Pirckheimer-Blog

Sa, 09.11.2013

AdA Heft 6/2013 erscheint am 25. November

Das Inhaltsverzeichnis des am 25. November erscheinende Heft 6/2013 von "Aus dem Antiquariat" kann seit heute im Netz eingesehen werden.
Man kann schon gespannt sein auf die Artikel "Bitte keine schmutzige Wäsche: Die Autoren im Konflikt der deutsch-deutschen Parallelverlage" (Anna-Maria Seemann), den 3. Teil zur "Firmengeschichten Leipziger Antiquariate nach 1945" (Sarah Diag) und "Krieg im Jugendbuch der Kaiserzeit" (Carolin Olivares). Björn Biester wird unter dem Titel "Ringen um eine Perspektive für die Zukunft" über die 14. LiberBerlin berichten und spricht mit dem Marburger Antiquar Marc Daniel Kretzer zur Situation des Antiquariats. Ein vorangegangenes Gespräch beider wurde am 8. Oktober auf boersenblatt.net veröffentlicht.

Buchverkauf in der ZLB

Kleine und große Geschenke für den Nikolausstiefel …
Auch in diesem Jahr lädt der Freundeskreis der ZLB Berlin e.V. wieder zum traditionellen Buchverkauf ein. Schwerpunkte des diesjährigen Buchverkaufs sind Belletristik, Hobby, Kochbücher, Kunst, Noten, CDs, Schallplatten, Religion, Medizin, Sachliteratur und Bücher aus vielen anderen Bereichen.
Alle Einnahmen kommen den vom Freundeskreis der Zentral- und Landesbibliothek Berlin e.V. unterstützten Projekten der Bibliothek zugute.

23.11.2013, 10.00 Uhr - 19.00 Uhr

Berliner Stadtbibliothek, Foyer

Fr, 08.11.2013

es geht um das Buch

Bereits anlässlich der Frankfurter Buchmesse erschien die aktuelle Ausgabe des Kataloges "Es geht um das Buch" der Kurt Wolff Stiftung, der ab sofort in guten Buchhandlungen ausliegt.
Im Vorwort wird darauf verwiesen, dass mit dieser achten Ausgabe des Katalogs "mit den nun nicht mehr im Geheimen schlummernden Schätzen von 65 Verlagen" präsentiert werden. Der von Absolventen der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig gestaltete Katalog soll "den Büchern, die von diesen Verlagen mit großer Sorgfalt, Liebe zum Detail und persönlichem Engagement verlegt werden, eine Chance ... (beim) Publikum, eröffnen", denn "es war schon immer so, dass die schönsten Blumen im Verborgenen blühen. ... (die) Leserinnen und Leser, sind ... eingeladen, den Schleier zu lüften und sich an dem druckschwarzen Duft dieser Blumen zu erfreuen; später dann ... (kann man) die eine oder andere in der unabhängigen Buchhandlung Ihrer Wahl ausgraben und in ... (das eigene) Regal pflanzen."
Gegen Einsendung von 1,45 Euro in Briefmarken versendet die Geschäftsstelle gerne Einzelexemplare. Sammler können Prospekte aus den Vorjahren (erhältlich ab 2006) ordern. Elektronisch affine Menschen laden den Katalog hier.

Do, 07.11.2013

Weltkriege und Widerstand

Kunst wider den Krieg (1914 - 1948)

Bruno Voigt - Aufbruch, Aquarell, 1932
Eine Ausstellung unseres Mitglieds Dr. Gerd Gruber zeigt Werke internationaler Künstler aus seiner Sammlung von mehr als 9.000 Kunstwerken. Seit seinem 15. Lebensjahr sammelt Dr. Gerd Gruber auf Anregung von Lea Grundig Graphiken und Gemälde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu einigen Künstlern der Klassischen Moderne unterhielt Gerd Gruber enge, z. T. freundschaftliche Beziehungen. Die Wertschätzung seiner Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit zeigt sich auch darin, dass Marc Chagall, Eduardo Chillida, HAP Grieshaber, Hans Hartung, Marino Marini, Joan Miró, Georg Muche u. v. a. m. ihm Werke widmeten oder eigens für ihn schufen.
Die Sammlung Gruber wurde wegen ihrer internationalen Bedeutung als einzige Privatsammlung des Landes Sachsen-Anhalt in das „Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes“ aufgenommen.

Eröffnung: 15. November 2013, 18:00 Uhr
Es sprechen: Arnold Schölzel (jW)
Dr. Gerd Gruber
Dr. Maria Heiner
Musik: Isabel Neuenfeldt
Ausstellung: 15. November 2013 bis 29. Januar 2014

è jungeWelt-Ladengalerie
Torstr. 6
10119 Berlin

Mi, 06.11.2013

RAAMIN-PRESSE (1973–2003). Ein Bücherleben

Der Vorsitzende des LBA Herbert Kästner
bei der Ausstellungseröffnung
Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt am Mittwoch, 27. November 2013, um 19 Uhr ein zu einem literarischen Abend mit Roswitha Quadflieg und Josef Haslinger.
Im Rahmen der seit September laufenden Ausstellung »Roswitha Quadflieg. Ein Bücherleben« (noch bis 5. Januar 2014) lesen Roswitha Quadflieg (Autorin, Berlin) und Josef Haslinger (Deutsches Literaturinstitut Leipzig, Präsident des PEN Deutschland) aus eigenen Werken und sprechen im Anschluss über ihren Umgang mit Literatur und Buchkunst. Einige Impressionen von der Ausstellung mit buchkünstlerischen Werken von Roswitha Quadflieg finden sich auf der Homepage des Museums unter "aktuelle Ausstellung".
 
Lesung: 27. November 2013

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Klaus Detjen erhält den Antiquaria-Preis für Buchkultur

Buchkultur e.V., der Verein der Freunde antiquarischer Bücher, die Stadt Ludwigsburg und die Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V. verleihen den 20. Antiquaria-Preis für Buchkultur 2014 Klaus Detjen für die von ihm gestaltete »Typografische Bibliothek«
Klaus Detjen bietet zu großen Texten überzeugende, innovative, ungewöhnliche und auch kompromisslose Gestaltungslösungen.
Alle Bände dieser Reihe sind eigenständige grafisch-typografische Interpretationen bei denen Inhalt und Gestaltung eng miteinander korrespondieren. Durch die stets aus dem Text entwickelten Visualisierungen lassen sich die Inhalte neu erfahren. Klaus Detjen rahmt den Lesetext mit typografisch-grafischen Illustrationen ein, damit dramatisiert, strukturiert oder destruiert er diesen in zusätzlichen Ebenen. Die Typografie überschreitet dabei ihre dienende Funktion.
Mit der zwischenzeitlich zehn Bände umfassenden »Typografischen Bibliothek«(erschienen im Wallstein-Verlag und der Büchergilde Gutenberg) hat der Gestalter Klaus Detjen eine Reihe typografischer Preziosen geschaffen.
 
Die Preisverleihung findet am Abend des ersten Messetages der 28. Antiquaria statt: Donnerstag, 23. Januar 2014 um 20.15 Uhr im "Podium" der Musikhalle Ludwigsburg. Die Laudatio hält Dr. David Marc Hoffmann, Leiter des Rudolf Steiner Archivs Dornach.

„Schönsten Bücher 2013“ in Ingolstadt

Foto: Ernst Reif
Vor ca. 20 Gästen konnte gestern die Leiterin des Stadtmuseums und Neupirckheimerin, Frau Dr. Beatrix Schönewald, Herrn Prof. Wörgötter von der Hochschule für Gestaltung Augsburg begrüßen. Da die Veranstaltung in Kooperation mit der Pirckheimer-Gesellschaft organisiert worden war, sprach deren Schriftführer Ernst Reif ein kurzes Grußwort, in dem er Ziele und Aufgaben der Gesellschaft umriss und auf die Finissage am 23. November 2013 um 19:00 Uhr verwies, bei der der Vorsitzende des Vorstands über die Gesellschaft referieren werde.
Der Vortrag von Prof. Wörgötter, der anhand der prämierten Bücher seine Ausführungen belegt wie auch über einen Beamer mit weiteren Bildern und Fotografien ergänzte, gliederte sich in mehrere Teile. Er erläuterte den zweistufigen Aufbau des Auswahlverfahrens, die Arbeit der Expertenjuries und die Kriterien, anhand derer die eingereichten Bücher beurteilt wurden. Beispiele gelungener Buchgestaltung wurden ausgebreitet und als Objekte vorgestellt. Im Anschluss daran wurden einzelne Bücher herausgegriffen und nach handwerklichen und ästhetischen Blickwinkeln hinterfragt. Dabei wurde klar, dass auch auf solch aufwendige und sorgfältige Art und Weise ausgewählte Werke berechtigte kritische Anmerkungen angebracht sein können. Der Blick in die Werkstatt des Buchgestalters und auf die Arbeit der Wettbewerbsauguren war für alle Teilnehmer ein Erlebnis, was die lebhaften Diskussionen im Anschluss an den Vortrag insbesondere am prämierten Buch selbst bewiesen.
Möge auch dadurch die Pirckheimer-Gesellschaft einigen Teilnehmern etwas näher gebracht worden sein.
(Ernst Reif)

Di, 05.11.2013

Exlibris-Treffen

Am Sonnabend, den 2. November 2013 fand im RUDI-Nachbarschaftszentrum im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in der Modersohnstraße 55 das 24. Berliner Exlibris-Treffen der Deutschen Exlibris-Gesellschaft e.V. (DEG) statt. Zahlreiche Sammler waren zum gemeinsamen Fachsimpeln und Tauschen aus ganz Deutschland, auch aus dem Ausland angereist. Den ganzen Tag wurden Exlibris und kleinste Gelegenheitsgrafiken betrachtet und entsprechend der jeweiligen Sammelgebiete bestaunt, getauscht und erworben.
(Text und Fotos: Manfred Krause)

5. RUHR.Antiquaria

 
Bereits zum 5. Mal findet am kommenden Sonntag in der Stadthalle Wattenscheid der Bochumer Antiquariatsmarkt RUHR.Antiquaria statt. Unter den 33 Ausstellern, die hauptsächlich von Rhein und Ruhr, aber auch aus Bremen, Hamburg, Braunschweig und den Niederlanden kommen, ist auch wieder unser Berliner Mitglied Christian Bartsch zu finden.
In einem Rahmenprogramm präsentiert die Schriftkünstlerin Christiane Wiesener aus Gummersbach Malerei, Kalligrafie und Lyrik. Begleitend zum Antiquariatsmarkt findet eine von Friedhelm Spürkel präsentierte Ausstellung "100 Jahre Karl May Verlag - 100 Jahre Werbung des Verlags" statt. Spürkel ist Mitautor der aktuellen Titels: Carl Lindeberg - Ein Illustrator für Karl May. Und wieder dabei ist die Buchbinderei Beckmann aus Bochum, die ihr Handwerk vorstellt.
Organisiert wird die RUHR.Antiquaria von Arnd Hepprich und Dirk Franken vom Steeler Antiquariat in Essen.


Antiquariatsmarkt: 10. November 2013

è Stadthalle Wattenscheid
Saarlandstraße 40
44866 Bochum

 

Der Sammler auf Reisen: Athen im September

Der Sommer hielt sich in diesem Jahr lange in Athen. Im September herrschte tags über meist noch drückende Hitze. Die Menschen schlichen im Schatten der Häuser durch die Straßen, die Touristen suchten scharenweise Schutz in den belaubten Tavernen, wenn sie nicht die Straßenbahn nahmen, um sich von ihr bequem an den Strand tragen zu lassen und dort Abkühlung in den Fluten zu suchen. Wir dagegen streiften unermüdlich durch die Gassen und hielten auf unseren Erkundungstouren zu den antiken Stätten immer auch Ausschau nach Antiquariaten. In der Nähe der Universität wurden wir erstmals fündig. Wie die Brüder Humboldt vor der Berliner Universität thronen vor den Pforten des klassizistischen Gebäudes zwei Geistesriesen, Sokrates und Platon, dahinter auf hohen Säulen gar Pallas Athene und Apollon. In der Geschäftsstraße auf ihrer Rückseite hat eine große Buchhandlung ihr Domizil. In deren Nähe fanden wir zwei Bücherkioske, die neben Zeitungen und Zeitschriften sowie Erfrischungen auch reichlich alte Bücher anbieten, darunter viele Klassiker der Weltliteratur, philosophische und geisterwissenschaftliche Titel. So fanden wir zu Füßen der Tageszeitungen mit Berichten von der Berliner Wahl und Angela Merkels Sieg die Deutsche Ideologie von Marx und Engels liegend.
Fotos: Gabriele Ballon
In feinerem Ambiente am Fuße der Akropolis hält ein gut sortierter Laden ein reiches Angebot an alten Ansichten von Athen und Griechenland bereit. Weil hier auch der des Griechischen unkundige Reisende aus dem Norden sein Plaisier finden kann, sind die Preise allerdings europäisch. Eine wirkliche Überraschung bot ein Quartier in der Altstadt Plaka, das sich gleich an der Agora mit den Ausgrabungen aus der klassischen Zeit anschließt. Dort bieten neben vielen Souvenierläden auch etliche Händler von Antiquitäten und antiquarischen Secondhand-Läden ihre Ware feil. Die Lage ist sagenhaft günstig, das Buchangebot dagegen eher malerisch als bibliophil. Um den sich durch die Gassen drängenden Touristen etwas bieten zu können, halten die Händler immerhin auch Bücher in englischer, französischer und deutscher Sprache vorrätig. Bei einem Händler türmen sich die Bücher in riesigen Säulen und Wänden bis unters Dach. Weil sie ganz ohne Regale aufgeschichtet sind, muß sich der Kunde ein gewünschtes Buch aus dem Turm ziehen, während der Antiquar, Atlas gleich, den Stapel darüber einen Moment lang in der Luft hält.
Fanden wir auch nur Schmöker für den Strand, so waren wir doch zufrieden, auch im Urlaub den Duft der alten Bücher nicht missen zu müssen.
(Carsten Wurm)

Alle Jahre wieder ...

Im RUDI-Nachbarschaftszentrum in Berlin ist unter dem Titel „Alle Jahre wieder ……“ eine Ausstellung mit Gelegenheitsgraphik und Exlibris zum Thema Weihnachten mit 186 Stücken von Künstlern aus 18 Ländern aus dem Bestand der Sammlerin Birgit Göbel-Stiegler zu sehen.

Ausstellung: 4. November bis 11. Dezember 2013

RUDI-Nachbarschaftszentrum
10245 Berlin Friedrichshain-Kreutzberg

Modersohnstraße 55

Stammtisch in Bayern

Nach der ersten Veranstaltung der Pirckheimer in Bayern, dem Ausflug nach Schweinfurt, war den Teilnehmern und den Interessierten deutlich vor Augen, dass nicht nur Veranstaltungen für einen Freunddeskreis der Bücher von Nöten sind. Es besteht auch ein Bedarf nach Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. So kamen in den Klosterstuben zu Oberschönenfeld am 02.11.2013 acht Liebhaber des gedruckten Buches zusammen und ergingen sich in den Freuden des zwanglosen, themenungebundenen Meinungsaustausches, des vertieften gegenseitigen Kennenlernens und der Beschäftigung mit dem Buch und der Grafik. Schwerpunkte der Information waren Berichte des rastlos eifrigen Matthias Haberzettl, der von seinen Besuchen bei Künstlern berichtete. Insbesondere sein kürzlicher Besuch bei Eduard Prüssen in Köln und die Schilderung seiner Donkey-Press stand im Mittelpunkt der Ausführungen, die er mit Beispielen und Büchern würzte. Auch der Gruß des Künstlers an die Pirckheimer in Bayern, die er mittels Grafiken aus seinen Beilagen zur „Illustration 63“ ausrichten ließ, fand großen Anklang bei den Teilnehmern. 
Eduard Prüssen
Wir plauschten über mögliche Themen und Aktivitäten, die wir im ersten Halbjahr 2014 in Angriff nehmen könnten. Ideen, die der Umsetzung harren, wurde schon mit möglichen Terminen kombiniert: ein Sammlerabend zur Präsentation der Lieblingsstücke im Januar, ein Herbert-Rosendorfer-Abend im März, ein Ausflug nach Konstanz mit Besuch der Bibliothek des Suso-Gymnasiums an einem nach Möglichkeit sonnigen Maitag und ein Besuch des Druckers Othmar Bernhard in Nördlingen im Juli. Das war noch nicht genug des Ratschens, aber der Abend fand dannn dennoch ein Ende, an den sich teilweise noch längere Fahrten anschlossen. Es bleibt die Erinnerung an einen denkwürdigen Abend.
(Ernst Reif)

Das Herbarium der Entdecker

«Das Herbarium der Entdecker» ist für den Bücherfreund selbst eine Entdeckung. Als solcher ist man immer auch an den Objekten interessiert, die sozusagen in der Nähe des eigentlichen Buches existieren, wozu zum Beispiel auch Xylotheken und Herbarien gehören, nicht zuletzt, weil diese häufig Bestandteil von naturwissenschaftlich ausgerichteten Bibliotheken sind.
Florence Thinard gelang es jetzt mit dem Band «Das Herbarium der Entdecker» Buchkunst und dieses Randgebiet der Bibliophilie zu verbinden und es entstand ein Buch, welches die Schönheit und den Informationsreichtum bedeutender Herbarien mit den Vorzügen eines bestens ausgestatteten Buches verbindet. Der Schweizer Haupt-Verlag stellte mit diesem Buch, dessen Originalausgabe 2012 in der Französischen Editions Plume de Carotte erschien, dem deutschsprachigen Leser ein hervorragend gestaltetes Werk zur Verfügung, welches man nicht aus der Hand legen möchte, selbst wenn man bislang weder an Pflanzensammlungen noch an der Geschichte großer Forscher oder deren Entdeckungen und Reisen interessiert war. Es offenbart sich eine Kulturgeschichte der Erforschung der Pflanzenwelt, angefangen von Hatschetsus, dem ersten weiblichen Pharao und dem griechischen Botaniker Theophrastos von Eresos bis zu Darwins Forschungen auf Galapagos, Humboldts Reisen in den Dschungel des Orinoco-Beckens oder Livingstones Wirken in Zentralafrika.
Das Buch ist klar gegliedert und bietet auf der linken Seite Informatives in Text und Abbildungen zu den Entdeckern, die rechte Seite zeigt jeweils ein Blatt aus dem beschriebenen Herbarium, hervorragend fotografiert von Yannick Fourié und aufgrund des Formats Großquart sehr detailreich. Die hier abgebildeten 80 Blätter, Fotografien auf Kunstdruckpapier, wirken regelrecht plastisch und stammen aus bedeutenden Herbarien der Welt, vor allem aus dem Londoner Kew Royal Botanical Garden.
Das Buch vermittelt Wissen und Schönheit und spricht sicher viele an, den Naturfreund, den Geschichtsinteressierten, den Liebhaber des schönen Buches und selbst derjenige, der in der Vorweihnachtszeit eigentlich nur auf der Suche nach einem repräsentativen Geschenk ist wird vermutlich verleitet, sich dieses Buch zusätzlich für die eigene Bibliothek zu kaufen.
(ad)

Florence Thinard - Das Herbarium der Entdecker
Humboldt, Darwin & Co. - botanische Forscher und ihre Reisen
1. Auflage 2013
168 Seiten, 235 Abb., 63 Karten
ISBN 978-3-258-07818-2
49,90 €

Heinrich Ilgenfritz (1899 - 1969)

Gestern wurde im Kulturforum Berlin-Hellerdorf eine von Hannelore Hintersdorf und Volkhard Böhm kuratierte Ausstellung mit Leihgaben aus der Sammlung von Maria-Victoria Schubert unseres ehemaligen Mitglieds und Förderers des Sammelns von Exlibris Heinrich Ilgenfritz eröffnet.
Heinrich Ilgenfritz, Brot, 1930, Kupferstich
Heinrich Ilgenfritz wurde am 16.04.1899 in Nürnberg geboren, lernte dort das Graveurhandwerk, besuchte den „Offenen Zeichensaal" und die Kunstgewerbeschule. Von 1922 bis 1927 war er Entwurfszeichner in Flensburg, Kiel und Bremen, gestaltete Schmuck und Silberwaren. In Fischerhude und Worpswede begegnete er Otto Modersohn und Heinrich Vogeler. 1927 Studienaufenthalt in Paris, dort entdeckte für sich die „Peintre-Graveurs" und die später bevorzugte grafische Technik, den Kupferstich. Von 1928 bis 1932 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Kassel, und machte seine Meisterprüfung als Graveur für Kupfer- und Stahlstich. 1930 erhielt Ilgenfritz den Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. Nach Auflösung der Kasseler Akademie setzte er sein Studium an den Vereinten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin fort und war Schüler von G.W. Rössner und Meisterschüler von Hans Meid. Von 1935 bis 1945 war er als Kartographischer Kupferstecher und Architekturstecher tätig und wurde als Soldat eingezogen. 1947 bis 1960 übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, an der Fachschule für Druck und Werbung in Berlin-Schöneweide und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 1963 zog er nach Kleinmachnow bei Berlin um. Ilgenfritz starb nach langer Krankheit am 27.05.1969.

Ausstellung: 5. November 2013 bis 2. Januar 2014

Kulturforum Hellersdorf
Carola-Neher-Str. 1
12619 Berlin

artbook.berlin 2013

In den Räumen der Kunstfabrik Flutgraben findet die zweite artbook.berlin, eine Messe für Künstlerbücher und -editionen statt. Beteiligt sind über 70 Künstler, Verlage und Pressen, die ihre vielfältigen Produktpaletten präsentiert werden. Damit nehmen 20 Aussteller mehr an der Messe teil, als 2012. Vom Unikatbuch über die Druckgrafik bis zur Kleinauflage von Künstlerhand werden die einzelnen BuchkünstlerInnen ihre Werke vorstellen und zum Kauf anbieten, darunter auch die bereits 2012 teilnehmenden Pirckheimer Marc Berger und Hanfried Wendland,

Messe: 22. bis 24. November 2013

artbookberlin in der Kunstfabrik Flutgraben
Am Flutgraben 3
12435 Berlin

Mo, 04.11.2013

Palmwedel für Weißenfels – Grafik und Buchkunst aus Mitteldeutschland

Nur noch wenige Tage ist eine Ausstellung der Titel- und Rückseiten des literarischen Palmbaum in der Galerie Brand-Sanierung in Weißenfels zu sehen, gemeinsam mit der bibliophile Buchreihe Edition Ornament. 1992 als Vierteljahreszeitschrift gegründet, erscheint der Palmbaum seit 2005 mit zwei Heften pro Jahr und künstlerisch hochwertigem Einband. Unser Mitglied Dr. Jens-Fietje Dwars, Redakteur des Palmbaum und Herausgeber der Edition Ornament hat diese Ausstellung mit ausgewählten Andrucken samt der entsprechenden Originale zusammengestellt, was vor allem interessant ist, da diese vor dem Druck oft noch verändert wurden. So wurden z.B. Berners Zeichnung, der die ersten Hefte gestaltete, blau eingefärbt und zusätzlich mit einem Hintergrundbild unterlegt. Für Heft 1/2013 hat der Leipziger Grafiker Karl-Georg Hirsch die Titelgestaltung übernommen (siehe Abb.). Sein blutrot gehaltener Holzschnitt ist eine Illustration des Gedichtes „Todin“ des ebenfalls in Leipzig lebenden Schriftstellers Peter Gosse.
Gosse ist in der Weißenfelser Schau auch mit dem Essayband Über das allmähliche Verfertigen von Welt im Dichten vertreten, erschienen in der edlen „Edition Ornament“. Diese Reihe orientiert sich in ihrer Machart an der klassischen deutschen Buchkunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vorbild sind für Dwars die Der jüngste Tag-Bücher des Leipziger Kurt Wolff Verlags. Wie diese sind auch die Veröffentlichungen der Edition Ornament in einfache schwarze Pappe gebunden. „Erst auf den zweiten Blick“, sagt Dwars, „erweisen sich ihre Feinheiten mit handgeleimten Etiketten, Blindprägung, Lesefaden, verschiedenfarbigen Vorsatzpapieren und ausgewogener Gestaltung in Bild und Text.“
Bislang erschienen zwölf illustrierte Bände. Jeder in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren. Den ersten 50 liegt stets eine signierte Originalgrafik bei.
Zur Schau gehört eine Präsentation von Holzschnitten und -stiche von Karl-Georg Hirschs auf 13 erotische Farbzeichnungen von Gerd Mackensen. Sie wurden für den Band Lob der Jadeflöte geschaffen, der 33 Gedichte und Geschichten zum Menantes-Preis für erotische Dichtung 2010 enthält.
 
Ausstellung: 18. Oktober bis 17. November 2013

Projekt Brandsanierung
Novalisstraße 13
06667 Weißenfels

So, 03.11.2013

Achtung, Baustelle!

Iomp aus dem Buch "Baustelle Wimmelbuch", Wimmelbuchverlag Berlin 2013
Hausbau, Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau – dies sind alles aufregende Orte, bei denen jedes Bauarbeiterherz höher schlägt, vor allem dann, wenn auch große Baumaschinen zum Einsatz kommen. In der Mitmach-Ausstellung »Achtung, Baustelle!« werden Illustrationen und Bilderbücher vereint, die Geschichten »rund um die Baustelle« thematisieren. Zahlreiche Mitmachstationen in den Ausstellungsräumen fordern dazu auf, die Rolle des »Bauherrn« praktisch und künstlerisch zu übernehmen. Dabei sind beim eigenen Straßen- und Hausbau sowie bei der Gestaltung von Innenräumen großen und kleinen Besuchern keine Grenzen gesetzt.
Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem lädt unter diesem Motto zu einer Ausstellungseröffnung ein. Nach einer kurzen Begrüßung präsentiert das "Live-Puppentheater" das Theaterstück "Bob, der Baumeister". Ein anschließendes, umfangreiches Bastelprogramm für Kinder lädt dazu ein, phantasievoill in das Thema "Achtung, Bauistelle!" einzusteigen.

Ausstellung: 17. November 2013 bis März 2014

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee

53840 Troisdorf

Thüringer bei Menantes

Einen der bedeutendsten Barock-Dichter, Menantes, galt der Besuch am 2.11.2013 unserer Thüringer Gruppe der Pirckheimer-Gesellschaft in der Literaturgedenkstätte in Wandersleben, wo Christian Friedrich Hunold 1680 geboren wurde. Zwar gibt es nicht mehr das Geburtshaus, aber im ehemaligen Stallgebäude des Pfarrhofes wird seit 2005 sein recht umtriebiges Leben, das 1721 in Halle an der Saale endete, dargestellt. Bemerkenswert erschien, dass sich Hunold seiner schwelgerischen Lebensweise erst entschlug, als kein Geld mehr vorhanden war und er sich nunmehr seines Talentes besann und etliche Romane mit dem Pseudonym Menantes schrieb.
Besonders erwähnenswert ist der informative und schön gestaltete Film über den Dichter, ein Werk unseres neuen Pirckheimer-Mitgliedes Jens-Fietje Dwars, welcher im wesentlichen auch die Gedenkstätte gestaltet hat.
In Blindausgaben von Büchern und Hinweisen wird in der Ausstellung sein Werk gewürdigt. Da es mit Liebesgeschichten verbunden ist, wird seit 2006 aller zwei Jahre der Menantes-Literaturpreis für erotische Dichtung vergeben, teilweise in der Zeitschrift "Palmbaum" veröffentlicht. In der leicht ironischen Diskussion darüber war nicht ganz zu klären, ob bei der Preisvergabe wohl Menantes als Dichter des Satyrischen Romans oder als affektdämpfender Pietist zum Zuge kommt.
(PA)

Fr, 01.11.2013

Jürgen Bosse - Pinholes

Malta 2 (Mai 2008) © Jürgen Bosse
In der Galerie im Antiquariat unseres Mitglieds Thomas Skowronska gibt es in Kürze eine Ausstellung mit Lochbildfotografien von Jürgen Bosse zu sehen. Die Landschaftsporträts dieses Fotografen sind wie ein versiegelter Augenblick: Zeit wird durch die Darstellung des Raums spürbar. Jürgen Bosse sieht einen Schwerpunkt dieser Arbeiten in der Pinholefotografie, durch die, mit ihren langen Belichtungszeiten, eine neuer, eigener Blick auf die Landschaft und den Menschen in ihr gewonnen wird. Die Kombination aus ungewöhnlichen Blenden und Belichtungszeiten mit der "entschleunigten" Lochbildfotografie (Pinholes) erzeugt eine besondere Wirkung, die Vertrautes mit dem Fremden und Unbewussten in einen Dialog setzt.

Vernissage: 15. November 2013
Ausstellung: 16. November bis 21. Dezember 2013

Galerie im Antiquariat Skowronska
Schustehrusstr. 28, 10585 Berlin

Do, 31.10.2013

Das Weiterdenken des Buches als Abenteuer im Kopf

Buchkünstler/innen und Künstlerbücher im Spiegel persönlichen Erlebens und Erfahrens
Das Künstlerbuch in einer gleichnamigen Ausstellung des Halleschen Kunstvereins 2011
Aus heutiger Sicht gehört zum Schaffen von Kunstwerken das Überschreiten und Erweitern von durch Konventionen bestimmten Grenzen. Diese Qualität des intellektuellen und handwerklichen Schöpfens und Gestaltens ist bei Künstlerbüchern in besonderem Maße nachvollziehbar und trägt zum Reiz dieser vielfältigen Gruppe von Werken, die in unterschiedlichster Weise dem Prinzip „Buch“ verhaftet sind, bei. Ist ein handelsübliches Buch schon ein sehr komplexes Gebilde, so verkörpern Künstlerbücher auf hohem Niveau überraschende, manchmal befremdliche, immer aber anregende Varianten des Mediums. Bei erster Begegnung erscheinen sie nicht selten sperrig und unverständlich, ebenso aber hinreißend in ihrem Ideenreichtum und ihrer Schönheit. Eva-Maria Hanebutt-Benz war Kuratorin der Abteilung für Buch- und Schriftkunst am Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main, später langjährige Direktorin des Gutenberg-Museums Mainz. Durch zahlreiche persönliche Kontakte zu Buchkünstlerinnen und Buchkünstlern, erfuhr sie so aus erster Hand Beweggründe und Zusammenhänge, die das Schaffen von Künstlerbüchern beleuchten und verständlicher machen können.

1. November 2013, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 Euro, Mitglieder: 1,50 Euro


è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach