Pirckheimer-Blog

Lesung

Fr, 14.04.2023

"Bücherfrühling in Brandenburg" vom 21. bis 27.04.
Judith Zander liest u. a. aus ihren neuen Gedichten.

Bücherfrühling in Brandenburg

Bücherfrühling in Brandenburg – die Veranstaltungsreihe, die vom 21. bis 27. April 2023 zwischen Calau und Neuruppin stattfindet, wartet mit einem hochkarätigen Programm auf. Zu acht Lesungen lädt der Brandenburgische Literaturrat Lesebegeisterte im ganzen Bundesland zur literarischen Landpartie rund um den Welttag des Buches ein. „Bunt und vielfältig – so präsentiert sich der Bücherfrühling in Brandenburg nach erfolgreichem Auftakt 2022 auch in diesem Jahr wieder. Von Altranft bis Zehdenick können Interessierte auch im ländlichen Raum die Literatur direkt vor der Haustür erleben. Besonders freut uns, dass alle teilnehmenden Autor*innen in ihrer Vita oder ihrem Werk einen direkten Bezug zum Land Brandenburg haben“, betont Dr. Friederike Frach, die Geschäftsführerin des Brandenburgischen Literaturrats. 

Die Veranstaltungen finden in Buchhandlungen, Bibliotheken, Museen und an weiteren Kultur-Orten statt: Am 21. April, 18 Uhr, liest Reinhard Stöckel aus Bärensommer (erschienen bei Müry Salzmann) in der Stadtbibliothek Calau, gefolgt von John von Düffel am 22. April, 16 Uhr, in der Buchhandlung Bleiche in Burg im Spreewald (Goethe ruft an, DuMont) und Judith Zander, 19 Uhr, in der Dorfkirche Warnitz (im ländchen sommer im winter zur see, dtv). Am 23.04. gibt es gleich vier Veranstaltungen im Land: Brandenburgisches Textilmuseum Forst, 14 Uhr: Björn Kern (Das Beste, was wir tun können, ist nichts, S. Fischer); Oderbruchmuseum in Altranft, 15 Uhr: Franziska Fischer (In den Wäldern der Biber, DuMont); in der Friedrich-Wolf-Gedenkstätte Lehnitz liest 15 Uhr Uwe Rada (Morgenland Brandenburg, be.bra) und in der Klosterscheune Zehdenick um 19 Uhr Jana Weinert (Nachtbaden, dorise-Verlag). 

Den Abschluss macht am 27.04. Judith Poznan mit Prima Aussicht (DuMont) in der Fontane-Buchhandlung Neuruppin, die Lesung dort beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei, um eine Spende für Hilfsprojekte in der Ukraine wird gebeten. Der Bücherfrühling 2023 ist eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturrates e. V. in Kooperation mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Berlin-Brandenburg. Gefördert wird die Veranstaltungsreihe durch das Programm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Alle weiteren Informationen zum Bücherfrühling in Brandenburg finden sich auf der Webseite von Stadtlandbuch.de.

(Brandenburgischer Literaturrat/Kirchner Kommunikation/Pressemitteilung)

Mi, 29.03.2023

Während der Lesung der Bücherkinder in der Aula des Domgymnasiums. | © R. Wege
Verdienter Mentor der Bücherkinder Brandenburg: Armin Schubert in Aktion. | © R. Wege
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft, Till Schröder (2. v. r.), gratulierte den Bücherkindern zu ihrem jüngsten Buch "Die Farben der Kindheit". | © R. Wege

Bücherkinder starten wieder

Lesung aus dem jüngsten Buch „Die Farben der Kindheit“ 

Nach langer coronabedingter Pause war den Bücherkindern Brandenburg mit ihrem Mentor Armin Schubert während der Lesung am 18. März anzumerken, dass sie voller Vorfreude auf den Nachmittag vor Publikum waren, aber genauso auch aufgeregt, ob alles klappen wird. An dieser Stelle vorweggenommen: Es hat alles geklappt, die Lesung war erfolgreich. Der kräftige Applaus am Ende machte diesen Erfolg hörbar und die anschließenden Gespräche bei Kaffee und dem von den Eltern selbst gebackenen Kuchen bekräftigten dies nochmals. Damit können die Bücherkinder auch voller Zuversicht einige Tage voraus in Richtung Leipziger Buchmesse schauen, wo sie erneut der Öffentlichkeit ihr jüngstes Buch Die Farben der Kindheit vorstellen werden. Das wird in der Messe-Stadt am Sonnabend, den 29. April, von 11 bis 11:30 Uhr, in Halle 3, am Stand B 400, sein.

Doch zurück zur Buchlesung in der Aula des Brandenburger Domgymnasiums, sozusagen der Heimstätte der Bücherkinder. Das Datum der Lesung, der 18. März, war nicht zufällig von Armin Schubert ausgewählt worden. Hätte doch an diesem Tag die Literatin Christa Wolf ihren 94. Geburtstag gefeiert. Und Christa Wolf gehört zu den vier Schriftstellern, mit deren Kindheitsjahren und Kindheitserinnerungen sich die Bücherkinder für ihr jüngstes Buch auseinandergesetzt haben. Neben Christa Wolf sind das Jurek Becker, Günter Grass und Franz Fühmann. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung haben die Bücherkinder in eigenen Texten verarbeitet. Christine Becker, die Frau von Jurek Becker, hatte eine Schreibwerkstatt geleitet.

Neben dem Wort spielt für sie auch die bildliche Auseinandersetzung eine große Rolle. Für Die Farben der Kindheit hatten sie besondere Anregung und großen Ansporn für die eigenen Bildwerke: mit Rainer Ehrt, Moritz Götze, Sven Großkreutz, Klaus Süß und Katrin Stangl haben fünf bekannte Künstler der Gegenwart ihre Gedanken zu den Kindheitserinnerungen der vier Literaten in Bilder umgesetzt, die ebenfalls im Buch, in einigen Exemplaren eingebunden als originale Grafiken, zu sehen sind. Diese wiederum inspirierten die Bücherkinder für ihr eigenen Farb-Linolschnitte, die sie als Buchillustrationen zu den Texten geschaffen haben.

Zu den Gästen der Lesung gehörten auch Vertreter des Vorstands der Christa-Wolf-Gesellschaft um Frau Prof. Dr. Therese Hörnigk, die ein Grußwort hielt. Selbstverständlich waren auch die Pirckheimer dabei. Sigrid Wege, Vorsitzende der Magdeburger Pirckheimer, war ebenso dabei wie Till Schröder, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Pirckheimer-Gesellschaft. Er dankte nicht nur Armin Schubert und den Kindern für ihre tollen Buchprojekte, sondern ermutigte sie, weiterzumachen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen weiterzugeben wie mit dieser Lesung und dabei auch neue und ungewohnte Schritte zu gehen. Dass die Bücherkinder offen für neue Wege sind, zeigten am Ende die Bücherkinder Alma und Mina mit ihrem Rap Ich bin wütend! Den werden sie hoffentlich auch bei der Leipziger Buchmesse Ende April vortragen.

(Ralf Wege)

Mo, 13.03.2023

Das Buch "Die Farben der Kindheit. Die Bücherkinder sehen die Kindheit von vier Literaten" versammelt die Resultate der Beschäftigung der Bücherkinder mit Christa Wolf, Franz Fühmann, Günter Grass und Jurek Becker. Das Projekt wurde zudem von fünf namhaften Künstlerinnen und Künstlern, darunter Katrin Stangl, Moritz Götze und Rainer Ehrt, die zum Thema Grafiken schufen, begleitet.

Die Farben der Kindheit: Lesung & Musik mit den Bücherkindern

Großer Bahnhof anlässlich von Christa Wolfs 94. Geburtstag in Brandenburg an der Havel: Am 18. März lesen die Brandenburger Bücherkinder aus ihrem Buch Die Farben der Kindheit, das sich mit den Kindheiten der großen Erzählerin (1929–2011) und ihrer drei nicht minder bedeutenden Autoren-Kollegen Franz Fühmann (1922–1984), Günter Grass (1927–2015) und Jurek Becker (1937–1997) befassen. Unter der Ägide von Armin Schubert und Christine Becker lesen, sprechen und musizieren die von den Pirckheimern unterstützten und bei der Galerie Sonnensegel angesiedelten Bücherkinder in der Dom-Aula (Burghof 9, Treppe), die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr mit der Begrüßung der Gäste durch Schubert und die Witwe Jurek Beckers, dessen Bücher Jakob, der Lügner und Amanda herzlos nach wie vor zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur der jüngeren Vergangenheit zählen. Im Anschluss an eine Slide-Show zu den Resultaten der Beschäftigung mit den Kinderzeiten der bedeutenden Vorgänger folgen die Grußworte von Christa-Wolf- und Pirckheimer-Gesellschaft durch Prof. Dr. Therese Hörnigk und Till Schröder, die Lesungseinführung samt Rap sowie ein Briefauszug Christa Wolfs an Franz Fühmann. Danach lesen die Bücherkinder in zwei Runden aus dem Buch, flankiert von den Liedern Der Mond ist aufgegangen und Nun ade, du mein lieb Heimatland (Gesang und Klavier: Elizabeth und Anna Zadorozhna), gefolgt von Christine Becker, die Texte Beckers, von Günter Grass und Christa Wolf liest. Nach dem Dank an alle Beteiligten klingt die Veranstaltung mit Kaffee und Kuchen gegen 16.30 Uhr aus. Die Farben der Kindheit. Die Bücherkinder sehen die Kindheit von vier Literaten: Was für ein wunderbares Beispiel der kreativen Arbeit mit Kindern im Spiegel der Literatur!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 07.03.2023

Die Umschlaggrafik der "Palmbaum"-Ausgabe Nr. 2/2020 gestaltete Uwe Pfeifer aus Halle (Saale).
Dr. Jens-Fietje Dwars | © Sylwia Mierzynska
Das Cover des in Kürze erscheinenden Hefts 1/2023 des "Palmbaum" stammt von Dieter Goltzsche.

30 Jahre „Palmbaum“ in Burgk

Die Thüringer Literaturzeitschrift Palmbaum heißt nicht „Tannenbaum“, weil sie nicht (nur) Wiesen und Wälder besingt. Ihr Vorbild ist die „Fruchtbringende Gesellschaft“, die 1617 in Weimar geschaffen wurde. Am Vorabend des verheerendsten aller europäischen Kriege beschlossen die regierenden Fürsten der protestantischen Höfe keine Aufrüstungs- oder Wirtschaftsprogramme. Um eine Verständigung im zerrissenen Deutschland herbeizuführen, hielten sie nichts für notwendiger als die Förderung der deutschen Sprache und Literatur. Ihr Leitspruch war „Alles zu Nutzen“, ihr Erkennungszeichen die vielfach nutzbare Palme.

1992 gründete Detlef Ignasiak in Jena die „Literarhistorische Gesellschaft Palmbaum“, die seit 1993 die Zeitschrift Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen herausgibt. Sie erscheint zweimal jährlich im quartus-Verlag Bucha, seit 2016 in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat. Volker Braun nennt die Hefte „wahre Wunderkammern“, weil jedes davon einem Titelthema gewidmet ist. Der Palmbaum bringt nicht nur, wie andere Literaturzeitschriften, neue Prosa, Lyrik und Essays, sondern widmet sich auch dem reichen kulturellen Erbe Thüringens und Streitfragen der Gegenwart. Weibliches Schreiben, Stimmen der Natur und Literatur in einer zunehmend absurden Welt waren jüngste Themen, das März-Heft stellt Reichtum in Frage: Was ist ein reiches Leben? Woran kann man es erkennen, gar messen? 

2005 hat Jens-F. Dwars die Redaktion übernommen. Seitdem werden die Einbände von Thüringer und mitteldeutschen Künstlern gestaltet. Der Reigen der Beteiligten reicht von Gerhard Altenbourg über Moritz Götze, Angela Hampel, Karl-Georg Hirsch, Horst Hussel, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Klaus Süß und Strawalde bis zu Hans Ticha, Max Uhlig und Baldwin Zettl. All diese und weitere namhafte Künstler hatten in den vergangenen Jahren Personalausstellungen im Museum auf Schloss Burgk, das sich sich zugleich zu einem Geheimtipp für Kunst-, vor allem Grafik-Liebhaber entwickelt hat. Schon in den 1980er Jahren eröffnete hier Lothar Lang ein Pirckheimer-Kabinett für Grafik und Künstlerbücher.

Der Ort ist daher ideal, um das 30-jährige Bestehen des Palmbaum mit einer großen Ausstellung vom 11. März bis 25. Juni zu feiern: einem Klassentreffen mitteldeutscher Literatur und Grafik. Im Mittelpunkt stehen die 36 Einbände seit 2005 und ihre originalgrafischen Vorlagen. Durch den Vergleich von Zeichnung, Andruck und Cover lässt sich exemplarisch nachvollziehen, was Buchgestaltung ausmacht: Erst durch Auswahl, Verkleinerung oder Vergrößerung von Ausschnitten, kombiniert mit typografischen Bausteinen, entsteht ein Einband, der die Leser ansprechen und auf das Thema des Heftes einstimmen soll. So lädt die Ausstellung auch dazu ein, den Prozess der Entstehung, der Machart heutiger Medien kritisch zu durchschauen.

In Vitrinen werden verschiedene Einbandentwürfe und die fertigen Cover der Zeitschrift gezeigt. Dokumente aus der Geschichte der Zeitschrift ergänzen die Bilder: Künstlerbriefe von Karl-Georg Hirsch, Hans Ticha und Strawalde, Manuskripte von Volker Braun, Reiner Kunze, Wulf Kirsten und Reinhard Jirgl sowie in der Zeitschrift erstveröffentlichte Autografen von Gottfried Benn, Gabriele Reuter, Paul Scheerbart und anderen namhaften Autoren. Auch Bücher der Reihe Palmbaum. Texte. Kulturgeschichte sowie die Bände der Edition Ornament aus dem quartus-Verlag werden einbezogen, die Texte und Grafiken ostdeutscher Autoren und Künstler vereinen – mit Vorzugsgrafiken von Moritz Götze, Horst Hussel, Angela Hampel, Felix Furtwängler, Gerd Mackensen, Baldwin Zettl, Kay Voigtmann u. v. a.

Im Pirckheimer-Kabinett sind die Grafik-Mappen der Edition Pirckheimer sowie grafische Beilagen der Marginalien zu sehen. Neben den schon Genannten sind Claudia Berg, Dieter Goltzsche und Susanne Theumer mit Meisterblättern vertreten. Für Liebhaber der Grafik gibt es noch ein erotisches Kabinett mit Zeichnungen von Gerd Mackensen. Zu sehen sind seine Illustrationen für zwei Anthologien des „Menantes-Preises für erotische Dichtung“, den der Palmbaum von 2006 bis 2016 zusammen mit der Kirchgemeinde von Wandersleben ausgeschrieben hat, sowie Bilder zu Goethes Erotica, die unlängst in der Edition Ornament erschienen sind.

Gute Gelegenheiten, die vielschichtige Ausstellung zu besuchen, bietet das Rahmenprogramm: Die Ausstellung startet am 11. März, 15 Uhr, mit einem Paukenschlag. Unter dem Motto Zur Not bleibt uns das Lachen! präsentieren Michael von Hintzenstern und Jens-F. Dwars Dada-Texte und laden mit dem aktuellen Palmbaum (Ausgabe 2/2022) ein, die absurde Welt zu verlachen. Sie erinnern an den Dada-Kongress in Weimar und Jena 1922, der in einem Skandal endete. Von Hintzenstern wird Schwitters-Gedichte rezitieren und Dwars an der Orgel der Schlosskapelle begleiten, der Texte von Scheerbart bis Hussel liest. Am Ende verzaubert der Organist und Impresario der Weimarer Dada-Dekade das Publikum in einen mehrstimmigen Dada-Chor. Höchstes Vergnügen wird garantiert. Es darf auch von Herzen gezischt und gepfiffen werden!

Am 1.5. wird „Reichtum für alle!“ gefordert. Ab 15 Uhr wird das neue Palmbaum-Heft vorgestellt, das fragt, worin wahrer Reichtum besteht. Ein Gespräch mit dem Marionetten-Spieler Henning Hacke dreht sich um die Verwandlungen des Reichtums im Märchen, ums Haben oder Sein. So auch im anschließenden Puppenspiel Vom Fischer un syn Fru, musikalisch begleitet vom Jazz-Posaunisten Frieder W. Bergner. Außerdem hat an dem Nachmittag das Buch zur Ausstellung Premiere: Ateliergespräche mit 28 Porträts ostdeutscher Bildermacher. Und am 18. Juni liest Romy Gehrke aus Goethes Erotica, 150 Jahre lang zensiert, zum Künstlergespräch mit Gerd Mackensen über erotische Kunst im Anschluss passend spielt von Hintzenstern Cello ... Eine Würdigung zu 30 Jahre Palmbaum erscheint auch im nächsten Heft der Marginalien.

(Pressemitteilung/Jens-Fietje Dwars)

Mo, 13.02.2023

Das Buchgespräch mit Wolfgang Buchta findet im Rahmen der Ausstellung "Best of 2022" statt.

Gespräch mit Wolfgang Buchta

2021 erschien in der Horner Edition Thurnhof in der Reihe oxohyph der Band Lockdown mit Gedichten von Karl Lubomirski und Filmlithographien von Wolfgang Buchta (Vorzugsausgabe mit Offsetfarblithographien, handkoloriert, Holzschuber mit Tuschzeichnung, 38 S., 22 x 17 cm, Auflage: 40 nummerierte und signierte Exemplare, 150 Euro). Im Buchgespräch in der Wiener Galerie Druck & Buch liegt der Fokus auf der Vorzugsausgabe des Werks: Einen Teil der Auflage hat Buchta nachträglich koloriert, übermalt und überarbeitet; auch der Holzschuber ist jeweils mit Originalzeichnungen versehen. Wie ist es, es ein gedrucktes Buch in eine Serie von Unikaten oder eine Auflage von Originalen zu verwandeln? Das Gespräch mit Wolfgang Buchta findet im Rahmen der Ausstellung Best of 2022 am Donnerstag, den 23. Februar, um 19 Uhr statt. Vom Opus selbst sind nur noch wenige Exemplare erhältlich. Die Ausstellung ist noch bis 28.2. in der Berggasse 21/2 in Wien, in der sich Susanne Padbergs Galerie Druck & Buch befindet, zu sehen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 04.02.2023

"Gestaltung ist Haltung. Vom Außen und Innen der Bücher" heißt die Lesung und Präsentation mit Maria Hartmann (Moderation) und Peter Nils Dorén, zu der die Staatsbibliothek zu Berlin am 23. Februar einlädt.

Gestaltung ist Haltung

Was sagt ein Umschlag über den Inhalt eines Buches aus? Wie kann Gestaltung einen Text abbilden? Worin bestehen Beziehung und Eigenleben von Erzähltem und Visuellem? Zu hören ist Literatur aus den Jahren der Weimarer Republik von Joseph Roth, Upton Sinclair, Annette Kolb, Karin Michaelis und Robert Walser. Gezeigt werden Buchcover von John Heartfield, Olaf Gulbransson, Georg Salter, Emil Rudolf Weiß, durch ihre Erfindungskraft unverwechselbar. Es zeigt sich eine Formensprache, die darauf abzielt, das Buch als individuelle Erscheinung darzustellen. Texte und Bilder bezeugen einen aufklärerischen, international gesinnten Zeitgeist mit einem Reichtum an Ideen und Haltungen, die noch heute aktuell sind. Lesung und Präsentation mit Maria Hartmann und Peter Nils Dorén finden am 23.2. in der Staatsbibliothek zu Berlin statt, Beginn ist um 19 Uhr, um Anmeldung wird gebeten unter: events@sbb.spk-berlin.de.

(Maria Bogdanovich/Pressemitteilung)

Fr, 03.02.2023

Unser Pirckheimer-Neumitglied Thomas Franke präsentiert am 08.02. seine Adaption des Schmidt-Romans "Die Gelehrtenrepublik" in Bonn.

Schmidts „Gelehrtenrepublik“

Thomas Franke lädt zur Vernissage und Buchpräsentation von Arno Schmidts (1914–1979) legendären ‚Roman aus den Roßbreiten’ ein. Der Künstler schreibt: „Seit Ende Dezember des vergangenen Jahres liegt die Vorzugsausgabe des Künstlerbuches Die Gelehrtenrepublik vor. Anfang Februar werde ich hier in Bonn eine Veranstaltung durchführen, bei der ich die Buchausgaben präsentiere und ich möchte Sie dazu einladen: Vernissage der Ausstellung einiger zum Kurzroman vom Grafiker, Buchkünstler, Dichter, Schauspieler und  ‚Erforscher des tellurischen Kabinetts‘ (nach Elisabeth Einecke-Klövekorn) Thomas Franke geschaffener Holzstich-Collagen samt einigen geschwätzigen Ausführungen zur Entstehung des Buches sowie der Lesung aus dem Kurzroman am Mittwoch, den 8. Februar 2023, um 19.30 Uhr, in der Altstadtbuchhandlung Büchergilde in Bonn, Breite Str. 47, 53111 Bonn, Telefon: (0228) 63 67 50.“

Arno Schmidt arbeitete vor dem Krieg als Lagerbuchhalter in Greiffenberg/Schlesien, nach Kriegsdienst und Gefangenschaft schließlich als Übersetzer und Schriftsteller. Seit 1949 erschienen zahlreiche Romane, Erzählungen und literarische Radioessays. Arno Schmidt erhielt 1973 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Der Gegenstand dieses Abends und der Ausstellung ist Arno Schmidts Kurzroman. Erstmals 1957 erschienen, spielt Die Gelehrtenrepublik in der Welt fünfzig Jahre nach einem Atomkrieg. Der Roman schildert in Tagebuchform die Reise des Journalisten Charles Henry Winer im Jahr 2008 durch einen von Mutationen bevölkerten „Hominidenstreifen“ in Nevada zu der im Pazifik treibenden künstlichen Insel IRAS (International Republic for Artists and Scientists), auf der die letzten Geistesgrößen, unter der rivaliserenden Aufsicht von Russen und Amerikanern, aus Wissenschaft und Kunst Zuflucht gefunden haben. 

Mit der von Franke reich illustrierten und gemeinsam mit Michael Haitel gestalteten sowie als Künstlerbuch aufwendig hergestellten, bei p.machinery edierten Neuausgabe des Romans erweist sich Franke nicht nur als ein Liebhaber des Schmidt’schen Wirkens, sondern auch seines Humors und seiner bissigen Ironie. Er entdeckte, dass hinsichtlich Schmidts Einschätzung des Interesses der Deutschen an Büchern gleichfalls eine Wahlverwandtschaft besteht. Als sein monumentales Werk Zettels Traum erschienen war, antwortete er auf die Frage, wer denn das Buch lesen solle, dieses Buch wäre für die „eigentlichen Kulturträger“ der Nation bestimmt, die er folgendermaßen errechnete: „Die Zahl der Kulturträger erhalten Sie, wenn Sie die dritte Wurzel aus P ziehen, wobei P für Population oder Bevölkerung steht: Macht bei 60 Millionen Einwohnern in West-Deutschland 390 Leser.“ Eine Zahl, die in den letzten Jahren nicht gewachsen dürfte.

Ein solcher Humor gefällt Franke und so wollte er bei der Gestaltung des Künstlerbuches nicht zurückstehen: Die Bücher wurden in Cabra gebunden, ein Material, das sich anfühlt, als würde man einer Zentaurin aus dem „Hominidenstreifen“ das Fell streicheln. Seit 1979 ist Franke als freier Grafiker, Buchkünstler und Illustrator z. B. für den Suhrkamp-, den Heyne-, den Goldmann-Verlag, für p.machinery und viele andere tätig. Für seine buchgestalterische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet ebenso für seine Arbeit als Schauspieler. Neben seiner Bühnenarbeit bestreitet er seit beinahe vierzig Jahren szenische Lesungen. Die Buchausgaben wurden gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen. Mit dem Werk beginnt eine Reihe unter dem verheißungsvollen Titel Fulminant Fantastische Folianten. Das Buch umfasst 246 Seiten incl. 25 farbiger, sieben davon wiederum ausklappbar. Die Normalausgabe ist für 99 Euro, die Vorzugsausgabe mit Digidruck im Einleger und Schuber für 222 Euro zu haben.

(André Schinkel/Thomas Franke/Pressemitteilung)

Mo, 02.01.2023

"Alles Dada? Die absurde Welt und die Welt des Absurden": Michael von Hintzenstern und Jens-Fietje Dwars laden am 10.01.23 um 19.30 Uhr nach Leipzig ins Literaturhaus (Haus des Buches) im Gerichtsweg 28 ein. Zugleich wird eine Ausstellung mit 36 "Palmbaum"-Einbänden eröffnet.

Dada im Literaturhaus Leipzig

„Wahre Wunderkammern“, nennt sie Volker Braun, „in die man sich gerne setzt.“ Gemeint sind die Hefte der Zeitschrift Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen. 1993 von Detlef Ignasiak gegründet, übernahm 2005 der Jenaer Autor Jens-Fietje Dwars die Redaktion. Seitdem werden die Einbände von mitteldeutschen Künstlern und Künstlerinnen gestaltet. Die Spannweite reicht von Gerhard Altenbourg und Angela Hampel über Moritz Götze, Karl-Georg Hirsch und Ticha bis zu Strawalde, Max Uhlig oder Baldwin Zettl. Eine Ausstellung im Literaturhaus zeigt 36 Andrucke der Zeitschrifteneinbände, dazu in Vitrinen sämtliche Hefte der Zeitschrift, Briefe, Manuskripte und Korrekturfahnen mit handschriftlichen Vermerken von Volker Braun, Reiner Kunze, Wulf Kirsten, Reinhard Jirgl, B. K. Tragelehn und anderen Autorinnen und Autoren.

Zur Eröffnung der Ausstellung stellen Jens-Fietje Dwars und Michael von Hintzenstern am 10. Januar ab 19.30 Uhr das aktuelle Palmbaum-Heft vor: Alles Dada? Die absurde Welt und die Welt des Absurden. Es erinnert unter anderem an den Dada-Kongress in Weimar und Jena 1922, der in einem Skandal endete. Hintzenstern wird Schwitters-Gedichte rezitieren und Dwars am Klavier begleiten, wenn der Texte von Scheerbart bis Hussel liest. Am Ende verzaubert der Pianist und Impresario der Weimarer Dada-Dekade das Publikum in einen mehrstimmigen Dada-Chor. Dabei ist höchstes Vergnügen garantiert. Es darf aber auch von Herzen gezischt und gepfiffen werden – je lauter, desto dada. Der Eintritt für die Veranstaltung im Leipziger Gerichtsweg ist frei.

„Alles Dada? Die absurde Welt und die Welt des Absurden“
Lesung und Dada-Chor mit Michael von Hintzenstern
und Jens-Fietje Dwars zur Eröffnung der Palmbaum-Ausstellung.
Donnerstag, 10. Januar 2023, 19.30 Uhr, Literaturhaus Leipzig,
Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
Die Ausstellung ist bis zum 3. März im Literaturhaus zu sehen.

(Pressemitteilung/Jens-Fietje Dwars)

Fr, 04.11.2022

Die artbook.berlin findet vom 18. bis 20.11. statt.
Die Kunst- und Literaturzeitschrift "Herzattacke" erscheint seit 1988/1989 in der Edition Maldoror.
Rita Lass, "Die hohen Tannen" (2020, zu einem Gedicht von R. M. Rilke) ǀ © Matthias Behne

artbook.berlin 2022

Endlich wieder Messe am Mariannenplatz! Nach zwei schweren Jahren für die Buchkunst öffnet die artbook.berlin im November wieder ihre Türen. Die zwölfte Ausgabe der Messe für Künstlerbücher und Editionen findet im Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz 2 in 10997 Berlin-Kreuzberg am 18. (18–21 Uhr), 19. (14–20 Uhr) und 20.11. (11–17 Uhr) statt. An diesen drei Tagen präsentieren etwa 100 internationale Buchkünstlerinnen und Buchkünstler, Editionen und bibliophile Gesellschaften ihre Werke und Produkte. Darüber hinaus findet ein abwechslungsreiches Programm von Vorträgen, Buchpräsentationen und Lesungen statt. Auch die Pirckheimer-Gesellschaft ist mit einem eigenen Stand vor Ort.

Die artbook.berlin wird auch 2022 organisiert von Corn.elius Brändle (Buchkünstler, Siebdrucker, Verleger) und Hanneke van der Hoeven (Zeichnerin, Buchkünstlerin und Autorin). „Als Menschen vom Fach wollen wir keine kommerzielle Buchmesse organisieren, sondern der Buchkunst eine Plattform bieten, ihre außergewöhnliche Qualität zu zeigen, mit Sammler*innen und Besucher*innen ins persönliche Gespräch zu kommen“, so die Veranstalter. Die Messe versteht sich zudem als Treffpunkt für Kolleginnen und Kollegen, Möglichkeit, sich kennenzulernen, Fachgespräche, Diskussionen führen, Inspirationen zu sammeln, Zusammenarbeiten zu verabreden und letztlich auch: „Aufmerksamkeit zu geben für diese Facette im Kunstbetrieb.“

Die Aufzählung ließe fortsetzen wie die große Zahl auch an renommierten Künstlern, Pressen und Editionen, die auf der Messe zu treffen sein werden: Matthias Gubig, Hanif Lehmann, Inka Grebner, Sven Märkisch, Jule Mahn (Verwandte Objekte), Rainer Ehrt (Edition Ehrt), Nadine Respondek, Edition Wasser im Turm, Papierwerkstatt Sifft und, und, und … Auch die hallesche Buchkünstlerin Rita Lass, eine ausgewiesene „Meisterin der Einbandkunst“, wird vor Ort sein, wie nicht zuletzt die Kunst- und Literaturzeitschrift Herzattacke, deren originalgrafische Ausgaben quartalsweise in der 1988 von Maximilian Barck und Markus Metke im seinerzeit noch Ostberliner Stadtteil Friedrichshain begründeten Edition Maldoror erscheinen.

„Das Künstlerbuch ist eine Sprache, in der Geschichten, Gefühle, Meinungen, Erfahrungen und Philosophien vermittelt werden“, so die Organisatoren weiter. „Auf der artbook.berlin sind aber nicht nur Künstlerbücher zu sehen, sondern auch Bilder, Drucke wie Radierungen, Lithografien, Serigrafien, auch Computerausdrucke und analoge wie digitale Fotografie.“ Die Bandbreite der gezeigten Werke ist so weitgefasst wie die Anzahl der Aussteller und Ausstellerinnen. Auch ist es ein Anliegen der Messe, junge Künstler und Künstlerinnen mit erfahrenen Kollegen zusammenzubringen, alte handwerkliche Techniken der Druckkunst und die vielfältigen Möglichkeiten modernster Technik der Buchkunst sehen zu lassen. Weitere Informationen zur Messe erhält man bei info@artbookberlin.de und www.artbookberlin.de.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 20.10.2022

Der Neue Lesehallen e. V. lud am 18.10. zur Lesung ins Volksbad in der Jenaer Innenstadt ein.
Ingo Schulzes "Kakoj Koschmar" mit Illustrationen von Julia Penndorf erschien 2021, herausgegeben von den Pirckheimern, in der Friedenauer Presse.

„Erzählen heute“ in Jena

Zu einer denkwürdigen Lesung kam es am 18. Oktober 2022 im Volksbad zu Jena. Der Neue Lesehallenverein e. V. hatte mit Unterstützung von Neustart Kultur und des Deutschen Literaturfonds zur Präsentation aktueller Prosa sowie zum Gespräch drei Autor*innen geladen, die allesamt mit Jena verbunden sind: Nancy Hünger, Ingo Schulze und – Mitglied der Marginalien-Redaktion und Blog-Administrator der Pirckheimer-Gesellschaft – André Schinkel. Durch den von Oliver Räumelt auf dem Akkordeon musikalisch gerahmten Abend führte der Jenaer Autor und Kulturwissenschaftler Dr. Dietmar Ebert, Vorstandsmitglied des Lesehallenvereins, bekannt geworden durch seine eindrücklichen Monografien zu Imre Kertész und Eduard Rosenthal. Auch verwies Ebert in seiner Moderation darauf, dass es sich bei allen Geladenen um Ordentliche Mitglieder der renommierten Sächsischen Akademie der Künste handelte.

Zur Sprache kamen dabei aktuelle Positionen zum gegenwärtigen und, ja, gegenwärtig möglichen Erzählen – so las Nancy Hünger aus ihrem Buch 4 Uhr kommt der Hund. Ein unglückliches Sprechen (2020), Ingo Schulze aus dem zentralen Text seines Erzählbands Tasso im Irrenhaus (2021), der zeitgleich mit dem von den Pirckheimern kuratierten und herausgegebenen Kakoj Koschmar erschienen war, sowie einen kleinen Essay und Schinkel einige Texte aus dem Band Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse (2022). Im anschließenden Gespräch ging es u. a. um die Position des erzählenden und Autoren-Ichs (auch im Vergleich zum lyrischen Sprechen), die Kommunikation mit Vorbildern, die Kraft der und das Vertrauen zur eigenen Stimme.

So berichtete Schulze von der Entstehung seiner letzten beiden Romane, während Nancy Hünger von den sich auflösenden Grenzen zwischen den Gattungen sprach und in ihrem zweiten Lesepart folgerichtig ein politisches Statement las, das sowohl als Gedicht, serieller Text und Bekenntnis auffassbar war, während Schinkel mit Fliegen lernen von der Stadt seiner Kindheit berichtete, in der er sich als Siebenjähriger, nachdem sein unberechenbarer Vater an ihm gescheitert war, selbst das Fahrradfahren beigebracht hatte. Alle drei bekannten ihre Verehrung für Wolfgang Hilbig. Der Abend endete im Austausch mit dem Publikum, bei dem die Verbindungen der drei mit Jena in Erinnerung gebracht wurden: Schulze etwa studierte in Jena, Nancy Hünger arbeitete im Schillerhaus und erhielt wie Schinkel das Villa-Rosenthal-Stipendium der Stadt.

(Ralph Aepler)

So, 18.09.2022

Farbradierung und Linolschnitt von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries: "Denn nirgend bleibt er" (Friedrich Hölderlin, Fragment 38). Künstlerin und Künstler führen am 23.09. nicht nur durch die Ausstellung, es gibt auch eine Lesung mit der Oldenburger Schauspielerin Elfi Hoppe.

Führung und Lesung bei der Jahrestagung in Oldenburg

Das Pirckheimer-Jahrestreffen in Oldenburg wird um einen Höhepunkt reicher. Am 23.09. werden Anja Harms und Eberhard Müller-Fries die Teilnehmer des diesjährigen Jahrestreffens persönlich durch die Ausstellung „Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt“ führen. Es werden aber nicht nur die Künstler selbst im Landesmuseum Oldenburg ihre Arbeiten präsentieren. Die Kammerschauspielerin Elfi Hoppe wird zudem literarische Texte vortragen. Elfi Hoppe ist vielen Menschen in Oldenburg und darüber hinaus durch unzählige Theater-Rollen bekannt. 2020 wurde sie sogar zum Ehrenmitglied des Oldenburgischen Staatstheaters ernannt. Wir freuen uns nicht nur auf künstlerischer Ebene, sie für diesen Nachmittag  gewinnen zu können, sondern vor allem auch, unseren Mitgliedern und Oldenburger Gästen damit eine Freude bereiten zu können!

(Charlotte Aepler)

So, 04.09.2022

Die Bleiläuse laden am 11.9. zur Lesung.

Verena Liebers liest bei den Bleiläusen

Die Bleiläuse freuen sich auf Verena Liebers, auch unter ihrem Künstlerpseudonym VIGLi bekannt und selbst eine Bleilaus! Sie liest am 11. September um 11 Uhr im Dachgeschoss der felto Filzwelt in Soltau aus ihren mit „lächelnden“ Fingerspitzen geschriebenen Texten. Gleich danach sind alle eingeladen, nach Munster auf den Ollershof zu kommen. Neben der beeindruckenden Ausstellung „Glasplastik und Garten“ gibt es am Tag des Offenen Denkmals ein buntes Programm bis 16 Uhr. Die Bleiläuse sind mit ihren „Glaslandplätzen“, die vor Ort mit einer mehr als hundert Jahre alten Druckmaschine angefertigt werden, dabei. Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich etwa ihre Namen setzen und eindrucken lassen. Mit im Gepäck: Bleilettern – wie zu Gutenbergs Zeiten! Weitere Infos finden sich unter www.buchdruckmuseum-soltau.de.

(André Schinkel)

Mi, 10.08.2022

Strawalde ǀ © Jens-Fietje Dwars

Strawalde liest in Weissensee

Am 24. August liest Strawalde, teilt Bernd Wähner in der Pankower Ausgabe der Berliner Woche mit, im Hof des Kulturzentrums Brotfabrik am Caligariplatz in Berlin, aus seinem neuen Gedichtband Nebengekritzeltes. Es handelt sich bei diesem Buch um die jüngste Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft, die Ende 2021 in der Edition Ornament des quartus-Verlags mit Sitz in Bucha bei Jena, herausgegeben von Jens-Fietje Dwars, erschien. Strawalde, eigentlich Jürgen Böttcher (Jahrgang 1931), ist für seine unangepasste Haltung bekannt; nichtsdestotrotz und auch trotz einer Reihe Schwierigkeiten, die ihm seine Arbeit in der DDR einbrachte, ist Böttchers Kunst international bekannt und gefeiert. Bis heute sind die Zeichnungen, Malereien und Filme des „Gangstermalers“ politisch und ästhetisch wegweisend. Im Hof des Kulturzentrums liest Strawalde ab 19.30 Uhr aus seinem Werk, moderiert von Coskun Öztek. Den Abend begleitet Liedermacher Florian Wandel an der Ukulele. Der Eintritt für die Lesung kostet 8 Euro. Das Buch zum Event, das neben Texten aus sieben Jahrzehnten insgesamt 50 Zeichnungen und Collagen des Meisters vereint, ist in einer regulären und vier Vorzugsausgaben unter dem Link der Edition Ornament beim Herausgeber (www.edition-ornament.de) einsehbar und erhältlich.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

 

So, 10.07.2022

Dr. Rolf Geffken
Das Plakat zur Lesung

Die Bleilaus lädt zur Lesung

Am Freitag, dem 15. Juli 2022, findet um 18 Uhr in der Bleilaus – Schrift- und Druckwelt Soltau eine Lesung statt: „Wer immer Zeit und Lust hat, ist willkommen!“, so die Einladenden. Bei der insgesamt zweiten Veranstaltung dieser Art, organisiert vom Buchdruck-Museum Soltau e. V., wird der Autor und Arbeitsrechtler Dr. Rolf Geffken erwartet und – aus dem „Reich der Mitte“ berichten. Seine Lesung trägt den Titel China – anders gesehen.

Rolf Geffken ist mit einer Chinesin verheiratet, er beschäftigt sich mit China seit mehr als zwei Jahrzehnten. Neben seinen Forschungsaufenthalten in Fernost hielt er dort Vorlesungen und organisierte Begegnungen, darunter die erste Deutsch-Chinesische Konferenz zum Arbeitsrecht in Kanton und die erste Deutsch-Chinesische Anwaltskonferenz in Tianjin. Sein Blick auf China ist von Sympathie für das Land getragen, aber durchaus auch kritisch. Die Betonung liegt für ihn auf einem genauen Hinsehen. „China ist ein eigener ‚Kosmos‘, der alles erlaubt, nur eines nicht: vorschnelle Schlüsse“, so der Autor von über 100 Veröffentlichungen zum Land, darunter auch der Roman Shanghai Angel

Für die Lesung wurde eigens ein handgesetztes Plakat erstellt – gestaltet und realisiert von Reinhard Riedel und Reinhard Walleneit und schließlich von Fritz van Rechtern sowie einigen anderen Versierten auf der Bleilaus-eigenen Korrex-Maschine gedruckt. Alle, die zur Lesung kommen, können die Druckform bestaunen, mit der das Plakat hergestellt wurde, verspricht die Pressewartin des Vereins, Renate Gerstel. Und: „Wir freuen uns auf ein volles Haus!“ Die Bleilaus – Schrift- und Druckwelt findet sich in Soltau in der Kirchstraße 2. Das Buch zur Lesung wird am Abend beim Autor erhältlich sein, darüber hinaus ist es auch regulär im Handel bestellbar. Der Eintritt in die Veranstaltung ist frei. Das Buchdruck-Museum hat darüber hinaus Montag, Mittwoch und Samstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 05.08.2018

Literarisches Gartenfest

Elke Lang lud Pirckheimer aus Berlin und Brandenburg nach Spreewerder zu einem Gartenfest mit Literatur, Musik, Wein und Häppchen. Das Wetter war wie bestellt (eben Pirckheimerwetter, wie man es von unseren Jahrestreffen kennt) und bildete gemeinsam mit duftenden Blumen im Halbschatten hoher Nadelbäume einen wunderbaren Rahmen für eine musikalisch begleitete Lesung.

Till Sailer las vor gut 20 Hörern aus seinem in Kürze erscheinenden Buch über Theodor Fontane und berichtete über die Eindrücke von Literaten, die in den Sechzigern ebenfalls auf Fontanes Spuren wandelten, darunter Franz FühmannJoachim Hans Seyppel und Lothar Lang. Musikalisch begleitet mit Johann Sebastian Bach auf einem Spinettino (ein kleines 100 Jahre altes Spinett) und Mauerseglern.

Angeregt von den Plaudereien über die Mark Brandenburg in der gewollten Sicht der DDR-Führung und in der Wahrnehmung durch Schriftsteller und den Kunstkritiker Lothar Lang, der darüber in der Weltbühne unter Pseudonym schrieb, wurde die angenehme Atmosphäre im Anschluss bei einem kleinen Imbiss mit Köstlichkeiten der regionalen Küche zu Gesprächen und zu einem kleinen Ausflug an die Müggel-Spree genutzt. Und man wurde sich einig, dem Nachmittag den Namen 1. Pirckheimer Gartenfest  zu geben.

Weitere Fotos hier © Abel Doering, Ralf Parkner