Mädchen und Jungen aus allen Grundschulen der Stadt am Strelasund erlebten einen furiosen Start in der Vogelsanghalle. Die Hansestadt Stralsund ist nun die erste Stadt bundesweit, die von Kinderbuchautorin und Initiatorin des Projektes Ursel Scheffler den Ehrentitel „Büchertürme-Leuchtturmstadt“ erhalten hat. Den Leuchtturm überreichte sie dabei an Oberbürgermeister Alexander Badrow, die Leiterin der Stadtbibibliothek, Sylvia Lieckfeldt, sowie Ann Christin von Allwörden als Erste Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbibliothek. Es beteiligen sich „Büchertürme“ in insgesamt 255 Städten Deutschlands. Seit 2016 haben Kinder im ganzen Land rund 1,5 Millionen Bücher gelesen. Famos!

Weitere Informationen unter: 
www.buechertuerme.de
Ursel Scheffler (Büchertürme e. V.)
Sierichstraße 74, 22301 Hamburg
www.scheffler-web.de
Telefon: (040) 6 03 71 01

(Robert Grieger)

Sa, 18.11.2023

Christiane Pott-Schlager: "Betonierte Freiheit", 4-Platten-Farbradierung, 2016, 26 Stck., 44 x 94 cm.

Ein Neuhauser Weihnachtspaket

Einen kleinen Weihnachtskorb haben die Betreiber der Neuhauser Kunstmühle gepackt. Sie schreiben dazu: „Sehr geehrte Damen und Herren, die Weihnachtsangebote schieben sich überall mit Macht in die öffentliche Wahrnehmung, und unsere Welt ist das eigentlich nicht. Aber ohne immer von Neuem auf sich aufmerksam zu machen, verschwindet man schnell in der Flut der Sprüche und Bilder, und Druckgrafik, aber auch alle Kunst, ist nicht dazu da, in der Lade zu verschwinden und ungesehen zu verdämmern. Also haben wir einen Weihnachtskorb zusammen-gestellt, in dem (natürlich neben allen anderen Kunstwerken, die es bei uns gibt) 62 ausgesuchte Arbeiten zu einem attraktiven Preis darauf warten, zu Ihnen zu kommen, als Geschenk an Sie selbst oder als Gabe für Ihre Familie und Freunde. Viel Freude beim Gustieren!“ Alle Infos zu den Rabatt-Preisen der Arbeiten vieler Künstlerinnen und Künstler gibt es auf der Webseite der Kunstmühle.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 17.11.2023

Ab 22.11.23 in Mainz: Mittelalterliche Handschriften.

Ausstellung mittelalterlicher Handschriften in Mainz ab 22.11.

Am 22. November findet in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz die Eröffnung der Ausstellung Mittelalter am laufenden Meter statt. Die Veranstaltung beginnt mit der Begrüßung durch den Direktor der Bibliotheken der Stadt, Dr. Stephan Fliedner, und mit dem Eröffnungs-vortrag des Handschriftenbearbeiters der Stadtbibliothek und den Kurator der Ausstellung, Dr. Christoph Winterer. Die Sammlung der Stadtbibliothek Mainz enthält 850 mittelalterliche Bücher, das macht sie einer der fünfzehn größten Kollektionen ihrer Art in Deutschland. Über 360.000 Seiten der mittelalterlichen Handschriften wurden in intensiver Forschungsarbeit seit 1980 katalogisiert, 2024 soll die Erfassung abgeschlossen sein. Dabei finden sich immer wieder herausragende Buchmalereien und andere Überraschungen. Während der Ausstellungszeit werden jeweils donnerstags um 16 Uhr im Lesesaal Handschriftenführungen wie folgt stattfinden – 14. Dezember 2023: Bunte Buchseiten für Philosophen und Anwälte; 11. Januar 2024: Bücher massenhaft und schnell – natürlich vor Gutenberg!; 01. Februar 2024: Der Drache, das beliebteste Haustier in mittelalterlichen Bibliotheken; 22. Februar 2024: Eigentlich zu groß und zu laut für die Bibliothek: Mainzer Choralhandschriften; 07. März 2024: Computern ohne Computer. Wie man im Mittelalter Mondlauf, Festtage und Nachtstunden berechnete. Die Begleitpublikation zur Ausstellung mit zahlreichen Abbildungen diverser ausgewählter Handschriften kann für 10 Euro in der Ausleihe erworben oder online über den Bibliotheksshop bestellt werden. Die Ausstellung in der Rheinallee 3b ist Mo/Mi 10 bis 13/14 bis 18 und Fr von 10 bis 13 Uhr geöffnet und bis zum 15.03.24 zu sehen.

(Maria Bogdanovich)

Do, 16.11.2023

Angeli & Engel: ein neues Buch von Klaus Waschk.

Waschk: „Liebe, Leid & Untergang“

Es ist eine Extra-Ausgabe des Hamburger Bothen wert: Die zwei in der freien Hansestadt ansässigen Pirckheimer-Freunde Rudolf Angeli und Peter Engel kündigen als vierte Edition ihres eponymen kleinen Verlags unter dem furiosen Titel Liebe, Leid & Untergang ein neues Buch von und mit dem gleichsam Hamburger Künstler und Kunstprofessor Klaus Waschk an. Das genau hundert Seiten fassende Buch enthält 49 Balladen der deutschsprachigen Literatur von der staufischen Klassik bis in die Gegenwart, von Friedrich von Hausen bis Peter Rühmkorf. Viele große Namen sind dort dabei: Walther von der Vogelweide mit Unter der linden, Friedrich Rückert, Heine mit Marie Antoinette und den Nixen, Meister Goethe natürlich und Schiller, deren Balladen zum Inbegriff der Gattung wurden. Aber gleichsam die teils tragischen Dichter der klassischen Moderne sind mit Namen wie Trakl, Heym, Morgenstern, Britting oder Tucholsky vertreten. Neben den in die Gegenwart mündenden Brecht, Grass und Kunert ist mit Helga M. Novak nach der Günderode und der Droste noch eine Dichterin in den Beispielen der Gegenwart vertreten. Alle Balladen sind von Bilderbögen Waschks begleitet, Zeit-Autor Peter Kümmel steuert ein einstimmendes Vorwort bei. Das Buch erscheint in einer Auflage von 144 Exemplaren, davon 55 als bibliophile Vorzugsausgabe, vom Künstler signiert und mit einer eigens für den Band geschaffenen Originalgrafik versehen. Die reguläre Ausgabe (ISBN 978-3-98249-801-0) kostet 38 Euro, die mit dem Original versehene 98 Euro. Es besteht Subskriptionsmöglichkeit bis zum 15.12.2023, bis dahin sind die Ausgaben für 30 bzw. 75 Euro zu haben. Interessenten wenden sich an den Verlag (angeliundengel@web.de), Rudolf Angeli (Rudolf_Angeli@web.de) oder direkt an den Künstler (klaus@waschk.de). Im frischen gedruckten Flyer, der mit der nächsten Ausgabe der Marginalien an die Pirckheimer verteilt wird, wie im Hamburger Bothen (Bezug über die Herausgeber) finden sich weitere Informationen.

(André Schinkel)