Pirckheimer-Blog

Klingspor-Museum

Mi, 15.09.2021

Johannes Strugalla, Foto © Klingspor-Museum

Johannes Strugalla, Quod libet

Die Stadtwerke Offenbach und das Klingspor Museum laden zum Besuch der Ausstellung "Die Bilder der Buchkünstler XI – Johannes Strugalla" ein.

Johannes Strugalla zählt zu den arriviertesten Künstlern, die Wort- und Bildkunst im Buch zu einer Aussage eigener Art assimilieren. Die Bücher, die er zusammen mit Francoise Despalles ediert (Editions Despalles, Mainz, Paris), gehören zum Kernbestand der Gattung „Künstlerbuch“, der sich das Klingspor Museum vornehmlich widmet. Nahezu sämtliche Bücher der Edition können im Lesesaal des Museums eingesehen werden.
Im steten Zu- und Ineinanderfließen gewinnt einerseits Typographie linear-zeichnerische Gestalt, agiert andererseits die gezeichnete Linie als gleichsam beredte Textur. Farbe spricht Bände.
Die Ausstellung öffnet das jüngste seiner Künstlerbücher „quod libet“ (2020/21) zur Begehung. Das Motiv des Einbands, blaue Wellen, dazu ausgesuchte Farbseiten und Textseiten ergänzen sich zu einer fließenden Bewegung an den Wänden entlang.
Die Monitore im Treppenhaus geben Einblick in die beiden Bücher „forma“ und „Zinnober“.
Mit dieser Ausstellungsreihe richten die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH und das Klingspor Museum Offenbach den Blick auf die Malerei, Grafik und Druckgrafik von Künstlerinnen und Künstlern, deren Buchkunst das Klingspor Museum Offenbach sammelt.

Vernissage: 30. September 2021, 18 Uhr, Einlass nur für 3 G, Anmeldung erforderlich bis 26. September per E-Mail
Die Ausstellung ist für ca. ein Jahr zu sehen

Stadtwerke Offenbach Holding GmbH
Senefelderstraße 162
63069 Offenbach am Main

Fr, 10.09.2021

Foto © Galerie DRUCK & Buch

Rosa Lachenmeier: The Sound of New York Bridges

Gespräche über New York. Brücken bauen nach dem 11. September

Ursprünglich für den 4. Dezember 2020 als Buch des Monats geplant, findet die Vorstellung des neuen Buches von Rosa Lachenmeier 'The Sound of New York Bridges' durch die Buchkünstlerin im Klingspor Museum jetzt am kommenden Samstag statt, an einem Tag, an dem die Gedanken vieler in New York weilen.
Rosa Lachenmeier verbindet in ihrem Künstlerbuch Aufnahmen der Brücken über den East River, den Harlem River und den Hudson mit künstlerisch überarbeiteten Schallplatten. Ein Assoziationsfeld zu den Themen Bewegung, Musik, Innovation und Stadt entsteht und bildet nicht zuletzt eine Hommage an das Bedürfnis der Menschen, Verbindendes zu erschaffen.

11. September 2021, 15 Uhr, Einlass mit GGG, Anmeldung unter 069 8065 2164

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Mi, 01.09.2021

Hendrik Nicolaas Werkman, Foto: Hans Eckert, © Klingspor-Museum

Von Silberdisteln und blauen Booten

Niederländische Pressendrucke von 1910–1945.

Drucke niederländischer Pressen von außerordentlicher Seltenheit stehen im Mittelpunkt des nächsten Buchs des Monats. Von den frühen typografischen Meisterwerken der Zilverdistel über S. H. de Roos‘ Hügel- und J. F. van Royens Kunera-Presse, die noch deutlich den englischen Einfluss spüren lassen, bis hin zu den freien Grafiken eines Hendrik Nicolaas Werkman (1882-1945) zeigt Hans Eckert (Universitätsbibliothek Frankfurt) ausgewählte Beispiele. Das Klingspor Museum besitzt die größte Werkman-Sammlung außerhalb Hollands, die 1968 aus dem Besitz von August Henkels (1906-1975) angekauft werden konnte, der zu den engsten Vertrauten Werkmans gehörte.

3. September, 14 Uhr, die Teilnehmerzahl bei der Lesung ist begrenzt. Anmeldung erwünscht 069-8065-2164. Die Veranstaltung findet gemäß der aktuellen Abstands- und Hygienevorschriften, sowie der 3G-Regel statt.

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Fr, 30.07.2021

Little Boy

Stefan Soltek und Kerstin Appelshäuser-Walter präsentieren im Klingspor Museum als Buch des Monats das Bild vom Kind als Zeichen von Tod und Leben.

Frappierender, zynischer konnte die Atombombe nicht genannt werden, die die amerikanische AirForce am 6.8.1945 über Hiroshima zündete: Little boy. Über 200.000 Menschen starben sofort, bzw. in den folgenden Jahren. Eines der eindrucksvollsten Zeichen zur Bombardierung Hiroshimas hat der Plakatgestalter Uwe Loesch gesetzt. Seine Inszenierung des Kleinen Jungen (und später taucht das Motiv in anderen Zusammenhängen wieder auf) veröffentlichte er 1995 und erzielte mit diesem Plakat erhebliche Aufmerksamkeit. - Aber auch in der Serie von Plakaten, die unter der Überschrift Hiroshima Appeals bis heute jährlich entstehen, spielt das Motiv des Kindes eine Rolle. Dr. Stefan Soltek wird in seinem Vortrag die verschiedenen Werke vorstellen. Einen Blick in die Kunstgeschichte vergangener Epochen wird Dr. Kerstin Appelshäuser-Walter werfen. Sie beleuchtet die Figur des kleinen Jungen in der christlichen Ikonographie: sie spielt in der Religions- und Kulturgeschichte eine bedeutende Rolle, wenn es um die Darlegung der Sachverhalte von Leben und Tod geht. Im Mittelpunkt christlich orientierter Zivilisation steht natürlich Jesus Christus. Schon als Neugeborenem wird ihm die Wiege zum Opferaltar umgestaltet.

6. August 2021, 14 Uhr
Eintritt 4 € (Mitglieder der Freundesvereinigung Klingspor Museum 2 €)

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Mi, 30.06.2021

© Karin Innerling

Pulp Painting

Am Freitag zeigt Karin Innerling in der Reihe "Buch des Monats" des Klingspor-Museums eine Auswahl neuer Buchobjekte. Sie hat sich in den letzten Jahren schwerpunktmäßig mit "Pulp Painting" - also geschöpften, gegossenen und mit flüssigem Papier gestalteten Papieren und den daraus entstandenen Buchobjekten beschäftigt. Es sind malerische Unikatbücher entstanden - oft mit handschriftlichen Texten - die eine neue Facette ihrer Arbeit zeigen.

2. Juli 2021, 14 Uhr, Teilnehmerzahl begrenzt
Eintritt 4 € (Mitglieder der Freundesvereinigung Klingspor Museum 2 €)

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach,

Mo, 24.05.2021

Russel Maret, Interstices & Intersections or, An Autodidact Comprehens a Cube, © Russel Naret

BORN IN THE USA

Zu den exquisiten Leihgaben der Herzog August Bibliothek an der aktuellen, leider geschlossenen Ausstellung BORN IN THE USA des Klingspor-Museums in Offenbach gehört das Buch des Amerikaners Russel Maret.
Es inszeniert die Betrachtungen des antiken Wissenschaftlers Euklid zu Abständen und Zwischenräumen im physikalischen Raum - ein Sachverhalt, das der Gestaltung von Schrift und Buchkunst ja durchaus geläufig ist. Anhäufung und Ausbreitung, Gedränge und geometrisch gefügte Weite - immer aufs Neue sind es Gegensätze, die ein Phänomen umso deutlicher hervortreten lasen.

Trübes Grau gegen abwechslungsreiche Farbe, das steht auch für die Herausforderungen, die uns das Leben mit Abstand, mit viel Zwischenraum dieser Tage bietet.
Die grüne Schrift möchte Hoffnung machen auf Zuversicht und auf Nähe, auf mehr Begegnung in naher Zeit. Bitte behalten Sie, behaltet Ihr alle unser Mitglied, das Klingspor Museum als Ziel dieser Hoffnung im Herzen und im Auge.

(Stefan Soltek)

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Mi, 28.04.2021

© Simon Malz

AEPM – Konferenz der europäischen Druckmuseen 2021

Seit einigen Jahren sind das Haus der Stadtgeschichte und das Klingspor Museum für Buch- und Schriftkunst Mitglieder in der Vereinigung der Europäischen Druckmuseen. Diese Organisation mit über 100 Mitgliedern bildet ein Forum, auf dem Austausch zur Geschichte und zu Themen der Technik und der Kunst des Druckens, den Erhalt des Wissens und die Pflege dieses zentral bedeutsamen Bereichs der Kulturgeschichte pflegen will. Es zeigt sich zunehmend ein vermehrtes Interesse daran, parallel zu der rasanten Entwicklung der digitalen Kommunikation die tradierte Technik des Druckens im Auge zu behalten. Das Wissen um die Technik wird ebenso wertgeschätzt wie die künstlerischen Ergebnisse, die bis heute und absehbar auch in der Zukunft den Anreiz beweisen, der von der Nutzung der originalgrafischen Drucktechniken ausgeht. Museen einerseits und nicht (mehr) an Organisationen gebundene Experten finden sich in der AEPM, um deren Ziele gemeinschaftlich und im Blick auf verschiedenste thematische Facetten zu erörtern.
Die AEPM ist als Dachverband aktiv, der da unterstützen will, wo das nachhaltige Aufrechterhaltender Thematik Drucken und Drucktechniken in Rede steht.
Die Konferenz bietet mit zahlreichen Fachvorträgen und Filmen ein digitales Forum für alle Menschen, die sich heute mit den Themen Drucken und Druckgrafik verbunden fühlen.

20.05.2021 – 22.05.2021, Anmeldung bei Dorothee Ader
Programm

per Zoom

Mo, 26.04.2021

© Klingspor Museum

Künstlerbuch

Künstlerbuch – und was geht mich das an?

Gespräch mit Dr. Stephanie Jacobs (Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Leipzig), Dr. Elke Purpus (Kunst- und Museumsbibliothek, Köln) und Prof. Dr. Peter Burschel (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel)

Künstlerbuch: Was so selbstverständlich klingt, deckt begrifflich in Wirklichkeit eine enorme Spannweite der Konzeption und Machart von Buch ab. Völlig unterschiedlich sind die Inhalte und Konzepte, dazu die Materialien und deren Verwendung und Bearbeitung zum jeweiligen Buch. Die laufende Ausstellung „Born in the USA“ zeigt die ganze Spannbreite des zeitgenössischen Künstlerbuches. Begleitend zur Ausstellung sprechen nun drei Hauptverantwortliche renommiertester Bibliotheken über diese besonderen Rara in ihren riesigen Sammlungen verschiedenster Gattungen von Buch.
"Künstlerbuch - was geht mich das an?" - mit der zugespitzten Formulierung will Dr. Stefan Soltek, Leiter des Klingspor Museums, seine Kolleginnen und Kollegen „aus der Reserve“ locken. Welche Verbundenheit haben die Gesprächsteilnehmenden mit dem Künstlerbuch und welchen Platz nimmt es in den verschiedenen Institutionen ein. Wie sind die Erwartungen, wie sich das Künstlerbuch gegen die Änderungen der Kultur und Medienwelt seinen Platz sichern kann.

Freitag, 7. Mai, 14 Uhr, Anmeldung bei Dorothee Ader

per Zoom und zeitversetzt auf dem youtube-Kanal des Museums

Mi, 31.03.2021

Einladungskarte mit dem Motiv Nr. 198 aus dem Besitz des Klingspor Museums

Marc Chagall -DIE BIBEL

EIN MEISTERWERK DES FRANZÖSISCHEN MALERBUCHS

Die Bebilderung der Bibel lag Marc Chagall wie kaum einem anderen Künstler des 20. Jahrhunderts am Herzen. Sie begann nicht erst mit seinen farbigen Bildern und Glasfenstern in späteren Phasen seines Schaffens, sondern bereits in den 1930er Jahren. Beauftragt von dem Initiator des französischen Malerbuchs, dem Verleger Ambroise Vollard, nahm der Maler die Arbeit auf, bis er 1939 vor den Nationalsozialisten aus Paris fliehen musste. Das Werk drohte unvollendet zu bleiben, wurde aber von dem Verleger Teriade Anfang der 50er Jahre wieder aufgenommen. Chagall vollendete seinen Zyklus von 100 Radierungen. Daraus zeigt die Ausstellung die erste Hälfte. Die übrigen Blätter können im Lesesaal des Klingspor Museums eingesehen werden. Es bedeutet für Offenbach einen Glücksfall, dass das Klingspor Museum das Exemplar, Nr. 198 von 275, besitzt.
Die beiden Museen freuen sich, zum Festjahr Jüdisches Leben ein so hochrangiges Werk einbringen und an Hand der exquisiten Radierungen ihre gemeinschaftliche Bemühung um das Feld der Druckkunst erneuern können. - Die Ausstellung wird begleitet von vier Fahnen im Rathausfoyer, deren Bibel-Motive Chance und Krise der geistigpolitischen Führung veranschaulichen.
Am 14. April, 19 Uhr, hält Kerstin Appelshäuser-Walter den Vortrag: »Chagalls Lithographien zu Szenen aus dem Alten Testament«. Führungen zur Ausstellung (Rathaus und Haus der Stadtgeschichte) durch Annina Schubert werden zeitnah kommuniziert.

28. März- 23. Mai 2021, es besteht die Möglichkeit von Änderungen

Foyer im Rathaus und Haus der Stadtgeschichte
Offenbach

Do, 11.03.2021

Das Faultier im Pop-up-Wald. Anouck Boisrobert und Louis Rigaud. Jacoby & Stuart, Berlin. Foto: © Klingspor Museum.

Das Faultier im Pop-up-Wald

Corina Bremm vom Klingspor Museum liest das Pop-up-Buch "Das Faultier im Pop-up-Wald" von Anouck Boisrobert und Louis Rigaud.

"Im Faultierwald ist alles grün, überall ist Leben." Doch leider bleibt es nicht so friedlich, denn schon bald kommt der Mensch mit Baggern und Sägen in den Wald. Wer wissen möchte, wie es mit dem Faultier weitergeht, kann sich die Lesung auf dem Youtube-Kanal des Klingspor Museums ansehen. Den Film drehte Simon Malz, das Buch erschien im Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin.

Der Link zum Video findet sich hier.

Sa, 27.02.2021

Eberhard Hartwig: Faszination Druckkunst. Holzschnitt, 29,7 x 42 cm

Tag der Druckkunst

Zum Tag der Druckkunst, der aus Anlass der Aufnahme die traditionellen Drucktechniken in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission am 15. März 2018 sind auch in diesem Jahr wieder verschiedene Veranstaltungen geplant, der allgemeinen Situation geschuldet häufig nur als Schaufensterveranstaltung oder im Internet.

Das Haus der Stadtgeschichte Offenbach und das Klingspor Museum planen eine Veranstaltung, bestehend aus zwei Videoaufzeichnungen mit den renommierten Künstlern und Druckgrafikern Philipp Hennevogl und Eckhard Gehrmann.
Philipp Hennevogl wird dabei Linolschnitte an einer FAG Andruckpresse drucken. Eckhard Gehrmann, der auch Mitglied im Vorstand der Internationalen Senefelder Stiftung ist, druckt Lithographien auf einer historischen Kniehebelpresse der Leipziger Maschinenfabrik Karl Krause.
Beide Druckpressen befinden sich in der neu eingerichteten "Druckwerkstatt im Bernardbau", die ein Gemeinschaftsprojekt des Hauses der Stadtgeschichte Offenbach und des Klingspor Museums ist.
Beide Videos werden am Tag der Druckkunst veröffentlicht.

Weitere Veranstaltungen aus anderen Werkstätten werden hier angekündigt.

Tag der Druckkunst: 15. März 2021

Haus der Stadtgeschichte Offenbach
Klingspor Museum Offenbach

Fr, 26.02.2021

Die Mater ist eine Negativform im Hochdruck, die zum Guss in der Stereotypie verwendet wird. Foto © Simon Malz

Fast vergessenes Handwerk

Das Klingspor Museum hat auf seinem YouTube-Kanal fünf kleine Filme von Simon Malz gestellt, die die Schriftgießerei von Rainer Gerstenberg dokumentieren und damit einen kleinen Blick auf die untergegangene Welt der Schriftgießerei erlauben.

Diese Schriftgießerei in Darmstadt ist einer der letzten Orte, an dem Bleilettern wie vor 100 Jahren gegossen werden. In den Räumen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, Abteilung Schriftguss, Satz und Druckverfahren lebt (noch) ein uraltes Handwerk weiter und auch die letzten Matern (Gießformen) der Schriftgießerei Klingspor befinden sich vor Ort.

Di, 23.02.2021

Victoria Bean, Helvetia Poems, 2008

Born in the USA

Eine Hommage an die Codex Foundation, Berkeley 

Es sollte alles ganz anders kommen: 
Eine gemeinsame Ausstellung des Klingspor Museums mit dem Titel „Materialia Lumina" sollte es werden, von der Codex Foundation initiiert als Überblick über ihre 15jährige einzigartige Förderung des Künstlerbuchs. Ein gemeinsam erarbeiteter Katalog wird das Projekt festhalten. Aber die Ausstellung verzögert sich wegen der weltweiten Pandemie. Nichtsdestotrotz zeigt das Klingspor Museum zusammen mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ausgesuchte Werke, die das Genre des Künstlerbuchs vielgestaltig repräsentieren. Es kommen Künstlerinnen und Künstler zur Geltung, deren Bücher auf den CODEX-Buchmessen präsentiert wurden.

Ausstellung: 12. März - 23. Mai 2021

  • 12. März, 15 Uhr Künstlerbuch - und was geht das mich an? Anstelle einer Eröffnung interviewen Martina Weiß und Stefan Soltek Protagonistinnen. Angefragt: Susanne Padberg Galeristin in Wien, Riccarda Rau, Buchbinderin in Darmstadt, Monika Jäger, Buchkünstlerin und Doktorandin im Bereich Künstlerbuch.
  • 21. März, 18 Uhr Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag, Erstvorführung des Films zur Künstlerbuch-Ausstellung
  • 7. Mai, 14 Uhr Diskussion über aktuelle Buchkunst mit: Dr. Elke Purpus, Kunst-und Museumsbibliothek Köln, Dr. Stephanie Jacobs, Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig, Prof. Dr. Peter Burschel, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Die Teilnahme ist abhängig von den zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Corona-Regeln. Die Veranstaltungen werden im Internet angeboten, näheres auf der Homepage.

Mi, 17.02.2021

Marc Simons Fantastische Welten. Foto: Klingspor Museum Offenbach. Ausschnitt

Fantastische Welten - virtuell

Leider konnte die schöne Ausstellung des Klingspor Museums mit Marc Simons fantastischen Welten und aktuellen internationalen Kinderbüchern nun gar nicht mehr öffnen.
Doch es gibt ein Trostpflaster: Das Museum beschloss, die komplette Schau auf den nächsten Winter zu verschieben und durch Bilderbücher aus dem Jahr 2021 zu ergänzen.

Einen kleinen Einblick in Marc Simons Bildwelten gibt es jetzt schon im Film.

Mi, 13.01.2021

© Klingspor Museum

Helfried Hagenberg / Buch 76

Diesem Buch gab sein Autor den Titel seines Entstehungsjahrs: 76. es begeht somit seinen 45. Geburtstag; und es steht seinem sehr glücklichen Eigentümer - dem Klingspor Museum - gut zu Gesicht, dankbar für den Erwerb zu sein. Helfried Hagenberg überraschte auf der 6 documenta mit diesem und anderen Büchern - im Handel erworbenen Kladden, denen er, so auf seine Art schreibend, den Text als minutiöses Arrangement von Linien und Kanten in den Leib seiner Seiten schnitt. Wortlos. Grandios. Nicht ein reißerisches Kunststück, sondern ein Kunstwerk von jener Weise der Innewerdung, wie die sich aus einem sinnlich-gedanklichen Anliegen ausbildet, das jenseits der Schrift eine Beredtheit des Grafischen formt.

Dass es zeitlos ist, beweist, wie es in die Zeit passt. In die der Reduktion, der Schließung, der Wendung ins Tieferliegende, wie es der Virus verschreibt. Nein, seine Umstände lösen nicht nur - wenn auch viel zu viel - Leid aus. Er gibt die Chance, im Weniger ein bestimmtes Mehr auszumachen. Buch 76 - so leise, so filigran, so vielsagend ins Papier flüsternd, in der Flachheit von Nichts den Raum für Alles eröffnend - dieses Buch gerät, an seinem 45. Geburtstag zum Kind dieser, unserer Tage. Es sagt: nicht alles ist stumm, weil uns die Worte fehlen. Gerade so schräg, wie es erscheint, weist es geradlinig nach vorne. Ausblick in ein Jahr un/erwartbarer Einsichten.

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach