Pirckheimer-Blog

Ausstellung

Mi, 13.03.2024

Frank Eißner stellt in Brandenburg an der Havel aus.

35! Frank Eißner in Brandenburg

Die Galerie „Sonnensegel“ am Gotthardtkirchplatz 4/5 in 14770 Brandenburg an der Havel lädt zu einer besonderen Ausstellungseröffnung ein: Frank Eißner – 35 Jahre Handpresse – Grafische Arbeiten heißt die Schau, die Arbeiten des in Leipzig geborenen und heute in Aschaffenburg im mainfränkischen Zipfel Bayerns lebenden Künstlers zeigt und zugleich das Jubiläum der Handpresse Frank Eißners, dessen grafische und malerische Arbeit sich auch immer wieder auf literarische Werke bezieht und der überdies ein begehrter Exlibris-Schöpfer ist, feiert. Die Vernissage findet am 16.03. um 16 Uhr statt, der für seine vielfarbigen Arbeiten bekannte Holzschneider wird anwesend sein und mit den Gästen ein originalgrafisches Künstlerplakat drucken. Seit 35 Jahren stellt Eißner nun auch seine Kunst in den Dienst des Buches. Noch etwas ist ein für seine Arbeit unverkennbares Markenzeichen. Pirckheimer-Freund Matthias Frohl schreibt in seiner Einladung an die Havel: „‚Verlorene Form‘ – manch einer rätselt vielleicht, was sich hinter dieser kryptischen Formulierung verbirgt, die eine besondere Art des grafischen Gestaltens beschreibt. Aufschluss darüber, warum diese Technik als wohl anspruchsvollste Variante des Holz- oder Linolschnitts gilt, kann ein Besuch der ‚Sonnensegel‘- Ausstellung geben. (…) Eißner ist ein Meister des mehrfarbigen Holzschnittes. Auf ein- und demselben Druckstock wird nach jedem Druck, also nach jeder einzelnen Farbe, weitergeschnitten, bis alle notwendigen Farben gedruckt und die Blätter fertig sind. Dabei verändert sich der Druckstock derart, dass er am Ende zerstört, ‚verloren‘ ist. Von Anfang an muss der Künstler also eine klare Vorstellung vom Endprodukt haben. (...) Zum Glück merkt man den Holzschnitten von Frank Eißner die Kompliziertheit des Entstehungsprozesses nicht an. Vielmehr beeindruckt der fast malerische Eindruck, den der Künstler durch das Übereinanderdrucken von bis zu sieben Farben erzielt. Ebenso bemerkenswert ist das breite Themenspektrum, das die grafischen Blätter abdecken. Neben Landschafts- und Naturdarstellungen dominiert das Figürliche. Gestalten, die wir aus Sagen bzw. Mythen, aus einem historischen Kontext kennen oder die einfach als Verbeugung des Künstlers vor wichtigen Musikerinnen und Musikern der Rock/Pop-Geschichte gemeint sind.“ So schuf Frank Eißner eine Folge von Blättern zur früh verstorbenen Sängerin von The Cranberries, Dolores O’Riordan (1971–2018), die mit ihrer Band und der Single Zombie von 1994 einen großen Welthit hatte und später auch solo erfolgreich war. Ferner arbeitete Frank Eißner mit der Radiererin Susanne Theumer zusammen; momentan schneidet er eine Folge Blätter zu den drei Muldefähre-Orten Gruna, Wurzen und Grimma, die von einer Reihe Gedichten begleitet werden. Guten Klang wird’s auch bei der Vernissage geben: Sebastian Block sorgt für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung. Ein weiteres begehrtes Segment seines Künstler-Wirkens sind die jährlich aufgelegten originalen wie originellen Kalender Eißners. Frank Eißners Ästhetik wurzelt unter anderem in der Faszination für die altägyptische wie die Kunst des Jugendstils; seine Arbeiten sind von einzelnen Büchern der Heiligen Schrift wie den Hymnen an die Nacht des großen, aus dem wilden Mansfeld stammenden Dichters Novalis (1772–1801) beeinflusst worden. Und auch, wenn man dem Flüstern in den Bäumen richtig zugehört hat, zum 300. Geburtstag Friedrich Gottlieb Klopstocks (1724–1803) ist eine Kollaboration angedacht. Zunächst aber Brandenburg. Die Ausstellung mit einer sehr feinen Auswahl an Arbeiten Eißners wird bis zum 28.06. in der Galerie an der Havel zu sehen sein.

(André Schinkel) 

Mo, 11.03.2024

"Klein, fein, wow" – die Typographische Gesellschaft München lädt im April zu Schau und Workshops ein.

„Klein, fein, wow“ im Feierwerk

Klein, fein, wow – die Typographische Gesellschaft München e. V. (Elsenheimerstraße 48 in 80687 München) holt Open Print Exchange nach München. Die Vernissage findet am 5. April 2024 um 18 Uhr im Feierwerk-Farbenladen statt. In Kooperation mit Open Press Projekt zeigt die tgm einen Monat lang im Feierwerk-Farbenladen staunenswerte Minikunstwerke, Druckoriginale im Format 7 x 7 cm von über 700 Künstlern und Künstlerinnen aus 33 Ländern. Gestartet hatten zwei Kölner Designer das Projekt und die Entwicklung der Mini-Druckerpresse im Jahr 2018. Zur Vernissage und vom 10. bis 14. April werden Workshops mit Beteiligten aus allen Richtungen in der bayerischen Kapitale angeboten. Finissage der Exposition ist am 25. April 2024. Alle Informationen zu Schau und Workshops finden sich auf der Webseite der Gesellschaft. Anmeldungen sind unter der Email-Adresse info@tgm-online.de der Vereinigung möglich. Der Vorstand lädt herzlich ein!

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Sa, 09.03.2024

Ausstellung · Workshop im Münchner Radierverein im Rahmen des 2024er "Tages der Druckkunst ".

„Einmalig!“: 14.03. im Radierverein

Im Rahmen des Tages der Druckkunst 2024 startet in der nächsten Woche im Radierverein München die Ausstellung mit dem Titel einmalig! Das Augenmerk der Ausstellung liegt dabei auf der unikalen Anfertigung von gedruckten Kunstwerken. Es werden verschiedene Monotypien und Unikat-Drucke von langjährigen genauso wie von neuen Künstlerinnen und Künstlern des in der bayerischen Kapitale beheimateten Vereins ausgestellt. Im Namen des Vorstands lädt Laura Etz herzlich zur Vernissage am 14. März ab 19 Uhr in die Galerieräume des Vereins einladen. Viele der Ausstellenden werden anwesend sein. Zusätzlich zur Exhibition sind alle Interessierten unter dem Motto ‚members & guests‘ an zwei Nachmittagen zu einem besonderen künstlerischen Dialog eingeladen. Angeregt von bildnerischen Gedanken zu den ausgestellten Werken, können die den Verein Besuchenden experimentell tätig werden und am Tag der Druckkunst selbst, am 15.03., und am 21.03. jeweils von 15 bis 18 Uhr unter Anleitung selbst Monotypien herstellen. Eigene Gedanken, die beim Betrachten eines der Werke in der Ausstellung entstehen, sollen aufgegriffen werden, um sie auf eine Druckplatte zu transferieren und im Druck sichtbar werden zu lassen. Vorkenntnisse sind nicht nötig – jede und jeder ist herzlich eingeladen! Um Voranmeldung via Mail wird gebeten: kontakt@radierverein.de. Die Ausstellung ist bis zum 06. April zu sehen, die Galerie ist vom Mittwoch bis zum Freitag jeweils 15 bis 19 Uhr, sowie am ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Website des Radiervereins München e. V.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Fr, 08.03.2024

Pirckheimer-Freund Uwe Klos ist beim 3. Photobook Festival in Leipzig mit seinem neuesten Buch dabei.

Photobook Festival in Leipzig

Am kommenden Wochenende, vom 08. bis 10. März 2024 findet in Leipzig wieder das Photobook Festival statt, an dem viele internationale Künstlerinnen und Künstler, Sammler, Kunstinstanzen und -hochschulen (die Hochschule für Grafik und Buchkunst ist dabei, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein ...) teilnehmen. Organisiert von dienacht e. V. und dem Grassimuseum für angewandte Kunst (wo es auch stattfindet), gibt es ein umfangreiches Programm mit Workshops und Veranstaltung, einem Fotobuchmarkt und der Ausstellung für den Dummy Award für das schönste unveröffentlichte Fotobuch. „Das dritte Leipzig Photobook Festival widmet sich dem Thema ‚Protest‘“, schreiben die Direktorinnen des Festivals, Calin Kruse und Silvia Gaetti. Im Rahmen von Ausstellungen mit historischen und zeitgenössischen Bücher, einer Panel-Diskussion und Kurzpräsentationen wird das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Außerdem werden wir wieder ­Podiumsdiskussionen, Präsentationen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Buchpräsentationen, Portfolio-Reviews, einen Speed-Dating und einen Fotobuchclub veranstalten. Der Eintritt ist frei.Zur Spezialausstellung heißt es weiter: „Seit mehreren Jahren interessiert sich Luciano Zuccaccia als Sammler und Forscher für Fotobücher und hat die spezialisierte Sammlung Protest in Photobook aufgebaut. (…) Wir stellen eine Auswahl von 25 (...) Fotobüchern aus der Sammlung aus, die Protestbewegungen im Iran zeigen: Von seltenen Pamphleten und Flugblättern über Propagandamaterial bis hin zu künstlerischen und einzigartigen Fotobüchern. Luciano Zuccaccia wird anwesend sein und für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.“ Und auch der Fotobus, vom Fotobus-Verein unterstützt, reist an und wird vor dem Museum die Arbeiten von Studierenden präsentieren. Und auch ein Pirckheimer-Freund wird in Leipzig dabei sein: Uwe Klos aus Cossengrün bei Greiz. Er schreibt: Gerade rechtzeitig sind die ersten Exemplare meines neuen Künstlerbuches fertiggeworden: Alant, Mahonie, Zaunrübe. Es vereint 50 meiner botanischen Fotogramme als Reproduktionen, gedruckt auf einem überaus exquisiten Papier, welches die Farbigkeiten (...) adäquat wiedergibt. Dazu gesellen sich im Buchblock drei Monotypien, und für den Einband sind auch Monotypien verwendet. Alles zu sehen im Foyer des Grassimuseums. Dem Abendprogramm am Freitag folgt an den beiden Wochenendtagen von 10 bis 22 Uhr am Sonnabend und von 10 bis 16 Uhr am Sonntag das Hauptprogramm. Alle Informationen zu diesem regional wie auch international unterstützten Photobook Festival finden sich auf der Webseite der Veranstalter.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 03.03.2024

Kurpfälzisches Museum: "Kunst und Fälschung – Aus dem Falschen das Richtige lernen ...": Die Schau zum Thema ist bis zum 30.06.2024 in Heidelberg zu sehn.

„Kunst und Fälschung – Aus dem Falschen das Richtige lernen“

Täuschend echt, gut getarnt gelangen Kunstfälschungen immer wieder in den Handel. Werden sie beschlagnahmt, verschwinden sie häufig in den Asservatenkammern der Landeskriminalämter. Erstmalig bringen das Kurpfälzische Museum und das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg eine Vielzahl solcher Fälschungen zur Ausstellung. Die Schau wird ergänzt durch kostbare Originale aus Köln, Frankfurt, München, Berlin und Heidelberg. Ein besonderes Highlight ist auch ein ungewöhnliches Rembrandt-Porträt aus Amsterdam. Das mittels KI und 3D-Druck erzeugte „Meisterwerk“ ist das berühmteste künstlich gemalte Bild unserer Zeit. Die ausgestellten Gemälde, Zeichnungen und Drucke stammen angeblich alle aus prominenter Künstlerhand, darunter Lucas Cranach, Rembrandt, Vincent van Gogh, Paula Modersohn-Becker, Salvador Dalí oder Pablo Picasso. Die Machenschaften der Kunstfälscher sind dabei erstaunlich vielfältig. Sie reichen von täuschenden Eingriffen über fingierte Provenienzen und Expertisen bis hin zur Totalfälschung oder Erfindung unechter Künstlerbiografien. Die Ausstellung bietet die einzigartige Gelegenheit, demaskierte Fälschungen selbst in Augenschein zu nehmen und sie in einigen Fällen authentischen Werken gegenübergestellt zu bekommen. Auch zwei Fälschungen von Wolfgang Beltracchi nach Heinrich Campendonk und Johannes Molzahn finden sich den echten Werken der beiden Künstler zu einer eindrucksvollen Konfrontation gegenübergestellt. Die Fehler der Fälscher werden nachvollziehbar erklärt, ebenso die Methoden der Kunstexpertise. Das Kurpfälzische Museum befindet sich in der Hauptstraße 97 in 69117 Heidelberg. Die Exposition ist seit dem 29. Februar und bis 30. Juni 2024 zu sehen. Alle Infos dazu auf der Website des Hauses.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Fr, 01.03.2024

36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse in Borken.

Grafikbörse in Borken beginnt

Am heutigen Nachmittag um 16 Uhr beginnt die 36. Deutsch-Niederländische Grafikbörse in der Stadthalle Vennehof im westfälischen Borken (Am Vennehof 1, 46325 Borken). Die binationale und mittlerweile traditionsreiche Messe geht bis Sonntag, den 03. März und hat ihre Tore heute bis 20 Uhr, an den anderen beiden Tagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Veranstaltung wird von der Stadt wie vom Landkreis Borken unterstützt und ist bekannt für die hohe Qualität in der Auswahl ihrer Aussteller und dient dem kulturellen Austausch der direkten Nachbarländer Deutschland und Niederlande. Die insgesamt 70 Aussteller erwarten an diesem langen Wochenende mehrere tausend Besucher – von Druckgrafik über Künstlerbücher, Mixed-Media-Arbeiten bis hin zu fotografischer Kunst reicht das Spektrum der Messe. Neben Künstlerinnen und Künstlern, Vereinen, Editionen und Galerien präsentieren sich auch Studierende diverser Kunsthochschulen und -universitäten in Borken. Im Forum Altes Rathaus Borken (FARB) läuft synchron eine Ausstellung mit Radierungen von Claudia Berg, Susanne Theumer und Andrea Ackermann, Titel der Exposition: Die Tiefe des Grats. Das dreitägige Borkener Event dürfte nur ein Auftakt sein für einen Frühling und einen Sommer voller Veranstaltungen, Messen und Ausstellungen: Nicht die schlechteste Nachricht in solcher Zeit. Und – der Eintritt zur Deutsch-Niederländischen Grafikbörse ist an allen Tagen frei.

(André Schinkel)

Di, 27.02.2024

Andrea Ackermann, Claudia Berg und Susanne Theumer stellen in Borken aus. Die Exposition ist vom 29.02. bis zum 05.05.2024 zu sehen.

FARB Borken: „Die Tiefe des Grats“

Es dürfte eine der illustresten, ja, und prägnantesten Ausstellungen im Vorfrühling sein, aus dem sie sich bis zum Beginn des Mai in Borken (seines Zeichens in der Folge der Vernissage der Ort der Deutsch-Niederländischen Grafikmesse vom 01. bis zum 03. März in der Stadthalle Vennehof) zeigt. Aber zuvor, zuvor eröffnet in eben jenem Borken im FARB (aka Forum Altes Rathaus Borken, Markt 15, 56325 Borken) die Ausstellung Die Tiefe des Grats mit drei Künstlerinnen der – so möge sie heißen – „Halleschen Grafikerinnenschule“: Andrea Ackermann, Claudia Berg und Susanne Theumer. In siebzig zum Teil für das Genre großformatigen Kaltnadelradierungen zeigen die drei in Halle an der Saale verwurzelten Grafikerinnen unter dem sprechenden Titel, was gegenwärtige Druckgrafik kann. Die gebürtigen Hallenserinnen Theumer und Berg studierten wie die aus Dresden stammende und heute an der Saale lebende Andrea Ackermann an der Burg Giebichenstein ... ihre Lehrer hießen Ronald Paris, Frank Ruddigkeit, Helmut Brade und vor allem Thomas Rug, der auch ihr Meisterlehrer war. Die Arbeiten der Künstlerinnen entstanden u. a. auf ausgedehnten Reisen, in der Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte und vor allem immer wieder der Literatur, wovon die Exposition auch Zeugnis geben wird. Die Vernissage im FARB findet am 29.02.2024 in Anwesenheit der Grafikerinnen um 17 Uhr statt – am Vorabend der Eröffnung der Grafikmesse. Im Anschluss ist die Schau bis 05.05. in Borken zu sehen. Alle Informationen zum Event finden sich auf der Webseite des Forums. Die Öffnungszeiten des FARB sind bitte der Abbildung zu entnehmen.

(André Schinkel) 

Mo, 26.02.2024

Susanne Evers: "Don Quichotte und Ragotin" (2004).

Don Quichotte und Ragotin

NEUES AUS ROBERTS KLEINER BÜCHERECKE

Vor zwanzig Jahren gab es eine spannende Ausstellung im Schloss Charlottenburg in Berlin, die ich damals auch besuchte und die mich begeisterte. Zu dieser erschien auch ein Buch, welches mich immer noch fasziniert. Mit Miguel de Cervantes’ (1547–1616) Meisterwerk Don Quichotte und Paul Scarrons (1610–1660) Le Roman comique begegnet uns ein neuer Heldentyp – der komische Held. Die Erlebnisse des Don Quichotte und des Ragotin stehen uns bis heute in einer Fülle lebhafter Episoden vor Augen. Im 18. Jahrhundert inspirierten sie vor allem französische Künstler dazu, die Geschichten bildlich umzusetzen. So schuf Charles Coypel (1694–1752) Gemälde mit den Abenteuern des Don Quichotte als Vorlagen für die Pariser Gobelinmanufaktur und Jean-Baptiste Pater (1695–1736) malte vierzehn Szenen aus dem Roman comique. Diese Gemälde und Tapisserien, die seit über 220 Jahren in den preußischen Königsschlössern beheimatet sind, werden zusammen mit den Kunstwerken aus ihrem Umfeld präsentiert. Der reich illustrierte Band von Susanne Evers, erschienen bei DuMont, stellt die herrlichen Meisterwerke der bildenden und angewandten Kunst in den Zusammenhang preußischer Geschichte und eröffnet damit völlig neue Einsichten in die literarischen Quellen und ihre Wirkungsgeschichte durch die Jahrhunderte.

Don Quichotte und Ragotin. Zwei komische Helden in den preußischen Königsschlössern – von Susanne Evers. Köln: DuMont Buchverlag 2004, 256 Seiten, ISBN 978-3-83217-427-9, die Ausgabe ist regulär vergriffen, aber antiquarisch für 10 Euro bei verschiedenen Anbietern günstig zu haben.

(Robert Grieger)

Do, 22.02.2024

"Fantasie und Wirklichkeit: Karl May in Amerika": die Sonderausstellung Karl-May-Haus ab 24.02.2024.

„Karl May in Amerika – Fantasie und Wirklichkeit“ ab 24.02.24

In seiner Fantasie erlebte der gebürtige Ernstthaler Karl May (1842–1912) alias Old Shatterhand in zahlreichen Büchern Abenteuer im Wilden Westen Amerikas. Die notwendigen Kenntnisse und Hintergrundinformationen dazu bezog er aus Reisebeschreibungen, die in seiner umfangreichen Bibliothek standen. Aber erst im Jahre 1908 bereiste May, 66-jährig, mit seiner zweiten Frau Klara die USA. Ihr Aufenthalt beschränkte sich auf Bundesstaaten an der Ostküste und dauerte nur knapp sechs Wochen – von Abenteuern keine Spur. Das Ehepaar übernachtete in komfortablen Hotels, fuhr auf dem Hudson stromaufwärts von New York nach Albany mit einem luxuriösen Dampfer und bevorzugte für die Wege von Stadt zu Stadt bequeme Eisenbahnwagen der Pullman Palace Car Co. Um sich in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden, diente dem Autor May der Baedeker Nordamerika aus dem Jahr 1904 als Hilfe. Das Buch befindet sich heute im Bibliotheksraum der Villa Shatterhand in Radebeul. Beim Blättern darin stellt man fest, dass May zahlreiche Stellen angestrichen hat, seine Markierungen beziehen sich ausschließlich auf Stationen der Reise von 1908. In der vom 24.02.2024 bis zum 16.02.2025 stattfindenden Sonderausstellung im Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal mit dem Thema Karl May in Amerika – Fantasie und Wirklichkeit wird erstmalig die Reise des Schriftstellers mit seiner Frau umfassend in Wort und Bild vorgestellt. Die begleitende Broschüre von Kurator Hartmut Schmidt bietet einen guten Überblick über den damaligen Verlauf. Das Haus findet sich in der Karl-May-Straße 54 in 09337 Hohenstein-Ernstthal.

(Robert Grieger)

Mi, 21.02.2024

Famos: Erich Schmitt würde 2024 hundert Jahre alt.

Schau zu 100 Jahre Erich Schmitt

Bekannte Zeichner und bekennende Liebhaber würdigen Erich Schmitt direkt zu seinem 100. Geburtstag mit persönlichen Zeichnungen im cafeimpuls (Breite Straße 49, 13187 Berlin-Pankow) am 14. März 2024. Und Reiner Böhme spricht dafür die einleitenden Worte. Musikalisch wird die Veranstaltung von der legendären Band MTS begleitet, die sich dem kabarettistischen Liedgut verschrieben hat. Der Initiator der Schau, Thomas Möller (Comicmuseum Neubrandenburg), wird ebenfalls einige Worte sagen. „Wissen Sie noch, wer der Ritter Kuno Wimmerzahn, wer Schwester Monika, Nixi, Ede der Tierparklehrling, Kollege Blech oder Adam und Evchen waren? Der Berliner Zeichner Erich Schmitt (1924–1984) erschuf diese und weitere Figuren. Am 14. März 1924 wurde er als Sohn eines Postschaffners geboren. Schon als Kind begann er zu zeichnen. Mit Berliner Herz und Schnauze schuf er später Bildserien, die bis heute beliebt und berühmt sind. Erich Schmitt war als ‚Berliner Original‘ auf vielen Veranstaltungen zu erleben und trat auch im Fernsehen auf.“ Seine große Liebe zum Tier ließ ihn zum Freund und Förderer des Berliner Tierparks werden. Ja, auch den Weltraum eroberte Schmitt. Und: Vom 15. bis 17.03.2024 ist die Schau bei der Leipziger Buchmesse und vom 30.05. bis 02.06. beim 21. Internatio­nalen Comic-Salon in Erlangen zu sehen.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Di, 20.02.2024

Sarah Pschorn sowie ATAK laden nach Hamburg ein.

ATAK: „Birds Don’t Cry“ in Hamburg

Der Berliner Künstler ATAK, der als Professor für Illustration an der halleschen Kunsthochschule lehrt, lädt zur Vernissage seiner Gemeinschaftsausstellung mit der Leipziger Keramikerin und Visual Artista Sarah Pschorn nach Hamburg in die legendäre Galerie Feinkunst Krüger (Kohlhöfen 8, 20355 Hamburg) ein. Die Eröffnung der Exposition unter dem anspielungsreichen Titel Birds Don’t Cry findet am 02.03. um 20 Uhr statt, die Ausstellung ist bis zum 23.03. zu sehen. Gezeigt werden aktuelle großformatige Stillleben-Bilder ATAKs in einem spannenden Dialog mit den Keramiken Sarah Pschorns. Alle weiteren Informationen zur Exhibition finden sich in Kürze auf der Webseite der Galerie Feinkunst Krüger. Eine Arbeit von ATAK samt Porträt seiner Kunst war auch schon als Originalgrafik-Beilage in der Zeitschrift der Pirckheimer-Gesellschaft, den Marginalien, zu finden. 

(André Schinkel/Pressemitteilung)

Do, 15.02.2024

Aufwartung bei Edvard Munch: Die "Bücherkinder" im Barberini. | © Armin Schubert · Henry Günther

Die „Bücherkinder“ im Barberini

Aufwartung bei Edvard Munch – die Bücherkinder aus Brandenburg besuchten das Museum Barberini in Potsdam, sie waren zu einem Kunstgespräch und einer Führung in das renommierte Kunsthaus in der brandenburgischen Hauptstadt und ehemaligen preußischen Königsstadt (Ort des Museums: Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam) gereist, auch, um sich, wie Bücherkinder-Mentor und Pirckheimer-Freund Armin Schubert berichtet, für das neue Arche-Noah-Buch Anregungen und kreative Impulse zu holen. Seit dem 18. November 2023 und noch bis zum 01. April 2024 zeigt das Museum die spektakuläre Exposition mit Werken des großen norwegischen Vorläufers von Fauvismus und Expressionismus Munch (1863–1944), dessen Schrei neben vielen anderen seiner Gemälde (insgesamt sind es 1.700, daneben zudem ein umfangreiches grafisches und zeichnerisches Œuvre) weltberühmt wurde und in seinem Existentialismus bis heute geblieben ist. Die Kinder, so Schubert weiter, gerieten vor den Bildern auch ins Schreiben, so vor einer Frühfassung des Schreis, ein Gemälde, das aus New York nach Deutschland an die Havel kam. „Welch ein Glücksfall!“, so der Mentor, der im Verbund mit Pirckheimer-Freund, Künstler und Beistand in gestalterischen Fragen Henry Günther die Bücherkinder begleitete. Und erläutert begeistert weiter: „Gelebte Bibliophilie mit dem Nachwuchs unserer Gesellschaft.“ Ein Beispiel, dem dringend, in diesen Zeiten zumal, anempfohlen wird, dass es viele Nachahmer findet. Die Brandenburger Bücherkinder werden seit Jahren von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützt und gefördert, zuletzt veröffentlichten sie mit Pax questuosa ein Buch zu Ehren von Anna Seghers (1900–1983) und auch Núria Quevedo (*1938) – und davor eines mit Texten und Zeichnungen zu den Kindheiten von Christa Wolf (1929–2011), Franz Fühmann (1922–1984), Günter Grass (1927–2015) und Jurek Becker (1937–1997), das sie bis nach Danzig, Günter Grassens Heimatstadt, führte – und ihnen die Anerkennung selbst des Bundeskanzlers Olaf Scholz einbrachte. So wird es auch mit dem neuen Buchprojekt segensreich und gut weitergehen, wohl dem, dient es doch der Sicherung der Zukunft, was vielleicht nicht jedem bewusst sein mag. Munch, auch wenn er der Schöpfer eines zunehmend dunklen Werkes war, würde sich dem Lob dafür wohl auch nicht verweigern. Die Ausstellung in Potsdam zeigt einen der größten Protagonisten der künstlerischen Moderne, der die Einsamkeit und „Geworfenheit des Menschen“ in berührenden und teils bedrückenden Bildern zum Ausdruck brachte. Das Barberini ist montags von 10 bis 19 Uhr und an allen anderen Tagen von 09 bis 19 Uhr zu sehen, der letzte Einlass erfolgt eine Dreiviertelstunde vor Schließung. Hingehen und es den Bücherkindern gleichtun! Der Eintritt beträgt 16 bzw. 18 (Sonnabend/Sonntag) und ermäßigt 10 Euro. Alle weiteren Infos hier.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 11.02.2024

Ausstellung zu "Die drei ???" ab 18.02. in Langenfeld.
Aiga Rasch erfand das Design der deutschen Folgen.
Der markante Schriftzug wurde zur Marke/Legende.

„Die drei ???“: Aiga Rasch und das Mysterium der Bilder (ab 18.02.)

Vom 18. Februar bis zum 19. Mai 2024 zeigt das Stadtmuseum Langenfeld Coverentwürfe und Illustrationen der Künstlerin Aiga Rasch. „Wir übernehmen jeden Fall“: Diesem Motto bleibt das Detektivtrio Justus, Peter und Bob seit sechzig Jahren treu. Kein Fall ist zu knifflig für die aus dem fiktiven Rocky Beach stammenden Jungs. Als Die drei ??? begeistern sie unzählige Fans und genießen längst Kultstatus. Mit über 220 gelösten Fällen und über 70 Millionen verkauften Büchern und Hörbüchern ist es die erfolgreichste Detektivreihe Deutschlands. Nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch im Herzen jung gebliebene Erwachsene fiebern mit, wenn die drei Detektive es mit sprechenden Totenköpfen, flüsternden Mumien, grünen Geistern oder singenden Schlangen zu tun bekommen und Justus einen Auftrag zum spezialgelagerten Sonderfall erklärt.

Ihren Anfang nahm die Serie 1964 in den USA unter dem Namen The Three Investigators. Erfinder und Autor war Robert Arthur, der bereits nach 11 Folgen im Jahr 1969 verstarb. Seitdem wird die Serie von verschiedenen Autorinnen und Autoren weitergeschrieben. In Deutschland erschienen Die drei ??? erstmals 1968 unter der Schirmherrschaft von Alfred Hitchcock der anfangs als Erzähler und zuweilen als Auftraggeber auftrat, selbst jedoch nie einen Band verfasste. 1979 erschien die erste Hörspielfolge Die drei ??? und der Superpapagei, gesprochen von Oliver Rohrbeck sowie Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich. Bis heute verleihen die ausgezeichneten Synchronsprecher den Detektiven ihre Stimme. Auf Live-Touren füllen sie mittlerweile ganze Stadien. Nachdem die Serie 1990 mangels Erfolgs in den USA abgesetzt wurde, führen ausschließlich deutschsprachige Autorinnen und Autoren die Serie weiter. Ihren außergewöhnlichen Siegeszug verdanken Die drei ??? auch der Stuttgarter Illustratorin, Malerin und Grafikerin Aiga Rasch (1941–2009).

Nachdem die Serie nur mit recht mäßigem Erfolg in Deutschland gestartet war, stellte Rasch dem Kosmos Verlag ihren Coverentwurf vor: Prägnanter Schriftzug auf schwarzen Hintergrund mit einem farbstarken plakativen Coverbild. Ihr Design brach mit allen damaligen Konventionen für Kinder- und Jugendbücher und wurde zunächst mit Skepsis vom Verlag aufgenommen, doch das von ihr entwickelte Layout verhalf der Serie zum Erfolg. Von 1970 bis 1999 entwarf sie insgesamt 88 reguläre Folgen und diverse Sonderbände. Die Ausstellung im Stadtmuseum Langenfeld zeigt neben den originalen Coverzeichnungen auch Alternativentwürfe, Skizzen und Vorlagen für die von ihr verantworteten Ausgabengestaltungen. Den Besucherinnen und Besuchern der Schau bietet sich ein spannender Einblick in die Coverfindung und den Schaffensprozess der Künstlerin.

Das künstlerische und illustratorische Werk von Aiga Rasch beinhaltet weitaus mehr als das unverwechselbare Coverdesign von Die drei ??? – als freischaffende Grafikerin und Illustratorin war sie für etwa 50 Verlage tätig. Insgesamt entwarf sie mehr als 600 Buchcover und weiterhin 5.000 Illustrationen, vorwiegend für den Kinder- und Jugendbuchbereich, von denen die Ausstellung ebenfalls eine Auswahl präsentiert. Zu danken ist dem Nachlassverwalter Matthias Bogucki für die gute Zusammenarbeit und Bereitstellung der in der Ausstellung gezeigten Werke Aiga Raschs. Alle weiteren Informationen zum Mysterium der Bilder finden sich auf der Webseite des Museums.

(Robert Grieger/Pressemitteilung)

Sa, 10.02.2024

Curt Blochs "Mein Dichten ist wie Dynamit" im JMB.

Curt Bloch: „Mein Dichten ist wie Dynamit“ im Jüdischen Museum

Zwischen August 1943 und April 1945 schuf der bis dato wenig bekannte deutsch-jüdische Autor Curt Bloch in seinem Versteck in den Nieder­landen das Magazin Het Onderwater-Cabaret. Das Jüdische Museum Berlin widmet diesem einzig­artigen Werk kreativen Widerstands nun eine eigene Aus­stellung. Zu sehen sind alle 95 Original­ausgaben der Hefte mit satirischen Collagen und handgeschriebenen Gedichten, begleitet von Einblicken in die Herstellung der Titel­seiten, Audios ausge­wählter Texte und einer von der Schauspielerin Marina Frenk, den Schauspielern Richard Gonlag und Mathias Schäfer inszenierte Video­performance. Das gesamte Cabaret wird digital und in transkri­bierter Form zugäng­lich sein. Die Hefte wurden erst nach Blochs Tod 1975 gefunden, sie werden nun erstmals vollständig der Öffentlichkeit präsentiert. Zur Eröffnung am 08.02.24 im Glashof des Jüdischen Museums (Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin) sprachen Hetty Berg, die Direktorin des Jüdischen Museums, die Kuratorinnen Aubrey Pomerance und Ulrike Kuschel sowie Simone Bloch, die Tochter von Curt Bloch. Musikalisch wurde der Abend begleitet von Marina Frenk und Richard Gonlag. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 26. Mai. Das Museum ist täglich von 10 bis 19, ab 01. März von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Informationen zur Ausstellung, zur Daueraustellung des Museums zum jüdischen Leben in Deutschland wie auch zu aktuellen und künftigen Aktionen (so ist im Lauf des Jahres auch eine Exhibition zum 100. Todestag des großen Prager Erzählers Frank Kafka geplant) sind auf der Webseite des Berliner Jüdischen Museums erhältlich. Der Eintritt in die Dauerausstellung ist kostenlos, und der Eintritt (bei freiem Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren) in die Sonderausstellung beträgt 10 (ermäßigt 4) Euro.

(Jüdisches Museum Berlin/André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 04.02.2024

Das Plakat zum 'Gilde'-Jubiläum schuf Frank Eißner.

1924–2024: 100 Jahre Büchergilde

Ein Holzschnitt eines Meisters seines Fachs zum 100. Geburtstag, das sollte wohl mehr als das richtige Begängnis für das Jubiläum sein, hat sich Wolfgang Grätz gedacht, um das Jubilate á la 2024 für die Büchergilde Gutenberg einzuläuten. Und hat einen ganz und gar Prädestinierten dafür gefunden: Aus Sachsen stammend, heute in Aschaffenburg wirkend, hat Frank Eißner dem mit einem neunfarbigen Holzschnitt in verlorener Form ganz und gar entsprechen können. Es bildet als Plakat gewissermaßen den Auftakt für die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Büchergilde, deren bewegte Geschichte ein gesamtdeutsches Ereignis am bibliophilen Horizont darstellt, schart doch Grätz im Umfeld von Genossenschaft und Grafikbrief die besten Vertreterinnen und Vertreter der gegenwärtigen Grafikerschaft um sich und spielt neben Frankfurt (M.) mit Leipzig ein zweiter elementarer Buchort Deutschlands in dieser Historie eine wichtige Rolle. Und: Eißners Plakat ist mit einer Größe von 42 x 30 Zentimeter in einer 24er Auflage aufgelegt worden und zum Preis von 124 Euro bei der Büchergilde (direkter Link hier) zu bestellen und zu erwerben. Vom 05. Februar bis zum 06. April ist die Ausstellung zu 100 Jahre Büchergilde 1924–2024: Druckgrafik, Plakate, illustrierte Bücher im ehrwürdigen Frankfurt zu sehen (Büchergilde Buchhandlung & Galerie, An der Staufenmauer 9, 60311 Frankfurt am Main, direkt hinter der Konstabler Wache). Geöffnet ist die Schau Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 17 Uhr. Das dürfte nicht die letzte Feier dieser Art für die Gilde sein in diesem Jahr: Wohl dem ... und: Ehre, wem Ehre gebührt. Ja, Eißners Plakat gibt schon mal ein Vorgefühl dessen, Interessenten mögen sich beeilen.

(André Schinkel)